Betriebssystem SCP (original) (raw)
(SCP=Singlecomputer Control Program)
Unter diesem Oberbegriff seien alle CP/M-kompatiblen Betriebssysteme der DDR zusammengefasst. Um den jeweiligen Hardware-Anforderungen der einzelnen Rechner zu genügen, wurden SCP-Systeme für die verschiedensten Rechner erstellt. Um einen Rechner booten zu können, musste man also das passende SCP haben. Da die Hardwareausstattung auch innerhalb eines Rechnertyps variieren konnte, waren einige SCP-Systeme generierbar, sie konnten (und mussten) also auf die aktuelle Hardware eingestellt werden. Prozessorseitig gab es 8-Bit-Varianten (z.B. SCP1526) und 16-Bit-Varianten (z.B. SCP1700).
Die Anwendersoftware war mit der anderer SCP-Systeme des gleichen Prozessortyps austauschbar, vorausgesetzt die Programme machen keine direkten Hardwarezugriffe. Auf diese Weise waren auch westliche Anwenderprogramme (besonders Bürosoftware) nutzbar, was SCP schnell in der DDR zum beliebtesten Bürocomputer-Betriebssystem seiner Zeit machte.
SCP-Systeme wurden auf folgenden Rechnern eingesetzt:
| Rechner | Betriebssystem |
|---|---|
| A5105 | SCP 5105 |
| A5110 | SCP, MicroDOS, M/OS |
| A5120 | SCP 1526, CPA 1526,MicroDOS 1526, BCU880, CP/Z, CP/M 2.2 |
| A5130 | SCP 1526, CPA 1526,MicroDOS 1526, BCU880, CP/Z, CP/M 2.2 |
| K8918 | K8918-OS |
| K8924 | SCP 1526, CPA 1526,MicroDOS 1526, BCU880, CP/Z |
| BC25 | CP/M |
| PC1715 | SCP 1715, CP/A 1715, MicroDOSDAC1715, CP/M 2.2 |
| PC1715W | SCP 3.0, TOS/M |
| K8912 (modifiziert) | M/OS |
| K8915 | SCP 8, SCP8915 |
| DORAM | SCP 1526 |
| A7100 | SCP1700 2.x, CP/K 1700, CP/M 86 |
| A7150 | SCP1700 3.x, CP/K 1700, CP/M 86 |
| MPC | SCP/M |
| NPC8 | M/OS |
| P8000 | OS/M |
| PRG7xx | SCP1526/710 |
| PSA1305 | COS-PSA, DOS-PSA |
| MIC80 | CP/M |
| Audatec FDE | CP/M-FDE |
| Audatec IBE | SCP-IBE |
| KC85 | MicroDOS, CP/KC, ML-DOS |
| KC87 | CP/A |
| MRA2 | CZ-CPM |
| NANOS | NANOS 2.2 |
| NANOS | EPOS |
Die meisten SCP-Systeme arbeiteten diskettenorientiert, sie booteten also von Diskette /Festplatte und nutzen diese auch als primären Datenträger.
Einige Sondervarianten, genau gesagt die Systeme M/OS und COS-PSA benutzten dagegen einelektronisch steuerbares Magnetkassettenlaufwerk als primären Datenträger. Die Diskettenspuren wurden dabei in Form von Datenblöcken auf dem Band nachgebildet. Dieses Verfahren war im Vergleich zu Disketten sehr langsam, ermöglichte aber damit zwei Diskettenlaufwerks-losen Rechnern die Nutzung der SCP-Software. Es gab auch SCP-Systeme, die mit RAM-Disks arbeiteten, manche sogar ausschließlich.
SCP-Befehle
SCP unterschied zwei Arten von Befehlen: interne und externe. Interne Befehle waren immer verfügbar, externe Befehle wurden von der Diskette als Programm (Namenserweiterung .COM) gestartet.
Interne Befehle
- DIR
Anzeigen des Disketten-Inhaltes - TYPE
Anzeigen einer Textdatei. Anwendung: TYPE dateiname - ERA
Löschen einer Datei. Anwendung: ERA dateiname - NAME
Umbenennen einer Datei. Anwendung: NAME neuername:=altername - USER
Umschalten auf einen anderen Nutzerbereich. Anwendung: USER nutzernummer Hinweise zum USER-Befehl: SCP unterstützte keine Verzeichnisstruktur.
Stattdessen gibt es verschiedene Nutzerbereiche, zwischen denen man umschalten kann.
Man sah jeweils nur die Dateien, die dem aktuellen Nutzer zugewiesen waren.
Kopieren über die Grenzen eines Nutzerbereichs konnte mit dem Programm DIENST gemacht werden.
Einen Vergleich der wichtigsten Befehle bei den unterschiedlichen Betriebssystemen findet man hier.
Betriebssystem SCP1526
(Alias SCP 1526, SCPX1526, SCPX 1526)
Die Rechner A5120, A5130, K8924 und DORAMwurden ursprünglich zusammen mit dem Betriebssystem SIOS entwickelt, das zwar die gesamte Hardware dieser Rechner unterstützte, aber ein verhältnismäßig starres uns schwer zu bedienendes System war. Höhere Programmiersprachen waren für SIOS vorerst nicht verfügbar und vor allem mangelte es an Anwenderprogrammen, da SIOS eine reine DDR-Entwicklung war und mangels westlicher Äquivalenzsysteme die Anwenderprogramme auch nur aus der DDR kommen konnten.
Ab 1983 kam das Betriebssystem UDOS für diese Rechner hinzu, was zumindest das Problem mit den Programmiersprachen löste. Aber auch für UDOS gab es nur wenig Anwendersoftware.
Ab Mitte 1984 war das Betriebssystem SCP1526 dann verfügbar, das sich schnell zum beliebtesten System dieser Rechner entwickelte und die anderen Systeme weitgehend verdrängte. Mit SCP erschloss sich die Möglichkeit, die in großem Maße vorhandene westliche Anwendersoftware zu nutzen, auch wenn SCP die hardwareseitigen Möglichkeiten der Rechner (z.B. Multitasking und Speicherschutz) gar nicht ausschöpfte. Entwickler von SCP1526 war das Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
SCP1526 bootete von jedem Diskettenlaufwerk und konnte sowohl 5¼-Zoll-Disketten als auch 8-Zoll-Disketten bedienen. Dabei kannte es eine große Anzahl verschiedener Formatierungsarten, um einen Datenaustausch auch mit anderen SCP-System zu ermöglichen.
Die Zuordnung der Formate zu den Diskettenlaufwerken erfolgte mit dem Befehl MODF.
Die Standardformatierungsarten waren 16x256x80 (624k) und 5x1024x80 (780k).
Eine Diskette mit einer unbekannten Formatierung konnte man mit dem Befehl MODX analysieren.
Da die K1520-Rechner in ihrer Konfiguration sehr variabel waren, gab es das Programm SYSP zur Anpassung des SCP an die Hardware.
Dort konnten Tastatur-, Bildschirm-, Laufwerk- und Druckerarten festgelegt werden.
Mit der Taste PRINT konnten alle Bildschirmausgaben parallel auf den Drucker geschickt werden. Welche Schnittstelle und welche Schnittstelleneinstellungen dabei benutzt wurden, ließ sich im Betriebssystem mit dem Befehl SYSP generieren oder zur Laufzeit mit dem Befehl SEPR einstellen. Erneutes Drücken der Taste PRINT schaltete den Druck wieder ab.
Bei Benutzung der Tastatur K7636 wurde die Funktion CTRL-Cmangels einer passenderen Taste mit der Taste INS-LN ausgeführt.
Versionen:
- 1.4: Nutzung der Diskettenlaufwerke MFS1.6
- 1.5: Neues Diskettenformat 5x1024, Fehlerbeseitigung beim Floppyzugriff
- 1.6: Datenverfälschung bei RAM-Disks beseitigt, Tastaturpuffer vergrößert, Kassettenmagnetbandzugriff verbessert.
- 1.7 (ab 12/87): Beseitigung eines READY-Fehlers beim Diskettenzugriff
Wichtige Befehle
- PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - INIT
Formatieren einer Diskette - CODP
Sektorweises Kopieren einer Diskette - MODF
Zuordnen einer Disketten-Formatierungsart zu einem Laufwerksbuchstaben - MODX
Analyse der Formatierungsart einer Diskette - SYSG
Kopieren des Betriebssystem von einer Diskette auf eine andere [genauso formatierte] Diskette - SYSP
Generieren eines neuen Betriebssystems entsprechend der vorhandenen Hardware - SYSX
Anzeigen, für welche Hardware das Betriebssystem auf einer Bootdiskette generiert ist - SEPR
Einrichten des Druckers ohne feste Abspeicherung - SDIR
Erweiterte Anzeige des Disketteninhaltes - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei)
Betriebssystem SCP1526/710
(Alias SCP 1526/710)
Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern PRG710 und PRG710-1 eingesetzt.
Da sich beide Rechner hardwareseitig unterschieden, gab es speziell generierte Varianten für beide Rechner.
Die Standard-Diskettenformate waren 5x1024x80 (780k) und 16x256x80 (624k).
Wichtige Befehle
- PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung: PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - CODP
Sektorweises Kopieren einer Diskette - FORMAT
Formatieren einer Diskette - MODF
Zuordnen einer Disketten-Formatierungsart zu einem Laufwerksbuchstaben - MODX
Analyse der Formatierungsart einer Diskette - SYSG
Kopieren des Betriebssystem von einer Diskette auf eine andere [genauso formatierte] Diskette - SYSPRG
Generieren eines neuen Betriebssystems entsprechend der vorhandenen Hardware - SYSX
Anzeigen, für welche Hardware das Betriebssystem auf einer Bootdiskette generiert ist - SEPR
Einrichten des Druckers ohne Betriebssystem-Änderung - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - CONV1
Kopien von Textdateien oder Binärdateien von UDOS nach SCP - PROG
Lesen und Schreiben von EPROMs der Typen U555 und U2716 - SDIR
Erweitere Anzeige des Disketteninhaltes - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei)
Betriebssystem SCP1700
(Alias SCP 1700)
Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern A7100 und A7150 benutzt und von den Firmen Robotron-Projekt Dresden und Robotron-Vertrieb Berlin vertrieben.
Wegen der unterschiedlichen Hardware gab es für beide Rechner unterschiedliche Generierungen.
Version 2.x lief nur auf dem A7100, Version 3.x lief auf beiden Rechnern.
Am A7150 unterstützte SCP auch die Nutzung der Festplatte (1 Partition), Laufwerk F. Auch das Booten von Festplatte war möglich.
Das Standard-Diskettenformat von SCP1700 war 16x256x80 (624k), wobei bei bootfähigen Disketten die Systemspuren mit 16x128 formatiert waren.
Das Betriebssystem steckte in der Datei SCP.SYS, die von der Bootspur aus angesprungen wurde.
Das Kennzeichen ausführbarer Programme unter SCP1700 war die Namenserweiterung .CMD
Wichtige Befehle
- INIT
Formatiert eine Diskette - COPYDISK
Kopiert den Inhalt einer Diskette sektorweise auf eine andere Diskette - DISKSET
Zuordnen eines Laufwerksbuchstaben zu einer Disketten-Formatierungsart - LDCOPY
Kopiert das Betriebssystem (Bootsystem) auf einer andere Diskette - PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung: PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - SDIR
Erweitere Anzeige des Disketteninhaltes - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - HDSYSTEM
Einrichten einer Partition auf der Festplatte. Die Partition ist vorher unter DCP mit dem Programm MWINCH zu erstellen. - L
Lädt aktualisierte Steuersoftwaredatei GRAF??.F* in das KGS-Modul (BIOS-Update)
Ist Voraussetzung zum Ausführen einiger CAD-Programme. Die Dateien für den A7100 hießen GRAF??.FRM und die für den A7150 hießen GRAF??.F50.
"??" steht für die Versionsnummer der Software.
z.B.: L GRAF12.FRM Der Preis für einen SCP-Diskettensatz für die alphanumerische Rechnervariante betrug 2408,35 Mark, der für die grafische Rechnervariante betrug 3095 Mark.
Betriebssystem SCP5110
(Alias SCP 5110)
Dieses Betriebssystem wurde vom VEB Büromaschinenwerk Sömmerda ab 1983 vertrieben und ausschließlich auf dem Rechner A5110 eingesetzt.
SCP5110 hatte das recht komfortable Konfigurationsprogramm INSTSCP, mit dem das System den eigenen Anforderungen gut angepasst werden konnte.
SCP5110 kannte eine große Anzahl verschiedener Formatierungsarten, um einen Datenaustausch auch mit anderen SCP-System zu ermöglichen.
Die Zuordnung der Formate zu den Diskettenlaufwerken erfolgte mit dem Befehl INSTSCP.
Die Standardformatierungsarten waren 16x256x77x1 und 4x1024x77x1.
Abhängig vom verbauten Floppycontroller gab es zwei Varianten des SCP, die untereinander nicht austauschbar waren.
Wichtige Befehle
- INSTSCP
Kopieren von Betriebssystemen, Anpassung an die Diskettenlaufwerke und Formatierungsarten - INIT
Formatieren von 5¼-Zoll-Disketten in K5600.10-Laufwerken - INITISOT
Formatieren von 8-Zoll-Disketten in EC5074-Laufwerken - SGEN
Betriebssystem von einer Diskette auf eine andere kopieren - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - XSUB
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei)
Betriebssystem SCP1715
(Alias SCP 1715)
Dieses Betriebssystem wurde vom VEB Büromaschinenwerk Sömmerda vertrieben und ausschließlich auf dem Rechner PC1715 eingesetzt. Durch die hohen Produktionszahlen des PC1715 erlangte SCP1715 eine große Verbreitung in der DDR.
SCP1715 hatte ein recht komfortables Konfigurationsprogramm INSTSCP, mit dem das System gut an die eigenen Anforderungen angepasst werden konnte.

