wigburg_von_bayern_pfalzgraefin_von_bayern (original) (raw)

Wigburg von Bayern Pfalzgräfin von Bayern
--------------------------
16.12.

Einzige Tochter des **Herzogs Eberhard von Bayern**aus dem Hause der LUITPOLDINGERund der Liutgard von Verdun, Tochter von Graf Gottfried

Thiele, Andreas: Tafel 109
**************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

WIGBURG
----------------

oo HARTWIG II., 977 Pfalzgraf in Bayern, Graf im Isen- und Salzgau
985

Graf in Kärnten und "Walpoto", Graf von Freising und wichtige kaiserliche Stütze


GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHENGESCHICHTE
--------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegener Dr. Wilhelm: Seite 54
*******************
10. Hartwig II.
------------------

c 985 16/6
Mondsee: Hartwicus palatinus 12. Jh. Necr. 4, 420
Michaelbeuern: Herwicus palatinus comes17 Jh. Necr. 2, 214.

Filiation:
-----------
Hartwig ist wie Kadalhoh III. (n 11) ein Zeitgenosse Aribos III., der als Sohn Kadalhohs II. beglaubigt ist. Er hat Aribo II. im Freisinger Raum und in Michaelbeuern, Kadalhoh III. in den Grafschaftsstreifen rechts des Inns beerbt; auch wegen der Namen kann nicht zweifelhaft sein, dass es sich um drei Brüder handelt.

Gemahlin:
------------
Wigburg
16/12 WicpurcmaterHartwici archiepiscopiSalzburg Dom 11. Jh. Necr. 2, 193.
KaiserOTTO III. nennt 999 den Pfalzgrafen Aribo IV. (n 12)einen sehr nahen Blutsverwandten desHerzogs Heinrich IV. von Bayern, des nachmaligen KaisersHEINRICH II. (D OIII n 319); dieser selbst bezeichnet 1020 Aribos IV. gleichnamigen Sohn als seinen Blutsverwandten (D H II n 428). Diese Verwandtschaft kann nur durch HEINRICHS II. Großmutter Judith, Tochter des Herzogs Arnulf, vermittelt sein. Aus ihr erklärt sich die seit 953 zutage getretene AmtsstellungHartwigs in Kärnten, der später feststellbare beträchtliche Eigenbesitz der ARIBONEN ebendort, ferner die NachfolgeHartwigs (976) in der bayerischen Pfalzgrafschaft, die vorher der LIUTPOLDINGER Berthold(Andechs n 1) innegehabt hatte. Den Namen der Gattin als einer Schwester derJudith könnte man zunächst versuchsweise erschließen aus dem einer Enkelin Hartwigs II., der Äbtissin Kunigunde von Göß (n 24), der typisch liutpoldingischist. Aber mehr Umstände weisen ferner darauf hin, dass Hartwigs II. Gattin Wigburghieß, nämlich
a) dass die Mutter des Erzbischofs Hartwig (n 14) Wigburgwar
b) dass der Erzbischof und damit auch Aribo IV. eine Schwester Wigburg(n 16)und
c) dass Aribo IV. zwei Töchter dieses Namens (n 18, 19) hatte.
Nun könnte man freilich annehmen, dass Hartwig II. zwei Frauen hatte, Kunigunde(Mutter Aribos undEberhards) und Wigburg(Mutter des Erzbischofs und derWigburg). Aber dagegen spricht sehr stark, dass dannAribo IV. zwei Töchter nach seiner Stiefmutter genannt hätte. Die These mit den zwei Frauen wird dadurch hinfällig. Hartwig II. hat also nur die eine Gattin Wigburggehabt,seine Enkelin Kunigundeist offenbar nach der Gattin HEINRICHS II. genannt. Wigburg ist keinliutpoldingischerName, er muss auf dem Umweg über den Bruder der Judith, Eberhard(als Herzog 939 vertrieben) erklärt werden, da ja auch einer der SöhneHartwigs II. (n 13) Eberhard hieß.Eberhard der LIUTPOLDINGER(siehe da n 6) war mit Liutgarde, einer Tochter Wigerichs von Verdunverheiratet und hinterließ aus dieser Ehe den Bischof Wigfried von Verdun ( 985). Man hat anzunehmen, dass Wigburg- man beachte die dreifache Namensbildung mit der Wurzel wig - ein 2. Kind aus dieser Ehe war, so dass durch ihre Ehe mit Hartwigder daraus stammende Aribo IV. ein Vetter 2. Grades desKaisersHEINRICH II. wurde.

