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Research paper thumbnail of WISSENSCHAFT DENKT NICHT!

Wissenschaft denkt nicht, 2024

Science scepticism is a topic of increasing interest to politics etc. It reminds one of the time ... more Science scepticism is a topic of increasing interest to politics etc. It reminds one of the time when the church in Europe became nervous because of the increase of protestant movements.Hence the question rises, what is the role of science nowadays. An answer is tried with assistance of Martin Heidegger and Erwin Schrödinger.

Research paper thumbnail of Was der Fall ist:Kapitel aus Buch Kopie fur ACADEMIA

Ingenium und Individuum, 1994

Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in ... more Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in Bologna und Paris Professoren und Studenten zu einer sogenannten "universitas magistrorum et scholarium" zusammenschlossen. Allerdings war es an beiden Orten schon seit längerer Zeit möglich, sich "weiterzubilden" und, wenn man es so bezeichnen möchte, zu "studieren". Das läßt sich eindeutig aus einem Dokument ableiten, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 Scholaren und Professoren unter den Schutz des Reiches stellte. Die oben genannte Formierung zu einer "universitas" war somit nur ein Schritt in Richtung Institutionalisierung, oder um es in anderen Worten zu sagen, eine Abgrenzung (in der Terminologie der Systemtheorie würde man von einer Ausdifferenzierung sprechen) gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wie den Städten, den Zünften und selbstverständlich auch der Kirche und dem Reich. Der Beginn der europäischen Universitäten war also ein Schritt der Institutionalisierung und, ich möchte betonen, weniger ein Schritt der "Intellektualisierung". Denn die Möglichkeit, an bestimmten Orten, im Kreise Gleichgesinnter und meistens unter der geistigen Leitung eines oder einiger berühmter Männer zu studieren, gab es schon sehr viel länger. Wir wissen, daß die arabische Welt solche Orte in Salamanka, Timbuktu, Kairo, Bagdad etc. besaß. Es ist daher anzunehmen, daß die europäischen Universitäten, insbesondere jene, die im Territorium des heutigen Italien liegen, Nachahmungen dieser arabischen Tradition waren. Die Gepflogenheiten der Araber gehen allerdings ihrerseits auf antike Vorbilder zurück, wie wir sie z.B. aus der griechischen Stoa oder der Akademie Platos kennen, die erst von einem um die christliche Lehre fürchtenden Justinian geschlossen wurde. Die europäische Universität muß also als Schritt der Abgrenzung gegenüber einer sozialen Umwelt verstanden werden, man könnte sagen, als ein Schritt zur "Selbstorganisation". Dieser Schritt war notwendig, weil diese frühen Zirkel von Intellektuellen (wobei ich betonen möchte, daß damals Wissenschaft zweifellos andere Inhalte abdeckte als heute) eine Ansammlung von Fremden in den meistens eher geschlossenen Gemeinschaften der damaligen mittelalterlichen Städte waren. Sie rekrutierten sich international und waren weder ortsüblichen Gepflogenheiten oder Traditionen verbunden noch besaßen sie untereinander eine andere Basis für ihr soziales Handeln und Verstehen als einerseits die Kunstsprache Latein und andererseits das, was die gemeinsam betriebene Wissenschaft erst an Verbindlichem für sie schuf. Es ist verständlich, daß eine solche eher traditionslose Ansammlung von Fremden in einer kleinen Stadt Probleme schafft, und Städte sich öfters veranlaßt sahen, zu politischen, manchmal sogar zu Gewaltmitteln zu greifen, um resultierende Konflikte nicht eskalieren zu lassen. Die sprichwörtliche Freiheit der Studenten war schon damals suspekt; der "Exodus" der Professoren und Studenten aus Bologna, der zu weiteren Neugründungen von Universitäten in anderen italienischen Städten führte, zeigt deutlich die Spannungen, die zwischen eingesessener Bevölkerung und Angehörigen der Universität bestanden und beweist gleichzeitig, daß diese "universitas" bereits in der Lage war, eine hohe Identifikation ihrer Angehörigen mit dieser neuen Institution zu erzeugen. Das ist umso erstaunlicher, als dieses Sammelsurium von Anhängern der neu etablierten Institution nicht nur international [1] bunt gemischt (LeGoff, 1957/1985), sondern auch ständisch äußerst heterogen war. An damaligen Universitäten trafen sich Adelige, Bürger und Bauern, Kleriker und Laien, zwangsläufig auf der Basis der Gleichheit, da unter solch heterogenen Bedingungen schwerlich ein Anspruch auf bevorzugte Behandlung durchzusetzen gewesen wäre. Im Kapitel sieben werden derartige Prozesse als Prozesse der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung gegenseitig Fremder theoretisch behandelt. Dabei entwickelten sich neue Lebensformen auf Grund alltäglicher Notwendigkeiten in gemeinsamen "Herbergen", den Bursen und Kollegien, welche am ehesten als Formen quasi klösterlichen Zusammenlebens beschrieben werden können. Das erscheint insofern erwähnenswert, als Klöster etwa 800 Jahre früher mit einer analogen soziogenetischen Problematik konfrontiert waren. Auch bei ihnen galt es das Problem zu meistern, eine äußerst heterogene Gruppe sich gegenseitig fremder, aber von einer gemeinsamen Idee beseelter Menschen in ein funktionierendes soziales Ganzes, also eine Institution zu integrieren. Waren die bereits damals heimatlosen "Intellektuellen" (K. Mannheim, 1929/30) den mittelalterlichen Städten, die noch einen hohen Grad an "gemeinschaftlicher Organisation" (Tönnies, 1887) aufwiesen, überwiegend ein Ärgernis und ein Problem, so fragt man sich berechtigt, was Kaiser (Friedrich Barbarossa) und später auch Papst (Honorius III.) bewogen haben mag, diese Ansammlung entwurzelter Fremder unter ihren besonderen Schutz zu stellen und ihre "libertas scholarium" zu verteidigen. Man darf annehmen, daß weder

