Thomas Reuter - Academia.edu (original) (raw)
Papers by Thomas Reuter
Photogrammetrie - Laserscanning - Optische 3D-Messtechni. Beiträge der Oldenburger 3D-Tage 2020, 2020
Das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) führt jedes Jahr eine Vielzahl an Ausgrabungen durch,... more Das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) führt jedes Jahr eine Vielzahl an Ausgrabungen durch, bei denen Objekte mit unterschiedlichsten Materialeigenschaften geborgen und dokumentiert werden. Im LfA werden dafür seit über 15 Jahren 3D-Nahbereichsscanner eingesetzt. Das breite Spektrum an Funden führt damit zwangsläufig zu Objekten mit nicht-kooperativen Oberflächen, z.B. Glas oder Silex. Üblicherweise würde ein Mattierungsspray eingesetzt werden, dessen Auf- und vor allem Abtrag im Widerspruch zu den restriktiven Anforderungen zur Unversehrtheit des Fundes in der Restaurierung stehen. Der Aufsatz stellt die Ergebnisse einer Bachelorarbeit (BÖTTCHER 2018), die in Kooperation zwischen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und dem LfA entstand, vor, im Rahmen derer sechs Mattierungsmittel vor allem im Hinblick auf An-wendung und Nutzbarkeit beim Scannen von Kleinfunden mittels Streifenlichtscannern untersucht wurden.
published in: Konferenzband EVA Berlin 2019. Elektronische Medien & Kunst, Kultur und Historie. 26. Berliner Veranstaltung der internationalen EVA-Serie Electronic Media and Visual Arts, 2019
Im Juli 2018 wurde bei Bauarbeiten auf Schloss Lauenstein in einer Gewölbezwickelverfüllung ein M... more Im Juli 2018 wurde bei Bauarbeiten auf Schloss Lauenstein in einer Gewölbezwickelverfüllung ein Münzschatz entdeckt, der aus 236 spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Silbermünzen besteht. Diese wurden zunächst gesäubert und numismatisch bestimmt. Anschließend erfolgte zwischen April und August 2019 am Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) die 3D-Digitalisierung der Funde. Ziel des Projekts war die Dokumentation und Digitalisierung der Münzen für eine künftige Auswertung, da die Objekte zeitnah an das Münzkabinett in Dresden übergeben werden sollen und danach weiteren Forschungen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen werden.
Das Poster erläutert den erarbeiteten Workflow, der die Erstellung hochauflösender 3D-Modelle der Münzen sowie originalgetreue, publikationsfertige Abbilder durch Texture-Mapping von Objektfotos sehr effektiv gestaltet. Der Vorteil dieser Methode, bspw. gegenüber anderen Digitalisierungsverfahren, liegt in der dreidimensionalen Messbarkeit der erstellten Modelle. Die 3D-Digitalisierung bildet eine hervorragende Ausgangslage für künftige Untersuchungen ähnlich dem Varus-Projekt, das 2015 durch das LfA durchgeführt wurde.
Konferenzband EVA Berlin 2017, 2017
Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel des neolithischen Brunnens von Altscherbitz (Nordsachse... more Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel des neolithischen Brunnens von Altscherbitz (Nordsachsen) eine Anwendung für VR bzw. Mixed Reality in der Archäologie. Der umfassend dreidimensional dokumentierte neolithische Brunnen wurde auf das VR-System Oculus Rift und auf das Mixed-Reality-System Microsoft HoloLens portiert. Neben der Herausforderung die sehr großen Datenmengen massiv zu reduzieren, ist besonders das Feedback von Nutzern und Ausstellungsbesuchern wichtig um zukünftige Projekte planen und umsetzen zu können.
Publius Quinctilius Varus has become widely known as commander-in-chief of the three Roman legion... more Publius Quinctilius Varus has become widely known as commander-in-chief of the three Roman legions that were annihilated in the battle of the Teutoburg forest in 9 CE by a federation of Germanic tribes. Coins bearing his countermark VAR are common on Roman sites in the Rhineland and are generally accepted to mark coins distributed as donations to the troops during his time as legatus Augusti pro praetore from 7 to 9 CE. In this study, 37 coins with these countermarks have been recorded from different archaeological sites using high-resolution 3D-scanning. Having substantiated prior ascriptions of these countermarks to individual countermark dies by pro-crustes analysis, a combination of metric statistics and use-wear analysis was applied to attribute ten countermarks to different wear-stages within the life-cycle of the same specific die. While coins with countermarks produced by the die during early phases of attrition are confined to the upper Rhineland and Mosel area, later phases have been found in the lower Rhineland at Asciburgium and on the battlefield of Kalkriese. Coins that bear countermarks of an already heavily worn and irreversibly damaged die are found in Nij-megen, Mainz and Wiesbaden. We discuss if these different groups of coins were emitted together at one site and may be related to a demobilisation after a joint operation.
Der Beitrag stellt den praktischen Einsatz von 3D-Scannern in der täglichen Arbeit der Funddokume... more Der Beitrag stellt den praktischen Einsatz von 3D-Scannern in der täglichen Arbeit der Funddokumentation am Landesamt für Archäologie Sachsen sowie die damit verbundenen Möglichkeiten und Probleme vor.
Tolksdorf, Johann Friedrich/Elburg, Rengert/Reuter, Thomas 2016: Mit dem 3D-Scanner auf den Spure... more Tolksdorf, Johann Friedrich/Elburg, Rengert/Reuter, Thomas 2016: Mit dem 3D-Scanner auf den Spuren des Varus. Archæo 12, S. 30-33.
