Katrin M Kämpf | Kunsthochschule für Medien Köln (original) (raw)

Papers by Katrin M Kämpf

Research paper thumbnail of »… Just in a Pile of Bodies!«

Feministische Studien, Nov 1, 2022

Research paper thumbnail of Queerfeministische Perspektiven auf Subjekte im Digitalen

Research paper thumbnail of Imagined Immunity

Die mediale Umwelt der Migration

Research paper thumbnail of Pädophilie

Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Inter... more Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Interviewer mit Schnauzbart und gestreiftem Hemd, in seinen Vierzigern (Godehard Giese), fragt den anderen, einen dicklichen, älteren Mann mit schütterem Haar, Halbglatze und schweren Augenlidern (Hendrik Arnst): »Wann hast du deine Neigung entdeckt?« Im Laufe seiner Pubertät sei ihm klar geworden, so der Ältere, dass er »irgendwie nicht ganz normal« sei, er verliebe sich in und begehre kleine Mädchen.

Research paper thumbnail of Imagined Immunity. The German 'Welcome Culture' Discourse on Care and Protection in Europe

Die Mediale Umwelt der Migration. Kulturelle Aushandlungen im 20. und 21. Jahrhundert, 2022

Research paper thumbnail of Infrastructures of Dis/Connection: Of Drones, Migration, and Digital Care

Imaginations. Journal of Cross-Cultural Image Studies, 2017

The copyright for each article belongs to the author and has been published in this journal under... more The copyright for each article belongs to the author and has been published in this journal under a Creative Commons Attribution NonCommercial NoDerivatives 3.0 license that allows others to share for non-commercial purposes the work with an acknowledgement of the work's authorship and initial publication in this journal. The content of this article represents the author's original work and any third-party content, either image or text, has been included under the Fair Dealing exception in the Canadian Copyright Act, or the author has provided the required publication permissions.

Research paper thumbnail of Digital Cuts. Cutting flesh-technology-information-amalgams

Research paper thumbnail of Citizen n-1: Laura Poitras’s Citizenfour as a Reparative Reading of a Paranoid World

Disruption in the Arts Textual, Visual, and Performative Strategies for Analyzing Societal Self-Descriptions, 2018

Research paper thumbnail of Pädophilie

Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser«... more Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser« überlebt und diskursiv enorm an Bedeutung gewonnen: die Figur des Pädophilen. Katrin M. Kämpf folgt den Spuren der speziellen deutschen Geschichte des Pädophiliediskurses. Sie analysiert, wie eine Figur aus der Frühzeit der Sexualforschung – die im Nationalsozialismus teilweise antisemitisch aufgeladen wurde und während der »Sexuellen Revolution« eine große Rolle spielte – zum Kristallisationspunkt von biopolitischen Sicherheits- und Risikodiskursen werden konnte.

Research paper thumbnail of Safe Spaces, Self-Care & Empowerment – Netzfeminismus im Sicherheitsdispositiv

Research paper thumbnail of 2.2 Nationalsozialismus und Pädophilie

Pädophilie, 2021

Der Schränker: »Das würde dir so passen, mein Junge. Damit du dich auf § 51 berufst und ein Leben... more Der Schränker: »Das würde dir so passen, mein Junge. Damit du dich auf § 51 berufst und ein Leben lang auf Staatskosten verpflegt wirst. Und dann brichste aus oder es kommt ne Amnestie und du vergnügt-mit Jagdschein kann dir ja nix passieren, bist ja wegen Unzurechnungsfähigkeit gesetzlich geschützt-gehst wieder fröhlich auf die kleinen Kinder los. Nee, nee, davon wollen wir nix mehr wissen. Du musst unschädlich gemacht werden. Du musst weg!« 422 Auf dem Höhepunkt von Fritz Langs Film M (1931) versammeln sich die Angehörigen verschiedener krimineller Ringvereine, um in einem Tribunal der Unterwelt über den Kindermörder Beckert (Peter Lorre) zu richten. In der Tribunalszene ließ Lang zentrale Positionen der Weimarer Debatten um Kinderschutz, Triebe, Zurechnungsfähigkeit und Justiz aufeinanderprallen. Während der Verteidiger Beckerts (Rudolf Blümner) auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert und der Mörder selbst sich als ein seinen Trieben ausgeliefertes Opfer darstellt, vertritt der Ankläger, der in schwarzes Leder gehüllte Safeknacker ›der Schränker‹ (Gustaf Gründgens), die Position des unerbittlichen Hardliners, der mildernde Umstände nicht gelten lassen will, da der Mörder das Morden ja sowieso nicht lassen könne: »Wir wollen dich unschädlich machen, das wollen wir. Und ganz sicher unschädlich bist du nur, wenn du tot bist.« 423 Die Filmfigur des Schränkers trägt hier Positionen wie die des zunehmend militanten kulturpessimistischen und antiliberalen Flügels der Kinderschutzbewegung der letzten Jahre der Weimarer Republik vor. So wandte sich 1931 beispielsweise E. Dederding in seiner Kampfschrift Schützt unsere Kinder vor den Sexualverbrechern! mit einem Plädoyer an seine Leser_innen, das in M sein filmisches Echo fand: Stellen Sie sich an die Seite jener Menschen, in denen die gesunde Wiederstandskraft [sic!] unserer Rasse noch nicht gebrochen ist, machen Sie mit ihnen Front gegen jenen verantwortungslosen, angeblich ›humanen‹, in Wirklichkeit aber barbarischen Liberalismus, der sich der dauernden Kinderschändungen mitschuldig macht, und tragen Sie unseren Kampfruf in unser gesund empfindendes Volk hinaus, bis er zur befreienden Tat wird: Schützt unsere Kinder vor den Sexualverbrechern! 424