SCP1715
SCP1715 kannte eine große Anzahl verschiedener Formatierungsarten, um einen Datenaustausch auch mit anderen SCP-System zu ermöglichen.
Die Zuordnung der Formate zu den Diskettenlaufwerken erfolgte mit dem Befehl INSTSCP.
Die Standardformatierungsarten waren 16x256x80 (624k) und 5x1024x80 (780k).
Nachteilig an SCP1715 war, dass sich beim Booten unbedingt eine lesbare Diskette in Laufwerk A: befinden musste, ansonsten lieferte das System in eine nicht-verlassbare Fehlermeldung.
Wichtige Befehle
- INSTSCP
Kopieren von Betriebssystemen, Anpassung an die Diskettenlaufwerke und Formatierungsarten, Einrichtung - INIT
Formatieren von Disketten - SDIR
Erweitere Anzeige des Disketteninhaltes - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei)
Betriebssystem SCP5105
(Alias SCP 5105)
Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Bildungscomputer A5105 eingesetzt.
Im Gegensatz zu den anderen SCP-Systemen wurde SCP5105 nicht von der Diskette gebootet, sondern befand sich im ROM des Rechners.
Zum Starten von SCP5105 genügte es daher, dass sich eine leere Datei namens SCPX5105.SYS auf der Diskette beim Booten des Rechners befand.
War diese Datei nicht vorhanden, wurde stattdessen das Betriebssystem RBASIC geladen.
Das Standard-Diskettenformat ist 5x1024x80 (780k).
Wichtige Befehle
- INSTALL
- PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung: PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - SEPR
Einrichten des Druckers - SDIR
Erweitere Anzeige des Disketteninhaltes - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - ZG
Zeichensatz verändern
Betriebssystem SCP8915
Dieses Betriebssystem war ausschließlich auf den älteren Versionen des Rechners K8915 lauffähig.
Wichtige Befehle
- CASCO
Arbeit mit dem Magnetkassettenlaufwerk K5200 - DISGEN
Betriebssystem generieren - FORMAT
Diskette formatieren - SOFTKEY
Kommandos auf Funktionstasten legen - STAT
freien Platz auf den Diskettenlaufwerken anzeigen - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - XSUB
Batch-Dateien ausführen
Betriebssystem SCP3
(Alias SCP 3)
Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Rechner PC1715W benutzt und vom Büromaschinenwerk Sömmerda entwickelt.
Gegenüber dem SCP1715 wurde die Einrichtung des Betriebssystem wieder auf einzelne Befehle aufgeteilt, ein zentrales Installationsprogramm gab es nicht mehr.
Wichtige Befehle
- COPYSYS
Anwendung: COPYSYS quelllaufwerk ziellaufwerk [Optionen]
Überträgt die Systemspuren auf eine andere Diskette. Die Konfiguration der Laufwerke für das neue System kann bei [Optionen] angegeben werden: MFS1.2, MFS1.4, MFS1.4, MF3200, MF6400
z.B. COPYSYS A: B: [c=mfs1.2 d=mf6400] - DATE
Setzen und Anzeigen von Datum und Uhrzeit - DEVICE
Anzeigen und Setzen von E/A-Parametern (Gerätezuweisungen, Baudraten) - DIR
Anzeigen des Verzeichnisses einer Diskette - DIRS
Anzeigen aller Systemdateien im Verzeichnis einer Diskette - DUMP
Anzeigen einer Datei als HEX-Code und als Text. - ERA
Löschen von Dateien - GET
Umleiten der Eingabe (Standard: Tastatur) durch andere Geräte (z.B. eine Datei) - HELP
Zeigt einen Hilfetext zu den Befehlen an.
z.B. HELP DIR - INIT
Formatieren von Disketten - INITDIR
Vorbereiten einer Diskette für die Nutzung von Datei-Datum und Datei-Uhrzeit - MODCS
Laden einer Zeichensatzdatei.
Anwendung: MODCS dateiname[tabellennummer]
z.B. MODCS LATKYR.ZGF[2] - MODFD
Anzeigen und Ändern des Diskettenlaufwerks in einem laufenden Betriebssystem
z.B. MODFD C:[device=mfs1.2] - MODIO
Anzeigen und Ändern der seriellen Schnittstellen - PUT
Umleiten der Ausgabe (Standard: Bildschirm) durch andere Geräte (z.B. eine Datei) - REN
Umbenennen einer Datei
Anwendung: REN neuername=altername
z.B. REN datei.neu=datei.alt - SET
Einstellen von Dateipasswörtern, Dateiattributen und dem Dateidatum - SETDEF
Einstellen des Laufwerks für temporäre Dateien - SHOW
Anzeigen der Zugriffsart und des freien Platzes der Laufwerke - SUBMIT
Ausführen einer Stapelverarbeitungsdatei (Batchdatei) - TYPE
Anzeigen einer Textdatei
wichtige Dateien
- PROFILE.SUB
Stapelverarbeitungsdatei, die beim Start des Rechners automatisch abgearbeitet wird. - SCP3.SYS
Betriebssystemdatei. Wird beim Booten benötigt. - CPP.COM
Betriebssystemdatei. Wird beim Booten benötigt.
Betriebssystem SCP 8.0
Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Rechner K8915(Neue Version oder Harddisk-Version) benutzt.
Wichtige Befehle
- DISGEN
Betriebssystem generieren - FORMAT
Diskette formatieren - MODF
Zuordnen einer Disketten-Formatierungsart zu einem Laufwerksbuchstaben - PRINST
Drucker einrichten - RADE
Nutzung einer RAM-Disk - SOFTKEY
Kommandos auf Funktionstasten legen - STAT
freien Platz auf den Diskettenlaufwerken anzeigen - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - XSUB
Batch-Dateien ausführen
Betriebssystem SCP/M
Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern MPC1, MPC2,MPC3 und MPC4 benutzt.
Da sich die einzelnen Mansfeld-Rechner hardwareseitig unterschieden, gab es verschiedene Versionen des SCP/M für die einzelnen Rechner:

SCP/M 2.44 auf dem MPC2
Das Standard-Diskettenformat für den MPC war 5x1024x80 (780k).
Wichtige Befehle
- FORM3
Formatieren von Disketten - FORMHD
Formatieren der Festplatte (bei der Harddisk-Variante des MPC4). Es war möglich, die gesamte Platte zu formatieren oder jeweils eins der drei logischen Laufwerke. - SYSCOP
Betriebssystem auf eine andere Diskette kopieren - COPY
Kopieren von Dateien - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - CENTRO
Aktivieren den Centronics-Schnittstelle für den Drucker - DTR
Aktivieren der seriellen Schnittstelle mit Hardware-Protokoll für den Drucker - WRAP
Einschalten des Zeilenumbruchs für den Bildschirm - FETT
Einschalten Fettschrift auf dem Bildschirm - SHRG
Einschalten Schrägschrift auf dem Bildschirm - NORMA
Einschalten Normalschrift auf dem Bildschirm - SPRINT
Aktivierung der seriellen Schnittstelle als Druckeranschluss (nur MPC1 und MPC2) - SYSHD
Festplattentreiber. Er veränderte die Laufwerksbuchstaben und fügte über A: B: und C: den Zugriff auf die logischen Festplattenlaufwerke ein. - LX80
Aktivierung der parallelen Schnittstelle als Druckeranschluss (nur MPC1 und MPC2)
Betriebssystem CP/A
Dieses Betriebssystem wurde im Institut für Informatik und Rechentechnik der Akademie der Wissenschaften entwickelt und auf den Rechnern A5120, A5130, K8924, PC1715, CR5000 sowie MFA100/V.16 eingesetzt. CP/A war das einzige SCP-Betriebssystem, das als Quelltext vertrieben wurde. So konnten sich die Anwender eigene Treiber in das Betriebssystem einbauen.
Das Standard-Diskettenformat war 5x1024x80 (800k) beim PC1715, 5x1024x80 (780k) bei den anderen Rechnern.