Condition.2015 Conservation and digitalization - Conference Proceedings, Feb 8, 2016
The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the... more The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the EU-funded, binational German-Czech project ArchaeoMontan, gathering an interdisciplinary team which focuses on the research of medieval mining in the region of Saxony (Germany) and Bohemia (Czech Republic). The project was launched after the discovery of two medieval mines in the Ore Mountains, south of Dresden dating to the second half of the 12th century. The environmental conditions inside the mines are characterized by a constant low temperature, very high relative humidity or waterlogged conditions. This environment, combined with the fact that the mines had never been re-opened since their initial sealing in medieval times, resulted in the preservation of wooden artefacts. Until now, more than 1000 individual finds made of wood of varying size are intended for conservation. The purpose of the paper is the general presentation of the project with an emphasis on the overall workflow of preservation and documentation of waterlogged wooden finds. This includes lifting, storage, cleaning, 3d-documentation and the conservation of the waterlogged wood with Polyethylene glycol 2000 followed by freeze drying. Digital documentation using 3d-scanning is a crucial part at several points of the workflow. A fringe projection system substitutes photography during the pre-conservation documentation of finds enabling the study of the digital models during the protracted conservation process and is used as a monitoring tool after freeze drying to evaluate dimensional stability.
Die 3D-Funddokumentation ist seit 2005 fester Bestandteil im Landesamt für Archäologie. Bisher si... more Die 3D-Funddokumentation ist seit 2005 fester Bestandteil im Landesamt für Archäologie. Bisher sind über 9000 Objekte gescannt und dokumentiert worden. Verschiedene Projekte wie die Ausgrabung des neolithischen Brunnens von Altscherbitz, das DFG-Projekt „Automatisierte Klassifikation“ und derzeit das Ziel3-Projekt „ArchaeoMontan“ zeigen deutlich die Vorteile der hochauf-lösenden Digitalisierung archäologischer Funde. Mit den drei im Landesamt eingesetzten Nahbereichsscannern können nahezu alle Objektklassen digitalisiert und für die archäologische Aufarbeitung bereitgestellt werden. Die hohe Effektivität, der erhebliche Gewinn der Darstellungs-genauigkeit und die Möglichkeit komplexe Befunde rekonstruieren zu können, haben die 3D-Funddokumention seit neun Jahren als Standardan-wendung fest etabliert.
Von 2008 bis 2010 wurde beim Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) während einer 28 Monate daue... more Von 2008 bis 2010 wurde beim Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) während einer 28 Monate dauernden feinstratigrafischen Ausgrabung ein über 7000 Jahre alter Brunnen untersucht. Bei der Dokumentation kam die gesamte verfügbare technische Ausrüstung zur Erstellung einer vollständig digitalen dreidimensionalen Dokumentation zum Einsatz. In dem Beitrag wird die Vorgehensweise beschrieben, kritisch beleuchtet und mit den derzeit verfügbaren Methoden verglichen.
R. Smolnik (ed.), ArchaeoMontan 2013 Krušná krajina – Erz(gebirgs)landschaft, Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 28, 2014, 43-54, Oct 2014
Archäologische Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum und dem Landesdenkmalamt Berlin, Archäologie in Berlin und Brandenburg 2012, 2014
Smolnik (ed.): Silberrausch und Berggeschrey. Archäologie des mittelalterlichen Bergbaus in Sachsen und Böhmen/ Stříbrná horečka a volání hor. Archeologie středověkého hornictví v Sasku a Čechách, Jun 2014
R. Smolnik (ed.), ArchaeoMontan 2012 Erkunden - Erfassen - Erforschen, Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 26, 2013, 209-223, Sep 11, 2013
Poster by Thomas Reuter
Poster; EVA Berlin 2014, Nov 5, 2014
Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden... more Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden etwa 10000 Objekte digitalisiert und dokumentiert. Für die Dokumentation wird das Programm TroveSketch genutzt, dass seit 2006 in einer Kooperation mit der TU Chemnitz entwickelt wird. Seit 2013 ist ein Streifenlichtscanner Breuckmann smartSCAN-HE im Einsatz. Ausgestattet mit fünf Messfeldern (60, 125, 200, 400, 800mm) ist das Instrument flexibel für verschiedene Objektgruppen nutzbar.
Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden... more Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden etwa 10000 Objekte digitalisiert und dokumentiert. Für die Dokumentation wird das Programm TroveSketch genutzt, dass seit 2006 in einer Kooperation mit der TU Chemnitz entwickelt wird. Seit 2013 ist ein Streifenlichtscanner Breuckmann smartSCAN-HE im Einsatz. Ausgestattet mit fünf Messfeldern (60, 125, 200, 400, 800mm) ist das Instrument flexibel für verschiedene Objektgruppen nutzbar.
Papers in proceedings and edited volumes by Thomas Reuter
P. Anreiter et al. (eds.) Mining in European History and its Impact on Environment and Human Societies – Proceedings for the 2nd Mining in European History Conference of the FZ HiMAT, 7.-10. November 2012, Innsbruck (Innsbruck 2013), Dec 2013
The aptly named Ore Mountains constitute one of the largest sources of a wide range of metals in ... more The aptly named Ore Mountains constitute one of the largest sources of a wide range of metals in the heart of Europe. Exploitation of the ores probably has started as early as the Bronze Age and is proven by historical and archaeological sources from the 12th century onwards. Straddling the border between the German federal state of Saxony and Bohemia, research has been mostly very localised and incidental. With the fortuitous discovery of two large medieval silver mines at Dippoldiswalde and Niederpöbel in recent years, it has become clear, mining, especially for silver, has been probably been much more widespread than previously thought. The main difficulty in studying medieval extraction lies in the fact that mining has been especially intense during Early Modern times (Agricola) and even after the second world war, obscuring traces of earlier activity. Another issue is the large extend of the area where the geological conditions make the extraction of ores possible, divided by a national border and covered extensively by dense woodland. Finding ancient mining sites resembles the search for the proverbial pin in a haystack, historical and archaeological interpretation on the basis of the few investigated sites is nearly impossible.
