Mechthild Schulze-Dörrlamm | Leibniz-Zentrum für Archäologie (original) (raw)

Papers by Mechthild Schulze-Dörrlamm

Research paper thumbnail of Schwerter des 10. Jahrhunderts als Herrschaftszeichen der Ottonen. Zu den Vorläufern des Reichsschwerts und zu dessen Imitationsformen

Als Zeichen ihrer Herrschaft haben Otto I. (936-973) und Otto II. (973-983) prunkvolle »Wikingers... more Als Zeichen ihrer Herrschaft haben Otto I. (936-973) und Otto II. (973-983) prunkvolle »Wikingerschwerter« des 10. Jahr hun derts benutzt, von denen nur Abbildungen erhalten sind. Einer Zeichnung des sogenannten Mauritius-Schwertes im Halleschen Heiltum (1526/1527) und dem Testament des Kardinals Albrecht von Brandenburg (1540) zufolge scheint Kaiser Otto I. ein Schwert vom Typ V besessen zu haben, das er in seinem Todesjahr dem hl. Mauritius des Magdeburger Domes gestiftet hat. Im Beneventaner Rotulus (985-987) findet sich eine Kronungsminiatur, die offenbar Kaiser Otto II. mit einem Luxusschwert vom Typ S am Gurtel zeigt. Beide Hiebwaffen altertumlicher Machart besasen noch einen zweiteiligen, wohl tauschierten Knauf aus Knaufstange und Knaufkrone sowie eine Scheide mit kurzem Ortband. Gegen Ende des 10. Jahr hun derts wurden Form und Dekor des Herrschaftszeichens vollig verandert. Seither besas es nur noch einen einteiligen Knauf, zusatzlich aber eine lange Scheide, die ganz mit ...

Research paper thumbnail of Zur Deutung von Orantenreliefs auf Scheibenfibeln der Karolingerzeit

Zwei bislang kaum bekannte Typen gegossener Scheibenfibeln aus der Karolingerzeit tragen das Reli... more Zwei bislang kaum bekannte Typen gegossener Scheibenfibeln aus der Karolingerzeit tragen das Relief einer Person (en face) mit betend erhobenen oder ausgebreiteten Armen. Diese namenlosen Oranten haben zwar keinen Nimbus, stellen aber Heilige dar, die identifizierbar sind. So handelt es sich bei der Halbfigur einer stehenden Person mit betonter Taille um die Gottesmutter (Maria Orans). Dagegen dürfte der auf seinem Pferd sitzende Reiter mit ausgebreiteten Armen Martin von Tours († 397) sein, der Nationalheilige der Franken. Ihn konnte man auf den winzig kleinen Scheibenfibeln zwar nicht bei der berühmten Mantelteilung darstellen, aber mit betenden Händen, die zwei Hälften des geteilten Mantels zu tragen scheinen. Das ungewöhnliche Bildmotiv aus dem 9. Jahrhundert ähnelt dem Orantenreiter auf westfränkischen Zierscheiben des 6./7. Jahrhunderts in erstaunlicher Weise. Deshalb könnten Zierscheiben dieses Typs die ältesten, archäologischen Spuren der Martinsverehrung sein.

