Die Wiener Reichskrone (original) (raw)

Die Reichskrone - Heiliges Zeichen und Himmlisches Jerusalem -

Die Reichskrone - Heiliges Zeichen und Himmlisches Jerusalem, 2018

Die Reichskrone im Lichte von Zahlensymbolik und Edelsteinallegorese. Hier die Ankündigung des Vortrags vom 01.02.2018 im Fembohaus, Nürnberg (Stadtmuseum): Im Fembohaus werden seit Herbst 2016 kostbare Kopien der Reichsinsignien in einer Dauerausstellung gezeigt. Meist stehen die Aufbewahrungsorte sowie Datierungsfragen im Mittelpunkt des Interesses an der Reichskrone. Dieser Vortrag möchte hingegen einen Einblick in die Vielfalt der Deutungsmöglichkeiten dieses „heiligen Zeichens“ geben. Was bedeuten die Farben der Edelsteine? Welche Symbole und Zahlengruppen ergeben sich aus ihrer Anordnung? Wie zentral ist die Apokalypse des Johannes mit der Zahl 144 für das Edelsteinkonzept? Lassen sich Rückschlüsse aus der Form der Krone und ihrer Edelsteinplatten ziehen? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Königen des Alten Testaments auf den Emailplatten? Wer kommt als Auftraggeber in Frage? Auf all diese Fragen sollen plausible Antworten auf der Basis mittelalterlicher Zahlensymbolik, Edelsteinallegorese sowie kunstgeschichtlicher und historischer Forschung gegeben werden.

Ein Wiener Bildstock – revisited

Im Folgenden teile ich einige Beobachtungen zu einem Gegenstand mit, dem in volkskundlicher Beschäftigung mit religionsorientiertem Handeln (gewöhnlich in terminologischer Nachlässigkeit als »Volksfrömmigkeit« bezeichnet) recht viel Aufmerksamkeit entgegengebracht worden ist: zu jenen religiösen Kleindenkmälern, die je nach Aussehen hierzulande Bildstock, Marterl, Wegstock oder Wegkreuz genannt werden. Diesen kulturgeschichtlich oft bedeutenden Objekten widmet sich eine »Flurdenkmalforschung« 1 , die sie penibel verzeichnet und verzetteltallerdings in ihrem Interesse an diesen (unterschiedlichen Anlässen wie Votiv, individueller Erinnerung, Wallfahrt etc. sich verdankenden) Signaturen katholisch geprägter Sakrallandschaften vor allem auf deren typologische Kartierung 2 und topographische Aufzeichnung konzentriert ist und darüber ihre Transformationen, ihren Funktionswandel kaum beachtet. Letzteres ist verwunderlich, denn ein solcher Funktionswandel, eine solche Aneignung, auch Verfremdung und Umwidmung und 1 Auch im Rahmen des »Vereins für Volkskunde« hat ab 1972 bis in die späteren 1980er Jahre unter der Leitung von Emil Schneeweis (1970-1976 Bibliothekar im Österreichischen Museum für Volkskunde) eine »Arbeitsgemeinschaft für Bildstock-und Flurdenkmalforschung« existiert. Siehe dazu Emil Schneeweis: Bildstöcke in Niederösterreich. Wien

Russell und der Wiener Kreis

Dieser Aufsatz, der einen Vortrag zum Moritz Schlick-Symposion im November 2015 nachzeichnet, gewährt einen kurzen Einblick in den philosophischen Werdegang des Wiener Kreises, der noch zu Beginn Bertrand Russells Ideen positiv aufnimmt, während er mit stärker werdenden Einfluss Wittgensteins mehr und mehr Kritik an ihm ausübt. Die hier besprochenen Beispiele der Russellschen Logik und der Vagheit sind bisher noch nicht veröffentlichten Zirkelprotokollen entnommen.

