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Albrich Vogt in Niederaltaich
---------- Graf in Kärnten
931

Sohn des Vogtes Herigolt (Herolt) von Niederaltaich; Neffe von Markgraf Luitpold von Bayern

Schwennicke Detlev: Tafel 83
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

ALBRIH (ALPRICUS)
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Graf in Kärnten 925/31


Reindel, Kurt:
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"Die bayerischen Luitpoldinger von 893-989"

931 Juni 27
Graf Albrih schließt einen Tauschvertrag mit dem Erzbischof Odalbert von Salzburg ab.
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Ein Graf Albrih begegnete uns bereits zweimal bei Handlungen, die in Tirol vollzogen wurden. Durch den Nachsatz dieser Tauschurkunde erhalten wir einen höchst wünschenswerten Aufschluss über seine Person. Danach könnte es scheinen, als hieße er sonst noch Herolt und sei der Sohn eines Oheims von HerzogArnulf, eines Bruders Luitpolds also, von dessen Existenz sonst gar nichts bekannt ist. Auf Grund der Tatsache, dass Albrihauch den Namen Heroltführen sollte und in unserer Urkunde das Prädikat venerabiliserhielt, setzte man ihn schon früh mitHerolt, dem späteren Erzbischof von Salzburg gleich. Dieser Annahme schlossen sich auch Erben, Lüttich und Pirchegger an. Doch lässt dieser höchst eigenartige Nachsatz auch noch eine andere Deutung zu, die meines Wissens zuerst Breßlau vorschlug und die mir mehr Wahrscheinlichkeit zu haben scheint. Nach ihm ist ein Doppelname Herolt-Albrihganz ungebräuchlich. Vielmehr sei Herolt nuncupatus auf den_patruelis_ Herzog Arnulfs zu beziehen, und das grammatisch richtigenuncupatus sei nur eine ungenaue Ausdrucksweise. Nimmt man diese Deutung an, so kann Heroltnatürlich nicht mehr mit dem späteren Erzbischof von Salzburg gleichgesetzt werden, doch ist dadurch wenigstens der Name in der Familie der LUITPOLDINGERbezeugt. Eine andere Frage ist die des Beiwortes venerabilis, das Alberih hier erhielt, und das auch Hauthaler veranlasste, in ihm einen Kleriker zu sehen. Doch bewies Erben an einem Beispiel aus dem Codex Odalberti, dass es hier auch für weltliche Personen gebraucht wurde. Breßlau führte auch die zum 9. April 930 behandelte Urkunde HEINRICHS I. an, in der Herzog Arnulf dieses Beiwort erhielt und schließlich erhielt auch Luitpoldeinmal dieses Prädikat. So wäre dies der dritte Fall, in dem ein Angehöriger der Familie der LUITPOLDINGER venerabilis genannt wurde. Auf Grund des Reichenauer Verbrüderungsbuches wollte Mitis erkennen, dass eineHemma das Band zwischen Herolt und Albrih herstellte. - Dieser Graf Albriherscheint in der uns vorliegenden Tauschurkunde in der Ober-Steiermark begütert. Er übergab dem Erzbischof eine Hufe bei Gamanaron mit dem Eisengebläse Aruzi, nach Hauthaler der Erzberg südöstlich von St. Leonhard im Lavanttal. Dass seine Verwandten dieses vertauschte Gut später wieder zurücknahmen oder zurückerhielten, suchte Kleibel daraus zu beweisen, dass dieser ganze Lavanttaler Besitz, der durch KaiserHEINRICH II., den Enkel der bayerischen Herzogin Judith, an Bamberg gelangt war, in einer Salzburger Fälschung des Jahres 977 ausdrücklich wieder genannt wurde. Als Gegengabe erhielt Graf Albrihvom Erzbischof eine Salzkochstelle bei Admont, die er bisher zu Lehen hatte, zu freien Eigen.

Mitterauer Michael: Seite 237,241,245
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"Karolingische Markgrafen im Südosten."

