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Orgel, Drehorgel, ...
Blick von Lindenberg nach S�den ins Ibental und Dreisamtal (rechts) am 6.1.2008um 12.05 Uhr
- [ Neue Orgel der Evangelischen Christus-Kirche in Qingdao/China](orgel.htm#Neue Orgel der Evangelischen Christus-Kirche in Qingdao/China) >Orgel (31.10.2010)
- [Orgel von Waldkirch nach Japan und Taiwan](orgel.htm#Orgel von Waldkirch nach Japan und Taiwan) >Orgel (7.11.2008)
- [ 10. Orgelschlemmerwochen: Begleitprogramm 1.10.-22.11.2008](waldkirch2.htm#10. Orgelschlemmerwochen: Begleitprogramm 1.10.-22.11.2008) >Waldkirch2 (30.9.2008)
- [Schillinger-Orgel aus der Schweiz nach Zarten gebracht und aufgebaut](littenweiler/johanneskapelle.htm#Schillinger-Orgel aus der Schweiz nach Zarten gebracht und aufgebaut) >Johanneskapelle (16.8.)
- [ Egel-Saal im Schlosspark Freiburg-Ebnet hat eine Orgel](#Egel-Saal im Schlosspark Freiburg-Ebnet hat eine Orgel) >Orgel (1.7.2008)
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- [Solisten Konzert mit Sopranistin Tomoko Maria Nishioka](musik2.htm#Solisten Konzert mit Sopranistin Tomoko Maria Nishioka) >Musik2 (30.1.2008)
- [Barockes Kleinod: 250 Jahre alte Orgel, von Mathias Steyb gebaut](mengen.htm#Barockes Kleinod: 250 Jahre alte Orgel, von Mathias Steyb gebaut)>Mengen (16.1.2008)
- [Deutscher Au�enwirtschaftspreis f�r J�ger & Brommer](orgel.htm#Deutscher Au�enwirtschaftspreis f�r J�ger & Brommer) >Orgel (6.1.2008)
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- [Waldkirch ehrte den Orgelbau-Pionier Iganz Blasius Bruder](#Waldkirch ehrte den Orgelbau-Pionier Iganz Blasius Bruder) (2.9.2006)
- [Orgelbaupionier Bruder t�ftelte 30 Jahre lang in Simonswald](orgel.htm#Orgelbaupionier Bruder t�ftelte 30 Jahre lang in Simonswald) (4.9.2006)
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- [Ausstellung �Ignaz Blasius Bruder - 200 Jahre Drehorgelbau� in Waldkirch](#Ausstellung �Ignaz Blasius Bruder - 200 Jahre Drehorgelbau� in Waldkirch) (25.4.2006)
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- Links
Neue Orgel der Evangelischen Christus-Kirchein Qingdao/ China
Am 23.Oktober 2010 durften die MitarbeiterInnen der Waldkircher Orgelbaufirma
Heinz J�ger & Wolfgang Brommer einen wunderbaren Festtag erleben. Genau vor 100 Jahren wurde diese Kirche, genannt die "Perle Asiens", eingeweiht. Der Prospekt und die Disposition sind der damals von der Fa. Geb.Link erbauten Orgel nachempfunden. 4 zus�tzliche Register (3 Zungen und Choralbass 4') haben wir dazu gegeben.
Frau Prof So aus Korea gab ein wunderbare Orgelkonzert.
Nun erklingen feinste Orgelkl�nge wieder in den Gottesdiensten bei den Christen in Qingdao in China.
Mehr auf http://www.waldkircher-orgelbau.de/orgelgalerie/qingdao-christus-kirche.html
oder in China direkt unter: www.orgel.cn
31.10.2010
Orgel von Waldkirch nach Japan und Taiwan
Dieses Jahr - unser 20 Jahre Werkstatt-Jahr - sind wir sehr viel unterwegs und unsere Orgeln ziehen uns regelrecht rund um die Welt. Seit Mitte dieser Woche sind wir nun aus Japan zur�ck, bevor es am 2.12 weiter nach Taiwan geht. http://www.orgel-nagoya.de
Zu unseren Orgelwerken in 2008: Besuchen Sie unsere homepage und die dortige Galerie. Wenn Sie "japanisch" lesen k�nnen - auch da sind wir erreichbar unter:http://www.organ-waldkirch.com
Diesen Sonntag sind wir nun zur Orgelweihe in der
Evangelischen Kirchengemeinde Wartberg, Frankenplatz 29, 97877 Wertheim-Wartberg.
Um 10.30 Uhr beginnt der Festgottesdienst. OSV Dr.Martin Kares wird unsere �K-Orgel einspielen. Wir freuen uns auf diesen Gottesdienst. Vielleicht kommen Sie dazu?
