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Papers by Mischa Steidl
Mit dem Einmarsch der italienischen Truppen in Rom im Jahre 1870 und dem Ende der weltlichen Herr... more Mit dem Einmarsch der italienischen Truppen in Rom im Jahre 1870 und dem Ende der weltlichen Herrschaft des Papsttums begann eine Phase radikaler Umgestaltung der städtebaulichen Substanz Roms. In einer ersten Phase realisierte der liberale Nationalstaat seine Vorstellung eines modernen und monumentalen Roms und schuf innerhalb der wesentlich durch kirchliche Symbole definierten Stadt die Kapitale der geeinten Nation. Der Umbauprozess setzte sich nach dem politischen Systemwechsel 1922 fort. Der Machtübernahme Mussolinis und der Umwandlung Italiens in eine faschistische Diktatur folgte die Schaffung einer Roma di Mussolini nach einem von Mussolini höchst persönlich vorangetriebenem Programm. Erst 1950, mit der Fertigstellung bereits in faschistischer Zeit initiierter Großbauvorhaben, endete der Prozess, der bis heute das Stadtbild prägt. Die mit dem Ausbau der Stadt zur Millionenmetropole verbundene Zerstörung vorhandener städtebaulicher Substanz war einerseits Modernisierungsvorhab...
Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) war als Archäologe einer der besten Kenner der antiken Bau... more Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) war als Archäologe einer der besten Kenner der antiken Bauten Roms. In seinen beiden wichtigsten der Stadt Rom gewidmeten archäologischen Arbeiten den Antichità Romane (1756) und dem Campo Marzio dell antica Roma (1762) sind unterschiedliche Kategorien von Texten und Bildern auf so dichte Weise verknüpft, dass sie zu hochkomplexen, damals völlig neuartigen Medien zur Vermittlung des gewaltigen, in den römischen Stadtraum eingelagerten Erinnerungspotentials werden. Diesem spezifischen Charakter von Piranesis Publikationen versuchen die Bearbeiter des Projekts Topographie als Medium der Erinnerung: Rom. Piranesi auch dadurch gerecht zu werden, dass sie für die Präsentation ihres Materials neue Wege beschreiten: Piranesi digital
Mit dem Einmarsch der italienischen Truppen in Rom im Jahre 1870 und dem Ende der weltlichen Herr... more Mit dem Einmarsch der italienischen Truppen in Rom im Jahre 1870 und dem Ende der weltlichen Herrschaft des Papsttums begann eine Phase radikaler Umgestaltung der städtebaulichen Substanz Roms. In einer ersten Phase realisierte der liberale Nationalstaat seine Vorstellung eines modernen und monumentalen Roms und schuf innerhalb der wesentlich durch kirchliche Symbole definierten Stadt die Kapitale der geeinten Nation. Der Umbauprozess setzte sich nach dem politischen Systemwechsel 1922 fort. Der Machtübernahme Mussolinis und der Umwandlung Italiens in eine faschistische Diktatur folgte die Schaffung einer Roma di Mussolini nach einem von Mussolini höchst persönlich vorangetriebenem Programm. Erst 1950, mit der Fertigstellung bereits in faschistischer Zeit initiierter Großbauvorhaben, endete der Prozess, der bis heute das Stadtbild prägt. Die mit dem Ausbau der Stadt zur Millionenmetropole verbundene Zerstörung vorhandener städtebaulicher Substanz war einerseits Modernisierungsvorhab...
Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) war als Archäologe einer der besten Kenner der antiken Bau... more Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) war als Archäologe einer der besten Kenner der antiken Bauten Roms. In seinen beiden wichtigsten der Stadt Rom gewidmeten archäologischen Arbeiten den Antichità Romane (1756) und dem Campo Marzio dell antica Roma (1762) sind unterschiedliche Kategorien von Texten und Bildern auf so dichte Weise verknüpft, dass sie zu hochkomplexen, damals völlig neuartigen Medien zur Vermittlung des gewaltigen, in den römischen Stadtraum eingelagerten Erinnerungspotentials werden. Diesem spezifischen Charakter von Piranesis Publikationen versuchen die Bearbeiter des Projekts Topographie als Medium der Erinnerung: Rom. Piranesi auch dadurch gerecht zu werden, dass sie für die Präsentation ihres Materials neue Wege beschreiten: Piranesi digital