Die Synagoge in Kuppenheim (Landkreis Rastatt) (original) (raw)

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Kuppenheim (Kreis Rastatt) J�dische Geschichte / Betsaal/Synagoge (Bitte besuchen sie auch die Website des "Arbeitskreises Stolpersteine Kuppenheim"www.juedisches-kuppenheim.de)

�bersicht:

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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)

In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zur Markgrafschaft Baden-Baden geh�renden Kuppenheim bestand eine j�dische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 15./17. Jahrhundertszur�ck. M�glicherweise waren bereits vor 1433, sicher ab 1570 beziehungsweise nach dem Drei�igj�hrigen Krieg Juden in der Stadt.

1683 lebten zehn j�dische Familien in Kuppenheim, 1701 jedoch nur drei, 1706 sechs, 1724 sieben. Das j�dische Wohngebiet konzentrierte sich bis zur ersten H�lfte des 19. Jahrhunderts auf die L�wengasse (im Volksmund auch "Judengasse" genannt).

An Einrichtungen hatte die j�dische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof(j�discher Verbandsfriedhof). Zur Besorgung religi�ser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet t�tig war. Als Lehrer (Religionslehrer) werden genannt: Benedikt Moses Engel (aus Emmendingen, 1803 - 1824), Abraham Strau� (ausEberstadt, ca. 1827 - 1831), Samuel Braunschweig (aus Rheinbischofsheim, ca. 1834 - ca. 1847), Abraham Model (aus B�hl, ca. 1850 - ca. 1860), Elias Jakob (ca. 1860 - ca. 1862), Karl Weill (aus Kippenheim, ca. 1862 - ca. 1865), Elias Eichst�tter (ausRandegg, ca. 1866 bis ca. 1871), Levi Wolff (Wolf; 1873 - 1876), Nathan Billigheimer (ca. 1875 - 1885), Jakob Gr�nbaum (aus Oberaltertheim, 1886 - 1935, gest. 17. Juni 1935 in Worms). 1827 wurde die Gemeinde dem Rabbinatsbezirk B�hl zugeteilt.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der j�dischen Einwohnerwie folgt: 1801 53 j�dische Einwohner (45,0 % von insgesamt 1.050 Einwohnern), 1925 108 (7,4 % von 1.457), 1865 h�chste Zahl mit 142 (7,8 % von 1.829 Einwohnern), 1880 125 (6,3 % von 1.980), 1900 94 (4,6 % von 2.040). Die j�dischen Familien verdienten ihren Lebensunterhalt durch den Handel mit Vieh, Eisenwaren und Textilien.

Im Ersten Weltkrieg fielen aus der j�dischen Gemeinde Julius Gr�nebaum (geb. 31.5.1893 in Kuppenheim, gef. 25.2.1916), Joseph Kahn (geb. 20.6.1883 in Kuppenheim, gef. 15.5.1915), Karl Dreyfu� (geb. 21.3.1892 in Kuppenheim, gest. 6.8.1915 in Gefangenschaft) und Ludwig Herz (geb. 22.8.1891 in Kuppenheim, vor 1914 in Mainz wohnhaft, gef. 16.6.1915). Ihre Namen stehen auf einer bebilderten Gedenktafel im B�rgersaal des Rathauses und im Ehrenhain des st�dtischen Friedhofes. Au�erdem ist gefallen: Moses Dreyfu� (geb. 16.1.1881 in Kuppenheim, vor 1914 in Karlsruhe wohnhaft, gef. 24.10.1918).

Um 1924, als in Kuppenheim noch 74 j�dische Einwohner gez�hlt wurden (2,46 % von etwa 3.000 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Alfred Mayer, J. Gr�nbaum, Emil Kaufmann und Ludwig Kahn. Der bereits genannte Jakob Gr�nbaum war (bereits seit 1886) Religionslehrer der Gemeinde. 1932 waren die Gemeindevorsteher Alfred Mayer (1. Vors.), Ludwig Kahn (2. Vors.) und Berthold Dreyfu� (3. Vors.).

Bis nach 1933 waren folgende Handels- und Gewerbebetriebe in j�dischem Besitz: Viehhandlung Berthold Dreyfu� (Schlo�stra�e 1), Manufakturwarengesch�ft Heinrich Dreyfu� (Friedrichstra�e 72), Manufakturwarengesch�ft Max Dreyfu� (Murgtalstra�e 2), Viehhandlung Hermann Kahn (Friedrichstra�e 79), Viehhandlung Simon Kahn (Friedrichstra�e 59, abgebrochen), Pferdehandlung Alfred Maier (Friedrichstra�e 94, abgebrochen), Pferdehandlung Emil Maier (Obertorstra�e 1), Viehhandlung Nathan Maier (Rheinstra�e 9), Metzgerei Salomon Lehmann (Friedrichstra�e 75), Eisenwarengesch�ft Herz und Schlorch (Friedrichstra�e 45).

1933 lebten noch 51 j�dische Personen in Kuppenheim (1,8 % von insgesamt 2.838 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der j�dischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (21 in die USA, je eine Person nach England, Frankreich und Chile). Am 1. Januar 1938 wurden noch 32 j�dische Einwohner gez�hlt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerst�rt (siehe unten); die j�dischen M�nner wurden in das KZ Dachau verschleppt, wo Heinrich Dreyfu� an den Folgen der erlittenen Misshandlungen am 24. November 1938 starb. Die letzten 16 j�dischen Einwohner wurden im Oktober 1940 in das Konzentrationslager nach Gurs in S�dfrankreich deportiert.

Von den in Kuppenheim geborenen und/oder l�ngere Zeit am Ort wohnhaften j�dischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Anna Billig geb. Herz (1864), Emilie Brumlik geb. Kaufmann (1888), Heinrich Dreyfuss (1883), Marie Dreyfuss geb. Friedmann (1857), Leopold Friedmann (1866, Foto des Grabsteins in Gurs siehe unten), Nathan Herz (1857), Samuel Herz (1861), Sara Herz geb. Maier (1866), Ida Heumann geb. Dreyfuss (1887), Jeanette Hirsch geb. Kahn (1887), Berta Joseph geb. Gr�nbaum (1891), Adolf Kahn (1876), Blondine (Blondina) Kahn (1877), C�lestine (Colestina) Kahn (1881), Klara Kahn (1900), Ludwig Kahn (1873), Ludwig Kahn (1881), Max Kahn (1871), Siegfried Kahn (1899), Regina Katz geb. Dreyfuss (1894), Rosa Kramer geb. Kaufmann (1884), Fanny Kreuzer geb. Kaufmann (1882), Johanna Kuhn geb. Kahn (1887), Salomon Kuppenheimer (1865), Salomon Lehmann (1868), Anna Lion geb. Dreifu� (1868), Elise Loeb geb. Herz (1859), Isidor Meier (1883), Mina Maier (1873), Karoline Meier geb. Kahn (1885), Josef Monatt (1851), Viktor N�ther (1863), Irma Platz geb. Kahn (1895), G�nther Schlorch (1920), Rosa Schlorch geb. Herz (1893), Semi Schlorch (1889), Frieda Valfer geb. Kahn (1887), Heinrich Hermann Valfer (1882).
Von den 16 Kuppenheimer Juden, die nach Gurs deportiert wurden, �berlebten nur f�nf das Lager: Max und Fanny Dreyfu�, Ilse und Ludwig Schlorch sowie Ludwig Kahn.

Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde

Aus der Geschichte der j�dischen Lehrer

Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Vors�ngers (1847)

Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" vom 11. Dezember 1847 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Vakante Schulstellen.
Bei der israelitischen Gemeinde Kuppenheim ist die Lehrstelle f�r den Religionsunterricht der Jugend, mit welcher ein Gehalt von 135 fl., nebst freier Wohnung, sowie der Vors�ngerdienst samt den davon abh�ngigen Gef�llen verbunden ist, erledigt, und durch �bereinkunft mit der Gemeinde unter h�herer Genehmigung zu besetzen. Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert, unter Vorlage ihrer Rezeptionsurkunde und der Zeugnisse �ber ihren sittlichen und religi�sen Lebenswandel, binnen 6 Wochen sich bei der Bezirkssynagoge B�hl zu melden. Auch wird bemerkt, dass im Falle sich weder Schul- noch Rabbinatskandidaten melden, andere inl�ndische Subjekte, nach erstandener Pr�fung bei dem Bezirksrabbiner, zur Bewerbung zugelassen werden."

Lehrer Levi Wolff schreibt eine Brosch�re gegen eine antij�dische Publikation von Alban Stolz (1874)

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. M�rz 1874: "Durch alle Buchhandlung zu beziehen. In unserem Kommissionsverlage erschien soeben: Handel, Schacher und Wucher der Juden im Kalender f�r Zeit und Ewigkeit von Alban Stolz. Ein Wort der Verwahrung und zur Abwehr von Lehrer Wolff in Kuppenheim. Preis 15 Kr. = 4 Sgr. Der Verfasser weist in dieser Brosch�re mit vielem Witz und schlagenden Gr�nden die �bertriebenen Beschuldigungen des Herrn Stolz gegen die Juden in seinem diesj�hrigen ber�chtigten Kalender f�r Zeit und Ewigkeit zur�ck, sodass dieses B�chlein allen Interessenten gewiss willkommen sein wird.
Karlsruhe, im Februar 1874. Macklot'sche Buchhandlung."

Lehrer Levi Wolff initiiert eine "Deutsch-Israelitische Zeitung" (1875) Lehrer Wolff wollte in einer Zeit starker Auseinandersetzungen zwischen orthodox-konservativen und liberalen Gruppierungen im deutschen Judentum, die auch zwischen den gro�en j�dischen Periodika (einerseits der orthodox gepr�gten Zeitschrift "Der Israelit" und andererseits der liberalen "Allgemeinen Zeitung des Judentums") ausgetragen wurden, einen Mittelweg suchen. Freilich wurde die erste Ausgabe seiner dazu gegr�ndeten "Deutsch-Israelitischen Zeitung" von der Zeitschrift "Der Israelit" kritisch ablehnend beurteilt:

Kuppenheim Israelit 08121875.jpg (138648 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1875: "Mainz, 28. November (1875). In Karlsruhe in Baden soll vom 1. Januar an eine neue, j�dische Zeitung unter Redaktion des Lehrers L. Wolff von Kuppenheim, unter dem Titel 'Deutsch-Israelitische Zeitung' erscheinen. Die Probenummer liegt uns vor. Dem Programm zufolge soll dieses Pressorgan f�r diejenigen bestimmt sein, welche von der einen Partei als die Gesinnungslosen, von der anderen als Zwischentr�ger bezeichnet werden, die sich selbst aber eine Partei des Friedens nennt!! An Aufrichtigkeit und Selbsterkenntnis l�sst das Programm wohl nichts zu w�nschen �brig. � Die Berechtigung zu einer Umbildung unserer heiligen Religion wird im ersten leitenden Artikel als Dogma hingestellt. Und das soll Mittelweg sein! Das ist unserer bescheidenen Ansicht nach schon �u�erste Reform, ja, schlimmer als solche. Unser Gottesgesetz ist ewig unver�nderlich. (hebr�isch und deutsch:) 'Gott wird niemals sein Gesetz verwechseln oder vertauschen mit einem anderen'. So steht es am Anfange eines jeden israelitischen Gebetbuches, so ist es jedem wahrhaften Israeliten Glaubenssatz. Dass es gewisse Gesetze gibt, die Zeit und Ort uns auszu�ben, oder so wie vorgeschrieben, auszu�ben, hindern, das hat das Gottesgesetz von vornherein vorgesehen, das ist weder eine Umwandlung, noch eine Entwicklung der heiligen Religion Israels.
Die 'Deutsch-Israelitische Zeitung' versichert feierlichst, sich von der Polemik mit anderen j�dischen Zeitungen fernhalten zu wollen; ob sie das wird durchf�hren k�nnen? 'Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem b�sen Nachbarn nicht gef�llt.' Wir werden uns durch jene feierliche Versicherung nicht abhalten lassen, energisch gegen alle Versuche aufzutreten, die dahin zielen, falsche Lehren und Ansichten f�r echtes Judentum auszugeben."

Schochet und Mitarbeiter f�r Lehrer Wolff gesucht (1875)

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1875: "Gesucht
zum sofortigen Antritt ein junger Mann, welcher den Religionsunterricht in einer kleinen Schule versehen kann und praktischer Schochet ist.
Engagement vorl�ufig drei Monate; wenn derselbe mit schriftlichen Arbeiten vertraut ist, findet er in meiner Expedition sp�ter dauernde Besch�ftigung. Honorar bei freier Station nach �bereinkunft.
Offerten mit Zeugnissen zu richten an die Redaktion der 'Deutsch-Israelitischen Zeitung', Kuppenheim bei Rastatt."

Berichte aus dem j�dischen Gemeindeleben

Verlegung des Jahrmarktes in Kuppenheim mit R�cksicht auf das Laubh�ttenfest (1829)

Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" von 1829 S. 523 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Bekanntmachung.
Wegen des israelitischen Laubh�ttenfestes wird der Jahrmarkt zu Kuppenheim vom 12. auf Montag den 19. Oktober verlegt, was andurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird.
Rastatt, den 14. September 1829.
Gro�herzoglich Badisches Oberamt. M�ller".