To counter these shortcomings, in spring 2012 a binational project for research on medieval mining was launched. Incorporating seven partners from Saxony and the Czech Republic and supported by the EU-funded Ziel 3-Program, the scope of the project is cast widely with specialist from archaeological institutions and museums at both sides of the border, the Saxony mining inspectorate, the Czech geological service as well as geoinformaticists collaborating within one team. As it would be clearly impossible to investigate the whole mountain range, covering approx. 6000 square kilometres, neighbouring reference regions were selected at both sides of the mountain crest between Chomutov at the south-eastern margin and Falkenstein/Vogtland at the western edge. Within this still very extensive area a first cursory inventory of mining is being made and selected zones are investigated in more detail.
In our talk we will focus on the means by which we are collecting data, incorporating historical documents, geological information, ancient maps, regionwide LiDAR scanning and of course old fashioned survey and field-walking, complemented by innovative documentation of the underground mines.
Where single methods are restricted in scope at the best and often even misleading, integrating as many sources as possible opens up possibilities to focus on promising areas that can be investigated in acceptable time, giving insight into the history and archaeology of one of the most traditional mining regions in Europe.
Talks/Vorträge by Thomas Reuter
Nach der Entdeckung des römischen Schlachtfeldes bei Kalkriese haben in den letzten Jahren besond... more Nach der Entdeckung des römischen Schlachtfeldes bei Kalkriese haben in den letzten Jahren besonders die Neuentdeckung mehrerer römischer Militärlager aus augustäischer Zeit zwischen Rhein und Elbe (Hedemünden, Wilkenburg) die archäologische Quellenlage zur römischen Präsenz in Germanien erheblich erweitert. Größtes Hindernis bei der Interpretation dieser Fundstellen ist jedoch die fehlende chronologische Feindatierung. Da die Datierung weitgehend über Münzfunde erfolgt, ist deren zum Teil lange Umlaufzeit für die Trennung einzelner römischer Militäroperationen problematisch. Eine erhebliche relativchronologische Verfeinerung kann hier die Auswertung der nachträglich auf den Umlaufmünzen angebrachten Gegenstempel liefern. Diese wurden durch einzelne Kommandeure auf Kupfermünzen aufgestempelt, wenn diese als Geschenke an die Truppen ausgezahlt wurden. Da es sich überwiegend um kleine Nominale handelte, ist eine Zirkulation eher im lokalen Bereich anzunehmen. Gelingt es, die Abnutzung einzelner Stempeltypen sicher zu bestimmen, so können einzelne Münzensembles relativchronologisch zueinander in Beziehung gesetzt und möglicherweise sogar die Bewegungsmuster einzelner Kommandeure rekonstruiert werden. Im Rahmen des durch den Bernd-Breuckmann-Award 2014 geförderten Projektes wurden römische Asse mit dem Gegenstempel VAR des Varus mit einem optischen 3D-Scanner aufgenommen. Obwohl die Münzen von verschiedenen römischen Fundorten zwischen der Schweiz und den Niederlanden stammen, werden sie in der Literatur auf das gleiche Stempeleisen zurückgeführt. Eine erste Analyse der 3D-Modelle mit Generalized Procrustes-Analysis zeigt, dass eine sichere Zuweisung zu einzelnen Stempeln verifiziert werden kann. Um die zeitliche Reihenfolge der Abschläge des identifizierten Stempels zu erkennen, wurden besonders dem Verschleiß ausgesetzte Stempelareale vermessen und entsprechend des Entwicklungstrends gereiht. Die Feinanalyse der besonders mechanisch beanspruchten Bereiche erfolgte schließlich über den Vergleich der 3D-Analyse mittels eines Best-Fit-Ansatzes. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Münzen auf Grundlage der Stempelentwicklung nach dem Zeitpunkt ihrer sekundären Stempelung gereiht werden können. Dabei konnten auch
The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the... more The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the EU-funded, binational German-Czech project ArchaeoMontan, gathering an interdisciplinary team which focuses on the research of medieval mining in the region of Saxony (Germany) and Bohemia (Czech Republic). The project was launched after the discovery of two medieval mines in the ore mountains, south of Dresden dating to the second half of the 12th century. The environmental conditions inside the mines are characterized by a constant low temperature, very high relative humidity or waterlogged conditions. This environment, combined with the fact that the mines had never been re-opened since their initial sealing in medieval times, resulted in the preservation of wooden artefacts. Until now, more than 1000 individual finds made of wood of varying size are intended for conservation. The purpose of the paper is the general presentation of the project with an emphasis on the overall workflow of preservation and documentation of waterlogged wooden finds. This includes lifting, storage, cleaning, 3d-documentation and the conservation of the waterlogged wood with Polyethylene glycol 2000 followed by freeze drying. Digital documentation using 3d-scanning is a crucial part at several points of the workflow. A fringe projection system substitutes photography during the pre-conservation documentation of finds enabling the study of the digital models during the protracted conservation process and is used as a monitoring tool after freeze drying to evaluate dimensional stability.
Die 3D-Funddokumentation ist im Landesamt für Archäologie Sachsen ein etabliertes Arbeitsgebiet. ... more Die 3D-Funddokumentation ist im Landesamt für Archäologie Sachsen ein etabliertes Arbeitsgebiet. Durch die Ausgrabung des neolithischen Brunnens von Altscherbitz im Jahr 2008 wurde die Anwendung mit der Aufnahme von Nasshölzern auf organisches Material erweitert. Der dabei entwickelte Arbeitsablauf von Bergung, Reinigung, 3D-Scan und Konservierung ist die Grundlage für die Digitalisierung von mittelalterlichen Holzfunden. Das seit 2012 laufende EU-geförderte Ziel3-Projekt ArchaeoMontan untersucht den mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge und Nord¬böhmen des 12. und 13. Jh. Das deutsch-tschechische Projekt begann nach der Entdeckung zweier mittelalterlicher Bergwerke des 12. Jh. im Osterzgebirge. Die Umwelteinflüsse in den Bergwerksstollen sind gekennzeichnet durch eine konstant niedrige Temperatur und hohe Luftfeuchte oder wassergesättigte Bedingungen. Diese Bedingungen und die Tatsache, dass die Bergwerke seit dem Mittelalter nicht wieder befahren wurden, führen zu sehr gut erhaltenen Holzfunden. Bis heute sind mehr als 1000 einzelne Holzfunde unterschiedlicher Größe geborgen worden und für die Konservierung vorgesehen.
