isabella_von_hennegau_koenigin_von_frankreich_+_1190 (original) (raw)

Isabella von Hennegau Königin von Frankreich
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1170-15.3.1190

Begraben: Paris, Notre-Dame, Chor

Älteste Tochter des Grafen Balduin V. von Henengauund derMargarete von Flandern, Tochter von Graf Dietrich; Nichte des Grafen Philipp von Flandern

Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1834
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Elisabeth von Hennegau (Isabelle de Hainaut), Königin von Frankreich
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* 1170, + 15. März 1190

Begraben: Paris, Notre-Dame, Chor

Tochter Balduins V., Grafen von Hennegau, und der Margarete von Flandern, Nichte Philipps von Elsaß, Grafen von Flandern

Elisabeth wurde am 28. April 1180 zu Bapaume mit König Philipp II. August vermählt, als Mitgift brachte sie den südlichen Teil der Grafschaft Flandern, westlich der Aa (Boulenois, Ternois, Artois), in die Ehe ein, wobei der Graf von Flandern den Besitz dieser Territorien auf Lebenszeit behielt. Elisabethwurde am 29. Mai 1180 zu St-Denis durch den Erzbischof von Sens gekrönt. 1184 schickte der König Elisabethnach Senlis unter dem Vorwand, die Ehe sei noch nicht vollzogen worden, und betrieb die Scheidung; den politischen Hintergrund bildete der Übertritt des Grafen von Hennegau zu den Gegnern des Königs. Doch verstand esElisabeth, sich das Mitgefühl des Volkes zu sichern, so dass Philipp- nach der Rückkehr des HENNEGAUERS ins königstreue Lager - seine Entscheidung widerrief. Im Vertrag von Bouves (Juli 1185) ergriff der König Besitz vom Artois (Wittum seiner Gemahlin) sowie von 65 Kastellaneien in den Grafschaften Vermandois und Amiens. Am 5. September 1187 gebar Elisabeth den künftigenKönig Ludwig VIII. Nach ElisabethsTod im Kindbett erhieltLudwig das Artois als mütterliches Erbe.


Brandenburg Erich: Tafel 22 Seite 45
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

XIV. 512 b. ISABELLE
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* 1170 IV., + 1190 15. III.

Gemahl:
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1180 28. IV.
Philipp II. König von Frankreich (siehe XIV. 104.)
+ 1223 14. VII.


Treffer Gerd: Seite 109-112
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"Die französischen Königinnen"

ISABELLA VON HENNEGAU - die Kindfrau
* 23. April 1170, + 15. März 1190
Lille Paris

Erste Gemahlin Philipps II. (Philippe-Auguste)(* 1165 ; König 1180-1223) Heirat: 28. April 1180, Abtei Sainte-Trinite, Artois

