Die Synagoge in Emmendingen (Kreisstadt, Baden-W�rttemberg) (original) (raw)
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Emmendingen mitKenzingen (Kreisstadt, Baden-W�rttemberg) J�dische Geschichte / Betsaal/Synagoge bis 1938/40
Bitte besuchen Sie auch die Website des Vereins f�r j�dische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. www.juedisches-leben-in-emmendingen.de
Vergleiche (interne Links) Seite zum J�dischen Museum Emmendingen
Seite zur neuen j�dischen Gemeinde in Emmendingen
Seite zum alten j�dischen Friedhof Emmendingen
Seite zum neuen j�dischen Friedhof Emmendingen
�bersicht:
Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)
In Emmendingen bestand eine j�dische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhundert zur�ck. Nach der Chronik konnten sich nach dem Drei�igj�hrigen Krieg die ersten Juden in der Stadt niederlassen (um 1660/70). 1680 wurde Jud L�wel P�chter der M�nze und des st�dtischen Salzhandels-Monopols. 1716 erhielten f�nf aus dem schweizerischen Thurgau vertriebene Familien von Markgraf Wilhelm einen Schutzbrief*. 1738 lebten bereits 14 j�dische Familien in der Stadt. 1743 kamen aus St�hlingen vertriebene Familien dazu. 1775 war die Zahl der j�dischen Familien auf acht zur�ckgegangen, bis 1819 waren es wieder 19 Familien.
*Anmerkung von G�nter Boll (Mitteilung vom 17.10.2011) : "Nach jahrelangen genealogischen Recherchen in den einschl�gigen Archiven bin ich zu der �berzeugung gelangt, dass die Behauptung Adolf Lewins, "die Vertriebenen der Schweiz", die nach 1715 Aufnahme in der baden-durlachischen Markgrafschaft Hochberg (Emmendingen ...) und den oberbadischen Herrschaften Badenweiler (M�llheim) und R�tteln (L�rrach) fanden, seien aus dem Thurgau ausgewiesene Fl�chtlinge gewesen, nicht haltbar ist. Plausibler erscheint deren Herkunft aus rechts- und linksrheinischen Judenwohnorten am Hochrhein (St�hlingen, Tiengen, Horheim ...) und im Surbtal (Endingen, Lengnau) oder aus dem Solothurner Gebiet (Dornach ...). Beweisg�ltige Indizien daf�r gibt es allerdings nicht."
Die j�dischen Familien siedelten sich im 18./19. Jahrhundert sowohl im Stadtgebiet wie seit 1728 in der Vor- und Unterstadt Niederemmendingen (vor allem in der Karl-Friedrich-Stra�e) an.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der j�dischen Einwohnerwie folgt: 1801 158 j�dische Einwohner, 1825 204 (9,4 % von insgesamt 2.165 Einwohnern), 1842 210, 1875 H�chstzahl mit 406 Personen erreicht (11,6 % von insgesamt 3.487 Einwohnern), 1880 239 (9,1 % von 2.617), 1895 379 (7,5 % von 5.133), 1900 369 (5,9 % von 6.219), 1910 351 (4,2 % von 8,379). Zur j�dischen Gemeinde in Emmendingen geh�rten auch die in Kenzingen lebenden j�dischen Personen (1924 25 Personen, 1932 19 Personen).
An Einrichtungen hatte die j�dische Gemeinde einen Betsaal (1727), dann eine Synagoge (s.u.). Nach dem Bau einer neuen Synagoge wurde die alte Synagoge Kirchstra�e 11 nach 1823 zu einem Gemeindehaus mit Kantorenwohnung und Gemeindesaal umgebaut. In ihm befand sich 1830 auch die j�discheKonfessionsschule, sp�ter wurde diese (bis zur Aufhebung 1872) in die Karl-Friedrich-Stra�e 62 verlegt. Lehrer im 19. Jahrhundert waren u.a. ein Lehrer Auerbach (vgl. bei den Anzeigen unten M. Auerbach), nach 1862 K. Bodenheimer. Um 1840 richtete die j�dische Gemeinde ein rituelles Bad am M�hlenbach ein. Es wurde bis etwa 1900 benutzt, danach diente das kleine Badhaus dem Synagogendiener als Wohnung. Nach der Wiederentdeckung 1988 wurde die Mikwe von dem damals gegr�ndeten Verein f�r j�dische Geschichte und Kultur Emmendingen restauriert und in dem Geb�ude 1997 das J�dische Museum der Stadt eingerichtet (Standort: Schlossplatz 7). Ein �lterer Friedhof bestand seit 1717, ein neuer Friedhof seit 1899. Die j�dische Gemeinde geh�rte seit 1827 zum Rabbinatsbezirk Breisach, dessen Amtssitz 1885 nach Freiburg i.Br. verlegt wurde.
Die j�dischen B�rger trugen seit dem 19. Jahrhundert in hohem Ma� zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Emmendingens bei.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der j�dischen Gemeinde: Ludwig Goldschmidt (geb. 13.12.1886 in Emmendingen, gef. 13.3.1918), Unteroffizier Alfred Kahn (geb. 1.8.1894 in Emmendingen, gef. 28.10.1916), Moritz Meyer (geb. 30.7.1879 in Emmendingen, gef. 21.8.1917), Vizefeldwebel Otto Veit (geb. 16.1.1891 in Emmendingen, gef. 10.10.1914, Bericht zu seiner Beisetzung siehe unten), Ludwig Weil (geb. 24.9.1888 in Mergentheim, gef. 14.10.1916), Unteroffizier Otto Emil Weil (geb. 1.1.1889 in Emmendingen, gef. 30.7.1915), Unteroffizier Otto H. Weil (geb. 22.9.1891 in Emmendingen, gef. 22.8.1918), David Wolfsbruck (geb. 14.4.1894 in Randegg, gef. 1.9.1916). Ihre Namen stehen auf dem Kriegerdenkmal 1914/18. Au�erdem ist gefallen Unteroffizier Prof. Dr. Rudolf Kahn (geb. 24.8.1886 in Emmendingen, vor 1914 in Freiburg wohnhaft, gef. 2.5.1915).
Um 1924, als 364 j�dische Gemeindeglieder gez�hlt wurden (4,1 % von 8.835 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde: Simon Veit, Max Wertheim, Isaak Hobel, Emanuel Schwarz, Emil Dreyfu� und Alexander G�nzburger. Als Kantor war Hermann Marx angestellt, als Synagogendiener war Alexander Kahn t�tig, als Gemeindeschreiber der Hauptlehrer Isaak Hobel, als Gemeinderechner Meier Markus. Isaak Hobel erteilte an �ffentlichen Schulen 28 j�dischen Kindern den Religionsunterricht. An j�dischen Vereinen und Wohlfahrtseinrichtungen bestanden der Israelitische Wohlt�tigkeitsverein "Bikur Cholim" (bzw. Kranken- und Sterbeverein, gegr�ndet ca. 1825; 1924 unter Leitung von Leopold Veit und Berthold Weil, 1932 nur Berthold Weil, 1932 100 Mitglieder), der Israelitische Frauenverein(gegr�ndet 1896, Zweck und Arbeitsgebiet: Kranken- und W�chnerinnenf�rsorge, 1924/32 unter Leitung von Frau H. Goldschmidt, 1932 111 Mitglieder), der Verein Brith scholom (1924 unter Leitung von Leopold Veit mit 73 Mitgliedern, 1932 Leitung Gustav Wertheimer), der Synagogenchorverein (1924 unter Leitung von Ludwig Wertheimer mit 120 Mitgliedern, 1932 Leiter Alfred Odenheimer), die Almosenkasse der Israelitischen Gemeinde (gegr�ndet ca. 1825, Ziel und Arbeitsgebiet: Unterst�tzung Hilfsbed�rftiger, 1932 Leiter Isidor Weil), die Wanderf�rsorgestelle(Ziel: Unterst�tzung von Durchwanderern, 1932 Leiter Kantor Joseph Bandel), der_Jugendbund_ (1932 Leiter Kantor Joseph Bandel), der Reichsbund j�discher Frontsoldaten (1932 Leiter Herr Hobel) sowie eine Ortsgruppe des Central-Vereins(1932 Leiter Rechtsanwalt Dreifu�). Im Schuljahr 1931/32 erhielten 33 Kinder der Gemeinde Religionsunterricht.
1932 waren die ersten beiden Gemeindevorsteher (der Vorstand bestand aus f�nf Personen) Alfred Odenheimer (1. Vors.), Rechtsanwalt Emil Dreifu� (2. Vors.), als Schriftf�hrer war weiterhin Hauptlehrer Isaak Hobel t�tig. Zur Repr�sentanz geh�rten 20 Personen, die Vorsteher waren Berthold Weil (1. Vors.), Gustav Wertheimer (2. Vors.) und Max I. Weil (3. Vors.).
An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Dienstleistungs-, Handels- und Gewerbebetrieben sind bekannt: Rosshandlung Isidor Bloch (Karl-Friedrich-Stra�e 65), Kolonialwarenhandlung Max Bloch (Karl-Friedrich-Stra�e 36), Rechtsanwalt Emil Dreifu� (Karl-Friedrich-Stra�e 21), Textilgesch�ft Theodor Geismar (Karl-Friedrich-Stra�e 53), Haushaltwaren Hermann Falk (Theodor-Ludwig-Stra�e 11), Metzgerei Leopold Goldschmidt (Karl-Friedrich-Stra�e 17), Viehhandlung Max Goldschmidt (Karl-Friedrich-Stra�e 38), Viehhandlung Albert G�nzburger und Gasthaus "Ochsen', sp�ter Zigarrenfabrik G�nzburger & Co. (Karl-Friedrich-Stra�e 40), Viehhandlung Hermann G�nzburger (Karl-Friedrich-Stra�e 47), Weinhandlung Hugo G�nzburger (Goetheplatz 2), Viehhandlung Israel Philipp G�nzburger (Karl-Friedrich-Stra�e 9; bis heute mit Initialen und Wappenstein dieser Fam. G�nzburger), Viehhandlung Max G�nzburger (Brunnenstra�e 16), Sackfabrik G�nzburger & Haas (Steinstra�e 2), Gasthaus "Zum Schwanen', Inh. Wwe. Rosa Haas (Karl-Friedrich-Stra�e 19), Branntwein-Brennerei Max Heilbrunner (Moltkestra�e 8), Branntwein-Brennerei, Lik�rfabrik und Weinhandlung Heilbrunner & Co. (Franz-Josef-Baumgartner-Stra�e 12), Branntwein-Brennerei, Lik�rfabrik und Weinhandlung Heilbronner & Moch (Franz-Josef-Baumgartner-Stra�e 13), Wei�warengesch�ft Geschw. Kahn (Lammstra�e 12), Lumpensortieranstalt und Altwaren Gebr. Kahn (Haselmatten 7), Kaufhaus S. Knopf (Theodor-Ludwig-Stra�e 1), Schuhvertrieb A. L�wenthal (Hochburgerstra�e 39), Kaufhaus M. Nachmann (Eckhaus Marktplatz/Kirchstra�e ), Arzt Dr. Julius Neuburger (Karl-Friedrich-Stra�e 24), Viehhandlung Hermann Pickard (Mundinger Stra�e 6, abgebrochen), Viehhandlung Simon Pickard (Karl-Friedrich-Stra�e 55), Arzt Dr. Wilhelm Reutlinger (Franz-Josef-Baumgartner-Stra�e 4), Herrenmode-Artikel, Textil- und Aussteuergesch�ft Emanuel Schwarz, dann Benjamin Weil (Markgrafenstra�e 2), Textilgesch�ft Siegfried Schwartz (Lammstra�e 14), Metzgerei Albert Veit (Markgrafenstra�e 8), Viehhandlung Arthur und Louis Veit (Karl-Friedrich-Stra�e 32), Viehhandlung Julius Veit (Karl-Friedrich-Stra�e 63, abgebrochen), Lebensmittel- und Futterartikelhandlung Louis Veit und Viehhandlung Arthur Veit (Theodor-Ludwig-Stra�e 4), Futtermittelhandlung Samuel Veit (Mundinger Stra�e 13), Metzgerei Samuel Veit (Karl-Friedrich-Stra�e 39), Viehhandlung Adolf Weil (Karl-Friedrich-Stra�e 50), H�ute-, Fell- und Rauchwaren-Gro�handlung Benedikt Weil & S�hne (Markgrafenstra�e 4), Schuhgesch�ft Ludwig Wolf und Zigarren-Gro�handlung Emil Weil (Markgrafenstra�e 45), B�ckerei Fritz Weil (Karl-Friedrich-Stra�e 1), Aussteuer- und Textilgesch�ft Hermann E. Weil (Kirchstra�e 9), Weinhandlung Hugo Weil (Karl-Friedrich-Stra�e 7), Mehlgro�handlung J. Weil (Hochburgerstra�e 4), Lebensmittel-Gro�handlung Max Benedikt Weil (Landvogteistra�e 6), Viehhandlung Adolf Samuel Weil (Mundinger Stra�e 8), Feinkost-, Wein- und Zigarrenhandlung Sophie Weinstock (Markgrafenstra�e 26), Erste Badische Wein- und Edelbranntwein-Brennerei, Klosterbrennerei GmbH Wertheimer & Cie., Inh. J.M. Wertheimer (Klostergasse 6; eine der f�hrenden Weinbrennereien Deutschlands und die gr��te Edelbranntwein-Brennerei des Schwarzwaldes), Rechtsanwalt Robert Wertheimer (Marktplatz 4).
Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 lebten 296 j�dische Personen in der Stadt (3,1 % von 9,514). Bis 1934/37 nahm die Zahl auf Grund des Zuzuges von umliegenden Landgemeinden trotz der auch in Emmendingen zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts noch nicht ab (1934 348 j�dische Einwohner, 1936 413, 1937 287). 1935 bis zur Aufhebung am 24. April 1937 bestand wieder eine j�dische Volksschule, da den Kindern der Besuch der allgemeinen Schulen nicht mehr m�glich war. Am 1. Januar 1938 wurden noch 138 j�dische Einwohner gez�hlt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerst�rt (s.u.), das israelitische Gemeindehaus demoliert, die Friedh�fe gesch�ndet, die Schaufenster j�dische Gesch�fte eingeworfen. Von den nach Dachau verschleppten j�dischen M�nnern wurde Israel G�nzburger ermordet. Anfang 1939 wurden die letzten 13, bis dahin noch bestehenden j�dischen Firmen und Gesch�fte aufgel�st. Bis Anfang 1940 konnten etwa zwei Drittel der j�dischen Einwohner Emmendingens emigrieren (etwa 100 nach Nordamerika).
Die letzten 71 j�dischen Gemeindeglieder wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.
Von den in Emmendingen geborenen und/oder l�ngere Zeit am Ort wohnhaften j�dischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Leo Alpern (1903), Rosa(lie) Beer geb. G�nzburger (1888), Emilie Bergheimer geb. Bloch (1883), David Bloch (1863), Friedrich Bloch (1888), Richard Bloch (1887), Sofie Bloch (1882), Friederike (Rika) Bodenheimer geb. Sinsheimer (1857), Siegfried Bodenheimer (1868), Peter Bradt (1913), Melanie Breisacher (1903), Berta Brummer geb. Liebhold (1895), Emil Dreifu� (1865), Emma Dreifuss geb. Veit (1858), Mathilde Dreifu� (1885), Rosa Dreifuss geb. G�nzburger (1876), Marie Fonteyn geb. Weil (1914), Liesel Freundlich geb. Seligmann (1923), Marie Fr�hlich geb. Goldschmidt (1880), Ida F�rst geb. Wertheimer (1891), Alfred Geismar (1925), Emma Geismar geb. Blum (1874), Hedwig Geismar geb. G�nzburger (1888), Max Geismar (1884), Salomon Geismar (1875), Johanna Goldberg (1896), Olga Goldberg (1868), Hilda Gr�nebaum geb. Weil (1888), Alfred G�nzburger (1894), Hermann G�nzburger (1886), Israel G�nzburger (1857), Jakob G�nzburger (1883), Johanna G�nzburger I (1886), Johanna G�nzburger II (1883), Julius G�nzburger (1875), Max G�nzburger (1881), Richard G�nzburger (1903), Siegfried G�nzburger (1885), Sophie G�nzburger geb. G�nzburger (1879), Sophie G�nzburger (1882), Walter G�nzburger (1917), Fanny Haas (1897), Frieda Haas geb. Veit (1897), Julius Haas (1874), Sofie Haas (1872), Thekla Haas (), Hilda Haberer geb. Wurmser (1886), Siegfried Hauser (1881), Nanette Heilbronner geb. Bernheim (1859), Ludwig Herz (1872), Isack Hobel (1887), Melitta Hobel geb. Gundelfinger (1886), Babette Hochst�tter (1869), Leo Hofeler (1897), Betty Hofmann (1912), Mathilde Kahn geb. Hirsch (1871), Elsa Kohlmann geb. G�nzburger (1889), Selma Kraus (1887), Ida Levistein (1874), Fanny Levy (1899), Ida Lion geb. G�nzburger (1885), Siegfried Maier (1897), Thekla Mannheimer geb. Haas (1894), Elsa Mayer (1909), Emil Mayer (1874), Hermine Mayer geb. Greilsheimer (1879), Lydia Mayer (1902), Martha Mayer (1907), Max Mayer (1873), Balbine Moch geb. Weil (1867), Leopold Moch (1885), Stefanie Moch geb. Heilbrunner (1891), Else M�ller (1909), Luise Nahm (1900), Albert Neumann (1869), Emma Olesheimer geb. Weil (1857), Henriette Pickard geb. G�nzburger (1860), Ida Reiss (1860), Camilla (Kamilla) Roos geb. Pickard (1888), Hermine Roos geb. G�nzburger (1882), Hermann Ross (1888), Lina Ruben (1896), Gertrud Schloss geb. Haas (1899), Hilda Schustermann (1907), Emma Schwab (1885), Elsa Ullmann geb. Heilbrunner (1889), Lise Ullmann (1859), Anna Valfer geb. Weil (18794), Flora Veit (1897), Samuel Veit (1866), Simon Veit (1851), Anna Weil geb. Heim (1880), Arthur Weil (1887), Elias Weil (1877), Elise Weil geb. Heim (1878), Elsa Weil geb. Wurmser (1890), Erich Weil (1910), Flora Weil geb. H�chstetter (1892), Frieda Weil (1877), Fritz Weil (1909), Heinz Weil (1923), Ida Weil geb. Veit (1876), Irma Weil (1909), Jette Weil geb. Veit (1854), Julius Weil I (1873), Julius Weil II (1873), Julius Weil III (1884), Lina Weil (1867), Lina Weil geb. Mai (1896), Luise Weil (1877), Marie Weil (1914), Max Weil (1878), Moritz Weil I (1855), Moritz Weil II (1873), Rosa Weil geb. Veit (1857), Rolf Weinstock (1920), Sofie Weinstock geb. Heilbrunner (1884), Jakob Wendel (1876), Lina Wendel geb. Weil (1880), Flora Wertheimer (1867), Sofie Wertheimer geb. G�nzburger (1877), Lina Wolff geb. G�nzburger (1885), Ludwig Wolf (1864).
**Nach 1945:**Zur Neubegr�ndung einer Gemeinde kam es in Emmendingen durch den Zuzug j�dischen Emigranten aus den GUS-L�ndern im Februar 1995(vgl. n�chste Seite). Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde
Aus der Geschichte der j�dischen Lehrer / Kantoren Ausschreibungen der Stelle des Vorbeters und Schochet 1877 Anmerkung: auf Grund der Gr��e der Gemeinde waren bereits in der 2. H�lfte des 19. Jahrhunderts die �mter des Lehrers, Kantors und Schochet auf zwei Personen verteilt. Neben dem j�dischen Elementarlehrer war der Kantor angestellt, der zugleich das Amt des Sch�chtens innehatte. Die Stelle wurde sowohl in der orthodox-j�dischen Zeitschrift "Der Israelit", als auch in der liberalen "Allgemeinen Zeitung des Judentums" ausgeschrieben, was von einer liberalen Grundeinstellung der j�dischen Gemeinde zeugt.
Auszeichnung f�r Hauptlehrer Jakob Wolfsbruck (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. M�rz 1914: "Aus Karlsruhe wird geschrieben: Der Oberrat hat f�r das Jahr 1914 folgende Fanny Weil'sche Tugendpreise verliehen: im Betrage von 500 Mark dem Hauptlehrer Jakob Wolfsbruck an der Volksschule in Emmendingen; im Betrage von 300 Mark der Frau Rosa Wachenheimer Witwe in Schmieheim, der Frau Regine Seelig in Mannheim und der Frau Malchen K�lbermann in Gro�eicholzheim."
Besondere Ereignisse im j�dischen Gemeinde- und Vereinsleben Die Tagung des "Allgemeinen Landesvereins im Gro�herzogtum Baden zur Verbesserung der inneren und �u�eren Zust�nde des Juden" (1847)
Initiative zur Gr�ndung eines j�dischen Sterbekassenvereins (1872)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Februar 1872: "Aus Baden. Die Synagogenr�te der Gemeinden Altdorf,Breisach, Ettenheim,Emmendingen, Freiburg, Ihringen,Kippenheim, M�llheim,Schmieheim erlie�en an die israelitischen Gemeinden Badens einen Aufruf, in welchem sie dieselben zum Beitritte zu der Gr�ndung eines j�dischen Sterbekassenvereins auffordern, dessen Aufgabe sei, den Hinterlassenen eines jeden Familienvaters, - reich oder arm - der Mitglied rubr. Vereins war, eine Summe von 1000 Gulden auszuzahlen und zwar innerhalb 30 Tage nach dem Sterbefall.
Dieses Projekt wurde von einem Amerikaner, Herrn Jonas Weil aus New York, geborener Emmendinger, welcher Mitglied eines �hnlichen amerikanischen Vereins 'Bene Beris' in New York ist, unter Mithilfe des Herrn Hauptlehrer Bodenheimer in Emmendingen, bei nachfolgenden Gemeinden schon zur Ausf�hrung gebracht; n�mlich in: Emmendingen,Freiburg, Breisach,Schmieheim, Kippenheim,Altdorf, Ettenheim,Ihringen, M�llheim, zusammen mit mehr als 500 Mitgliedern.
In Baden wohnen ungef�hr 25.000 Israeliten, welche ca. 5.000 Familienv�ter repr�sentieren. Treten von diesen 5.000 auch nur 4.000 diesem nicht genug hoch zu sch�tzenden Sterbekassenvereine bei, so w�rde ein Beitrag von 15 Kreuzer bei jeglichem Sterbefalle dieser 4.000 Mitglieder hinreichen, der Witwe oder den Waisen die erkleckliche Summe von 1.000 Gulden auszahlen zu k�nnen.
Der New Yorker Verein, der 4.200 Mitglieder z�hlt, hat nach statistischen Zusammenstellungen bisher h�chstens 20 Sterbef�lle pro Jahr und w�rde nach dieser Annahme 5 Gulden als j�hrlicher Beitrag zur sofortigen Ausbezahlung der 1000 Gulden schon hinreichen.