Research paper thumbnail of Dichtung und Wahrheit

Von ‚Dichtung und Wahrheit' habe ich so wenig Ahnung wie ein ‚Taferlklassler'. Warum, fragt man s... more Von ‚Dichtung und Wahrheit' habe ich so wenig Ahnung wie ein ‚Taferlklassler'. Warum, fragt man sofort, schreibt man dann darüber? Die Antwort ist kurz: Weil mich das Thema irgendwie ‚angeht'. Was sagt es eigentlich? Umgekehrt: Wissen Sie, Leser oder Leserin, eigentlich noch, was das ist, ein ‚Taferlklassler'? Oder haben Sie das schon vergessen? ‚Tafelklassler' sind Schulanfänger. Der Begriff stammt aus jener Zeit, wo die Kinder noch mit schwarzen Tafeln in der Schultasche, mit Schwämmchen und Wischtuch bewaffnet, selbstständig und allein zur Schule stapften. Der große Vorteil dieser Tafeln war: man konnte alles leicht wegwischen, was man falsch geschrieben hatte. Alles Falsche wurde so der Vergessenheit und Vergebung überantwortet. Die Technik des Vergessen-machens ist allerdings mit den Tafeln nicht gänzlich verschwunden. 1 Doch anders als früher müssen sich heute die Kinder den Fehlern stellen bzw. sie werden quasi in flagranti erwischt oder gestellt. Die Tafel war also eine Technik des Verbergens und Vergessens. Sie war zugleich eine Technik des Vergebens. Sie wurde deshalb, in unserer Zeit der alles überbordenden Überwachung, zu einer vergessenen Technik. An ihre Stelle trat eine Technik der Verblödung, Entfremdung und Entmündigung, ergänzt durch diverse Techniken der Überwachung 2. Die alte Technik des Vergessens wurde durch Papier ersetzt. Papier ist die Technik des Unvergessenen, des Bekundens, der heiligen Schriften, der Ur-Kunden und der Ur-teile. Papier wurde eine Technik des Stellens, das heißt nicht nur des Fest-stellens und-nehmens, sondern auch des Haftbar-machens. Papier ist die Technik des Richtigen, Rechten und des Fest-setzens. Und unsere, derzeitige Wissenschaft ist eine Folge dieser Technik, nicht umgekehrt! Papier ermöglicht eine, nämlich seine eigene, Wahrheit. Diese Wahrheit ist die Wahrheit des Protokolls. Darauf beruft sich etwa L. Wittgenstein in seinem Traktat 3. Papier ist demnach die Technik der Setzer, d.h die Technik des Fest-setzens, Gesetzten und des Gesetzes. Jeder Fehler der Schulanfänger am Papier wird zur bitteren Tatsache und in der Unvergessenheit konserviert. Ihr Versagen bleibt unverborgen. Versagen wird zu 1 Vieles wird gerade heute vergessen gemacht, u.zw. weniger in den Schulen als im täglichen Leben. Eine diieser Techniken bezeichnet man als ‚Künstliche Intelligenz', die die individuelle Intelligenz, das eigene Denken, zum verschwinden bringt. 2 Das ist jedoch ein anderes Thema, das hier nicht ausgewälzt werden kann.

Research paper thumbnail of Iron Rules Rule Iron Rails, Final

Iron Rules Rule Iron Rails

Research paper thumbnail of DER KUSS DER MUSEN

Prolog Nachfolgendes Gestammel ist ein bemühter Versuch in einem stolpernden Tanz um die verschle... more Prolog Nachfolgendes Gestammel ist ein bemühter Versuch in einem stolpernden Tanz um die verschleierte Maja die Schönheit ihres Kults in seiner Gesamtheit wieder zu beleben. Der Mythos Die Antike war sicher, die Kunst braucht göttlichen Beistand, um entstehen zu können. Neun Musen wohnten in der Gefolgschaft des Gottes Apoll am Fuß des Parnass an den kastalischen Quellen, deren Wasser im Mythos die Gabe des Dichtens verleiht. Alle neun Musen sind Töchter der Erinnerungsgöttin Mnemosyne und des allmächtigen Zeus, der durch Poesie seinen Sieg über die Urgötter kultisch feiern lassen wollte. Diese Aufgabe fiel den Musen zu, sie sind folglich Töchter der Macht. Scientia et potentia in idem coincidunt. Helferinnen sind sie eines göttlichen Genius, der die Heldentaten der Sieger so unsterblich macht wie die olympischen Götter selbst. So wurden diese rein geistigen Wesen zu unerschöpflichen Quellen der Künste, Quellgottheiten, die sie stets waren. Nun allerdings waren sie Ursprung und Quelle aller Begeisterung, Inspiration und Kreativität, jedes Gedanken, aller Philosophie geworden. Doch diese Musen denken nicht selbst. Die ursprünglichen Quellgottheiten dehnen hingegen die Einbildungskraft des Mannes, weiten dessen Sehnsucht bis in die philosophische Tiefe, in eine spirituelle Ferne, in die Subtilität der Dialektik und Rhetorik, genauso wie in die Unendlichkeit neuer sprachlicher Formen, der Mathematik und Astronomie. Ihr Anführer war Apoll, der vielseitig Begabte. In einer männlich gestimmten Geistesgeschichte, wirken Frauen vor allem als erregende Kraft. Sie küssen die geistgeschwängerten Männer, adeln sie solcher Art und erregen deren Phantasien. Ob sie auch Frauen küssen, bleibt ungesagt. Hat Sappho, die einzige Poetin der Helenen, ihre Inspirationen auch durch den Kuss einer Muse erlangt? Nein, denn Plato erhob sie selbst als zehnte in den Stand der Küssenden 1. Und selbst wenn man ihre Hingezogenheit zu der ihretwegen nach ihrer Insel bezeichneten Liebe in Rechnung stellt, so inspirierte trotz allem Sappho fast ausschließlich Männer, von Plato über Horaz und Catull bis hin zum Dichterfürst Goethe. Sappho war Muse, küsste wen sie wollte, doch entgegen ihrem Ruf mehrheitlich wieder Männer. Und Apoll, der Hüter der Künste und der Wissenschaften? Auch ihn liebten die Musen, doch umgekehrt befruchtete er zumindest einige von ihnen. Denn wer

Papers by Manfred E.A. Schmutzer

Research paper thumbnail of Ingenium und Individuum

Im ausgehenden Mittelalter entstand ein neuer Bedarf, junge Menschen auserhalb der Praxis des All... more Im ausgehenden Mittelalter entstand ein neuer Bedarf, junge Menschen auserhalb der Praxis des Alltags in Schulen erziehen zu lassen. In Anlehnung an T. Parsons kann man diese Entwicklung als Resultat des Wunsches verstehen, zu enge Bindungen an traditionelle und hausliche Gepflogenheiten zu eliminieren. Es handelte sich um Prozesse der „Ent-Gemeinschaftung“, die uber „universalistische Prinzipien“ unabhangige Personlichkeiten, d. h. Individuen, erzeugen sollten.

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Impact Assessment, Sep 1, 1982

Research paper thumbnail of Die Vernunft vernimmt

Research paper thumbnail of Technik Macht Gesellschaft

Research paper thumbnail of Technisierung der Wissenschaft

Im vorigen Kapitel wurde Wert darauf gelegt zu zeigen, das Wissenschaft immer in gesellschaftlich... more Im vorigen Kapitel wurde Wert darauf gelegt zu zeigen, das Wissenschaft immer in gesellschaftliche Zusammenhange eingebettet ist, aus denen sie Legitimitat und Probleme, wie auch die notwendige Akzeptanz fur Beweisverfahren schopft, und wodurch sie in die Lage versetzt wird, nicht leicht zu bezweifelnde Wahrheiten zu produzieren.