Research paper thumbnail of 1. Einführung: Die letzten Perversen

Pädophilie, 2021

Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Inter... more Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Interviewer mit Schnauzbart und gestreiftem Hemd, in seinen Vierzigern (Godehard Giese), fragt den anderen, einen dicklichen, älteren Mann mit schütterem Haar, Halbglatze und schweren Augenlidern (Hendrik Arnst): »Wann hast du deine Neigung entdeckt?« Im Laufe seiner Pubertät sei ihm klar geworden, so der Ältere, dass er »irgendwie nicht ganz normal« sei, er verliebe sich in und begehre kleine Mädchen.

Research paper thumbnail of Pädophilie

Edition Kulturwissenschaft, 2021

Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser«... more Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser« überlebt und diskursiv enorm an Bedeutung gewonnen: die Figur des Pädophilen. Katrin M. Kämpf folgt den Spuren der speziellen deutschen Geschichte des Pädophiliediskurses. Sie analysiert, wie eine Figur aus der Frühzeit der Sexualforschung - die im Nationalsozialismus teilweise antisemitisch aufgeladen wurde und während der »Sexuellen Revolution« eine große Rolle spielte - zum Kristallisationspunkt von biopolitischen Sicherheits- und Risikodiskursen werden konnte.

Research paper thumbnail of Alles so schön bunt hier…?! Rassifizierte Diskurspraxen und Weißsein in 'queeren' Zeiten

Research paper thumbnail of Safe Spaces, Self-Care and Empowerment – Netzfeminismus im Sicherheitsdispositiv

Femina Politica Zeitschrift Fur Feministische Politikwissenschaft, Nov 17, 2014

SAFECYBERSPACES lautete der Titel eines Panels der Veranstaltungsreihe »Persönl ichkeitsrecht 2.0... more SAFECYBERSPACES lautete der Titel eines Panels der Veranstaltungsreihe »Persönl ichkeitsrecht 2.0-Entfaltung und Verletzung im Internet« der Humboldt Law Clinic im November 2013, das sich den Erfahrungen von Feministinnen mit Diffamierungen im Netz und den juristischen Möglichkeiten gegen ebensolche vorzugehen widmete. Sicherheit hat sich zu einem der ebenso umkämpften wie schwammigen Leitbegriffe der westlichen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts entwickelt (Daase 2010). Sicherheitsdiskurse definieren, wer oder was als Gefahr wahrgenommen wird und ermöglichen die nahezu unbegrenzte Ausweitung von »Kontroll-und Überwachungs-, Regulierungs-und Normalisierungstechniken« auf immer weitere Lebensbereiche (Krasmann 2013). Sicherheitsforscher_innen betonen, dass Prozesse der Securitization, der Versicherheitlichung, bereits in den späten achtziger Jahren virulent geworden sind und Sicherheit heute im Rahmen einer Techno-Security-Kultur zunehmend als High-Tech-Sicherheit verstanden wird, die mit Hilfe von Überwachungstechnologien durchgesetzt werden müsse (Haggerty/Ericson 2006; Kämpf/Weber 2014). Neben Terrorismus wird vor allem Datensicherheit und Sicherheit vor Überwachung im Netz aktuell breit diskutiert. Wie eingangs angedeutet, fokussieren auch netzfeministische 2 Debatten verstärkt auf Sicherheit, allerdings mit etwas anderer Ausrichtung. In feministischen Blogs oder auf Konferenzen war weniger der Schutz vor Terrorismus oder Überwachung, als vielmehr die Schaffung sogenannter Safe(r) Spaces dominierendes Thema. Leitende Motive dieser Diskussionen sind der Schutz vor Hasskommentaren, Gewaltandrohungen, Trolling oder emotional belastendem Material. In vielen Beiträgen wurden u.a. technologische Lösungsansätze wie automatisierte Triggerwarnungen, Nicht-Freischalten von Kommentaren oder auch das präventive Blocken potentieller Hasskommentator_innen vorgeschlagen. Parallel dazu wurden Selbstermächtigung (Empowerment) und Selbstfürsorge (Self-Care) als für feministische