Der Vortrag stellt den Arbeitsablauf der Konservierung und 3D-Dokumentation großer Fundmengen an Nasshölzern vor. Dies beinhaltet die Bergung, die Reinigung, das Scannen und die Konservierung in Polyethylenglycol 2000 sowie die Gefriertrocknung. Die 3D-Dokumentation ist ein wichtiger Punkt auf mehreren Ebenen des Workflows. Die Digitalisierung direkt nach der Bergung und vor der Konservierung dokumentiert den fundfrischen Zustand und erlaubt die wissen¬schaftliche Arbeit am 3D-Modell während der lang andauernden Tränkung. Nach der Gefriertrocknung ist es nun möglich, durch einen weiteren 3D-Scan die Dimensions¬veränderung des einzelnen Holzfundes in Abhängigkeit vom Erhaltungszustand mittels 3D-Vergleich zu bestimmen.
Photogrammetrie - Laserscanning - Optische 3D-Messtechni. Beiträge der Oldenburger 3D-Tage 2020, 2020
Das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) führt jedes Jahr eine Vielzahl an Ausgrabungen durch,... more Das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) führt jedes Jahr eine Vielzahl an Ausgrabungen durch, bei denen Objekte mit unterschiedlichsten Materialeigenschaften geborgen und dokumentiert werden. Im LfA werden dafür seit über 15 Jahren 3D-Nahbereichsscanner eingesetzt. Das breite Spektrum an Funden führt damit zwangsläufig zu Objekten mit nicht-kooperativen Oberflächen, z.B. Glas oder Silex. Üblicherweise würde ein Mattierungsspray eingesetzt werden, dessen Auf- und vor allem Abtrag im Widerspruch zu den restriktiven Anforderungen zur Unversehrtheit des Fundes in der Restaurierung stehen. Der Aufsatz stellt die Ergebnisse einer Bachelorarbeit (BÖTTCHER 2018), die in Kooperation zwischen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und dem LfA entstand, vor, im Rahmen derer sechs Mattierungsmittel vor allem im Hinblick auf An-wendung und Nutzbarkeit beim Scannen von Kleinfunden mittels Streifenlichtscannern untersucht wurden.
published in: Konferenzband EVA Berlin 2019. Elektronische Medien & Kunst, Kultur und Historie. 26. Berliner Veranstaltung der internationalen EVA-Serie Electronic Media and Visual Arts, 2019
Im Juli 2018 wurde bei Bauarbeiten auf Schloss Lauenstein in einer Gewölbezwickelverfüllung ein M... more Im Juli 2018 wurde bei Bauarbeiten auf Schloss Lauenstein in einer Gewölbezwickelverfüllung ein Münzschatz entdeckt, der aus 236 spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Silbermünzen besteht. Diese wurden zunächst gesäubert und numismatisch bestimmt. Anschließend erfolgte zwischen April und August 2019 am Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) die 3D-Digitalisierung der Funde. Ziel des Projekts war die Dokumentation und Digitalisierung der Münzen für eine künftige Auswertung, da die Objekte zeitnah an das Münzkabinett in Dresden übergeben werden sollen und danach weiteren Forschungen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen werden.
Das Poster erläutert den erarbeiteten Workflow, der die Erstellung hochauflösender 3D-Modelle der Münzen sowie originalgetreue, publikationsfertige Abbilder durch Texture-Mapping von Objektfotos sehr effektiv gestaltet. Der Vorteil dieser Methode, bspw. gegenüber anderen Digitalisierungsverfahren, liegt in der dreidimensionalen Messbarkeit der erstellten Modelle. Die 3D-Digitalisierung bildet eine hervorragende Ausgangslage für künftige Untersuchungen ähnlich dem Varus-Projekt, das 2015 durch das LfA durchgeführt wurde.
Konferenzband EVA Berlin 2017, 2017
Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel des neolithischen Brunnens von Altscherbitz (Nordsachse... more Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel des neolithischen Brunnens von Altscherbitz (Nordsachsen) eine Anwendung für VR bzw. Mixed Reality in der Archäologie. Der umfassend dreidimensional dokumentierte neolithische Brunnen wurde auf das VR-System Oculus Rift und auf das Mixed-Reality-System Microsoft HoloLens portiert. Neben der Herausforderung die sehr großen Datenmengen massiv zu reduzieren, ist besonders das Feedback von Nutzern und Ausstellungsbesuchern wichtig um zukünftige Projekte planen und umsetzen zu können.
Publius Quinctilius Varus has become widely known as commander-in-chief of the three Roman legion... more Publius Quinctilius Varus has become widely known as commander-in-chief of the three Roman legions that were annihilated in the battle of the Teutoburg forest in 9 CE by a federation of Germanic tribes. Coins bearing his countermark VAR are common on Roman sites in the Rhineland and are generally accepted to mark coins distributed as donations to the troops during his time as legatus Augusti pro praetore from 7 to 9 CE. In this study, 37 coins with these countermarks have been recorded from different archaeological sites using high-resolution 3D-scanning. Having substantiated prior ascriptions of these countermarks to individual countermark dies by pro-crustes analysis, a combination of metric statistics and use-wear analysis was applied to attribute ten countermarks to different wear-stages within the life-cycle of the same specific die. While coins with countermarks produced by the die during early phases of attrition are confined to the upper Rhineland and Mosel area, later phases have been found in the lower Rhineland at Asciburgium and on the battlefield of Kalkriese. Coins that bear countermarks of an already heavily worn and irreversibly damaged die are found in Nij-megen, Mainz and Wiesbaden. We discuss if these different groups of coins were emitted together at one site and may be related to a demobilisation after a joint operation.