Research paper thumbnail of Kapitel I, Was der Fall ist

Ingenium und Individuum, Dec 31, 1994

Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in ... more Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in Bologna und Paris Professoren und Studenten zu einer sogenannten "universitas magistrorum et scholarium" zusammenschlossen. Allerdings war es an beiden Orten schon seit längerer Zeit möglich, sich "weiterzubilden" und, wenn man es so bezeichnen möchte, zu "studieren". Das läßt sich eindeutig aus einem Dokument ableiten, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 Scholaren und Professoren unter den Schutz des Reiches stellte. Die oben genannte Formierung zu einer "universitas" war somit nur ein Schritt in Richtung Institutionalisierung, oder um es in anderen Worten zu sagen, eine Abgrenzung (in der Terminologie der Systemtheorie würde man von einer Ausdifferenzierung sprechen) gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wie den Städten, den Zünften und selbstverständlich auch der Kirche und dem Reich. Der Beginn der europäischen Universitäten war also ein Schritt der Institutionalisierung und, ich möchte betonen, weniger ein Schritt der "Intellektualisierung". Denn die Möglichkeit, an bestimmten Orten, im Kreise Gleichgesinnter und meistens unter der geistigen Leitung eines oder einiger berühmter Männer zu studieren, gab es schon sehr viel länger. Wir wissen, daß die arabische Welt solche Orte in Salamanka, Timbuktu, Kairo, Bagdad etc. besaß. Es ist daher anzunehmen, daß die europäischen Universitäten, insbesondere jene, die im Territorium des heutigen Italien liegen, Nachahmungen dieser arabischen Tradition waren. Die Gepflogenheiten der Araber gehen allerdings ihrerseits auf antike Vorbilder zurück, wie wir sie z.B. aus der griechischen Stoa oder der Akademie Platos kennen, die erst von einem um die christliche Lehre fürchtenden Justinian geschlossen wurde. Die europäische Universität muß also als Schritt der Abgrenzung gegenüber einer sozialen Umwelt verstanden werden, man könnte sagen, als ein Schritt zur "Selbstorganisation". Dieser Schritt war notwendig, weil diese frühen Zirkel von Intellektuellen (wobei ich betonen möchte, daß damals Wissenschaft zweifellos andere Inhalte abdeckte als heute) eine Ansammlung von Fremden in den meistens eher geschlossenen Gemeinschaften der damaligen mittelalterlichen Städte waren. Sie rekrutierten sich international und waren weder ortsüblichen Gepflogenheiten oder Traditionen verbunden noch besaßen sie untereinander eine andere Basis für ihr soziales Handeln und Verstehen als einerseits die Kunstsprache Latein und andererseits das, was die gemeinsam betriebene Wissenschaft erst an Verbindlichem für sie schuf. Es ist verständlich, daß eine solche eher traditionslose Ansammlung von Fremden in einer kleinen Stadt Probleme schafft, und Städte sich öfters veranlaßt sahen, zu politischen, manchmal sogar zu Gewaltmitteln zu greifen, um resultierende Konflikte nicht eskalieren zu lassen. Die sprichwörtliche Freiheit der Studenten war schon damals suspekt; der "Exodus" der Professoren und Studenten aus Bologna, der zu weiteren Neugründungen von Universitäten in anderen italienischen Städten führte, zeigt deutlich die Spannungen, die zwischen eingesessener Bevölkerung und Angehörigen der Universität bestanden und beweist gleichzeitig, daß diese "universitas" bereits in der Lage war, eine hohe Identifikation ihrer Angehörigen mit dieser neuen Institution zu erzeugen. Das ist umso erstaunlicher, als dieses Sammelsurium von Anhängern der neu etablierten Institution nicht nur international [1] bunt gemischt (LeGoff, 1957/1985), sondern auch ständisch äußerst heterogen war. An damaligen Universitäten trafen sich Adelige, Bürger und Bauern, Kleriker und Laien, zwangsläufig auf der Basis der Gleichheit, da unter solch heterogenen Bedingungen schwerlich ein Anspruch auf bevorzugte Behandlung durchzusetzen gewesen wäre. Im Kapitel sieben werden derartige Prozesse als Prozesse der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung gegenseitig Fremder theoretisch behandelt. Dabei entwickelten sich neue Lebensformen auf Grund alltäglicher Notwendigkeiten in gemeinsamen "Herbergen", den Bursen und Kollegien, welche am ehesten als Formen quasi klösterlichen Zusammenlebens beschrieben werden können. Das erscheint insofern erwähnenswert, als Klöster etwa 800 Jahre früher mit einer analogen soziogenetischen Problematik konfrontiert waren. Auch bei ihnen galt es das Problem zu meistern, eine äußerst heterogene Gruppe sich gegenseitig fremder, aber von einer gemeinsamen Idee beseelter Menschen in ein funktionierendes soziales Ganzes, also eine Institution zu integrieren. Waren die bereits damals heimatlosen "Intellektuellen" (K. Mannheim, 1929/30) den mittelalterlichen Städten, die noch einen hohen Grad an "gemeinschaftlicher Organisation" (Tönnies, 1887) aufwiesen, überwiegend ein Ärgernis und ein Problem, so fragt man sich berechtigt, was Kaiser (Friedrich Barbarossa) und später auch Papst (Honorius III.) bewogen haben mag, diese Ansammlung entwurzelter Fremder unter ihren besonderen Schutz zu stellen und ihre "libertas scholarium" zu verteidigen. Man darf annehmen, daß weder Mai 15, 2008 Kaiser noch Papst aus überwiegend philantropen Überlegungen gehandelt haben, sondern daß hinter diesen Positionen Machtkalküle standen. Die eigenständigen italienischen Städte waren beiden zentralistischen und internationalistischen Machthabern nicht unbedingt ein Born der Wonne. Es ist andererseits nicht unbegründet zu vermuten, daß einer Ansammlung entfremdeter Intellektueller, selbst wenn sie sich institutionalisiert hatten, keine bedeutende gesellschaftspolitische Machtbasis zur Verfügung stand. Worin mag also das Interesse der beiden Obrigkeiten an diesen relativ macht-und mittellosen Parvenues bestanden haben? G. Simmel (1908) ist neben dem Anthropologen van Gennep (1908) einer der wenigen, die sich mit der sozialen Situation des "Fremdseins" auseinandergesetzt haben. Er stellt fest, daß Fremden in ihren Gastgebergemeinschaften oft eine spezielle Rolle zufällt. Diese Rolle ist in der "Objektivität der Fremden" begründet. Da Fremde nicht in spezifischen Gruppen wurzeln und so nicht fast automatisch parteiische Positionen beziehen, nehmen sie in sozialen Konfliktsituationen, die sich in kleinen Gemeinschaften oft über Generationen hinziehen, eine distanzierte, "objektive" Attitüde ein. Diese Attitüde ist nicht nur Resultat der Nicht-Teilhabe an solchen Konflikten, sondern Ergebnis einer bestimmten Situation, die sich aus Nähe und Distanz, Indifferenz und Involviertheit ergibt. Simmel stellt fest, daß es vor allem in italienischen Städten gerade Fremde waren, die zu Richtern und Schiedsrichtern berufen wurden, weil sie unabhängig von diversen Familieninteressen und-verflechtungen urteilen konnten. Objektivität ist nach Simmel also eine Art Freiheit, die nur Fremde in praktischer und theoretischer Weise besitzen. Fremde beurteilen Situationen mit weniger Vorurteil und bewerten sie auf der Basis allgemeinerer Standards und größerer Sachlichkeit. In seinen Handlungen ist ein Fremder weder durch Tradition noch Pietät noch Überlieferung eingeschränkt und sozial weniger verpflichtet. Das führt dazu, daß sich aufgrund dieses Verhältnisses von Nähe und Distanz, welches dem Fremden die Qualität der Objektivität verleiht, auch das Verhältnis zu ihm in einer anderen, einer abstrakteren und weniger affektiven Weise gestaltet. Trotzdem verschwindet deshalb nicht das gegenteilige Phänomen, Xenophobie. Und die zuvor genannten Probleme der Universitäten in Italien liefern Zeugnis solcher Einstellungen. Es wird so verständlicher, daß "internationalistische" Machthaber ein nicht geringes Interesse an internationalistischen Persönlichkeiten haben konnten, da sie, dank ihrer Ausbildung und sozialen Distanz, eher dazu geeignet erschienen, als unabhängige Rechtsexperten kirchliches und kaiserliches, d.h. nicht stämmisch tradiertes Recht zu praktizieren. Aufgrund dieser Nachfrage wurden Jurisprudenz, aber auch Medizin zu etwas, was als 'scientiae lucrativae' bezeichnet wurde. Objektivität machte sich bezahlt. Obwohl Kirche wie Kaiser die Entwicklung der Universitäten unterstützten, war deren Erfindung, diewie ich das im weiteren bezeichnen möchte-"soziale Innovation" Universität, ursprünglich nicht Resultat einer staatlichen oder kirchlich-politischen Aktion. Sie wurde ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Existenz zur Kenntnis genommen und als politisch interessant eingeschätzt. Die sozialen Entwicklungen, die bereits davor zu jenen Kongregationen von Fremden führten, welche sich später als "Universität" bezeichneten, kamen aus anderen Quellen. Dokumentiert sind sie wenig. Man wird nicht umhin können, die Entwicklung jener Schulen, die später Universitäten wurden, aus dem größeren Konnex europäischer Sozialgeschichte zu interpretieren. Es würde zu weit führen, hier in alle Details zu gehen, aber man darf davon ausgehen, daß Migrationsbewegungen wie jene, die auch zur europäischen Kreuzzugbewegung geführt und diese getragen haben, auch für die Ansammlung "lernwilliger" Fremder in Städten verantwortlich zu machen sind.