Beachten Sie auch den Hinweis zur Orgelwoche ab dem 17.11.08 in Kieselbronn
7.11.2008, http://www.waldkircher-orgelbau.de/Index_Kieselbronn.html
Egel-Saal im Schlosspark Freiburg-Ebnet hat eine Orgel
Am Anfang war ein Traum. Schlossherr Nikolaus von Gayling tr�umte des Nachts davon, dass dem unter anderem vom[Freiburger Bachchor](littenweiler/gesang.htm#Freiburger Bachchor - Anton-Webern-Chor) genutzten Theodor-Egel-Saal im [Ebneter Schlosspark](littenweiler/ebnet/index.htm#Ebneter Schlo� - Buch)eine Orgel gut zu Gesicht st�nde. Und wie das Leben so spielt: Bald darauf kam dann realiter ein Anruf von Manfred Klimanski, dem Kanzler der Freiburger Musikhochschule, der eine Orgel anbot, die in seiner Hochschule in einem inakzeptabel kleinen Raum untergebracht war. Jetzt hat sie in Ebnet ihr Domizil gefunden. Die Orgel - das ist eine 1996 von Riegner & Friedrich gebaute zweimanualige 13-Register-Preziose. Geschaffen von einer Firma, die ja durch ein 1991 in die Martinskirche in Riegel am Kaiserstuhl geliefertes gr��eres Instrument einen hervorragenden Klang in der hiesigen Orgellandschaft hat. Da die einst in Bayern ans�ssige Erbauerwerkstatt heute nicht mehr existiert, hat der Waldkircher Orgelbauer Wolfram St�tzle den Transfer der kleineren Schwester von der Hochschule in den Egel-Saal betreut und das Instrument fein der neuen Umgebung angepasst. Dass St�tzle, der unl�ngst durch einen bemerkenswerten Neubau in Grunern auf sich aufmerksam gemacht hat, beste Arbeit geleistet hat, war bei der Pr�sentation in Ebnet zu h�ren. Die Orgel klingt in dem akustisch vorz�glichen (Holz-)Bau so, als habe sie immer schon dort gestanden. Das zeigte sich, als sie von den drei Orgelprofessoren der Hochschule am jetzigen Platz vorgef�hrt wurde. Helmut Deutsch gestaltete expressiv eine Muffat-Toccata, Klemens Schnorr bot sehr sch�n ein H�ndel-Konzert, und der Szathm�ry-Nachfolger Martin Schmeding unterstrich mit einem Ikarus-St�ck Tilo Medeks von 1975 ("Gebrochene Fl�gel" ) die Eignung f�r Neue Musik. Und interpretierte Bach. Schmeding war es auch, der das klingende Kleinod "ein wirklich fantastisches Instrument" nannte. Nun erst kann diese Orgel ihren wahren Reiz entfalten. F�r jeweils, so die Vereinbarung, 25 Wochenstunden steht sie den Studierenden der Hochschule w�hrend des Semesters zur Verf�gung: als �bem�glichkeit, f�r Unterrichtszwecke und Vortragsabende. Ein barock konzipiertes mechanisches Instrument in einer historisierenden, ungleichschwebenden Stimmung in einem Raum, in dem es seiner Qualit�t entsprechend zur Geltung kommen kann. Und der Witz an der Sache: In puncto Ambiente und Perspektive brauchen die hier spielenden Organisten kaum umzulernen, thront die Orgel doch auch im Egel-Saal wie in einer Kirche auf einer Empore �berm Eingang. Der erfolgreich abgeschlossene Umzug von der Hochschule nach Ebnet hat die Orgelstadt Freiburg weiter aufgewertet, ihre Attraktivit�t gesteigert. �berdies ist es eine kulturpolitisch relevante und strategisch kluge Investition in die Zukunft: Dadurch, wie Hochschulrektor R�diger Nolte betonte, k�nne im Wettbewerb der Musikhochschulen "der Standort der Organistenausbildung in Freiburg gest�rkt" werden.
Johannes Adam, 1.7.2008, BZ
Deutscher Au�enwirtschaftspreis f�r J�ger & Brommer
Mit dem[Waldkircher Orgelbau J�ger & Brommer](#Waldkircher Orgelbau J�ger & Brommer) wurde erstmals ein Handwerksunternehmen mit dem deutschen Au�enwirtschaftspreis geehrt. Der Preis richtet sich an Unternehmen aus dem Mittelstand, die sich durch ein besonders erfolgreiches grenz�berschreitendes Engagement auszeichnen. In diesem Jahr wurde der Preis auch f�r das Handwerk und die Ingenieurdienstleistungen ge�ffnet. Damit konnten sich erstmals mittelst�ndische Unternehmen aller Branchen aus Handel, Dienstleistungen,
Handwerk und Industrie bewerben.
Das ausgezeichnete Traditionsunternehmen J�ger & Brommer fertigt seit 1988 Drehorgeln, Kirchen- und Konzertorgeln. Mit 18 Mitarbeitern �bernehmen sie auch die Restauration und Wartung von Instrumenten. Sie planen ihre Instrumente eigenst�ndig und produzieren sie gem�� den Vorstellungen und W�nschen ihrer Kunden. Durch die Verbindung von traditioneller Handwerkskunst und modernen Fertigungstechniken gelingt es ihnen "Klang-Kunst-Objekte", wie etwa eine Orgel aus Glas zu schaffen.
1996 begann das Unternehmen mit Japan auch einen ausl�ndischen Markt in den Blick zu nehmen. Inzwischen haben sie eigene Vertretungen in Japan, Korea und China. Der Exportanteil ihres Jahresumsatzes ist auf �ber 50 Prozent angestiegen. Mit den USA und S�damerika haben sich die Unternehmer weitere Expansionspl�ne gesetzt. Die Preistr�ger zeichnen sich durch vorbildliche und sensible Orientierung an Markt- und Kundenbindung und professionelle Vertriebsstrategien aus. 1996
gingen J�ger & Brommer als erste Orgelbauer mit einem eigenen Internetauftritt online. Sie organisieren Konzertreisen mit ihren Instrumenten und pflegen Netzwerke und Kontakte zu K�nstlern und
Musikschulen.
6.1.2008
Orgelbaufirma Fischer & Kr�mer: Deutschlands bester OrgelbaulehrlingVor knapp vier Jahren stand der Insolvenzverwalter auf der Matte. Heute laufen die Gesch�fte wieder bei der Endinger Orgelbaufirma Fischer und Kr�mer. "Wenn die Auftragslage sich weiter so entwickelt" , sagt Gesch�ftsf�hrer Georg Fischer, "muss ich sagen: Ich bin sehr zufrieden. So soll es weitergehen." Jetzt erhielt sein Unternehmen noch eine Best�tigung ganz anderer Art: Fischers ehemaliger Azubi Christian Schleinitz wurde zu Deutschlands bestem Lehrling in Sachen Orgel- und Harmoniumbau gek�rt.