Der Beitrag stellt den praktischen Einsatz von 3D-Scannern in der täglichen Arbeit der Funddokume... more Der Beitrag stellt den praktischen Einsatz von 3D-Scannern in der täglichen Arbeit der Funddokumentation am Landesamt für Archäologie Sachsen sowie die damit verbundenen Möglichkeiten und Probleme vor.
Tolksdorf, Johann Friedrich/Elburg, Rengert/Reuter, Thomas 2016: Mit dem 3D-Scanner auf den Spure... more Tolksdorf, Johann Friedrich/Elburg, Rengert/Reuter, Thomas 2016: Mit dem 3D-Scanner auf den Spuren des Varus. Archæo 12, S. 30-33.
Condition.2015 Conservation and digitalization - Conference Proceedings, Feb 8, 2016
The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the... more The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the EU-funded, binational German-Czech project ArchaeoMontan, gathering an interdisciplinary team which focuses on the research of medieval mining in the region of Saxony (Germany) and Bohemia (Czech Republic). The project was launched after the discovery of two medieval mines in the Ore Mountains, south of Dresden dating to the second half of the 12th century. The environmental conditions inside the mines are characterized by a constant low temperature, very high relative humidity or waterlogged conditions. This environment, combined with the fact that the mines had never been re-opened since their initial sealing in medieval times, resulted in the preservation of wooden artefacts. Until now, more than 1000 individual finds made of wood of varying size are intended for conservation. The purpose of the paper is the general presentation of the project with an emphasis on the overall workflow of preservation and documentation of waterlogged wooden finds. This includes lifting, storage, cleaning, 3d-documentation and the conservation of the waterlogged wood with Polyethylene glycol 2000 followed by freeze drying. Digital documentation using 3d-scanning is a crucial part at several points of the workflow. A fringe projection system substitutes photography during the pre-conservation documentation of finds enabling the study of the digital models during the protracted conservation process and is used as a monitoring tool after freeze drying to evaluate dimensional stability.
Die 3D-Funddokumentation ist seit 2005 fester Bestandteil im Landesamt für Archäologie. Bisher si... more Die 3D-Funddokumentation ist seit 2005 fester Bestandteil im Landesamt für Archäologie. Bisher sind über 9000 Objekte gescannt und dokumentiert worden. Verschiedene Projekte wie die Ausgrabung des neolithischen Brunnens von Altscherbitz, das DFG-Projekt „Automatisierte Klassifikation“ und derzeit das Ziel3-Projekt „ArchaeoMontan“ zeigen deutlich die Vorteile der hochauf-lösenden Digitalisierung archäologischer Funde. Mit den drei im Landesamt eingesetzten Nahbereichsscannern können nahezu alle Objektklassen digitalisiert und für die archäologische Aufarbeitung bereitgestellt werden. Die hohe Effektivität, der erhebliche Gewinn der Darstellungs-genauigkeit und die Möglichkeit komplexe Befunde rekonstruieren zu können, haben die 3D-Funddokumention seit neun Jahren als Standardan-wendung fest etabliert.
Von 2008 bis 2010 wurde beim Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) während einer 28 Monate daue... more Von 2008 bis 2010 wurde beim Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) während einer 28 Monate dauernden feinstratigrafischen Ausgrabung ein über 7000 Jahre alter Brunnen untersucht. Bei der Dokumentation kam die gesamte verfügbare technische Ausrüstung zur Erstellung einer vollständig digitalen dreidimensionalen Dokumentation zum Einsatz. In dem Beitrag wird die Vorgehensweise beschrieben, kritisch beleuchtet und mit den derzeit verfügbaren Methoden verglichen.
R. Smolnik (ed.), ArchaeoMontan 2013 Krušná krajina – Erz(gebirgs)landschaft, Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 28, 2014, 43-54, Oct 2014
Archäologische Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum und dem Landesdenkmalamt Berlin, Archäologie in Berlin und Brandenburg 2012, 2014
Smolnik (ed.): Silberrausch und Berggeschrey. Archäologie des mittelalterlichen Bergbaus in Sachsen und Böhmen/ Stříbrná horečka a volání hor. Archeologie středověkého hornictví v Sasku a Čechách, Jun 2014
R. Smolnik (ed.), ArchaeoMontan 2012 Erkunden - Erfassen - Erforschen, Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 26, 2013, 209-223, Sep 11, 2013
Poster; EVA Berlin 2014, Nov 5, 2014
Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden... more Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden etwa 10000 Objekte digitalisiert und dokumentiert. Für die Dokumentation wird das Programm TroveSketch genutzt, dass seit 2006 in einer Kooperation mit der TU Chemnitz entwickelt wird. Seit 2013 ist ein Streifenlichtscanner Breuckmann smartSCAN-HE im Einsatz. Ausgestattet mit fünf Messfeldern (60, 125, 200, 400, 800mm) ist das Instrument flexibel für verschiedene Objektgruppen nutzbar.
Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden... more Die 3D-Funddokumentation wird im Landesamt für Archäologie (LfA) seit 2005 genutzt. Bisher wurden etwa 10000 Objekte digitalisiert und dokumentiert. Für die Dokumentation wird das Programm TroveSketch genutzt, dass seit 2006 in einer Kooperation mit der TU Chemnitz entwickelt wird. Seit 2013 ist ein Streifenlichtscanner Breuckmann smartSCAN-HE im Einsatz. Ausgestattet mit fünf Messfeldern (60, 125, 200, 400, 800mm) ist das Instrument flexibel für verschiedene Objektgruppen nutzbar.