Research paper thumbnail of Kapitel VIII. Gegen den Wind

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iNGENIUM UND iNDIVIDUUM, 1994

Die offizielle Geschichte der europaischen Universitat beginnt etwa um 1200, als sich namlich in ... more Die offizielle Geschichte der europaischen Universitat beginnt etwa um 1200, als sich namlich in Bologna und Paris Professoren und Studenten zu einer sogenannten „universitas magistrorum et scholarium“ zusammenschlossen. Allerdings war es an beiden Orten schon seit langerer Zeit moglich, sich „weiterzubilden“ und, wenn man es so bezeichnen mochte, zu „studieren“. Das last sich eindeutig aus einem Dokument ableiten, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 Scholaren und Professoren unter den Schutz des Reiches stellte. Die oben genannte Formierung zu einer „universitas“ war somit nur ein Schritt in Richtung Institutionalisierung, oder um es in anderen Worten zu sagen, eine Abgrenzung (in der Terminologie der Systemtheorie wurde man von einer Ausdifferenzierung sprechen) gegenuber anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wie den Stadten, den Zunften und selbstverstandlich auch der Kirche und dem Reich. Der Beginn der europaischen Universitaten war also ein Schritt der Institutionalisierung und, ich mochte betonen, weniger ein Schritt der „Intellektualisierung“. Denn die Moglichkeit, an bestimmten Orten, im Kreise Gleichgesinnter und meistens unter der geistigen Leitung eines oder einiger beruhmter Manner zu studieren, gab es schon sehr viel langer. Wir wissen, das die arabische Welt solche Orte in Salamanka, Timbuktu, Kairo, Bagdad etc. besas. Es ist daher anzunehmen, das die europaischen Universitaten, insbesondere jene, die im Territorium des heutigen Italien liegen, Nachahmungen dieser arabischen Tradition waren. Die Gepflogenheiten der Araber gehen allerdings ihrerseits auf antike Vorbilder zuruck, wie wir sie z. B. aus der griechischen Stoa oder der Akademie Platons kennen, die erst von einem um die christliche Lehre furchtenden Justinian geschlossen wurde.

Research paper thumbnail of Regional News

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Research paper thumbnail of Die Wiedergeburt der Wissenschaften im Islam

Science Studies, 2015

In »Die Geburt der Wissenschaften. Panta Rhei« (Velbrück 2011) untersuchte Manfred E.A. Schmutzer... more In »Die Geburt der Wissenschaften. Panta Rhei« (Velbrück 2011) untersuchte Manfred E.A. Schmutzer die Rahmenbedingungen, die zur Entstehung von Wissenschaften im antiken Griechenland geführt haben. In diesem Band geht er hieran anschließend der Frage nach, welche Gründe dazu führten, dass das voluminöse Wissen der Antike nicht von den Europäern, sondern von den Söhnen der Wüste Arabiens geerbt wurde. Wie konnte auf der Basis der Antike eine neue »Spezies« von Wissenschaft in der »neuen islamischen Welt« entstehen, die später Europa hinterlassen wurde? Detailreich arbeitet er die sozialen Entwicklungen ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. heraus und zeigt: Die damalige islamische Wissenschaft und Philosophie sind von erstaunlicher Aktualität.

Research paper thumbnail of Kapitel IV. Geburt eines Rechtsstaats

Die Wiedergeburt der Wissenschaften im Islam, 2015

Research paper thumbnail of Kapitel VI. Das Goldene Zeitalter des Islam

Die Wiedergeburt der Wissenschaften im Islam, 2015

1 Anzumerken wäre, dass die heutige, jordanische Königsdynastie, die ebenfalls ihre Herrschaft mi... more 1 Anzumerken wäre, dass die heutige, jordanische Königsdynastie, die ebenfalls ihre Herrschaft mit einem Stammbaum legitimiert, der auf die Haschemiten zurückgeführt wird, gelegentlich gleichfalls behauptet über "geheimes Wissen" zu verfügen. 2 Dass auch in Europa Familien, die herrschaftliche Ansprüche oder Ambitionen hatten, stets auch auf eine besondere, nicht allen zugängliche Erziehung ihrer Sprösslinge Wert legten, belegen z.B. die sogenannten "Prinzenspiegel". Auch in unserer Zeit ist eine vergleichbare Einstellung noch nicht ausge

Research paper thumbnail of Cultures, languages, technologies

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Wissenschaft denkt nicht, 2024

Science scepticism is a topic of increasing interest to politics etc. It reminds one of the time ... more Science scepticism is a topic of increasing interest to politics etc. It reminds one of the time when the church in Europe became nervous because of the increase of protestant movements.Hence the question rises, what is the role of science nowadays. An answer is tried with assistance of Martin Heidegger and Erwin Schrödinger.

