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Papers by Birgit Heise

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der Magisterarbeit: 'Die Goldemailplatten der Wiener Reichskrone' Birgit Pryadko-Heise 2011 Götti... more der Magisterarbeit: 'Die Goldemailplatten der Wiener Reichskrone' Birgit Pryadko-Heise 2011 Göttingen vorgelegt bei Prof.Carsten-Peter Warncke

Drafts by Birgit Heise

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Kurzer Prozess für den Stadtersten Nürnbergs am 28. Februar 1469 wurde er gehängt, bis heute gilt... more Kurzer Prozess für den Stadtersten Nürnbergs am 28. Februar 1469 wurde er gehängt, bis heute gilt er als Zeuge für die Provenienz der Wiener Reichskrone aus dem mittelalterlichen Reichsschatz Als Vorderster Losunger war Niklas Muffel der Erste der Stadt Nürnberg, er hatte Gewalt über die Stadtkasse, verwahrte das Stadtsiegel und die Schlüssel zum Heiltum. Das Heiltum war ein Schatz aus Reliquien und den kaiserlichen Insignien, dazu zählte auch die Reichskrone. Seit 1424 hatte sich die Stadt Nürnberg von Kaiser Sigismund das Recht beurkunden lassen, den 'Reichschatz' auf ewig zu verwahren. Einmal jährlich wurden in Nürnberg diese Objekte im Rahmen einer feierlichen Messe gezeigt, in der sogenannten Heiltumsweisung. Für die Stadt Nürnberg trat Muffel als Gesandter in Kontakt mit Adeligen und dem Kaiser. 1452 nahm er für Nürnberg am Krönungszug von Friedrich III. nach Rom teil. Aus dem höchsten Amt wurde Muffel am 14. oder 15. Februar 1469 in Haft genommen, Vorwurf war zunächst Geheimnisverrat, später kam Diebstahl von Stadtgeldern hinzu. Das Geheimnis soll Muffel an den Abt des Egidienklosters verraten haben. Muffel wurde verhört, gefoltert und am 28. Februar 1469 hängte man ihn nach einem kurzen Prozess. Nachträglich wurden die Verhörprotokolle schriftlich niedergelegt, im Zentrum standen Diebstahlsvorwürfe, die Muffel am Prozesstag leugnete. Auf die Gegenaussagen zweier Ratskollegen hin wurde Muffel verurteilt und gehängt. Niklas, Niklaus oder Nikolaus Muffel ist Teil der Nürnberger Stadtgeschichte, er repräsentierte Nürnberg nach außen, verwaltete die Stadtkasse und besaß bis 1469 die Schlüssel für die kostbarsten Besitztümer der Reichsstadt, die Schlüssel zum sogenannten Heiltum. Unter dem Heiltum verstand man eine Sammlung von Reliquien und die ebenfalls sakralisierten Reichskleinodien, diese Insignien und Kleidungsstücke wurden damals Karl dem Großen zugeschrieben und mit dessen Heiligsprechung wurden sie zu religiös verehrten Reliquien. Niklas Muffels Name taucht im Zusammenhang mit heute teils erhaltenen Objekten des kaiserlichen Herrscherzeremoniells auf. Muffel als Kronzeuge zu bezeichnen, ist ein Wortspiel, das darauf abzielt, dass er exklusiven Zugang zu und Umgang mit Objekten hatte, die zu Krönungen und zur kaiserlichen Repräsentation dienten. Durch seine Krönungsreise nach Rom und die Schlüssel zum Heiltum, die Muffel bis zu seiner Festnahme 1469 besaß,