Die Statuten dieses Vereins sollen am Sonntag, den 25. Februar dieses Jahres, in Freiburg von den Delegierten der betreffenden Gemeinden beraten und endg�ltig festgesetzt werden."
Gr�ndung eines "Sterbekasse-Vereins" (1872)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Mai 1872: "Emmendingen (Baden). Wir haben schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass auf Veranlassung der Herren Jonas Weil aus New York und Hauptlehrer Bodenheimer in Emmendingen ein 'Sterbekasse-Verein' gegr�ndet worden und dessen Wohltaten sich wom�glich �ber s�mtliche Israeliten Badens erstrecken sollen. � Inzwischen hat in Freiburg eine Delegiertenversammlung badischer Israeliten stattgefunden, in welcher die Statuten entworfen wurden. Sobald der Verein 2.000 Mitglieder z�hlt, wird er seine T�tigkeit beginnen. Der Verein wird den Hinterlassenen eines Mitgliedes ein Minimum von 500 Gulden und ein Maximum von 1.000 Gulden auszahlen."
Gr�ndung eines "Vereins zur F�rderung des Handwerkes und der technischen Berufsarten unter den Israeliten des Gro�herzogtums Baden" (1890)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar 1891: "Ein sch�nes Zeichen der Anh�nglichkeit an die Glaubensgenossen in der Heimat ist dem 'Verein zur F�rderung des Handwerks und der technischen Berufsarten unter den Israeliten des Gro�herzogtums Baden' (Abteilung Freiburg i. Br.) von dem in New York lebenden, aus Emmendingen in Baden stammenden Herrn Jonas Weil zugegangen. Derselbe �bersandte unterm 2. Dezember 1890 dem Vorstande einen Wechsel �ber 225 Mark und zugleich eine Liste derjenigen Herren, welche sich auf seine F�rsprache zu einem j�hrlichen Mitglieder-Beitrage von 1 bis 5 Dollars bereit erkl�rt haben. Wir ver�ffentlichen gern die Namen dieser hochherzigen Geber, deren Beispiel vielfache Nachahmung verdient. Es zeichneten folgende Herren: Rafael Sturmann, Barnett Sturmann, Hyman Wittkower, Wm. Prager, R. Bromberger, P. Hirschfield, Ralph Prager, Lesser Prager, Samuel Wornecker, A.S. Kalischer, Josef Morris, H. Batt, J. Crook, Isac Phillipps, S. Rothschild, Emil Mayer, M. Rothschild, A Wolf, N. Loewy, A. Alex. Loewy, A. Beller, S. Beller, E. Frank, Mayer Finn, M. Kahn, A. Kalischer, S. Jarmulowsky, J. Weil, Edm. Weil, J. Rinaldo, Max Aronson, Isidor Rosenthal, M. Gr�nstein, Plaut, je 1 Dollar, S. und D.S. Korn, Grabenheimer je 2 Dollar, M. Goldschmidt und Familie, B. Meyer, J. Weil je 5 Dollar, s�mtlich in New York, S. Stein in Jersey-City 1 Dollar."
Pressearbeit gegen den Antisemitismus (1891)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 20. November 1891: "Emmendingen (Baden), den 30. Oktober. Angesichts der Bestrebungen, das Gift des Antisemitismus auch im Badischen Lande zu verbreiten, ist es erfreulich und wahrhaft wohltuend, in dem hier erscheinenden 'Hochberger Boten' einen Artikel zu finden, der das Treiben dieser Patrioten klar charakterisiert und scharf verurteilt. Die Israeliten hiesiger Stadt, sowie des Badischen Oberlandes, wo der 'Hochberger Bote' sehr verbreitet und gern gelesen wird, wissen Herrn A. D�lter, dem Redakteur des genannten Blattes, Dank f�r seine Beurteilung der Judenfrage, umso mehr, als diese Beurteilung von einem Manne herr�hrt, der seit vielen Jahren einer der eifrigsten F�hrer der hiesigen nationalliberalen Partei ist."
Einweihung des Kriegerdenkmals zu Ehren der Kriegsteilnehmer 1870/71 (1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Oktober 1897: "Aus Baden, 3. Oktober (1897). Am Sonntag, den 26. September wurde in der Stadt Emmendingen zu Ehren der dortigen, eingeborenen Krieger vom Jahre 1870/71 ein Kriegerdenkmal unter gr��eren Festlichkeiten enth�llt. Mit dieser Enth�llung wurde auch eine besondere Ehrung der noch lebenden Emmendinger Kriegsveteranen aus jenen denkw�rdigen K�mpfen verbunden, indem jedem derselben, worunter sich auch zwei Israeliten befinden, n�mlich Dr. med. Bloch aus Freiburg i.Br. und Hauptlehrer Weil ausEichstetten, vom B�rgermeister der Stadt Emmendingen eine geschmackvoll gepr�gte, silberne Erinnerungsmedaille angesichts Hunderter von Festteilnehmer �ffentlich �berreicht wurde. Aber auch der bereits verstorbenen K�mpfer von 1870/71 sollte nicht vergessen werden, indem auf den Friedh�fen der verschiedenen Konfessionen zu Ehren der dort ruhenden Krieger eine w�rdige Ged�chtnisfeier veranstaltet wurde. Auf dem j�dischen Friedhofe, auf welchem zwei derselben beerdigt sind, wurde diese Feier am Sonntagvormittag, dem Tag vor Rosch Haschana (Neujahrsfest) abgehalten. Zu diesem Zwecke begaben sich der ganze Emmendinger Milit�rverein mit seiner Fahne, s�mtlichen Veteranen, eine Abordnung des Stadt- und Synagogenrates und eine gro�e Anzahl j�discher Einwohner in feierlichem Zuge auf den j�dischen Friedhof. Dort hielt der Kriegsveteran, Herr Hauptlehrer Weil von Eichstetten, eine feierliche Ansprache an die Versammelten, in welcher derselbe in gediegenen Worten die sch�ne, sinnreiche Bedeutung dieser Gedenkfeier hervorhob. Hierauf begab sich derselbe auf die Gr�ber der beiden verstorbenen Krieger und widmete jedem derselben einen kurzen, ehrenden Nachruf, welchem ein vonHerrn Kantor Goldberg laut und feierlich vorgetragenes, hebr�isches Gebet folgte. Nachdem Herr Hauptlehrer Weil noch ein kurzes Schlusswort an die Versammelten gerichtet, in welchem dieselben ermahnt wurden, sobald der Ruf des obersten Kriegsherrn an seine Krieger wieder ergehen sollte, mit gleicher Treue und mit demselben tapferen Kampfesmute, wie die beiden Verstorbenen, seiner Fahne zu folgen mit Gott f�r F�rst und Vaterland, schieden die Versammelten mit sichtbarer R�hrung und Befriedigung �ber den �u�erst w�rdigen Verlauf dieser Erinnerungsfeier. Dieser Akt wahrer Piet�t und echter Toleranz auf einem j�dischen Friedhofe ist gewiss ein erfreulicher Lichtblick in unserer gegenw�rtigen, viel bewegten Zeit der schwersten, konfessionellen Anfeindungen und gereicht seinen Veranstaltern, ganz besonders aber den zahlreichen, nichtj�dischen Teilnehmern zu hohen Ehre."
Gesangsfest des oberbadischen Synagogenchor-Verbandes in Emmendingen (1904)
Ein zionistischer Abend in Emmendingen (1925)
Artikel in der "J�dischen Rundschau" vom 2. Januar 1925: "Emmendingen. Im Auftrage der Zionischen Ortsgruppe Freiburg sprach am 11. Dezember im neutralen J�dischen Jugendbund Emmendingen in einer gro�en �ffentlichen Versammlung Herr Jakob Dr�nger aus Frankfurt am Main �ber: 'Die Judenfrage am Scheidewege'. Ausgehend von der geschichtlichen Entwicklung wies Herr Dr�nger auf die verschiedenen Epochen im Judentum hin und besch�ftigte sich insbesondere mit der neuesten Epoche des j�dischen Volkes, die er als die nationale bezeichnete. Die Judenheit steht heute am Scheideweg. Der eine Wegweiser zeigt nach Pal�stina und bedeutet nationale Renaissance, und der andere weist nach Europa und bedeutet nationalen Untergang. Es h�ngt nur von uns ab, ob wir die Bedeutung der gro�en geschichtlichen Tage, welche wir augenblicklich erleben, rechtzeitig erfassen. Der Referent betonte insbesondere, dass die in den letzten Jahren erfolgte Belebung der Judenheit nur durch die revolution�re Kraft des Zionismus gelungen sei, der den Kernpunkt der Judenfrage erfasste, w�hrend andere j�dische Ideologien keinen Mut zur Wahrheit haben. Die lebendig-frischen Ausf�hrungen des Herrn Dr�nger wurden bis zum letzten Augenblick mit gr��ter Aufmerksamkeit angeh�rt und hinterlie�en einen starken Eindruck. Nach dem Vortrag fand eine rege Diskussion statt, woran sich die Herrn Kantor Marx und Weil einerseits � und auf der anderen Seite die Herren Kahn und Vo� beteiligten. Im Schlusswort fasste Herr Dr�nger seinen Standpunkt in sehr treffenden Worten zusammen und erinnerte nochmals an die Wichtigkeit der Produktivierung der j�dischen Jugend, was bisher noch keiner Bewegung in diesem Ma�e gelungen sei wie der zionistischen, da nur sie der Jugend ein Ideal, Erez-Israel, gegeben hat. Der Abend kann als voller Erfolg und als guter Anfang f�r die zionistische Arbeit in Emmendingen gebucht werden."
�ber Personen und besondere Pers�nlichkeiten aus der j�dischen Gemeinde
Gantprozess �ber das Verm�gen des Gemeindevorstehers Lazar Bloch (1819)
Der Kriegsdienstpflichtige Moses Bloch hat sich nicht gemeldet und wird schwer bestraft (1840)
Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" von 1841 S. 31 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Emmendingen [Straferkenntnis]. Nachdem sich Moses Bloch von Emmendingen, Gefreiter bei gro�herzoglichem Leib-Infanterieregiment auf �ffentliche Aufforderung vom 29. September dieses Jahres nicht gestellt hat, so wird derselbe der Desertion f�r schuldig erkannt, in die gesetzliche Geldstrafe von 1.200 fl. verurteilt, des Ortsb�rgerrechts f�r verlustig erkl�rt und auf Betreten weitere pers�nliche Bestrafung gegen ihn vorbehalten. Emmendingen, den 22. Dezember 1840. Gro�herzogliches Oberamt. Rettig."
Einberufung von Kriegsdienstpflichtigen (1841)
Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" von 1841 S. 259 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Emmendingen [Konskriptionspflichtige]. Nachstehende, zur Erg�nzungskonskription pro 1841 geh�rige, bei der Aushebungstagfahrt nicht erschienene Konskribierte werden hiermit aufgefordert, sich binnen 4 Wochen von heute an dahier zu stellen, widrigens sie als Refract�rs behandelt werden, und die gesetzliche Strafe gegen sie erkannt wird.
Aus der Altersklasse von 1837.
.... Loos Nr. 175 Abraham Weil von Eichstetten....
Altersklasse von 1838
Loos Nr. 98 Elias Bloch von da (Emmendingen).
