Die Synagoge in Landau in der Pfalz (Stadtkreis Landau, Rheinland-Pfalz) (original) (raw)
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Landau in der Pfalz (Stadtkreis, Rheinland-Pfalz) J�dische Geschichte / Betsaal / Synagoge
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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde und ihrer Synagogen(english version)
In Landau bestand eine j�dische Gemeinde zun�chst im Mittelalter. 1273 wird erstmals ein j�discher Bewohner genannt (Michel von Landau). Die j�dischen Familien lebten in der 1329 genannten Oberen (und der vermutlich gleichfalls bestehenden Unteren) Judengasse. Hier stand wahrscheinlich auch eineSynagoge. Eine solche wird urkundlich jedoch erst 1435 genannt. Von der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49 waren auch die Landauer Juden betroffen. Sie konnten jedoch ihr Hab und Gut behalten und wurden nur kurzfristig vertrieben. Seit 1354 sind wieder Juden in der Stadt bezeugt. Um 1400 lebten etwa acht, im 15. Jahrhundert mindestens zw�lf j�dische Familien in der Stadt. Die j�dischen Familien lebten im Mittelalter vorwiegend vom Geldhandel, um 1500 auch vom Gew�rz- und Arzneihandel. In der zweiten H�lfte des 15. Jahrhunderts wurden die Juden zeitweise vertrieben oder verlie�en die Stadt unter unbekannten Umst�nden.
1517 wurden erneut zehn j�dische Familien in der Stadt zugelassen. Obwohl sie immer wieder von der Ausweisung bedroht waren, bestand seitdem eine j�dische Niederlassung bis zur Vernichtung in der NS-Zeit im 20. Jahrhundert.
Nachdem schon im 16. Jahrhundert ein Betsaal vorhanden war, wurde eine neue Synagoge 1648 erbaut. Nachdem sie niedergebrannt war, ist sie 1691durch eine neue Synagoge ersetzt worden.
1810 wurden 237 j�dische Einwohner in der Stadt gez�hlt. Die h�chste Zahl j�discher Einwohner wurde 1900 mit 821 Personen erreicht (1933 noch 596 Personen). Zur j�dischen Gemeinde Landau geh�rten seit 1884 auch die in
Arzheimlebenden j�dischen Personen (1924 12 Personen, 1932 13 Personen). Auch die j�dischen Einwohner anderer Orte in der unmittelbaren Umgebung d�rften zu Landau geh�rt haben (im 19. Jahrhundert u.a. Godramsteinund Herxheim bei Landau).
An Einrichtungen hatte die j�dische Gemeinde insbesondere eine Synagoge, eine j�dische Schule, ein rituelles Bad sowie einen Friedhof. Zur Besorgung religi�ser Aufgaben der Gemeinde hatte die Gemeinde Lehrer und Kantoren angestellt. Seit 1838 war Landau Sitz eines Bezirksrabbinates f�r die in den Bezirks�mtern Landau, Bergzabern und Germersheim liegenden j�dischen Gemeinden. Als Bezirksrabbiner wirkten Dr. Elias Gr�nebaum (1838-1893), Dr. Berthold Einstein (1893-1934) sowie Kurt Metzger (1935-1938).
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der j�dischen Gemeinde (links das Gefallenendenkmal in der Synagoge): Feldunterarzt Rudolf Bloch (geb. 24.11.1891 in Stra�burg, gef. 13.1.1917 in Gefangenschaft), Paul Einstein (geb. 10.5.1896 in Landau, gef. 3.7.1916), Gefreiter Otto Emsheimer (geb. 27.4.1896 in Landau, gef. 20.5.1918), Unteroffizier Paul Emsheimer (geb. 17.5.1894 in Landau, gef. 30.6.1917), Vizefeldwebel Hermann Fried (geb. 14.3.1888 in Ingelheim, gef. 15.7.1918), Unteroffizier Siegmund Kullmann (geb. 14.4.1887 in Dahn, gef. 20.12.1914), Friedrich Levy (geb. 11.4.1889 in Landau, gef. 20.8.1914), Unteroffizier Ernst L�b (geb. 8.1.1894 in Worms, gef. 23.11.1914), Unteroffizier Ernst Simon Marx (geb. 24.6.1891, gef. 30.8.1916), Franz Neuberger (geb. 27.2.1890, gef. 25.8.1914), Edwin Scharff (geb. 15.12.1887 in Landau, gef. 20.7.1915), Gefreiter Richard Scharff (geb. 9.9.1895 in Landau, gef. 15.9.1915), Paul Schwarz (geb. 8.3.1889 in Landau, gef. 16.11.1915), Adolf Simon (geb. 3.12.1896 in Eschbach, gef. 9.4.1917), Sally Sternweiler (geb. 28.9.1886 in Waldorf, gef. 8.7.1915).
Um 1924, als zur Gemeinde 733 Personen geh�rten (5,1 % von insgesamt 14253 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Michael Brunner, Samuel Levi, Arthur Schwarz, Otto Siegel und Eduard Kern. Als Rabbiner war der bereits genannte Dr. Berthold Einstein (wohnt Glacisstr. 9), als 1. Kantor Willi Steinem (wohnt Glacisstr. 30), als 2. Kantor und Rechner Salli Rosenberg t�tig. Religionsunterricht f�r die damals 116 schulpflichtigen j�dischen Kinder der Stadt erteilten Lehrer Steinem und Rabbiner Dr. Einstein. An j�dischen Vereinengab es den Israelitischen Armenunterst�tzungsverein (1855 gegr�ndet, 1924 unter Leitung von Samuel Levy, 1932 unter Leitung von Leo Klein, Ostring 5; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterst�tzung ortsans�ssiger und durchreisender Hilfsbed�rftiger), den Israelitischen Krankenverein (gegr�ndet 1846, 1924 unter Leitung von Max Dreifu�, 1932 unter Leitung von Leon Weil, Kaiserring 18 mit 184 Mitgliedern; Zweck- und Arbeitsgebiet: Unterst�tzung hilfsbed�rftiger Kranker, Gew�hrung freier �rztlicher Behandlung und Arznei), den Wohlt�tigkeitsverein Chewra Kadischa (gegr�ndet 1717, 1924/32 unter Leitung von Max Dreifu�, Reiterstr. 37 mit 18 Mitgliedern; Zweck und Arbeitsgebiet: Krankenpflege, Bestattungswesen) und den Israelitischen Frauenverein (1924 unter Leitung von Berta Levi, 1932 unter Leitung von Betty Einstein, Glacisstr. 9, Zweck und Arbeitsgebiet: Krankenpflege, Bestattungswesen). Der Verein Concordia hatte in der Friedrich-Ebert-Str. 12 eine Bibliothek. An Stiftungen gab es den Wohlt�tigkeits-Hilfsfonds (1932 in Verantwortung von Michael Brunner). 1932 waren die Gemeindevorsteher Michael Brunner (1. Vors., wohnt Kaiserring 12), Samuel Levy (2. Vors., wohnt Nordring 27) und Anna Joseph (3. Vors., wohnt Ostring 14). Nachfolger auf der Stelle des 2. Kantors und Rechners der Gemeinde war inzwischen Max Zeilberger (wohnt Vogesenstr. 4). Die Gemeindeverwaltung hatte folgende Aussch�sse: einen Finanzausschuss (Vors. Michael Brunner), einen Friedhofsausschuss (Vors. Arthur Schwarz) und einen Wohlfahrtsausschuss (Vors. Anna Joseph). Im Schuljahr 1931/32 wurden 94 Kinder der Gemeinde in Religion unterrichtet.
NS-Zeit (nach der Darstellung inwww.juedische-gemeinden.de zuLandau): "Den ersten H�hepunkt der antij�dischen NS-Politik bildete auch in Landau der reichsweite Boykotttag vom 1. April 1933. Bereits Tage zuvor hatte auf einer Kundgebung der NSDAP-Kreisleiter Kleemann 'den Machenschaften des internationalen Judentums' den Kampf angesagt. Der Aufruf im 'Landauer Anzeiger' vom 29.3.1933 gab den Lesern genaue Anweisungen f�r den bevorstehenden Boykott an die Hand; dann begann die 'Aktion': ' ... Punkt zehn Uhr bezogen die SA und SS ihre Posten vor den j�dischen H�usern (auch Rechtsanw�lten und �rzten) und Lokalen, die s�mtlich durch schwarze Plakate mit einem gelben Kreis in der Mitte gekennzeichnet waren. ... Abends hat ebenso schlagartig wie begonnen die Boykottbewegung um 7 Uhr ihr Ende erreicht; die Posten wurden zur�ckgezogen. In gr��ter Disziplin haben die SA- und SS-M�nner ihren Dienst versehen.' Nach Zeitungsberichten war der Boykott in Landau 'erfolgreich', da j�dische Gesch�fte an diesem Tage kaum betreten wurden. Zu erstem gewaltsamen Vorgehen kam es im Juni 1933, als mehrere SS- bzw. NSDAP-Angeh�rige j�dische G�ste in einem Cafe t�tlich angriffen und misshandelten...
Die Ausschreitungen des Novemberpogroms von 1938 verliefen in der Stadt Landau �hnlich wie in anderen St�dten: Nach einer Kundgebung aller NSDAP-Gliederungen am Abend des 9. November erhielt die lokale SA-F�hrung in Landau telefonisch den Befehl, noch in der Nacht die Synagoge Landaus zu zerst�ren. SA-Angeh�rige brachen daraufhin das Geb�ude auf, demolierten die Inneneinrichtung und �bergossen diese mit einem Brandbeschleuniger. Am Mittag des 10.November war die Synagoge v�llig ausgebrannt; in den folgenden Tagen wurden die Ruinen 'aus Sicherheitsgr�nden' gesprengt. Noch w�hrend die Synagoge brannte, begannen SA- und SS-Trupps, j�dische Gesch�fte und Wohnungen zu demolieren; ihnen schlossen sich noch Jugendliche an. M�nnliche Juden der Stadt wurden verhaftet und misshandelt, anschlie�end wurde ein Teil mit der Bahn ins KZ Dachau abtransportiert. Kurz nach dem Pogrom wurden die Landauer Juden gezwungen, Generalvollmachten zur Abtretung ihres Grundbesitzes zu unterzeichnen. Die allermeisten Landauer Juden verlie�en nun ihre Heimatstadt; entweder emigrierten sie oder verzogen in deutsche Gro�st�dte. Im Rahmen der sog. 'B�rckel-Aktion' wurden fast alle der 50 noch in Landau lebenden Juden - zusammen mit Tausenden anderen - ins franz�sische Internierungslager Gurs verfrachtet. Vor ihrem Abtransport nach Gurs waren sie ins Frank-Loeb�sche Haus eingewiesen worden.
Von den 1933 in Landau wohnenden 596 j�dischen Einwohnern kamen nach den Deportationen mindestens 158 ums Leben.
Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde
Aus der Geschichte des Rabbinates Landau
Unter Rabbiner Elias Gr�nebaum Rabbiner Elias Gr�nebaum
(geb. 1897 in Reipoltskirchenbei Kusel, gest. 1893 in Landau): Ausbildung in Mannheim, Frankfurt, Studium in M�nchen. 1835 Rabbiner in Birkenfeld (Hoppst�dten), von Juni 1838 bis zu seinem Tod 1893 Bezirksrabbiner In Landau, zust�ndig f�r 24 Gemeinden. Zur Antrittspredigt von Rabbiner Elias Gr�nebaum in der Synagoge Landau (1838) Im nachstehenden Artikel werden auch Predigten von Levi Herzfeld (1810-1884) vorgestellt, der von 1843 bis 1884 Landesrabbiner des Herzogtums Braunschweig war; die Ausf�hrungen zu seinen Predigten werden nicht wiedergegeben.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Juli 1838: "1) Rede, gehalten bei dem Antritte seines Amtes als Rabbine des Gerichtsbezirks Landau in der Synagoge zu Landau, von Elias Gr�nebaum. Karlsruhe und Baden, bei D. R. Marx. 1838. S. 30.8. �
Die erstere des Herrn Rabbinen Gr�nebaum ist im festen Bewusstsein dessen, was jetzt unseren Gemeinden Not tut, klar und sorgf�ltig gehalten. Die Aufgabe, die sich der Redner gestellt hatte, war: �Auf welchem Wege k�nnen wir in unseren Tagen die gesunkene Religion am leichtesten und sichersten wieder erheben?� � welche Frage in zwei Teilen beantwortet wird, n�mlich: 1) welches der Weg sei zur Erhebung der gesunkenen Religion? Hierzu ist notwendig a) die Kenntnis der Religion, b) das Gef�hl f�r das G�ttliche, f�r die Wahrheiten der Religion; - 2) was uns obliege, um den Weg zur Erhebung der gesunkenen Religion zu betreten und zu seinem Ziele zu gelangen? � Wir k�nnen und m�ssen die Kenntnis der Religion ausbreiten und das Gef�hl f�r ihre Wahrheiten beleben a) in der Schule, b) im Hause, c) in der Synagoge. Daher dringt der Redner auf Errichtung guter Religionsschulen, auf die Predigt im Gotteshause, auf Hebung der Andacht in den Synagogen und Veredlung des Gottesdienstes. Hiermit hat sich denn auch der Redner die Richtung seiner Bestrebungen vorgezeichnet, die Objekte seiner T�tigkeit bestimmt, und wir k�nnen nur den Wunsch hinzuf�gen, dass seine Gemeinden es nicht an Willf�hrigkeit, ihm entgegenzukommen, fehlen lassen. Die Sprache ist kr�ftig und �berzeugend, dabei ruhig und sicher�."
Rabbiner Gr�nebaum erh�lt Predigtverbot (1849)
Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionsw�chter" vom 27. Juli 1849: "Landau. Unserem Rabbiner, E. Gr�nebaum, wurde, weil er sich der neuesten Bewegung anschloss, das Predigen untersagt, wahrscheinlich wird er seiner Stelle entsetzt werden. - Bekanntlich ist derselbe einer der eifrigsten Reformisten."
Aus einem theologischen Beitrag von Bezirksrabbiner Dr. Elias Gr�nebaum (1867) Rabbiner Dr. Gr�nebaum hat zahlreiche Beitr�ge zu theologischen Fragen in j�dischen Periodika publiziert. Hier ein Abschnitt aus einem gr��eren Beitrag zur Thematik "Die Ethik des Judentums..."
Artikel in der Zeitschrift "Ben Chananja" vom 1. Februar 1867: "Die Ethik des Judentums anderen Bekenntnissen gegen�ber. Von Dr. Gr�nebaum, Bezirksrabbiner zu Landau. Fortsetzung.
Klarer und sch�ner noch ist der herrliche Doppelgedanke von dem Berufe Israels und der Bestimmung aller Menschen ausgesprochen Jesaja 42,1-8: �Siehe, mein Knecht (Israel), den ich festhalte, mein Erkorner, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Meinen Geist habe ich auf ihn gelegt, auf dass er das Recht den V�lkern verk�nde. Er schreit nicht und erhebt seine Stimme nicht laut, l�sst sich auf der Stra�e nicht h�ren. Ein geknicktes Rohr zerbricht er nicht, dunkelnden Docht l�scht er nicht aus: zur Wahrheit f�hrt er das Recht. Er dunkelt nicht und bricht nicht, bis er auf der Erde das Recht hat eingesetzt und die Eilande seiner Lehre harren. Also spricht der Allm�chtige, Gott, der die Himmel erschaffen und sie ausgespannt, die Erde ausgebreitet mit ihren Spr�sslingen, der Odem gibt dem Volke auf ihr, und Geist denen, die auf ihr wandeln, ich Gott, habe dich berufen zum Heile, ich habe dich erfasst an deiner Hand, ich habe dich bewahrt und habe dich eingesetzt zum B�ndnisse der V�lker, zum Lichte der Nationen, zu �ffnen blinde Augen, aus dem Kerker herauszuf�hren den Gefesselten, aus dem Gef�ngnisse die im Finstern Weilenden. Ich, Gott, das ist mein Name, und meine Ehre lasse ich keinem anderen, meinen Ruhm nicht den G�tzenbildnern.� Es ist also Israel Beruf, alle V�lker zu Gotteserkenntnis, zu Recht und Sittlichkeit zu leiten, und der Menschheit Bestimmung, dieses erhabene Ziel zu erreichen.