Research paper thumbnail of Zierelemente der salischen Reichskleinodien

Die mittelalterliche Reichskrone, ein oktogonaler Reif aus acht bogenförmigen Scharnierplatten mi... more Die mittelalterliche Reichskrone, ein oktogonaler Reif aus acht bogenförmigen Scharnierplatten mit ei nem Stirnkreuz und einem Hochbügel mit der Inschrift CHVONRADVS DEI GRATIA ROMA-NORV(m) IMPERATOR AVG(ustus), besteht aus zerlegbaren Einzelteilen mit Zierformen von unter schiedlicher Art (Taf. 83, 1). Während O. von Falke die Krone dennoch als ein vollkommen einheitlich gearbeitetes Kunstwerk angesehen hatte, das er dem Salier Konrad II. (1024-1039) zuschrieb, weil es nir gends ein Merkmal außerhalb des 11. Jahrhunderts aufweise1, schloß H. Fillitz aus den Unterschieden auf eine chronologische Abfolge ihrer drei Hauptbestandteile2. Aufgrund stilistischer Vergleiche ge langte er in seiner 1953 veröffentlichten Dissertation zu der Überzeugung, daß der Kronreif um 980, womöglich sogar früher gefertigt, das Stirnkreuz (Taf. 84) jedoch erst zu Zeiten Heinrichs II. (1002-1024) und der Bügel (Taf. 83, 2) schließlich vom Salier Konrad II. anläßlich seiner Kaiserkrönung im Jah re 1027 hinzugefügt worden seien. Diese These, die er kürzlich noch einmal zu untermauern versuchte3, hat in den vergangenen 45 Jahren nahezu einhellige Zustimmung gefunden. Meine Einwände gegen die starke chronologische »Zerstückelung« der Krone und gegen die von H. Fillitz postulierte Abfolge ih rer Bestandteile4 stießen jedoch auf schärfste Ablehnung. Prüft man aber die Grundlagen dieser festgefügten Lehrmeinung einmal auf ihre Stichhaltigkeit, dann treten entscheidende Mängel zutage. Es zeigt sich nämlich, daß auch der Kronreif selbst durchaus keine Einheit ist, weil seine acht Platten drei verschiedenen Gruppen angehören, die sich von einander fast ebenso stark unterscheiden wie vom Stirnkreuz. Außerdem stellt sich-vor allem durch eine verglei chende Analyse der Zierelemente des Reichskreuzes-heraus, daß die vorhandenen Unterschiede keine chronologischen, sondern ganz andere Ursachen haben, und daß die Reichskrone daher-trotz aller Vielfalt im Dekor ihrer Einzelteile-als einheitliches Kunstwerk anzusehen und in die frühe Salierzeit datierbar ist. 9 Reihe großer Edelsteine in einem Kreuz aus vier kleinen Edelsteinen 9 9 9(^9 0^9 9 9 • O 10 Großer Edelstein in einem Quadrat aus vier kleinen Edelsteinen und einem Kreuz aus vier Einzelperlen 9 0 9 Q ^ O

Research paper thumbnail of The Carolingian rood-screen and the porta aurea of the monastery church of St. Alban (787-805) near Mainz

Richulf, Archbishop of Mainz (787-813) had the three-aisled basilica of the Imperial monastery of... more Richulf, Archbishop of Mainz (787-813) had the three-aisled basilica of the Imperial monastery of St. Alban built following the wish and with the support of Charlemagne. This sacred building consecrated in 805 in <br>the south of Mainz belonged to the largest churches of its time and to the most important places of assembly within the Empire. It was destroyed in 1552 and completely demolished in 1632. According to common opinion the excavations of 1907 to 1911 revealed no significant traces of the Carolingian interior. How ever, there are two outstanding archaeological finds which even today still allow one to recognise the intended constructional support of the ruler. Walled up in the Gothic choir was a 114 cm high rood-screen pillar of high-quality Jura limestone which is falsely attributed to the early 12th century. This pillar, which on its concave, <br>front surface bears a shallow engraved Roman crossed cymatium, has obviously been worked out of a Roman gable-stone...

Research paper thumbnail of Eine karolingerzeitliche Thronlehne aus Mainz. Erneut zur Deutung der umstrittenen Steinplatte mit Rankenreliefs aus der Stadionerhofstraße

Archaologisches Korrespondenzblatt, 2014

Research paper thumbnail of Die Heilige Lanze in Wien. Die Frühgeschichte des karolingisch-ottonischen Herrschaftszeichens aus archäologischer Sicht

Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Nov 13, 2013

den. Erst 926 war diese Insignie und siegbringende Passionsreliquie dem König Heinrich I. in Worm... more den. Erst 926 war diese Insignie und siegbringende Passionsreliquie dem König Heinrich I. in Worms persönlich von König Rudolf II. von Hochburgund (912-937) übergeben worden 5 , der sie seinerseits 921/922 von dem norditalienischen Grafen Samson als Herrschaftszeichen des Königreichs Italien (Regnum Italicum) erhalten hatte 6. Schon wenige Jahre später glaubte dann König Heinrich I. der Hl. Lanze jenen wichtigen Sieg zuschreiben zu können, den er am Longinustag des Jahres 933 bei Riade an der Unstrut über die Ungarn errungen hatte 7. Als Ausweis göttlichen Beistands führte sein Sohn König Otto I. die Hl. Lanze in der Schlacht von

Research paper thumbnail of Die Gräber von König Ludwig II. dem Deutschen (+876) und König Ludwig  III. dem Jüngeren (+882) im Kloster Lorsch.