Aus der Altersklasse 1839
Loos Nr. 130 Jakob Hirsch von Niederemmendingen... "
Die Untersuchung gegen Marx Bloch von Emmendingen wegen Diebstahl an Salomon Bloch von Kirchenendet "klagfrei" (1847)
Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" vom 8. Januar 1848 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "L�rrach [Urteil] In Untersuchungssachen gegen Marx Bloch von Emmendingen, wegen Diebstahls, wird auf amtspflichtiges Verh�r zu Recht erkannt: 'Marx Bloch sei der angeschuldigten Entwendung von 27 fl. baren Geldes zum Nachteil des Salomon Bloch von Kirchen f�r klagfrei zu erkl�ren und mit den Untersuchungskosten zu verschonen.' V.R.W.
Dessen zur Urkunde ist gegenw�rtiges Urteil nach der Verordnung des gro�herzoglichen badischen Hofgerichts des Oberrheinkreises ausgefertigt und mit dem gr��eren Gerichtsinsiegel versehen worden.
So geschehen Freiburg, den 22. Oktober 1847 Woll. (L.S.) Buisson. Kohlhagen."
Das hebr�ische Leseb�chlein von Lehrer M. H. Dreifu� (Endingen) wird in der Buchdruckerei von M. Auerbach in Emmendingen verlegt (1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. Oktober 1859: "Aus S�ddeutschland, im September. In der Buchdruckerei des Herrn M. Auerbach zu Emmendingen erscheint die zweite Auflage des Chanuch Nearim, erstes hebr�isches Leseb�chlein von M. G. Dreifus, Lehrer zu Endingen im Aargau (Schweiz). Es enth�lt dasselbe: 1) �bungen im mechanischen Lesen des Hebr�ischen. 2) Lesest�cke in j�disch-deutscher Schrift (Druck). 3) Sprach�bungen �ber das Gegenstands-, F�r-, Zahl- und Zeitwort. - Das ganze B�chlein ist das Resultat vielj�hriger Erfahrungen und sind die �bungen aus den Bed�rfnissen der Schule hervorgegangen. Was nun den ersteren Teil betrifft, so ist es die Absicht des Verfassers, auch in diesem Fache Gr�ndlichkeit zu erzielen. Er will �ber das mechanische Lesen nicht baldm�glichst hinwegeilen, sondern durch vielseitige �bungen von dem Leichteren zum Schwereren, dem Einfachen zum Zusammengesetzten, durch Wiederholung des schon Vorgenommenen in neuer Form und Darstellung soll ein l�ckenloser Kurs im mechanischen Lesen gegeben werden, der den Sch�ler zum fertigen Lesen bef�higt.
Die j�disch-deutschen Lesest�cke sind ganz der Fassungskraft der Kinder von 7-9 Jahren angemessen und bestehen teils aus schon bekannten, teils aus von dem Verfasser erdichteten St�cken.
Die Sprach�bungen enthalten zun�chst W�rter zum Memorieren, Gegenstands-, Eigenschafts- und Zeitwort in planm��iger Ordnung aller Begriffe aus dem Anschauungskreise des Kindes. Die folgenden Sprach�bungen haben sodann den Zweck, den Grundstein zur hebr�ischen Formenlehre zu legen und den Sch�ler zu bef�higen, mit einiger Kenntnis der Sprachformen an die �bersetzung des Pentateuchs gehen zu k�nnen, damit er nicht, wie es noch h�ufig geschieht, mit bewusstlos mechanischer Routine die �bersetzung des Hebr�ischen betreibe - was so mancher j�dische Schulmann mit dem Ausdruck faktotischer Methode zu besch�nigen sucht. Ohne synthetisch analytische �bungen kein wahres und klares Verst�ndnis der Sprache! Die �bungsst�cke sind so eingerichtet, dass jedes St�ck eine neue Form ein�bt und dabei Vorhergehendes wiederholt. Das B�chlein wird von denjenigen Lehrern, welche es benutzen, als praktisch zweckm��ig betrachtet. Es empfiehlt sich noch besonders durch seinen billigen Preis steif broschiert zu 12 Kr."
Der Bezirks�lteste Breisacher wurde zum Mitglied des Oberrates (der Israeliten Badens) ernannt (1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Oktober 1859: "Die Ernennung des Herrn Bezirks�ltesten Breisacher in Emmendingen, einem Manne von ungew�hnlicher wissenschaftlicher Bildung und klarer Anschauung, zum Oberratsmitglied verspricht eine wohlt�tige Bewegung in die Oberl�nder Judenheit sowohl als auch in sein Kollegium zu bringen, welche sich durch eine im Laufe dieses Monats noch abzuhaltende Versammlung der j�dischen Notabeln des badischen Oberlandes bereits bemerkbar machte; sind wir einmal aus der bisherigen Stagnation herausgetreten, so ist von unserer erleuchteten Regierung gewiss Abhilfe zu erwarten".
Zum Tod des Bezirks�ltesten L. Breisacher (1868)
Artikel in der "Karlsruher Zeitung" vom 24. Oktober 1868: "Todesanzeige.
Emmendingen. Ausw�rtigen Freunden und Bekannten erstatten wir die Anzeige von dem heute fr�h 10 Uhr erfolgten Ableben des Herrn K. Breisacher, Mitglied des Gro�herzoglichen Oberrats der Israeliten.
Emmendingen, den 22. Oktober 1868. Die Hinterbliebenen".
Zum Tod und der Beisetzung des aus Emmendingen stammenden Jacob A. Auerbach (1887) Jacob A. Auerbach (1810 Emmendingen - 1887 Frankfurt am Main), Theologe und P�dagoge; seit 1865 Direktor des Julius-Flersheim'schen Instituts in Frankfurt; verfasste zahlreiche Schriften p�dagogischer, historischer und theologischer Art.
�ber Jonas Weil und sein Wirken in New York (1893)
Anmerkung: Jonas Weil ist im Mai 1837 in Emmendingen geboren als Sohn des Ephraim Weil und am 11. April 1917 in Manhattan N.Y. gestorben. Genealogische Informationen: https://www.geni.com/people/Jonas-Weil/6000000176152936846. Seine Frau Therese geb. Mayer ist am 11. Dezember 1840 in Altdorf geboren und am 19. Juli 1927 in Queens N.Y. gestorben.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. April 1893: "New York, im M�rz. (Die Zichron Ephraim-Synagoge und das Lebanon-Hospital). Es wird unsere Glaubensbr�der im deutschen Reiche gewiss interessieren, zu erfahren, dass hier an der Spitze der Orthodoxie ein Deutscher, Herr Jonas Weil aus Emmendingen in Baden steht. Derselbe kam vor ungef�hr 30 Jahren nach Amerika, um sich hier eine Existenz zu gr�nden. Das Gl�ck war ihm besonders g�nstig und er erwarb sich Verm�gen und Ehren. Er war mehrere Jahre Kultusvorstand einer der ehrenwertesten Gemeinde, der 57. Str. Synagoge. Dieser edle Menschenfreund hat es f�r notwendig gefunden, auch im oberen Teil der Stadt eine Synagoge im gro�artigen Stil erbauen zu lassen und hat er dazu nicht nur mehr als f�nfzig Tausend Dollar gespendet, sondern tr�gt bis heute noch fast ganz allein mit nie ermattender Kraft die gro�e Arbeitskraft der Gemeinde. Unter seiner Leitung und unter der Beihilfe seines Schwiegersohnes, Herrn Rabbiner Dr. Drachman wird der j�dische Religionsunterricht in jeder Beziehung gepflegt. Die Krone zu dem Allen hat sich dieser edle Jehudi damit aufgesetzt, dass er ein imposantes Bauwerk in der 150. Str. f�r ein j�disches Hospital erbauen lie�, wo streng Koscher K�che gef�hrt und allen Nationalit�ten und Religionen kostenfrei liebevolle Pflege und Behandlung zuteil werden soll. Auch da spendete Herr Weil ca. f�nfzehn Tausend Dollar. Am 22. Februar, am Washington-Geburtstage, hat die Einweihungsfeier stattgefunden und haben sich zahlreiche F�rderer dieses wohlt�tigen Unternehmens eingefunden. Nachdem die Erschienenen die zahlreichen und schmucken R�ume des Hospitals in Augenschein genommen hatten, versammelte man sich in dem gro�en Saale des Riesenbaues, der bis auf das letzte Pl�tzchen gef�llt war. Pr�sident Herr Jonas Weil betrat die Rednertrib�ne und sprach mit herzlichen Worten die besten W�nsche und Hoffnungen f�r das Wachsen und Gedeihen des Unternehmens aus. Es folgte nun eine Reihe weiterer Reden u.a. von den Herren Rabbiner Dr. Klein, Rev. Dr. Drachmann, Dr. Samuel Lloyd, Register Ferdinand Levy und Superintendent Dr. G. Liebermann. Ein Damenkomitee, meistens aus christlichen Damen bestehend, hatte sich gebildet, das zum Besten des Libanon-Hospitals ein gro�es Fair veranstaltete und damit mehr als Dollar 2.000 erzielte. Schlie�lich erachte ich es als eine angenehme Pflicht der aufopfernden T�tigkeit des Board of Directors zu gedenken. In erster Reihe ist es der geachtete und hochgesch�tzte Vizepr�sident Herr N. Peabody, ein Jehudi in des Wortes edelster Bedeutung. Seinen Bem�hungen und seiner Opferfreudigkeit ist es haupts�chlich zuzuschreiben, dass dieser imposante Bau f�r seinen jetzigen Zweck dasteht, denn Herr Peabodi hat dem Spitale durch Sammlungen nicht weniger als zwanzig Tausend Dollars zugef�hrt. Herr Dr. Samuel Lloyd, ein edler Amerikaner, schenkte 50 Betten samt Zubeh�r. Herr Ferdinand Sultzberger liefert das Koscher-Fleisch f�r drei Jahre gratis. Ph. Kraus." | ||
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Die von Jonas Weil finanzierten Einrichtungen heute: | ||
Park East Synagogue New York (gegr�ndet 1890 als Congregation Zichron Ephraim) Website mit Seite zu ihrer Geschichte mit Nennung von Jonas Weil) Foto:Quelle | Bronx-Lebanon Hospital Center (Website) | Presseartikel zum Tod von Jonas Weil 1917. |
�ber den Wohlt�ter Jonas Weil (aus Emmendingen, Artikel von 1902)
Artikel in "Israelitisches Familienblatt" vom 12. April 1902: "Ein Wohlt�ter: Jonas Weil. Im Jahre 1859 verlie� ein blutarmer junger Mann seine Vaterstadt Emmendingen in Baden, um jenseits des gro�en Wassers sein Gl�ck zu versuchen. Durch au�erordentlichen eisernen Flei� und besondere T�chtigkeit gelang es ihm, das Gesuchte zu finden und sich ein Verm�gen zu erwerben. Dieser junge Mann war Jonas Weil, einer unserer Glaubensgenossen, dessen j�disches Herz ihn antrieb, in seinem Gl�ck der Armen nicht zu vergessen, sondern mit vollen H�nden Wohltaten zu �ben. Treu hat er allzeit seiner Badischen Heimat, besonders seiner Geburtsst�tte gedacht. Seit einer langen Reihe von Jahren erh�lt die Gemeinde Emmendingen allj�hrlich die Summe von 500 Mark zur Verteilung unter die Armen, ohne R�cksicht auf deren Konfession. Daneben hat Herr Jonas Weil, dessen Bildnis wir vorstehend unseren Lesern vorf�hren, auch der israelitischen Gemeinde beziehungsweise deren Armen betr�chtliche Zuwendungen im Laufe der Jahre gemacht. Aber noch mehr als in seiner alten, ist Herr Weil in seiner neuen Heimat Amerika ein Wohlt�ter der Armen. Vor ungef�hr elf Jahren hat er ein Hospital fast ausschlie�lich mit seinen Mitteln erstellt und sorgt seitdem als Pr�ses des Spitals, dem der Name Lebanon-Spital gegeben wurde, in unerm�dlicher Arbeit f�r die zeitgem��e Ausstattung desselben. Auch eine Synagoge (Sichron-Ephraim-Synagoge) hat ihn zum Hauptgr�nder. Viele Wohltaten entziehen sich noch der �ffentlichen Kenntnis; denn er �bt sie in reichste Ma�e im Stillen, wie es die j�dische Lehre als besonders gottgef�llig bezeichnet. Von seinen alten Bekannten in Emmendingen wird Herr Weil als ein von Jugend auf mitleidiger und gutm�tiger Mensch geschildert. Er ist verheiratet; seine Frau stammt aus**Altdorf** (Amt Ettenheim) und ist die Ehe mit Kindern gesegnet, an denen das Elternpaar nur Freude erlebt. Herr Weil erfreut sich bei einem Alter von 64 Jahren noch ziemlicher k�rperlicher R�stigkeit. M�ge ihm noch ein recht langes gl�ckliches Leben beschieden sein."