In diesem Gedanken begreifen wir erst die Sendung der israelitischen Propheten auch an ausw�rtige V�lker, und wenn diese der Mahnung des Propheten Folge leisten, so empfangen sie allesamt, auch die, welche Israel am meisten knechteten, den g�ttlichen Segen: �Gesegnet ist mein Volk �gypten und Assur, meiner H�nde Werk, und mein Eigentum Israel (Jesaja 19,25).
Diesem Grundgedanken entsprechend erscheinen nun auch die einzelnen Lehren und Gebote schon im Mosaismus. Der Dekalog stellt die Verbote des Meineids, des Raubes, des Diebstahls, des falschen Zeugnisses, dem Gel�sten nach fremdem Eigentum ganz allgemein auf (�ber den in den beiden letzten Ausspr�chen vorkommenden Ausdruck Re�e f�r Nebenmenschen werden wir sp�ter sprechen). Ebenso allgemein sind die bald darauf folgenden ausf�hrlichen Gesetze �ber die �u�eren Rechtsverh�ltnisse 2. Mose 21,12 � 22.7 gehalten: �Wer einen Menschen schl�gt, dass er stirbt, soll des Todes sterben. Wer aber nicht aufgelauert hat, sondern Gott hat es ihm unter der Hand geschickt, so werde ich dir einen Ort einrichten, wohin er fliehen soll. So aber Jemand an seinem N�chsten frevelt und ihn umbringt mit List, von meinem Altare weg sollst du ihn f�hren zum Tode!�
Dieselben Gesetze werden 3. Mose 24,17ff zum Teil wiederholt, und hier hei�t es noch bestimmter: �Wenn jemand irgendeinen Menschen� erschl�gt, Kol n�f�sch adam (= irgendein Mensch) usw. und dann wird zum Schlusse Vers 21 feierlich wiederholt: �Ein Rechtsgesetz � Mischpat � sei hierauf f�r den Fremden, wie f�r den Einheimischen: denn ich bin Gott euer Herr.�
Wir wollen hier gleich im Anfange erkl�ren, dass dieser letztere Ausdruck, der merkw�rdiger Weise gerade bei Rechts- und Sittengesetzen fast �berall vorkommt, entweder allein: Ich bin Gott, oder mit dem Zusatze: Eurer Herr, offenbar nichts Anderes sagen will, als dass Gott, der Herr der
Kritische Stimme aus der orthodox-konservativen Zeitschrift "Der Israelit" zu den Familienverh�ltnissen der Tochter von Dr. Gr�nebaum und seiner liberalen Haltung hierzu (1876)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. November 1876: "Aus dem Rabbinatsbezirk Landau, 7. November (1876). Wie ich mich und wohl auch viele Leser dieses gesch�tzten Blattes sich erinnern, wurde vor einiger Zeit in den Spalten desselben der Fall besprochen, dass eine Tochter des Rabbiners Dr. Gr�nebaum zu Landau, mit Einwilligung ihres Vaters, sich mit einem Nichtjuden verehelichte, und dass die intimsten verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Schwiegereltern und Schwiegersohn, welch letzterer auch in Landau wohnt, obwalten, Besuche und Gegenbesuche, wie man mir sagte, fast t�glich stattfinden. Nun erfahre ich, dass dem Herrn Rabbiner ein weiteres Familiengl�ck widerfahren, indem seine Tochter vor einigen Tagen eines Knaben genesen sein soll. Hinsichtlich der Erziehung des Neugeborenen h�rt man: dass der Herr Rabbiner es durchsetzt, dass der junge Weltb�rger konfessionslos erzogen werde. Das nenne ich Konsequenz! Es verdient die von Herrn Dr. Gr�nebaum hierbei bewiesene Toleranz gewiss, in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Herr Rabbiner!! Wir gratulieren Ihnen!"
50-j�hriges Dienstjubil�um von Bezirksrabbiner Dr. Gr�nebaum (1886)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. Juli 1886: "Landau, 26. Juni (1886). Das 50-j�hrige Dienstjubil�um des Herrn Bezirksrabbiners Dr. Gr�nebaum gestaltete sich gestern zu einer gro�artigen Feier, an der, au�er der israelitischen Kultusgemeinde, nicht nur die berufenen Vertreter der Beh�rden, sondern auch die gesamte B�rgerschaft der Stadt Anteil nahm. Die Feier wurde des Vormittags auf dem Stadthause durch eine Versammlung eingeleitet, in welcher Herr Bezirksamtmann von Hartlieb dem Herrn Jubilar das ihm von Seiner Majest�t dem K�nig Ludwig II. verliehene Verdienstkreuz des Ordens vom heiligen Michael feierlich �berreicht. Daran schloss sich ein Festgottesdienst in der Synagoge, bei welchem Herr Rabbiner Dr. Mayer von Zweibr�cken die Predigt und Herr Rabbiner Dr. Landsberg von Kaiserslautern die Schlussansprache hielt. Mittags fand im Hause des Herrn Jubilars eine Festtafel zu 40 Gedecken statt und nachmittags 3 Uhr erfolgte die feierliche �berreichung der Geschenke und Gl�ckwunschschreiben. Der Rabbinatsbezirk Landau verehrte dem Herrn Jubilar einen silbernen Pokal, die Lehrer der Bezirke die Oppenheim'schen Familienbilder, der Synagogenchor ein Gedenkblatt und ein Diplom, in welchem Herr Dr. Gr�nebaum zum Ehrenmitglied des Synagogenchor ernannt wird. Fr�here Sch�ler des Jubilars brachten ein Photographie-Album mit ihren Photographien, seine Sch�ler der Realschule und Studienanstalt Honeggers 'Kulturgeschichte der neuesten Zeit', seine Sch�lerinnen der T�chterschule einen Rauchtisch. Der Mendelssohn-Verein in Frankfurt lie� dem Jubilar durch Herrn Rabbiner Br�ll ein Diplom als Ehrenmitglied �berreichen; Herr Dr. Mayer von Zweibr�cken brachte im Namen des Deutschen Rabbinatsverbandes ein Gl�ckwunschschreiben und Herr Dr. Br�ll von Frankfurt ein solches im Namen des deutsch-israelitischen Gemeindebundes. Au�erdem erhielt der Herr Jubilar noch von vielen Privaten Geschenke. Die Stadt Landau hatte ihr Geschenk, zwei silberne Leuchter, schon Vormittags �berreichen lassen. So bekundeten diese Festakte, sowie die im Laufe des Tages aus allen Teilen der Welt eingelaufenen �ber 70 Telegramme und etwa 300 Gl�ckwunschbriefe, in wie weiten Kreisen und in wie hohem Ma�e der greise Jubilar allgemeine Verehrung genie�t. Abends fand ein Festbankett unter gro�er Teilnahme statt."
Zum Tod von Bezirksrabbiner Dr. Elias Gr�nebaum (1893)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. Oktober 1893: "Landau, 1. Oktober (1893). Der hiesige Bezirksrabbiner Dr. Elias Gr�nebaum ist am 25. vorigen Monats im Alter von 86 Jahren verschieden. Es hat in seinem Amte seit 25. Juni 1838 gewirkt. In dem Verblichenen verliert die Judenheit einen Mann, der neben vorz�glichen Charaktereigenschaften allgemeines Wissen in hervorragendem Ma�e besa�. Er entfaltete neben seiner rabbinischen und p�dagogischen Wirksamkeit auch eine rege literarische T�tigkeit. Am bekanntesten ist sein vortreffliches und viel benutztes Hauptwerk: �Die Sittenlehre des Judentums anderen Bekenntnissen gegen�ber.� Als guter Redner war der Heimgegangene weit �ber die Grenzen des Bezirks hinaus bekannt und hoch gesch�tzt. Gr�nebaum war einer der ersten, eifrigsten und konsequentesten Vertreter einer Reform des Judentums. Seine Verdienste besonders um die Hebung des j�dischen Schulwesens in Bayern sind auch an h�chster Stelle nicht unbeachtet geblieben. Im Jahre 1886 verlieh ihm K�nig Ludwig II. den Michaelsorden zweiter Klasse. Das gro�e Ansehen und die Hochachtung, welche dem Verstorbenen sowohl seitens seiner Sch�ler und Glaubensgenossen, als auch von Seiten seiner Mitb�rger und Vorgesetzten entgegengebracht wurden, rechtfertigen die aufrichtige Teilnahme, welche sein Tod hervorgerufen."
Ausschreibung der Stelle des Rabbiners nach dem Tod von Rabbiner Gr�nebaum (1893)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Dezember 1893: "Bekanntmachung � die Anstellung eines Rabbiners f�r den Rabbinatsbezirk Landau betreffend.
Die Rabbinerstelle f�r den Rabbinatsbezirk Landau, umfassend die israelitischen Kultusgemeinden der K�niglichen Bezirks�mter Landau, Bergzabern und Germersheim ist durch den Tod des bisherigen Rabbiners in Erledigung gekommen und soll unter folgenden Bestimmungen wieder besetzt werden:
1. Der Rabbiner hat seinen Wohnsitz in der Stadt Landau zu nehmen.
2. Der Gehalt des Rabbiners betr�gt pro Jahr: a) Jahresgehalt 3000 Mark. B) Reise-Entsch�digung f�r die in den einzelnen ausw�rtigen Kultusgemeinden einmal abzuhaltenden predigten 300 Mark. C) Aversum f�r Regiebed�rfnisse 1000 Mark. Summe 3.400 Mark.
3. Die Kasualien sind auf 1200 Mark zu veranschlagen. Au�erdem hat der bisherige Rabbiner beziehungsweise dessen Substitut f�r Erteilung des Religions-Unterrichts am Gymnasium und an der h�heren T�chterschule Landau eine Remuneration von 1.000 Mark bezogen.
Als �u�erster Bewerbungstermin ist der 1. Januar 1894 festgesetzt und sind bez�gliche Bewerbungsgesuche nebst Belegen bis zu diesem Zeitpunkte beim unterfertigten Amte einzureichen.
Landau � Pfalz, 17. November 1893. K�nigliches Bezirksamt. Trutzer."
Unter Rabbiner Dr. Berthold Einstein Rabbiner Dr. Berthold Einstein (geb. 1862 in Ulm, gest. 1935 in Landau): Studium in Berlin und Breslau, 1885 Promotion in T�bingen; 1889 Rabbinatsstellvertretung in Heilbronn, 1891 zweiter Rabbiner ebd., 1892-1894 Rabbiner in Laupheim, 1894 bis Sommer 1934 Rabbiner in Landau.
Rabbiner Dr. Berthold Einstein wechselt von Laupheim nach Landau (1894)
Rabbiner Dr. Einstein ruft eine Tagung der israelitischen Lehrer des Rabbinatsbezirks Landau ein (1895)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Mai 1895: "Landau (Pfalz), im Mai. Am 25. April tagten hier die israelitischen Lehrer des Rabbinatsbezirks Landau, nachdem man seit 10 Jahren keine Lehrerkonferenz abgehalten hatte, obwohl Anlass genug vorhanden gewesen w�re, wichtige Fragen zu er�rtern. Erst Herr Dr. Einstein, dem seit Jahresfrist hier wirkenden Bezirksrabbiner, war es vorbehalten, Abhilfe zu schaffen. freudig folgten s�mtliche Lehrer des Bezirkes, ca. 20 an der Zahl, seiner Einladung, und die Zeit des Zusammenseins wurde mit ernster Arbeit ausgef�llt. Vor allem galt es, einen neuen Normal-Lehrplan aufzustellen, da die jahrelange Erfahrung lehrte, dass der unter dem fr�heren Rabbiner Dr. Gr�nebaum ausgearbeitet nicht mehr gen�gte. Der Vorsitzende, Dr. Einstein, und zwei Kollegen hatten ein diesbez�gliches Referat �bernommen. Nach l�ngerer, gr�ndlicher Besprechung wurde der neu aufzustellende Lehrplan fixiert und drei Herren mit der Ausarbeitung desselben betraut. Au�erdem standen auf der Tagesordnung: 'Der biblische Geschichtsunterricht' sowie die 'Schulaussetzung wegen religi�ser Festtage unter Bezugnahme auf die pf�lzische Schul- und Lehrordnung'. Daran schlossen sich 'freie Besprechungen' �ber das Wohl und Wehe der Lehrer. Herr Dr. Einstein sprach sowohl bei Beginn als auch zum Schlusse der Konferenz wohlmeinende Worte zu den anwesenden Lehrern. Seinen Ausf�hrungen merkte man an, dass es ihm darum zu tun ist,. das Judentum zu heben, und dass er als wichtiger Faktor hierzu in erster Linie die Schule, den Lehrer sieht. Dass Herr Rabbiner Dr. Einstein den Lehrern hilfreich zur Seite steht, erkennen dieselben freudig an, und was ein Lehrer zu arbeiten und zu k�mpfen hat, wei� Herr Dr. Einstein als Sohn eines Lehrers ganz genau, wie er in seinen Eingangsworten auch angedeutet hat. Diese freiwilligen Lehrerkonferenzen werden jetzt regelm��ig ein- oder zweimal im Jahre stattfinden."
