Theresa Schütz | Freie Universität Berlin (original) (raw)
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Papers by Theresa Schütz
Theater der Zeit, Heft 11/2016, 2016
Ein kurzer Überblick zu Immersion, Immersivem Theater und SIGNAs "Wir Hunde" als Beispiel.
Immersion is a specific quality that emerges through dynamics of affecting and being affected, an... more Immersion is a specific quality that emerges through dynamics of affecting and being affected, and is characterized by a dense involvement of the subject in an interactive and inter-affective context that entangles thinking, feeling and acting. In this article, we discuss the current use of the term in various domains including arts, experience economy, and the design of work spaces in Human Resource Management. We specifically focus on examples of immersive performance installations and work place designs to present our affect theoretical conceptualization of “immersion”. Finally, we argue that immersion is currently emerging also as a new technique of affect based micro-governance.
In diesen Paper setzen wir uns mit zeitgenössischen Immersionsphänomenen auseinander und schlagen... more In diesen Paper setzen wir uns mit zeitgenössischen Immersionsphänomenen auseinander und schlagen ein dezidiert affekttheoretisches Verständnis des Begriffs vor. Immersion ist als Modewort in zahlreichen aktuellen Kontexten anzutreffen: Von Performance-Formaten, die als immersive theater bezeichnet werden, über bestimmte Konsum- und Erlebniswelten wie Wellness-Oasen, Nachtklubs und Themenparks, die sich einen ‚Mythos vom totalen Eintauchen‘ zu Werbezwecken aneignen, bis hin zum Kontext von Video Gaming oder augmented- und virtual-reality-Technologien. Auch lässt sich der Begriff der Immersion für die Analyse affektiver Regierungstechniken von Individuen, etwa in post-industriellen Arbeitsumgebungen verwenden (z.B. Teamwork, Start-Up-Kultur). In einer disziplin- und beispielübergreifenden Zusammenschau dieser Phänomene werden wir argumentieren, dass sich Immersion als eine bestimmte Qualität relationaler Affizierungsvollzüge auffassen lässt. Immersion zeichnet sich dadurch aus, dass ein Individuum durch reziproke Affizierungsdynamiken ganz in eine lokale Umgebung eingebunden und in seinem Denken, Fühlen und Handeln situativ moduliert wird. Die konkrete Erfahrungsqualität dieser Einbindung lässt sich – je nach Situation – als Verunsicherung, Vereinnahmung und Verschmelzung erläutern. Indem wir diese Begriffe in einem affekttheoretischen Rahmen präzisieren, können wir zeigen, wie mit dem Immersionsbegriff eine im Affektiven wirksame Modalität von Subjektivierung und Gouvernementalität genauer beschrieben werden kann. Mit dieser kritischen Thematisierung leisten wir insgesamt einen theoretischen Brückenschlag zwischen bestehenden kunst- und medienwissenschaftlichen sowie sozialtheoretischen Diskussionen von Immersion.
Aktuell by Theresa Schütz
Navigationen. Zeitschrift für Medien-und Kulturwissenschaften, 2019
Dieser Artikel behandelt zeitgenössische Immersionsphänomene und schlägt ein affekttheoretisches ... more Dieser Artikel behandelt zeitgenössische Immersionsphänomene und schlägt ein affekttheoretisches Verständnis des Immersionsbegriffs vor, welches an Theorien von Macht und Subjektivierung anschlussfähig ist. Immersion ist eine bestimmter Modus der Einbettung in ein Gefüge affektiver Relationen. Sie beruht auf reziproken Dynamiken des Affizierens und Affiziertwerdens, in denen das Individuum ganz in eine lokale Umgebung eingebunden und in seinem Denken, Fühlen und Handeln situativ moduliert wird. Die Erfahrungsqualität dieser Einbindung lässt sich – je nach Situation – als Vereinnahmung oder Verschmelzung erläutern. Wir diskutieren die gegenwärtige Verwendung des Immersionsbegriffs in Bezug auf verschiedene Beispieldomänen, die von Theater- und Performancekunst bis zu modernen Personalführungstechniken in der Industrie reichen. Mit Blick auf die sozialtheoretische Anwendung beschreiben wir unter dem Begriff der „immersiven Macht“ eine im Affektiven wirksame Form von Gouvernementalität. Damit leisten wir insgesamt einen theoretischen Brückenschlag zwischen bestehenden kunst- und medienwissenschaftlichen sowie sozialtheoretischen Diskussionen von Immersion.
Books by Theresa Schütz
Staging Spectators in Immersive Performances: Commit Yourself! , 2019
At present, we are witnessing a significant transformation of established forms of spectatorship ... more At present, we are witnessing a significant transformation of established forms of spectatorship in theatre, performance art and beyond. In particular , immersive and participatory forms of theatre allow audiences and performers to interact in a shared performance space. Staging Spectators in Immersive Performances discusses forms and concepts of contemporary spectatorship and explores various modes of audience participation in theory as well as in practice. The volume also reflects on what new terms and methods must be developed in order to address the theoretical challenges of contemporary immersive performances. Split into three parts, Staging Spectators in Immersive Performances, respectively, focuses on various strategies for mobilising the audience, methodological questions for research on being a spectator in immersive and participatory forms of theatre, and thematising new modes of partaking and ways of spectating in contemporary art. Poignantly capturing experiences that can be viewed as manifestations of affective relationality in the strongest possible sense, this volume will appeal to students and researchers interested in fields such as Theatre and Performance Studies, Media Studies and Philosophy. Doris Kolesch is Professor of Theatre and Performance Studies and a co-director of the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)-funded Collab
Theater der Zeit, Heft 11/2016, 2016
Ein kurzer Überblick zu Immersion, Immersivem Theater und SIGNAs "Wir Hunde" als Beispiel.