Auszeichnung f�r den B�cker Jonas Weil f�r den Dienst in der Feuerwehr (1893)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. November 1893: "Aus Baden. Seine K�nigliche Hoheit der Gro�herzog hat eine Anzahl Feuerwehrleute f�r 25j�hrige Dienste mit Medaillen dekoriert, darunter finden sich folgende Glaubensgenossen: Jonas Weil, B�cker in Emmendingen, Elias Dreifu�, Handelsmann in Kuppenheim, Isidor Lindemann, Medizinalrat inMannheim, Baruch Wolf, Handelsmann in Oestringen, Karl Blum, Kaufmann inSinsheim."
Emanuel Schwarz als Soldat im Gefecht (1914)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11. September 1914: "Emmendingen. Emanuel Schwarz, der als Unteroffizier in dem schweren Gefecht bei M�lhausen mitbeteiligt war, wurde mit einem Gefreiten des Abends von einer sechs Mann starken franz�sischen Patrouille �berfallen. Die beiden schossen vier Mann nieder und nahmen die anderen zwei gefangen."
Beisetzung des "im Kampf f�r das Vaterland gestorbenen" Otto Veit (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. November 1914: "Emmendingen, 6. November (1914). Ein gro�er Leichenzug bewegte sich vom hiesigen Bahnhof zu dem israelitischen Gottesacker hinauf, um die sterbliche H�lle des im Kampf f�r das Vaterland gestorbenen Otto Veit zur letzten Ruhe zu geleiten. Dem Leichenwagen voran marschierte die Stadtmusikkapelle, die in den hiesigen Lazaretten untergebrachten Verwundeten (soweit sie marschieren k�nnen), der Kriegerverein, die Sanit�tskolonne, der Jugendverein, die S�ngerrunde Hochberg und der Turnverein. Den Leichenwagen begleitete als Ehrenwache eine Abteilung Landsturmleute der Bahnhofswache und hinter den Angeh�rigen folgte ein gro�er Zug sonstiger Leidtragender. In zu Herzen gehenden Worten gedachte Rabbiner Dr. Zimels aus Freiburg der hervorragenden Eigenschaften des Verstorbenen und hob besonders dessen soldatische Tugenden hervor, die ihn bei seinen Vorgesetzten beliebt machten und ihm rasche Bef�rderung zum Vizefeldwebel der Reserve und Offizierstellvertreter brachten. F�r sein tapferes Verhalten vor dem Feinde wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. W�hrend der Sarg hinabgesenkt wurde, pr�sentierte die Ehrenwache und krachten drei Salven als letzter milit�rischer Gru�. Auch die Stadtgemeinde hatte ihren Sohn durch einen Kranz mit Schleife in den st�dtischen Farben geehrt."
�ber den aus Emmendingen stammenden Mediziner Emil Bloch (1847 in Emmendingen - 1920) Der Freiburger, aus Emmendingen stammende HNO-Arzt richtete 1899 die Universit�tsohrenklinik in Freiburg ein; nachstehend ein Artikel �ber ihn aus der Jewish Encyclopedia, der noch zu seinen Lebzeiten geschrieben wurde.
"Bloch, Emil: German otologist; born at Emmendingen, Baden, Dec. 11, 1847. He was educated at the universities of Heidelberg, W�rzburg, Vienna, and Freiburg in Baden; being graduated from the last-named as doctor of medicine in 1871. After a postgrauduate course at the University of Berlin and in hospitals in London, he established himself as a pgysician in Freiburg. In 1886 he took up the study of laryngology and rhinology under Hack, and of otology under Thiry at the University of Freiburg. In the following year he became assistant to Thiry, which position he held till 1892, when, ob the death of the latter, he became his successor as chief physician at the otological dispensary and privat-docent at the university. In 1894 Bloch was appointed assistant professor of otology; and under his sipervision the clinic for this branch of medicine was opened in 1899.
Bloch is the author of the following works and papers: 'Untersuchungen zur Physiologie der Nasenatmung.' Wiesbaden 1888; 'Pathologie und Therapie der Mundatmung', ib. 1889; 'Sprachgebrechen', ib. 1891; '�ber das Biaurale H�ren' in: 'Zeitschrift f�r Ohrenheilkunde', 1893; 'Die Methode der Centripetalen Pressionen und die Diagnose der Stapesfixation', ib. 1894; 'Einheitliche Bezeichnung der Otologischen Punktionspr�fungsmethode und ihre Ergebnisse', Wiesbaden 1898.
Bibliography: Pagel, Biographisches Lexikon, s.v., Vienna 1901. F.T.H."
Anzeigen j�discher Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Hinweis auf zwei in Emmendingen erschienene Publikation (1860)
Anmerkung: beim Herausgeber M. Auerbach d�rfte es sich um den damals in Emmendingen t�tigen Lehrer Auerbach handeln.
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. April 1860: "Bibelverse in hebr�ischer und deutscher Sprache, zu Dr. B�dingers Leitfaden beim Unterricht in der israelitischen Religion, herausgegeben von M. Auerbach. 2te Auflage. Emmendingen 1859. geb. 5 Ngr.
Dreifus, erstes hebr�isches Leseb�chlein f�r israelitische Schulen. 2te Aufl. Emmendingen 1860. broch. 4 Ngr."
Lehrlingsgesuche des Eisenwarengesch�ftes Moritz G�nzburger (1891 / 1901 / 1904)
Anzeige der Wursterei Albert Veit (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des Central-Vereins) vom 24. Januar 1924:
"Prima Wurstwaren (Th�ringer Art)
empfiehlt zu billigsten Tagespreisen (
Wiederverk�ufer erhalten Engrospreise)
Albert Veit
Wursterei
Emmendingen (Baden).
Telephon Nr. 175."
Anzeige der Dampfbrennerei M. Heilbrunner (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 24. Juli 1924: "Schwarzw�lder Kirschwasser Zwetschenwasser Mirabell- Heidelbeergeist Weinbr�nde Edellik�re. M. Heilbrunner Emmendingen i.B. Dampfbrennerei R�hrige Vertreter gesucht." | ||
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Erg�nzend dazu: Gesch�ftspostkarte der Dampfbrennerei Heilbrunner (1922) (aus der Sammlung von Peter Karl M�ller, Kirchheim / Ries) | ||
Die Gesch�fts-Postkarte der Dampfbrennerei, Lik�rfabrik und Weingro�handlung Max Heilbrunner, wurde versandt am 4. Dezember 1922 an die Buchdruckerei Emil Wild in Endingen. Max Heilbrunner wurde 1852 geboren und starb am 8. Oktober 1926. Er wurde beigesetzt im j�dischen Friedhof in Emmendingen. |
Weitere Dokumente
Schreiben an den Synagogenrat Emmendingen - Wiederbesetzung der Stelle des Bezirks�ltesten (1868) (aus der Sammlung von Hansj�rg Schwer, Waldshut-Tiengen) | ||
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Hinweis von Hansj�rg Schwer: "An dem Brief ist interessant, dass er als 4 Kr-Nachnahme geschickt wurde. Das wurde fr�her entweder von armen Leuten praktiziert, die das Porto nicht zahlen konnten und somit erstattet bekamen. Oder von Personen / Organisationen, die das Porto nicht zahlen wollten (z.B. aus Geiz, Ver�rgerung, oder wie eventuell hier wegen einer Mahnung) und es sich durch die Nachnahme zur�ckerstatten lie�en. | Das Schreiben wurde versandt von Breisach nach Emmendingen am 7. Dezember 1868: Umschlag: "An / den Synagogenrath / Emmendingen Nachnahme Porto 3 cr Tax 1 erhlten: vier Kr 4 cr BzRbt Breisach Weihs | Inhalt: Bezirkssynagoge Breisach / den 7. Dez 1868 die Wiederbesezung des durch / Ableben des Oberraths Breisacher / in Emmendingen erledigten / Stelle eines Bezirks�ltesten (?) /betr. Es wird der Synagogenrath / Emmendingen die Erledigung / der anbr. betrf. Zuschrift hermit (?) / erinnert, mit Frist v. 3 Tagen. Weihs" |
Ansichtskarte von Emmendingen, versandt von Anna Weil nach Colmar (1902) (aus der Sammlung von Peter Karl M�ller, Kirchheim /Ries) | ||
Die Ansichtskarte von Anna Weil wurde am 6. August 1902 nach Colmar geschickt. Anna Weil ist am 29. Oktober 1874 geboren (sp�ter verheiratete Valfer). Der Text der Karte: "Liebe Marie. Sehr leid hat es mir getan Sie nicht mehr pers�nlich zu sprechen und sage Ihnen auf diesem Wege ein herzliches Lebewohl und auf baldiges Wiedersehen. Bitte gr��en Sie mir Ihre werte Frau Mutter. Liebe Betty und Familie Bloch. Wie geht es Ihnen sonst. W�rde mich sehr freuen auch von Ihnen einmal etwas zu erfahren oder komme ich bald zur Hochzeit. Nochmals Gru� Anne." Hinweis: es gab noch eine weitere Anna Weil, die in der Liste der Opfer der NS-Zeit genannt wird: Anna Weil geb. Heim. Diese wohnte jedoch 1902 noch in ihrem M�llheimer Elternhaus und heiratete am 11. Februar 1907 Julius Weil (nach Informationen von Dorothea Scherle vom 29.6.2021). | ||
Gesch�ftskarte der Holzhandlung Simon Veit (1912) (aus der Sammlung von Peter Karl M�ller, Kirchheim / Ries) | ||
Die Gesch�ftskarte der Holzhandlung Simon Veit (Emmendingen) wurde verschickt am 30. Oktober 1912 an Herrn A. Zimber, S�gewerk in Krozingen. Zur Person: Simon Veit wurde 1851 als Sohn des Handelsmanns David Veit von Niederemmendingen geboren. Ab 1880 leitete leitete er mit die Geschicke der Israelitischen Gemeinde Emmendingen. 50 Jahre - bis 1930 - �bte er das Amt des Gemeindevorstehers aus. Ein Sohn von Simon Veit, dem die Flucht nach Brasilien gelang, versuchte noch seinen Vater zur Ausreise zu bewegen, jedoch ohne Erfolg. Simon Veit wurde am 22. Oktober 1940 zusammen mit den letzten noch in Emmendingen gebliebenen j�dischen Mitb�rgern nach Gurs deportiert. wo er unter den dort herrschenden unmenschlichen Zust�nden sein Leben verlor. Zu seinem ehrenden Gedenken erhielt das Gemeindehaus der israelitischen Gemeinde am 12. Februar 2006 den Namen "Simon-Veit-Haus". Quellen: www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/5592; www.badische-zeitung.de/emmendingen/im-vorhof-zur-hoelle-auschwitz--36837326.html http://ijonathan.de/juedgemem/?page_id=8 www.badische-seiten.de/emmendingen/simon-veit-haus.php. | ||
Gesch�ftskarte der Cigarrenfabrik Max Bloch & Co. (1927) (aus der Sammlung von Peter Karl M�ller, Kirchheim / Ries) | ||
Die Postkarte gesch�ftlicher Art der Emmendinger Cigarrenfabrik Max Bloch & Co wurde versandt an Herrn Werthmann in Dillingen a.D. am 4. August 1927. 1887 hatte Max Bloch die 1860 von Karl Schwaner gegr�ndete Cigarrenfabrik erworben. Wie auf einem Briefkopf der Firma aus dem Jahr 1919 ersichtlich ist, hatte das Unternehmen auch Filialen in Teningen, K�ndringen, Heimbach und Ihringen. 1931 ging die Fa. Max Bloch & Co in Konkurs. Max Bloch genoss hohes Ansehen in der Stadt. 1906 stiftete er ein Bild des Kaisers Wilhelm der Realschule. Heute kann man das gestiftete Bild im neugestalteten Museum der Stadt betrachten. Quellen: https://www.museum-digital.de/bawue/index.php?t=objekt&oges=1417 http://www.badische-zeitung.de/geschichten-erzaehlen-stadtgeschichte--31079959.html | ||
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert:
Grabstein in New York f�r Babette Weil (ca. 1796 - 1870), Frau von Gumbel Weil aus Emmendingen
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem j�dischen Friedhof in NY-Brooklyn.