CP/A 1526
Wichtige Befehle
- FORMAT
Formatieren von Disketten und manuelles Zuweisen von Laufwerksbuchstaben zu Diskettenformaten. - CPABCGEN
Betriebssystem auf eine andere Diskette übertragen. - PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung: PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - SDIR
Erweitere Anzeige des Disketteninhaltes - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) Im Unterschied zu den meisten anderen Betriebssystemen war CP/A auf der Diskette nicht in speziellen Bootspuren, sondern in einer Datei @OS.COM (der Name konnte variieren) untergebracht.
Betriebssystem MicroDOS
Unter diesem Namen gab es ein Betriebssystem für die Mühlhäuser KleincomputerKC85/2, KC85/3 undKC85/4 und auch ein Betriebssystem für die RechnerA5110, A5120 / A5130sowie eine Variante für den PC1715. Hersteller war das Institut für sozialistische Wirtschaftsführung in Rostock. Zum Zeitpunkt des MicroDOS-Entwicklungsbeginns gab es das SCP von Robotron noch nicht. MicroDOS entstand ursprünglich im "Internationalen Institut für Probleme der Leitung" (IRIMS, International Research Institute for Management Sciences) in Moskau. In Rostock wurde dann die BIOS-Komponente passend zur Hardware der Bürocomputer neu geschrieben. Im Gegensatz zum SCP wurde die Abstammung des MicroDOS vom CP/M in der Dokumentation nicht verheimlicht.

Startbildschirm vom MicroDOS (PC1715)
Die größte Verbreitung hatte zweifellos das MicroDOS auf dem Kleincomputer KC85 gefunden. Dort ermöglichte dieses Betriebssystem, das auf der Disketteneinheit D004 lief, die Nutzung von CP/M-kompatibler Software.