Archäologisches Korrespondenzblatt 53, 2023

Research paper thumbnail of Spuren der Ungarneinfälle des 10. Jahrhunderts in das Ostfrankenreich. In: Th. Wozniak  / Cl. Bley (Hrsg.), 1100 Jahre Quedlinburg. Geschichte - Kunst - Welterbe (Petersberg bei Fulda 2023) 46-61.

1100 Jahre Quedlinburg. Geschichte - Kunst - Welterbe, 2023

Research paper thumbnail of Römische Glasgefäße mit byzantinischen Goldapplikationen des 8./9. Jahrhunderts

Im Frühjahr 1931 erwarb das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Mainzer Kunsthandel ein Ensemble... more Im Frühjahr 1931 erwarb das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Mainzer Kunsthandel ein Ensemble aus drei römischen Glasgefäßen unbekannter Herkunft1, das ebenso außergewöhnlich wie rätselhaft ist. Denn trotz ihrer schlichten Formen sind diese Gläser von unterschiedlicher Größe und Funktion mit aufgeklebten, ziselierten Goldfolien verziert worden. Es handelt sich um einen Teller sowie um eine Phiole und eine kleine Ampulle, an denen man noch zusätzlich ein Henkelpaar aus Golddraht angebracht hat (Farbtaf. VII, 1). Obwohl bisher keine anderen Glasgefäße mit ungeschützen Blattgoldauflagen dieser Machart bekannt sind2, bestehen keine Zweifel an der Echtheit der Gläser und ihres hochkarätigen Golddekors. Denn es ließen sich weder bei der mikroskopischen Untersuchung3 noch bei der chemischen Analyse von Glas und Gold4 Hinweise auf eine moderne Fälschung finden. Auf die Existenz der drei »Goldgläser« im Magazin der Römischen Abteilung machte mich kürzlich Frau Dr. Susanna Künzl (RGZM) au...

Research paper thumbnail of Kurt Böhner – Nachruf und Schriftenverzeichnis

Böhner im Alter von 92 Jahren in Dinkelsbühl in der Nähe seines Alterssitzes Ehingen, der Heimat ... more Böhner im Alter von 92 Jahren in Dinkelsbühl in der Nähe seines Alterssitzes Ehingen, der Heimat seiner Frau. Kurt Böhner leitete das Römisch-Germanische Zentralmuseum von 1958 bis 1981 als Geschäftsführender Direktor und Generaldirektor. In dieser Zeit führte er das RGZM zu erneuter Größe, wofür ihm ein besonderer Dank des Hauses gebührt. Kurt Böhner wurde am 29. November 1914 in Halberstadt geboren und wuchs in Kaiserslautern auf. Er studierte Prähistorische und Klassische Archäologie sowie Mittellateinische Philologie in Erlangen und München, wo er 1940 bei Prof. Dr. Hans Zeiß promovierte, bevor er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Seine stark erweiterte Doktorarbeit »Die fränkischen Altertümer des Trierer Landes« veröffentlichte er 1958, als er schon zwei Jahre Direktor des Rheini schen Landesmuseums in Bonn war, dem er bereits ab 1943 angehörte. Seine Materialaufnahme und Tätig keit als Doktorand am Rheinischen Landesmuseum in Trier haben ihn in seiner Forschungsausrichtung ge prägt: Fragen der Kontinuität zwischen Antike und Frühmittelalter sowie der Siedlungstopographie tauchen immer wieder in seinen Arbeiten auf. Mit seinem Chronologiesystem zur Archäologie der Merowinger zeit sowie weiteren Studien hat er in der Frühmittelalterforschung lange Zeit die Richtungen vorgegeben. 1958 kam Kurt Böhner als Geschäftsführender Direktor an das RGZM in Mainz. In die Anfangszeit seiner Tätigkeit fielen wichtige Entscheidungen und Erfolge, die das Haus bis heute prägen: So wurde das jährlich in den Jahresberichten auftauchende Thema der Raumfragen mit dem Neubau des Institutsgebäudes 1961 für die nächsten Jahrzehnte gelöst und die Kriegsruine der Steinhalle 1960-66 als Ausstellungsraum für die Abteilung Vorgeschichte wieder aufgebaut. Ein wesentlicher Schritt aus der durch die Zeit des Nationalsozialismus und den Krieg bedingte Isolation waren wichtigen Kontakte mit dem Ausland über wegweisende Sonderausstellungen, die ausländische Museen zusammen mit dem RGZM in Mainz veranstalteten-zu einer Zeit, in der aufwändige archäologische Ausstellungen noch eine Seltenheit waren: 1966 »Großmähren-Slawenreich zwischen Byzantinern und Franken« zusammen mit der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften, 1967 »Mittelalterliche Grabmäler aus Bosnien« zusammen mit dem damaligen Bosnisch-Hercegovinischen Landesmuseum in Sarajevo, 1968 »Sveagold und Wikingerschmuck« zusammen mit dem Statens historiska museum Stockholm und 1970 »Krieger und Salzherren-Hallstattkultur im Ostalpenraum« zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Wien. Bei der Ausstellung »Gallien in der Spätantike« von 1980 arbeiteten er und sein