Erinnerung an die Deportation in das s�dfranz�sische Internierungslager Gurs (1940): Grabstein f�r Moritz Weil aus Emmendingen
Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs f�r (zweite Reihe rechts)
Moritz Weil aus Emmendingen (lt. Grabstein 1884 - 1941)
lt. Gedenkbuch wurde aus Emmendingen nach Gurs deportiert und ist dort umgekommen:
Moritz Weil, geb. 13. Mai 1855 in Emmendingen, am 12. Januar 1941 in Gurs umgekommen.
Es wurden noch zwei andere Personen mit Name Moritz Weil aus Emmendingen nach Gurs deportiert, doch wurden diese sp�ter in Auschwitz ermordet.
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge 1727 wurde ein Betsaal in dem vom j�dische H�ndler Moses Gydeon gekauften Haus Kirchstra�e 11 eingerichtet. 1754 wird dieses Haus als "Judenschule" bezeichnet, es geh�rte inzwischen Model Weil. Neben Gottesdiensten und Zusammenk�nften finden hier auch die religi�sen Unterweisungen der Kinder statt. 1763 wurde das Haus zur Synagoge umgebaut.
F�r die wachsende j�dische Gemeinde wurde die bisherige Synagoge nach wenigen Jahrzehnten zu klein. Nach Verhandlungen mit der Stadt und dem Oberrat der Israeliten Badens konnte 1823 direkt vor dem Haus der bisherigen Synagoge eine neue Synagoge erbaut werden. Die alte Synagoge diente seitdem als Gemeindehaus mit Kantorenwohnung, Gemeindesaal und Unterrichtsr�umen. Seit 1830 war die j�dische Konfessionsschule hier untergebracht, sp�ter wurde diese in die Karl-Friedrich-Stra�e 62 verlegt (bis zur Aufhebung der Konfessionsschulen 1872). 1869 wurde die Synagoge erstmals renoviert, vergr��ert und mit einem w�rdevollen Festakt neu eingeweiht.
Neue Beleuchtung in der Synagoge - die alten Leuchter werden zum Kauf angeboten (1886)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Oktober 1886: "Bekanntmachung.
Wegen Einf�hrung der Gasbeleuchtung in unserer Synagoge werden drei Kronleuchter als Kristallglas entbehrlich und zwar einer mit 36 Kerzen und zwei mit je 18 Kerzen, ferner circa 12-16 zweiarmige, vergoldete Wandleuchter. S�mtliche sind von neuester Konstruktion und moderner Facon, da sie erst vor wenigen Jahren neu angeschafft wurden. Reflektanten wollen sich baldigst an Unterzeichneten werden, der zu n�herer Auskunft bereit ist.
Emmendingen in Baden.
Heinrich Weil, Vorsteher."
1899 berichtete die "Allgemeine Zeitung des Judentums" von einer besonderen Feier in der Emmendinger Synagoge. Der New Yorker Philanthrop Jonas Weil, der aus Emmendingen stammte, hatte der Gemeinde eine Torarolle gestiftet, die am 1. Juli 1899 offiziell �bergeben wurde. Der feierliche Gottesdienst wurde mitgestaltet vom Emmendinger Synagogen-M�nnerchor unter Leitung von Kantor Goldberg. Bezirksrabbiner Dr. Adolf Lewin aus Freiburg hielt die Festpredigt und sprach das Weihegebet. Der Frauenverein der Gemeinde hatte f�r die neue Tora einen Mantel im Atelier J. Bloch in Stra�burg anfertigen lassen. Am Nachmittag war die Gemeinde noch im Gasthaus zum Engel zu einem Bankett zusammen. Spende einer Torarolle f�r die j�dische Gemeinde durch den aus Emmendingen stammenden Jonas Weil (New York, 1899)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Juli 1899: "Emmendingen, Baden, 4. Juli (1899). Eine wahrhaft erhebende Feier beging die hiesige israelitische Gemeinde am vergangenen Samstag. Der bekannte Philanthrop Herr Jonas Weil in New York, ein geborener Emmendinger und Ehrenmitglied unserer Religionsgemeinde, stiftete derselben eine Torarolle, welche am letzten Samstag dem Kultus �bergeben wurde. Eingeleitet wurde die Feier durch das Lied: 'Harre meine Seele' von C�sar Malau, vorgetragen vom hiesigen Synagogen-M�nnerchor, unter Leitung des Herrn Kantor Goldberg; darauf hielt der Bezirksrabbiner Herr Dr. A. Lewin eine in Form und Inhalt gleich meisterhafte Predigt, welcher ein Sologesang des Operns�ngers Herrn Alfred Goltz aus N�rnberg folgte. Hierauf wurden s�mtlich 'Sforim', 9 an der Zahl, ausgehoben und der neuen Tora, welche im Gemeindezimmer in einem improvisierten 'Hechal' aufgestellt war, entgegen getragen. In feierlichem Zuge durch eine Allee pr�chtiger B�ume und Blumen wurde nun das 'Sefar' unter einem Baldachin in die Synagoge gebracht. Kantor Goldberg rezitierte 'S'u Sch'orim' und der Synagogenchor sang darauf 'Machet die Tore weit' von J. Heinr. L�tzel. Die Torarollen wurden eingehoben und der Herr Rabbiner sprach ein ergreifendes Weihegebet. Der Wochenabschnitt wurde aus der neuen Tora gelesen, zu welchem alle in der Synagoge anwesenden verheirateten M�nner gerufen wurden, wobei ca. 250 Mark an Spenden f�r die Wohlt�tigkeitsvereine fielen. Der hiesige Frauenverein hat f�r die neue Tora ein M�ntelchen im Atelier des Herrn J. Bloch, Stra�burg, anfertigen lassen. Nachmittags vereinigten sich die Familien im Gasthaus zum Engel zu einem Bankett, und manches Glas feurigen Kaiserst�hlers wurde auf das Wohl des edlen Stifters, der neben seinem segensreichen Wirken in der neuen Welt seiner Vaterstadt und seines Heimatortes in so sch�ner und piet�tvoller Weise gedenkt, geleert."
Eine der eindr�cklichsten Veranstaltungen in der Geschichte der Emmendinger j�dischen Gemeinde war am 8. Juni 1904. Damals wurde das vierte oberbadische Synagogenchorfest in der Stadt veranstaltet. Daran beteiligten sich die sieben Synagogench�re aus B�hl,Eichstetten, Emmendingen, Freiburg,Kippenheim, Nonnenweierund Offenburg mit zusammen 150 S�ngern. Hunderte von Gesangsfreunden str�mten in die Stadt, um dem Ereignis beizuwohnen. Die Veranstaltungen waren in dem vom Gemeinderat zur Verf�gung gestellten Rathaussaal und in dem mit �ber 800 Zuh�rern besetzten Saalbau zum Dreik�nig. Kantor Goldberg leitete den Gesamtchor. W�hrend des zweist�ndigen Hauptkonzertes wurden synagogale Chorges�nge teilweise von den einzelnen Ch�ren, teilweise gemeinsam oder unter Begleitung von Solisten vorgetragen. Bei einem nachfolgenden Bankett war Rabbiner Dr. Adolf Lewin (Freiburg) Hauptredner (siehe Berichte oben). Einweihung des Gefallenendenkmals in der Synagoge (1920)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Juli 1920: "Emmendingen, 16. Juli (1920). Seinen gefallenen und im Kriege verstorbenen Kameraden setzte der hiesige J�dische Jugendbund ein ehrendes und bleibendes Denkmal. Der Initiative des Vorstandes des Jugendbundes, Herrn Berthold Weil, ist es zu danken, dass in der Gemeinde die Mittel zusammengebracht wurden f�r eine prachtvolle, k�nstlerisch in Muschelkalk ausgef�hrte Gedenkplatte. Dieselbe wurde an der Ostwand in der Synagoge angebracht und am 11. dieses Monats der Gemeinde �bergeben. Leider viel zu umfangreich musste die Tafel ausgef�hrt werden, vierzehn Namen t�chtiger und begabter junger M�nner zeugen davon, dass unsere Religionsgemeinde dem Weltkrieg ihren Tribut gezollt hat. Die �bergabe war mit einem Ged�chtnisgottesdienst verbunden, dem Vertreter der Bezirks- und Stadtverwaltung beiwohnten. Nach pr�chtig vorgetragenen Orgelst�cken, Ch�ren und Solis �bergab der Vorsitzende des Jugendbundes, Herr Berthold Weil, mit einer markigen Ansprache die Tafel dem Synagogenrat in Obhut, der sie mit Worten der Dankbarkeit durch Herrn Rechtsanwalt Dreifu� �bernehmen lie�. Im Mittelpunkt der Feier stand die Weihepredigt des Herrn Bezirksrabbiners Dr. Zimels, die auf alle Beteiligten einen tiefen Eindruck machte. Der Vorstand des Jugendbundes hat den Tag der Weihe dieser Gedenktafel f�r alle Zeit als Jahrzeitstag f�r die Gefallenen bestimmt."
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge verw�stet, gesprengt und abgebrochen.
Bei Hundsnurscher/Taddey s. Lit. S. 76 ist zu lesen: "Am 10. November 1938 wurden auf Anordnung der Kreisleitung die Angeh�rigen der SA und der SA-Reserve in Zivil zur Synagoge befohlen, wo auf Befehl des uniformierten B�rgermeisters und SA-Sturmbannf�hrers die Synagoge aufgebrochen, alle Einrichtungsgegenst�nde mit �xten zerschlagen und vor der Synagoge aufgestapelt wurden. Das israelitische Gemeindehaus wurde in gleicher Weise demoliert. Einer der Hauptt�ter lief dabei mit Chorhemd und Zylinder als Rabbiner verkleidet herum und eiferte die Schuljugend zur Mithilfe an... Der Haufen von zertr�mmerten B�nken, von Gebetb�chern und anderen Ritualien wurde schlie�lich angez�ndet. Die Synagoge wurde am Abend fachm�nnisch gesprengt".