Mittlerweile hat der Schiltacher sich schon von Endingen verabschiedet � er will nach einer Weltreise das Orgelbau-Unternehmen seines Vaters �bernehmen. Das ist oft so bei diesem traditionellen Handwerksberuf, bei Georg Fischer war es nicht anders: Anfang 1970 hatte sein Vater Friedrich Wilhelm gemeinsam mit Johannes Kr�mer bei Bad Krozingen eine Orgelbauwerkst�tte ins Leben gerufen. Die Gesch�fte liefen gut, bis Kr�mer im Jahr 2003 starb. V�llig unerwartet. F�r das Unternehmen auch ein finanzielles Problem: Orgelbauer m�ssen f�r jedes Projekt in Vorleistung treten. Bei Vertragsabschluss erhalten sie zwar 30 Prozent des vereinbarten Honorars als Vorschuss, aber das deckt gerade die Materialkosten. Der Rest des Geldes wird �berwiesen, sobald die Orgel �ber die Schwelle der Kirche getragen und akustisch auf ihre neue Heimat eingestimmt wird. Bei einem Gesamtvolumen, der auch mal bei 300 000 Euro liegen kann, eine gewaltige Belastung. Die konnte das Unternehmen irgendwann nicht mehr stemmen � und ging zum Insolvenzverwalter: Dem Freiburger Anwalt Heinz Pantaleon genannt Stemberg. Auf den ist Georg Fischer noch heute extrem gut zu sprechen. "Er hat versucht, die Arbeitspl�tze zu retten, das verlangt mir sehr viel Respekt ab. Es w�re n�mlich sehr viel einfacher gewesen, alles zu zerschlagen." Das Unternehmen wurde schlie�lich neu gegr�ndet, aus einer offenen Handelsgesellschaft wurde eine Gesellschaft mit beschr�nkter Haftung. Heute besch�ftigt Fischer und Kr�mer 12 Mitarbeiter, in zwei Wochen wird einer davon in Rente gehen, zum Teil jedenfalls � er will noch ein bisschen weiterarbeiten. So wie Firmengr�nder Friedrich Wilhelm Fischer �brigens. Auch er ist immer noch regelm��ig in der Werkstatt unterwegs. Sohn Georg wollte eigentlich gar kein Orgelbauer werden sondern Energieanlagenelektroniker bei der Bahn. Die Zusage hatte er schon. Doch dann jobbte er f�r einige Monate im heimischen Unternehmen � und stellte fest, dass er sich das schon irgendwie vorstellen k�nne, so ein Leben als Orgelbauer. "Das hat mir Spa� gemacht" , erz�hlt der 38-J�hrige heute, "der Umgang mit Holz, mit Metallen, mit den Zink-Blei-Legierungen, aus denen die Pfeifen bestehen." Und: "Ich habe mich dann auch gefragt, ob das wirklich was f�r mich ist � ganz oben auf Starkstromleitungen rumklettern." Heute klettert Fischer nicht auf Strommasten herum. Nur auf Kirchenorgeln � und die stehen oft genug genau am Rand der Empore. "Ab 10 Metern muss ich langsam machen" , erz�hlt er. "Schlimm ist es auch, wenn die Empore sehr hoch ist, dann wird die gef�hlte H�he um einiges gr��er � und man schaut einfach in ein schwarzes Loch. Ich merke dann immer, wo meine Grenzen sind." Die Werkstatt in Endingen ist aufger�umt und hell, es riecht nach Lack, der Geruch erinnert an einen Modellbausatz. An den Fenstern stehen Werkb�nke, auf dem Boden liegt feiner Holzstaub. Die Arbeit in der Kirche ist ein fester Bestandteil seines Jobs. Hier erh�lt die Orgel bei der "Intonation" ihren eigentlichen Klang � die ist nicht nur bei Neubauten n�tig, sondern auch bei restaurierten Orgeln. Was es auch regelm��ig gibt, sind so genannte "Stimmtouren" � die fallen vor allem vor Weihnachten und Ostern an, wenn die Gemeinden wieder einen sauberen Klang haben wollen. Hier sp�rt die Firma die schlechte Finanzsituation der Kirchen. Fr�her waren die Intervalle, in denen eine Orgel gestimmt wurde, viel k�rzer. Fischer und Kr�mer hat ungef�hr 200 Konkurrenten in Deutschland � in der Region die Firma Hess in Malterdingen, ein Unternahmen in March-Hugstetten und gleich drei Orgelbauer in Waldkirch. Fischer ist religi�s. "Man muss eine gewisse Ehrfurcht und einen gewissen Respekt haben, und man muss das Orgelbauen auch wirklich machen wollen" , sagt er und f�gt hinzu, "denn wenn Sie sich f�r diesen Beruf entscheiden, werden Sie nicht im Geld ersticken."
Patrik M�ller, 27.11.2007, www.badische-zeitung.de
J�rgen Braun mit Drehorgel-Konzert im Breisacher Radbrunnen
Bei dem Begriff "Drehorgel" ist man geneigt, an nostalgische Jahrmarktszenen oder belebte Fu�g�ngerzonen zu denken. Dass sich dieses Instrument auch f�r abendf�llende Konzerte und ein anspruchsvolles Repertoire von klassischer bis zeitgen�ssischer Musik eignet, bewies J�rgen Braun k�rzlich mit seinem Auftritt im Radbrunnen.
Vielen Breisachern d�rfte der studierte Musikwissenschaftler und Germanist Braun durch seine 25-j�hrige T�tigkeit als Lehrer am Martin-Schongauer-Gymnasium bekannt sein. Angeregt durch einen franz�sischen Drehorgelspieler fasste er schon vor etlichen Jahren den Entschluss, sich eines Tages ebenfalls mit dieser "�rmlichen Tochter der Fl�tenuhren" zu besch�ftigen. Anfang 2007 war es soweit. Die Waldkircher Orgelbaufirma "J�ger & Brommer" stellte das nach Brauns Vorstellungen gebaute, rein mechanische Unikat fertig. Seine 56 Pfeifen erm�glichen ein erstaunlich breites Klangspektrum und lassen sich �u�erst pr�zise ansteuern.
Im Radbrunnen zeigte sich Braun unbeeindruckt von der geringen Zahl der Besucher und f�hrte die interessierten Zuh�rer mit ansteckender Begeisterung und gro�er Sachkenntnis durch mehr als 200 Jahre Musikgeschichte. Vor allem bei Eric Saties Kompositionen, bei denen er die T�ne der Drehorgel mit einer pointierten Rezitation der zugeh�rigen Kurzprosa kombinierte, entfaltete sich der ganze Zauber einer gelungenen Symbiose. Die dabei entstehenden Bilder eines bald heiratenden Wildschweins und eines Oktopus, den ein Glas Salzwasser auf andere Gedanken bringt, nachdem er �ber seine eigenen F��e gestolpert ist, erheiterten das beeindruckte Publikum. Dass diese Drehorgel besonders weich intoniert ist und einen respektablen kammermusikalischen Klang erzeugt, kam bei f�nf St�cken von Joseph Haydn wunderbar zur Geltung. Von dem meisterlichen Komponisten sind 32 Werke f�r Fl�tenuhren �berliefert, deren harmonische Klangf�lle die eingeschr�nkten M�glichkeiten des urspr�nglichen Instrumentes vollst�ndig vergessen lassen. In zwei von Wolfgang Amadeus Mozart komponierten Deutschen T�nzen lie�en sich die f�r eine Schlittenfahrt charakteristischen Gl�ckchen und ein zwitschernder Kanarienvogel hell und klar vernehmen. Werke von Jean Philippe Rameau, Paul Hindemith und Antonio Soler rundeten ein breitgef�chertes, niveauvolles Konzerterlebnis ab. Alle gespielten Musikst�cke hat Braun selbst f�r seine Drehorgel bearbeitet. Bei einem Spezialisten wurden diese Arrangements anschlie�end auf Papierrollen gestanzt.