Research paper thumbnail of Bits & Pieces versorgen. Ein Plädoyer

Research paper thumbnail of Freeze!: Eine queere Objektivitätsbricolage aus Karen Barads Epistem-Ontologie

Research paper thumbnail of Are You safe?‘ – Facebooks Safety Check als Interface zwischen verkörpertem Subjekt und Data Double

Research paper thumbnail of Citizen n-1: Laura Poitras’s Citizenfour as a Reparative Reading of a Paranoid World

Disruption in the Arts, Aug 21, 2018

Research paper thumbnail of Technosecurity Cultures: Introduction

Science as Culture, Jan 2, 2020

During his electoral campaign, Donald Trump proclaimed in a speech on national security, immigrat... more During his electoral campaign, Donald Trump proclaimed in a speech on national security, immigration, and terrorism that the development of 'a new screening test for the threats we face today' was long overdue (Trump, 2016). Anybody with 'hostile attitudes' towards the US or 'its principles,' anybody supporting 'bigotry and hatred,' or unlikely to 'flourish in our country' should be screened 'out' (Trump, 2016). As the development of such procedures might take some time, he suggested that the processing of visas from a number of countries should be stopped for an unspecified time until the aforementioned procedures were in place (Trump, 2016). The measure was later realized as Executive Order 13769, the so-called 'Muslim ban' that targeted people from several Muslim majority countriesregardless of their Visa and passport statusfrom entering the US. Shortly after his inauguration, in January 2017, he renewed this pledge on Twitter, demanding 'extreme vetting' and 'strong borders' (Trump, 2017). Finally, in August 2017, leaked documents concerning an 'Industry Day' hosted by the US Immigration and Customs Enforcement's Homeland Security Division painted a somewhat clearer picture of the proposed 'screening test' and 'extreme vetting' (Biddle and Woodman, 2017). The ICE had invited technology companies interested in the construction of such an 'extreme vetting' software and had presented its expectations in such a tool: An automated, centralized data-mining software capable of screening, vetting, and reviewing risk profiles in accordance with Executive Orders concerning 'immigration and border protection security and interest' (Biddle and Woodman, 2017). Furthermore, the would-be machine learning project was meant to 'determine and evaluate an applicant's probability of becoming a positively contributing member of society, as well as their ability to contribute to national interests' and to predict 'whether an applicant intends to commit criminal or terrorist acts after entering the United States' (Biddle and Woodman, 2017; Harwell and Miroff, 2018). Information used for this purpose was meant to encompass all publicly available channels, including Social Media, telephone records, and geospatial databases etc., far beyond visa applications or criminal records (Biddle and Woodman, 2017).

Research paper thumbnail of »… Just in a Pile of Bodies!«

Feministische Studien, Nov 1, 2022

Research paper thumbnail of Queerfeministische Perspektiven auf Subjekte im Digitalen

Research paper thumbnail of Imagined Immunity

Die mediale Umwelt der Migration

Research paper thumbnail of Pädophilie

Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Inter... more Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Interviewer mit Schnauzbart und gestreiftem Hemd, in seinen Vierzigern (Godehard Giese), fragt den anderen, einen dicklichen, älteren Mann mit schütterem Haar, Halbglatze und schweren Augenlidern (Hendrik Arnst): »Wann hast du deine Neigung entdeckt?« Im Laufe seiner Pubertät sei ihm klar geworden, so der Ältere, dass er »irgendwie nicht ganz normal« sei, er verliebe sich in und begehre kleine Mädchen.