Zu diesen Angaben erhielten wir folgende Mitteilung von Kreisarchivar Gerhard A. Auer, Emmendingen (vom 2.8.2011): "Der damalige B�rgermeister Hirt ist weder in Uniform aufgetreten, noch hat er sich an der Zerst�rung der Synagoge beteiligt. Gemeint ist vermutlich der Sturmbannf�hrer Hauser, er war stellvertretender B�rgermeister. Aber: in seinem Prozess konnte er zumindest f�r das Gericht glaubhaft machen, dass er das Kommando bei der Synagogenzerst�rung nicht �bernahm, sondern dass die Initiative von der Kreisleitung, Kreisleiter Glas, ausging. - Die Sachlage ist insgesamt so komplex, dass sie nicht in ein paar wenigen S�tzen beschrieben werden kann. Aber eindeutig ist, dass sich B�rgermeister Hirt nicht an der Synagogenzerst�rung beteiligt hat."
Die Sprengung der Synagoge wurde der j�dischen Gemeinde mit 4.179,45 RM in Rechnung gestellt. Da die Gemeinde diesen Betrag nicht bezahlen konnte, wurde vom Synagogenrat der Stadt angeboten, das Synagogengrundst�ck als Gegenleistung zu �bernehmen. Die Stadt nahm dieses Angebot an; das Gemeindehaus Kirchstra�e 11 wurde ebenfalls enteignet. 1941 wurde dieses Geb�ude in ein Mehrfamilienhaus umgewandelt. 1945 wurde das Haus von der franz�sischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und der Israelitischen Landesgemeinde S�dbaden �bergegeben. Diese verkaufte das Haus 1954 der Stadt zum Preis von 14.000 Mark, da damals nicht damit gerechnet werden konnte, dass jemals wieder Juden in Emmendingen ans�ssig sein werden.
1968, 1988 und 1999 wurden an dem � jahrelang als Parkplatz genutzten - Standort der Synagoge Gedenktafeln angebracht. Bei der Erneuerung des Synagogenplatzes 1994 wurden die Umrisse der zerst�rten Synagoge markiert.
Zur neuen Gemeinde siehe folgende Seite.
Fotos Historische Fotos: (Quellen: Foto alte Synagoge: J�dische Gemeinde Emmendingen; Fotos neue Synagoge: Foto Hirsm�ller, Emmendingen)
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
Mai 2010:Auch in der neu konzipierten stadtgeschichtlichen Sammlung wird an die j�dische Geschichte erinnert |
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Zitate aus einem Bericht von Sylvia-Karina Jahn in der "Badischen Zeitung" vom 14. Mai 2010 (Artikel,Hervorhebungen unten durch den Webmaster): "Museumsbesuch soll Spa� machen. Ein Rundgang durch die stadtgeschichtliche Sammlung vermittelt Geschichte komprimiert, unterhaltsam und �berraschend. 'Es geht um den Augengenuss.' So beschreibt Hans-J�rg Jenne, Fachbereichsleiter Kultur bei der Stadtverwaltung, das neue Konzept f�r die stadtgeschichtliche Sammlung, die heute, Samstag, zum ersten Mal nach drei Jahren wieder ge�ffnet hat. Soll hei�en: Texte werden sparsam und nur erg�nzend verwendet und auf jegliche Form der elektronischen Pr�sentation wurde verzichtet. Statt dessen steht das Exponat, das Original im Mittelpunkt � und das Ergebnis lohnt nicht nur einen Besuch. Denn in den sieben Themenr�umen erwartet die Besucher so manche �berraschung und nicht jede auf den ersten Blick. Es lohnt sich also, zu st�bern und zu staunen, oft auch sich zu erinnern... (In der B�rgerstube findet sich) ein lebensgro�es Portr�t von Kaiser Wilhelm. In der Ausstellung scheint der wohlwollend auf einen "Bollerwagen de Luxe" zu blicken, wie Jenne das pomp�se Spielzeug nennt. Doch das kaiserliche Bild schm�ckte kein gro�b�rgerliches Wohnzimmer, sondern die Realschule (in der es auch besch�digt wurde, aber von Soldaten, nicht von Sch�lern!) Der Schule war es von einem j�dischen B�rger gestiftet worden � und wieder ist die Vernetzung da. Der letzte Raum ist dem Nationalsozialismus gewidmet. Raum? Nein, eher ein schwarzer Schlauch. Dr�ckende Enge empf�ngt den Besucher, "w�hlt Hitler" schreit ein feuerrotes Plakat von der Wand. Volksempf�nger und Gasmaske gr��en, Fotos zeugen von Maiaufm�rschen, vom Krieg (das eindrucksvolle Bild, als Soldaten zum Frankreichfeldzug durch die d�rflichen Gassen zogen, stamme �brigens aus einer L�rracher M�lltonne, sagt Jenne), von Zwangsarbeitern, wobei die Ostarbeiter in den Haselmatten untergebracht waren. Ihre letzte noch stehende Baracke nutzen die Eisenbahnfreunde. Die gekennzeichneten Ausweise der j�dischen Mitb�rger markieren die Ausgrenzung als Anfang der grausamen Vernichtungsaktionen und der Blick durchs Fenster f�llt auf den Grundriss der in der Reichspogromnacht zerst�rten Synagoge � und weist vielleicht so manchem den Weg ins j�dische Museum nebenan. In der Stadtgeschichte haben die Nazis weitere Spuren hinterlassen: Ein drehbares Stra�enschild zeigt, dass die netten Blumennamen in der 'Gartenstadt' Bleiche einst die Namen von Nazi-'helden' trugen, das Originalschild ist gar mit einem Hakenkreuz versehen..." Info: Besuchszeitung des Museums der Stadt sonntags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr." |
Oktober 2012: Erinnerung an die Deportation der j�dischen Patienten der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Emmendingen |
Artikel von Dagmar Barber in der "Badischen Zeitung" vom 23. Oktober 2012: "Mit den F�den der Vergangenheit die Zukunft weben. Premiere im Psychiatriezentrum: Milton Matz' St�ck 'Fr�hst�ck im Regency' ber�hrt, macht betroffen und nachdenken..." Link zum Artikel:Mit den F�den der Vergangenheit die Zukunft weben (ver�ffentlicht am Di, 23. Oktober 2012 auf badische-zeitung.de) auch eingestellt als pdf-Datei |
November 2013: Auf Grund von Bedenken aus der j�dischen Gemeinde wird noch kein Beschluss zu "Stolpersteinen" in Emmendingen gefasst |
Artikel von Gerhard Walser**:** Stolpersteine sind nicht erw�nscht (ver�ffentlicht am Mi, 27. November 2013 auf badische-zeitung.de) |
Juni 2014: Werner Bloch zu Besuch in Emmendingen |
Artikel von Marco Kupfer in der "Badischen Zeitung" vom 28. Juni 2014: Link zum Artikel: Eine Synagoge als letzter Wunsch (ver�ffentlicht am Sa, 28. Juni 2014 auf badische-zeitung.de) |
Dezember 2015: Ehrung f�r Carola Grasse |
Artikel von Markus Zimmermann in der "Badischen Zeitung" vom 4. Dezember 2015: "Sie hilft beim Abbau von Vorurteilen. Carola Grasse, Vorsitzende des Vereins f�r j�dische Geschichte, erhielt die Landesehrennadel..." Link zum Artikel (eingestellt als pdf-Datei) |
| April - November 2016: "300 Jahre j�disches Leben in Emmendingen 1716-2016" - eine Veranstaltungsreihe des Vereins f�r J�dische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. - Zum Programm siehe die rechte Seite des Flyers unten: | | | | -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | | | | | | | Veranstaltung am 3. Mai 2016, 19 Uhr im Teschemacher-Saal, Simon-Veit-Haus, Kirchstra�e 11 in Emmendingen "J�dische Welten - Von Kantor bis Klezmer", Vortrag: Ruth Frenk, Konstanz, Konzerts�ngerin und Gesangsp�dagogin. Musik als "j�dische Musik" zu bezeichnen ist ein vergleichsweise junges Ph�nomen. Erst im 20. Jahrhundert taucht dieser Begriff in den Musik-Lexika auf. In ihrem Vortrag vermittelt die Konzerts�ngerin und Gesangsp�dagogin Ruth Frenk eine einf�hrende �bersicht �ber verschiedene Aspekte "j�discher Musik", etwa der synagogalen Musik, der einzigen Musikrichtung, die diskussionslos als "j�disch" bezeichnet werden kann. Vorgestellt werden auch aschkenasische, sefardische und chassidische Volkslieder, die Musik des jiddischen Theaters, Ghetto- und Widerstandslieder, Volks- und Kunstlieder aus Israel sowie die in Deutschland sehr popul�re Klezmer-Musik. | | | | | | | | Veranstaltung am 8. Mai 2016: "Die G�nzburger � Eine deutsch-j�dische Familiengeschichte" Buchvorstellung, Hanneke Schmitz, geb. G�nzburger & Peter Schmitz, Herne Am Sonntag, 8. Mai 2016, 11.30 Uhr in Emmendingen, Simon-Veit-Haus, Kirchstra�e 11, Teschemacher-Saal Die Familie G�nzburger kann ihre Wurzeln bis zu den Anf�ngen j�dischen Lebens in Emmendingen zur�ckverfolgen. In der Einleitung zu ihrem 2015 erschienenen Buch schreiben die Verfasser Hanneke und Peter Schmitz: 'Die Rekonstruktion der Familiengeschichten ist f�r uns nicht Selbstzweck. Wir f�hlen uns dem Gedanken verpflichtet, dem nationalsozialistischen Projekt der Vernichtung des j�dischen Lebens, und damit auch dem versuchten Ausradieren der j�dischen Kultur in Europa, eine lebendige Erinnerungskultur entgegen zu setzen." | | | | | | | | September 2020: Berichte vom "Europ�ischen Tag der J�dischen Kultur" | | | | Artikel in der "Badischen Zeitung" am 8. September 2020 von Michael Haberer: "'Ich fliehe mit dem Auto' - Am Europ�ischen Tag der J�dischen Kultur erz�hlt Rabbiner Yudkowsky von seiner Arbeit..." Link zum Artikel | Artikel von Michael Adams im "Emmendinger Tor" vom 9. September 2020: "'J�dische Reisen' mit Kultur und Literatur..." Link zur Ausgabe des Emmendinger Tores (siehe Seite 4) | | | Oben zwei Berichte von den Veranstaltungen zum "Europ�ischen Tag der J�dischen Kultur" im September 2020: Zum Lesen bitte Artikelabbildungen anklicken oder den Links folgen. | | | | | | | | | | | | Januar 2024: Neue Website 'juedisches-leben-in-emmendingen' des Vereins f�r j�dische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. | | | | Pressetext vom 31. Januar 2024 (Foto von der Pr�sentationsveranstaltung): "Der Verein f�r j�dische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V., Tr�ger des J�dischen Museums Emmendingen, pr�sentiert seit Januar 2024 die neue Website https://www.juedisches-leben-in-emmendingen.de. Sie basiert auf der umfassenden Datenbank des Gedenkbuches in der Medienstation im J�dischen Museum Emmendingen. Die komplexe Datenbank wird nun f�r eine breite �ffentlichkeit weltweit zug�nglich und jederzeit nutzbar. Aktuell enth�lt das Gedenkbuch biografische Eintr�ge zu 534 Personen mit Bezug zu Emmendingen, die den NS-Terror ab 1933 erleiden mussten, und berichtet �ber ihr Lebensschicksal. Erinnert wird aber nicht nur an die Menschen, die in Lagern starben oder ermordet wurden, sondern auch an die Menschen, die den NS-Terror �berlebt haben. Die Nutzer*innen der Website erhalten umfangreiche Informationen �ber das Verfolgungsschicksal der portr�tierten Menschen. Zahlreiche Dokumente, Fotos, Videos, Interviews und Audiodateien rufen die Menschen in Erinnerung und leisten einen Beitrag dazu, sie im kulturellen Ged�chtnis der Stadt, ihrer