bp, 12.11.2007, www.badische-zeitung.de
Kein alter Kasten in Tutschfelden, sondern ein historisches Kleinod
Vor 200 Jahren wurde die Orgel in der Kirche von Tutschfelden bei Orgelbaumeister Blasius Schaxel in Auftrag gegeben
Die Orgel in der evangelischen Kirche ist 200 Jahre alt. Blasius Schaxel, Orgelbaumeister aus Lothringen, lie� sich in Herbolzheim nieder und baute die kleine Orgel. Sie wurde 1807 in Auftrag gegeben und ist heute als einziges originales Schaxel-Werk noch komplett erhalten. Die Orgel, im Kirchenalltag ein Instrument, das begleitet, wurde am Sonntag zum Mittelpunkt, stellte Pfarrer Gerhard Eberle fest. Organist Dieter Uehlin hatte zum Jubil�um der Orgel ein umfangreiches Programm vorbereitet. Er stellte erst einmal den Werdegang von Blasius Schaxel vor und beantwortete die Frage, warum der Orgelbaumeister gerade in Tutschfelden eine Orgel baute. Blasius Schaxel stammte aus Lothringen. Er selbst zeichnete mit Blaise Chaxel, wie es an der Orgel in Tutschfelden noch zu lesen ist. Nach seiner Ausbildung lie� er sich 1792 in Herbolzheim nieder. Er war in die Region gekommen, um in der Kirche von Grafenhausen eine Orgel zu bauen. Nach und nach entstanden in der Region weitere Arbeiten von ihm, zum Beispiel in Nordweil und in Bleichheim. 1806 erhielt er den Auftrag f�r die kleine Orgel in der gerade eingeweihten und nach Pl�nen des Karlsruher Architekten Weinbrenner gebauten neuen Kirche in Tutschfelden. Sp�ter baute Schaxel auch Orgeln f�r Herbolzheim und f�r die Kirche in Ringsheim.
"Es ist kein alter Kasten, sondern ein historisches Kleinod" , sagte Uehlin. Tutschfeldens Orgel ist n�mlich die einzige, die fast komplett die lange Zeit �berlebte. Sie wurde zwar repariert, aber dank des Geldmangels der evangelischen Gemeinde Tutschfelden waren es immer nur kleine Arbeiten, die kaum etwas am Originalzustand �nderten. 1991 wurde die Orgel das letzte Mal komplett �berholt, und zwar von Orgelbaumeister Peter Vier. Er war zum Jubil�um nach Tutschfelden gekommen und erl�uterte die verschiedenen Stimmen der kleinen Orgel, die Dieter Uehlin dann auch jeweils erklingen lie�. Die Blasius Schaxel Orgel besitzt 597 Pfeifen, von denen noch 547 Originale aus der Werkstatt von Schaxel sind. Mit neun Stimmen ist die Orgel zwar recht klein, aber sie hat dennoch einige M�glichkeiten. Gebaut wurde sie nach franz�sischem Klangbild, hell und heiter, mit Stimmen von Fl�te und Cornett. 51 Tasten hat das Manual, 15 das Pedal, letzteres f�r Octav- und Trompetbass.
Die rund 60 G�ste, die zur Feier der Orgel in die Kirche gekommen waren, durften das Instrument auch ausf�hrlich besichtigen. Am fr�hen Abend gab es zum Abschluss noch ein kleines Konzert. Uehlin hatte sich dazu Musik ausgesucht, die von Zeitgenossen Schaxels komponiert wurde, und J�rgen Scheerer stellte die Komponisten vor, darunter so bekannte Musiker wie Beethoven, Haydn, Schubert und Carl Maria von Weber.
24.5.2007, www.badische-zeitung.de
Waldkirch ehrte den Orgelbau-Pionier Iganz Blasius Bruder
Auf den Tag genau 100 Jahre nach der ersten R�ckschau Waldkircher B�rger auf die erfolgreiche Tradition des Drehorgelbaus hatten die Stadt und das Elztal-Museum jetzt zu einer Zeitreise eingeladen, die nunmehr 200 ereignisreiche Jahre umspannte.
Denn nun sind es eben zwei Jahrhunderte her, seit Ignaz Blasius Bruder seine erste Drehorgel baute und so zum Begr�nder dieses Handwerks in Waldkirch wurde (siehe BZ vom Donnerstag, 31. August).
In bester Feierlaune traf sich am vergangenen Freitagabend alles, was hier im Orgelbau Rang und Namen hat, dazu aber auch viele Freunde der Drehorgelmusik, vor der stimmungsvollen Kulisse des Elztal-Museums. Die Landtagsabgeordnete Marianne Wonnay war gekommen, ebenso Oberb�rgermeister Marcel Bauer aus der els�ssischen Partnerstadt S�lestat, Gemeinde- und Kreisr�te, Ehrenb�rger und Pfarrer, aber auch Nachkommen des Orgelbau-Pioniers: Lore, Marianne und Ursula Bruder. Alle wurden sie willkommen gehei�en von B�rgermeister Richard Leibinger, der darauf hinwies, dass Waldkirch durch seine "Orgelwelt" in diesem Jahr zu den 365 ausgezeichneten Orten im "Land der Ideen" z�hlt und deswegen nochmals im Fokus des Interesses stehen wird. Wie schon anno 1906, so wurde nun zum "200-J�hrigen" wieder ein Gedenkblatt geschaffen; Helmut Hummel hatte dies angeregt und Orgelbaumeister Wolfram St�tzle war die Aufgabe zugefallen, das neue Gedenkblatt zu �berreichen � an den B�rgermeister, an Museumsleiterin Dr. Evelyn Fl�gel, an seine Orgelbauerkollegen und an alle Vereine und Einrichtungen in Waldkirch, die sich um den Orgelbau und seine Traditionen k�mmern. Auch alle Mitarbeiter der hiesigen Orgelbaufirmen erhalten ein solches Er�nnerungsblatt. Mit "Yellow Submarine" von der "Altobella Furiosa" hatte das Programm begonnen, nun wurde es fortgesetzt mit Mozartkl�ngel auf Piano und Drehorgel, vorgetragen von Walter und Heinz J�ger. Dabei wurde eine nagelneue Figurenorgel mit drei Schwarzwaldp�rchen vorgestellt, die aus der Werkstatt J�ger & Brommer stammt. Dann lud Evelyn Fl�gel zu einer vergn�glichen Zeitreise mit acht Stationen mit kostbaren Kost�men aus der jeweiligen Zeit ein. Zun�chst die Biedermeierzeit: Selbstbewusster waren die Menschen geworden, die Franz�sische Revolution hatte den Gedanken der Volkssouver�nit�t gebracht � und neue Kleiderregeln, orientiert an der h�fischen Empire-Mode, vorgestellt von Katja Wintermantel und Albert Bayer. In jener Zeit schuf Ignaz Bruder die Fl�tenuhren und ersten (Biedermeier-) Figurenorgeln. Dann 1848: Bruder hatte nicht nur seine Kenntnisse im Orgelbau, sondern auch seine revolution�re Gesinnung an seine S�hne Andreas und Xaver, beides "aktenkundige" Revolution�re, weitergegeben. "Lebt der Hecker noch" ? sangen Berthold M�ntele und J�rgen R�sch. Die Gro�st�dte wuchsen, viele Menschen verdienten mehr, Vergn�gungs- und Tanzparks nahmen zu, man suchte nach "immer verf�gbarer" Musik � Waldkirch hatte sie. Heinz J�ger stellte die Karussellorgel der Gebr�der Bruder von 1860 vor. Es ist die Zeit des Aufbruchs, der arrivierten B�rger: Bernadette Thol und Stefan Fleck f�hrten sie vor. Der Prater in Wien, der Tivoli in Kopenhagen, der Lunapark in Berlin: Das geh�rt zur Jugendstil-Epoche, pr�sentiert von Ute Knoll und Michael Hiss. Schlie�lich das Ende der bl�henden Waldkircher Musikwerke-Industrie mit der Weltwirtschaftskrise und dem Aufkommen neuer Tontechniken. Bis in den 1980er Jahren dann junge Orgelbauer an die Tradition ankn�pften. Die "Altobella Furiosa" der vier Orgelbaufirmen wurde zusammen mit Otmar Alt gebaut und Tina Keller Durgo und Raphael L�thy symbolisierten zu Musik eines von Stefan Fleck arrangierten "Abba" -Medleys die Flower-Power-Hippie-Zeit. Dann erklang noch "der Waldkircher" , J�ger & Brommers "Mitmachorgel" , die in Japan f�r Furore sorgte: Schlusspunkt eines ebenso sch�nen wie erlebnisreichen Sommerabends, bewirtet von den Orgelfreunden.