Isabella von Hennegau,Königinmit zehn Jahren, verstorben im Alter von zwanzig, durchquert die Geschichte Frankreichs wie ein Meteorit. Ihr größtes Verdienst ist es, daß sie zehn Jahre lang Gefährtin eines großen Königs war, die Zeit teilte, da er seine Bestimmung fand, seinen Charakter ausprägte.
Als Isabellazur Königin gesalbt wird, ist sie zehn, ihr Gemahl fünfzehn Jahre alt. Handeln solche Kinder aus eigenem Willen oder sind sie Unterpfände in den Händen von Erwachsenen, die sich ihrer zur Förderung ihrer Parteiinteressen in den unvermeidlichen Intrigen an einem Königshof bedienen, der Heirat und Abkommenschaft zum Maßstab und als Meßöatte zum Ersatz für andere Beurteilungskriterien der Politik gemacht hat? Die frühere Geschichtsschreibung hat sich angewöhnt , solche Kinder als vollgültig Handelnde der internationalen Politik zu betrachten. Von Philippheißt es dann: "Er begibt sich nach Flandern und heiratet Isabella... er läßt sie zur Königin salben." Tatsache ist: hinter den Kindern stehen ältere, erfahrene Politiker - Männer und Frauen -, die handfeste Machtinteressen vertreten, bis diese Kinder verständig genug geworden sind, um selbst Macht auszuüben. Isabellajedenfalls wird Königin von Frankreich, weil sie eine Tochter der Margarete von Elsaß ist, der Frau des Grafen Baudouin V. von Hennegau, zugleich aber Schwester der mächtigen Grafen von Flandern.
Für den Grafen ist es nur von Vorteil, sich den jungen Mann, der über Frankreich herrschen wird, zum Freund zu machen. Und am französischen Hof gibt es Leute, denen die CHAMPAGNE-Partei, die Königin Adele (von der Champagne)anführt, ein Dorn im Auge ist. Wenn man in den Geschichtsbüchern also liest: "Trotz seiner Jugend wünscht Philippden Einfluß dieser CHAMPAGNE-Partei auszugleichen", so heißt das, es gab am französischen Hof noch eine andere Partei, die seine Handlungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen suchte. Sie profitiert von der Quasi-Agonie seines Vaters und bewirkt in der Tat eine völlige Neuorientierung der außenpolitischen Bündnisse zu internem Gebrauch.
Am 1. November 1179, am Allerheiligen, wird Philippim erzbischöflichen Palast von Paris gesalbt. Sein kranker Vater ist nicht mehr in der Lage, seine Pflichten auszuüben. Seine Mutter Adeledrängt an die Macht.Philipp aber hat seine Berater, Robert-Clerment den Marschall des Pariser Palastes, und Radoulf, den Grafen von Clermont-en-Beauvais. Er heiratet dort im Geheimen in der Nähe von Bapaume - will heißen: außerhalb des französischen Hoheitsgebietes - die 10-jährige
Isabella
. Die Heirat findet in der Abtei Sainte-Trinite statt und wird von den Bischöfen Heinrich von Senlis und Roger von Laon zelebriert. Eine Zustimung seiner Eltern hat er - hat seine Entourage - wohlgemerkt nicht eingeholt. Danach führtPhilipp seine Frau nach Paris, wo die Ehe im Turm des Louvres nach Abhaltung eines für heutige Vorstellungen demütigenden Rituals für die Braut vollzogen wird. Das Buch der Beauvaisschen Gepflogenheiten berichtet: "Es ist Sitte, daß die Frau oder Tochter eines hohen Adeligen gänzlich nackt von den Damen betrachtet wird, um zu wissen, ob sie geeignet ist, Kinder zu haben."
Der frischgebackene Ehemann sendet nun Brief um Brief aus, um seine Ehe zu verkünden. Dies entsetzt, belastet und erregtAdele von der Champagne, die ungewollt zur Schwiegermutter gewordene Königin. Die CHAMPAGNE-Partei stellt sich Isabella in den Weg. Adelewendet sich gar an den englischen König. Aber Philippreagiert rasch. Am Himmelsfahrtstag, dem 29. Mai 1180, läßt er Isabellain der Basilika von Saint-Denis krönen, obwohl die Zeremonie erst für Pfingsten und in Sens geplant war. Noch im Jahr ihrer Heirat wirdIsabelladurch den Tod ihres Schwiegervaters**Ludwig VII.**am 19. September unbestreitbar zur Königin von Frankreich.