B�rger*innen und aller an j�dischem Leben in Emmendingen Interessierten zu bewahren. Die Website 'juedisches-leben-in-emmendingen' ist eine Recherche- und Kommunikationsplattform und versteht sich als partizipatives Projekt. Weltweit k�nnen Nutzer*innen entsprechend ihren Bed�rfnissen recherchieren. Sie sind eingeladen, am Aufbau eines Netzwerkes der Erinnerung mitzuwirken, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit dem Projektteam zu teilen. Angesprochen sind Nachfahr*innen j�discher Familien aus Emmendingen, Forschende und am Judentum Interessierte, ganz besonders aber auch junge Menschen. Die Website steht f�r Projekte der schulischen und au�erschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit zur Verf�gung und ist ein Baustein f�r die Entwicklung digitaler Lernangebote. Wir unterst�tzen Sie dabei gerne. Das Gedenkbuch und die darauf basierende Website sind nicht abgeschlossen. Bisher gibt es zu rund 70 Personen kleine Biografien. Bei der Mehrzahl der 534 portr�tierten Menschen bieten wir Lebensdaten, Fotografien und andere Materialien sowie die entsprechenden Quellenangaben. Wir laden alle Interessierten ein, uns bei der weiteren Forschungsarbeit zu unterst�tzen. Mit der Website f�rdern wir den engen Austausch und die Vernetzung mit anderen Initiativen und Institutionen, die genealogische Forschung zu j�dischen Familien betreiben und (virtuelle) Stolpersteine oder Gedenkb�cher gestalten. Die neue Website wurde durch die Stadt Emmendingen und die LpB Baden-W�rttemberg aus Mitteln des Landes Baden-W�rttemberg finanziell gef�rdert. Private Sponsoren haben zur Realisierung beigetragen. Das Projektteam bilden: Carola Grasse Dipl.-P�d., Monika R.R. Miklis M.A., Dorothea Scherle Dipl.-Theol. und der Gestalter der Website Steffen Krauth Dipl. Des., lautschrift - atelier f�r visuelle Kommunikation & design. Emmendingen, den 10.01.24 Carola Grasse, Erste Vorsitzende." | | |
Links und Literatur
Links:
Website der Stadt Emmendingen | |
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J�dische Gemeinde Emmendingen | |
Website des Vereins f�r j�dische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. www.juedisches-leben-in-emmendingen.de | |
Website der Gedenkst�tten S�dlicher Oberrhein | |
Zur Seite �ber den alten j�dischen Friedhof in Emmendingen (interner Link) | |
Zur Seite �ber den neuen j�dischen Friedhof in Emmendingen (interner Link) |
Quellen:
Literatur:
Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die j�dischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 74-77. | |
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Ernst Hetzel: Die Anf�nge der j�d. Gemende in Emmendingen, in: Emmendinger Heimatkalender 1969. S. 41-44. | |
Karl Zeis: Die israelitische Privatschule in Emmendingen, in: Emmendinger Heimatkalender 1970, S. 46-47. | |
nach 1971 fanden sich mehrere Jahre in den Artikeln "Kleines Emmendinger Einwohnerlexikon" im Emmendinger Heimatkalender Charakterisierungen j�discher Mitb�rger). | |
Karl G�nther: J�dische Familien in der Unterstadt (Nieder-Emmendingen), in: Nieder-Emmendingen � Erinnerungen an ein Dorf. 1983. S. 37-39 | |
ders.: Laubh�tten in Nieder-Emmendingen, in: Emmendinger Heimatkalender 1992. S. 44-48. | |
Klaus Teschemacher: Juden in Emmendingen von 1716-1862 und Hubert Schilling, Juden in Emmendingen von 1862-1933, in: "s'Eige zeige" Jahrbuch des Landkreises Emmendingen f�r Kultur und Geschichte 3/1989 S. 117-137. | |
Hans-J�rg Jenne: Amtliches von der Vertreibung der Juden aus Emmendingen und Gerhard A. Auer: Pers�nliches von der Vertreibung der Juden aus Emmendingen, in: "s'Eige zeige" 3/1989 S. 139-175. | |
Gerhard Behnke: Das Geheimnis der Vers�hnung ist Erinnerung. Dokumentation zum Besuch der ehemaligen j�dischen Mitb�rger Emmendingens. 1989. | |
Karl G�nther: Juden aus Ihringen und Eichstetten auf dem alten j�dischen Friedhof in Emmendingen, in: "s'Eige zeige" 5/1991. S. 75-98. | |
ders.: Nieder-Emmendinger Juden auf dem alten j�dischen Friedhof in Emmendingen, in: "s'Eige zeige" 6/1992 S. 21-39. | |
ders.: Emmendinger Juden auf dem alten j�dischen Friedhof in Emmendingen, Teil 1: Von den Anf�ngen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, in: "s'Eige zeige" 7/1993 S. 27-63. | |
ders.: Emmendinger Juden auf dem alten j�dischen Friedhof in Emmendingen, Teil 2: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Schlie�ung des Friedhofs im Jahr 1899, in: "s'Eige zeige" 8/1994 S. 47-107. | |
ders.: Jechiel, Sohn des Mose Eli - Daniel Heilbronn. Aus den Anf�ngen der J�dischen Gemeinde in Emmendingen, in: Emmendinger Heimatkalender 1990. S. 88-93. | |
ders.: Symbole auf j�dischen Grabsteinen, am Beispiel des alten j�dischen Friedhofes in Emmendingen. in: Emmendinger Heimatkalender 1991. S. 57-63. | |
Rosemarie Schwemmer: Die j�dischen Friedh�fe in Emmendingen. Manuskript. 1989. | |
Hannelore K�nzl: Die Mikwe zu Emmendingen. Gutachten 1990. Hochschule f�r J�dische Studien Heidelberg. | |
Carola Grasse/ Helmut R. Merz/Christa Rutz: J�disches Leben in Emmendingen. Orte, Schaupl�tze, Spuren. Reihe: Orte j�discher Kultur. Haigerloch 2001. | |
Joseph Walk (Hrsg.): W�rttemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebr�isch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 244-247. | |
JoachimHahn / J�rgen Kr�ger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-W�rttemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von R�diger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007. | |
Stadtgeschichte Emmendingen. Band II. ISBN 978-3-9811180-1-8. 34.90 � Darin S. 589-724 ein ausf�hrlicher Beitrag zur j�dischen Geschichte von Karl G�nther; Zitat aus einem Artikel zur Buchvorstellung in der "Badischen Zeitung" von Sylvia-Karina Jahn vom 26. Oktober 2011: "Karl G�nther ist der wohl profundeste Kenner der j�dischen Gemeinde in Emmendingen, die 2016 vor 300 Jahren gegr�ndet wurde. Sie z�hlte zu den gr��eren Gemeinden, gab es doch Mitte des 19. Jahrhunderts in Emmendingen 12,5 Prozent Juden. G�nther befasst sich eingehend mit der Synagoge, deren Zerst�rung seine Mutter miterlebt hat. 1938 war das, die 4000 Reichsmark f�r Verw�stung und Sprengung musste die j�dische Gemeinde aufbringen, �ber den Verkauf ihrer Grundst�cke. 3000 Reichsmark w�ren ihr noch geblieben, aber die hat die Gemeinde nie gesehen. Und als der Sohn in den 60er-Jahren erste Artikel zum Thema in der Badischen Zeitung ver�ffentlichte, habe das h�ssliche Kommentare ausgel�st; ebenso, dass er das Honorar f�r eine erste Gedenktafel stiftete. "Es w�re angemessen, die Synagoge wieder zu errichten", sagte G�nther und nannte den Platz einen sensiblen Ort, der Gradmesser sei f�r den Umgang mit diesem Kapitel Emmendinger Vergangenheit." | |
ChristianeTwiehaus: Synagogen im Gro�herzogtum Baden (1806-1918). Eine Untersuchung zu ihrer Rezeption in den �ffentlichen Medien. Rehe: Schriften der Hochschule f�r j�dische Studien Heidelberg. Universit�tsverlag Winter Heidelberg 2012. Zur Synagoge in Emmendingen S. 195-197. | |
Michaela Schm�lz-H�berlein: Kleinstadtgesellschaft(en). Weibliche und m�nnliche Lebenswelten im Emmendingen des 18. Jahrhunderts (VSWG-Beihefte Bd. 220). Stuttgart 2012. (Habilitationsschrift). | |
dies.: Ausbildung � Arbeit � Angeh�rige: Lebenszyklische und �konomisch-politische Anl�sse f�r j�dische Mobilit�t und Migration im 18. Jahrhundert am Oberrhein, in: Jahrbuch f�r Regionalgeschichte 27 (2009), S. 51-66. | |
dies.: Vom Westf�lischen Frieden bis zum Ende des Alten Reiches, in: Geschichte der Stadt Emmendingen Bd. 1. Von den Anf�ngen bis zum Ende des Alten Reiches, hrsg. von Hans-J�rg Jenne u.a., Emmendingen 2006, S. 279-456. | |
dies.: T�ufer, Juden und l�ndliche Gemeinden im badischen Oberamt Hochberg im 18. Jahrhundert. In: Nachbarn, Gemeindegenossen und die anderen. Minderheiten und Sondergruppen im S�dwesten des Reiches w�hrend der Fr�hen Neuzeit, hrsg. von Andr� Holenstein und Sabine Ullmann (Oberschwaben - Geschichte und Kultur Bd. 12). T�bingen 2004. S. 275-299. | |
dies.: Zwischen Integration und Ausgrenzung: Juden in der oberrheinischen Kleinstadt Emmendingen 1680-1800, in: Landjudentum im deutschen S�dwesten w�hrend der fr�hen Neuzeit, hrsg. von Rolf Kie�ling und Sabine Ullmann (Colloquia Augustana Bd. 10). Berlin 1999. S. 363-397. | |
dies.: Ehrverletzung als Strategie? Zum sozialen Kontext von Injurien in der badischen Kleinstadt Emmendingen, 1650-1800. In: Devianz, Widerstand und Herrschaftspraxis in der Vormoderne. Studien zu Konflikten im s�dwestdeutschen Raum, hrsg. von Mark H�berlein (Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven Bd. 2). Konstanz 1999. S. 131-149. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
EmmendingenBaden. Jews were present in the mid-16th century, and after expulsion in the early 17th century a few returned after the Thirty Years War (1618-1648). None seem to have been living there at the end of the century. A new settlement was established in 1716 through the efforts of the Court Jew Josef Guenzburger. A cemetery, the oldest in Upper Baden, was opened in 1717 and a synagogue was dedicated in 1823. In 1801 the Jewish population reached 158 and in 1875 the peak of 406 (total 3,487). In 1830-72 a Jewish elementary school was in operation. Jews continued to earn their livelihood mainly from the cattle trade and at the outset of the 20th century, 65 % were so engaged. In the same period the Wertheimer distillery became the largest in the state. The Jewish population dropping somewhat after 1925 with an exodus to the big cities, totaled 296 in 1933, including new settlers fleeing the Nazi persecutions. By October 1938, 147 had left, 100 of them emigrating. Another 111 (86 emigrating) left after Kristallnacht(9-10 November 1938), when the synagogue and two cemeteries were wrecked and Jews were taken to the Dachau concentration camp. The last 66 Jews were deported to the Gurs concentration camp in October 1940, while 19 Jews who had previously left the city were also deported from their places of refuge. In all, 23 survived the camps. In addition, the Germans murdered 25-30 patients at the local Jewish insance asylum.