alberada_von_lothringen_graefin_von_roucy_967 (original) (raw)

Alberada von Lothringen Gräfin von Roucy
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935 nach 960

Älteste Tochter des Herzogs Giselbert von Lothringen aus dem Hause der REGINARE und der Gerberga von Sachsen, Tochter von König HEINRICH I.

Brandenburg Erich: Tafel 33 Seite 66,156
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"Die Nachkommen Karls des Großen."

VII. 63. ALBERADE
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* ca. 930 ,

...

Gemahl:
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ca. 945
Rainald Graf von Reims und Roucy (normannischer Herkunft)

967 10.V. Anmerkungen: Seite 156
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VII. 63.- 65.
Knetsch 13f.
Daß Alberade und Gerberge Töchter Giselberts, nichtLudwigs IV. von Frankreich, des zweiten Mannes seiner Gattin Gerberge, gewesen sind, erhellt schon aus den Geburtszeiten ihrer Kinder; ebenso daraus, daß unter AlberadasNachkommenschaft der Name Giselbert wieder erscheint.


Glocker Winfrid: V 12. Seite 282,297
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

V. a. 12. ALBARADA
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* 935,

...

oo 945 Ragenoldus (Renaud) Graf von Roucy und (als Vasall der Reimser Kirche) von Reims

967 V 10.

Alberada ist als Tochter der Gerberga und Herzog Giselberts bezeugt im Schreiben des Abtes Siegfried von Gorze (gedruckt bei Giesebrecht, Kaiserzeit, Band 2 (5. Auflage), Seite 714-718), die weiteren Belege sind bei Köpke-Dümmler Seite 100, Anm. 2, zusammengestellt. Ergänzend ist noch darauf hinzuweisen, daß Alberada in dem Gebetsgedenken ihres Vaters im Liber memorialis von Remiremont fol. 6r fehlt und daher c 935 geboren sein dürfte. AlberadasVermählung mit Graf Renaud von Roucy bezeugt die Grabinschrift des Paares (gedruckt: RHF IX 104 und bei Marlot, Histoire Band 2, Seite 549). Den Zeitpunkt der Eheschließung setzten Kalckstein, Königthum Seite 244, und ihm folgend Lauer, Louis IV eite 110, Anm. 6 sowie Seite 129, Anm. 2, zu den Ereignissen vor Reims, bei denenLudwig im Sommer 946 (vgl. Werner, Untersuchungen WaG 19, Seite 173, Anm. 104) in die Gefangenschaft seiner Gegner unter Führung Hugos des Großen geriet. Da Kalckstein und Lauer den GebetseintragHerzog Giselberts nicht kannten, sahen sie in Alberadadie älteste Tochter des lothringischen Herzogs-Paares, die demzufolge auch von ihnen beiden mit dem Geburtzeitpunkt c 930 angesetzt wurde, womit 945 eine fünfzehnjährigeAlberada mit Renaudvermählt würde. Da wir das Geburtsjahr der Gemahlin des Grafen von Roucy erst mit c 935ansetzen können, wird es 945 lediglich zu einer Eheabsprache gekommen sein, die dann, nachdemAlberada das entsprechende Alter erreicht hatte, in eine Vermählung einmündete (c 950). Dieser Termin für die Hochzeit paßt übrigens auch wesentlich besser zu den von Werner VIII, 29-32 ermittelten Geburtsjahren der Kinder Alberadas. Allgemein zu den Grafen von Roucy der Aufsatz von Moranville, Origine passim.


Werner Karl Ferdinand: Seite 464
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