Die Kind-Königin wird zum Spielball am Hof. Der ehrgeizige Philipp hat sie aus zunächst politischen Gründen geheiratet. Der Graf des Hennegau, ihr Vater, ist - materiell gesehen - keine Person von allererster Bedeutung. Aber die Familie stammt von Ermengard, der Frau Alberts von Namur, der Tochter Karls von Lothringen, dem letzten **KAPETINGER**[**Richtig: KAROLINGER**], ab. Philipp von Lothringen, erbenlos, legt mithin in den Mitgiftkorb seiner Nichte die Gebiete der künftigen Grafschaft Artois mit so großen Städten wie Arras, Saint-Omer, Bapaume, Hesdin und Lens. Es gibt wenige Berichte über die junge Königin; man erfährt nur, daß sie hübsch und fromm ist und Philippangeblich bewundert. Das scheint dem König vorerst zu genügen. Ein echtes liebevolles Interesse an ihr hat er nie. Wie sollte ein solcher Jüngling auch fähig sein, ernsthafte affekrive Bindungen zu entwickeln. Die "Fähigkeit des Lieben" wird er erst später entdecken. Und da diese Heirat nicht bewirkt hat, daß sich IsabellasflandrischeVerwandtschaft wirklich für die Sache des Königreichs Frankreich engagiert, ärgert er sich. Insbesondere verdrießt den König, daß der Graf von Flandern seiner Nichte nicht, wie versprochen, das Vermandois übereignet und sich nach dem Tod seiner Frau wiederverheiratet hat.Philipp ist auch erbost über die Versuche der Flamen, Einfluß zu gewinnen, und Isabellahat die ersten Wutausbrüche ihres Gemahls zu ertragen. Glücklich ist sie daher, daß ihr Vater ihren Mann unterstützt und für ihn ein Treffen mit Kaiser FRIEDRICH BARBAROSSA organisiert, den manche in die Koalition gegen den französischen König hineinziehen wollen.
Kommt es zu einer Periode milderer Stimmung im Königshaus? Der jungen Königin mißfällt es nicht, daß sie die Dichter der Champagne, Normandie, sogar der Provence besingen - wie der Troubadour Helimont - und regelrechte Liebeshöfe ihr zu Ehren anhalten.Isabellawandelt sich vom umsorgten Kind, der bewunderten jungen Souveränin, zur besungenen "Königin der Liebe". Sie versteht es auch, die Herzen der Pariser zu gewinnen, indem sie ihre Kirchen besucht und großzügig Almosen gibt. Adele hingegen bleibt eine unversöhnliche Gegnerin. Sie nähert sich ihrem Sohn wieder an und arbeitet auf den Sturz ihrer Schwiegertochter hin. Sie stichelt. Der König ist für solche Vorhaltungen nicht unempfänglich. Die Kontinuität der Thronfolge steht auf dem Spiel. Immer mehr rechent er Isabella dem flämischen Clan zu und behandelt sie mit eisiger Kälte.
Im März 1184 wird die Verstoßung beschlossen.Philippbefielt Isabella, den Hof zu verlassen und beruft eine Synode nach Senlis ein, die die Trennung der Ehe verkünden soll. Aber Isabella verkehrt ihre Schwäche in Stärke: am Tag, da sie verstoßen werden soll, schreitet sie die Stufen des Pariser Königspalastes hinunter und wandelt im Büßerinnengewand durch die Straßen der Stadt, um Abschied von ihrem Volk zu nehemn. Mit lauter Stimme bittet sie - bitten die sie begleitenden Frauen - Gott um seine Barmherzigkeit. Das zu Tränen grührte Volk, sagen die Chronisten, habe sich bei Philipp für sie verwandt. Man fragt: Welches Volk? Wie verwandt? Und hat je ein Monarch von Frankreich zu dieser Zeit an Volkes Stimme auch nur einen Gedanken verschwendet? Aber ganz ohne Eindruck sind die Demonstartionen, sollen sie nun vom "Volk" oder aber von Beratern der Königin gekommen sein, nicht geblieben. Philipp gibt sein Vorhaben der Verstoßung auf und behält Isabellaan seiner Seite. Wenn Isabella aber gehoffrt haben sollte, die Zuneigung ihres Mannes durch den Beweis ihrer Popularität zu gewinnen, so wird sie enttäuscht. Philippbleibt ihr gegenüber äußerst reserviert. Ihr Vater aber bemüht sich um seine Tochter, und der König wird milder gestimmt. Als Versöhnungskind kommt mithin 1187 **Ludwig VIII. (der Löwe)**zur Welt. Jetzt erst ist Isabella eine wahre KAPETINGER-Königin und hat an der Macht Anteil.
Ihr Mann eilt von militärischem zu diplomatischem Erfolg: seinem großen Gegenspieler Heinrich II. von Englandentreißt er Berry, die Auvergne und einige wichtige Städte. Das Glück hilft ihm: 1189 verabschiedet sich der Mann Alienors von Aquitanien seinerseits von der politischen Szene. Philipp kann sich mit Richard, dessen Nachfahren, auf den 3. Kreuzzug begeben. Zuvor aber nimmt er sich die Zeit, mit großem Pomp zu Saint-Denis seine Gattin Isabellazu bestatten, die am 15. März 1190 mit 20 Jahren gestorben ist, als sie Zwillinge zur Welt brachte, die mit ihrer Mutter starben. Wenig später fällt der Graf von Flandern, der Anlaß der Ehe Philippsund Isabellas, ohne Erben vor Akko.Philippfällt damit das Artois als Mitgift der verstorbenen Isabellazu, und die Grafschaft Flandern wird Baudouin von Hennegau, ihrem Vater [
Richtig:
Bruder], übertragen.