Weitere Gedenkfeiern f�r Ignaz Blasius Bruder fanden am selben Tag in Zell am Harmersbach und Simonswald statt, wo an Bruders ehemaligem Wohnhaus eine Gedenktafel angebracht wurde.
Eberhard Wei� , 2.9.2006, www.badische-zeitung.de
Orgelbaupionier Bruder t�ftelte 30 Jahre lang in Simonswald
Schon lange hat man sich im Simonw�ldertal die Frage gestellt, ob sich nicht auch hier noch irgendwo eine alte Drehorgel befindet, die noch von Ignaz Blasius Bruder oder dessen Nachkommen angefertigt worden ist. Ausgerechnet im Waldkircher "Bruder-Jubil�umsjahr" ist man f�ndig geworden.
Durch Zufall entdeckte Heimatforscher Hans-J�rgen Wehrle in alten Akten, dass "Ochsen" -Wirt Emil Messmer 1867 eine Drehorgel bei Bruder gekauft hatte und nach langem Suchen fand sich die besagte Orgel bei dessen Nachkommen Emil Schultis. Sie ist noch im Originalzustand und wurde anno 1860 gefertigt. Leider wurde sie immer an Fasnacht gespielt und hat darunter sehr gelitten. Sie soll in n�chster Zeit restauriert werden. Wenn dieses Jahr "200 Jahre Drehorgelbau Ignaz Blasius Bruder" gefeiert wird, ist dies auch Anlass, das Leben und Wirken dieses Mannes in Simonswald zu durchleuchten, denn dort verbrachte er einen gro�en Teil seines Lebens.
1780 in Zell am Harmersbach als Sohn armer Eltern geboren, begann Ignaz Blasius Bruder seine Lehre als Maurer und wurde 1798 als Maurer-Junggeselle freigesprochen. Danach ging� s auf Wanderschaft nach Frankreich. Dort entdeckte er die Liebe zur Drehorgel; die Kunst, solche Orgeln zu bauen, wollte er lernen. Da damals schon bekannt war, dass im Schwarzwald Spieluhren angefertigt werden, w�hlte er Simonswald als neue Arbeitsstelle. Mit ihm lie�en sich im Ort nieder der aus dem Elsass stammende Michael Urich, "Liremichel" genannt ("Lire" = alemannisches Wort f�r Leierkasten) sowie der Maurergeselle Josef Scheer, ein Vagabund. Weiterhin kamen Weber aus Zell ins Tal, denn Simonswald hatte damals nicht weniger als 49 Webst�hle, die meist von fremden Webergesellen bedient wurden. Ignaz Bruder bezog 1804 eine Wohnung bei Maurer Michael Scherzinger, wo er im Sommer als Geselle arbeitete. Seine Kenntnisse als Drehorgel- und Spieluhrenbauer erweiterte er bei den Patres Eberhard und Kammerer in St. M�rgen. Was f�r die damaligen Verh�ltnisse im Tal fast unvorstellbar war: Bruder war als "Fremder" gleich anerkannt und angesehen. Er galt in der Gemeinde als Tagl�hner und Uhrenmacher und entrichtete ein Monatsgeld von drei Gulden Steuern. Ab 1816 weisen ihn die Steuerb�cher als "Spieluhrenmacher" aus.
Sicher war es verlockend, zuzusehen, wenn Ignaz in seiner Werkstatt in Gegenwart einiger V�gel an seinen "Serinetten" arbeitete. Dies bewegte die junge Anne-Marie Siffert, immer an den Winterabenden zu ihm in seine Wohnung zu kommen. Sie war begeistert �ber seine K�nste als Fl�tenuhrenmacher. Meist schickte er das M�dchen nach einer Stunde mit der Begr�ndung wieder heim, sie st�re ihn nur. Trotzdem war er begeistert vom ihr und heiratete 1807 die 19-j�hrige Schuhmacherstochter. Sie schenkte ihm 15 Kinder. Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit erreichten nur sieben davon das Erwachsenenalter. Seine Frau starb 44-j�hrig im Jahre 1832. Sie wurde besonders von den Ortsarmen sehr beweint, da sie eine gro�e Wohlt�terin war.