70. Geburtstag von Bezirksrabbiner Dr. Berthold Einstein (1933)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Februar 1933: "Landau (Pfalz). Am letzten Tage des verflossenen b�rgerlichen Jahres durfte Herr Bezirksrabbiner Dr. Berthold Einstein � Landau (Pfalz) seinen siebzigsten Geburtstag begehen. In Ulm geboren, legte er nach Beendigung des theologischen Studiums am J�dischen Theologischen Seminar zu Breslau die staatliche w�rttembergische Rabbinerpr�fung ab, wurde alsdann Rabbinatsstellvertreter in Heilbronn, Rabbiner in Laupheim und bekleidet nunmehr seit 39 Jahren die Stellung des Bezirksrabbiners in Landau. Einstein geh�rt zu den �Stillen im Lande�. Er liebt es nicht, nach au�en hervorzutreten. Seine Freude ist die behagliche und gleichm��ige pflichtgetreue Arbeit innerhalb seines Amtes und Kreises. Hier hat er durch seine frohe Liebensw�rdigkeit und seine nat�rliche Herzensg�te sich �berall Freunde und Verehrer erworben. Bis ins Kleinste hinein peinlich korrekt � schon seine auff�llig markante Schrift zeugt davon � ist er in seiner geraden und ungeschminkten Wahrhaftigkeit, in seinem Wesen ein ebenso unverkennbarer Sohn des Schwabenlandes, wie er es in seiner Sprache geblieben ist. Auch in seinen religi�sen Anschauungen bekannte er sich zu einem aufrichtigen und offenen Liberalismus, freilich wie jeder religi�sen Aufdringlichkeit so auch jedem Radikalismus abhold. Von seinem kritischen Humor gab er fr�her pseudonym, jedoch f�r Eingeweihten wohl erkennbar, in j�dischen Bl�ttern manche k�stliche Probe. Seinen Sch�lern und Sch�lerinnen suchte er nicht blo� Lehrer, sondern auch Freund zu sein und kettete dadurch viele von ihnen in Dankbarkeit an sich. In aller sozialen Arbeit erwies er sich zusammen mit seiner gleichgesinnten Gattin als unerm�dlicher Helfer, in allem schweren Leid als Vorbild, da er das eigene schwere Leid des Verlustes seines einzigen hoffnungsvollen Sohnes im Weltkrieg in w�rdigster Weise trug. Voll Schlichtheit und Bescheidenheit den Lebensanspr�chen gegen�ber suchte er von fr�h auf die reinste Erholung in der Musik, die er selbst in trefflicher Weise aus�bt. Seinen siebzigsten Geburtstag verbrachte der Jubilar fern der Heimat im Hause seiner verheirateten Tochter, wohin ihm zahlreiche Gl�ckw�nsche aus seinen Gemeinden, aus Vereinen und Verb�nden � auch vom Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden � sowie aus der Schar seiner Freunde und Bekannten nachfolgten. Der engere Freundeskreis lie� es sich jedoch nicht nehmen, ihm nach seiner R�ckkehr einen Festtag zu bereiten. Am 17. dieses Monats versammelten sich in seinem Hause die Herren Rabbiner Dr. Freudenthal, N�rnberg, und Dr. Seligmann, Frankfurt, beide seit der Studienzeit in vertrauter Freundschaft mit ihm verbunden, sowie die pf�lzischen Amtskollegen mit ihren Frauen. Herr Rabbiner Dr. Freudenthal �berbrachte die Gl�ckw�nsche der Bayerischen Rabbinerkonferenz und die des engeren Freundeskreises, in dessen Namen er Geschenk und k�nstlerische Widmung �berreichte. Herr Bezirksrabbiner Dr. Baron, Kaiserslautern, dankte dem Senior und treuen Berater der pf�lzischen Rabbiner, Herr Bezirksrabbiner Dr. Nellhaus, Pirmasens, sprach im Namen der Verbindung Amicitia, Herr Rabbiner Dr. Seligmann als Freund des Hauses. Der Jubilar dankte tief bewegt f�r alle Freundschaft und Kollegialit�t. F�r den Abend hatte die Elias Gr�nebaum-Loge zu einer Sitzung in die st�dtische Festhalle eingeladen. Der festlich geschm�ckte Saal und die zahlreiche Beteiligung boten ein eindrucksvolles Bild. Herr Justizrat Dr. Rheinheimer als Pr�sident der Loge begr��te die Erschienenen. Herr Rabbiner Dr. Freudenthal, der f�r diesen Abend einen religionswissenschaftlichen Vortrag zugesagt hatte, lie� diesen in eine warme Huldigung f�r den Jubilar ausklingen. Ihm schlossen sich Herr Rechtsanwalt Dr. Goldberg als ehemaliger Sch�ler Dr. Einsteins, Herr Albert Mayer in poetischer Widmung, Frau Justizrat Rheinheimer f�r den Schwesternbund, Herr Dr. Nellhaus f�r die pf�lzischen Rabbiner und Herr Dr. Seligmann als Pf�lzer und �ltester Freund des Gefeierten an. Frau Hedwig Katz trug mit klangvoller Stimme klassische Lieder vor. Lichtbilder zeigten den Jubilar im Amt, im Haus und in der Familie. Zuletzt dankte dieser selbst mit herzlichen Worten. Die frohe und zugleich weihevolle Stimmung, die �ber allen Ehrungen lag, die herzliche Freude, mit der die Versammelten teilnahmen, bedeuteten den verdienten Dank f�r die charaktervolle Pers�nlichkeit wie f�r die langj�hrige Wirksamkeit des noch immer jugendlich frischen Jubilars. M�ge ihm zur Freude f�r seine Freunde und Verehrer und zum Segen f�r sein Amt diese R�stigkeit noch manches Jahr erhalten bleiben!" |
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Artikel in der "Gemeindezeitung f�r die israelitischen Gemeinden W�rttembergs" vom 18. Januar 1933: "Stuttgart. Am 31. Dezember vorigen Jahres vollendete der vielen unserer Leser bestens bekannte Bezirksrabbiner Dr. Berthold Einstein in Landau sein 70. Lebensjahr. Dr. Einstein ist in Ulm an der Donau als Sohn eines Lehrers geboren. Nach dem Besuch des j�disch-theologischen Seminars zu Breslau promovierte er an der Universit�t T�bingen und bestand in W�rttemberg das Senatsexamen. 1889 wurde ihm die Rabbinatsstellvertretung in Heilbronn �bertragen. 1892 amtierte er in Laupheim als Rabbiner. Seit etwa 38 Jahren wirkt Dr. Einstein als Bezirksrabbiner in Landau, wo er eine �beraus �beraus segensreiche T�tigkeit entfaltet hat. Wir w�nschen dem trefflichen F�hrer, dessen Wirken und Pers�nlichkeit anl�sslich seines Geburtstages in der j�dischen Presse verdienterma�en gew�rdigt wurden, noch eine lange, gesegnete Wirksamkeit im Dienste seiner heiligen Aufgaben!" |
Todesanzeige f�r Bezirksrabbiner Dr. Berthold Einstein (1935)
Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni 1935: "Am 4. Juni 1935 verschied in Landau in der Pfalz
Seine Ehrw�rden Herr Dr. Berthold Einstein, Bezirksrabbiner i.R.
Der Verewigte wirkte mehr als 40 Jahre als Bezirksrabbiner in Landau in der Pfalz und war erst im Sommer 1934 im 72. Jahre seine Lebens in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Er geh�rte dem Vorstand unseres Verbandes seit 1917 an und war auch Mitglied der Tagung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden.
Der Verstorbene, ausgestattet mit reichen Haben des Geistes, verf�gte �ber ein umfassendes Wissen auf j�dischem und profanem Gebiet. Seine Kanzelreden und sonstigen Ansprachen standen jederzeit auf hoher geistiger Stufe. Mit ganzem Herzen widmete er sich seiner Aufgabe als Lehrer und Erzieher und erwarb sich auf diesem Wege viele dauernde Freunde unter seinen zahlreichen Sch�lern und Sch�lerinnen. Mit seltener Pflichttreue versah er trotz schwerer k�rperlicher Behinderung sein nicht immer leichtes Amt bis in sein hohes Alter. Im Ausschuss unseres Verbandes blieb sein kluger Rat nie ungeh�rt.
Er war eine vornehme Pers�nlichkeit, offen und wahr, zuverl�ssig und treu, voll G�te und Hilfsbereitschaft.
Sein Tod bedeutet einen schweren Verlust f�r unser Pf�lzer Judentum. Wir danken ihm an dieser Stelle f�r sein Wirken und werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Landau in der Pfalz, den 5. Juni 1935. Verband der israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz."
Einf�hrung von Bezirksrabbiner Kurt Metzger (1935)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. August 1935: "Einf�hrung des neuen Bezirksrabbiners in Landau in der Pfalz. Als Nachfolger des verewigten Bezirksrabbiners Dr. B. Einstein wurde Herr Kurt Metzger aus N�rnberg zum Bezirksrabbiner von Landau in der Pfalz gew�hlt. Die Einf�hrung fand am 6. Juli im Rahmen des Sabbat-Morgengottesdienstes in der festlich geschm�ckten Hauptsynagoge statt. Der Vorsitzende des Synagogenrates, Herr Artur Schwarz, gedachte des verstorbenen Bezirksrabbiners Herrn Dr. Einstein und des fr�heren Vorsitzenden der Gemeinde, Herrn Michael Brunner. Er dankte sodann Herrn Kantor Steinem f�r die Aus�bung seines Amtes w�hrend seiner 45-j�hrigen Wirksamkeit, sowie Herrn Religionslehrer und Kantor Zeilberger f�r die Arbeit, die er in der Verwesung des Rabbinats und in der Betreuung der Jugend geleistet hat. Er begr��te sodann Herrn Metzger als den neuen Inhaber des Rabbinatssitzes und verpflichtete ihn durch Handschlag zu den von ihm zu �bernehmenden Pflichten. Herr Zeilberger gedachte seines fr�heren Vorgesetzten im geistlichen Amt, dankte Herrn Schwarz sowie der Gemeinde und der Jugend f�r das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde und begr��te Herrn Metzger. Hierauf ergriff Herr Kommerzienrat Joseph, der Vorsitzende des Verbandes pf�lzischer Gemeinden, das Wort. Er begr��te Herr Metzger im Namen des Verbandes und legte ihm in zu Herzen gehenden Worten die Pflichten nahe, die man heute von einem Bezirksrabbiner in der Betreuung der Landgemeinden erwartet, welche so sehr nach seelsorgerischer Betreuung verlangen. Herr Metzger dankte zun�chst allen Rednern sowie seinen Eltern und Lehrern, die ihn bis zu diesem Tage geleitet haben. In seiner Gemeinde eine St�tte reiner Lehre, treuen Bekennens zu schaffen, diese Ziele ganz besonders in der Jugend zu verwirklichen und dieses Streben in Gemilus-chessed (Wohlt�tigkeit), in der Aus�bung der N�chstenliebe zu kr�nen, legte der k�nftige Seelsorger das Gel�bnis ab. Chorgesang, ein Solo von Frau Tony Maier, sowie ein Gesang des Kinderchors umrahmten die Feier, die in ihrer Schlichtheit bei allen Teilnehmern tiefen Eindruck hinterlie�."
Aus der Geschichte der Lehrer und Kantoren
Ausschreibung einer Stelle des Hilfsvorbeters (1904)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juni 1904: "Die israelitische Kultusgemeinde Landau (Pfalz) sucht f�r die hohen Feiertage (Neujahr- und Vers�hnungsfest) einen stimmbegabten Hilfsvorbeter. Meldungen mit Honoraranspr�chen und Zeugnisabschriften sind sofort sp�testens bis zum 15. Juli dieses Jahres zu richten an
Salomon Marx, Synagogenvorstand."
60. Geburtstag von Kantor und Lehrer Willy Steinem (1928)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni 1928: "60. Geburtstag. Unser langj�hriges, treu bew�hrtes Vereinsmitglied, Herr Oberkantor und Lehrer Willy Steinem in Landau (Pfalz), feierte am 18. Mai seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass wurden ihm seitens seiner dankbaren Gemeinde und anderer Korporationen wohlverdiente Ehrungen zuteil. Ist er doch nicht nur ein t�chtiger Schulmann, sondern, mit pr�chtigem Bariton ausgestattet, auch ein anerkannter K�nstler auf dem Gebiete des synagogalen Gesanges. Steinems Wiege stand in Merchingen (Baden). Fr�h verwaist, wurde er im Hause des Lehrers Oppenheimer in Arnstein (Unterfranken) erzogen, besuchte dortselbst die Pr�parandenschule, sodann das staatliche Schullehrerseminar in W�rzburg. Nachdem er einige Jahre in Kirn an der Nahe und Wiesbaden amtierte, wurde er an die Kultusgemeinde Landau berufen, woselbst er nun �ber 3 Jahrzehnte segensreich wirkt. Weit �ber den Kreis seiner Amtst�tigkeit hinaus ist er in allen Schichten der Bev�lkerung als charaktervoller Mann geachtet und geehrt, ob seines sonnigen Gem�ts und unverw�stlichen Humors, besonders von seinen Kollegen gesch�tzt und geliebt. A.St. � U."
Zum 40j�hrigen Amtsjubil�um von Kantor und Lehrer Willi Steinem (1931)
Sally Rosenberg und seine Frau feiern ihre Goldene Hochzeit (1928)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Mai 1928: "Frankenthal in der Pfalz, 22. April (1928). Der Kantor und Rechner der israelitischen Kultusgemeinde Landau in der Pfalz, Herr Sally Rosenberg und seine Ehefrau Emma geb. W�lder feiern am 2. Mai das Fest der goldenen Hochzeit."
Abschied vom zweiten Kantor und Rechner Sally Rosenberg (1931)
Artikel in der "J�disch-liberalen Zeitung" vom 28. Januar 1931: "Landau (Pers�nliches). Der Kantor und Religionslehrer unserer Gemeinde, Herr Willi Steinem, beging am vorletzten Sabbat das Jubil�um seiner 40-j�hrigen Amtst�tigkeit. Bezirksrabbiner Dr. Einstein gedachte beim Morgengottesdienst der segensreichen Arbeit des Jubilars. Ebenso zollte Rabbiner Dr. Einstein dem an diesem Tage aus dem Amte scheidenden zweiten Kantor und Rechner Sally Rosenberg, der 39 Jahre in der Gemeinde mit vorbildlicher Treue wirkte, herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung."
Ausschreibung der Stelle des 1. Kantors (1934)
Anzeige in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Dezember 1934: "Verwaltung der israelitischen Kultusgemeinde Landau (Pfalz).
Die Stelle eines 1. Kantors in unserer Gemeinde ist frei. Wir suchen einen Vorbeter f�r unsere Synagoge mit Orgel, der folgenden Anforderungen entspricht:
1. Ausgezeichnete Stimme.
2. Seminaristisch-p�dagogische Schulung, welche zur Erteilung von Religionsunterricht an h�heren Schulen bef�higt.
3. Der Bewerber muss predigen k�nnen.
Gehalt nach Vereinbarung. Pensionsberechtigt. Angebote mit Zeugnisabschriften und Lichtbild, Lebenslauf und Referenzen sind schriftliche zu richten an die Verwaltung der israelitischen Kultusgemeinde Landau (Pfalz). Pers�nliche Vorstellung ohne Aufforderung zwecklos."
Ausschreibung der Stelle des 2. Kantors, Schochets und Rechners (1930)
Eine j�dische Schule wird er�ffnet (1936)
Hinweis: die Begriffe "Judenschule" und "Judensch�ler" sind aus der "Frankenthaler Zeitung" �bernommen und zeigen den NS-Sprachgebrauch.
Berichte aus dem j�dischen Gemeinde- und Vereinsleben
Auff�hrung des Kinderchores der Landauer Synagoge und weiterer Personen (vermutlich in Neustadt, 1936)
Artikel in der "J�disch-liberalen Zeitung" vom 29. Januar 1936: "Neustadt a.d. Hardt. Unter Leitung von Bezirks-Rabbiner Kurt Metzger - Landau hielten der Kinderchor der Landauer Synagoge und einige k�nstlerische Kr�fte der Gemeinde Landau eine Weihestunde zugunsten der j�dischen Winterhilfe ab, bei der u.a. der Kinderchor eine Reihe profaner und liturgischer Lieder klangsch�n und sicher zu Geh�r brachte. Den Abschluss bildete ein Sprechchor 'Der ewige Weg' aus dem 'Jeremias' von Stefan Zweig. Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher - Ludwigshafen hielt eine Ansprache."
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert - Grabsteine f�r Adolphe Kaufmann, Emanuel Brunner und David Hertz, alle aus Landau, in New Orleans
Anmerkung: die Fotos wurde von Rolf Hofmann (Stuttgart) im April 1994 im 1860 er�ffneten Hebrew Rest Cemetery in New Orleans, 2100 Pelopidas at Frenchman Street, near Elysian Fields and Gentilly Blvd., aufgenommen
Antij�dische Entscheidung beim Milit�r (1908)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 25. September 1908: "Landau. Von 16 Vize-Feldwebeln, die im 18. Infanterie-Regiment die Kaiserman�ver als Offiziers-Aspiranten mitmachten, wurde nur der einzige Jude unter ihnen, ein hiesiger j�discher Rechtsanwalt, als nicht qualifiziert zum Reserveoffizier befinden, - und das, obwohl er nach Aussage des Obersts ein guter Soldat von tadelloser F�hrung war und obwohl gegen seine und seiner Familie gesellschaftliche Stellung nicht das Geringste einzuwenden ist."