Thiele, Andreas: Tafel 28
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

ISABELLA
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* 1170, + 1190

1180 Gräfin von Artois

oo 1180
PHILIPP II AUGUST, König von Frankreich
+ 1223


Isabella war dieErbin von Artois und Vermandois. Ihr kinderloser Onkel, Graf Philipp von Flandern, bekräftigte die Verbindung, indem er Philipp II. seine Nichte Elisabeth von Hennegauzur Frau gab und sie mit einer Mitgift im Raum Arras/St-Omer/Aire/Hasdin versah.

1179 wurde die blutjunge Isabellamit Philipp II. August von Frankreich vermählt. Diese Heirat brachte der französischen Krone die Grafschaft Artois in der Normandie als Mitgift der Braut ein. Isabellagebar 1187 einen Sohn, den späteren Ludwig VIII. und starb bei der Geburt von Zwillingen. Ihren Nachkommen hinterließ sie jene blonde, zerbrechliche Schönheit und eine zarte Gesundheit.

Engels Odilo: Seite 192,193
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"Stauferstudien"

Zu Anfang Dezember 1183 verschaffte sich Heinrich II. von England Spielraum, indem er dem französischen König erstmals für den gesamten Festlandsbesitz den Lehnseid leistete. Er sollte die Einmischungen des französischen Königs in die inneren Angelegenheiten der englischen Königsfamilie unterbinden, diente aber auch der Einleitung einer aggressiven Politik, denn Philipp von Flandern, noch um eine andere ältere Braut bemüht, entschied sich auf Anraten des englischen Königs plötzlich für dieportugiesische Königs-Tochter Mathilde/Theres. Kinder aus der neuen Ehe mußten die Abtretung des Artois hinfällig machen, die Philipp dem französischen König vertraglich zugesichert hatte, als dieserIsabellaaus dem Grafenhause HENNEGAU heiratete. Nur mit Mühe konnteIsabellaim März 1184 einen Fürstenbeschluß abwenden, der ihre Ehe mit Philipp August für aufgelöst erklären sollte. Als Philipp von Flandern im August 1184 seine portugiesische Braut heiratete (sie kam auf englischen Schiffen angereist) und ihr als Wittum auch Teile der Mitgift Isabellas von Frankreich zusprach, erklärte sich IsabellasVaterBalduin von Hennegau, ohnehin schon mit Brabant und Flandern verfeindet, offiziell zum Bundesgenossen seines Schwiegersohnes.

Pernoud Regine: Seite 22,103,129
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"Herrscherin in bewegter Zeit"

Ludwig selbst hatElisabeth von Hennegau, die schöne, anmutige Fürstin, nie gekannt. Als 16-jährige hatte sie ihn geboren und war bereits mit achtzehn gestorben, allen in liebenswürdiger Erinnerung bleibend. Sie hat uns ein kostbares Zeugnis hinterlassen: ihr silbernes Siegel, das in ihrem Grab gefunden wurde.
Der Dichter Gilles de Paris widmet PrinzLudwigsein Werk, das den Titel 'Carolinus' trägt; nach dem Hinweis, dass Ludwigdurch seine Mutter Elisabeth von Hennegau von dem großen Kaiser abstammt, erzählt er in aller Ausführlichkeit, wie einst der heilige Valerius Hugo dem Großenerschienen war und ihm mitgeteilt hatte, dass nach sieben Generationen das Königreich an **KARLS**Nachkommenschaft zurückfallen werde.
Diese Schönheit hatte Ludwig der Heilige von seiner Großmutter Elisabethgeerbt, eine blonde, zarte, verfeinerte Schönheit, die allen Grafen von Hennegau eigen war.