Research paper thumbnail of Imagined Immunity. The German 'Welcome Culture' Discourse on Care and Protection in Europe

Die Mediale Umwelt der Migration. Kulturelle Aushandlungen im 20. und 21. Jahrhundert, 2022

Research paper thumbnail of Infrastructures of Dis/Connection: Of Drones, Migration, and Digital Care

Imaginations. Journal of Cross-Cultural Image Studies, 2017

The copyright for each article belongs to the author and has been published in this journal under... more The copyright for each article belongs to the author and has been published in this journal under a Creative Commons Attribution NonCommercial NoDerivatives 3.0 license that allows others to share for non-commercial purposes the work with an acknowledgement of the work's authorship and initial publication in this journal. The content of this article represents the author's original work and any third-party content, either image or text, has been included under the Fair Dealing exception in the Canadian Copyright Act, or the author has provided the required publication permissions.

Research paper thumbnail of Digital Cuts. Cutting flesh-technology-information-amalgams

Research paper thumbnail of Citizen n-1: Laura Poitras’s Citizenfour as a Reparative Reading of a Paranoid World

Disruption in the Arts Textual, Visual, and Performative Strategies for Analyzing Societal Self-Descriptions, 2018

Research paper thumbnail of Pädophilie

Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser«... more Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser« überlebt und diskursiv enorm an Bedeutung gewonnen: die Figur des Pädophilen. Katrin M. Kämpf folgt den Spuren der speziellen deutschen Geschichte des Pädophiliediskurses. Sie analysiert, wie eine Figur aus der Frühzeit der Sexualforschung – die im Nationalsozialismus teilweise antisemitisch aufgeladen wurde und während der »Sexuellen Revolution« eine große Rolle spielte – zum Kristallisationspunkt von biopolitischen Sicherheits- und Risikodiskursen werden konnte.

Research paper thumbnail of Safe Spaces, Self-Care & Empowerment – Netzfeminismus im Sicherheitsdispositiv

Research paper thumbnail of 2.2 Nationalsozialismus und Pädophilie

Pädophilie, 2021

Der Schränker: »Das würde dir so passen, mein Junge. Damit du dich auf § 51 berufst und ein Leben... more Der Schränker: »Das würde dir so passen, mein Junge. Damit du dich auf § 51 berufst und ein Leben lang auf Staatskosten verpflegt wirst. Und dann brichste aus oder es kommt ne Amnestie und du vergnügt-mit Jagdschein kann dir ja nix passieren, bist ja wegen Unzurechnungsfähigkeit gesetzlich geschützt-gehst wieder fröhlich auf die kleinen Kinder los. Nee, nee, davon wollen wir nix mehr wissen. Du musst unschädlich gemacht werden. Du musst weg!« 422 Auf dem Höhepunkt von Fritz Langs Film M (1931) versammeln sich die Angehörigen verschiedener krimineller Ringvereine, um in einem Tribunal der Unterwelt über den Kindermörder Beckert (Peter Lorre) zu richten. In der Tribunalszene ließ Lang zentrale Positionen der Weimarer Debatten um Kinderschutz, Triebe, Zurechnungsfähigkeit und Justiz aufeinanderprallen. Während der Verteidiger Beckerts (Rudolf Blümner) auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert und der Mörder selbst sich als ein seinen Trieben ausgeliefertes Opfer darstellt, vertritt der Ankläger, der in schwarzes Leder gehüllte Safeknacker ›der Schränker‹ (Gustaf Gründgens), die Position des unerbittlichen Hardliners, der mildernde Umstände nicht gelten lassen will, da der Mörder das Morden ja sowieso nicht lassen könne: »Wir wollen dich unschädlich machen, das wollen wir. Und ganz sicher unschädlich bist du nur, wenn du tot bist.« 423 Die Filmfigur des Schränkers trägt hier Positionen wie die des zunehmend militanten kulturpessimistischen und antiliberalen Flügels der Kinderschutzbewegung der letzten Jahre der Weimarer Republik vor. So wandte sich 1931 beispielsweise E. Dederding in seiner Kampfschrift Schützt unsere Kinder vor den Sexualverbrechern! mit einem Plädoyer an seine Leser_innen, das in M sein filmisches Echo fand: Stellen Sie sich an die Seite jener Menschen, in denen die gesunde Wiederstandskraft [sic!] unserer Rasse noch nicht gebrochen ist, machen Sie mit ihnen Front gegen jenen verantwortungslosen, angeblich ›humanen‹, in Wirklichkeit aber barbarischen Liberalismus, der sich der dauernden Kinderschändungen mitschuldig macht, und tragen Sie unseren Kampfruf in unser gesund empfindendes Volk hinaus, bis er zur befreienden Tat wird: Schützt unsere Kinder vor den Sexualverbrechern! 424

