wikfried_bischof_von_verdun_+_984 (original) (raw)

Wikfried Bischof von Verdun (959-984)
------------
30.8.984

Sohn des Bayern N.N. und der N.N. ,Tochter der Oda von Sachsen; Neffe desErzbischofs Wigfrid von Kölnund Großneffe von KönigHEINRICH I.
Nach A. Thiele einziger Sohn desHerzogs Eberhard von Bayern aus dem Hause der LUITPOLDINGERund der Luitgard von Lothringen-Verdun, Tochter von Pfalzgraf Wigerich

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
--------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegener Dr. Wilhelm: Seite 73
******************
6. EBERHARD
--------------------

(*c 911/12 s. 5). F. u. eV.

Gemahlin:
------------
Liutgard, Tochter Wigerichs und der Kunigunde von Verdun.

Diese Verbindung ist wie folgt zu erschließen.Liutgardschenkte 960 St. Maximin in Trier Besitz als Seelgerät für ihre Eltern, ihre beiden Ehegatten Albert und Eberhard und ihre Kinder (H. Beyer, Mittelrhein. UB 1, 266 n 206). Albert ist derGraf Adalbert von Metz 944 (L. Vanderkindere, La formation territoriale des principautes belges 1902, 2, 350).
Eberhard kann nicht der erst 967 verstorbene Graf Eberhard IV. des elsässischen Nordgaussein, weil er 960 schon tot war. Für die Beweisführung kommt ferner Bischof Wigfrid von Verdun (960-984) in Betracht. Dieser schließt 973 mit seinen Schwester-Söhnen(sobrini nepotes) Liuthardund Richwin von Longwy einen Tauschvertrag. Liuthard muss ein Abkömmling der Liutgard durch eine ihrer Töchter aus der Ehe mitAdalbertsein, während eine zweite Tochter aus dieser Ehe mit Eberhard vom Nordgauverheiratet gewesen sein muss. Denn einerseits erscheint Liuthard als Vetter_(nepos_) von Kaiser KONRAD II.(SS 23, 782), der selbst durch seine Mutter Adelheid von dem genanntenEberhard abstammte, andrerseits ging das Erbe der Grafen von Longwy anAdalbert, Enkel Eberhards, über. Beides ist nur durch die gemeinsame Abkunft der zwei Familien von Liutgard und Adalbert erklärlich.Bischof Wigfrid muss aber der Bruder der an Eberhard vom Nordgau und Liuthard von Longwy vermählten Töchter der Liutgardegewesen sein. Doch kann er nur als ihr Halbbruder gelten, weil von Wigfrid berichtet wird, er sei ein Deutscher aus Bayern gewesen (S 4, 46). Er muss also aus der Ehe der Liutgard mit Eberhard gestammt haben, kann aber nur ein Bayer gewesen sein, wenn Eberhardselbst ein Bayer war. So kommt man auf den flüchtigen Bayern-Herzog Eberhard als (ersten) Gatten der Liutgard. Da der zweite Gatte schon 944 starb und aus der zweiten Ehe zwei Töchter bekannt sind, wird Eberhard c 940 gestorben sein. Seine Ehe mit Liutgard dürfte c 935 geschlossen worden sein.


Glocker, Winfrid: Seite 290
**************
"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

V. 39. Wigfrid, 959 Bischof von Verdun
-----------------
* c 925/30, 983 VIII 30

Alles Notwendige zu den Quellenbelegen für Bischof Wigfrid von Verdun ist bereits oben IV, 13 bei seinen Eltern gesagt. Zum Todestag vgl. BMi. 919c.
Allgemein informiert der Artikel von Karl Uhlirz i ADB BNd. 44, Seite 516 ff.
IV. 13.
NNw und der Bayer unbekannten Namens sind als Eltern des Bischof Wigfrid von Verdundurch die Gesta episcoporum Virdunensium cont. c. 3, SS IV 46, bezeugt; vgl. zur Zuordnung zu den Geschwistern des Pfalzgrafen Gottfried Kimpen, Anfänge Seite 26ff., und Hlawitschka, Anfänge Seite 92-102. Corsten, Grafen Seite 8f., vermutet, die in der Schenkungsurkunde für St. Ursula zu Köln, die wir bereits oben IV, 10. für den Prieser Gerhard angesprochen ahben, genannte Gerberga sei mit unserer namentlich unbekannten Mutter Bischof Wigfrids zu identifizeren.


Thiele, Andreas: Tafel 109
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

WIGFRIED
----------------

985

Sohn des Herzogs Eberhard von Bayern und der Luitgard von Lothringen-Verdun, Tochter von Pfalzgraf Wigerich

Wigfried war ab 960 Bischof von Verdun.


Finckenstein, Albrecht Graf Finck von: Seite 82
********************************
"Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056)"

Berengars Nachfolger Wikfried, der als FreundDietrichs I. von Metz und Richards von Toul ex disciplina Brunonisbereits den Einfluss des Kölner Erzbischofs auf die lothringische Politik erkennen läßt, war zwar im Verständnis der namentlich unbekannten lothringischen Verfassers der Gesta episcoporum Virdunensium de Bavariorum partibus, vir teutonicusim Bewußtsein der Lothringer also wegen seiner agnatisch bayerischen Herkunft ein landfremder, mütterlicherseits jedoch der Familie der MATFRIEDINGER und der WIGERICHEund damit schließlich auch seinen Vorgängern,Dado (881-923)undBernhard (870-879) verwandt. Endlich war er aber durch aseine Großmutter Oda, die Schwester HEINRICHS I., demsächsischen Königshauskognatisch verbunden. Er ist damit wohl das eindruckvollste Beispiel einer Personalpolitik, die verwandtschaftliche Beziehungen im Adel und zum Königstum einerseits, aber auch die geistige und politische Zusammengehörigkeit des Kreises um Brun von Kölnandererseits zu nutzen wusste.

Literatur:
-----------
Finckenstein, Albrecht Graf Finck von: Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1989 Seite 82 - Glocker, Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik, Böhlau Verlag Köln Wien 1989, Seite V 39 277,290 -Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 62,66,92-98,100-102,124-128.132-134,138,146,147 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 109 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 73 -