Bruder hat sich durch seinen Flei� Reichtum erworben. 1816 erbaute er an der Landstra�e ein Zweifamilienhaus (heute Blechnerei Kaltenbach) und kaufte Feld vom Pfaffbauern dazu. Wenn man bedenkt, dass 1816 im ganzen Schwarzwald Armut und Hungersnot herrschte � eine wahre Leistung f�r Bruder. Seine Orgeln verkaufte er meist ins Elsass, aber auch nach "Innerfrankreich" . Es waren Vogel- und Fl�tenuhren und Drehorgeln. Besonders waren die "Serinetten" begehrt, sie waren 30 Zentimeter hoch. Die V�gel dazu wurden im Tal eingefangen, es waren "Krametsv�gel" (Spatzen). Warenzulieferer waren Uhrenmacher aus G�tenbach und Neukirch sowie Uhrenh�ndler, die B�hmen und Ungarn bereist hatten. Bruders Gesch�ft bl�hte von Jahr zu Jahr mehr, er kaufte noch zwei H�user und die Spieluhrenfabrik des Johann Fischer (heute Gerberei Fehrenbach). Die Fabrik �bergab er 1826 an seinen Sohn Andreas. 1834 verlie� die Familie Bruder Simonswald und zog nach Waldkirch, weil sich dort bessere M�glichkeiten boten. Somit verbrachte Ignaz Blasius Bruder die meiste Zeit seines Lebens in Simonswald, was Orgelfreunde und Gemeine zum Anlass nehmen, diesen K�nstler und Orgelbauer mit der Enth�llung einer Gedenktafel zu ehren (morgen, Freitag, 1. September 2006, 17 Uhr, mit kleinem Festakt in der �lm�hle). Wie sehr Ignaz Blasius Bruder mit Simonswald verbunden war, das zeigt auch seine Kleidung. Er trug die Simonsw�lder Tracht, ebenso seine Frau, wie ein Portr�t von Lukas Kirner aus dem Jahre 1827 zeigt. Ignaz Bruder zeichnete sich auch verantwortlich f�r die Reparaturen an der Kirchenorgel sowie f�r die Wartung der Turmuhr in Untersimonswald.
Alles von Hans-J�rgen Wehrle vom 30.8.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen
Ein Stadtrundgang durch Waldkirch auf Orgelbauerspuren
_Ignaz Blasius Bruder baute vor 200 Jahren seine erste Drehorgel / Viele H�user in Waldkirch haben Orgelgeschichte, auch wenn man es ihnen nicht immer ansieht_Waldkirch ist einer der �365 Orte im Land der Ideen� . Der Stadt mit ihrer Orgelwelt wurde mit Blick auf ihre 200-j�hrige Orgelbautradition ein Zuschlag im Rahmen der bundesweiten Kampagne �Deutschland � Land der Ideen� erteilt. Auf dem H�hepunkt des Orgelbaus verschickten Waldkircher Firmen ihre Produkte in alle Welt. �Made in Waldkirch� wurde zu einem international anerkannten G�tesiegel. Dies ist nicht zuletzt auf die hervorragende Arbeit des Ignaz Blasius Bruder zur�ckzuf�hren, der 1834 das Orgelhandwerk, das sich in Waldkirch bereits 1799 mit dem Kirchenorgelbauer Mathias Martin angesiedelt hatte, weiter entwickelte und verfeinerte. Seine erste Orgel baute Bruder schon im Jahre 1806 in Simonswald, wo er als Spieluhrenbauer t�tig war. Genau zwei Jahrhunderte sp�ter feiert die Stadt Waldkirch nun dieses besondere Jubil�um mit verschiedenen Sonderveranstaltungen. Auf dem Programm stehen Konzerte, Themenabende, Vortr�ge sowie Ausstellungen zum Thema �Drehorgelbau Ignaz Blasius Bruder�. Besonders sehenswert ist dabei die Sonderausstellung �Ignaz Blasius Bruder � Ein Herz f�r mechanische Musikautomaten� (bis 9. Juli), die das Elztalmuseum in Kooperation mit der Waldkircher Orgelstiftung organisiert hat. Die Ausstellung versucht, den Besuchern Ignaz Blasius Bruder besonders auch als Menschen und faszinierende Pers�nlichkeit n�her zu bringen. Noch heute kann man in Waldkirch auf Spuren der Familie Bruder sto�en. Viele der ehemaligen Orgelmanufakturen, in denen Ignaz Bruder oder einer seiner zahlreichen Nachkommen arbeiteten, stehen heute noch, auch wenn sich die Nutzung inzwischen ge�ndert hat. Andere Werkst�tten dagegen existieren gar nicht mehr und wurden durch Neubauten ersetzt. Wer aber mit offenen Augen durch die Stadt zieht, kann manche Entdeckung machen. Die Grafik kann hier eine Orientierungshilfe bei der Wanderung auf den Spuren der Bruder-Dynastie sein. Sie zeigt die Orte, wo die Orgelbauer Waldkirchs in den letzten zwei Jahrhunderten � angefangen bei Ignaz Bruders erster Wohn- und Werkst�tte in der Kandelstra�e � ihrem Handwerk nachgingen und von dort aus ihre Kunstwerke in die ganz Welt verkauften. Bereits vor dem Umzug Ignaz Blasius Bruders von Simonswald nach Waldkirch gab es in der Kandelstadt eine Orgelbauwerkstatt: die des Kirchenorgelbauers Mathias Martin u. S�hne (1799-1837 in der Lange Stra�e 88, gegen�ber des Gasthofes �Zum Kreuz� ). Das Geb�ude in der Kandelstra�e 10 (ehemaliges Forstamtshaus/Kanonikatshaus) wurde 1834 von Ignaz Bruder erworben, als sich dieser als Waldkircher B�rger einkaufte. Nur wenig sp�ter errichtete Bruder neben seinem Wohnhaus eine Werkstatt. Diese Geb�ude wurden bis 1843 von Ignaz Blasius Bruder genutzt, danach nahm er seinen Alterssitz in der Kirchstra�e 9 (heutiges Gasthaus �Zum Schwarzenberg� ). Bei dem Versuch, auch noch in die Fertigung von Leinenspinnereimaschinen einzusteigen, verschuldete sich Ignaz Bruder aber pl�tzlich so sehr, dass die Fabrik in Konkurs ging. Sein Wohnhaus in der Kirchstra�e ging zwar noch an seinen Sohn Ignaz �ber, fiel aber 1847 an den Erbauer zur�ck. F�nf S�hne von Ignaz Bruder steigen ebenfalls in den Orgelbau ein: Xaver Bruder heiratete zun�chst in Simonswald