Berichte zu einzelnen Personen aus der j�dischen Gemeinde

Zum Tod von Karoline Cahn (1894)

Kuppenheim Israelit 14061894.jpg (46291 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Juni 1894: "Aus dem Murgtal. Sonntag, den 3. Juni (1894) verstarb zu Kuppenheim nach kurzem Krankenlager, Fr�ulein Karoline Cahn im Alter von 37 Jahren; die Verstorbene lebte streng nach den Satzungen unserer heiligen Religion. Ein neu erbautes Haus f�r die j�dische Armen bestimmt, sowie ein Legat von Mark 1.000 verewigen das Andenken der Verblichenen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."

Erinnerung an die Deportation in das s�dfranz�sische Internierungslager Gurs im Oktober 1940: Grabstein f�r Leopold Friedmann in Gurs

Kippenheim Gurs BK 020.jpg (198065 Byte) Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs f�r
Leopold Friedmann,
geb. am 7. September 1866 in Kuppenheim, sp�ter wohnhaft in Hilzingen,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er am 11. Januar 1941 umgekommen ist.
(Foto: Bernhard Kukatzki)

Pers�nlichkeiten

Julius Kahn (1861 Kuppenheim - 1924 San Francisco), urspr�nglich Schauspieler und Rechtsanwalt; in die USA ausgewandert, 1892 Abgeordneter des Repr�sentantenhauses f�r den Staat Kalifornien, 1898 bis 1924 im Kongress, dem er damit w�hrend 12 Legislaturperioden angeh�rte.

Zur Geschichte des Betsaals / der Synagoge Um 1700 lebten die j�dischen Familien in drei H�usern am Kirchhof unweit der Stadtkirche. Sp�ter wohnten sie an der Hauptstra�e, Friedrichstra�e, auch in der L�wengasse, die auf Grund der dort befindlichen Synagoge im Volksmund auch "Judengasse" genannt wurde.

Da es um 1580/90 etwa zehn j�dische Familien in Kuppenheim gab, werden sich diese auch zum Gebet und zu Gottesdiensten getroffen haben. Vermutlich war in einem Privathaus ein Betsaal eingerichtet, �ber den keine n�heren Angaben mehr vorliegen. Auch im 17. und bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts werden � sobald wieder die Zehnzahl der M�nner erreicht wurde � Gottesdienste in Privath�usern abgehalten worden sein. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war allerdings die Zahl der j�dischen Familien gering und noch in Dokumenten um 1720/30 ist weder von einem Vors�nger (Judenschulmeister) noch von einer Synagoge (Judenschule) am Ort die Rede. Die wenigen j�dischen Familien wollten sich damals mit den benachbarten Familien in Rastatt zusammentun, um Gottesdienste feiern zu k�nnen. Um 1740/50 untersagte allerdings der Obervogt Lassolye von Rastatt den Judenschaften in Rastatt und Kuppenheim, gemeinsame Andachts�bungen in einem Hause abzuhalten.

Nachdem seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die Zahl die Juden in Kuppenheim zugenommen hatte (1783 zehn j�dische Familien), wurde zwischen 1755 und 1789 eine erste Synagoge am Ende der L�wengasse (damals "Geitzengasse") erbaut. Die j�dische Gemeinde hatte zum Bau ein Grundst�ck durch Kauf oder Schenkung von dem Juden Meyer erhalten. Auf dem Grundst�ck befand sich zuvor ein Stall. Vielleicht ist dieser zur Synagoge umgebaut worden. Auch ein rituelles Bad wurde eingebaut. Im Laufe der Jahre ist die Judenschule allerdings schnell bauf�llig geworden. Nach einem Bericht des Oberamtes Rastatt vom Juli 1825 sieht "die Synagoge in Kuppenheim mehr einem schlechten Stall gleich als nur entfernt einem Tempel". Eine Reparatur sei "ganz unzweckm��ig". Das Oberamt riet zu einem Neubau. Die Gottesdienste wurden zun�chst wohl von Gemeindegliedern ehrenamtlich geleitet (um 1800 vermutlich von Judenvorsteher Samuel Herz). Erst 1803 konnte die Kuppenheimer Gemeinde einen Vors�nger und Religionslehrer anstellen (Benedikt Moses Engel).

Nach der Empfehlung des Oberamtes 1825, wegen des schlechten baulichen Zustandes der alten Judenschule eine neue Synagoge in Kuppenheim zu erstellen, ging die j�dische Gemeinde an die Planungen f�r einen Neubau. Als Grundst�ck kam ein Platz neben der bisherigen Synagoge in Frage. Als Verm�gen hatte man 300 bis 400 Gulden angespart, doch war dies viel zu wenig f�r den auf 2.000 Gulden gesch�tzten Neubau. Gemeindevorsteher L�w Samuel Herz sprach sich daf�r aus, die Synagogenpl�tze bereits vor dem Neubau zu versteigern. Andere in der Gemeinde waren f�r einen sp�teren Verkauf der Pl�tze: "Da aber der Reiche keinen religi�sen Vorteil vor dem Armen haben sollte", wollte eine Gruppe von zehn M�nnern um Jakob Kuppenheimer erst eine sp�tere Versteigerung der Synagogenpl�tze. Man erhoffte dabei, 200 statt 80 Gulden f�r den ersten Betplatz zu erzielen. Lange konnte man sich in der Gemeinde nach dem Bericht des Oberamtes Rastatt nicht einigen, weil sich diese Gemeinde sowieso "durch Uneinigkeit auszeichne und jede Partie �ber die andere einen Vorteil zu erringen hofft oder einen Nachteil bef�rchtet". Schlie�lich kam es dann doch zur Versteigerung der Synagogenpl�tze.

Den Bauplan f�r die Synagoge zeichnete Baumeister Professor Oehl aus Rastatt. Er schlug vor, nach Fertigstellung der Synagoge einen Anbau mit Lehrerwohnung und einem rituellen Bad zu errichten. Im Laufe des Sommers 1826 ist die Synagoge gebaut worden.

Ausschreibung des Baus der Synagoge (1826)

Artikel in der "Karlsruher Zeitung" vom 20., 22. und 25. M�rz 1826: "Rastatt. [Bauakkord-Versteigerung]. Am Mittwoch, den 29. M�rz, Nachmittags 3 Uhr, wird auf dem Rathause zu Kuppenheim die Erbauung einer neuen Synagoge, welche nach dem �berschlag auf 2814 fl. berechnet ist, an den Wenigstnehmenden versteigert werden. Die steigerungslustigen Handwerksleute wollen sich dabei einfinden, und einstweilen Riss und �berschlag samt Steigerungsbedingnissen dahier in der Registratur einsehen.
Rastatt, den 13. M�rz 1826. Gro�herzogliches Oberamt. M�ller."