Research paper thumbnail of Ein singuläres Relief der Himmelfahrt Christi aus dem großmährischen Burgwall Bojná I (okr. Topoľčany / SK)

Von liturgischen Geräten der späten Karolingerzeit mit Blechverkleidungen, die mit figürlichen Re... more Von liturgischen Geräten der späten Karolingerzeit mit Blechverkleidungen, die mit figürlichen Reliefs verziert sind, blieben nur wenige erhalten 1. Ihre geringe Zahl konnte kürzlich durch einen archäologischen Neufund um ein bedeutendes Stück aus dem späten 9. Jahr hun dert vermehrt werden. Es sind die Überreste eines zerstörten, außergewöhnlichen Kunstwerks aus einzelnen, vergoldeten Kupferblechen, die gemeinsam auf einem der Burgwälle von Bojná (okr. Topoľčany) in der heutigen Westslowakei, also im einstigen Fürstentum Nitra des Großmährischen Reiches, deponiert worden waren (Abb. 1). Als Ausgräber des Burgwalls haben die Archäologen Karol Pieta und Alexander T. Ruttkay vom Archeologický ústav der Slovenská akadémia vied in Nitra den Fund schon 2006 veröffentlicht 2. Demnach umfasste das Ensemble bei seiner Auffindung noch zweieinhalb große Kreise mit geometrischem Punzdekor, zwei Vierpässe sowie vier Scheiben mit dem Flachrelief je einer Person in Frontalansicht. Dabei handelt es sich um drei Engel unterschiedlichen Typs, den in den Himmel auffahrenden Christus sowie zwei Menschen mit betend erhobenen Armen. Einige dieser Reliefs sind einzigartig und zugleich rätselhaft. Sie zeigen Christus mit einem Flügel sowie einem erhobenen Arm, unter dessen Ellbogen ein glatter Reif mit drei spitzovalen Blättern zu sehen ist. Große Fächer aus je drei spitzovalen Blättern hängen außerdem an den Ellbogen der beiden Oranten. Im Jahr 2016 habe ich in der Budapester Festschrift für Csanád Bálint eine Rekonstruktion und Deutung des zerstörten Gesamtbildes veröffentlichen können 3 , die auf den seit 2006 bekannten Fakten beruhten. Durch spätere Grabungen und Untersuchungen auf dem Burgwall Bojná I wurden inzwischen weitere Erkenntnisse gewonnen, sodass der spektakuläre Neufund aus der Slowakei hier noch einmal und etwas ausführlicher vorgestellt werden soll.