VII. Generation
18 Zu Renaud de Roucy, einem der führenden AnhängerKönig Ludwigs IV., der ihm darum die Tochter seiner GattinGerberga aus deren erster Ehe mit Giselbert von Lothringen Alberada zur Frau gab, und zu seiner Stellung als Graf von Reims, die er als Vasall der Reimser Kirche - auch dies infolge der Königsgunst - innehatte, vgl. Werner, Untersuchungen 173, Anm. 104. Es ist höchst beerkenswert, daß OTTO I. nach dem Tode seines Gegners Giselbert die Hand derGerberga, der Witwe Giselberts, oder aber die ihrer Tochter, quam poenes se haberunt (Liutprand von Cremona, Antapodosis IV, 1) dem bairischen Herzog Berthold angeboten hat, vgl. Reindel 189-192. Gerbergafolgte jedoch alsbald, vieleicht bevor sie wußte, welche Heiratspläne ihr Bruder verfolgte, demwestfränkischen König Ldwig IV. als Königin in sein Reich. Im Rahmen der Regelungen, die den Auseinandersetzungen OTTOS undLudwigsfolgten, muß OTTO seine Nichte Alberadader Schwester und damit dem westfränkischen Hof übergeben haben. Alberada trug den Namen ihrer Großmutter, der Mutter Herzog Giselberts. Die von einigen Autoren (siehe Reindel 192) vertretene Identifizierung derGattin Herzog Bertholds von Baiern,Biletrud (siehe VI, 50) mit jenerTochter der Gerberga, die OTTOBerthold angeboten hatte, und deren Namen Liutprand nicht nennt, ist ganz abwegig. Das Projekt einer Eheverbindung, sei es durch Gerberga, sei es durch ihre Tochter Aberada, die sich 939 am ottonischenHof befunden hatte, was ganz normal war, war eben durch die Vorgänge Ende 939, das EingreifenLudwigs IV.in Lothringen, gescheitert. Herzog Berthold, der sich nach Angebot entschieden hatte, lieber auf die noch nicht heiratsfähige Tochter zu warten, als die verwitwete Mutter zu heiraten, nun aber auch die Tochter nicht bekommen konnte, weil OTTO sie ihrer Mutter zurückgeben mußte, hat später Biletrud(Name, der schon im 8. Jahrhundert bei einer bairischen Herzogin begegnet und dem rheinischen Plektrudentspricht, woher er nach Baiern gekommen ist) geheiratet, eine Verbindung, die mit dem Projekt von 939 nichts zu tun hat. - Wenn Brandenburg zu Renaud de Roucy vermerkt, "normannischer Herkunft", so folgte er legendärer Tradition. Ragenaldus/Ragenoldus/Rainaldus ist einer der verbreieten fränkischen Hochadelsnamen (merowingisch Ragnoaldus).

Liudprands von Cremona Werke: Seite 442
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31. Zu dieser Zeit war Berthold, der Herzog der Bayern, des Herzogs Arnulf Bruder, ein tüchtiger Mann, dem König mit allem Eifer zugetan. Darum wollte der König, daß er wie an der vergangenen Trübsal so auch an der gegenwärtigen Freude seinen Teil hätte, und sandte am folgenden Tage Boten ab, um ihm mitzuteilen, wie große Gande ihm der Herr erwiesen habe. Zur Erhöhung seiner Freude aber machte er ihm das Angebot und die eidliche Zusage - denn Berthold war noch unvermählt -, wenn er seiner Schwester, nämlich Giselberts Gemahlin, habhaft werden könne, so wolle er sie ihm zur Ehe geben; andernfalls wolle er ihm desselben Giselbertsund seiner Schwester Tochter vermählen, die er bei sich hatte und die das mannbare Alter schon beinahe erreicht hatte. Diese Botschaft erfüllte Bertholdmit der größten Freude, doch zog er es vor, auf die noch nicht mannbare Tochter zu warten, als die Mutter zu heiraten, welche schon vermählt gewesen war [64 Giselberts Witwe Gerberga wurde später die Frau König Ludwigs IV. von West-Franken ( 954). Herzog Berthold heiratete eine Biletrud, doch ist es ungewiß, ob sie Giselberts Tochterist.].

Spindler Max: Seite 216
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"Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts."Der Bericht Ekkehards von St. Gallen, wonach sich die Verschwörer des Jahres 938 mit Bayern in Verbindung gesetzt und hier Entgegenkommen gefunden hätten, nennt Bertholds Namen nicht und kann sich somit auch auf Gegner der sachsenfreundlichen Politik in Bayern beziehen [7Ekkehard, Casus sancti Galli c. 50, hg. von Gerold Meyer von Knonau (Mitteilungen des Vereins für vaterländische Geschichte St. Gallen 15/16) 1877, 283f.]. Bertholdhat sich zwar, im Gegensatz etwa zu Hermann von Schwaben, nicht direkt am Kampf gegen die Gegner des Königs beteiligt, doch hat OTTO Bertholds"wohlwollende Neutralität" damit belohnt, daß er ihm nach dem Sieg von Breisach seine SchwesterGerberga, die Witwe Giselberts von Lothringen, oder deren Tochter zur Gemahlin anbot [8 Reindel nr. 904, Seite 189ff.]. Zudem hat er sich durch diese erneute verwandtschaftliche Verbindung der luitpoldingischen Familie versichern wollen. Ob die geplante Heirat zustande gekommen ist, ist ungewiß; als Bertholds Frau erscheint später eine Biletrud [9 Urkunde OTTOS II. vom 29. September 976, nr. 141, hg. von Theodor Sickel (MGH Dipl. 2) 1888, 158f].Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 100
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"Kaiser Otto der Große"