Betriebssystem MicroDOS auf dem KC85.
Besonderheiten von MicroDOS:
- Warmstart (CTRL-C) ohne Diskettenzugriff
- automatische Erkennung von Diskettenwechseln -> Aktualisierung der Dateianzeigen
- Bildschirm und Tastatur sind auf/von Dateien umleitbar
- Möglichkeit der Generierung von residenten Nutzerprogrammen
Wichtige Befehle
- FORMAT
Disketten formatieren - HARDCOPY
Sektorweises Kopieren einer Diskette - D
Disketteninhalt anzeigen (DIR) - E
Löschen von Dateien (ERA) - SELDSK
Zuordnen von Laufwerksbuchstaben zu den einzelnen Diskettenformaten - SELPRT
Einrichtung des Druckers - MSYSGEN oder MSYSG
Generieren eines neues Betriebssystemkerns. Achtung, es werden nicht die bestehenden Einstellungen übernommen, sondern es wird stets komplett neu generiert! Für den A5120 gab es eine spezielle Variante MSYSG20, für den PC1715 mit MFS1.6 gab es MSYSG15A, für den PC1715 mit MFS1.2 gab es MSYSG15B. - K6311SEL
Einrichtung des Druckers K6311 - REFOR
Datenaustausch mit dem Betriebssystem SIOS - SUBMIT
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - <dateiname
Eingabe umleiten statt von der Tastatur von einer Datei - >dateiname
Ausgabe umleiten zusätzlich zum Bildschirm in eine Datei - O
Eingabe der Anzahl der Systemspuren für ein Laufwerk, z.B. O C:2 - S
Festlegen des Systemlaufwerks. Dateien werden, wenn sie auf dem aktuellen Laufwerk nicht gefunden werden, auf dem Systemlaufwerk gesucht. z.B. S D: - U
Auswahl des aktuellen Nutzers. z.B. U 3 - OC
Aktivierung der Zweitbelegung nur bei den Buchstaben (=Großbuchstaben), ohne die anderen Tasten umzuschalten
Sondertasten
- CTRL-D: Anhalten des aktuellen Kommandos, starten des MicroDOS-Prompts zur Ausführung eines Kommandos. Danach Rückkehr ins erste Programm.
- CTRL-F: Beenden der Ausgabeumleitung in eine Datei
- CTRL-P: Bildschirmausgaben parallel auch auf den Drucker senden
- CTRL-Q: Fortsetzen des angehaltenen Rechners nach Drücken von CTRL-S
Im Unterschied zu den meisten anderen CP/M-Betriebssystemen war MicroDOS auf der Diskette nicht in speziellen Bootspuren, sondern in einer Datei MICRODOS.SYS untergebracht.
Das Standard-Diskettenformat war auf den Bürocomputern war 5x1024x40x1, auf dem KC85 war es 5x1024x80x2.
Betriebssystem CP/K
CP/K war ein Verwandter von SCP1700 und wurde ebenfalls auf den Rechnern A7100 und A7150 benutzt, hergestellt vom VEB Energiekombinat Berlin. Unterschiede zum SCP1700 waren:
- Standard-Diskettenformat 780k (5x1024x80, Bootspur: 16x128)
- Nutzung von 40-spurigen Disketten möglich
- Automatische Formaterkennung
- Verbesserter Tastaturtreiber

CP/K auf dem Rechner A7150
Im Gegensatz zum SCP1700 lag das Betriebssystem bei CP/K komplett in den Systemspuren der Diskette.
Allerdings unterstützte CP/K zum Drucken nur die Centronics-Schnittstelle.
CP/K bot beim Start an, eine RAM-Disk mit 380 KByte Größe oder mehr anzulegen.
Für die Rechner A7100 und A7150 gab es jeweils speziell an die Hardware angepasste, nicht austauschbare Versionen.
Wichtige Befehle
- FORMAT
Formatieren von Disketten, Kopieren von Disketten, Übertragen des Betriebssystems, Einstellen von Diskettenformaten. - DISKSETN
Einstellen des Diskettenformats - CPKKEY
Belegung der Funktionstasten auf der Tastatur
Betriebssystem CP/M
Auch unter dem ursprünglichen Namen wurde CP/M für einige Sonderfälle eingesetzt.
So lief z.B. auf dem Computer BC25 eine spezielle CP/M-Version, die die Benutzung der Festplatte und das Booten davon ermöglichte.

CP/M auf dem BC25
Ein Unterschied zwischen CP/M und SCP war in der Hardware begründet: CP/M setzte das Vorhandensein eines hochintegrierten Floppycontrollers (U8272) voraus. SCP dagegen arbeitete mit einem diskret aufgebauten Floppycontroller.
Auch auf den Computern A5120 und PC1715gab es speziell auf die Hardware des jeweiligen Computers angepasste Betriebssysteme mit Namen "CP/M".
Betriebssystem CP/M86
(Alias CP/M 86)
Neben SCP1700 und CP/K wurde als drittes Betriebssystem CPM/86 (unter dem originalen Namen) am A7100 eingesetzt.
Hersteller war das Petrolchemische Kombinat in Schwedt.
Die Unterschiede zu den beiden anderen Betriebssystemen konnten bisher nicht geklärt werden.

CP/M auf dem A7100
Betriebssystem CP/Z
CP/Z wurde von ZOAZ vertrieben und auf den Computern K8915 sowie in seltenen Fällen auf dem ComputernA5120 und PC1715 eingesetzt.
Bedingt durch die hardwareseitigen Unterschiede gab es für jeden Rechner spezielle Generierungen.
Gravierende Unterschiede zum Betriebssystem SCP konnten bislang nicht festgestellt werden.
Interne Befehle
- DIR Verzeichnisinhalt anzeigen
- TYPE
Textdatei anzeigen - REN
Datei umbenennen. Verwendung: REN neu.dat=alt.dat - ERA
Datei löschen - SAVE
Speicherinhalt (ab 100h) auf Diskette schreiben. Als Parameter ist die Anzahl der Seiten (jeweils 100h) und die Zieldatei anzugeben. z.B. SAVE 5 B:\SPEICHER.DAT - GO
Erneutes Starten des letzten Programms ohne Neuladen vom Datenträger. Funktioniert nicht bei allen Programmen. - SETT
Stoppuhr auf 0 setzen - TIME
Anzeige der Uhrzeit - MTB
Maschinentagebuch. Datum, Uhrzeit und Laufzeit in eine Datei MTB*.* schreiben. Die Stoppuhr wird dabei auf 0 gesetzt. Verwendung: MTB xxxx xxxx=4-stellige Projektkennung.
Wichtige externe Befehle
- CPZGEN
Anpassen den Betriebssystems an die Hardware (Diskettenlaufwerke, Bildschirme) - INITKPC
Formatieren von Disketten - MODLW
Zuweisen von Laufwerksbuchstaben zu den unterschiedlichen Diskettenformatierungsarten - RFC
RAM-Floppy aufbauen
Betriebssystem DAC1526
(Alias DAC 1526)
Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern A5120, A5130, K8924 eingesetzt.
Vertrieben wurde das Programm vom Dampferzeugerbau Berlin.
Es hatte gegenüber SCP1526 bereits eine automatische Diskettenformat-Erkennung.
DAC erlangte keine große Verbreitung und wurde später durch CP/A abgelöst.
Das Standard-Diskettenformat ist 5x1024x80 (790k).