�ber ein Datum der Einweihung sind wir nicht informiert. Sie wird noch 1826 oder sp�testens 1827 stattgefunden haben. Anstelle des alten Synagogengeb�ude wurde 1838 ein neues "Judenschulhaus" eingerichtet mit einem Unterrichtsraum, der Wohnung f�r den Vors�nger/Religionslehrer und einem neuen rituellen Bad, das bis etwa 1910 benutzt wurde. Immer wieder wurden in den folgenden Jahrzehnten einzelne bauliche Ver�nderungen und Renovierungen vorgenommen. 1911 erhielten Synagoge und Judenschulhaus Anschluss an die elektrische Stromversorgung.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge am Nachmittag des 10. November von ausw�rtigen und Kuppenheimer SA-Leuten (SA-Sturm 3/111 Gaggenau) und anderen NSDAP-Partei-Mitglieder in Zivil niedergebrannt. Kreisleiter Dieffenbacher, sein Stellvertreter B�rgermeister Kalmbacher aus Rastatt und der SA-Standartenf�hrer Eberhard waren beim Brand der Synagoge in Kuppenheim gleichfalls in Zivil anwesend. Die Feuerwehr war zum Schutz der Nachbargeb�ude angefordert worden. Dennoch entstanden auch an Nachbargeb�uden Brandsch�den. Eine gro�e Menschenmenge, darunter auch viele Kinder schauten dem Synagogenbrand zu. Im "Kuppenheimer Generalanzeiger" vom 11. November 1938 wurde der Brand der Synagoge mit einer phantasiereichen L�gengeschichte so erkl�rt, dass man in der Synagoge "Sprengpulver in gro�em Quantum" gefunden habe. "Von unkundiger Seite wurde dieses gef�hrliche Pulver achtlos beiseite geworfen. Dieses sollte dazu f�hren, dass durch einen noch glimmenden Zigarettenstummel, der achtlos beiseite geworfen wurde, sich das Pulver entz�ndete und eine m�chtige Stichflamme verursachte. Im Handumdrehen stand der ganze Stall in Flammen. An ein Eind�mmen des Feuers konnte nicht mehr gedacht werden, zumal man weitere Pulvervorr�te vermutete, die eventuell eine katastrophale Auswirkung h�tte nach sich ziehen k�nnen".

Das Grundst�ck der Synagoge wurde von einem Privatmann von der j�dischen Gemeinde f�r den Betrag von 3.000 RM gekauft. Obwohl die politische Gemeinde die Synagoge schon Ende 1938 hatte abrei�en wollen, lie� der neue Eigent�mer die Ruine bis nach 1945 zum Zweck einer "baulichen Erg�nzung" stehen. 1945 wurde das Grundst�ck beschlagnahmt und kam an die j�dische Verm�gensverwaltung JRSO, die es 1950 an einen �rtlichen Transportunternehmer verkaufte. Die Synagogenruine wurde in dieser Zeit abgebrochen. Das Grundst�ck der ehemaligen Synagoge neben dem - gleichfalls nicht mehr bestehenden Haus des j�dischen Lehrers - ist als Gedenkst�tte gestaltet (seit 1999: "Synagogenplatz"). Vom Synagogengeb�ude ist noch ein T�rstock erhalten.

Synagogenprozess 1948

Kuppenheim Karlsruhe 1947.jpg (43507 Byte)Aus einem Artikel im "J�dischen Gemeindeblatt f�r die Britische Zone" vom 10. November 1947: "Der Dentist Otto Leidig wurde von der Strafkammer Baden-Baden wegen schweren Landfriedensbruches zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hat nach der Anklage w�hrend der Ausschreitungen der Nationalsozialisten in den ersten Novembertagen des Jahres 1938 die Synagoge in Kuppenheim in Brand gesetzt und an den anschlie�enden Durchsuchungen der j�dischen Wohnungen teilgenommen. Die Mitt�terschaft bei den Durchsuchungen konnte ihm nachgewiesen werden."

Standort der Synagoge: L�wengasse Fotos Historische Fotos:

Vor 1938 Kuppenheim Synagoge 002.jpg (47163 Byte)
In der Synagoge Kuppenheim (Quelle: Sammlung Hahn)
Fotos von der Pogromnacht in Kuppenheim: (Quelle: Hundsnurscher/Taddey s. Lit. Abb. 123 und G. F. Linder s.Lit. S. 78)
Kuppenheim Synagoge 010.jpg (51091 Byte) Kuppenheim Synagoge 199.jpg (41936 Byte) Kuppenheim Synagoge 051.jpg (49919 Byte)
Kinder an der brennenden Synagoge Die ausgebrannte Synagoge Nach dem Brand blieb nur noch eine Ruine

Fotos nach 1945/Gegenwart: (Fotos: Hahn)

Fotos um 1985: Kuppenheim Synagoge 040.jpg (73205 Byte) Kuppenheim Synagoge 041.jpg (67995 Byte)
Die Synagoge stand auf der Fl�che im Bereich des Tores und dem kleinen Rasenst�ck Das Haus des j�dischen Lehrers ("Rabbinerh�uschen") befand sich ungef�hr im Bereich der heutigen Garagen
Fotos 2003: (Fotos: Hahn; Aufnahmedatum 16.9.2003) Kuppenheim Synagoge 155.jpg (74283 Byte) Kuppenheim Synagoge 156.jpg (34893 Byte)
Der Synagogenplatz Stra�enschild
Kuppenheim Synagoge 151.jpg (53246 Byte) Kuppenheim Synagoge 150.jpg (78923 Byte) Kuppenheim Synagoge 153.jpg (63844 Byte)
Blick in die L�wengasse, an deren Ende die Synagoge stand Der Gedenkstein Die Inschriftentafel auf dem Gedenkstein
Kuppenheim Synagoge 152.jpg (58895 Byte) Kuppenheim Synagoge 154.jpg (47793 Byte)
Informationstafel zur j�dischen Geschichte Kuppenheims am Synagogenplatz
Der Synagogenplatz 2020 (Blickrichtung Synagoge, Foto vom Herbst 2020)
Im Vordergrund die beiden Gedenksteine der KJG (2002 und 2012), im Hintergrund (mit Hecke) der alte Gedenkstein der Stadt Kuppenheim (vgl. oben).
Der Synagogenplatz im Fr�hjahr 2021 (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 30.5.2021)
An der Hecke: der Gedenkstein der Stadt Kuppenheim (vgl. oben)
Die Gedenksteine der KJG
Gurs-Denkmal und "Gedenkbuch"
"Gedenkbuch" mit den Namen der aus Kuppenheim deportierten und umgekommenen j�dischen Einwohnern Das Gurs-Denkmal (vgl.Neckarzimmern)

Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte

Seit 1989:Erinnerungsarbeit durch die KJG Kuppenheim-Oberndorf - vgl. Website https://kjgoberndorf.wixsite.com/home
Neckarzimmern Kuppenheim IMG_9102.JPG (3891218 Byte)Seit 1989 betreibt die KJG (Katholische Junge Gemeinde) Kuppenheim-Oberndorf eine vorbildliche Erinnerungsarbeit am Ort. Gedenkfeiern zur Reichspogromnacht werden seitdem im zweij�hrigen Turnus durchgef�hrt. 1989 begann es mit der Vorbereitung und Durchf�hrung eines 1. Schweigemarsches zum Gedenken an die Pogromnacht 1938. 1995 wurde eine Ausstellung '400 Jahre Juden in Kuppenheim' durchgef�hrt und dabei Freundschaften mit ehemaligen j�dischen B�rger gekn�pft. 1998/99 arbeitete die KJG mit bei der Umgestaltung des Standortes der ehemaligen Synagoge und der Umbenennung in 'Synagogenplatz' sowie bei der Installation einer Datentafel. 2004 erfolgte die Aufstellung je des KJG-Memorialsteines in Kuppenheim und inNeckarzimmern (Foto links) zum Gedenken an die 1940 nach Gurs deportierten Kuppenheimer Juden. Seit 2004: jedes zweite Jahr Durchf�hrung einer Gedenkveranstaltung am Synagogenplatz in Kuppenheim mit dem Gedanken an die aus Kuppenheim deportierten Juden. 2010 wurde die Ausstellung von 1995 reaktiviert und neu gestaltet zur Umrahmung der Ver�ffentlichung eines Buches �ber den j�dischen Friedhof in Kuppenheim. 2012 wird ein Namensstein f�r die j�dischen Opfer der NS-Zeit entworfen (Einweihung November 2012). 2012 wird die Ausstellung von 2010 als Dauerausstellung f�r das Heimatmuseum der Stadt Kippenheim umgestaltet. 2013 wird die KJG Kuppenheim-Oberndorf f�r das jahrzehntelange Engagement im Bereich des Gedenkens an die ehemaligen j�dischen Mitb�rger durch den Landkreis Rastatt geehrt. 2014 wird eine Ausstellung �ber Bilder eines Kriegsberichterstatters zur Befreiung von Majdanek und Auschwitz organisiert. 2015/2017 Teilnahme bei Gedenkveranstaltungen in Neckarzimmern (75/77 Jahre Deportation nach Gurs). Weitere Informationen, Fotos und Presseberichte siehe 'Kleine Chronik - KJG und j�disches Gedenken' (eingestellt als pdf-Datei). Dokumentation "Memorialstein f�r die Stadt Kuppenheim" von 2004 (pdf-Datei). Memorialstein aus Kuppenheim in der Website der Gedenkst�tte Neckarzimmern
Oktober 2019: Reinigung der bisherigen und Verlegung von sieben weiteren "Stolpersteinen" in Kuppenheim Anmerkung: nach der Verlegung am 29. Oktober liegen insgesamt 68 "Stolpersteine" in Kuppenheim.
Pressemitteilung des Arbeitskreises Stolpersteine Kuppenheim vom Oktober 2019: "Stolpersteinreinigung � 22. Oktober 2019 � 17:30 Uhr Stolpersteinlegung - 29. Oktober � 14:00 Uhr Deportation der Kuppenheimer Juden nach Gurs 1940 muss in Erinnerung bleiben - Stolpersteinreinigung zu Gedenken am Dienstag, 22. Oktober, 17.30 Uhr, Friedrichstr. 86 Der Arbeitskreis Stolpersteine gedenkt am Dienstag, 22. Oktober 2019, 17.30 Uhr, beginnend in der Friedrichstra�e 86 (Figaro�s) mit einer Reinigung der dort verlegten 10 Stolpersteine an die Deportation der letzten Kuppenheimer Juden am 22.10.1940. Anschlie�end werden weitere Verlegestellen aufgesucht, um an die dort ehemals lebenden j�dischen Mitb�rger zu erinnern (Dauer etwa 45 Minuten). Die Aktion findet auch bei Regen statt. Mit dieser Gedenkveranstaltung treten die Initiatoren vom Arbeitskreis gegen das Vergessen der Nazi-Gr�ueltaten ein. Sie erheben die Stimme gegen Antisemitismus, gegen Rassismus und Ausgrenzung, engagieren sich f�r die Rechte anderer und rufen auf zu politischer Wachsamkeit und Zivilcourage... J Sieben Stolpersteine f�r Familie Max Dreifu� 7. Legung am Dienstag, 29. Oktober 2019, 14 Uhr, Murgtalstra�e 2. Gerne kommt der K�nstler Gunter Demnig in die Kn�pflestadt, um die 'Stolpersteine' in die vom Arbeitskreis und dem st�dtischen Bauhof gut vorbereiteten Verlegestellen in den Gehweg einzulassen. 70.000 Stolpersteine hat Demnig in den vergangenen 23 Jahren in mehr als 1.200 St�dten und in 24 L�ndern verlegt und somit das weltweit gr��te dezentrale Denkmal geschaffen. Am 30. Oktober ist er zum siebten Mal in Kuppenheim, wo er bisher 61 Stolpersteine setzte. 'Diese geben den Menschen ihren Namen wieder und damit ein St�ck W�rde und Individualit�t', so bei der Verleihung der Josef-Neuberger-Medaille 2009 an Demnig durch die J�dische Gemeinde D�sseldorf. Interessierte Menschen aus Kuppenheim und Umgebung sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen. TV-Tipp: 'Die Ungewollten' � Montag , 21. Oktober, 20:15 Uhr, ARD � Dokudrama zur bewegenden Geschichte des Kapit�ns Schr�der, der mehr als 900 Juden vor den Nazis retten will. Der angesehene Kuppenheimer Metzger Salomon und Mina Lehmann (geb. Leon/Lion) und die Halbschwester Amalie Herz sowie weitere Juden (zum Teil Verwandte) aus dem benachbarten Malsch waren auch auf dem Schiff Saint-Louis. Nach der Irrfahrt gingen die drei Kuppenheimer in Antwerpen von Bord. Mina und Amalie starben in Br�ssel, wohl als Folge der f�rchterlichen Erlebnisse in ihrer Heimat und auf dem Schiff. Salomon Herz wurde von den Nazis nach Auschwitz deportiert und vergast. i. A. Heinz Wolf, Arbeitskreis Stolpersteine Kuppenheim, Hauptstra�e 11, 76456 Kuppenheim, 07225 75543, heinz_wolf@gmx.de Arbeitskreis Stolpersteine Kuppenheim: Voba Baden-Baden Rastatt, DE06 6629 0000 0061 4477 09. Info: www.juedisches-kuppenheim.de "