P. Anreiter et al. (eds.) Mining in European History and its Impact on Environment and Human Societies – Proceedings for the 2nd Mining in European History Conference of the FZ HiMAT, 7.-10. November 2012, Innsbruck (Innsbruck 2013), Dec 2013
The aptly named Ore Mountains constitute one of the largest sources of a wide range of metals in ... more The aptly named Ore Mountains constitute one of the largest sources of a wide range of metals in the heart of Europe. Exploitation of the ores probably has started as early as the Bronze Age and is proven by historical and archaeological sources from the 12th century onwards. Straddling the border between the German federal state of Saxony and Bohemia, research has been mostly very localised and incidental. With the fortuitous discovery of two large medieval silver mines at Dippoldiswalde and Niederpöbel in recent years, it has become clear, mining, especially for silver, has been probably been much more widespread than previously thought. The main difficulty in studying medieval extraction lies in the fact that mining has been especially intense during Early Modern times (Agricola) and even after the second world war, obscuring traces of earlier activity. Another issue is the large extend of the area where the geological conditions make the extraction of ores possible, divided by a national border and covered extensively by dense woodland. Finding ancient mining sites resembles the search for the proverbial pin in a haystack, historical and archaeological interpretation on the basis of the few investigated sites is nearly impossible.
To counter these shortcomings, in spring 2012 a binational project for research on medieval mining was launched. Incorporating seven partners from Saxony and the Czech Republic and supported by the EU-funded Ziel 3-Program, the scope of the project is cast widely with specialist from archaeological institutions and museums at both sides of the border, the Saxony mining inspectorate, the Czech geological service as well as geoinformaticists collaborating within one team. As it would be clearly impossible to investigate the whole mountain range, covering approx. 6000 square kilometres, neighbouring reference regions were selected at both sides of the mountain crest between Chomutov at the south-eastern margin and Falkenstein/Vogtland at the western edge. Within this still very extensive area a first cursory inventory of mining is being made and selected zones are investigated in more detail.
In our talk we will focus on the means by which we are collecting data, incorporating historical documents, geological information, ancient maps, regionwide LiDAR scanning and of course old fashioned survey and field-walking, complemented by innovative documentation of the underground mines.
Where single methods are restricted in scope at the best and often even misleading, integrating as many sources as possible opens up possibilities to focus on promising areas that can be investigated in acceptable time, giving insight into the history and archaeology of one of the most traditional mining regions in Europe.
Nach der Entdeckung des römischen Schlachtfeldes bei Kalkriese haben in den letzten Jahren besond... more Nach der Entdeckung des römischen Schlachtfeldes bei Kalkriese haben in den letzten Jahren besonders die Neuentdeckung mehrerer römischer Militärlager aus augustäischer Zeit zwischen Rhein und Elbe (Hedemünden, Wilkenburg) die archäologische Quellenlage zur römischen Präsenz in Germanien erheblich erweitert. Größtes Hindernis bei der Interpretation dieser Fundstellen ist jedoch die fehlende chronologische Feindatierung. Da die Datierung weitgehend über Münzfunde erfolgt, ist deren zum Teil lange Umlaufzeit für die Trennung einzelner römischer Militäroperationen problematisch. Eine erhebliche relativchronologische Verfeinerung kann hier die Auswertung der nachträglich auf den Umlaufmünzen angebrachten Gegenstempel liefern. Diese wurden durch einzelne Kommandeure auf Kupfermünzen aufgestempelt, wenn diese als Geschenke an die Truppen ausgezahlt wurden. Da es sich überwiegend um kleine Nominale handelte, ist eine Zirkulation eher im lokalen Bereich anzunehmen. Gelingt es, die Abnutzung einzelner Stempeltypen sicher zu bestimmen, so können einzelne Münzensembles relativchronologisch zueinander in Beziehung gesetzt und möglicherweise sogar die Bewegungsmuster einzelner Kommandeure rekonstruiert werden. Im Rahmen des durch den Bernd-Breuckmann-Award 2014 geförderten Projektes wurden römische Asse mit dem Gegenstempel VAR des Varus mit einem optischen 3D-Scanner aufgenommen. Obwohl die Münzen von verschiedenen römischen Fundorten zwischen der Schweiz und den Niederlanden stammen, werden sie in der Literatur auf das gleiche Stempeleisen zurückgeführt. Eine erste Analyse der 3D-Modelle mit Generalized Procrustes-Analysis zeigt, dass eine sichere Zuweisung zu einzelnen Stempeln verifiziert werden kann. Um die zeitliche Reihenfolge der Abschläge des identifizierten Stempels zu erkennen, wurden besonders dem Verschleiß ausgesetzte Stempelareale vermessen und entsprechend des Entwicklungstrends gereiht. Die Feinanalyse der besonders mechanisch beanspruchten Bereiche erfolgte schließlich über den Vergleich der 3D-Analyse mittels eines Best-Fit-Ansatzes. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Münzen auf Grundlage der Stempelentwicklung nach dem Zeitpunkt ihrer sekundären Stempelung gereiht werden können. Dabei konnten auch
The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the... more The paper presents the conservation and 3d-documentation of waterlogged wood in the course of the EU-funded, binational German-Czech project ArchaeoMontan, gathering an interdisciplinary team which focuses on the research of medieval mining in the region of Saxony (Germany) and Bohemia (Czech Republic). The project was launched after the discovery of two medieval mines in the ore mountains, south of Dresden dating to the second half of the 12th century. The environmental conditions inside the mines are characterized by a constant low temperature, very high relative humidity or waterlogged conditions. This environment, combined with the fact that the mines had never been re-opened since their initial sealing in medieval times, resulted in the preservation of wooden artefacts. Until now, more than 1000 individual finds made of wood of varying size are intended for conservation. The purpose of the paper is the general presentation of the project with an emphasis on the overall workflow of preservation and documentation of waterlogged wooden finds. This includes lifting, storage, cleaning, 3d-documentation and the conservation of the waterlogged wood with Polyethylene glycol 2000 followed by freeze drying. Digital documentation using 3d-scanning is a crucial part at several points of the workflow. A fringe projection system substitutes photography during the pre-conservation documentation of finds enabling the study of the digital models during the protracted conservation process and is used as a monitoring tool after freeze drying to evaluate dimensional stability.