Kinder:
----------
Aribo IV.
13.12.(1027)

Eberhard Graf im Isengau
4.4.

Hartwig III. Erzbischof von Salzburg (991-1023)
5.12.1023

Egilolf Priester
3.10.

Wigburg
17.3.

oo Otwin Graf im Pustertal


Faußner, Hans Constantin: Seite 41-43
**********************
"Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher"

Das Herzogtum Kärnten wurde dem Neffen derBABENBERGERS Berthold und Konrad, dem LUITPOLDINGER Heinrich, Sohn Herzog Bertholds, die bayerische Ostmark dem BABENBERGER Luitpold, die Burggrafschaft Regensburg dessen Vetter, demPOPPONEN Babo, und endlich die bayerische Pfalzgrafschaft dem ARIBONEN Hartwig, Gemahl der LUITPOLDINGERIN Wigburg, Tochter des exilierten Herzogs Eberhart [138So auch Tyroller, Genealogische Tafel 1 Nr. 10, Seite 56.], übertragen,
War kein Sohn vorhanden, wie beim geächteten Pfalzgrafen Aribo II., so hatte der König das Auswahlrecht unter denen, die für die Pfalzgrafschaft die geblütsmäßige Voraussetzung hatten. Er entschied sich für Kuno von Rott, der wie Aribo II.ein Urenkel von Frau Wigburgwar, Aribo aus ihrer zweiten Ehe mit Hartwig, Kuno aus ihrer ersten Ehe mit Graf Pilgrim.