Jahresversammlung der "Freien Vereinigung israelitischer Lehrer und Kantoren der Pfalz" (1930)
Artikel in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juli 1930: "Freie Vereinigung israelitischer Lehrer und Kantoren der Pfalz. Die Jahresversammlung am 29. Mai 1930 in Landau stand unter einem guten Stern. Fast s�mtliche Mitglieder waren erschienen; dazu eine stattliche Anzahl von G�sten. Wie im Vorjahre in Kaiserslautern, so ging auch diesmal der Tagung eine erhebende Synagogenfeier voraus. Unser Kollege Steinem � bald 40 Jahre Kantor und Lehrer der Gemeinde Landau -, lie� den Abendgottesdienst f�r Schwuos (Laubh�ttenfest) nach Lewandowsky, eine gro� angelegte Keduscha von Jahn u.a. vor uns erklingen, mit einer Stimme von kaum verbrauchter Kraft und ungemindertem Wohlklang, er selbst das Urbild des schlichten und doch begnadeten Vorbeters, begleitet von seinem vorz�glichen Synagogenchor. Die Tagung fand (um 11 Uhr) im Tempel der Elias-Gr�nebaum-Loge statt, der uns liebensw�rdigerweise f�r unsere Besprechungen zur Verf�gung gestellt worden war. In seinen Begr��ungsworten wies der Unterzeichnete auf den �Dolchstoߒ der �Freiheitsgebete� hin, dem wir unseren gesteigerten Willen entgegensetzen m�ssten, die uns anvertraute Jugend auch weiterhin im Glauben an das Gute im Menschen zu erziehen und an die Befriedung der Menschheit. Herzliche Worte der Begr��ung sprachen Herr Michael Brunner namens des Synagogenrats der Gemeinde Landau und Herr Kommerzienrat Joseph f�r den Verband der Israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz. Aus allen Worten leuchtete der starke Wille unverdrossen und allen �u�eren und inneren Schwierigkeiten zum Trotz weiterzuarbeiten an den Aufgaben des Verbandes zum Heile des Judentums. Vom gleichen Geiste beseelt waren die beiden Referate. In seinen �Gedanken zum heutigen Religionsunterricht� verbreitete sich Herr Bezirksrabbiner Dr. Einstein, Landau, in seiner gem�t- und humorvollen Weise �ber Methode, Stoffumfang und �Anordnung des Religionsunterrichts, w�hrend der zweite Redner, Kollege B�r, Edenkoben, das Thema behandelte: Wie steigern wir den Erfolg unseres Unterrichts in den Filialgemeinden? Die Aussprache, an der sich auch Herr Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher und Herr Stadtrat Strau�, Bad D�rkheim, beteiligten, war recht lebhaft und brachte manche wertvolle Winke und Anregungen. Sie zeigte vor allem die erfreuliche Tatsache, dass es f�r die allgemeinen Bem�hungen der j�dischen Lehrerschaft, den Religionsunterricht methodische und inhaltlich auszugestalten, an energischen Mitarbeitern auch in der Pfalz nicht fehlt. Nach harmonisch verlaufener Versammlung, die nat�rlich auch das �bliche Vereinsm��ige zu absolvieren hatte, fanden sich die Kollegen beim gemeinsamen Mittagsmahl wieder vollz�hlig zusammen, das die Gemeinde Landau in gastfreundlicher Weise bereitet hatte. Die Jahresversammlung 1932 wird auf freundschaftliche Einladung des Herrn Stadtrat Strau� in Bad D�rkheim stattfinden. H. Schottland Vorsitzender."
Brief des katholischen Arztes Dr. Weigel an einen j�dischen Freunde zum Laubh�ttenfest (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September 1931: "Ein Brief des bekannten katholischen Arztes Dr. Weigel, Landau (Pfalz) 5678, Erew Suckau� (Vorabend zum Sukkot-/Laubh�ttenfest). Hochverehrter Herr Doktor! Jedes Mal, wenn die Stunde naht, dass Israel in die H�tten zieht, wird meine Seele weich; es klingt durch sie von frommer Stimmung, die den Alltag flieht. Nun nahen die Tage, das in Festesfreude das Gotteshaus durchrauscht wird vom Lispeln der Festesstr�u�e und in den Laubh�tten fromme Weisen mit sinnigen Gespr�chen sich vereinen. Wenn die Erde herbstlich sich kleidet; wenn �berall die bunten Farbent�ne im Mattglanz der Sonne leuchten und fr�he Nebel ihre Schleier niedersenken, verl�sst Israel die feste Wohnung und geht in die lichtgef�gte Wohnung. Das ist eine merkw�rdige Anordnung. Menschlich gedacht w�re gerade das Umgekehrte zu erwarten! Aber Gott hat es anders bestimmt. Die Schechina wandelt die H�tte zur Feste. Und wir wollen mit starker Hand wachen �ber die Br�der, dass kein feindlicher Wille ihnen in der H�tte B�ses antue, nichts ihren Frieden st�re! Ich war immer gern H�ttengast und denke in Dankbarkeit der Anregungen, die ich bei solchen Besuchen empfing. Nun muss ich um das vierte Jahr den lieben Besuch missen. Aber ich denke zur�ck, und das Erinnern macht mir Freude. So gr��e ich denn in alter Treue und Freundschaft hin�ber von West zum Isartal und w�nsche Ihnen und Ihrer Familie und Ihrer ganzen Gemeinde Gut Jomtof! Allen sei Festesfreude zum Segen. 'Und es wird ein Tag sein, den man erkennt als den Tag des Ewigen, nicht Tag und nicht Nacht; aber zur Abendstunde wird es licht werden. Und der Ewige wird K�nig sein �ber die ganze Erde. An dem Tag wird der Ewige einzig sein und sein Name einzig'."
In der Volksschule wird eine "j�dische Sonderklasse" eingerichtet (1936)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Oktober 1936: "Speyer am Rhein. Am 1. September wurden im Bereich des Regierungsbezirkes Pfalz in vier St�dten j�dische Sonderklassen der allgemeinen Volksschulen errichtet, in Ludwigshafen zwei Klassen (vorl�ufig nur mit einem Lehrer besetzt), in Kaiserslautern,Landau und Neustadt an der Weinstra�e je eine Klasse. Nach Ludwigshafen wurde Lehrer und Kantor Schottland (Frankenthal) angewiesen, nach Kaiserslautern Lehrer i.R. Langst�dter, nach Landau Lehrer und Kantor Zeilberger (Landau) und nach Neustadt Schulamtsbewerber Samson aus Landau. S�mtliche Lehrkr�fte sind auf Dienstvertrag mit monatlicher K�ndigung angestellt. J�dische Schulen entsprechend dem bayerischen Schulbedarfsgesetz, deren Lehrer Beamte sind, bestehen noch in Speyer, Pirmasens und Rodalben."
Erinnerung an die Deportation in das s�dfranz�sische Internierungslager Gurs im Oktober 1940: Grabstein f�r Johanna Mayer geb. Fey in Gurs
Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs f�r
Johanna Mayer geb. Fey,
geb. am 2. Januar 1869 in Gr�nstadt, sp�ter wohnhaft in Landau und Mannheim,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo sie am 10. Januar 1941 umgekommen ist.
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Hinweis: Zu einigen wichtigen Pers�nlichkeiten aus j�dischen Familien Landaus liegen nachstehend keine Berichte vor. |
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Zum Sprachwissenschaftler Michel Br�al (1832 Landau - 1915 Paris) siehe u.a. Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Br�al und die Website der Michael-Breal-Gesellschaft www.michel-br�al-gesellschaft.de sowie Beitrag von G�nther Volz: Michel Br�al (1832 Landau - 1915 Paris) und Ludwig Bamberger (1823 Mainz - 1899 Berlin) http://www.demokratiegeschichte.eu/fileadmin/user_upload/Material/BrealundBamberger.pdf |
Anmerkung: Michel Br�al ist als Sohn j�discher Eltern in Landau geboren. Sein Vater August Br�al war ein hoch angesehener Anwalt in Landau. Er stammte aus Pirmasens und hatte 1808 seinen Geburtsnamen Abraham Machol in den franz�sischen Namen Br�al umgewandelt. Am Geburtshaus von Michel Br�al, der heutigen Sparkasse am Rathausplatz in Landau, befindet sich seit 2008 eine Hinweistafel. |
Zum Architekten und Hochschullehrer Ludwig Levy siehe u.a. Wikipedia-Artikel (mit Foto links) https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Levy |
Ludwig Levy ist am 18. April 1854 in Landau geboren als sechstes Kind der Textilh�ndlers Jonas Levy (aus Herxheim) und dessen Frau Barbara geb. Machol. Er studierte in Karlsruhe Mathematik, Ingenieurwesen und Architektur. Ab 1882 hatte er ein eigenes Architekturb�ro in Kaiserslautern. Er war seit 1890 verheiratet mit Flora geb. Levinger, mit der er zwei Kinder hatte: Marie Babette (geb. 1891) und Erwin Walter (1896). Ludwig Levy hat die Pl�ne gezeichnet f�r die Synagogen in Thionville,Kaiserslautern,Pforzheim, Stra�burg,La Chaux-de-Fonds, Barmen,Baden-Baden,Winnweiler,Bingen (neue Synagoge),Rastatt, Luxemburg, Rostock, dazu weitere Geb�ude (Kirchen, Wohnh�user, Vereinsheim, B�rogeb�ude, Levy-Tor in Kirchheimbolanden). Er starb bereits 1907 in Karlsruhe. Seine Witwe Flora wurde �ber Gurs in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie im April 1943 umgekommen ist. |
Zum Tod von Simon Levi, u.a. bayerischer Landtagsabgeordneter f�r Landau - Neustadt (1901)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Januar 1901: "Landau, Pfalz, 25. Dezember (1901). Am j�ngsten Sonntag wurde hier Herr Simon Levi zu Grabe getragen. Simon Levi, der ein Alter von 84 Jahren erreichte, geh�rte unstreitbar zu den bedeutendsten Juden der Pfalz. In den vielen Ehren�mtern, die er bekleidete, hat er unverg�ngliche Verdienste sich erworben. Bis zu seinem Tode war er Mitglied des Aufsichtsrates der Pf�lzischen Eisenbahnen, welcher - Gemeinrat von Lavale an der Spitze - vollz�hlig zur Beerdigung erschienen war. Bis zur letzten Neuwahl sa� Levi im hiesigen Stadtrat, wegen seines hohen Alters lehnte er eine Wiederwahl ab. - Lange Jahre hindurch stand er an der Spitze der hiesigen Kultusgemeinde, die seiner Tatkraft und Umsicht viele bleibende Einrichtungen verdankte. Die 'K�nigliche Allerh�chste Verordnung, die israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz betreffend' vom 27. M�rz 1872 kam haupts�chlich unter Levis Mitwirkung zustande. Geradezu ber�hmt wurde Levi durch seine T�tigkeit als bayerischer Landtagsabgeordneter f�r Landau - Neustadt im Jahre 1870, von der Sybel, die Begr�ndung des deutschen Reiches VII Seite 365, spricht. Levi hat durch sein mannhaftes, echt patriotisches Auftreten in der entscheidenden Kammersitzung den Anschluss Bayerns an Preu�en mit herbeigef�hrt. 'Die Pfalz', donnert der pf�lzische Abgeordnete Levi (so schreibt Louise von Kobell, K�nig Ludwig II. und F�rst Bismarck im Jahre 1870 s. 15) 'ist einm�tig bereit, im Notfalle an der Seite Deutschlands lieber unterzugehen, als schmachvoll unter dem Schutz Frankreichs zu stehen. Wir rechnen auf Ihren Beistand; wenn sie neutral bleiben, sind wir f�r Sie verloren.' Bezirksrabbiner Dr. Einstein suchte in seiner eindrucksvollen Leichenrede der hohen Bedeutung und den gro�en Verdiensten des Entschlafenen gerecht zu werden und wies vor der zahlreich erschienen Trauerversammlung mit besonderem Nachdruck drauf hin, dass Simon Levi als treuer Sohn seines Glaubens aller Welt kundgetan, dass wir deutschen Juden als Deutschlands S�hne uns f�hlen und als Deutschlands S�hne zum Wohle unseres deutschen Vaterlandes allezeit mit Rat und Tat, mit Gut und Blut eintreten bereit sind".
Zum Tod des Bankiers Isidor Wormser in New York (1907)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 19. Juli 1907: "New York. Durch den Tod des Bankiers Isidor Wormser erleidet die hiesige Judenheit einen schmerzlichen Verlust, denn er geh�rte zu ihren angesehensten Pers�nlichkeiten. Wormser war aus Deutschland (Landau) geb�rtig und hat ein Alter von 77 Jahren erreicht".
�ber den Einsatz von Infanterist Ludwig Alexander als Soldat (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 2. Oktober 1914: "Eine tapfere Tat f�hrte der Infanterist Ludwig Alexander aus Landau in der Pfalz aus. Bei einem hitzigen Gefecht geriet er in franz�sische Gefangenschaft. Pl�tzlich packte ihn der Zorn; er entriss dem franz�sischen Posten das Gewehr, schlug es ihm um die Ohren und gelangte trotz der ihm nachgesandten Kugeln bei den Seinigen wieder an. Er wurde daf�r zum Gefreiten bef�rdert und erhielt die goldene Tapferkeitsmedaille."
Zum 60. Geburtstag von Kommerzienrat Albert Joseph (1926)
Artikel in der "CV Monatszeitung" vom Januar 1926: "Der Vorsitzende des Verbandes israelitischer Kultusgemeinden der Pfalz, Herr Kommerzienrat Albert Joseph in Landau (Pfalz), vollendete am 20. Januar sein 60. Lebensjahr. Der Jubilar hat sich gro�e Verdienste um die Zusammenfassung des bayerischen und pf�lzischen Judentums und die Gr�ndung und Festigung des Verbandes der israelitischen Kultusgemeinden in der Pfalz erworben. Seit vielen Jahren steht er als Vorsitzender dem Synagogenrat der Kultusgemeinde Landau vor; sein mannhaftes nationales Verhalten w�hrend des Ruhrkampfes ist noch in frischer Erinnerung."
Zum Tod von Valentin Wolf (1926)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Juni 1926: "Landau (Pfalz), 14. Juni (1926). Unsere Gemeinde hatte am 3. Juni einen schweren Verlust zu beklagen. Valentin Wolf seligen Angedenkens weilt nicht mehr unter uns. Im gesegneten Alter von nahezu achtundachtzig Jahren ist er zu seinen V�tern heimgegangen. Dieser Mann war ein Jude vom alten Schlage. Die Tradition war verbindlich f�r ihn vom Anfang seines selbst�ndigen Denkens bis zu seinem Tode, dessen herannahen er lange vorher ahnte. Sein Leben beruhte auf den drei S�ulen Thauro (Tora), Awaudo (Gottesdienst) und Gemiluss-Chassodim (Wohlt�tigkeit). Mit vieler Sorge erf�llte ihn die heute Halb- und Unbildung unserer j�dischen Jugend. Der immer mehr nachlassende Synagogenbesuch schmerzte ihn tief. Sein Wirken fand seinen H�hepunkt in seiner vielseitigen Mitarbeit an Wohlt�tigkeitsbestrebungen. M�ge das Sechu� (Verdienst) dieses edlen Mannes seinen zahlreichen Kindern, Enkeln und Urenkeln beistehen! Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
Zum Tod des Gemeindevorstehers Michael Brunner (1934)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Oktober 1934: "Landau (Pfalz). Am 6. September 1934 wurde unser 1. Vorsitzender, Herr Michael Brunner, zu Grabe getragen. Die israelitische Kultusgemeinde erleidet durch den Verlust dieses Mannes einen schweren Schlag. Sein Wirken um das Wohl der Gemeinde wird unvergesslich sein. An seiner Bahre w�rdigte Lehrer Zeilberger die Verdiente des Verstorbenen. Bezirksrabbiner i.R. Dr. Einstein nahm sodann Abschied vom Freunde, mit dem er viele Jahre f�r das Wohl der Gemeinde in Eintracht zusammenarbeitete. Synagogenrat Artur Schwarz rief dem Entschlafenen Dankesworte f�r den Synagogenrat nach; Kommerzienrat Albert Joseph f�r den bayerischen und pf�lzischen Verband Israelitischer Kultusgemeinden. Dr. Goldberg fand ebenfalls herzliche Worte des Abschieds f�r den Freundeskreis."
