brunhilde_frankenkoenigin_+_613 (original) (raw)
Brunhilde Königin der Franken
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555 � 613
Reneve sur Vingeanne
Begraben: Martinsabtei vor Autun
Jüngere Tochter des Westgoten-KönigsAthangild und der Godiswintha
Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 761
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Brunichild, fränkische Königin
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�613
Tochter des westgotischen Königs Athanagild
1. oo 566/67 Sigibert I. König des fränkischen Ostreichs (Reims)
2. oo 576 Merowech (�577), Sohn Chilperichs I.
Bestimmendes Motiv für die Politik der frühenBrunichildwar Rache für die Ermordung ihrer Schwester Galswinthadurch deren Gatten Chilperichwegen dessen Frau vor und nach Galswintha,Fredegunde. So war Brunichild die treibende Kraft im Kampf Sigibertsgegen Chilperich. Gemeinsam mit zumindest einem Großen, gestützt auf die gentes SigibertskonnteBrunichild 575 die Herrschaft ihres unmündigen Sohnes Childebertim ostfränkischen Reich seines Vaters durchsetzen. Die Unmündigkeit Childebertswar Anlaß für den Machtkampf zwischen den ostfränkischen Großen und dem Königtum, vertreten durch KönigGunthramm,Brunichildund dem unter ihrer tuitio stehenden Childebert; er endete mit der Zurückdrängung der Großen und führte zum Vertrag von Andelot (587/86), der eine Stärkung des Königtums bedeutete und an dem Brunichild maßgeblichen Anteil hatte. Childebert (� 596) folgten dessen unmündige Söhne Theudebert II. in Austrien undTheuderich II. in Burgund "cum avia B." (Vita Columbani, I, 18; MGH SRM IV, 86). 598/99 wurde Brunichildvon den Austriern vertrieben und nahm seitdem in Burgund eine ähnliche Position ein wie unter Childebert in Austrien. Durch sie gelangten Romanen in höchste Ämter. Mit der Ermordung des Hausmeiers Protadius durch Burgunder wurde deren Opposition zu Brunichildzum ersten Mal deutlich. Wegen der Legitimität der SöhneTheuderichsvon concubinae geriet Brunichildin Konflikt mit Columban. Kämpfe zwischen den Enkeln Brunichildsführten zum Tod Theudeberts (612). Nach Theuderichs Tod (613) ließBrunichilddessen unmündigen Sohn**Sigibert II.** unter Ausschluß seiner Brüder zum König erheben. Die Opposition der Großen gegenBrunichild wuchs in beiden Reichen. Nachdem die Austrier Chlothar II. eingeladen hatten, verließen auch die BurgunderBrunichild, die613 grausam getötet wurde. Die zum Teil verzerrte DarstellungBrunichildsin den Quellen täuscht nicht darüber hinweg, daß sie Vorkämpferin eines mächtigen Königtums gegenüber den Großen und Verfechterin der Reichseinheit war.
Literatur:
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G. Kurth, La reine Brunehaut (Etudes franques I, 1919), 265-356 - M. Brion, Fredegonde et Brunehaut, 1935 - E. Ewig, Die frk. Teilungen und Teilreiche (511-613), AAMz, 1952, Nr. 9, 681ff., 712ff. - H. Grahn-Hoek, Die frk. Oberschicht im 6. Jh. Stud. zu ihrer rechtl. und polit. Stellung (VuF, Sonderbd. 21), 1976.
Bertelsmann: Seite 124
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"Lexikon Geschichte"
Brunhilde, Brunichilde, fränkische Königin westgotischer Herkunft
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�613
Gemahlin des MEROWINGERSSigibert I. (561-575) undMutter Childeberts II., seit 595 Regentin für ihre unmündigen Enkel. Bestrebt, die Rechte des Königtums gegenüber dem Adel zu wahren, unterlag sie bei dem Versuch, von einem mit Burgund vereinigten Austrien aus die Führung des Reiches zu übernehmen, dem hohen Adel undChlothar II., der sie hinrichten ließ.
Schwennicke Detlev: Tafel 1
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
SIGIBERT I.