Immersion is a specific quality that emerges through dynamics of affecting and being affected, an... more Immersion is a specific quality that emerges through dynamics of affecting and being affected, and is characterized by a dense involvement of the subject in an interactive and inter-affective context that entangles thinking, feeling and acting. In this article, we discuss the current use of the term in various domains including arts, experience economy, and the design of work spaces in Human Resource Management. We specifically focus on examples of immersive performance installations and work place designs to present our affect theoretical conceptualization of “immersion”. Finally, we argue that immersion is currently emerging also as a new technique of affect based micro-governance.
In diesen Paper setzen wir uns mit zeitgenössischen Immersionsphänomenen auseinander und schlagen... more In diesen Paper setzen wir uns mit zeitgenössischen Immersionsphänomenen auseinander und schlagen ein dezidiert affekttheoretisches Verständnis des Begriffs vor. Immersion ist als Modewort in zahlreichen aktuellen Kontexten anzutreffen: Von Performance-Formaten, die als immersive theater bezeichnet werden, über bestimmte Konsum- und Erlebniswelten wie Wellness-Oasen, Nachtklubs und Themenparks, die sich einen ‚Mythos vom totalen Eintauchen‘ zu Werbezwecken aneignen, bis hin zum Kontext von Video Gaming oder augmented- und virtual-reality-Technologien. Auch lässt sich der Begriff der Immersion für die Analyse affektiver Regierungstechniken von Individuen, etwa in post-industriellen Arbeitsumgebungen verwenden (z.B. Teamwork, Start-Up-Kultur). In einer disziplin- und beispielübergreifenden Zusammenschau dieser Phänomene werden wir argumentieren, dass sich Immersion als eine bestimmte Qualität relationaler Affizierungsvollzüge auffassen lässt. Immersion zeichnet sich dadurch aus, dass ein Individuum durch reziproke Affizierungsdynamiken ganz in eine lokale Umgebung eingebunden und in seinem Denken, Fühlen und Handeln situativ moduliert wird. Die konkrete Erfahrungsqualität dieser Einbindung lässt sich – je nach Situation – als Verunsicherung, Vereinnahmung und Verschmelzung erläutern. Indem wir diese Begriffe in einem affekttheoretischen Rahmen präzisieren, können wir zeigen, wie mit dem Immersionsbegriff eine im Affektiven wirksame Modalität von Subjektivierung und Gouvernementalität genauer beschrieben werden kann. Mit dieser kritischen Thematisierung leisten wir insgesamt einen theoretischen Brückenschlag zwischen bestehenden kunst- und medienwissenschaftlichen sowie sozialtheoretischen Diskussionen von Immersion.
Navigationen. Zeitschrift für Medien-und Kulturwissenschaften, 2019
Dieser Artikel behandelt zeitgenössische Immersionsphänomene und schlägt ein affekttheoretisches ... more Dieser Artikel behandelt zeitgenössische Immersionsphänomene und schlägt ein affekttheoretisches Verständnis des Immersionsbegriffs vor, welches an Theorien von Macht und Subjektivierung anschlussfähig ist. Immersion ist eine bestimmter Modus der Einbettung in ein Gefüge affektiver Relationen. Sie beruht auf reziproken Dynamiken des Affizierens und Affiziertwerdens, in denen das Individuum ganz in eine lokale Umgebung eingebunden und in seinem Denken, Fühlen und Handeln situativ moduliert wird. Die Erfahrungsqualität dieser Einbindung lässt sich – je nach Situation – als Vereinnahmung oder Verschmelzung erläutern. Wir diskutieren die gegenwärtige Verwendung des Immersionsbegriffs in Bezug auf verschiedene Beispieldomänen, die von Theater- und Performancekunst bis zu modernen Personalführungstechniken in der Industrie reichen. Mit Blick auf die sozialtheoretische Anwendung beschreiben wir unter dem Begriff der „immersiven Macht“ eine im Affektiven wirksame Form von Gouvernementalität. Damit leisten wir insgesamt einen theoretischen Brückenschlag zwischen bestehenden kunst- und medienwissenschaftlichen sowie sozialtheoretischen Diskussionen von Immersion.
Staging Spectators in Immersive Performances: Commit Yourself! , 2019
At present, we are witnessing a significant transformation of established forms of spectatorship ... more At present, we are witnessing a significant transformation of established forms of spectatorship in theatre, performance art and beyond. In particular , immersive and participatory forms of theatre allow audiences and performers to interact in a shared performance space. Staging Spectators in Immersive Performances discusses forms and concepts of contemporary spectatorship and explores various modes of audience participation in theory as well as in practice. The volume also reflects on what new terms and methods must be developed in order to address the theoretical challenges of contemporary immersive performances. Split into three parts, Staging Spectators in Immersive Performances, respectively, focuses on various strategies for mobilising the audience, methodological questions for research on being a spectator in immersive and participatory forms of theatre, and thematising new modes of partaking and ways of spectating in contemporary art. Poignantly capturing experiences that can be viewed as manifestations of affective relationality in the strongest possible sense, this volume will appeal to students and researchers interested in fields such as Theatre and Performance Studies, Media Studies and Philosophy. Doris Kolesch is Professor of Theatre and Performance Studies and a co-director of the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)-funded Collab