70. Geburtstag von Kommerzienrat Albert Joseph (1936)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Januar 1936: "Zum 70. Geburtstag vom Kommerzienrat Joseph (20. Januar 1936). Unter den M�nnern, die dem Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden seit seiner Begr�ndung im Jahre 1920 das Gepr�ge gegeben haben, steht Kommerzienrat Albert Joseph in der vordersten Reihe. Wie das Trauben gesegnete Pf�lzer Land im bayerischen Staatsgebiet stets eine besondere Stellung eingenommen hat, zugeh�rig und doch selbst�ndig, dem Allgemeinen verflochten und in seiner Eigenart doch stark betont, so hat der Verband der Israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz in dem Landesverband der bayerischen Gemeinden von Anfand an, ungeachtet der treuen und hingebenden T�tigkeit f�r die allgemeinen Interessen, im Einverst�ndnis aller Beteiligten seine Selbst�ndigkeit behauptet. Der echte Repr�sentant dieses Genius der Pfalz, die Verk�rperung seiner besten Kraft, der unerm�dliche opferwillige Vertreter der allgemeinen j�dischen Interessen des Landes, wie der sorgsame Beh�ter der pf�lzischen Eigenart ist jederzeit Albert Joseph gewesen. Es gereicht uns stets zur besonderen Freude, die Ausf�hrungen dieses Mannes zu h�ren, getragen von durchschlagenden sachlichen Beweisgr�nden, aber auch vorgebracht mit einer �berzeugungskraft und inneren W�rme, dass man f�hlt, Person und Amt sind hier nicht voneinander zu trennen. In der Tat, unbeschadet der ausgezeichneten Leistungen seiner Mitarbeiter, ist Joseph das Pf�lzer Gewissen, und der Pf�lzer Verband ist Joseph. So tritt er als �der Vater seines Landes�, der f�r seine pf�lzische Familie sorgt und f�r die gro�en wie f�r die kleinen Angelegenheiten seiner Angeh�rigen das gleiche Verst�ndnis hat und den gleichen Eifer entfaltet, im Rate unseres Verbandes auf und er wird von uns allen verehrt, gesch�tzt und geliebt. Diese seine selbstlose aufopfernde F�rsorge f�r die Interessen seines Bezirks wird auch von den staatlichen Zentralstellen anerkannt und gew�rdigt und so ist er bei den h�chsten Instanzen des Landes gerne gesehen und sein Wort hat Einfluss und Bedeutung. Und wenn dieser allverehrte Mann nunmehr das 70. Lebensjahr vollendet, so werden ihm die herzlichsten W�nsche von der Leitung unseres Verbandes, der er stets der getreueste Helfer gewesen ist, wie aus allen Gauen des bayerischen Landes entgegengebracht. Wir w�nschen unserem lieben Freunde, dass er noch Jahre des Gl�ckes in seiner Familie verbringe, dass er uns gesund bleibe, dass er noch lange Zeit unserem j�dischen Gemeinwesen erhalten werde mit seinem klugen Rat, seiner aufopfernden F�rsorge und seiner liebenswerten Pers�nlichkeit. Dr. Neumayer. Zum 70. Geburtstag von Kommerzienrat Albert Joseph in Landau wird uns von besonderer pf�lzischer Seite noch geschrieben: Am 20. Januar 1936 vollendet Herr Kommerzienrat Albert Joseph in Landau in der Pfalz, der Pr�sident des Verbandes der israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz, das 70. Lebensjahr. |
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Der Jubilar ist in Ingenheim bei Landau geboren und entstammt einem angesehenen, echt j�disch-religi�sen Hause. Er trat fr�h in den kaufm�nnischen Beruf, konnte sich aber infolge seiner ungew�hnlichen T�chtigkeit und der dadurch erzielten Erfolge schon in jungen Jahren vom Gesch�ft zur�ckziehen. Seitdem widmet er seine ganze Kraft dem Dienst am Judentum, dem schon immer sein Herz geh�rte. Er war 22 Jahre Mitglied des Synagogenrates Landau, zuerst als Beisitzer, sp�ter als Vorsitzender. Es muss r�hmend hervorgehoben werden und ist in Landau unvergessen, dass die Finanzen der Gemeinde nie in so guter Ordnung waren als in jener Zeit. Sein Lebenswerk ist aber der Pf�lzer Verband. An den Vorarbeiten zu dessen Gr�ndung, die in das Jahr 1916 zur�ckreichen, war er ma�gebend beteiligt und als es am 18. M�rz 1918 in einer denkw�rdigen Versammlung zur Gr�ndung des Verbandes kam, wurde Herr Kommerzienrat Joseph einstimmig zum Pr�sidenten des Vorstandes gew�hlt und ist es seitdem geblieben zum Segen des pf�lzischen Judentums. Unter ihm entwickelte sich der Pf�lzer Verband zu dem, was er heute ist. Aus einem eingetragenen Verein des b�rgerlichen Rechts, der auf k�mmerliche Mitgliederbeitr�ge angewiesen war, wurde durch Verleihung der Staatsregierung eine K�rperschaft des �ffentlichen Rechts, bei welcher die Kultusumlagen s�mtlicher pf�lzischen Juden zusammenflie�en und ohne deren Mitwirkung im gemeindlichen und religi�sen Leben der Pfalz nichts mehr geschieht. Wenn heute alle Gemeinden der Pfalz ihren Verband, der doch auf freiwilligem Zusammenschluss beruht, als eine nicht mehr wegzudenkende Einrichtung betrachten, so ist das im Wesentlichen ein pers�nliches Verdienst des Jubilars, der all die Jahre hindurch seine ganze Kraft daf�r eingesetzt hat, die �berzeugung von der Notwendigkeit des Verbandes in den Verbandsgemeinden zu wecken und zu erhalten. Unter seiner Leitung ist Bedeutendes erreicht worden. Die Finanz- und Gehaltsverh�ltnisse der Gemeindebeamten, die teilweise recht im Argen lagen, wurden befriedigend geregelt, die Notlage der kleinen Gemeinden wurden durch laufende Zusch�sse weitgehend behoben, f�r Gottesdienst und Religionsunterricht in |
allen Gemeinden wurde gesorgt und die auf dem flachen Lande wohnenden Hilfsbed�rftigen wurden der F�rsorge des Verbandes unterstellt. Vor allem aber wurde das Gemeinschaftsgef�hl in den pf�lzischen Juden geweckt und gest�rkt, ein Erfolg, der gerade heute nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Die derzeitigen Verh�ltnisse haben noch zu einer wesentlichen Erweiterung des T�tigkeitsbereichs des Verbandes gef�hrt. Die seit mehr als zwei Jahren bestehende Wohlfahrtsstelle des Verbandes hat die F�rsorge f�r Arme und Kranke nach modernen Grunds�tzen neu organisiert, eine Berufsberatung und Stellenvermittlung eingerichtet, k�mmert sich um die so wichtige Berufsumschichtung, ber�t und hilft bei Auswanderung und eine eigene Darlehenskasse bestrebt sich, gef�hrdete Existenzen zu erhalten und zu retten. Es ist bewundernswert, mit welcher geistigen Frische und mit welchem Eifer sich der Jubilar diesen neuen Aufgaben zugewendet hat und sich bem�ht, sie zu meistens. Man sieht ihm sein Alter nicht an. Von fr�h bis sp�t steht sein gastliches Haus Ratsuchenden offen und niemand kommt zu dem hilfsbereiten und warmherzigen Manne vergebens. Es wird wenige Gemeinden in der Pfalz gehen, die Herr Kommerzienrat Joseph nicht besucht hat und deren Synagogen und Friedh�fe er nicht kennt und unter seinem Schutze genommen hat. Wenn eine Gemeinde seinen Rat und seinen besuch w�nscht, ist ihm kein Weg zu weit und kein Wetter zu schlecht. Die Zahl der Sitzungen und Besprechungen, besonders in den letzten Jahren, ist Legion geworden. Dass einem so t�tigen Leben der �u�ere Erfolg nicht versagt blieb, ist begreiflich. Der Jubilar ist heute und seit langem die popul�rste Pers�nlichkeit in der pf�lzischen Judenheit, allgemein gekannt, geachtet und geehrt. Nun ist er 70 Jahre alt geworden und h�tte gewiss das Recht erworben, nach einem so reichen und gesegneten Leben sich zur�ckzuziehen und sich der lange entbehrten Ruhe im Kreise der Familie hinzugeben. Aber es wird ihm nicht verg�nnt sein. Sein Rat und seine Arbeitskraft sind unersetzlich. Dass ein so seltener Mann auch au�erhalb der Pfalz die geb�hrende Anerkennung gefunden hat, ist nur nat�rlich. So wirkt der Jubilar h�chst segensreich in engster F�hlung mit dem Pr�sidium des Verbandes bayerischer israelitischer Gemeinden. Auch dem Beitrat der Reichsvertretung der Juden in Deutschland geh�rt er als Mitglied an. M�ge dem allverehrten und trefflichen Manne noch ein langer und gl�cklicher Lebensabend an der Seite seiner Gattin und im Kreise seiner Mitarbeiter beschieden sein! Dr. R. - Frankenthal." |
Artikel in der "J�disch-liberalen Zeitung" vom 29. Januar 1936: "Landau. Im Laufe des Winters entfaltete sich ein reiches Gemeindeleben. Vortr�ge aus verschiedensten Gebieten des j�dischen Lebens hielten Dr. Steinfeld und Dr. Licht - Mannheim, Dr. Weiler - M�nchen, Dr. Dora Edinger und Prof. Dr. Bondy - Frankfurt am Main. Gut besuchte Versammlungen des Verbandes israelitischer Lehrer und Kantoren der Pfalz und des israelitischen Frauenvereins fanden statt. Der neu ins Leben gerufene Kulturbund umfasst 375 Mitglieder. Der Vorsitzende des Verbandes der Israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz, Kommerzienrat Albert Joseph - wurde am 22. Januar 70 Jahre alt. Der Jubilar hat hervorragenden Anteil daran, dass vor 19 Jahren sich die Gemeinden der Pfalz zu einem Verband zusammengeschossen haben. In der F�hrung dieses Verbandes hat Kommerzienrat Joseph Bleibendes geleistet. Kommerzienrat Joseph ist Mitglied des Pr�sidiums des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden, Mitglied des Beirates der Reichsvertretung der Juden in Deutschland sowie Mitglied des Ausschusses des Landesverbandes Pfalz des Central-Vereins." |
Anzeigen und weitere Dokumente
Postkarte an die Frau von Abraham Dreyfu� (1897)
Anzeige des Israelitischen M�dchen-Pensionates von Regine Weil (1898)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1898:
"Israelitisches M�dchen-Pensionat von Regine Weil, Landau - Rheinpfalz.
Gelegenheit zu gr�ndlicher, Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ausbildung. Gute Pflege, gro�e, gesunde R�ume. Prima Referenzen im In- und Auslande."
Anzeige von Ochsenmetzger Julius Levy (1902)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. November 1902: "Suche
f�r meine Ochsenmetzgerei und Wurstlerei einen t�chtigen jungen Mann.
Julius Levy, Ochsenmetzger,
Landau (Pfalz)."
Anzeige des Schuhhauses Hirsch (1927)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins" vom 11. Februar 1927: "Schuhbranche. F�r mein Zweiggesch�ftNeustadt d.d. Haardt suche ich zum baldigen Eintritt eine erste Verk�uferin, die bereits in gr��eren Gesch�ften eine leitende Stelle innegehabt hat und mich in meiner Abwesenheit vertreten kann. Nur allererste Kr�fte wollen sich melden. Offerten mit Bild, Zeugnissen und Gehaltsanspr�chen.
Schuhhaus Hirsch, Landau (Pfalz)."
Postkarte an die Korbfabrik Max Dreifu� (1934) (aus der Sammlung von Peter Karl M�ller, Kirchheim / Ries)
Nach 1945
Versammlung von Vertretern j�discher Gemeinden der Pfalz in Landau (1947)
Artikel im "J�dischen Gemeindeblatt" 1947: "Rheinplatz: Vertreter einer Reihe pf�lzischer Kleingemeinden hatten sich am 30. November in der neu errichteten Synagoge in Landau eingefunden, um kurze T�tigkeitsbericht von Addi Bernd, Koblenz, Pr�sident des Landesverbandes j�discher Gemeinden in Rheinland-Pfalz, und Dr. E. G. Lowenthal, Field Director der Jewish Relief Unit, entgegenzunehmen. An die Stelle der sonst �blichen Referate trat eine Art Rundgespr�ch, das Gelegenheit bot, wesentliche allgemein interessierende Fragen mannigfacher Art zu stellen und die Stellungnahme des Referenten zu h�ren. Die Zusammenkunft stand unter der Leitung von Hugo Alexander, Landau. Unter den Anwesenden befand sich auch der franz�sische Armeerabbiner Kalifa, dessen lebhaftes aktives Interesse an dem Leben und Wohlergeben der �ber mehr als 10 pf�lzische St�dten verstreuten Juden dankbar zu begr��en ist."
Aus der Geschichte der Synagoge
Der genaue Standort der mittelalterlichen Synagoge (1435 genannt) ist nicht bekannt (wahrscheinlich im Bereich der damaligen Judengasse, die mit der heutigen Theaterstra�e identisch sein k�nnte.
Auch im 17. Jahrhundert gab es eine Synagoge (genannt 1684), der vermutlich beim gro�en Stadtbrand von 1689 zerst�rt wurde.
Im 18. Jahrhundert wird 1742 in einem Ratsprotokoll der Stadt ein "Chanteur � la Synagogue" genannt. Demnach gab es auch in dieser Zeit einen Betraum beziehungsweise eine Synagoge.
1797 konnte die j�dische Gemeinde das Eckhaus Gymnasiumsstra�e 1 / Ecke Waffenstra�e erwerben und zu einer Synagoge umbauen. In diesem Haus war von 1840 bis 1851 auch die j�dische Schule untergebracht. �ber einzelne Gottesdienste in dieser alten Synagoge liegen Berichte vor wie der Gottesdienst zum 9. Aw im Jahr 1837:
Gottesdienst zum 9. Aw (Tag der Zerst�rung des Tempels) (1837)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Oktober 1837: "Landau, 11. August (1837). Wer da wei�, wie der Festtag von Jerusalem sonst und noch im vorigen Jahre begangen wurde, wie der Gottesdienst an ihm allerdings nicht geeignet war, zu jener leisen Trauer zu stimmen, welche die Aufgabe jedes Israeliten f�r diesen Tag ist, und wie er noch weniger die Trauer selbst und ihre Veranlassung f�r Sittlichkeit und Religiosit�t fruchtbar machen konnte, der wird unserem Herrn Rabbiner Gr�nebaum umso mehr Dank wissen f�r die treffliche Anordnung, die er f�r diesen Tag traf, und mit welcher er denselben in diesem Jahre zum ersten Male beging, aber auch der Gemeinde, die, bis auf wenige, in der Synagoge war, wogegen sich sonst an diesem Tage sehr viele entfernt hielten, die Gerechtigkeit widerfahren lassen, eine treffliche, der ersten Trauer des Tages angemessene Haltung keinen Augenblick auf den Augen gelassen zu haben. Aber wer h�tte auch nicht aus der Tiefste ergriffen werden m�ssen bei der wahrhaft herzergreifenden Schilderung von Jerusalems Fall in der Predigt des Herrn Rabbiners, und bei den Warnungen und Ermahnungen, die daran gekn�pft wurden? Wahrlich, uns musste so der Tag, wie es in der Predigt hie�, nicht blo� ein Trauerdenkmal der Vergangenheit, sondern auch ein Mahnungsmittel f�r die Zukunft werden. Wir sind �berzeugt, dass niemand gegenw�rtig war, der ohne R�hrung die Synagoge verlie�, niemand, der nicht v�llig �berzeugt wurde, dass in der neuen Ordnung nicht das Geringste, selbst gegen die Anordnungen der nachtalmudischen Rabbinen lag, und dass wahre Religiosit�t den sch�nsten Triumph in ihr gefeiert habe. (N. Speyer. Zeit.)