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Ingenium und Individuum, 1994

Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in ... more Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in Bologna und Paris Professoren und Studenten zu einer sogenannten "universitas magistrorum et scholarium" zusammenschlossen. Allerdings war es an beiden Orten schon seit längerer Zeit möglich, sich "weiterzubilden" und, wenn man es so bezeichnen möchte, zu "studieren". Das läßt sich eindeutig aus einem Dokument ableiten, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 Scholaren und Professoren unter den Schutz des Reiches stellte. Die oben genannte Formierung zu einer "universitas" war somit nur ein Schritt in Richtung Institutionalisierung, oder um es in anderen Worten zu sagen, eine Abgrenzung (in der Terminologie der Systemtheorie würde man von einer Ausdifferenzierung sprechen) gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wie den Städten, den Zünften und selbstverständlich auch der Kirche und dem Reich. Der Beginn der europäischen Universitäten war also ein Schritt der Institutionalisierung und, ich möchte betonen, weniger ein Schritt der "Intellektualisierung". Denn die Möglichkeit, an bestimmten Orten, im Kreise Gleichgesinnter und meistens unter der geistigen Leitung eines oder einiger berühmter Männer zu studieren, gab es schon sehr viel länger. Wir wissen, daß die arabische Welt solche Orte in Salamanka, Timbuktu, Kairo, Bagdad etc. besaß. Es ist daher anzunehmen, daß die europäischen Universitäten, insbesondere jene, die im Territorium des heutigen Italien liegen, Nachahmungen dieser arabischen Tradition waren. Die Gepflogenheiten der Araber gehen allerdings ihrerseits auf antike Vorbilder zurück, wie wir sie z.B. aus der griechischen Stoa oder der Akademie Platos kennen, die erst von einem um die christliche Lehre fürchtenden Justinian geschlossen wurde. Die europäische Universität muß also als Schritt der Abgrenzung gegenüber einer sozialen Umwelt verstanden werden, man könnte sagen, als ein Schritt zur "Selbstorganisation". Dieser Schritt war notwendig, weil diese frühen Zirkel von Intellektuellen (wobei ich betonen möchte, daß damals Wissenschaft zweifellos andere Inhalte abdeckte als heute) eine Ansammlung von Fremden in den meistens eher geschlossenen Gemeinschaften der damaligen mittelalterlichen Städte waren. Sie rekrutierten sich international und waren weder ortsüblichen Gepflogenheiten oder Traditionen verbunden noch besaßen sie untereinander eine andere Basis für ihr soziales Handeln und Verstehen als einerseits die Kunstsprache Latein und andererseits das, was die gemeinsam betriebene Wissenschaft erst an Verbindlichem für sie schuf. Es ist verständlich, daß eine solche eher traditionslose Ansammlung von Fremden in einer kleinen Stadt Probleme schafft, und Städte sich öfters veranlaßt sahen, zu politischen, manchmal sogar zu Gewaltmitteln zu greifen, um resultierende Konflikte nicht eskalieren zu lassen. Die sprichwörtliche Freiheit der Studenten war schon damals suspekt; der "Exodus" der Professoren und Studenten aus Bologna, der zu weiteren Neugründungen von Universitäten in anderen italienischen Städten führte, zeigt deutlich die Spannungen, die zwischen eingesessener Bevölkerung und Angehörigen der Universität bestanden und beweist gleichzeitig, daß diese "universitas" bereits in der Lage war, eine hohe Identifikation ihrer Angehörigen mit dieser neuen Institution zu erzeugen. Das ist umso erstaunlicher, als dieses Sammelsurium von Anhängern der neu etablierten Institution nicht nur international [1] bunt gemischt (LeGoff, 1957/1985), sondern auch ständisch äußerst heterogen war. An damaligen Universitäten trafen sich Adelige, Bürger und Bauern, Kleriker und Laien, zwangsläufig auf der Basis der Gleichheit, da unter solch heterogenen Bedingungen schwerlich ein Anspruch auf bevorzugte Behandlung durchzusetzen gewesen wäre. Im Kapitel sieben werden derartige Prozesse als Prozesse der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung gegenseitig Fremder theoretisch behandelt. Dabei entwickelten sich neue Lebensformen auf Grund alltäglicher Notwendigkeiten in gemeinsamen "Herbergen", den Bursen und Kollegien, welche am ehesten als Formen quasi klösterlichen Zusammenlebens beschrieben werden können. Das erscheint insofern erwähnenswert, als Klöster etwa 800 Jahre früher mit einer analogen soziogenetischen Problematik konfrontiert waren. Auch bei ihnen galt es das Problem zu meistern, eine äußerst heterogene Gruppe sich gegenseitig fremder, aber von einer gemeinsamen Idee beseelter Menschen in ein funktionierendes soziales Ganzes, also eine Institution zu integrieren. Waren die bereits damals heimatlosen "Intellektuellen" (K. Mannheim, 1929/30) den mittelalterlichen Städten, die noch einen hohen Grad an "gemeinschaftlicher Organisation" (Tönnies, 1887) aufwiesen, überwiegend ein Ärgernis und ein Problem, so fragt man sich berechtigt, was Kaiser (Friedrich Barbarossa) und später auch Papst (Honorius III.) bewogen haben mag, diese Ansammlung entwurzelter Fremder unter ihren besonderen Schutz zu stellen und ihre "libertas scholarium" zu verteidigen. Man darf annehmen, daß weder