und kam 1834, im selben Jahr wie sein Vater nach Waldkirch, wo er das Wohnhaus in der Dettenbachstra�e 10 erwarb (�Kyffelburg� ) und sp�ter ein weiteres Haus in der Propsteistra�e. Andreas Bruder, der erst 1841 nach Waldkirch kam, war in der Orgelbauwerkstatt seines Vaters in der Kandelstra�e (1843-1859) t�tig. 1859 �bernahm sein Sohn Franz Josef die Orgelwerkstatt, sp�ter dessen Sohn Franz Richard und schlie�lich Alfred Viktor (bis 1937 in der Kandelstra�e 10). Zwischendurch wurde die Werkstatt von 1912 bis 1917 von �Limonaire Fr�res� genutzt (siehe auch im Text weiter hinten). Ignaz Bruders Sohn Wilhelm kaufte 1841 ein Haus in der heutigen Adenauerstra�e (Nummer 11): Auch er hatte sich dem Orgelbau verschrieben und leitete bis 1864 eine eigene Werkstatt, die er seinem Sohn Franz Sales vererbte. Karl Bruder versuchte sich ebenfalls im Orgelbau und kaufte 1846 ein neuerbautes Wohnhaus in der heutigen Friedhofstra�e 9. 1847 zog er aber mit seiner Frau nach St. Petersburg und wurde am Hof des Zaren �Hofuhrenaufzieher�. Ignaz Bruder junior siedelte sich in der Propsteistra�e 1 an (was er 1861 von seinem Bruder Xaver kaufte). Wohl schon 1860 taten sich Wilhelm Bruder, Ignaz Bruder jun. und Franz Joseph Bruder (Sohn von Andreas) in der Firma �Gebr�der Bruder� zusammen, die 1864 offiziell gegr�ndet wurde und dann bis 1937 in der Goethestra�e 1 bestand. Die hier gebauten Orgeln wurden von Jahr zu Jahr gr��er und interessanter und wurden in gro�er Zahl exportiert. Zum aktivsten Zeitpunkt hatten die �Gebr�der Bruder� 35 Mitarbeiter (1913).Die Orgelbaufirma �Wilhelm Bruder S�hne� � gegr�ndet von Wilhelm Bruders S�hnen Karl Wilhelm und Friedrich Arnold � siedelte sich 1872 in der Lange Stra�e 19 an, wo bis 1890 Orgeln gefertigt wurden, bis die Br�der in der Freiburger Stra�e 6 ein neues Anwesen erwarben. Hier bestand die Firma bis 1941. Die S�hne von Ignaz Bruder jun. � Ignaz August und Max � machten sich mit der Firma �Ignaz Bruder S�hne� in der Propsteistra�e 1 selbstst�ndig.
Aber auch weitere Orgelbaufirmen zog es nach Waldkirch. Bereits 1841 gr�ndete Andreas Ruth die Firma �A. Ruth & Sohn� , die zun�chst Dreh- und R�ckenklaviere in Waldkirch herstellte. 1875 �bernahm sein Sohn Adolf in der Turmstra�e den Betrieb, den er hier bis 1885 fortf�hrte. Danach bestand der Betrieb unter seiner und sp�ter seines Sohnes Adolf Leitung bis 1938 am Kastelberg 3 fortf�hrte. Das Orgelbauunternehmen �Gavioli & Co.� lie� sich von 1896 bis 1908 in der Lange Stra�e 46 nieder: Eine unsch�ne Geschichte f�r die Familie Bruder, mietete doch Richard Bruder f�r den gr��ten Konkurrenten des Waldkircher Orgelbaus einen Raum im Gasthaus �Rebstock� an und wurde daf�r Direktor bei Gavioli. Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt, 1908, war der wirtschaftliche Niedergang besiegelt und das Unternehmen ging an �Limonaire Fr�res� �ber.
Das eigentlich aus Paris stammende Orgelbauunternehmen �Limonaire Fr�res� baute dann noch bis 1912 in den Werkst�tten in der Lange Stra�e 46 Orgeln, ehe sie in gr��ere R�ume in der Kandelstra�e 10, also in das Haus, in dem schon Ignaz Bruder senior gewirkt hatte, wechselte. Anfang des 20. Jahrhunderts stand es aber auch hier nicht zum Besten. Der Schlie�ung aufgrund schlechter wirtschaftlicher Situation kam 1917 die Beschlagnahme durch den Staat (Erster Weltkrieg: �Feindesbesitz� ) zuvor. Das Haus fiel zwar sp�ter wieder an Limonaire Fr�res, aber diese verkauften das Geb�ude 1926 an Alfred Bruder. Die Orchestrionfabrik Gebr�der Weber hatte eine bedeutend l�ngere Tradition in Waldkirch: Sie bestand 1883 bis 1971 in der Lange Stra�e 104 und danach bis 1931 in der Bismarckstra�e 3. Dann musste leider auch diese Firma Konkurs anmelden. Der Kirchenorgelbauer Anton Kiene lie� sich 1887 in der Lange Stra�e 77 nieder und kaufte bald darauf das Grundst�ck Freiburger Stra�e 7 (�Kreuzgarten� ). 1908 starb Anton Kiene; sein Sohn Rudolph �bernahm die Firma. 1967 schloss dieses Unternehmen seine Tore.
Ebenfalls nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte die Orgelbauwerkst�tte Carl Frei senior in der Lange Stra�e 46 (bis 1951). Frei hatte zun�chst bei �Wilhelm Bruder S�hne� und �Gavioli� sein Handwerk gelernt und f�hrte sein Gesch�ft vor dem ersten Weltkrieg unter anderem in Belgien und den Niederlanden � wo ihm sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg die Firma beschlagnahmt wurde. Zusammen mit seinem Sohn Carl Frei junior baute er schlie�lich in Waldkirch eine Orgelwerkstatt auf, welche ab 1958/59 in der Kandelstra�e 40 zu finden war (bis circa 1990).
Heute befinden sich in Waldkirch wieder mehrere Werkst�tten, in denen Orgelbauer t�tig sind: �Paul Fleck S�hne� (Spezialwerkst�tte f�r Restaurierungen) am Bahnhofsplatz 5 A, der Orgelbaubetrieb �J�ger & Brommer� am Gewerbekanal 5, die Orgelwerkst�tte Reiner Pitt (ebenfalls Gewerbekanal 5), die Werkst�tte f�r Orgelbau Wolfram St�tzle in der Schillerstra�e 2 sowie das Werkhaus von Achim Schneider im Runzweg 2.Lesetipp: Valesca Heizmann, �Die Orgelbauerfamilie Bruder� , herausgegeben von der Waldkircher Orgelstiftung, sowie weitere Waldkircher Orgelbauliteratur.