Dem Herzoge von Baiern trug OTTOunmittelbar nach GiselbertsTod die Hand seiner verwitweten SchwesterGerberga oder ihrer noch im Kindesalter stehenden Tochter an [1 Liudpr. Ant. IV c. 30. Die Tochter Gerbergas kann höchstens 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein.]. Berthold, so heißt es, gab der letzteren den Vorzug, doch wurde die Ehe aus irgendwelchen Gründen später wahrscheinlich nicht vollzogen, da wir in Bertholds Witwe Biletrud Giselberts Tochter nicht zu erblicken vermögen. Wir kennen als solche nur Alberada, die nachmals dem westfränkischen Grafen Ragenld von Roucy vermählt wurde [2 Schreiben des Abtes Siegfried von Gorze (Giesebrecht, Deutsche Kaiserzeit II, 680): Gerberga nupsit Giselberto, duci eiquefiliam Alberadam nomine peprit, dazu der Stammbaum (SS III, 215) und Brief des Grafen Raynald (ebende 407). Alberada hieß nach ihrer Großmutter, der Gemahlin Reginars (Bouquet Receuil IX, 66). Die Grabinschrift Ragenolds und Alberadas aus Reims bei Duchesne SS. rer. Franciar. II. 629.].

Hlawitschka Eduard: Seite 106
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"Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert."

Es muß sich hier um die väterliche Linie handeln, da der Vater von Brunos Mutter - Heilwig - ja Ludwig hieß [114 In diesem Zusammenhang ist nun auf die Arbeit von L.-Col Larose, Etudes sur les origines du pape St.-Leon, in: Sanctus Leo IX (Metz 1958), zu verweisen, der (Seite 31f.) in Ludwig (von Dagsburg) jenen Hludovicus comes Allemannorum zu erkennen meint, welcher zwischen 1016 und 1025 auf der Rückkehr von einer Pilgerfahrt nach dem Mont St. Michel in Sens erkrankte, ins Kloster eintrat und schließlich seiner Abtei die villa quae dicitur Ariscurtschenkte; Chronicon S.Petri Vivi Senonensis, in Bouquet, Receuil des historiens X (1874) Seite 224. DaAriscurt das heutige Variscourt in der Nähe von Roucy (zwischen Reims und Roucy) sei, habe man hier einen Mann der Familie der Grafen von Roucy vor sich. Albrada, die Gemahlin Rainalds von Roucy, war nun eine Tochter des karolingisch-blütigenHerzogs Giselbert von Lothringen undGerbergas (Schwester OTTOS DES GROSSEN), welche nach Giselberts Tode (939) denKAROLINGER Ludwig IV. d'Outremer geheiratet hatte. Ludwig (von Dagsburg) müsse als Sohn Albradas und Rainalds gelten; und er trage seinen Namen nach Albradas königlichem Stief- und Pflegevater. Diese Ausführungen präzisieren unsere vorangegangenen Darlegungen, bleiben aber - da ein Ludwig von Roucy sonst noch nicht nachgewiesen wurde und da für Variscourt auch nur mit W oder V anlautende Formen- Hypothese. Immerhin kehren aber die Namen Heinrich und Bruno bei einem Bruder und einem Sohn Albradas wieder; vgl. K.F. Werner, Die Nachkommen Karls des Großen Tafel VII 19 und VIII 31; E Brandenburg, Die Nachkommen karls des Großen Seite 66.], über dessen Vater wiederum freilich alle Quellen schweigen, wie auch über dessen Gemahlin und nicht das geringste überliefert ist.

950
oo Ragenoldus Graf von Roucy
um 915/20 10.5.967

Kinder:

Ermentrud
ca 950 5.3.1003/04

970
1. oo Alberich II. Graf von Macon

980

982
2. oo Otto Wilhelm Graf von Burgund
958/59 21.9.1027

Giselbert Graf von Roucy
ca 950/55

19.4.991/1000

Bruno Bischof von Langres (980-1016)
956

31.1.1016

Tochter

oo Fromund I. Graf von Sens (999-1012)
19.6.1012

Literatur: Grafschaft Roucy
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 33 Seite 66,156 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 V 12. Seite 282,297 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 106 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 100 - Liudprands von Cremona: Werke in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 442 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 216 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 464 -