DAC 1526
Wichtige Befehle
- FORMDACB
Formatiert Disketten - SYSGEN
Kopiert das Betriebssystem auf eine andere Diskette.
Betriebssystem DAC1715
(Alias DAC 1715)
Dieses wurde Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Rechner PC1715 eingesetzt.
Vertrieben wurde das Programm vom Dampferzeugerbau Berlin.
Es hat gegen über dem SCP1715 bereits eine automatische Diskettenformat-Erkennung.
DAC erlangte keine große Verbreitung und wurde später durch CP/A abgelöst.
Das Standard-Diskettenformat ist 5x1024x80 (790k).
Wichtige Befehle
- FORMDACP
Formatiert Disketten - SYSGEN
Kopiert das Betriebssystem auf eine andere Diskette.
Betriebssystem TOS/M
TOS/M war ein Betriebssystem mit russischer Oberfläche, das ausschließlich auf dem Rechner PC1715W lief. Anhängig vom gewählten Zeichensatz wurden die Programme mit lateinischem oder kyrillischem Zeichensatz dargestellt. In der DDR war das System vermutlich nicht im Einsatz.
Funktionell ähnelte es stark SCP3.0. Ob eins der Systeme aus dem anderen hervorgegangen war, ist noch unbekannt.
Wichtige Befehle
- INIT
Formatierung einer Diskette - PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - COPYSYS
Das Betriebssystem auf eine andere Diskette übertragen - MODCS
Bildschirmzeichensatz ändern - FKEY
Funktionstasten definieren
Betriebssystem BCU880
(Alias BCU 880)
Dieses Betriebssystem war vermutlich das erste CP/M-kompatible System der DDR und wurde ab 1983 vom "VEB Forschungszentrum des Werkzeugmaschinenbaus Karl Marx Stadt" entwickelt und auf dem Rechner A5120 eingesetzt.
Anscheinend erforderte BCU einen besonderen Lade-EPROM. Daher ist es bislang nicht gelungen, BCU auf einem heute noch existierenden Rechner zu starten.

Labor-Startversuch von BCU
BCU ist bisher ausschließlich auf 8-Zoll-Disketten sowie einseitigen, 40-spurigen 5¼-Zoll-Disketten (Standard-Diskettenformat 26x128x40x1) aufgetaucht.
Wichtige Befehle
- FORMAT
Formatierung einer Diskette - INIT
Formatierung einer Magnetkassette - PIP
Kopieren oder Drucken einer Datei.
Anwendung PIP ziel:=datei
z.B. PIP B:=A:TEST.TXT (kopiert die Datei A:TEST.TXT auf Laufwerk B:)
z.B. PIP PRN:=A:TEST.TXT (Ausdrucken der Datei A:TEST.TXT) - SUBM
Ausführen einer Stapeldatei (Batchdatei) - STAT
Zeigt den freien Platz einer Diskette oder die Größe von Dateien an - SYSGEN
Kopiert das Betriebssystem auf eine andere Diskette BCU enthielt auch eine Unterstützung für K5200-Magnetkassettenlaufwerke, die über Laufwerksbuchstaben eingebunden wurden.
Anscheinend wurde dieses Betriebssystem schnell durch SCP1526 abgelöst.
Betriebssystem OS/M
Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern P8000 und P8000 compact eingesetzt und arbeitete auf dem 8-Bit-Prozessor dieser Computer. Es war hauptsächlich für die allgemeine Büroarbeit konzipiert.
Das Standard-Diskettenformat war 9x512x80.

Betriebssystem OS/M
Wichtige Befehle
- FORMAT
Formatieren von Disketten - COPYDISK
Sektorweises Kopieren von Disketten - PRINTER
Einrichtung von Schrift und Papier für den Drucker - SETFD
Zuweisen von Laufwerksbuchstaben zu den unterschiedlichen Diskettenformatierungsarten - SUBMIT
Starten von Stapeldateien (Batchdateien) - SYSGEN
Kopiert das Betriebssystem auf eine andere Diskette
Betriebssystem K8918-OS
(Alias K 8918-OS)
Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Terminal K8918 eingesetzt.
Es stellte eine auf die Hardware des K8918 angepasste Version von SCP1700 dar.
Die einzige Aufgabe von K8918-OS ist das Starten des Dienstprogramms IGTJ21J, das das K8918 zu einem grafischen Terminal für die K1840-Rechner werden ließ.
Das Kennzeichen von ausführbaren Programmen unter K8918-OS war die Namenserweiterung .CMD.
Betriebssystem M/OS
Diese seltene Betriebssystem wurde von der Hochschule für Ökonomie in Berlin entwickelt und speziell auf Rechnern eingesetzt, für die Robotron kein CP/M-System zur Verfügung stellte, z.B. dem MRES, dem Terminal K8912 und dem A5110.
Als Datenträger konnten Disketten oder Magnetkassetten benutzt werden. Um das System an die Hardware anzupassen, war M/OS generierbar, d.h. es wurden passend zur Hardware die benötigten Treiber auf den Bootdatenträger geladen.
Die Verwaltung der Magnetkassettewurde wie bei der Diskette gemacht: der Datenträger war logisch in Spuren und Sektoren aufgeteilt und benutzte das normale CP/M-Inhaltsverzeichnis zum Auffinden der Dateiblöcke. Die Anwendungsprogramme merkten somit nicht, dass es sich nicht um ein Diskettensystem handelte.
Leider gibt es heute vermutlich keine funktionsfähige Installation von M/OS mehr, was am Fehlen der Hardware als auch am Fehlen der Bootdatenträger liegt.
Eine spezielle Variante von M/OS lief auch auf NANOS-Rechnern, z.B. dem NPC8.
Wichtige Befehle
- FORMAT
Formatieren von Disketten - INIDISK
Einstellen der Parameter für ein Diskettenlaufwerk - COPYSYS
Übertragen des Betriebssystems auf ein anderes Laufwerk. - INITAST
Neubelegung der Funktionstasten der K7673.02-Tastatur Es war möglich, beim Booten einen Befehl zu hinterlegen, der dann automatisch abgearbeitet wurde.
Betriebssystem CP/L
Bei diesem Betriebssystem handelt es sich um eine speziell auf die Hardware des Computerbausatzes LLC2 angepasste Variante vom CP/M.
Nähere Informationen liegen leider noch nicht vor.
Wer hat Informationen zu CP/L?
Betriebssystem COS-PSA
Dieses seltene Betriebssystem wurde von der Firma MEB zusammen mit der Hochschule Warnemünde entwickelt und konnte auf dem Computer PSA1305 alternativ zum Betriebssystem SYS-PSA eingesetzt werden. COS-PSA stellte eine speziell an die Hardware des Messcomputers angepasste Seitenentwicklung des Betriebssystems CP/A dar. Sein Haupteinsatzzweck war die Nutzbarmachung des Messcomputers für Programmentwicklung.