Artikel von Martina Holbein in den "Badischen Neuesten Nachrichten" vom 1. November 2019: "Kampf gegen das Vergessen. Sieben weitere Stolpersteine in Kuppenheim Kuppenheim erh�lt sieben weitere Stolpersteine. 'Wir geben den ehemaligen j�dischen Mitb�rgern ihren Namen wieder und holen sie so aus dem Vergessen', sagt Heinz Wolf vom Arbeitskreis Stolpersteine Kuppenheim. Insgesamt gibt es aktuell 68 Stolpersteine in Kuppenheim. 80 sollen es am Ende der Aktion sein. 'Am Anfang wird uns ein Name gegeben und ein guter Name ist alles, was wir am Ende mitnehmen.' So steht es im Talmud. Und in den Psalmen K�nig Davids hei�t es: 'Er bestimmt die Zahl der Sterne und ruft sie alle beim Namen.' Das j�dische Volk hat sich oft mit den Sternen verglichen, die Jahwe beim Namen ruft. Deshalb war es von den Nationalsozialisten besonders infam, den Menschen ihren pers�nlichen Namen zu nehmen und stattdessen Nummern zu vergeben. 'Wir geben den ehemaligen j�dischen Mitb�rgern ihren Namen wieder und holen sie so aus dem Vergessen', sagte Heinz Wolf vom Arbeitskreis Stolpersteine Kuppenheim bei der Verlegung von sieben weiteren Stolpersteinen in der Kn�pflestadt. Zum siebten Mal war der K�nstler Gunter Demnig, der die Idee zu dieser weltweiten Aktion hatte und in den vergangenen 23 Jahren 70 000 Stolpersteine in 26 L�ndern verlegt hat, nach Kuppenheim gekommen. Am Dienstagnachmittag war die Murgtalstra�e 2 sein erstes Ziel. Der st�dtische Bauhof hatte den Gehweg bereits f�r die Verlegung so vorbereitet, dass Gunter Demnig die sechs Stolpersteine f�r die Familie Dreyfu� routiniert in das Pflaster einlassen konnte. Mutter und vier Kinder vereint. F�r Marie Dreyfu�, die Mutter, die am 22. Oktober 1940 mit 13 weiteren Kuppenheimer Juden im Alter von 90 Jahren ins franz�sische Gurs deportiert wurde, wurde bereits 2013 ein Stolperstein verlegt. Jetzt kamen ihre Kinder Anna, Ida, Regina und Max Dreifu� an die Reihe. W�hrend Annas Schicksal, die mit dem B�cker Moritz Scherer aus Sinzheim verheiratet war, noch recherchiert werden muss (sie erhielt einen Leerstein), ist klar, dass Ida und Regina Dreifu� mit ihren Ehem�nnern erst nach Gurs verschleppt und dann mit dem Transport Nummer 17 in die Gaskammern von Auschwitz deportiert wurden. Sohn Max Dreifu� war ein angesehener Viehh�ndler und Kaufmann und im Ersten Weltkrieg hoch dekoriert. Nach der Reichspogromnacht wurde er mit f�nf weiteren Kuppenheimern ins KZ Dachau geschafft und dort drei Wochen festgehalten. Was dort geschah mit Mith�ftlingen, dar�ber sprachen die R�ckkehrer nie. Mit seiner Ehefrau Fanny wurde Max ebenfalls nach Gurs deportiert, konnte aber emigrieren. Hilfreich war, dass den beiden T�chtern der Familie, Mathilde und Ruth Anna Dreifu�, bereits die Flucht in die USA gelungen war. F�r Fanny, Mathilde und Ruth Anna wurden ebenfalls Stolpersteine verlegt. 'Wir wollen nicht nur der ermordeten j�dischen Mitb�rger gedenken', so Heinz Wolf. Auch an die, die ihre Heimat verlassen mussten, weil ihnen die Lebensgrundlagen entzogen wurden, soll erinnert werden. Es sollen insgesamt 80 Stolpersteine werden. Die Familie Max Dreyfu� betrieb im Haus in der Murgtalstra�e 2 ein Gesch�ft mit Konfektion und Betten. Nach der Machtergreifung 1933 hie� es auch bald in Kuppenheim 'Kauft nicht bei Juden', die Kundschaft wurde von SA-M�nnern beobachtet und gehindert. Systematisch wurden die, die vorher selbstverst�ndlich zur Stadtgesellschaft geh�rt hatten, an den Rand gedr�ngt und ausgeschlossen. Sie zur�ckholen in die Mitte des gesellschaftlichen Bewusstseins als Mahnung, dass so etwas nie wieder geschieht, ist die gro�e Motivation des Arbeitskreises Stolpersteine in Kuppenheim. Ein weiterer Stolperstein wurde f�r Bertha Sara Meier in der Friedrichstra�e 86 verlegt. Insgesamt gibt es aktuell 68 Stolpersteine in Kuppenheim. 80 sollen es am Ende der Aktion sein. Ein Hausbesitzer stelle sich noch quer, poche auf sein Wegerecht auf dem Gehweg. Da werde der AK Stolpersteine versuchen, mit Unterst�tzung von Kommunalpolitikern den Hausbesitzer zum Einlenken zu bewegen, war zu erfahren. Ansonsten gebe es noch die M�glichkeit, dass auch Kuppenheim das Wegerecht auf den Gehwegen � wie die allermeisten deutschen Kommunen � aufhebt." Link zum Artikel
Januar 2020: Weitere "Stolpersteine" werden verlegt - ein Einwohner der Stadt will keine Stolpersteine vor seinem Haus
Artikel von Georg Keller in den "Badischen Neuesten Nachrichten" vom 10. Januar 2020: "Denkmal f�r j�dische Familien. Kuppenheimer will keine Stolpersteine vor seinem Haus. An die im Dritten Reich vertriebenen und ermordeten Kuppenheimer Juden erinnern bislang insgesamt 68 Stolpersteine an zw�lf Verlegestellen in Kuppenheim. Der Arbeitskreis Stolpersteine plant zusammen mit dem K�lner K�nstler Gunter Demnig f�nf weitere Stolpersteine vor den fr�heren Wohnh�usern von Juden. Die heutigen Hauseigent�mer stimmten der Verlegung von Stolpersteinen vor ihrem Anwesen bereits zu. Lediglich ein angrenzender Hauseigent�mer willigt nicht ein. In dem Haus in der Rheinstra�e lebten bis zu ihrer Vertreibung die Familien Nathan Kahn und Maier Kahn. Insgesamt 15 Stolpersteine mit den Namen der verstorbenen Familienmitglieder sollen hier verlegt werden. 'Stolpersteine geben den Familien ihren Namen zur�ck, entrei�en sie der Anonymit�t', betont Heinz Wolf vom Arbeitskreis. 'Es w�re schade, wenn an diese beiden Familien nicht mit Stolpersteinen gedacht werden k�nnte'. Hausbesitzer schweigt. Die Stolpersteine werden im Gehweg, also im �ffentlichen Raum, verlegt. Im November 2009 hat der Kuppenheimer Gemeinderat nach langer Vorgeschichte beschlossen, Stolpersteine grunds�tzlich zuzulassen, wenn die Hauseigent�mer zustimmen. Der Arbeitskreis hat den betreffenden Hauseigent�mer angeschrieben und dieser seine Position schriftlich der Stadt Kuppenheim zur Kenntnis gegeben. Gegen�ber den BNN wollte der Hausbesitzer nichts sagen. Laut Aussage des Arbeitskreises handelt es sich nicht um den Ersterwerber der Immobilie von dem j�dischen Besitzer. 'Wo der systematische Naziterror stattfand'. Die j�dischen Familien lebten in Kuppenheim in friedlicher und oft freundschaftlicher Nachbarschaft, verrichteten ihre Arbeit und bezahlten Steuern, waren in Vereinen und Organisationen engagiert und pflegten ihren Glauben. 'Stolpersteine zeigen, wo der systematische Naziterror stattfand: Im Alltag, im Nachbarhaus', so Wolf. Die von Gunter Demnig initiierten Stolpersteine gelten als weltweit gr��te dezentrale Gedenkst�tte. Rund 75.000 Stolpersteine wurden bisher in mehr als 2.000 St�dten und Gemeinden in 24 L�ndern verlegt. Sollte der Anwohner das Projekt weiter ablehnen, setzt der Arbeitskreis auf einen fraktions�bergreifenden Antrag im Gemeinderat, um die bisherige Praxis zu �ndern. Zuletzt hatten die politischen Gremien in Ettenheim und Schriesheim so entschieden. Kuppenheims B�rgermeister Karsten Mu�ler will es dagegen gar nicht erst so weit kommen lassen und k�ndigt an, gemeinsam mit Vertretern der Gemeinderatsfraktionen ein pers�nliches Gespr�ch mit dem Hausbesitzer zu suchen, um die Angelegenheit zu kl�ren." Link zum Artikel