Research paper thumbnail of 1. Einführung: Die letzten Perversen

Pädophilie, 2021

Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Inter... more Ein altes Tonstudio, zwei Männer sitzen hinter Notenständern, trinken Wasser. Der eine, ein Interviewer mit Schnauzbart und gestreiftem Hemd, in seinen Vierzigern (Godehard Giese), fragt den anderen, einen dicklichen, älteren Mann mit schütterem Haar, Halbglatze und schweren Augenlidern (Hendrik Arnst): »Wann hast du deine Neigung entdeckt?« Im Laufe seiner Pubertät sei ihm klar geworden, so der Ältere, dass er »irgendwie nicht ganz normal« sei, er verliebe sich in und begehre kleine Mädchen.

Research paper thumbnail of Pädophilie

Edition Kulturwissenschaft, 2021

Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser«... more Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser« überlebt und diskursiv enorm an Bedeutung gewonnen: die Figur des Pädophilen. Katrin M. Kämpf folgt den Spuren der speziellen deutschen Geschichte des Pädophiliediskurses. Sie analysiert, wie eine Figur aus der Frühzeit der Sexualforschung - die im Nationalsozialismus teilweise antisemitisch aufgeladen wurde und während der »Sexuellen Revolution« eine große Rolle spielte - zum Kristallisationspunkt von biopolitischen Sicherheits- und Risikodiskursen werden konnte.

Research paper thumbnail of Alles so schön bunt hier…?! Rassifizierte Diskurspraxen und Weißsein in 'queeren' Zeiten

Research paper thumbnail of Safe Spaces, Self-Care and Empowerment – Netzfeminismus im Sicherheitsdispositiv

Femina Politica Zeitschrift Fur Feministische Politikwissenschaft, Nov 17, 2014

SAFECYBERSPACES lautete der Titel eines Panels der Veranstaltungsreihe »Persönl ichkeitsrecht 2.0... more SAFECYBERSPACES lautete der Titel eines Panels der Veranstaltungsreihe »Persönl ichkeitsrecht 2.0-Entfaltung und Verletzung im Internet« der Humboldt Law Clinic im November 2013, das sich den Erfahrungen von Feministinnen mit Diffamierungen im Netz und den juristischen Möglichkeiten gegen ebensolche vorzugehen widmete. Sicherheit hat sich zu einem der ebenso umkämpften wie schwammigen Leitbegriffe der westlichen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts entwickelt (Daase 2010). Sicherheitsdiskurse definieren, wer oder was als Gefahr wahrgenommen wird und ermöglichen die nahezu unbegrenzte Ausweitung von »Kontroll-und Überwachungs-, Regulierungs-und Normalisierungstechniken« auf immer weitere Lebensbereiche (Krasmann 2013). Sicherheitsforscher_innen betonen, dass Prozesse der Securitization, der Versicherheitlichung, bereits in den späten achtziger Jahren virulent geworden sind und Sicherheit heute im Rahmen einer Techno-Security-Kultur zunehmend als High-Tech-Sicherheit verstanden wird, die mit Hilfe von Überwachungstechnologien durchgesetzt werden müsse (Haggerty/Ericson 2006; Kämpf/Weber 2014). Neben Terrorismus wird vor allem Datensicherheit und Sicherheit vor Überwachung im Netz aktuell breit diskutiert. Wie eingangs angedeutet, fokussieren auch netzfeministische 2 Debatten verstärkt auf Sicherheit, allerdings mit etwas anderer Ausrichtung. In feministischen Blogs oder auf Konferenzen war weniger der Schutz vor Terrorismus oder Überwachung, als vielmehr die Schaffung sogenannter Safe(r) Spaces dominierendes Thema. Leitende Motive dieser Diskussionen sind der Schutz vor Hasskommentaren, Gewaltandrohungen, Trolling oder emotional belastendem Material. In vielen Beiträgen wurden u.a. technologische Lösungsansätze wie automatisierte Triggerwarnungen, Nicht-Freischalten von Kommentaren oder auch das präventive Blocken potentieller Hasskommentator_innen vorgeschlagen. Parallel dazu wurden Selbstermächtigung (Empowerment) und Selbstfürsorge (Self-Care) als für feministische