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Von ‚Dichtung und Wahrheit' habe ich so wenig Ahnung wie ein ‚Taferlklassler'. Warum, fragt man s... more Von ‚Dichtung und Wahrheit' habe ich so wenig Ahnung wie ein ‚Taferlklassler'. Warum, fragt man sofort, schreibt man dann darüber? Die Antwort ist kurz: Weil mich das Thema irgendwie ‚angeht'. Was sagt es eigentlich? Umgekehrt: Wissen Sie, Leser oder Leserin, eigentlich noch, was das ist, ein ‚Taferlklassler'? Oder haben Sie das schon vergessen? ‚Tafelklassler' sind Schulanfänger. Der Begriff stammt aus jener Zeit, wo die Kinder noch mit schwarzen Tafeln in der Schultasche, mit Schwämmchen und Wischtuch bewaffnet, selbstständig und allein zur Schule stapften. Der große Vorteil dieser Tafeln war: man konnte alles leicht wegwischen, was man falsch geschrieben hatte. Alles Falsche wurde so der Vergessenheit und Vergebung überantwortet. Die Technik des Vergessen-machens ist allerdings mit den Tafeln nicht gänzlich verschwunden. 1 Doch anders als früher müssen sich heute die Kinder den Fehlern stellen bzw. sie werden quasi in flagranti erwischt oder gestellt. Die Tafel war also eine Technik des Verbergens und Vergessens. Sie war zugleich eine Technik des Vergebens. Sie wurde deshalb, in unserer Zeit der alles überbordenden Überwachung, zu einer vergessenen Technik. An ihre Stelle trat eine Technik der Verblödung, Entfremdung und Entmündigung, ergänzt durch diverse Techniken der Überwachung 2. Die alte Technik des Vergessens wurde durch Papier ersetzt. Papier ist die Technik des Unvergessenen, des Bekundens, der heiligen Schriften, der Ur-Kunden und der Ur-teile. Papier wurde eine Technik des Stellens, das heißt nicht nur des Fest-stellens und-nehmens, sondern auch des Haftbar-machens. Papier ist die Technik des Richtigen, Rechten und des Fest-setzens. Und unsere, derzeitige Wissenschaft ist eine Folge dieser Technik, nicht umgekehrt! Papier ermöglicht eine, nämlich seine eigene, Wahrheit. Diese Wahrheit ist die Wahrheit des Protokolls. Darauf beruft sich etwa L. Wittgenstein in seinem Traktat 3. Papier ist demnach die Technik der Setzer, d.h die Technik des Fest-setzens, Gesetzten und des Gesetzes. Jeder Fehler der Schulanfänger am Papier wird zur bitteren Tatsache und in der Unvergessenheit konserviert. Ihr Versagen bleibt unverborgen. Versagen wird zu 1 Vieles wird gerade heute vergessen gemacht, u.zw. weniger in den Schulen als im täglichen Leben. Eine diieser Techniken bezeichnet man als ‚Künstliche Intelligenz', die die individuelle Intelligenz, das eigene Denken, zum verschwinden bringt. 2 Das ist jedoch ein anderes Thema, das hier nicht ausgewälzt werden kann.

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Iron Rules Rule Iron Rails

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Prolog Nachfolgendes Gestammel ist ein bemühter Versuch in einem stolpernden Tanz um die verschle... more Prolog Nachfolgendes Gestammel ist ein bemühter Versuch in einem stolpernden Tanz um die verschleierte Maja die Schönheit ihres Kults in seiner Gesamtheit wieder zu beleben. Der Mythos Die Antike war sicher, die Kunst braucht göttlichen Beistand, um entstehen zu können. Neun Musen wohnten in der Gefolgschaft des Gottes Apoll am Fuß des Parnass an den kastalischen Quellen, deren Wasser im Mythos die Gabe des Dichtens verleiht. Alle neun Musen sind Töchter der Erinnerungsgöttin Mnemosyne und des allmächtigen Zeus, der durch Poesie seinen Sieg über die Urgötter kultisch feiern lassen wollte. Diese Aufgabe fiel den Musen zu, sie sind folglich Töchter der Macht. Scientia et potentia in idem coincidunt. Helferinnen sind sie eines göttlichen Genius, der die Heldentaten der Sieger so unsterblich macht wie die olympischen Götter selbst. So wurden diese rein geistigen Wesen zu unerschöpflichen Quellen der Künste, Quellgottheiten, die sie stets waren. Nun allerdings waren sie Ursprung und Quelle aller Begeisterung, Inspiration und Kreativität, jedes Gedanken, aller Philosophie geworden. Doch diese Musen denken nicht selbst. Die ursprünglichen Quellgottheiten dehnen hingegen die Einbildungskraft des Mannes, weiten dessen Sehnsucht bis in die philosophische Tiefe, in eine spirituelle Ferne, in die Subtilität der Dialektik und Rhetorik, genauso wie in die Unendlichkeit neuer sprachlicher Formen, der Mathematik und Astronomie. Ihr Anführer war Apoll, der vielseitig Begabte. In einer männlich gestimmten Geistesgeschichte, wirken Frauen vor allem als erregende Kraft. Sie küssen die geistgeschwängerten Männer, adeln sie solcher Art und erregen deren Phantasien. Ob sie auch Frauen küssen, bleibt ungesagt. Hat Sappho, die einzige Poetin der Helenen, ihre Inspirationen auch durch den Kuss einer Muse erlangt? Nein, denn Plato erhob sie selbst als zehnte in den Stand der Küssenden 1. Und selbst wenn man ihre Hingezogenheit zu der ihretwegen nach ihrer Insel bezeichneten Liebe in Rechnung stellt, so inspirierte trotz allem Sappho fast ausschließlich Männer, von Plato über Horaz und Catull bis hin zum Dichterfürst Goethe. Sappho war Muse, küsste wen sie wollte, doch entgegen ihrem Ruf mehrheitlich wieder Männer. Und Apoll, der Hüter der Künste und der Wissenschaften? Auch ihn liebten die Musen, doch umgekehrt befruchtete er zumindest einige von ihnen. Denn wer

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Im ausgehenden Mittelalter entstand ein neuer Bedarf, junge Menschen auserhalb der Praxis des All... more Im ausgehenden Mittelalter entstand ein neuer Bedarf, junge Menschen auserhalb der Praxis des Alltags in Schulen erziehen zu lassen. In Anlehnung an T. Parsons kann man diese Entwicklung als Resultat des Wunsches verstehen, zu enge Bindungen an traditionelle und hausliche Gepflogenheiten zu eliminieren. Es handelte sich um Prozesse der „Ent-Gemeinschaftung“, die uber „universalistische Prinzipien“ unabhangige Personlichkeiten, d. h. Individuen, erzeugen sollten.

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Impact Assessment, Sep 1, 1982

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Im vorigen Kapitel wurde Wert darauf gelegt zu zeigen, das Wissenschaft immer in gesellschaftlich... more Im vorigen Kapitel wurde Wert darauf gelegt zu zeigen, das Wissenschaft immer in gesellschaftliche Zusammenhange eingebettet ist, aus denen sie Legitimitat und Probleme, wie auch die notwendige Akzeptanz fur Beweisverfahren schopft, und wodurch sie in die Lage versetzt wird, nicht leicht zu bezweifelnde Wahrheiten zu produzieren.