M�rz 2020: Der Hauseigent�mer von Rheinstra�e 9 verweigert seit 8 Jahren die Zustimmung zur Verlegung von "Stolpersteinen"
Artikel in "ra-today.de" vom 14. M�rz 2020: "Anwohner verweigert Zustimmung zu Stolperstein-Verlegung K�nnen die letzten 15 Stolpersteine zum Angedenken an Kuppenheimer Juden in der Kn�pflestadt verlegt werden? Der Arbeitskreis Stolpersteine wandte sich bereits Ende des vergangenen Jahres an den Gemeinderat der Stadt Kuppenheim mit der Bitte, einen Beschluss aus dem Jahr 2009 zu revidieren, der vorsieht, dass Anwohner einer Verlegung zustimmen m�ssen. Hintergrund ist, dass der heutige Hauseigent�mer zur Rheinstra�e 9 seine Einwilligung seit nunmehr acht Jahren verweigert. Ohne diese k�nnen die 15 im Angedenken an die Kuppenheimer Familie Kahn geplanten Steine jedoch nicht eingesetzt werden. Eine Entscheidung steht bislang noch aus. 68 Erinnerungssteine wurden bereits in Kuppenheim gesetzt. Bisher gibt es in der Kn�pflestadt 68 Stolpersteine, die mit Zustimmung der Hausbesitzer platziert wurden. An 12 Verlegestellen wurden Erinnerungssteine in den Gehweg eingelassen. F�r weitere f�nf Kuppenheimer Juden liegen die Genehmigungen der entsprechenden Hausbesitzer vor. Mit Lehrern, Sch�lern und interessierten B�rgern trifft sich der Aktionskreis zu verschiedenen Anl�ssen, um die Steine zu reinigen und die Namen der Opfer vorzulesen. Stolpersteine im Angedenken an 15 Mitglieder der Familie Kahn. Die Steine in der Rheinstra�e 9 sollen den Mitgliedern der Familie Kahn gewidmet werden. W�hrend des NS-Terrorregimes starb der Metzger und Viehh�ndler Maier Kahn, der im Krieg 1870/71 f�r Deutschland k�mpfte. Ebenso Sofie Kahn, die in der Anstalt Illenau, Opfer des T4-Euthanasieprogramms wurde. Colestine Kahn und ihre Schwester Blondina Kahn wurden ins Lager Gurs deportiert und starben dort mit 61 und 65 Jahren. Im KZ-Auschwitz und in anderen Lagern kamen Berta Kahn (verheiratete Gr�nhut), Ludwig Kahn, Johanna Kahn (verheiratete Kuhn), Irma Kahn (verheiratete Platz) und Siegfried Kahn um. Zur Flucht gezwungen und aus ihrer Heimat vertrieben wurden Salomon Kahn, der �ber Mannheim nach Amsterdam floh, Jeanette Ida Kahn schaffte es aus Gurs in die USA zu gelangen, Klara Kahn, verheiratete Sigmann, reiste �ber Pforzheim und Mannheim nach Argentinien, Leo Kahn �ber Mannheim in die USA. Die Schicksale von Lina Kahn und Frieda Kahn, verheiratete Valfer, konnten noch nicht gekl�rt werden." Link zum Artikel
November 2020: Zum Gedenken an den Novemberpogrom 1938
Pressemitteilung der KJG (Katholische Jugend) Kuppenheim-Oberndorf im "Kommunal-Echo" vom 5. November 2020: "Gedenken zur Reichpogromnacht "... Am fr�hen Morgen des 10. November 1938 erschienen fremde Zivilisten auf Lastwaren in Kuppenheim, die scheinbar gleichg�ltig durch die Stra�en schlenderten, um sich dann in Gruppen vor den H�usern der j�dischen B�rger aufzustellen. Es waren getarnte SA-Leute. (... ) W�hrend dieser Durchsuchungen stieg pl�tzlich dichter Qualm aus der engen L�wengasse, die im Volksmund noch immer Judengasse hie�. Die Synagoge stand in Flammen. Die Frauen der Nachbarh�user schalten heftig mit den SA-Leuten, denn sie hatten Sorge, dass das Feuer auch auf ihre H�user �bergreifen k�nnte. 'Was, Bl�dsinn', schrie einer der Parteigenossen, 'der F�hrer baut euch dann neue und sch�nere!' Inzwischen fielen die letzten Ziegel vom Synagogendach, und die Balken st�rzten in das Innere des Gotteshauses. An Stelle der Feuerwehr, die nicht eingreifen durfte, ums�umten Kinder, die gerade aus der Schule heimkehrten, die Brandstelle. Einer der SA-Leute ergriff einen Gegenstand, der in Seide eingeh�llt und mit einer Krone verziert war, und �bergab ihn den Flammen. So wurde das Heiligtum der Synagoge, die mit Ru�, Gummi, Honig und Gall�pfelsaft handgeschriebenen Thorarollen vernichtet. Mit der Kuppenheimer Synagoge sanken auch die Rastatter und die Gernsbacher Synagoge in Schutt und Asche. ...' (Augenzeugenbericht aus: Stiefvater, Oskar: Geschichte und Schicksal der Juden im Landkreis Rastatt. 1965) Seit mittlerweile �ber 30 Jahren engagiert sich die KJG Kuppenheim-Oberndorf im Gedenken an die ehemaligen j�dischen Mitb�rger Kuppenheims. �ber diesen Zeitraum fanden zum Jahrestag der Reichspogromnacht regelm��ig Gedenkveranstaltungen auf den Synagogenplatz statt. So sollte es nun eigentlich auch im November 2020 sein. Leider macht die aktuelle Corona-Lage eine Zusammenkunft zum Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur unm�glich. Die Leiterrunde der KJG m�chte deshalb die Bev�lkerung Kuppenheims in diesem Jahr zu einer etwas anderen Form des Gedenkens einladen: Von Montag, 9. November an, bis zum Ende der Woche, wird an den beiden 2004 sowie 2012 von der KJG entworfenen Gedenksteinen auf dem Synagogenplatz ein Drahtgeflecht installiert sein. Dieses soll als Halterung f�r Blumen dienen, die jeder/jede B�rger/in Kuppenheims zum Gedenken an die Opfer der Nazidiktatur und insbesondere an unsere bis 1940 vertriebenen oder verschleppten und ermordeten j�dischen Mitb�rger dort anbringen kann. So soll es m�glich sein, trotz der gebotenen Corona-Regelungen, ein Zeichen gegen das Vergessen und f�r eine tolerante Gemeinschaft zu setzen."