Rabbiner Gr�nebaum f�hrt im Gottesdienst zahlreiche Reformen durch, dazu geh�rten die Einf�hrung des Chorgesanges und der deutschen Sprache in den Gebeten und Predigten:
Gottesdienstliche Reformen unter Rabbiner Gr�nebaum (1846)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit des 19. Jahrhunderts" vom 11. Januar 1846: "Miszellen. Viel R�hmliches h�rt man von den gottesdienstlichen Verbesserungen in dem Bezirke des Rabbiners Gr�nbaum in Landau; der Chorgesang ist l�ngst eingef�hrt, und die Versteigerung der Mizwot abgeschafft; aber auch an die Abschaffung veralteter Gebete selbst, und an die Einf�hrung des deutschen Elementes ist man k�rzlich gegangen, und zwar sollen die Alten mit dieser neuen Einrichtung ebenso zufrieden gewesen sein, als die, welche der entschiedensten neuen Richtung huldigen."
Bereits 1847 bestand der Plan, im Bereich der Schustergasse/Salzhausgasse eine neue Synagoge zu erbauen. Doch wurde dieser Plan nicht verwirklicht, nachdem sich im Zusammenhang mit der Stadterweiterung in der zweiten H�lfte des 19. Jahrhunderts neue M�glichkeiten ergaben. 1879 wurde der j�dischen Gemeinde von der Stadt ein 25 ar gro�er Grundst�ck im neuen Bauquadrat Kaiserstra�e / Reiterstra�e / Kriegstra�e / Kaiserring zur Verf�gung gestellt. Auf diesem Grundst�ck wurde in der Folgezeit eine der pr�chtigsten Synagogen der Pfalz erstellt. Die Pl�ne wurden von Bauinspektor Heinrich Staudinger gezeichnet. Er orientierte sich dabei unter anderem an der 1877 von Adolf Wolff in Heilbronn erbauten Synagoge. Die Bauleitung hatte Baumeister Ecker (Nussdorf) inne. Das Geb�ude hatte eine Grundfl�che von 390 m� und eine H�he von 16 m. Die Gesamtkosten betrugen etwa 200.000 Mark.
Am 5./6. September 1884 wurde durch Bezirksrabbiner Dr. Elias Gr�nebaum die Synagoge eingeweiht.
Anschlag auf die Synagoge (1884)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. September 1884: "Landau, 8. September (1884). Wir haben heute leider �ber einen Alt der unglaublichsten Rohheit zu berichten. An der neuen Synagoge wurde heute Nacht eine Scheibe der Rosette �ber dem Hauptportale eingeworfen und an dem Triumphbogen vor der Synagoge die T�cher und die Inschriften heruntergerissen und zerfetzt und erstere an der Ecke der Wei�quartierstra�e in der N�he der alten Reitschule verbrannt. Hoffen wir im Interesse des guten Rufes unserer Stadt, dass es der Polizei gelingen m�ge, die Ver�ber dieses abscheulichen Streiches zu ermitteln."
Vermutlich am 5. November 1938 wurde zum letzten Mal ein Gottesdienst in der Synagoge abgehalten. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SA-Leuten niedergebrannt. Sie gossen am sp�ten Abend des 9. November 1938 Benzin �ber die B�nke in der Synagoge und z�ndeten das Geb�ude an. Der Brand schwelte mehrere Stunden lang; in den fr�hen Morgenstunden griff das Feuer auf die Kuppeln �ber, die gegen Mittag einst�rzten. Die ausgebrannte Ruine wurde vom 12. bis 15. November durch die Technische Nothilfe gesprengt und beseitigt. Im Oktober 1939 wurde das Grundst�ck auf die Stadt �bertragen, die das Geb�ude wiederum am 11. M�rz 1941 an zwei Kinobesitzer verkaufte. Das geplante Kino wurde jedoch nie gebaut.
Nach 1945 wurde das Grundst�ck der J�dischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz r�ck�bertragen. Sie verkaufte es 1959 an die Bundesverm�gensstelle, die hier Wohnungen f�r franz�sische Offiziere bauen lie�. Am 9. November 1968 wurde ein Bronze-Mahnmal zur Erinnerung an die Synagoge aufgestellt. Dieses Mahnmal wurde von der Landauer K�nstlerin Margot Stempel-Lebert (1923-2009) geschaffen und im Beisein des letzten Landauer Rabbiners Dr. Kurt Metzger (1935-1938) eingeweiht. Einige Steine der ehemaligen Synagoge wurden bei der Neugestaltung des Platzes 2016 integriert. Sie waren zuvor Teil der �stlichen St�tzmauer am Savoyenpark entlang der Xylanderstra�e. An dieser St�tzmauer ist eine Mahntafel angebracht mit der Inschrift: "Dieser Mauer wurde mit Steinen der Landauer Synagoge errichtet. Erbaut 1884 - zerst�rt 1938".
Adresse der Synagoge: fr�here Kaiserstra�e 3, heute Ecke Friedrich-Ebert-Stra�e und Reiterstra�e.
Fotos
Historische Fotos
(Quellen: historische Karten aus der Sammlung Hahn; Innenaufnahme und Foto der brennenden Synagoge aus der Publikation des Landesamtes s. Lit.)
Fotos nach 1945/Gegenwart:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 31.8.2004)
Blick entlang der Reitergasse (vgl. Postkartenansicht oben) | Der Standort der ehemaligen Synagoge mit Denkmal | Das Erinnerungsmal von 1968 f�r die 1938 zerst�rte Synagoge |
Herbst 2016: Fotos des 2016 neugestalteten "Elias-Gr�nebaum-Platzes" (Fotos: Chajm Braun) | ||
Der neugestaltete "Elias-Gr�nebaum-Platz" mit dem Denkmal von 1968 (links) und der Hinweistafel zur Geschichte der Synagoge, zum Mahnmal und zu Rabbiner Elias Gr�nebaum | ||
Der Elias-Gr�nebaum-Platz im M�rz 2024 (Fotos: Sascha Zimmermann). Der Platz ist inzwischen mit Pollern gesch�tzt, vgl. Artikel: https://www.metropolnews.info/mp219398/landau-aufstellung-von-pollern-zum-schutz-des-elias-gruenebaum-platzes-veranlasst | ||
Frank-Loebsches Haus - Museum und Gedenkst�tte zur Geschichte der Juden in Landau und der Pfalz (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 31.8.2004) | ||
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Blick auf das Frank-Loebsche Haus, 1983-87 umfassend renoviert | Der Innenhof des Geb�udes | |
Gedenktafeln am Eingang | Zum Gedenken an die zerst�rten Synagogen in Landau und der Pfalz | |
Aus der Synagoge in Essingen: S�ulenst�mpfe des dortigen Toraschreines | Im Synagogenraum. Die Ausstattung des Raumes ist eine Stiftung des letzten Landauer Rabbiners, Dr. Kurt Metzger. | Torarolle mit -mantel, Menora und Ewiges Licht |
Chanukkaleuchter und Schriftrolle | Schofar (Widderhorn) und Gebetbuch | Gedenkraum zur Erinnerung an die Deportation der pf�lzischen Juden |
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
November 2010: Gedenkfeier zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 |
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Artikel in den mrn-news.de vom November 2010 (Artikel): "Landau - Gedenkveranstaltung Reichspogromnacht. Landau / Metropolregion Rheinneckar � Die Synagoge in Landau wurde am 09. November 1938 durch Nationalsozialisten in Brand gesetzt. Doch nicht nur in Landau brannten in der Reichspogromnacht Synagogen, j�dische Wohn- und Gesch�ftsh�user. Im gesamten Deutschen Reich verbreiteten die SA und ihre Helfer Angst und Schrecken unter den j�dischen Mitb�rgern. Oberb�rgermeister Hans-Dieter Schlimmer und mit ihm rund 100 weitere Menschen gedachten auch in diesem Jahr am ehemaligen Standort der j�dischen Synagoge in der Friedrich-Ebert-Stra�e wieder den Opfern des Nationalsozialsozialismus..." |
November 2011: Gedenkveranstaltung und Verlegung weiterer "Stolpersteine" |
Artikel in den mrn-news.de vom 3. November 2011 (Artikel): "Landau � Gedenkveranstaltung am 9. November zur Reichspogromnacht mit 'Stationenrundgang' Landau / Metropolregion Rheinneckar � Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht wird sich in diesem anders gestalten als in den Jahren zuvor. Den Opfern der Reichspogromnacht wird mit einem 'Stationenrundgang' gedacht, der von der Industriestra�e �ber den Ostring und den Marienring zum Synagogenmahnmal in der Friedrich�Ebert�Stra�e f�hrt. Treffpunkt ist am Mittwoch, dem 9. November um 17.00 Uhr, in der Industriestra�e 13a (neben Firma Scharf�). Im Laufe des Tages werden in Landau insgesamt 18 neue Stolpersteine verlegt. So auch am Treffpunkt in der Industriestra�e. Anschlie�end geht es in Gedenken an die Reichspogromnacht auf einen 'Stationenrundgang', der unter anderem zu Stolpersteinen im Nordring, Ostring und Marienring f�hren wird. An den Stationen wird auf die Biographien der Landauer Juden, die dort gelebt haben eingegangen. Gegen 18.00 Uhr wird Oberb�rgermeister Hans-Dieter Schlimmer am Synagogenmahnmal (Ecke Friedrich-Ebert-Stra�e /Reiterstra�e) einen Kranz niederlegen." |
September / Oktober 2012: 25 Jahre Frank-Loebsches Haus - Theaterweg durch die J�disch-Landauer Geschichte |
"Landauer Leben" - ein Theaterweg durch die J�disch-Landauer Geschichte. Aus Anlass der Einweihung des Frank-Loebschen Hauses vor 25 Jahren erarbeitet das Chawwerusch Theater zusammen mit �ber einhundert Amateurschauspielerinnen und -spielern aus Landau und Umgebung Szenen zur J�disch-Landauer Geschichte. Monika Kleebauer, Felix S. Felix und Gabi Kolain bilden das Leitungsteam und sind der Motor des Projekts. Das Ergebnis wird am 28. � 30. September und am 2. und 3. Oktober 2012 zwischen Altem Kaufhaus, Frank-Loebschem Haus und Katharinenkapelle pr�sentiert. Im Dreiviertelstundenrhythmus werden Gruppen mit 120 Zuschauern nacheinander zu f�nf verschiedenen Schaupl�tzen gef�hrt, an denen die J�disch-Landauer Geschichte in vielf�ltiger Form gezeigt wird. Jede Szene dauert 15 Minuten, nach einer zehnm�tigen Pause geht es dann an der n�chsten Station weiter. Nicht �berall gibt es Sitzpl�tze. Eintrittskarten sind ab 27. August 2012 beim B�ro f�r Tourismus in Landau erh�ltlich oder online unterwww.ticket-regional.de. Das St�ck entstand nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Landauer Geschichte mit gro�er Unterst�tzung durch Stadtarchivar Dr. Michael Martin und der Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer sowie Roland Paul vom Institut f�r pf�lzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern. Unterschiedliche Figuren wandern durch Szenen und Zeit und erz�hlen ihre Geschichte weiter. Auch wenn sie andere Namen tragen und k�nstlerisch frei gestaltet sind, so orientieren sie sich doch an realen Vorbildern. Weiteres siehe die Website http://www.chawwerusch.de/landauer-leben.htm |
November 2015: Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom 1938 |
Pressemitteilung der Stadt vom 11. November 2015: "Landau � Gedenkveranstaltung am Synagogenmahnmal zur Reichspogromnacht Landau/Metropolregion Rhein-Neckar. Kaum ein anderer Tag hat die neuere Landauer Stadtgeschichte so gepr�gt wie jener Novembertag im Jahr 1938: Die Synagoge brannte, Wohnungen j�discher B�rger wurden gepl�ndert und demoliert, verfolgt, inhaftiert, ausgewiesen und deportiert. 'Am heutigen Tage wollen wir nicht vergessen und m�chten all jenen gedenken, die vor 77 Jahren sehr viel Leid erfahren mussten. Zun�chst wurden in der Reichspogromnacht Steine Opfer der Flammen � die Menschen sollten ihnen bald folgen', so Oberb�rgermeister Hans-Dieter Schlimmer. 'Wir haben heute die Plicht f�r unsere demokratischen Werte einzustehen und als selbstbewusste B�rger zu widerstehen, wenn andere Unrecht in unsere Stadt bringen wollen. Landau ist ein Ort der Vielfalt und der Toleranz, wo seit vielen Jahren Menschen aus �ber 100 Nationen friedlich zusammen leben und soll es auch bleiben', betonte der Stadtchef. Im Zuge der Gedenkveranstaltung appellierte Schlimmer an die Bev�lkerung, Menschen, die Schutz bed�rfen, aufzunehmen und ihnen eine Heimat zu geben. Umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung von der 'Initiative Stolpersteine', die Biografien der im Jahr 2015 verlegten Stolpersteine vortrugen, den Landauer Liederleiten und Saxophonist Peter Damm, die die musikalische Begleitung �bernahmen. Neben Oberb�rgermeister Schlimmer wandten sich auch Pfarrer Volker Janke und Dekan Axel Brecht mit einem Gebet der beiden Kirchen an die zahlreich erschienenen B�rgerinnen und B�rger. Quelle: Stadt Landau in der Pfalz." |
M�rz 2016: Neunte Verlegung von "Stolpersteinen" in Landau |
Pressemitteilung der Stadt Landau vom 18. M�rz 2016: "Landau � Neunte Stolpersteinverlegung in der Innenstadt. � Ingenthron: 'Wichtiger Baustein der Erinnerungskultur in Landau' In Gedenken an die fr�heren j�dischen Mitb�rgerinnen und Mitb�rger, wie auch die politisch Verfolgten des Naziregimes, verlegte der K�lner K�nstler und Initiator des mittlerweile europaweiten STOLPERSTEIN-Projektes, Gunter Demnig, am Dienstag, dem 17. M�rz 2016, im Beisein von B�rgermeister Dr. Maximilian Ingenthron und der Landauer Initiative 'Stolpersteine' die n�chsten 16 Steine im Stadtgebiet. Seit dem Jahr 2008 sind nun 180 Steine in Landau verlegt worden. Sie erinnern an die jeweils letzten frei gew�hlten Wohnsitze j�discher Mitb�rgerinnen und Mitb�rger, wie auch von Angeh�rigen anderer verfolgter Gruppen. 'Wir gedenken jener, die in der Zeit des Nationalsozialismus sehr viel Leid erfahren mussten, vertrieben und ermordet worden sind. Wir alle tragen heute die gesellschaftliche Verantwortung f�r unsere Stadt als offenes und menschliches Gemeinwesen. Daher d�rfen und wollen wir nicht vergessen, was damals geschehen ist. Landauerinnen und Landauer waren T�terinnen und T�ter! Und viele hundert B�rgerinnen und B�rger z�hlten zu den Opfern!', betonte B�rgermeister Ingenthron. Die erste Station der Stolpersteinverlegung war das Frank-Loebsche Haus in der Kaufhausgasse 9, wo einst Olga Loeb lebte, deren Biografie von der Leiterin des Stadtarchivs Christine Kohl-Langer vorgestellt wurde. Olga Loeb war eine Cousine des Vaters von Anne Frank und die letzte j�dische Besitzerin des Anwesens. Sie verlie� es allerdings im Jahr 1939, um bei Verwandten in Luxemburg Zuflucht zu suchen. Von dort wurde sie 1943 nach Theresienstadt deportiert, �berlebte jedoch und wurde befreit. Ein weiterer Verlegungsort war vor dem Anwesen Langstra�e 7 in Gedenken an Else und Ludwig Teutsch, die von Artur Hackert vorgestellt wurden. Vor dem Geb�ude Ravelinstra�e 2 wurde ein Stein f�r Dr. Eugen Fried verlegt, zudem wird in der Martin-Luther-Stra�e 28 an Lucie Weiss erinnert. Vor dem Haus im Ostring 26 liegen nun Steine f�r Rudolf, Leopold und Paula Strauss, sowie f�r Susanne Haas. Im Ostring 14 wurden Gedenksteine f�r Albert, Anna und Paul Martin Joseph eingesetzt. Auch die letzte Station befand sich im Ostring. Vor der Hausnummer 12 wurden Stolpersteine f�r Margrit und Traute Cahn und Anna und Emil Joseph in das Pflaster eingelassen. Musikalisch begleitet wurde die Verlegung durch den Saxophonisten Peter Damm. 'Ich finde es wichtig, dass man in Form dieser Stolpersteine die Erinnerung an Schicksale erhalten kann und so auch an die schreckliche Geschichte unseres Landes gedenkt', erkl�rte Ingenthron. Mit den Stolpersteinen geben wir den Verfolgten und Ermordeten einen Teil ihrer W�rde zur�ck: ihren Namen, ihren Platz in unserer Erinnerung, in der Mitte unserer Gesellschaft, in der Mitte unserer Stadt. 'Das ist heute wichtiger denn je. Es ist eben die Botschaft, die auch von diesem Tag ausgeht: Nie wieder soll und darf es geschehen. Dass Menschen vertrieben und ermordet werden. Es ist auch eine Botschaft inmitten der Diskussion um Flucht und Fluchtursachen, um deren Folgen.', meinte der B�rgermeister in seiner Ansprache. Ingenthron dankte allen, die zum Gelingen und Wachsen des Projektes in Landau beitragen, so den Patinnen und Paten, die die Stolpersteine finanzieren, der Initiative 'Stolpersteine' und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung." Quelle Stadt Landau. |