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Ingenium und Individuum, Dec 31, 1994

Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in ... more Die offizielle Geschichte der europäischen Universität beginnt etwa um 1200, als sich nämlich in Bologna und Paris Professoren und Studenten zu einer sogenannten "universitas magistrorum et scholarium" zusammenschlossen. Allerdings war es an beiden Orten schon seit längerer Zeit möglich, sich "weiterzubilden" und, wenn man es so bezeichnen möchte, zu "studieren". Das läßt sich eindeutig aus einem Dokument ableiten, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 Scholaren und Professoren unter den Schutz des Reiches stellte. Die oben genannte Formierung zu einer "universitas" war somit nur ein Schritt in Richtung Institutionalisierung, oder um es in anderen Worten zu sagen, eine Abgrenzung (in der Terminologie der Systemtheorie würde man von einer Ausdifferenzierung sprechen) gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wie den Städten, den Zünften und selbstverständlich auch der Kirche und dem Reich. Der Beginn der europäischen Universitäten war also ein Schritt der Institutionalisierung und, ich möchte betonen, weniger ein Schritt der "Intellektualisierung". Denn die Möglichkeit, an bestimmten Orten, im Kreise Gleichgesinnter und meistens unter der geistigen Leitung eines oder einiger berühmter Männer zu studieren, gab es schon sehr viel länger. Wir wissen, daß die arabische Welt solche Orte in Salamanka, Timbuktu, Kairo, Bagdad etc. besaß. Es ist daher anzunehmen, daß die europäischen Universitäten, insbesondere jene, die im Territorium des heutigen Italien liegen, Nachahmungen dieser arabischen Tradition waren. Die Gepflogenheiten der Araber gehen allerdings ihrerseits auf antike Vorbilder zurück, wie wir sie z.B. aus der griechischen Stoa oder der Akademie Platos kennen, die erst von einem um die christliche Lehre fürchtenden Justinian geschlossen wurde. Die europäische Universität muß also als Schritt der Abgrenzung gegenüber einer sozialen Umwelt verstanden werden, man könnte sagen, als ein Schritt zur "Selbstorganisation". Dieser Schritt war notwendig, weil diese frühen Zirkel von Intellektuellen (wobei ich betonen möchte, daß damals Wissenschaft zweifellos andere Inhalte abdeckte als heute) eine Ansammlung von Fremden in den meistens eher geschlossenen Gemeinschaften der damaligen mittelalterlichen Städte waren. Sie rekrutierten sich international und waren weder ortsüblichen Gepflogenheiten oder Traditionen verbunden noch besaßen sie untereinander eine andere Basis für ihr soziales Handeln und Verstehen als einerseits die Kunstsprache Latein und andererseits das, was die gemeinsam betriebene Wissenschaft erst an Verbindlichem für sie schuf. Es ist verständlich, daß eine solche eher traditionslose Ansammlung von Fremden in einer kleinen Stadt Probleme schafft, und Städte sich öfters veranlaßt sahen, zu politischen, manchmal sogar zu Gewaltmitteln zu greifen, um resultierende Konflikte nicht eskalieren zu lassen. Die sprichwörtliche Freiheit der Studenten war schon damals suspekt; der "Exodus" der Professoren und Studenten aus Bologna, der zu weiteren Neugründungen von Universitäten in anderen italienischen Städten führte, zeigt deutlich die Spannungen, die zwischen eingesessener Bevölkerung und Angehörigen der Universität bestanden und beweist gleichzeitig, daß diese "universitas" bereits in der Lage war, eine hohe Identifikation ihrer Angehörigen mit dieser neuen Institution zu erzeugen. Das ist umso erstaunlicher, als dieses Sammelsurium von Anhängern der neu etablierten Institution nicht nur international [1] bunt gemischt (LeGoff, 1957/1985), sondern auch ständisch äußerst heterogen war. An damaligen Universitäten trafen sich Adelige, Bürger und Bauern, Kleriker und Laien, zwangsläufig auf der Basis der Gleichheit, da unter solch heterogenen Bedingungen schwerlich ein Anspruch auf bevorzugte Behandlung durchzusetzen gewesen wäre. Im Kapitel sieben werden derartige Prozesse als Prozesse der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung gegenseitig Fremder theoretisch behandelt. Dabei entwickelten sich neue Lebensformen auf Grund alltäglicher Notwendigkeiten in gemeinsamen "Herbergen", den Bursen und Kollegien, welche am ehesten als Formen quasi klösterlichen Zusammenlebens beschrieben werden können. Das erscheint insofern erwähnenswert, als Klöster etwa 800 Jahre früher mit einer analogen soziogenetischen Problematik konfrontiert waren. Auch bei ihnen galt es das Problem zu meistern, eine äußerst heterogene Gruppe sich gegenseitig fremder, aber von einer gemeinsamen Idee beseelter Menschen in ein funktionierendes soziales Ganzes, also eine Institution zu integrieren. Waren die bereits damals heimatlosen "Intellektuellen" (K. Mannheim, 1929/30) den mittelalterlichen Städten, die noch einen hohen Grad an "gemeinschaftlicher Organisation" (Tönnies, 1887) aufwiesen, überwiegend ein Ärgernis und ein Problem, so fragt man sich berechtigt, was Kaiser (Friedrich Barbarossa) und später auch Papst (Honorius III.) bewogen haben mag, diese Ansammlung entwurzelter Fremder unter ihren besonderen Schutz zu stellen und ihre "libertas scholarium" zu verteidigen. Man darf annehmen, daß weder Mai 15, 2008 Kaiser noch Papst aus überwiegend philantropen Überlegungen gehandelt haben, sondern daß hinter diesen Positionen Machtkalküle standen. Die eigenständigen italienischen Städte waren beiden zentralistischen und internationalistischen Machthabern nicht unbedingt ein Born der Wonne. Es ist andererseits nicht unbegründet zu vermuten, daß einer Ansammlung entfremdeter Intellektueller, selbst wenn sie sich institutionalisiert hatten, keine bedeutende gesellschaftspolitische Machtbasis zur Verfügung stand. Worin mag also das Interesse der beiden Obrigkeiten an diesen relativ macht-und mittellosen Parvenues bestanden haben? G. Simmel (1908) ist neben dem Anthropologen van Gennep (1908) einer der wenigen, die sich mit der sozialen Situation des "Fremdseins" auseinandergesetzt haben. Er stellt fest, daß Fremden in ihren Gastgebergemeinschaften oft eine spezielle Rolle zufällt. Diese Rolle ist in der "Objektivität der Fremden" begründet. Da Fremde nicht in spezifischen Gruppen wurzeln und so nicht fast automatisch parteiische Positionen beziehen, nehmen sie in sozialen Konfliktsituationen, die sich in kleinen Gemeinschaften oft über Generationen hinziehen, eine distanzierte, "objektive" Attitüde ein. Diese Attitüde ist nicht nur Resultat der Nicht-Teilhabe an solchen Konflikten, sondern Ergebnis einer bestimmten Situation, die sich aus Nähe und Distanz, Indifferenz und Involviertheit ergibt. Simmel stellt fest, daß es vor allem in italienischen Städten gerade Fremde waren, die zu Richtern und Schiedsrichtern berufen wurden, weil sie unabhängig von diversen Familieninteressen und-verflechtungen urteilen konnten. Objektivität ist nach Simmel also eine Art Freiheit, die nur Fremde in praktischer und theoretischer Weise besitzen. Fremde beurteilen Situationen mit weniger Vorurteil und bewerten sie auf der Basis allgemeinerer Standards und größerer Sachlichkeit. In seinen Handlungen ist ein Fremder weder durch Tradition noch Pietät noch Überlieferung eingeschränkt und sozial weniger verpflichtet. Das führt dazu, daß sich aufgrund dieses Verhältnisses von Nähe und Distanz, welches dem Fremden die Qualität der Objektivität verleiht, auch das Verhältnis zu ihm in einer anderen, einer abstrakteren und weniger affektiven Weise gestaltet. Trotzdem verschwindet deshalb nicht das gegenteilige Phänomen, Xenophobie. Und die zuvor genannten Probleme der Universitäten in Italien liefern Zeugnis solcher Einstellungen. Es wird so verständlicher, daß "internationalistische" Machthaber ein nicht geringes Interesse an internationalistischen Persönlichkeiten haben konnten, da sie, dank ihrer Ausbildung und sozialen Distanz, eher dazu geeignet erschienen, als unabhängige Rechtsexperten kirchliches und kaiserliches, d.h. nicht stämmisch tradiertes Recht zu praktizieren. Aufgrund dieser Nachfrage wurden Jurisprudenz, aber auch Medizin zu etwas, was als 'scientiae lucrativae' bezeichnet wurde. Objektivität machte sich bezahlt. Obwohl Kirche wie Kaiser die Entwicklung der Universitäten unterstützten, war deren Erfindung, diewie ich das im weiteren bezeichnen möchte-"soziale Innovation" Universität, ursprünglich nicht Resultat einer staatlichen oder kirchlich-politischen Aktion. Sie wurde ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Existenz zur Kenntnis genommen und als politisch interessant eingeschätzt. Die sozialen Entwicklungen, die bereits davor zu jenen Kongregationen von Fremden führten, welche sich später als "Universität" bezeichneten, kamen aus anderen Quellen. Dokumentiert sind sie wenig. Man wird nicht umhin können, die Entwicklung jener Schulen, die später Universitäten wurden, aus dem größeren Konnex europäischer Sozialgeschichte zu interpretieren. Es würde zu weit führen, hier in alle Details zu gehen, aber man darf davon ausgehen, daß Migrationsbewegungen wie jene, die auch zur europäischen Kreuzzugbewegung geführt und diese getragen haben, auch für die Ansammlung "lernwilliger" Fremder in Städten verantwortlich zu machen sind.