Links und Literatur

Links:

Quellen:

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der j�dischen Gemeinde Kuppenheim
In der Website des Landesarchivs Baden-W�rttemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind Personenstandsregister j�discher Gemeinden in W�rttemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632 Zu Kuppenheim sind vorhanden: J 386 B�. 333 Kuppenheim Eheschlie�ungen 1853 - 1858 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445941 J 386 B�. 334 Kuppenheim Geburten 1739 - 1857, Eheschlie�ungen 1754 - 1851 Sterbef�lle von Erwachsenen 1789 - 1869 und von kleinen Kindern 1813 - 1842 sowie Begr�bnisbuch der ausw�rtigen Judengemeinden 1814 - 1832 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446493
In der Website des Landesarchivs Baden-W�rttemberg (hier: Generallandesarchiv Karlsruhe) sind einige Familienregister aus badischen j�dischen Gemeinden einsehbar: Link zur �bersicht (nach Amtsgerichtsbezirken) https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=12390 Zu Kuppenheim sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter �ber "Digitalisate anzeigen"): 390 Nr. 4090: Kuppenheim, israelitische Gemeinde: Geburtenbuch 1814-1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1222891 (enth�lt auch: Heiraten 1818-1822, 1824, 1829-1840, 1832-1836; Sterbef�lle 1829-1831 und 1836; Jahr 1816 siehe Nr. 4091 Heiraten) 390 Nr. 4091: Kuppenheim, israelitische Gemeinde: Heiratsbuch 1814-1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1222892 (enth�lt auch: Geburten 1816; Sterbef�lle 1816 und 1823) 390 Nr. 4092: Kuppenheim, israelitische Gemeinde: Sterbebuch 1814-1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1222893 (Hinweis: Jahre 1829-1831 und 1836 siehe auch Nr. 4090 (Geburten); Jahre 1816 und 1823 siehe auch Nr. 4091 (Heiraten) 390 Nr. 4092a: Kuppenheim, israelitische Gemeinde: Sterbebuch 1839-1870 ("J�disches Begr�bnisbuch der ausw�rtigen Judengemeinden, die ihre Toten hier begraben") http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1223342
Hinweis auf die Dokumentation der j�dischen Grabsteine in Baden-W�rttemberg des Landesdenkmalamtes Baden-W�rttemberg
Im Bestand https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368 auf der linken Seite bei "Kuppenheim" �ber das "+" zu den einzelnen Grabsteinen; es sind 1054 Grabsteine dokumentiert (mit Fotos).
Im Bestand EL 228 b I B�. 232 finden sich zum Friedhof Kuppenheim Belegungslisten und eine Dokumentation ausgew�hlter Grabsteine 7 bis 1054 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1907182 Ebd. B�. 209 findet sich eine Dokumentation Grabstein 1 bis 500 (online kein Inhalt) http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1906574 Ebd. B�. 210 findet sich eine Dokumentation Grabstein 501 bis 850 (online kein Inhalt) http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1906583 Ebd. B�. 211 findet sich eine Dokumentation Grabstein 851 bis 1054 (online kein Inhalt) http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1906586

Literatur:

bullet Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die j�dischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 171ff.
bullet Oskar Stiefvater: Geschichte und Schicksal der Juden im Landkreis Rastatt, in: Um Rhein und Murg 5 (1965) S. 42-83.
bullet Kuppenheim_Lit01.jpg (8533 Byte)Gerhard Friedrich Linder: Die j�dische Gemeinde in Kuppenheim. Verlag Regionalkultur Ubstadt-Weiher 1999. Link zum Verlag Regionalkultur: hier anklicken
bullet Joseph Walk (Hrsg.): W�rttemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebr�isch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 470-472.
bullet synagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)JoachimHahn / J�rgen Kr�ger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-W�rttemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von R�diger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.
bullet G�nther Mohr: Der "Ort des Lebens in Kuppenheim" - steinerne Zeugnisse der j�dischen Lebenswelt im mittleren Baden. In: Die Ortenau. Zeitschrift des Historischen Vereins f�r Mittelbaden. Bd. 91. 2011 S. 421-428.

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Kuppenheim Baden. The 16th century community was expelled in 1584 together with most of the Jews in the principality. The Jewish settlement was renewed after the Thirty Years War (1618-1648) and was stil subject to numerous disabilities in the early 19th century. The cemetery consecrated in 1692 was one of the most beautiful in the region and served many communities until the end of the 19th century. A synagogue was erected in 1825. In 1865 the Jewish population reached a peak of 142 (total 1,829). In 1922, 51 Jews remained. Nineteen emigrated by November 1938 (17 to the United States) and six left for other German cities. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was burned and Jews were detained in Dachau. Another four left for the United States and on 22 October 1940 the remaining 16 were deported to the Gurs concentration camp; five survived the Holocaust.


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