Die 3D-Funddokumentation ist im Landesamt für Archäologie Sachsen ein etabliertes Arbeitsgebiet. ... more Die 3D-Funddokumentation ist im Landesamt für Archäologie Sachsen ein etabliertes Arbeitsgebiet. Durch die Ausgrabung des neolithischen Brunnens von Altscherbitz im Jahr 2008 wurde die Anwendung mit der Aufnahme von Nasshölzern auf organisches Material erweitert. Der dabei entwickelte Arbeitsablauf von Bergung, Reinigung, 3D-Scan und Konservierung ist die Grundlage für die Digitalisierung von mittelalterlichen Holzfunden. Das seit 2012 laufende EU-geförderte Ziel3-Projekt ArchaeoMontan untersucht den mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge und Nord¬böhmen des 12. und 13. Jh. Das deutsch-tschechische Projekt begann nach der Entdeckung zweier mittelalterlicher Bergwerke des 12. Jh. im Osterzgebirge. Die Umwelteinflüsse in den Bergwerksstollen sind gekennzeichnet durch eine konstant niedrige Temperatur und hohe Luftfeuchte oder wassergesättigte Bedingungen. Diese Bedingungen und die Tatsache, dass die Bergwerke seit dem Mittelalter nicht wieder befahren wurden, führen zu sehr gut erhaltenen Holzfunden. Bis heute sind mehr als 1000 einzelne Holzfunde unterschiedlicher Größe geborgen worden und für die Konservierung vorgesehen.
Der Vortrag stellt den Arbeitsablauf der Konservierung und 3D-Dokumentation großer Fundmengen an Nasshölzern vor. Dies beinhaltet die Bergung, die Reinigung, das Scannen und die Konservierung in Polyethylenglycol 2000 sowie die Gefriertrocknung. Die 3D-Dokumentation ist ein wichtiger Punkt auf mehreren Ebenen des Workflows. Die Digitalisierung direkt nach der Bergung und vor der Konservierung dokumentiert den fundfrischen Zustand und erlaubt die wissen¬schaftliche Arbeit am 3D-Modell während der lang andauernden Tränkung. Nach der Gefriertrocknung ist es nun möglich, durch einen weiteren 3D-Scan die Dimensions¬veränderung des einzelnen Holzfundes in Abhängigkeit vom Erhaltungszustand mittels 3D-Vergleich zu bestimmen.
Since 2005, 3D object documentation is an important area of activity in the Archaeological Herita... more Since 2005, 3D object documentation is an important area of activity in the Archaeological Heritage Office of Saxony. More than 9000 objects are scanned until now. Traditionally only selected finds of scientific value are documented by taking photos and technical sketches. The two-dimensional documentation is the basis of scientific publications and studies. But its quality is strongly influenced by factors like skill and experience of the draughtsman, particularly if the object is elaborately decorated. The results are always inaccurate to some extent. It was necessary to improve the accuracy and the visual quality of the illustrations. The Archaeological Heritage Office of Saxony started with the use of a 3D-Laserscanner Konica Minolta VI-910 and the development of software-aided methods to produce technical sketches. Eight years ago the computer applications TroveSketch and Vessel Reconstructor are developed in cooperation between the Archaeological Heritage Office of Saxony and the Technical University Chemnitz. The software renders standardized images, takes profiles and makes automatic measurements and alignments of 3D models in a very short time. With the excavation of the Neolithic well of Altscherbitz a new area of activity was started. A method was developed to scan large mass of wooden finds in a fast but gently way. In 2012 two additional 3D scanners completed the equipment. We now got the opportunity to digitize large and very small finds under difficult but controlled conditions in the 3D labor as well as on field excavations. Nowadays 3D object scanning is established as standard application for scientific documentation in the Archaeological Heritage Office of Saxony. The presentation will provide insight into everyday work and will show methods to handle large mass of fragile organic finds and show examples of scientific analysis based on 3D models.
Die Dokumentation von Befunden im Bergbau muss durch die parallelen Arbeiten der Bergsicherung se... more Die Dokumentation von Befunden im Bergbau muss durch die parallelen Arbeiten der Bergsicherung sehr zeitnah durchgeführt werden. Dazu müssen effektive aber dennoch genaue Aufnahmemethoden angewandt werden um die Situation unter Tage zu dokumentieren. Neben den herkömmlichen Methoden der Tachymetrie und Fotografie, kam bisher der 3D-Laserscanner Riegl LMS-420i zum Einsatz, um schnell, genaue Aufnahmen der Befundsituation herzustellen. Dieses Verfahren soll in Zukunft durch die Aufnahmetechnologie mittels „Structure from motion“ ergänzt werden. Durch eine Vielzahl sich überlappender Digitalfotos ist es möglich 3D-Punktwolken zu errechnen, einhergehend mit einem großen Zuwachs an Flexibilität in schwierigen Aufnahmesituationen. Neben den Befunden müssen auch die Funde, zum größten Teil Holzfunde, zeitnah dokumentiert werden. Dazu wird der hauseigene 3D-Laserscanner Konica Minolta VI-910i genutzt. Eine Methodik zur grabungsbegleitenden Aufnahme von organischen Funden wurde während der Ausgrabung der neolithischen Brunnenanlage von Altscherbitz entwickelt und bildet eine wichtige Basis der effektiven dreidimensionalen Funddokumentation. Anhand der einzelnen 3D-Modelle können nun z.B. standardisierte Abbildungen, komplexe virtuelle Rekonstruktionen oder fotorealistische Visualisierungen für museale Anwendungen hergestellt werden. Die Integration weiterer Datenquellen, z.B. dendrochronologische Untersuchungen, bilden nun die Grundlage wissenschaftlicher Auswertung und letztendlich der Generierung archäologischen Wissens. Der Vortrag stellt anhand von Beispielen die einzelnen Methodiken vor, es werden Vorteile sowie Probleme aufgezeigt und Ergebnisse der laufenden Analysen vorgestellt.