Wiener Kreis und Wiener Gruppe

Wiener Kreis und Wiener Gruppe, 2024

Die "Magie" der Form. Wittgensteins Wirkung auf die Wiener Gruppe Die Mitglieder der Wiener Gruppe zeichnet-nicht unüblich für eine Gruppe der experimentellen Avantgarde-ein hohes Maß an Selbstrefl ektion und Refl ektion über das eigene künstlerische Medium aus. Mit ihren literarischen Arbeiten loten sie immer wieder das Funktionieren und die Gebrauchsweisen der Sprache sowie deren Grenzen aus. Sie betreiben damit eine Form der Sprachkritik und spiegeln so auf literarischer Ebene ein Thema, das im Geistesleben Wiens in der Vor-und Zwischenkriegszeit tief verankert war und unter anderem auch in der Philosophie Ludwig Wittgensteins und des Wiener Kreises seinen Ausdruck fand. 1 Tatsächlich fi nden sich in den Werken und Darstellungen der Mitglieder der Wiener Gruppe immer wieder Verweise auf diese philosophische Tradition, wobei auffällt, dass Ludwig Wittgenstein besonders häufi g genannt und auch prominenter rezipiert wird als die Vertreter des Wiener Kreises. 2 Die Wittgenstein-Rezeption in den fünfziger Jahren lässt sich wohl am besten als eine Begegnung mit einem vertrauten Unbekannten beschreiben. Wittgensteins erstes Werk, der Tractatus logico-philosophicus war bereits 1921 erschienen 3 und hatte große Wirkung auf die 1 Diese stärker philosophisch motivierte Variante der Sprachkritik scheint tatsächlich stärkeren Eindruck auf die Wiener Gruppe gemacht zu haben als etwa jene von Fritz Mauthner, dessen Schriften man erst später entdeckte (vgl. Wiener 1967 S. 402), oder von Karl Kraus, von dem Wiener sagt, er hätte weniger Einfl uss ausgeübt als "eigentlich zu erwarten war. das liegt, glaube ich, daran, daß er denken und sprechen eher unter ethischen als unter psychologischen aspekten identifi zierte, und daß er offenbar absolute, quasi ewige standards der sprache voraussetzte" (Wiener 1990 S. 108). 2 Thomas Eder nennt Wittgenstein treffend die "Galionsfi gur" der Wiener Gruppe (vgl. Eder 2014, S. 209). 3 Der Text erschien 1921 unter dem Titel Logisch-philosophische Abhandlung im letzten Band von Wilhelm Ostwalds Annalen der Naturphilosophie; allerdings

Österreichische Identität hinter der Vitrine

2018

The core of this master's thesis focuses on how Austrian national cultural identity is interpreted and exhibited in the Viennese museum landscape between 2005 and today (2017/8). According to the history of the museum and the theory of the New Museology, a national museum constructs both the local and global perception of a nation-state's identity. Museums possess the power of representation; consequently, they play an influential role in cultural and identity politics. Not until 2018 will Austria have its own national museum with the specific purpose of preserving and exhibiting Austrian cultural history, particularly from the 20th century. For this reason the currently existing Viennese institutions are closely examined within this analysis, specifically das Kunsthistorische Museum (The Art History Museum Vienna), die Österreichische Galerie Belvedere (The Austrian Gallery of the Belvedere) and die Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (The Database of Bavarian ...

Grabdenkmäler des Wiener Klassizismus

2008

ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE! -- Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Grabskulptur im Wiener Klassizismus und untersuchte die "Memoria" in Wien um 1800, da das Grabdenkmal eines der zentralen Ausdrucksformen der Erinnerung darstellt. Der erste Teil der Arbeit dokumentiert vier mögliche Aufstellungsorte der Grabdenkmäler, nämlich Landschaftsgarten, Friedhof, Kirchenraum und privates Wohnumfeld mit besonderer Berücksichtigung der Situation in Wien. Anschließend stehen zwei Hauptmotive der Grabdenkmäler im Blickpunkt: die "weibliche Trauernde" und der "Genius des Todes". Johann Joachim Winkelmann und seine Zeitgenossen definierten die Trauer geschlechtsspezifisch und fanden in antiken Skulpturen wie der "Dacia" und der "Niobe" Prototypen für den Ausdruck. Der Genius des Todes, der Bruder des Schlafes, verkörperte das neue euphemistische Bild des Todes, das seine Popularität im deutschsprachigen Bereich vor allem den Schriften G...

Politische Krahwinkliade am Rande des Habsburger-Reiches

In diesem Betirag setze ich mich mit dem regional-spezifischen Theatergenre der politischen Krähwinkliade und seinen grenzüberschreitenden Einflüssen auseinander. Zu dem Zweck bediene ich mich einer vergleichenden Lektüre von J.N. Nestroys Stück "Die Freiheit in Krähwinkel" (1848) und des Stückes "Die Patrioten" (geschrieben zw. 1848-1856, uraufgeführt 1904, erstveröffentlicht 1909) des Vojvodinaer Dramatikers Jovan Sterija Popović. Die Schwerpunkte des Beitrags sind die intertextuellen und interkulturellen Beziehungen zwischen den Genres, der jeweilige kulturelle und historisch-politische Hintergrund sowie die politische Haltung der beiden Autoren gegenüber der Revolution.