Betriebssystem COS-PSA
Das Besondere an COS-PSA war seine Laufwerksunterstützung: anstelle von Diskettenarbeitete COS-PSA auf Magnetbandkassetten. Dies konnte das Laufwerk K5200 im Beistellgerät PZG2002 sein oder eine Doppellaufwerkseinheit K5221 von Robotron. Das Booten von COS-PSA erfolgte entweder von Magnetbandkassette (eine universelle Ladefunktion für Basisform-Betriebssysteme war im SYS-PSA von vorn herein enthalten) oder auch von einer ROM-Platine, was einige Zeitersparnisse brachte. Die Dienstprogramme des Betriebssystems bzw. die Anwenderprogramme waren in jedem Fall auf Magnetkassette, weshalb nach ersterer Boot-Art erst einmal ein Kassettenwechsel notwendig war. Die Verwaltung der Magnetkassetten erfolgte wie bei Disketten: sie waren in 80 Datenblöcke unterteilt, die den 80 Spuren des Diskettenlaufwerks entsprachen. Das Anfahren eines Datenblocks per schnellem Vor- bzw. Rücklauf dauerte natürlich wesentlich länger als bei einer Diskette. Zwecks Zeitersparnis wurden daher die Inhaltsverzeichnisse der beiden Kassettenlaufwerke im RAM gepuffert. Sie mussten manuell mit den Tasten F1 bzw. F2 geladen/geschrieben werden. Letzteres war vor allem nach getaner Arbeit sehr wichtig und führte bei etwaigem Vergessen zu inkonsistenten Inhaltsverzeichnissen.
Als schnelles Laufwerk war durch Stecken entsprechender DRM-Platinen die Benutzung einer RAM-Disk mit einer maximalen Größe von 252 KByte möglich.
MEB lieferte außer dem Betriebssystem selbst keine Anwendersoftware aus. Da die von anderen 8-Bit-SCP-Systemen stammenden Anwenderprogramme weitgehend kompatibel zu COS-PSA waren, musste sich der Anwender also seine Software aus anderer Quelle beschaffen. Erschwerend war dabei die Umkopierung: COS-PSA bot keine Möglichkeit eines Überspielens von Diskette auf Kassette. Eine Umkopierung mit Hilfe des Nachfolgesystems DOS-PSA war ebenfalls nicht möglich. Der Datenaustausch zwischen SYS-PSA und COS-PSA war über einen gemeinsam genutzten Speicherbereich (zwischenzeitliches Neu-Booten notwendig) möglich.
Wichtige Befehle
- FORMAT
Formatieren einer Magnetbandkassette - CASSP
Kassettenanalyse und Kopieren von Systemdateien als Bootlader auf eine Kassette, Löschen von Kassetten. - PSASYSG
Systemgenerierung in Abhängigkeit von der Größe der RAMDisk und von der Druckerschnittstelle.
Die Daten wurden in eine Datei COS/PSA.SYS ausgegeben, die mit dem Befehl CASSP in eine bootfähige Kassette umgewandelt werden konnte. - PSASYSM
Modifizieren des Betriebssystems im RAM ohne permanente Speicherung - PSASYSL
Generierung eines Betriebssystems direkt als bootbare Kassette.PSASYSL stellt damit die Kombination aus PSASYSG und CASSP dar.
Betriebssystem DOS-PSA
Dieses seltene Betriebssystem wurde ebenfalls von der Firma MEB entwickelt und konnte auf dem Computer PSA1305 und wahrscheinlich auch auf dem Computer MSA210alternativ zu den Betriebssystemen SYS-PSA und COS-PSA eingesetzt werden. DOS-PSA kann als Nachfolger von COS-PSA betrachtet werden und war das letzte Betriebssystem für einen DDR-Messcomputer. Sein Haupteinsatzzweck war die Nutzbarmachung des Messcomputers für Programmentwicklung.
DOS-PSA stellte eine speziell an die Hardware des Messcomputers angepasste Seitenentwicklung des Betriebssystems CP/A dar und arbeitete auf Basis von Disketten.
Eine Unterstützung für Magnetkassetten gab es bei DOS-PSA leider nicht. Der Datenaustausch zwischen SYS-PSA und DOS-PSA war über einen gemeinsam genutzten Speicherbereich (zwischenzeitliches Neu-Booten notwendig) möglich.
DOS-PSA erlangte keine große Verbreitung und gilt heute als ausgestorben. Lediglich Fragmente der Software haben überlebt.
Wer besitzt DOS-PSA-Disketten?
Betriebssystem CP/M 2.2
Unter dieser Bezeichnung wurde ab 1987 vom Petrolchemischen Kombinat in Schwedt eine Weiterentwicklung des Systems DAC 2.2 für die Bürocomputer A5120,A5120.16, A5130 und PC1715 gehandelt. Letztere war hardwarebedingt systemseitig inkompatibel zu ersteren.
Nach dem Booten zeigte CP/M 2.2 automatisch die Namensliste der COM-Dateien auf dem Bootlaufwerk an. Wurde beim Start eines Programms dieses nicht auf dem aktuellen Laufwerk gefunden, suchte CP/M 2.2 automatisch auf dem Bootlaufwerk danach.
Es unterstützte die RAM-Disk des A5120.16 sowie die Nutzung der Lochbandeinheit K6200. Tastaturart, Bildschirmtyp, RAM-Floppy und die Art der Diskettenlaufwerke wurden beim Booten selbständig erkannt. Andere Hardware konnte durch Generieren des Systems eingebunden werden. CP/M 2.2 enthielt intern auch einige Komponenten des Systems CP/A und besaß einen Kopierschutz.
Wichtige interne Befehle
- CLK
Uhr stellen - GO
Restart des letzten Programms - EXT
Laden eines externen Kommandos als internes Kommando (permanente Ablage im Hauptspeicher) - RES
entfernen aller mit EXT geladenen Kommandos - HELP
Ausgabe der Liste der mit EXT geladenen Kommandos
Wichtige externe Befehle
- CPMBCGEN
Systemgenerierung, Einrichtung des Systems auf die aktuelle Hardware - SYSGBC
Betriebssystem auf eine andere Diskette kopieren - FORMBC3
Diskette formatieren
Betriebssystem CSOC
Dieses seltene Betriebssystem wurde von der Firma Elektronik Gera zum Lauf auf ihren MC80.3x-Rechnern geschrieben. Als Datenspeicher wurde das im Rechner eingebaute Kassettenlaufwerk benutzt, das Betriebssystem selbst befand sich auf EPROMs.
Der Preis für CSOC betrug 5000 Mark.
Heute gilt das System als ausgestorben.
Wer besitzt einen Rechner mit CSOC darauf?
Betriebssystem CSOS
Dieses seltene Betriebssystem wurde von der Firma Elektronik Gerazum Lauf auf ihren MC80.3x-Rechnern geschrieben. Gegenüber dem System CSOC arbeitete CSOS mit einen externen Diskettenlaufwerk K5601, das an einen nachzurüstenden Floppycontroller anzuschließen war.
Der Preis für CSOS betrug 8000 Mark.
Heute gilt das System als ausgestorben.
Wer besitzt CSOS?
Betriebssystem CP/M für MIC80
Dieses Betriebssystem lief ausschließlich auf dem Computer MIC80. Entwickler war das Geräte- und Reglerwerk in Teltow. Es wurde zur normalen Büroarbeit (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken) benutzt.
Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 16x256x80.
Wichtige externe Befehle
- COPYS
Betriebssystem auf eine andere Diskette kopieren - INIT
Diskette formatieren - DO
Ausführen von Stapelverarbeitungsdateien
Betriebssystem SCP-IBE
Dieses Betriebssystem, das vom Geräte- und Reglerwerk in Teltow entwickelt wurde, lief ausschließlich auf der Inbetriebnahmeeinheit des Rechnersystems Audatecund ermöglichte die Nutzung dieses Rechners als Ersatz für eine Floppydiskeinheit. Die Kommandoeingaben erfolgten nicht durch die Tastatur, sondern über das Netzwerk, ferngesteuert von einem Bedienpult aus. Ein Bildschirm wurde eigentlich nicht benötigt. Da der aber sowieso vorhanden war, hatte man auf ihm die eingehenden Kommando als Hex-Code angezeigt.