Von Anfang 2008 bis Mitte 2010 fand im Landesamt für Archäologie in Dresden die Ausgrabung eines ... more Von Anfang 2008 bis Mitte 2010 fand im Landesamt für Archäologie in Dresden die Ausgrabung eines neolithischen Brunnens statt. Der im Zuge des Ausbaus des Leipziger Flughafens bei Ausgrabungen in Altscherbitz gefundene 7100 Jahre alte Anlage wurde als Block geborgen, von Leipzig nach Dresden transportiert und dort innerhalb von 28 Monaten ausgegraben. In der etwa 30m³ umfassenden Verfüllung wurden über 7500 Funde und Proben dokumentiert. Die genaue tachymetrische Vermessung, fotografische Dokumentation und das Scannen mit dem hauseigenen 3D-Laserscanner Konica Minolta VI-910 bilden die Grundlage für die virtuelle Konstruktion des Befundes.
Mit dem Ziel zunächst nur ein 3D-Modell der Brunnenkonstruktion aufzubauen, wurde eine Methodik entwickelt, die es erlaubte, grabungsbegleitend alle Hölzer zeitnah, zerstörungsfrei und vollständig dreidimensional zu dokumentieren. Im Laufe des Projektes wuchs der Umfang der räumlichen Informationen, die in den virtuellen Brunnen integriert wurden, stetig an und der Anspruch an das dreidimensionale Modell ging schnell über die reine Visualisierung hinaus. Durch die Integrierung von Informationen z.B. der Stratigraphie, der dendrologischen Untersuchungen, Berechnungen zu Volumina von Aushüben und Verfüllung oder zur Lage aller Funde (als gescanntes Modell oder zumindest als generalisiertes Objekt), bildet das 3D-Modell jetzt eine wichtige Grundlage für die wissenschaftliche Auswertung und letztendlich der Generierung archäologischen Wissens.
Nicht nur der virtuelle Befund in seiner Gesamtheit, sondern auch die einzelnen hochauflösenden 3D-Modelle der etwa 180 Hölzer an sich haben wichtige Erkenntnisse zur Holzbearbeitung im frühen Neolithikum geliefert, die dann z.B. in praktischen Experimenten nachvollzogen wurden bzw. noch werden sollen. Die 3D-Dokumentation brachte des Weiteren eine beträchtliche Zeitersparnis bei der Katalogerstellung mit sich. So konnten die Abbildungen, der dazugehörige Holzkatalog, mit stilisierten Computergrafiken und dazugehörigen Profilen aus TroveSketch, bereits 5 Monate nach Ende der Grabung fertig gestellt werden.
Die noch laufende Aufarbeitung der gesammelten Informationen lassen weitere Erkenntnisse über Bautechnik, Holzwirtschaft und gesellschaftliche Organisation in Mitteldeutschland zur Zeit des frühen Neolithikums erwarten.
Die Präsentation stellt die entwickelte Methodik zur grabungsbegleitenden 3D-Dokumentation vor, die zurzeit auch bei einem mittelalterlichen Brunnen in Mittelsachsen und montanarchäologischen Untersuchungen im Erzgebirge erfolgreich Anwendung findet. Es werden Vorteile und Probleme aufgezeigt und Ergebnisse der laufenden Analysen vorgestellt.
Nach den ersten Silberfunden bei Christiansdorf, dem späteren Freiberg in Sachsen, um 1168 bricht... more Nach den ersten Silberfunden bei Christiansdorf, dem späteren Freiberg in Sachsen, um 1168 bricht im Erzgebirge das Silberfieber aus. Später wird diese Epoche als das "Erste Berggeschrey" bekannt werden. Prospektoren, auf der Suche nach weiteren Erzvorkommen, durchstreiften die Hügel und Täler. Wie man sich diese Silbersuche vorzustellen hat, zeigt dieser kurze Filmbeitrag des Ziel3-Projektes ArchaeoMontan zur Geologie und mittelalterlichen Prospektion.
Short preliminary note on the 3D-scnning project of Roman coins with a countermark of Publius Qui... more Short preliminary note on the 3D-scnning project of Roman coins with a countermark of Publius Quinctilius Varus. The full results have been published in Tolksdorf, J.F., R. Elburg & Th. Reuter: Can 3D scanning of countermarks on Roman coins help to reconstruct the movement of Varus and his legions. Journal of Archaeological Science: Reports 11, 2017, 400–410. http://dx.doi.org/10.1016/j.jasrep.2016.12.005
Thomas Reuter, Johann Friedrich Tolksdorf & Rengert Elburg - Für eine Handvoll Asse – Drei Männer... more Thomas Reuter, Johann Friedrich Tolksdorf & Rengert Elburg - Für eine Handvoll Asse – Drei Männer und ein Scanner auf den Spuren des Varus. Pilot-film for a high resolution 3D-scanning project on coins countermarked with the stamp of Publius Quinctilius Varus. By recording the wear of the stamp, we hope to establish a chronological series and with it trace the movements of Varus and his legions in the months before the famous battle of the Teutoburger wald.