Ehlers Joachim: Seite 128,135,139,141-143
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"Die Kapetinger"

Beim Tod seines Vaters war Philippfünfzehn Jahre alt und seit dem 28. April 1180 mitElisabeth verheiratet, der zehnjährigen Nichte des Grafen Philipp von Flandern, Tochter seiner Schwester Margarete aus ihrer Ehe mit dem Grafen Balduin V. von Hennegau. Als Heiratsgut hatte Elisabeth die später "Artois" genannte Landschaft bekommen, etwa den heutigen Departments Nord und Pas-de-Calais entsprechend, mit den Städten Arras, Bapaume, St-Omer und Aire unter der Bedingung, daß der Graf von Flandern sie noch bis an sein Lebensenede nutzen durfte.
Nun waltete er als vornehmster Berater des jungen französischen Königs, so daß sich mit Ludwigs VII.Witwe das ganze Haus CHAMPAGNE brüskiert und verdrängt fühlen mußte, zumal das die Krönung Elisabethsam Himmelsfahrtstag (29. Mai) 1180 mit einer Festkrönung Philipps II. verbunden, aber nicht in Reims vom zuständigen Erzbischof vollzogen wurde.
Ein solches Bündnis bahnte sich im Mai 1181 an, als der Graf von Flandern die doppelte Eheverbindung zwischen den Häusern FLANDERN-HENNEGAU und CHAMPAGNE aushandelte, wonach der junge Graf Heinrich von Troyes Jolanthe von Hennegauheiraten sollte, Nichte des Grafen von Flandern und Schwester der
französischen Königin Elisabeth
; im Gegenzug wurde ihr Bruder Balduinmit Maria von Troyes verlobt, der Schwester des Grafen Heinrich. Das konnte nur gegen den König gerichtet sein. Das Mißtrauen aber war gewachsen, so daß der französische König nur mit Mühe davon abgebracht werden konnte, seine Ehe mit Elisabeth von Hennegau aufzulösen.
Erst sehr viel später aber, am 4. Juli 1190, konnten die Könige von Vezelay (Dep. Yonne) aus ihren Zug beginnen, denn Philipps II. Gemahlin Elisabeth war, knapp zwanzig Jahre alt, am 15. März bei der Geburt von Zwillingen verstorben.
Im Zusammenhang mit der flandrischen Erbfolge übernahm
Philipp II.
jetzt, da die Nießbrauchsrechte des verstorbenen Grafen erloschen waren, das Artois mit der bedeutenden Hafenstadt Boulogne und Teile des Vermandois aus der Mitgift Elisabeths von Hennegau für die Krondomäne.
Der Hof begann jedenfalls die Scheidung zu betreiben, und am 5. November schworen vor einer Reichsversammlung in Compiegne geistliche und weltliche Große, daß die Urgroßmütter Ingeborgsund Elisabeths von Hennegau Schwestern gewesen wären, beide Frauen mithin im vierten Grad miteinander verwandt seien. Das entsprach nicht den Tatsachen, doch wurde die Ehe augfgehoben, zumal da der König im Widerspruch zur Aussage seiner Gemahlin behauptete, er habe sie nicht vollziehen können.

1179
oo 1. Philipp II. August König von Frankreich
21.8.1165-14.7.1223

Kinder:

Ludwig VIII. König von Frankreich
3.9.1187-8.11.1226

Zwillinge
14.3.1190-18.3.1190

Literatur:
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Alvermann, Andrea: Geschichte der Grafschaften, Ländereien & der Stadt Saint Pol. Übersetzung aus dem Mittelfranzösischen Kapitel 26 -Appleby John T.: Heinrich II. König von England. Die Zeit des Thomas Becket. Dr. Riederer-Verlag Stutggart 1962 Seite 277,278,300-Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 50,67,77 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 22 Seite 45 -Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 45 - Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 128,135,139,141-143,158 - Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. W. Kohlhammer GmbH 1987 Seite 123,126 - Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 155,168,189 - Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 192 A,193 A -Favier, Jean: Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft 1000-1515. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1989 Seite 153,162,220 - Le Goff Jacques: Ludwig der Heilige, Klett-Cotta Stuttgart 2000 Seite 63,623,627,806 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 - Pernoud Regine: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca von Kastilien, Königin von Frakreich. Diederichs Verlag München 1991 Seite 14,20,22,103,115,124,129 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 781,805 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 28 - Treffer Gerd: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 Seite 109-112 - Winkelmann Eduard: Kaiser Friedrich II. 1. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963, Seite 402 -