Gebootetes SCP nach Absetzen einiger Kommandos
Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 16x256x80.
Betriebssystem CP/M-FDE
Dieses Betriebssystem lief ausschließlich auf der Disketteneinheit des Rechnersystems Audatec. Entwickler und Produzent war das Geräte- und Reglerwerk Teltow.
CP/M-FDE bestand aus einem Boot-Teil, der sich in den Systemspuren der Diskette befand und aus einer großen Datei, die sämtliche Komponenten des Betriebssystems beinhaltete. Bedingt durch die Hardwarebesonderheiten der FDEbenutzte CP/M-FDE weder Tastatur noch Bildschirm. Alle Funktionen wurden stattdessen per Netzwerk, ferngesteuert von einem Bedienpult, abgewickelt.

Die grüne "RDY"-LED signalisiert das erfolgreichen Booten.
Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 16x256x80.
Betriebssystem CP/KC
Dieses 1988 vom Organisations- und Rechenzentrum des "Kombinat Landtechnische Instandsetzung Neuenhagen" entwickelte Betriebssystem konnte auf den Kleincomputern KC85/2 und KC85/3 benutzt werden. Es unterstützte keine Diskettenlaufwerke, sondern arbeitete stattdessen mit zwei RAM-Disks, die durch zwei auf 256 KByte hochgerüstete Steckmodule M011 realisiert wurden. Geladen wurde es von einem im Grundgerät verbauten EPROM U27128. Der Datenaustausch mit anderen Rechnern erfolgte über Magnetkassetten.

Betriebssystem CP/KC
Vom CP/KC hat bis heute anscheinend nur 1 Installation überlebt.
Betriebssystem MFA-CPA
Dieses Betriebssystem lief ausschließlich auf dem Computer MFA100/V.16P. Nach dem Einschalten des Rechners wurde es selbständig geladen und ein DIR-Kommando ausgeführt.
Wichtige externe Befehle
- @OSMPC
Das eigentliche Betriebssystem - FORMFA
Diskette formatieren - DISKCOPY
Sektorweises Duplizieren einer Diskette - PFOR
Einstellung fester Diskettenformate anstelle der automatischen Erkennung - MFACOPY
Kopieren von POWER und PASCAL von Diskette auf RAM-Disk Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 5x1024x80 (800k), andere Diskettenformate wurde ggf. automatisch erkannt. Vom System wurde eine RAM-Disk mit einer Größe von 128 KByte als Laufwerk M: eingebunden (die sich physisch auf dem Floppycontroller befand).
Betriebssystem CZ-CPM
Dieses Betriebssystem wurde wurde von Zeiss für seine U880-2-Rechner(z.B. den MRA2) entwickelt und im Büroumfeld zur Programmierung und Dokumentierung eingesetzt. Es bootete von 5,25"-Diskette (soft-sektoriert) und besaß, gegenüber den meisten anderen SCP-Varianten, keine direkte Ansteuerung für Tastatur und Bildschirm. Stattdessen waren diese auf eine Terminalschnittstelle umgeleitet.

CZ-CPM: WordStar
Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 5x1024x80 (780k), kompatibel zu SCP.
Wichtige externe Befehle
- INIT
Diskette formatieren - DISKSET
Diskettentyp und -Formatierungsart einstellen - KEYSET
Tastatureinstellungen - COPYD
Diskette sektorseitig kopieren - COLDSET
Einstellen der Bootmeldung und ggf. des Autostart-Programms bei Booten. - CZMDOS
Umschalten auf das Betriebssystem CZ-MDOS