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Kurzexposé:Niklas Muffel, Aufstieg und Fall eines Nürnberger Patriziers im 15. Jahrhundert. Gehei... more Kurzexposé:Niklas Muffel, Aufstieg und Fall eines Nürnberger Patriziers im 15. Jahrhundert. Geheimnisträger und Kronzeuge hingerichtet am 28. Februar 1469 vom Rat der Stadt Nürnberg. Als Grund für die hastige Hinrichtung wird Geheimnisverrat angegeben. 501 Jahr ist das nun her, Niklas oder Nikolas Muffel hatte zuvor das höchste Amt der Stadt Nürnberg inne, als Vorderster Losunger hatte er Gewalt über die Stadtkasse und verwahrte auch die Schlüssel zum Heilthum, einem Schatz aus Reliquien und Krönungsinsignien, die Nürnberg Jahr für Jahr in einer Heilthumsweisung stolz präsentierte. Ein wichtiger Teil dieses Schatzes war auch die Reichskrone, die der Stadt Nürnberg eine wichtige Funktion im spätmittelalterlichen Reisekaisertum sichern sollte. Niklas Muffel war persönlich mit dem Reichsschatz unterwegs in Rom im Jahre 1452 und wohnte dort der Kaiserkrönung Friedrich III. bei. Anlässlich dieser Reise verfasste der fromme Patrizier eine Schrift über die heiligen Stätten Roms, die geprägt ist von einem heute naiv scheinenden Glauben an Ablass und Heiligenverehrung. Diese Schrift zeichnet das Bild eines überfrommen Reliquiensammlers, das auch in Muffels später verfassten Gedenkbuch wiederaufscheint, wo wir erfahren, welche enorme Sammlung von Reliquien Muffel vor seinem Tod noch besaß. Welches Geheimnis mag es sein, dass Niklas Muffel so belastete, dass er noch vor seinem Tod sich das besondere Recht der Beichte verbriefen ließ-nur vor einem eigenen von ihm ausgesuchten Geistlichen. Welches Geheimnis war es denn, das Muffel ‚so mündlich so schriftlich eröffnet hat'? Dieser Frage zusammen mit anderen Interessierten nachzugehen wäre mir eine besondere Freude. Glücklicherweise haben sich von Muffel mehrere Dokumente erhalten und auch seine diplomatische Tätigkeit im

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der Magisterarbeit: 'Die Goldemailplatten der Wiener Reichskrone' Birgit Pryadko-Heise 2011 Götti... more der Magisterarbeit: 'Die Goldemailplatten der Wiener Reichskrone' Birgit Pryadko-Heise 2011 Göttingen vorgelegt bei Prof.Carsten-Peter Warncke