Exkursion: Ende Januar zog er als Mozart durch die Stra�en Waldkirchs und erinnerte an den 250. Geburtstag des gro�en Komponisten: Dabei erinnerte Michael Hiss gleichzeitig an den Drehorgelbauer Ignaz Blasius Bruder, schlie�lich komponierte Mozart auch f�r Drehorgeln. Am Samstag, 10. Juni, 14 Uhr, wandelt der Orgelbauer Michael Hiss �Auf den Spuren Ignaz Blasius Bruders� . Vielf�ltig hat Bruder und seine Nachfahren Spuren der gro�en Schaffenskraft hinterlassen, die heute noch in Waldkirch zu sehen sind. So erinnert eine Tafel oder eine schmiedeeiserne T�rfassung in der Kandelstra�e an das fr�here Forstamtshaus, das Bruder 1834 erworben hat. Solche und andere Geb�ude und Orte wird Michael Hiss, ausgehend vom Elztalmuseum, in der etwa eineinhalbst�ndigen Exkursion aufsuchen. �Musikfest Open Air� hei�t es am 18. Juni um 15 Uhr. Dabei wird Orgelbauer Stefan Fleck vor dem Elztalmuseum in Zusammenarbeit mit dem niederl�ndischen Orgelkenner Jan van Dinteren beispielsweise mit der gr��ten spielbereiten und neu restaurierten Konzertorgel von Waldkirch spielen. Die Sonderausstellung �Ein Herz f�r mechanische Musikautomaten� ist im Elztalmuseum Waldkirch noch bis zum 9. Juli zu sehen (Dienstag bis Samstag von 15 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr). Infos zum Festjahr �200 Jahre Drehorgelbau� stehen auch im Internet unter www.stadt-waldkirch.de
Kompletten Beitrag von Simon Staib, Thomas Winkelmann und Sylvia Timm vom 8.6.2006
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Ausstellung �Ignaz Blasius Bruder - 200 Jahre Drehorgelbau� in WaldkirchUnter den Bildern des Ehepaars Ignaz Blasius und Anna Bruder (geborene Sieffert), gemalt 1827 von Lukas Kirner aus Furtwangen, liegt im Elztal-Museum in Waldkirch ein gro�er Folienband: �Handbuch der Orgelbaukunst� ist seine erste Seite �berschrieben. Ein wirkliches �Handbuch� , ist es doch mit Tinte und Feder geschrieben von �Ignatz Bruder Spieluhrenmacher in Simonswald am 1. Nofember 1829�.
Zu dieser Zeit war Ignaz Blasius Bruder schon ein erfolgreicher �Spieluhrenmacher� , der neben Fl�tenuhren und Figurenautomaten auch Drehorgeln fertigte. 1806 hatte er, der Autodidakt aus Zell am Harmersbach, seine erste �spielbare� Drehorgel gebaut. Durch seine Kreativit�t, verbunden mit gro�em handwerklichen Geschick, avancierte Ignaz Blasius Bruder in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Drehorgelbauer. 1834 kaufte er sich in das B�rgerrecht von Waldkirch ein und erwarb das �Kanonikatshaus� , der, wie eine Tafel an dem Haus in der Kandelstra�e ausweist, �ehemalige Wohnsitz der zum Chorherrenstift St. Margarethen geh�renden Mitglieder (Kanoniker) des Stiftskapitels� .
Von der Erfolgsgeschichte von Ignatz Blasius Bruder, seiner Nachkommenschaft, aber auch von �200 Jahren mechanische Musikautomaten� berichtet eine Sonderausstellung im Elztalmuseum vom 29. April bis 9. Juli. Dabei werden, wie Dr. Evelyn Fl�gel, die Leiterin des Museums dieser Tage in einem Pressegespr�ch mitteilte, �die interessantesten Ignaz-Bruder-Instrumente in einer einmaligen Zusammenschau gezeigt werden, um ihm �ber sein Handwerk, die Musik und seinen schriftlichen Nachlass n�her zu kommen. Fakten unter neuen Blickwinkeln zu beleuchten. Mit Fachleuten das eine oder andere Mosaiksteinchen zu diskutieren, um das Profil dieses Mannes pr�gnant zu zeichnen� .
Auch Objekte und Dokumente aus Privathand, die bisher nicht zu sehen waren, werden gezeigt. Aus der Fr�hzeit des Waldkircher Orgelbaus sind in der Sonderausstellung wertvolle Instrumente zu sehen, die dem Museums f�r diese Sonderausstellung �berlassen wurden. So sind beispielsweise Exponate dabei aus dem schweizerischen Museum f�r Musikautomaten in Seewen, dem Deutschen Musikautomaten Museum im Schloss Bruchsal, aber auch aus dem Elztalmuseum selbst, aus Best�nden der Waldkircher Orgelstiftung oder klangvolle und sch�ne Drehorgeln aus Waldkircher Privatbesitz, wie die Ignaz Blasius Bruder-Orgel von 1838, die Josef E. Reich geh�rt. Pr�sent sein werden aber auch fr�he Instrumente seiner vom Vater gut ausgebildeten und motivierten S�hne, die dessen Erbe weiterentwickelten.
Info: Die Sonderausstellung �Ignaz Blasius Bruder - 200 Jahre Orgelbau� im Elztalmuseum Waldkirch ist vom 29. April bis 9. Juli. Die offizielle Er�ffnung ist am Samstag, 29. April, 17 Uhr. F�r Informationen zur Ausstellung und dem Bruder-Festjahr steht die Tourist-Information Waldkirch,
07681/ 19433, zur Verf�gung. E-Mail: info@zweitaelerland.de und im Internet unter http://www.stadt-waldkirch.de oder ganz speziell unter www.orgelwelt-waldkirch.de
Eberhard Wei�, 25.4.2006auf www.badische-zeitung.de
Waldkircher Orgelbau J�ger & Brommer
Waldkircher Orgelbau J�ger & Brommer
Gewerbekanal 3, 79183 Waldkirch, Tel. 07681/3927
Inhaber: OBM Heinz J�ger & OBM Wolfgang Brommer
www.waldkircher-orgelbau.de
www.jaegerbrommer.de
www.orgel-freiburg.de
www.orgel.cn
[Orgel von Waldkirch nach Japan und Taiwan](orgel.htm#Orgel von Waldkirch nach Japan und Taiwan) >Orgel (7.11.2008)
[Deutscher Au�enwirtschaftspreis f�r J�ger & Brommer](orgel.htm#Deutscher Au�enwirtschaftspreis f�r J�ger & Brommer) >Orgel (6.1.2008)
Links
www.elztalmuseum.de
Elztalmuseum: Regionalgeschichte und Orgelbau
www.fleck-orgelbau.de
Fleck Orgelbau: Neuer Glanz f�r alte Instrumente
www.jaegerBrommer.der
J�ger & Brommer - die ganze Welt des Orgelbaus
www.stuetzle.de
St�tzle - Handwerklicher Orgelbau seit 1781
www.waldkircher-Orgelstiftung.de
�ber 200 Jahre Waldkircher Orgelbau
http://www.orgel-merdingen.de/
neue J�ger & Brommer Orgel in St. Remigius in Merdingen.
http://www.waldkircher-orgelbau.de
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