November 2017: Elfte Verlegung von "Stolpersteinen" in Landau Anmerkung: bis 2017 wurden 228 Stolpersteine in Landau verlegt. �bersicht siehe Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Landau_in_der_Pfalz |
Artikel im "Pfalz-Express" vom 14. November 2017: "Gegen das Vergessen: Elfte Verlegung von Stolpersteinen in Landau Landau. F�r eine lebendige Erinnerungskultur! Zum elften Mal wurden Stolpersteine im Landauer Stadtgebiet verlegt. Vor den Toren des Max-Slevogt-Gymnasiums hat der K�lner K�nstler Gunter Demnig jetzt 25 kleine Mahnmale in den Boden eingelassen, um an die 25 j�dischen Sch�lerinnen zu erinnern, die zur Zeit des Nationalsozialismus die Vorg�ngerschule des MSG, die damalige St�dtische h�here T�chterschule, besucht hatten. 'Die 228 Stolpersteine, die in den vergangenen acht Jahren in Landau verlegt wurden, stellen einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur in unserer Stadt dar', betont B�rgermeister Dr. Maximilian Ingenthron. 'Mit den Stolpersteinen geben wir den Verfolgten und Ermordeten einen Teil ihrer W�rde zur�ck: Ihren Namen, ihren Platz in unserer Erinnerung, in der Mitte unserer Gesellschaft, in der Mitte unserer Stadt.' Gestaltet und begleitet wurde die Verlegung von den Sch�lern der 10. und 11. Jahrgangsstufe des Max-Slevogt-Gymnasiums. Gemeinsam hatten sie �ber Monate die Biografien der j�dischen Sch�lerinnen recherchiert, in einer Ausstellung zusammengefasst und schlie�lich bei der Verlegung der Stolpersteine vorgetragen. F�r die Gedenksteine hatten sich zuvor innerhalb von nur zwei Monaten Paten aus den Reihen der Schulgemeinschaft gefunden. 'Es ist gro�artig zu sehen, mit wie viel Interesse und Engagement sich die Sch�lerinnen und Sch�ler der Gegenwart mit den Biografien der 25 j�dischen M�dchen besch�ftigt haben', so Dr. Ingenthron. Das Max-Slevogt-Gymnasium setze in diesem Jahr bereits zum wiederholten Mal in vorbildlicher Weise ein Zeichen. Bereits die Anerkennung der Schule als 'Schule ohne Rassismus � Schule mit Courage' am diesj�hrigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar sei ein gro�artiger Beitrag f�r mehr Toleranz, Respekt und Mitmenschlichkeit gewesen. Sein ausdr�cklicher Dank gelte der Schulgemeinschaft des MSG um Direktor J�rgen Flohn f�r die hervorragende Vorbereitung des Termins, K�nstler Gunter Demnig, der Leiterin des Archivs und Museum Christine Kohl-Langer, den Mitarbeitern des Bauhofs des st�dtischen Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs sowie den zahlreichen weiteren Unterst�tzern des Stolperstein-Projekts. 'Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr erneut Stolpersteine in Landau verlegen werden' so der B�rgermeister mit Blick auf das fortgesetzt gro�e Engagement der Landauer. Die Arbeitsgruppe der Initiative 'Stolpersteine Landau', die von Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer fachlich beraten wird, trifft sich in loser Folge jeweils mittwochs im Stadtarchiv. Neue Mitglieder sind gerne gesehen. Ebenso ist die Initiative f�r kommende Stolpersteinverlegungen auf der Suche nach Paten, die die Finanzierung �bernehmen. Die Kosten f�r einen Stolperstein betragen einschlie�lich Planung, Fertigung und Verlegung 120 Euro. Interessenten k�nnen sich gerne per E-Mailchristine.kohl-langer@landau.de oder telefonisch unter 06341 / 13 42 00 an Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer wenden." Link zum Artikel Weiterer Artikel im focus.de vom 13. November 2017: "Gegen das Vergessen. Elfte Verlegung von Stolpersteinen in Landau..." Link zum Artikel Weiterer Artikel in der "Rheinpfalz" vom 6. November 2017: "Landau: Stolpersteine werden vor Max-Slevogt-Gymnasium verlegt..." Link zum Artikel |
November 2017: Gedenkstunde zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 |
Artikel im focus.de vom 13. November 2017 (Pressemitteilung der Stadt Landau): "Stadt Landau gedenkt der Opfer der Reichspogromnacht am 9. November 1938: 12.11.2017 'Es geht nicht darum, unseren jungen Generationen Schuld einzureden oder weiterzugeben; es geht darum, f�r die Zukunft Schuld zu vermeiden.' Diese eindringlichen Worte richtete Oberb�rgermeister Thomas Hirsch an die Menschen, die zur Gedenkveranstaltung der Stadt Landau anl�sslich des 79. Jahrestags der Reichspogromnacht gekommen waren. Auch in Landau brannte in jener Nacht im Jahr 1938 die Synagoge, wurden Wohnungen zerst�rt und j�dische Mitb�rgerinnen und Mitb�rger brutal drangsaliert. Bis zum heutigen Tag bed�rfe es der offensiven Auseinandersetzung mit den Gr�ueltaten des Nationalsozialismus, so der Stadtchef; und weiter: 'Vielleicht war es in den zur�ckliegenden Jahren selten wichtiger als heute, dass wir am 9. November am Platz, in dessen unmittelbarer N�he einst die Landauer Synagoge stand, zusammenkommen. Vielleicht war es selten wichtiger zu betonen, dass wir weiterhin der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der damaligen Zeit bed�rfen. Dass wir uns immer den geschichtlichen Tatsachen stellen m�ssen. Damit Opfer Opfer und T�ter T�ter bleiben.' In seiner Ansprache erinnerte der OB aber auch an die gro�e Geste der Vers�hnung vor 30 Jahren, als auf Einladung des damaligen Oberb�rgermeisters Dr. Christof Wolff rund 70 fr�here Landauerinnen und Landauer j�dischen Glaubens zur Einweihung des Frank-Loebschen Hauses in ihre Heimatstadt zur�ckkehrten. Diese bewegenden Tage der Begegnung h�tten einer Auss�hnung den Weg bereitet, so Hirsch. Die Dekane Volker Janke und Axel Brecht baten danach zum gemeinsamen Gebet. Unter anderem verlasen sie einen Psalm aus dem Alten Testament: 'Hilf doch, o Herr, die Frommen schwinden dahin / Unter den Menschen gibt es keine Treue mehr'. Millionen im Nationalsozialismus verfolgter J�dinnen und Juden h�tten Psalmen wie diese, der Hoffnung und der Verzweiflung, im Herzen und auf den Lippen gehabt, erinnerten die beiden Dekane. Die musikalische Begleitung der Gedenkveranstaltung �bernahm auch in diesem Jahr Peter Damm am Saxofon. Sch�lerinnen und Sch�ler des Max-Slevogt-Gymnasiums gaben den Landauer Opfern des Nationalsozialismus schlie�lich ein Gesicht: Sie lasen die Biografien von f�nf j�dischen Sch�lerinnen vor, die in den 1930er Jahren die Vorg�ngerschule des MSG, die St�dtische H�here M�dchenschule, besucht hatten. F�r diese f�nf sowie 20 weitere Sch�lerinnen waren am Vormittag vor den Toren des MSG so genannte 'Stolpersteine' verlegt worden. Sein Dank gelte Raja Grassmann, Beg�m G�l, Nils H�ger, Leonie Heider, Lucca I�le, Anne Kollmar, Walter Orlov, Elias Rumpf und Sophie Sinn, die die Biografien der fr�heren Sch�lerinnen mit viel Engagement und pers�nlichem Einsatz recherchiert und den Besucherinnen und Besuchern der Gedenkveranstaltung nahegebracht h�tten, betonte OB Hirsch." Link zum Artikel |
Juni/Juli 2018: Zw�lfte Verlegung von "Stolpersteinen" in Landau Anmerkung: nach dieser Verlegung liegen in Landau 240 "Stolpersteine". |
Artikel von Thomas Klein im "Wochenblatt-Reporter.de" vom Juni 2018: "Zum zw�lften Mal Stolpersteine in Landau verlegt. F�r eine lebendige Erinnerungskultur Landau. 'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist': So steht es im Talmud geschrieben, einem der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums. Inspiriert von diesem Ausspruch hat der K�lner K�nstler Gunter Demnig das Projekt 'Stolpersteine' ins Leben gerufen. Seit 26 Jahren verlegt er Gedenktafeln f�r die Opfer des Nationalsozialismus. Die Pflastersteine, an deren Oberseite eine zehn mal zehn Zentimeter gro�e Messingplatte mit den Lebensdaten der Opfer befestigt ist, werden vor deren letzten frei gew�hlten Wohnorten in den Boden eingelassen. In Landau wurden bislang 228 Stolpersteine verlegt; zw�lf weitere folgen am Freitag, 6. Juli. Die zw�lfte Stolpersteinverlegung im Stadtgebiet beginnt um 9 Uhr in der Ostbahnstra�e vor der Hausnummer 29. Hier werden drei Stolpersteine in den Boden eingelassen. Oberb�rgermeister Thomas Hirsch wird zu Beginn eine kurze Ansprache halten, bevor Mitglieder der Landauer Stolperstein-Initiative die Biografien der Opfer vorstellen. Die musikalische Begleitung der Verlegung �bernimmt Peter Damm am Saxofon. Vor dem Anwesen Ostring 29 werden Stolpersteine f�r Frieda, Alice und Ferdinand Ottenberg verlegt. Erwartet werden auch Nachfahren der Familie Ottenberg aus England. Die weiteren Verlegestellen sind der Ostring 33, wo Hedwig, Greta, Jonathan und Hans Weiss gedacht wird, der Ostring 20, wo ein Stolperstein f�r Berta Levy verlegt wird, die Moltkestra�e 7, wo Bella und Josef Weiler gewohnt haben, und die Kramstra�e 8, wo an Franziska und Paul Kahn erinnert wird." Link zum Artikel |
Januar 2019:Gedenkstunde der Stadt zum Holocaust-Gedenktag |
Pressemitteilung der Stadt Landau vom 29. Januar 2019: "Landau � Wider das Vergessen � Stadt Landau gedenkt Opfern des Nationalsozialismus am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Landau/Metropolregion Rhein-Neckar. Vor 74 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die �berlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee befreit. Der Jahrestag der Befreiung wird in Deutschland seit 1996, international seit 2005 als 'Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus' begangen. Auch die Stadt Landau veranstaltet gemeinsam mit dem Verein f�r Volksbildung und Jugendpflege und der Gesellschaft f�r christlich-j�dische Zusammenarbeit j�hrlich eine Gedenkstunde in der Kapelle des Hauptfriedhofs � so auch in diesem Jahr. Die Stadtspitze wurde bei der diesj�hrigen Veranstaltung durch B�rgermeister Dr. Maximilian Ingenthron vertreten. Der promovierte Historiker erinnerte an die entsetzlichen Verbrechen w�hrend der NS-Diktatur, an die industrielle T�tung von Menschen, an Hass und Zerst�rung, Qualen und Folter, Hunger und Dem�tigung. 'Der Nationalsozialismus mit all seinen Schrecken war auch mitten in unserer Stadt und mitten unter uns. Auch in Landau wurden Menschen gequ�lt, entrechtet und vertrieben � und schlie�lich in Vernichtungslagern wie Auschwitz ermordet.' Die Jahre des Schreckens und der millionenfachen T�tung m�ssten f�r alle Zeit Mahnung und Warnung sein, so Dr. Ingenthrons Appell. 'Die zw�lf Jahre der Nazidiktatur und ihre Vorgeschichte m�ssen gerade uns Deutschen Auftrag und Verpflichtung sein und bleiben � besonders heute, wo Populistinnen und Populisten wieder mit Ausgrenzung und vermeintlich einfachen L�sungen locken.' Um zu sehen, wozu das f�hren k�nne, reiche es, den Kopf zu senken, f�hrte Dr. Ingenthron weiter aus und nahm damit Bezug auf die 239 Stolpersteine, die bislang in Landau verlegt wurden und an die Opfer des NS-Zeit erinnern. 'Auch in diesem Jahr, am 13. April, werden wir wieder Stolpersteine in Landau verlegen', informierte Dr. Ingenthron. 'Es wird die dann schon 13. Verlegung sein. Und wir werden nicht ruhen, bis nicht dem letzten Opfer seine Identit�t in unserer Mitte wiedergegeben worden ist. Rund 600 werden es am Ende sein.' An die einf�hrenden Worte Dr. Ingenthrons schloss sich eine Lesung der Theatergruppe des Eduard-Spranger-Gymnasiums an. Die Sch�lerinnen und Sch�ler lasen Ausschnitte aus dem Buch 'Sternkinder' von Clara Asscher-Pinkhof. Die renommierte Schriftstellerin und P�dagogin schildert darin das �berleben von Jugendlichen in der NS-Zeit. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Clemens Kerner an der Orgel. F�r die Gesellschaft f�r christlich-j�dische Zusammenarbeit sprach Gesch�ftsf�hrer Prof. Dr. Wolfgang Pauly, der gemeinsam mit Dr. Ingenthron im Anschluss an die Veranstaltung in der Kapelle einen Kranz am Holocaust-Gedenkstein niederlegte. B�rgermeister Dr. Ingenthron dankt allen Beteiligten, die die Gedenkfeier in der Kapelle des Hauptfriedhofs gestalteten. Sein Dank gilt aber auch den Mitgliedern der Linksjugend Landau/S�dliche Weinstra�e, die am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus aus eigenem Antrieb die Stolpersteine im Landauer Stadtgebiet reinigten." |
April 2019:Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Landau Anmerkung: Nach dieser Verlegung gibt es im Landauer Stadtgebiet 254 "Stolpersteine". |
Artikel von Thomas Klein im "Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau" vom 7. April 2019: "N�chste Stolpersteinverlegung in Landau am Samstag, 13. April. 'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist'. Landau. 'Mahnmale von unten' nennt der K�lner K�nstler Gunter Demnig die Stolpersteine, die er seit dem Jahr 1992 in ganz Europa verlegt. In Landau erinnern bald 254 solcher Steine an die Opfer des Nationalsozialismus. Am Samstag, 13. April, kommt Demnig zur dreizehnten Verlegung nach Landau und l�sst in der Westbahnstra�e insgesamt 14 Stolpersteine in den Boden ein. Die Verlegung beginnt um 10 Uhr vor dem Anwesen in der Westbahnstra�e 24. Interessierte B�rgerinnen und B�rger sind herzlich eingeladen. B�rgermeister Dr. Maximilian Ingenthron wird zu Beginn eine kurze Ansprache halten, bevor Mitglieder der Stolperstein-Initiative Landau die Biografien der Opfer verlesen. Die musikalische Begleitung der Verlegung �bernimmt Michael Letzel. In der Westbahnstra�e 24 werden Stolpersteine f�r Fanny, Robert und Walter Dannheisser sowie f�r Margarethe, Ruth und Helmut Arnold verlegt. Weitere Verlegestellen sind die Westbahnstra�e 22, wo Hilde und Ernst Sternweiler gedacht wird, die Westbahnstra�e 18, wo Meta, Josef und Ferdinand Kern gewohnt haben, und die Westbahnstra�e 12, wo an Hedwig, Kurt und Klaus Haber erinnert wird. Stolpersteine sind Pflastersteine, an deren Oberseite eine zehn mal zehn Zentimeter gro�e Messingplatte mit den Lebensdaten der NS-Opfer befestigt wird und die dann vor den letzten frei gew�hlten Wohnorten in den Boden eingelassen werden. Eine Karte mit allen Landauer Stolpersteinen befindet sich im st�dtischen GeoPortal auf www.geoportal.landau.de " Link zum Artikel |