Heinzelmann, Josef:
****************
"Genealogische Randnotizen zu Erzbischof Aribo von Mainz und den Aribonen" Hartwigs Frau hieß Wichburgund war nach überwiegender (auch Dopschs) Vermutung eine Tochter des LIUTPOLDINGER Ex-Herzogs Eberhard. Wie aber soll der als Bruder von Aribo IV.urkundlich und im Necrolog von Seeon belegte Eberhard nicht nur seine Grafschaft im Isengau, sondern schon seinen Namen von Hartwigund Wichburg bekommen haben, wenn er nur Bruder von deren Schwiegersohn war, noch dazu zu dessen Lebzeiten! Wenn wir diesen Eberhardaber als Sohn des Pfalzgrafen Hartwig anerkennen, löst sich auch die Merkwürdigkeit auf, dass Pfalzgraf Hartwigs einziger Sohn (Erzbischof Hartwig) geistlich wurde und nur Töchter Erben waren. Es ergibt sich dann aber eine zweite Merkwürdigkeit, dass offensichtlich die Töchter und nicht der weltliche Sohn die Hauptmasse erbten. Nehmen wir aber an, Pfalzgraf Hartwig hatte auch Aribo IV. als Sohn, und zwar als ältesten, behebt sich auch diese letzte Fragwürdigkeit. Der älteste Sohn Aribo erbte den Löwenanteil (und das wichtigste Amt), Eberhard noch eine Grafschaft, die Tochter Wichburgauch einen schönen Batzen, und Sohn Hartwig machte eine geistliche Karriere. (Ich bezweifle, dass das alle Kinder waren. Aber mehr geben die Quellen nicht her.)
Mich überzeugt mithin Tyrollers noch unbegründete Einordnung des Pfalzgrafen Hartwig als väterlicher und nicht mütterlicher Großvater von Erzbischof Aribo schon in diesem Stadium der Erörterung.
Aribo III. kann schwerlich mit Aribo IV. identisch sein, denn entweder wäre
Aribo III.IV.
ein sehr spätes Kind seines Vaters, oder er hätte erst mit 40 oder gar mehr Jahren geheiratet (und nicht einmal gleich nach dem Tod des Vaters). Da aber Hartwigs Frau ihren signifikanten Leitnamen(Wichburg) an die Kinder Aribos IV. vererbte, war sie so gut wie sicher deren Großmutter, nicht die gänzlich unbekannte Frau des kaum bekannten Aribo III. Hartwig erscheint urkundlich ab 953. Da er dabei als Inhaber eines Ministerium genannt wird, ist er ziemlich sicher auch verheiratet. Aribo IV. muss (s. o.) spätestens 975 geheiratet haben, ist also altersmäßig unschwer als sein Sohn einzureihen.
Kunigunde, die Mutter des Grafen Siegfried von Luxemburg, hatte aus erster Ehe mit dem Grafen Wigerich unter anderem eine Tochter Liutgard, die 960 eine Stiftung für das Seelenheil ihrer Eltern und ihrer beiden verstorbenen Ehemänner macht. [42Camille Wampach, Lux. UB 1, 1935, Nr. 168, S. 216–219:_Ego Liugardis … ex parentibus meis Wigerico et Cunegunda… seniorum quoque meorum Alberti et Everhardi_…] Tyroller hält (auf eine Anregung Vanderkinderes hin) diese Liutgardfür die Frau des von OTTO DEM GROSSEN938 abgesetzten und wohl bald darauf jung verstorbenen Bayern-Herzogs Eberhard; er und Dopsch halten Wigburg, namentlich belegte Mutter des Salzburger Erzbischofs Hartwig, also Frau des Gewaltboten und Pfalzgrafen Hartwig, und Mutter auch eines Eberhard, für eine Tochter von Eberhardund Liutgard. Ich empfinde dies als letztlich unbeweisbar, ohne dass ich den Schwiegersohn jener Kunigunde namens Eberhard in dem elsässischen Nordgaugrafen erkenne, wie es am ausführlichsten und nicht ohne Argumente Hlawitschka getan hat, [43 Eduard Hlawitschka, Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert (VeröffKommSaarlLdesG-VolksF 4), 1969, pass.] und halte es mit Settipani, der um dieses Problem einen Bogen gemacht hat.
Hierzu eine Anmerkung: Wenn wir Rihni als eineSchwester der Herzöge Arnulf und Berthold einsetzen (wie es nicht anders zu gehen scheint, wenn sie eine Tochter der Kunigundewar), und den proximus Hartwig als ihren Bruder, wäre die Ehe zwischen Hartwig und Wigburg höchstwahrscheinlich schon eine der verbotenen Verwandtschaft 3:3.

1. oo Pilgrim Graf
2. oo Hartwig I. Pfalzgraf von Bayern
16.9.985

Kinder:
1. Ehe

Poppo

2. Ehe

Eberhard Graf im Isengau

Aribo I. (IV.)
nach 1020

Hartwig Erzbischof von Salzburg (991-1023)
1023

Literatur:
------------
Dopsch, Heinz: Der bayerische Adel und die Besetzung des Erzbistums Salzburg im 10. und 11. Jahrhundert, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 110/111 1970/71 Seite 125-151 - Diepolder Gertrud: Die Herkunft der Aribonen, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 27, 1964 Seite 74-119- Faußner, Hans Constantin: Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 41-43,49 -Heinzelmann, Josef: Genealogische Randnotizen zu Erzbischof Aribo von Mainz und den Aribonen, in: Archiv für Familiengeschichtsforschung 6 (2002), S. 24­46 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 109 -Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 54 -