Karin Harrasser | University of Art and Industrial Design Linz (original) (raw)
Papers by Karin Harrasser
English abstract: The paper discusses to what extent prosthetic research in the 1920s can be inte... more English abstract: The paper discusses to what extent prosthetic research in the 1920s can be interpreted as being related to specific modes of body politics: What are the concepts of the body and its movements in prosthetic research and engineering? How did prosthetic research itself contribute to the reworking of body-concepts, and does this involve a shift from disciplinary towards regulative and cybernetic approaches that include psychological considerations? The argument is developed with reference to contemporary examples that outline the astounding compatibility of economic and military body regimes. The article argues that biopolitical, governmental, and economic concerns are crucial features of the epistemology and the design of prostheses.
Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kyb... more Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kybernetischen Anthropologie" konzipiert. Einer Anthropologie, die keine mehr ist, da sie sich von der Sonderstellung des Menschen in Relation zum Tier oder zur Maschine verabschiedet, die jedoch auf besondere Weise mit dem Leben rechnet, nämlich mit dem Lebewesen, als einer sich im Umweltbezug selbst regulierenden, signalverarbeitenden Entität, die danach strebt, (wieder) ins Gleichgewicht zu kommen. Die Prothetik interessiert hier als ein interdisziplinäres Wissensgebiet, das sich mit der psychischen und physischen Re-Zentrierung der Kriegsversehrten beschäftigt und dabei kybernetische Modelle in nuce entwickelt. Als Beispiel dient die Forschung der Prüfstelle für Ersatzglieder in Berlin, die bis 1919 in patriotischer Absicht die Modernisierung des Prothesenbaus sowie der Rehabilitation im Ganzen betrieb und dabei die avanciertesten Wissensbestände der Medizin, der Arbeitswissenschaften, der Ingenieuerswissenschaften und der angewandten Psychologie in eine produktive Nachbarschaft brachte.
Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kyb... more Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kybernetischen Anthropologie" konzipiert. Einer Anthropologie, die keine mehr ist, da sie sich von der Sonderstellung des Menschen in Relation zum Tier oder zur Maschine verabschiedet, die jedoch auf besondere Weise mit dem Leben rechnet, nämlich mit dem Lebewesen, als einer sich im Umweltbezug selbst regulierenden, signalverarbeitenden Entität, die danach strebt, (wieder) ins Gleichgewicht zu kommen. Die Prothetik interessiert hier als ein interdisziplinäres Wissensgebiet, das sich mit der psychischen und physischen Re-Zentrierung der Kriegsversehrten beschäftigt und dabei kybernetische Modelle in nuce entwickelt. Als Beispiel dient die Forschung der Prüfstelle für Ersatzglieder in Berlin, die bis 1919 in patriotischer Absicht die Modernisierung des Prothesenbaus sowie der Rehabilitation im Ganzen betrieb und dabei die avanciertesten Wissensbestände der Medizin, der Arbeitswissenschaften, der Ingenieuerswissenschaften und der angewandten Psychologie in eine produktive Nachbarschaft brachte.
Thesis Chapters by Karin Harrasser
Dissertation aus dem Jahr 2005
English abstract: The paper discusses to what extent prosthetic research in the 1920s can be inte... more English abstract: The paper discusses to what extent prosthetic research in the 1920s can be interpreted as being related to specific modes of body politics: What are the concepts of the body and its movements in prosthetic research and engineering? How did prosthetic research itself contribute to the reworking of body-concepts, and does this involve a shift from disciplinary towards regulative and cybernetic approaches that include psychological considerations? The argument is developed with reference to contemporary examples that outline the astounding compatibility of economic and military body regimes. The article argues that biopolitical, governmental, and economic concerns are crucial features of the epistemology and the design of prostheses.
Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kyb... more Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kybernetischen Anthropologie" konzipiert. Einer Anthropologie, die keine mehr ist, da sie sich von der Sonderstellung des Menschen in Relation zum Tier oder zur Maschine verabschiedet, die jedoch auf besondere Weise mit dem Leben rechnet, nämlich mit dem Lebewesen, als einer sich im Umweltbezug selbst regulierenden, signalverarbeitenden Entität, die danach strebt, (wieder) ins Gleichgewicht zu kommen. Die Prothetik interessiert hier als ein interdisziplinäres Wissensgebiet, das sich mit der psychischen und physischen Re-Zentrierung der Kriegsversehrten beschäftigt und dabei kybernetische Modelle in nuce entwickelt. Als Beispiel dient die Forschung der Prüfstelle für Ersatzglieder in Berlin, die bis 1919 in patriotischer Absicht die Modernisierung des Prothesenbaus sowie der Rehabilitation im Ganzen betrieb und dabei die avanciertesten Wissensbestände der Medizin, der Arbeitswissenschaften, der Ingenieuerswissenschaften und der angewandten Psychologie in eine produktive Nachbarschaft brachte.
Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kyb... more Die Prothetik der Zwischenkriegszeit wird in dem Beitrag als ein Labor zur Entwicklung einer "kybernetischen Anthropologie" konzipiert. Einer Anthropologie, die keine mehr ist, da sie sich von der Sonderstellung des Menschen in Relation zum Tier oder zur Maschine verabschiedet, die jedoch auf besondere Weise mit dem Leben rechnet, nämlich mit dem Lebewesen, als einer sich im Umweltbezug selbst regulierenden, signalverarbeitenden Entität, die danach strebt, (wieder) ins Gleichgewicht zu kommen. Die Prothetik interessiert hier als ein interdisziplinäres Wissensgebiet, das sich mit der psychischen und physischen Re-Zentrierung der Kriegsversehrten beschäftigt und dabei kybernetische Modelle in nuce entwickelt. Als Beispiel dient die Forschung der Prüfstelle für Ersatzglieder in Berlin, die bis 1919 in patriotischer Absicht die Modernisierung des Prothesenbaus sowie der Rehabilitation im Ganzen betrieb und dabei die avanciertesten Wissensbestände der Medizin, der Arbeitswissenschaften, der Ingenieuerswissenschaften und der angewandten Psychologie in eine produktive Nachbarschaft brachte.