Research paper thumbnail of Bits & Pieces versorgen. Ein Plädoyer

Research paper thumbnail of Freeze!: Eine queere Objektivitätsbricolage aus Karen Barads Epistem-Ontologie

Research paper thumbnail of Are You safe?‘ – Facebooks Safety Check als Interface zwischen verkörpertem Subjekt und Data Double

Research paper thumbnail of Citizen n-1: Laura Poitras’s Citizenfour as a Reparative Reading of a Paranoid World

Disruption in the Arts, Aug 21, 2018

Research paper thumbnail of Technosecurity Cultures: Introduction

Science as Culture, Jan 2, 2020

During his electoral campaign, Donald Trump proclaimed in a speech on national security, immigrat... more During his electoral campaign, Donald Trump proclaimed in a speech on national security, immigration, and terrorism that the development of 'a new screening test for the threats we face today' was long overdue (Trump, 2016). Anybody with 'hostile attitudes' towards the US or 'its principles,' anybody supporting 'bigotry and hatred,' or unlikely to 'flourish in our country' should be screened 'out' (Trump, 2016). As the development of such procedures might take some time, he suggested that the processing of visas from a number of countries should be stopped for an unspecified time until the aforementioned procedures were in place (Trump, 2016). The measure was later realized as Executive Order 13769, the so-called 'Muslim ban' that targeted people from several Muslim majority countriesregardless of their Visa and passport statusfrom entering the US. Shortly after his inauguration, in January 2017, he renewed this pledge on Twitter, demanding 'extreme vetting' and 'strong borders' (Trump, 2017). Finally, in August 2017, leaked documents concerning an 'Industry Day' hosted by the US Immigration and Customs Enforcement's Homeland Security Division painted a somewhat clearer picture of the proposed 'screening test' and 'extreme vetting' (Biddle and Woodman, 2017). The ICE had invited technology companies interested in the construction of such an 'extreme vetting' software and had presented its expectations in such a tool: An automated, centralized data-mining software capable of screening, vetting, and reviewing risk profiles in accordance with Executive Orders concerning 'immigration and border protection security and interest' (Biddle and Woodman, 2017). Furthermore, the would-be machine learning project was meant to 'determine and evaluate an applicant's probability of becoming a positively contributing member of society, as well as their ability to contribute to national interests' and to predict 'whether an applicant intends to commit criminal or terrorist acts after entering the United States' (Biddle and Woodman, 2017; Harwell and Miroff, 2018). Information used for this purpose was meant to encompass all publicly available channels, including Social Media, telephone records, and geospatial databases etc., far beyond visa applications or criminal records (Biddle and Woodman, 2017).

Research paper thumbnail of Pädophilie. Eine Diskursgeschichte

Pädophilie. Eine Diskursgeschichte, 2022

Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser«... more Aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts hat bis heute ein »letzter Perverser« überlebt und diskursiv enorm an Bedeutung gewonnen: die Figur des Pädophilen. Katrin M. Kämpf folgt den Spuren der speziellen deutschen Geschichte des Pädophiliediskurses. Sie analysiert, wie eine Figur aus der Frühzeit der Sexualforschung – die im Nationalsozialismus teilweise antisemitisch aufgeladen wurde und während der »Sexuellen Revolution« eine große Rolle spielte – zum Kristallisationspunkt von biopolitischen Sicherheits- und Risikodiskursen werden konnte.

Research paper thumbnail of 2nd Edition! Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen

Sexualität und Gender werden immer wieder zu Schauplätzen intensiver, zum Teil hoch affektiver po... more Sexualität und Gender werden immer wieder zu Schauplätzen intensiver, zum Teil hoch affektiver politischer Auseinandersetzungen. Ob es um die Thematisierung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Schule oder die Gender Studies an den Hochschulen geht – stets richtet sich der Protest gegen post-essentialistische Sexualitäts- und Genderkonzepte und stets ist er von Gesten heldenhaften Tabubruchs und Anti-Etatismus begleitet.
Dieses Buch versammelt erstmals sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen zum so genannten »Anti-Genderismus« im deutschsprachigen und europäischen Kontext. Die Beiträge zeigen, dass die Diffamierungen bisweilen auch Verknüpfungen etwa mit christlich-fundamentalistischen Strömungen oder mit der Neuen Rechten aufweisen.