Einen schwachen Hinweis auf die Ahnen Markgraf Luitpolds erhalten wir aus einer Freisinger Traditionsnotiz. Zwischen 19. Juli und 6. November 827 werden verschiedene Besitzanteile in Alershausen, einem Ort am Zusammenfluß von Amper und Glon, an das Hochstift Freising übergeben [1 Bitterauf 547a-g.]. Als Schenker treten auf: der Edle Piligrim und sein Sohn Reginperht, Piligrims Schwester Erchanfrit, weiter ein Hartnid, einLuitpald und schließlich die beiden Edlen Paopo und Heriolt. Wiederholt wird betont, daß die genannten Personen miteinander verwandt seien. Der Besitz geht also auf gemeinsame Vorfahren zurück. Das Zusammentreffen der Namen Liutpald und Heriolt - beide kehren in einer späteren Generation des Geschlechtes wieder - legt die Vermutung nahe, daß es sich hier um Ahnen des bayerischen Herzogs-Hauses handelt [2Über Heroilt, den Bruder Markgraf Liutpolds vgl. unten 237.]. Die Erwähnung der verschiedenen Teilerben ermöglicht es nun den Verwandtenkreis dieser frühen LIUTPOLDINGERzu erschließen.

Um die Mite des neunten Jahrhunderts verschwindet die Familie aus den Urkunden. Erst fünfzig Jahre später tritt sie mit Markgraf Liutpold neuerlich hervor. Im Vergleich zu Liutpolds Machtstellung erlangte sein Bruder Heriolt wenig Bedeutung. Wir wissen von ihm aus einer Salzburger Urkunde, in der er alsVatersbruder Herzog Arnulfsgenannt wird [88Hauthaler 1, 80/13.]. Die Erwähnung findet sich in der Notiz über ein Tauschgeschäft seines Sohnes Graf Albrih mit Erzbischof Odalbert. Genauso wie Albrih war auch Heriolt Vogt der Abtei Niederaltaich[89 TemporeLiutpoldi ducis ...Herigolt fuit ecclesie advocatus. Tempore Arnoldiducis ... Raffoldusfuit eccesie advocatus. Tempore ...PerhtoldifuitAlbricus advocatus. De advocatis Altahensibus, MGSS 17, 373.]. Zwischen ihnen übte Raffolt diese Funktion aus. Es dürfte sich bei ihm um einen Angehörigen des WITAGOWO-Geschlechteshandeln [90 Vgl. oben Seite 150.]. Zusammenhänge dieser Familie mit den LIUTPOLDINGERN sind bereits dadurch gegeben, daß beide zu den von Kaiser ARNULFbesonders begünstigten Geschlechtern gehörten. Für eine Präzisierung des möglichen Verwandtschaftsverhältnisses reichen die vorhandenen Quellen nicht aus [91 Vgl. auch das Zeugenpaar Witagowo Alprihin einer Regensburger Urkunde von 901 (Widemann 190).].
Auf Heriolt Sohn Albrihbeziehen sich vielleicht auch die zahlreichen Erwähnungen des Namens in Regensburger Urkunden der Jahre 874 bis 894, die seinen Namen neben dem eines Perehtoldnennen [92 Widemann 87,118,126,161,163,166.]. Dieser Perehtoldkönnte Graf Albrihs Vetter, der jüngere Sohn Markgraf Liutpolds, gewesen sein. In den Freisinger Traditionen derselben Zeit wird ein Alprih überliefert, der Besitz in Assenhausen (BA Freising) vertauscht, wo wir bereitsCotaperht und seinen Sohn Haduperht getroffen haben [93 Bitterauf 929, vgl. dazu oben Seite 229.].

oo N.N.

Kinder:

Herolt Erzbischof von Salzburg (939-958)
um 905/10 984

Literatur:
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Mitterauer Michael: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./ Graz-Wien-Köln 1963 - Mitterauer Michael: Slawischer und bayrischer Adel am Ausgang der Karolingerzeit. - Reindel, Kurt: Die bayerischen Luitpoldinger von 893-989, in: Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, NF 11, 1953 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 83 -