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* 535/36, + ermordet Ennde 575
561/75 König in REIMS
oo Frühjahr 566
BRUNICHILD
* 545/50, + 613
Begraben: Autun St-Martin
Tochter von Athanagild, König der Westgoten
(II. oo MEROWECH, Sohn von König Chilperich I. in Soissons, + 577)
Als BrunhildesSchwesterGalsuinthavon ihrem Gemahl Chilperich I. von Neustrienum der Fredegunde willen getötet wurde, entbrannte ein Blutrachekrieg, in dessen VerlaufSigibert I. 575,Chilperich I. 584 ermordet wurden. Nach Sigiberts Tod regierte sie gemeinsam mit ihrem Sohn Childebert II. das austrasische Reich, nach dessen Tod 596 erhielt sie die Vormundschaft über seine Söhne. Auf Betreiben des Adels mußteBrunhilde599 Austrasien verlassen.613 unterlag sie, die durch ihre zentralistische Politik beim austrasischen Adel verhaßt war, im Kampf gegen die burgundischen Großen, die Chlothar II. zu Hilfe riefen, und wurde hingerichtet (von Pferden zerrissen).
Ewig Eugen: Seite 51
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"Die Merowinger"
Die KöniginBrunichild handelte rasch. Sie ließ ihren Urenkel Sigibert II., den ältesten Sohn Theuderichs, zum König erheben. Aber die Austrasier gingen zu Chlothar II. über. Die aristokratische Opposition regte sich bald sogar in den Reihen der Frankoburgunder. Das gegen Chlotharmobiliserte Heer löste sich ohne zu kämpfen in Chalons sur Marne auf. Brunichildwurde in Orbe (beim See von Neuchatel) vom frankoburgundischen Hausmeier festgenommen und Chlothar ausgeliefert. Die düstere dynastische Tragödie nahm ein schreckliches Ende. Chlotharließ die alte Königin, der er die Schuld an allen seit 575 begangenen Bluttaten aufbürdete, in grausamer Weise vierteilen. Er verschonte von der FamilieTheuderichs nur seinPatenkind Merowech.
Seite 96
Die Bestattung in einer Basilika konnte man, wie es scheint, selbst dem ärgsten Feind nicht verwehren. So hat Chlothar II. offenbar toleriert, daß die 613 in Reneve sur Vingeanne so grausam hingerichtete KöniginBrunichild in der von ihr gegründeten Martinsabtei vor Autun zur letzten Ruhe geleitet wurde.
567
1.oo Sigibert I. König von Austrasien
um 535 � 575 vor 8.12. ermordet
576
2. oo Merowech, Sohn Chilperichs I.
� 577
Kinder:
Ingunde
um 568 � 585
579
oo Hermenegild westgotischer Prinz
um 550 �13.4.585
Childebert II.
570 � 596
Chlodosinda (Chlodoswinth)
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Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Dahn, Felix: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurth 1997, Seite 120,127, 386,393,397,413,419,424,429,433 - Deutsche Geschichte VEB Verlag der Wissenschaften Berlin 1982, Seite 242,263 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 184,264 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 49-52,76,89,233 - Ewig Eugen: Die fränkischen Teilungen und Teilreiche (511-613). Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz 1952 - Ewig, Eugen: Die Merowinger, Seite 44-52,84,90,93,96,111,117-119,126,136,138,201, 204 - Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 96,158 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989, Seite 186 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 18,21,26,30,32,34,58-60,62,64-71,97,102,109,115,123,129, 134,142,147,161,165,167,185,189,196 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987, Seite 23-33,37,39,46,84 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 221 -Jarnut, Jörg: Agilolfingerstudien, Anton Hiersemann Verlag Stuttgart 1986, Seite 57,60,63,66,92,126 - Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart, Seite 104,112 - Nack Emil: Germanien. Ländern und Völker der Germanen. Gondrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach 1977, Seite 78,207,246,251,260 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 150,200,202-205, 208-211,213,217,226-233,261,286,287,288,289,709,823 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch II Kapitel 10/Buch III Kapitel 10/Buch IV Kapitel 1,11 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 29 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 12-14 - Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Mittelalter. Anton Hirsemann Stuttgart 1972, Seite 94,96,108,124,127,128,131,133-135,136-138,222,247 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 1 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 2 - Werner, Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1995, Seite 344, 371 -