November 2019:Gedenkstunde zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 |
Artikel im "Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau" vom 26. Oktober 2019: "Stadt Landau gedenkt der Opfer der Novemberpogrome der Nationalsozialisten. Erinnerung an die brennende Synagoge. Landau. Auch in diesem Jahr erinnert die Stadt Landau an die Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938. Am Samstag, 9. November, ab 17 Uhr findet am Synagogenmahnmal auf dem Elias-Gr�nebaum-Platz eine Gedenkveranstaltung statt. Interessierte B�rgerinnen und B�rger sind eingeladen. B�rgermeister Dr. Maximilian Ingenthron h�lt eine Ansprache und legt einen Kranz am Mahnmal nieder. Die Dekane Axel Brecht und Volker Janke sprechen ein �kumenisches Gebet. Im Anschluss stellen Sch�lerinnen und Sch�ler des Max-Slevogt-Gymnasiums die Biografien von f�nf J�dinnen und Juden vor, die auf dem J�dischen Friedhof in Landau beerdigt sind. Sch�lerinnen und Sch�ler des Max-Slevogt- und des Otto-Hahn-Gymnasiums sowie der Integrierten Gesamtschule hatten im Fr�hjahr dieses Jahres Pflegepatenschaften f�r Grabsteine auf dem Friedhof �bernommen und in diesem Zuge auch Biografien im Stadtarchiv recherchiert. Auch in der Stadt Landau brannte in der Reichspogromnacht vor 81 Jahren die Synagoge. In den Tagen darauf wurden Landauer J�dinnen und Juden verfolgt und deportiert und ihre Wohnungen und Gesch�fte demoliert. An die niedergebrannte Synagoge erinnert seit 51 Jahren ein Mahnmal in der Friedrich-Ebert-Stra�e. Seit dem Jahr 2016 tr�gt der Platz, der das Mahnmal umgibt, den Namen des fr�heren Bezirksrabbiners Dr. Elias Gr�nebaum." Link zum Artikel |
Februar 2020: Verlegung von weiteren "Stolpersteinen" an zwei Schulen Anmerkung: mit dieser Verlegung im Februar 2020 liegen in Landau insgesamt 267 "Stolpersteine" |
Artikel von Thomas Klein im "Wochenblatt-Reporter" vom 26. Januar 2020: "N�chste Verlegung von Stolpersteinen an zwei Landauer Schulen- 'Mahnmale von unten' Im Jahr 2017 wurden die ersten Stolpersteine f�r ehemalige Sch�lerinnen der Landauer Maria-Ward-Schule verlegt � im Februar dieses Jahres sollen weitere 'Mahnmale von unten' folgen. Landau. 'Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist': Um die Erinnerung an die rund 600 Landauer J�dinnen und Juden, die im Nationalsozialismus verfolgt, gedem�tigt, vertrieben und ermordet wurden, wachzuhalten, werden in der s�dpf�lzischen Metropole seit einigen Jahren sogenannte Stolpersteine verlegt. Die n�chste Verlegung durch den K�lner K�nstler Gunter Demnig findet am Donnerstag, 6. Februar, statt. Vor der Maria-Ward-Schule werden drei weitere, vor dem Otto-Hahn-Gymnasium die ersten zehn 'Mahnmale von unten' in den Boden eingelassen. Bislang erinnern in Landau 256 Stolpersteine an die fr�here j�dische Bev�lkerung. Alle Stolpersteine, die vor den beiden Schulen verlegt werden, tragen die Inschrift 'Hier lernte' sowie die Lebensdaten der fr�heren Sch�lerinnen und Sch�ler. Die Verlegung beginnt um 8.45 Uhr vor dem Eingang der Maria-Ward-Schule in der Cornichonstra�e; weitere Station ist gegen 9.30 Uhr der Eingangsbereich des Otto-Hahn-Gymnasiums im Westring. Nach einer musikalischen Einstimmung und einf�hrenden Worten von B�rgermeister Dr. Maximilian Ingenthron gestalten die Sch�lerinnen und Sch�ler der beiden Schulen das Programm der Verlegungen. Interessierte B�rgerinnen und B�rger sind eingeladen." Link zum Artikel |
Artikel von Thomas Klein im "Wochenblatt-Reporter" vom 10. Februar 2020: "13 neue 'Mahnmale von unten' erinnern vor Maria-Ward-Schule und Otto-Hahn Gymnasium an ehemalige Sch�lerinnen und Sch�ler: 14. Stolpersteinverlegung in Landau Landau. 'Hier lernte': Mit dieser Inschrift sowie Namen und Lebensdaten der fr�heren Landauer Sch�lerinnen und Sch�ler, die vor den Nazis fliehen mussten bzw. von ihnen ermordet wurden, sind die 13 Stolpersteine versehen, die jetzt vor der Maria-Ward-Schule und dem Otto-Hahn-Gymnasium verlegt worden sind. 'Mahnmale von unten' nennt der K�lner K�nstler Gunter Demnig die Stolpersteine, die er seit dem Jahr 1992 in ganz Europa verlegt. Sein Ziel: Den Opfern des Nationalsozialismus ihre Namen zur�ckzugeben. Im vergangenen Jahr hat der K�nstler die Schwelle von insgesamt 75.000 Gedenksteinen erreicht, in Landau gibt es ab sofort 267 davon. 'Es ist wichtig, das Gedenken an die Opfer, die mitten unter uns gelebt haben, wach zu halten und ihnen mit dieser Aktion symbolisch ihren Platz in unserer Stadt wiederzugeben', erkl�rte B�rgermeister Dr. Ingenthron in seiner Begr��ungsrede und f�gte hinzu: 'Und vielleicht ist das heute wichtiger denn je. Denn wenn wir heute diese weiteren Stolpersteine verlegen, dann in dem Wissen, dass es wieder Menschen gibt, die Hass s�hen, die mit Worten und Taten ein Leben in Frieden und Freiheit torpedieren und attackieren.' Die Freiheit der Gesellschaft h�nge davon ab, wie sehr sich jede und jeder selbst engagiere � f�r Demokratie und Pluralit�t, gegen Niedertracht und Kleingeist. 'Ihr seid es, die in diese Aufgabe hineinwachst und das Staffelholz der Verantwortung �bernehmen m�sst', wandte sich Dr. Ingenthron abschlie�end direkt an die Sch�lerinnen und Sch�ler der beiden Schulen. 'Es ist eure Demokratie, Eure Freiheit, Eure Zukunft � wir z�hlen auf Euch!' Sein ausdr�cklicher Dank gelte beiden Schulgemeinschaften: 'Die Maria-Ward-Schule und das Otto-Hahn-Gymnasium sind Schulen, an denen das Lernen eben auch Lernen aus der Geschichte meint. Schulen, die sich f�r ein Leben in Freiheit und Toleranz einsetzen. Schulen, f�r die das Pr�dikat 'Schule ohne Rassismus � Schule mit Courage' eine Verpflichtung ist', so der B�rgermeister. Die j�ngsten Stolpersteine wurden f�r Annemarie Joseph, Irene Weil und Ilse Sch�nfeld vor der Maria-Ward-Schule sowie f�r Armin Kern, Hans Marx, Paul Hans Mayer, Rolf Ferdinand Mayer, Richard Scharff, Rolf Stern, Paul Strauss, Ferdinand Oestreicher, Ernst Weil und Ludwig Weil vor dem Otto-Hahn-Gymnasium verlegt. Im Rahmen der Gedenkfeier stellten Sch�lerinnen und Sch�ler beider Schulen die Biografien der Opfer vor. Bei der j�ngsten Stolpersteinverlegung vor Landauer Schulen wurden 13 neue 'Mahnmale von unten' gesetzt." Link zum Artikel |
Januar 2024: Aufruf zum Putzen der Stolpersteine |
Pressemitteilung der Stadt Landau vom 19. Januar 2024: "Wider das Vergessen: Stadt Landau ruft rund um den Holocaust-Gedenktag zum Putzen von Stolpersteinen auf - Gedenkfeier am 27. Januar im Innenhof des Frank-Loebschen Hauses Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist: Aus diesem Grund hat der K�lner K�nstler Gunter Demnig die Aktion Stolpersteine ins Leben gerufen. Stolpersteine sind Messingtafeln auf kleinen Pflastersteinen mit den Lebensdaten von NS-Opfern, die vor deren letzten frei gew�hlten Wohnorten in den Boden eingelassen werden. Auch in Landau erinnern mehr als 300 'Mahnmale von unten' an die Menschen j�dischen Glaubens, die im Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und ermordet wurden. Rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar ruft Oberb�rgermeister Dominik Gei�ler gemeinsam mit Beigeordneter Lena D�rphold als zust�ndiger Dezernentin f�r das st�dtische Archiv und Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer dazu auf, die Stolpersteine im Gedenken an die Vertriebenen und Ermordeten zu reinigen. 'Zukunft braucht Erinnerung', sagt Dominik Gei�ler, der es sich zum Ziel gesetzt hat, j�disches Leben in Landau wieder sichtbarer zu machen und daf�r auch einen st�dtischen Antisemitismusbeauftragten oder eine st�dtische Antisemitismusbeauftragte einsetzen m�chte. 'Gerade angesichts der aktuellen Diskussionen �ber die Zunahme von Antisemitismus in Deutschland sind die Stolpersteine in unserer Stadt gelebte Erinnerungskultur, denn wir alle werden durch sie jeden Tag mit den schrecklichen Auswirkungen von Menschenhass und Judenfeindlichkeit in unserer Vergangenheit konfrontiert. Ich hoffe, dass sich viele Landauerinnen und Landauer finden, die uns unterst�tzen und am Holocaust-Gedenktag die Stolpersteine reinigen.' Wer einen oder mehrere Stolperstein(e) putzen m�chte, meldet sich bitte unter der Telefonnummer 0 63 41/13 42 01 beim Stadtarchiv. Hier werden die Steine zugewiesen. Interessierte finden eine �bersicht mit allen Stolpersteinen in Landau im st�dtischen Geoportal unter https://maps.landau.de/stolpersteine." Link zur Pressemitteilung unter www.landau.de |
Links und Literatur
Links:
Website Stadt Landau in der Pfalz | |
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Links mit Informationen zum Frank-Loebschen-Haus (Museum; das Geb�ude war um das Jahr 1870 im Besitz des Urgro�vaters von Anne Frank. Heute befinden sich hier st�ndige Ausstellungen zur Geschichte der Landauer Juden und die Dokumentation �ber Roma und Sinti in der pf�lzischen Region): https://de.wikipedia.org/wiki/Frank-Loebsches_Haus und https://www.landau.de/Tourismus-Kultur/Kultur/Kulturst%C3%A4tten/Frank-Loebsches-Haus Info-Seite "Anne Frank und die Pfalz": hier anklicken | |
Informationsseite zur Synagoge in Landau: http://www.christen-und-juden.de/index.htm?html/LD/index.htm | |
Historischer Stadtrundgang mit Eintragung des Synagogendenkmals http://landau-tourismus.de/pdf/DE_Stadtfuhrung_WEB_DE.pdf | |
Zur Seite �ber den j�dischen Friedhof in Landau (interner Link) | |
Wikipedia-Artikel zu den "Stolpersteinen" in Landau https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Landau_in_der_Pfalz | |
Wikipedia-Artikel zur Synagoge in Landau: https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Landau_in_der_Pfalz) | |
Lebensgeschichte von Sidney Mayer (geb. 1925 in Landau): https://gatheringthevoices.com/sidney-mayer-life-before-the-war/ |
Literatur:
Germania Judaica II,1 S. 465f; III,1 S. 703-711. | |
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"St�tten j�dischen Lebens in Landau" (ausf�hrliche und sehr gut illustrierte Informationsseiten, online zug�nglich): hier anklicken | |
Hans He�: Die Landauer Judengemeinde. 1983. | |
Verein der Freunde des Frank-Loebschen Hauses (Hg.): Kaufhausgasse 9 - Frank Loebsches Haus. Landau 1988. | |
Bernhard Kukatzki: Das pf�lzische Judentum. online zug�nglich: hier anklicken | |
Hermann Arnold: J�disches Leben in der Stadt Landau und der S�dpfalz (1780-1933). Landau 2000. | |
Landesamt f�r Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 226-229 (mit weiteren Literaturangaben). |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
Landau Palatinate. First mention of a Jew dates from 1273 and a small Jewish community existed by 1292. The Jews abandoned the town in the Black Death persecutions of 1348-49, returning in 1353. Their number war restricted to ten families in 1517. They engaged in moneylending and traded in spices and and medicinal herbs. In 1541, the city council required them to wear a yellow badge and in the following year their trading rights were subject to severe restrictions. A synagogue was opened in 1648 and a new one was built after it burned down in 1691. In the early 18th century, Jews monopolized the salt, textile and wine trade, supplied nearby army camps with food, and dealt in cattle and grain. Dr. Elias Gruenebaum became regional rabbi in 1837 and served for 57 years, advocating both religious reform and equal rights for Jews. A new and luxurious synagogue was consecrated in 1884. A private Jewish school was opened in 1837 but closed in 1869 when the town's parochial schools were amalgamated. In 1864-67, two Jews served on the municipal council. Simon Levi became community chairman in 1870, serving in the Landrat and sitting on the municipal council from 1868 to 1900. Jews continued to be elected to the municipal council until the Nazi era. The Jewish population rose from 237 in 1810 to a peak of 821 (of a total 15.824) in 1900. In the 1890s and through the Weimar period, over 60 % of the wine merchants in the city were Jews.
In June 1933, about four months after the Nazi rise to power, there were 596 Jews in Landau. Already in March 1933, a Jewish state attorney was severely beaten. Similar physical assaults became a recurring pattern in the following years. In 1935, Jews were banned from using public facilities. In early 1938, "Jews not Welcome Here" signs were hung in stores, banks, the post office, and the train station. Gas stations were forbidden to serve Jews and the Nazified municipality even considered banning Jews from obtaining heating materials, gas, electricity, and water. On Kristallnacht (9-10 November 1938), axe-wielding SA-troops destroyed Jewish homes and set the synagogue on fire. Jewish men were sent to the Dachau concentration camp and women were dispatched to Mannheim with their children. Between 1933 and late 1939, 226 Jews left Landau for other German cities. Five were deported to Poland in October 1938 and 260 emigrated, including 115 to the United States. On 22 October 1940, 35 Jews were deported to the Gurs concentration camp. In all, at least 158 of the Jewish inhabitants of Landau in 1933 were deported to Nazi concentration camp.
See also: https://www.geni.com/projects/Jewish-Community-of-Landau-in-der-Pfalz-Germany/18857