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Kurzer Prozess für den Stadtersten Nürnbergs am 28. Februar 1469 wurde er gehängt, bis heute gilt... more Kurzer Prozess für den Stadtersten Nürnbergs am 28. Februar 1469 wurde er gehängt, bis heute gilt er als Zeuge für die Provenienz der Wiener Reichskrone aus dem mittelalterlichen Reichsschatz Als Vorderster Losunger war Niklas Muffel der Erste der Stadt Nürnberg, er hatte Gewalt über die Stadtkasse, verwahrte das Stadtsiegel und die Schlüssel zum Heiltum. Das Heiltum war ein Schatz aus Reliquien und den kaiserlichen Insignien, dazu zählte auch die Reichskrone. Seit 1424 hatte sich die Stadt Nürnberg von Kaiser Sigismund das Recht beurkunden lassen, den 'Reichschatz' auf ewig zu verwahren. Einmal jährlich wurden in Nürnberg diese Objekte im Rahmen einer feierlichen Messe gezeigt, in der sogenannten Heiltumsweisung. Für die Stadt Nürnberg trat Muffel als Gesandter in Kontakt mit Adeligen und dem Kaiser. 1452 nahm er für Nürnberg am Krönungszug von Friedrich III. nach Rom teil. Aus dem höchsten Amt wurde Muffel am 14. oder 15. Februar 1469 in Haft genommen, Vorwurf war zunächst Geheimnisverrat, später kam Diebstahl von Stadtgeldern hinzu. Das Geheimnis soll Muffel an den Abt des Egidienklosters verraten haben. Muffel wurde verhört, gefoltert und am 28. Februar 1469 hängte man ihn nach einem kurzen Prozess. Nachträglich wurden die Verhörprotokolle schriftlich niedergelegt, im Zentrum standen Diebstahlsvorwürfe, die Muffel am Prozesstag leugnete. Auf die Gegenaussagen zweier Ratskollegen hin wurde Muffel verurteilt und gehängt. Niklas, Niklaus oder Nikolaus Muffel ist Teil der Nürnberger Stadtgeschichte, er repräsentierte Nürnberg nach außen, verwaltete die Stadtkasse und besaß bis 1469 die Schlüssel für die kostbarsten Besitztümer der Reichsstadt, die Schlüssel zum sogenannten Heiltum. Unter dem Heiltum verstand man eine Sammlung von Reliquien und die ebenfalls sakralisierten Reichskleinodien, diese Insignien und Kleidungsstücke wurden damals Karl dem Großen zugeschrieben und mit dessen Heiligsprechung wurden sie zu religiös verehrten Reliquien. Niklas Muffels Name taucht im Zusammenhang mit heute teils erhaltenen Objekten des kaiserlichen Herrscherzeremoniells auf. Muffel als Kronzeuge zu bezeichnen, ist ein Wortspiel, das darauf abzielt, dass er exklusiven Zugang zu und Umgang mit Objekten hatte, die zu Krönungen und zur kaiserlichen Repräsentation dienten. Durch seine Krönungsreise nach Rom und die Schlüssel zum Heiltum, die Muffel bis zu seiner Festnahme 1469 besaß,

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Kurzexposé:Niklas Muffel, Aufstieg und Fall eines Nürnberger Patriziers im 15. Jahrhundert. Gehei... more Kurzexposé:Niklas Muffel, Aufstieg und Fall eines Nürnberger Patriziers im 15. Jahrhundert. Geheimnisträger und Kronzeuge hingerichtet am 28. Februar 1469 vom Rat der Stadt Nürnberg. Als Grund für die hastige Hinrichtung wird Geheimnisverrat angegeben. 501 Jahr ist das nun her, Niklas oder Nikolas Muffel hatte zuvor das höchste Amt der Stadt Nürnberg inne, als Vorderster Losunger hatte er Gewalt über die Stadtkasse und verwahrte auch die Schlüssel zum Heilthum, einem Schatz aus Reliquien und Krönungsinsignien, die Nürnberg Jahr für Jahr in einer Heilthumsweisung stolz präsentierte. Ein wichtiger Teil dieses Schatzes war auch die Reichskrone, die der Stadt Nürnberg eine wichtige Funktion im spätmittelalterlichen Reisekaisertum sichern sollte. Niklas Muffel war persönlich mit dem Reichsschatz unterwegs in Rom im Jahre 1452 und wohnte dort der Kaiserkrönung Friedrich III. bei. Anlässlich dieser Reise verfasste der fromme Patrizier eine Schrift über die heiligen Stätten Roms, die geprägt ist von einem heute naiv scheinenden Glauben an Ablass und Heiligenverehrung. Diese Schrift zeichnet das Bild eines überfrommen Reliquiensammlers, das auch in Muffels später verfassten Gedenkbuch wiederaufscheint, wo wir erfahren, welche enorme Sammlung von Reliquien Muffel vor seinem Tod noch besaß. Welches Geheimnis mag es sein, dass Niklas Muffel so belastete, dass er noch vor seinem Tod sich das besondere Recht der Beichte verbriefen ließ-nur vor einem eigenen von ihm ausgesuchten Geistlichen. Welches Geheimnis war es denn, das Muffel ‚so mündlich so schriftlich eröffnet hat'? Dieser Frage zusammen mit anderen Interessierten nachzugehen wäre mir eine besondere Freude. Glücklicherweise haben sich von Muffel mehrere Dokumente erhalten und auch seine diplomatische Tätigkeit im