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iNGENIUM UND iNDIVIDUUM, 1994

Die offizielle Geschichte der europaischen Universitat beginnt etwa um 1200, als sich namlich in ... more Die offizielle Geschichte der europaischen Universitat beginnt etwa um 1200, als sich namlich in Bologna und Paris Professoren und Studenten zu einer sogenannten „universitas magistrorum et scholarium“ zusammenschlossen. Allerdings war es an beiden Orten schon seit langerer Zeit moglich, sich „weiterzubilden“ und, wenn man es so bezeichnen mochte, zu „studieren“. Das last sich eindeutig aus einem Dokument ableiten, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 Scholaren und Professoren unter den Schutz des Reiches stellte. Die oben genannte Formierung zu einer „universitas“ war somit nur ein Schritt in Richtung Institutionalisierung, oder um es in anderen Worten zu sagen, eine Abgrenzung (in der Terminologie der Systemtheorie wurde man von einer Ausdifferenzierung sprechen) gegenuber anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wie den Stadten, den Zunften und selbstverstandlich auch der Kirche und dem Reich. Der Beginn der europaischen Universitaten war also ein Schritt der Institutionalisierung und, ich mochte betonen, weniger ein Schritt der „Intellektualisierung“. Denn die Moglichkeit, an bestimmten Orten, im Kreise Gleichgesinnter und meistens unter der geistigen Leitung eines oder einiger beruhmter Manner zu studieren, gab es schon sehr viel langer. Wir wissen, das die arabische Welt solche Orte in Salamanka, Timbuktu, Kairo, Bagdad etc. besas. Es ist daher anzunehmen, das die europaischen Universitaten, insbesondere jene, die im Territorium des heutigen Italien liegen, Nachahmungen dieser arabischen Tradition waren. Die Gepflogenheiten der Araber gehen allerdings ihrerseits auf antike Vorbilder zuruck, wie wir sie z. B. aus der griechischen Stoa oder der Akademie Platons kennen, die erst von einem um die christliche Lehre furchtenden Justinian geschlossen wurde.

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Science Studies, 2015

In »Die Geburt der Wissenschaften. Panta Rhei« (Velbrück 2011) untersuchte Manfred E.A. Schmutzer... more In »Die Geburt der Wissenschaften. Panta Rhei« (Velbrück 2011) untersuchte Manfred E.A. Schmutzer die Rahmenbedingungen, die zur Entstehung von Wissenschaften im antiken Griechenland geführt haben. In diesem Band geht er hieran anschließend der Frage nach, welche Gründe dazu führten, dass das voluminöse Wissen der Antike nicht von den Europäern, sondern von den Söhnen der Wüste Arabiens geerbt wurde. Wie konnte auf der Basis der Antike eine neue »Spezies« von Wissenschaft in der »neuen islamischen Welt« entstehen, die später Europa hinterlassen wurde? Detailreich arbeitet er die sozialen Entwicklungen ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. heraus und zeigt: Die damalige islamische Wissenschaft und Philosophie sind von erstaunlicher Aktualität.

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Die Wiedergeburt der Wissenschaften im Islam, 2015

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Die Wiedergeburt der Wissenschaften im Islam, 2015

1 Anzumerken wäre, dass die heutige, jordanische Königsdynastie, die ebenfalls ihre Herrschaft mi... more 1 Anzumerken wäre, dass die heutige, jordanische Königsdynastie, die ebenfalls ihre Herrschaft mit einem Stammbaum legitimiert, der auf die Haschemiten zurückgeführt wird, gelegentlich gleichfalls behauptet über "geheimes Wissen" zu verfügen. 2 Dass auch in Europa Familien, die herrschaftliche Ansprüche oder Ambitionen hatten, stets auch auf eine besondere, nicht allen zugängliche Erziehung ihrer Sprösslinge Wert legten, belegen z.B. die sogenannten "Prinzenspiegel". Auch in unserer Zeit ist eine vergleichbare Einstellung noch nicht ausge

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Um-Wege zur Un-Wahrheit, 2017

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Um-Wege zur Un-Wahrheit, 2017

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Um-Wege zur Un-Wahrheit, 2017

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Das Zeitalter der Vernunft neigt sich dem Ende zu. Vernunft hat sich zu oft als Un-Vernunft erwie... more Das Zeitalter der Vernunft neigt sich dem Ende zu. Vernunft hat sich zu oft als Un-Vernunft erwiesen, alte Un-Wahrheiten wurden wahr und umgekehrt. Manfred E.A. Schmutzer zeigt Alternativen auf. Dabei wird die Philosophie Heideggers genauso weitergedacht wie jene des arabischen Philosophen al-Farabi aus dem 10. Jahrhundert. Wesentliches Resultat der Überlegungen ist, dass sich Erkenntnis nicht durch Wissenschaft allein gewinnen lässt und Wahrheit sich erst durch Kunst erweist. Die Aufsatzsammlung folgt daher einer Dramaturgie, die absichtsvoll den Regeln der aristotelischen Poetik entspricht. Es folgt: Wissenschafter sollten auch Dichter sein. Diese Möglichkeit wird im zweiten Teil des Bandes mithilfe einer unüblich poetischen Sprache demonstriert.