Research paper thumbnail of Cast belt- and strap-fittings with Carolingian floral designs from Andalusia

Sieben gegossene Gürtel-und Riemenbeschläge mit karolingischen Pflanzenreliefs in den Sammlungen ... more Sieben gegossene Gürtel-und Riemenbeschläge mit karolingischen Pflanzenreliefs in den Sammlungen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz geben der Forschung Rätsel auf. Sie sollen in Andalusien gefunden worden sein, woher sie nach derzeitigem Kenntnisstand gar nicht stammen dürften. Bisher zeigten nämlich alle Verbreitungskarten, dass Metallarbeiten mit solcher Pflanzenornamentik außer im Karolinger reich selbst nur in den Regionen westlich, nördlich und östlich seiner Grenzen vorhanden waren, aber nicht in Süditalien oder Spanien 1. Erst vor wenigen Jahren ist diese starre Trennlinie durch zwei Neufunde etwas nach Süden verschoben worden. So kamen typisch karolingische Schwertgurtbeschläge mit silbertauschierten Blattranken bei Ausgrabungen in der 881 von Sarazenen zerstörten Werkstatt des Klosters San Vincenzo al Volturno im langobardischen Herzogtum Benevent zutage 2. Außerdem wurde eine vergoldete Silberschale mit getriebenem Ranken-und Tierdekor des 9. Jahrhunderts am Ufer des Carrión in der Nähe des Klosters Valcabado bei Saldaña (prov. Palencia) in Nordspanien gefunden 3. Nun dehnen die Gürtel-und Riemenbeschläge mit karolingischen Pflanzenreliefs aus Andalusien, die zur Männertracht des 9. bis frühen 10. Jahrhunderts gehörten (Abb. 1), das Verbreitungsgebiet aber nicht nur bis an den südwestlichsten Rand Europas aus, sondern sogar bis in ein von Muslimen(!) beherrschtes Land. Abgesehen davon sind diese Beschläge auch für die Geschichte der frühmittelalterlichen Sachkultur wichtig, weil es in Südspanien-dem damaligen al-Andalus-an metallenem Kleidungszubehör aus den ersten Jahrhunderten nach der arabischen Eroberung des Landes (711) 4 mangelt. Das liegt sowohl an der metallarmen Tracht der

Research paper thumbnail of Byzantinische Knebelverschlüsse des frühen Mittelalters

Art und Umfang, Beginn und Dauer kultureller Einflüsse aus dem Byzantinischen Reich und anderen M... more Art und Umfang, Beginn und Dauer kultureller Einflüsse aus dem Byzantinischen Reich und anderen Mittelmeerländern auf die Gebiete nördlich der Alpen stehen seit mehreren Jahrzehnten im Mittelpunkt archäologischer Forschung. Dennoch blieben einige Spuren solcher Einflüsse, die allerdings nur im östlichen Merowingerreich und nur während des 7. Jahrhunderts faßbar sind, bisher unbeachtet. Dabei handelt es sich um Knebelverschlüsse aus zwei Bronzeplatten annähernd gleicher Form und Verzierung. In geschlossenem Zustand bilden die beiden Platten eine optische Einheit in Gestalt eines Rechtecks oder eines gestreckten Ovals. Die eine Platte weist eine längliche, schlüsselloch-oder kreuzförmige Öffnung auf, die andere einen bandförmigen Fortsatz mit einer Quermulde und einem zumeist kreuzförmigen, gelegentlich aber auch stab-oder zungenförmigen Knebel. Dieser wird fast immer von unten her durch die Öffnung der anderen Platte gesteckt und dann meistens um 90 Grad gedreht. Der vordere Rand der Lochplatte legt sich dabei in die Mulde des bandförmigen Stegs der Knebelplatte, während der Knebel die Öffnung zumeist so vollständig ausfüllt, daß selbst im Dekor der beiden Platten keine Lücke mehr erkennbar ist. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Befestigungsweise können die Knebelverschlüsse in die zwei Haupttypen A und B eingeteilt werden. Diese sind je nach Form des Knebels in drei bzw. vier Untergruppen gliederbar. Die meisten der bisher bekannten Knebelverschlüsse stammen aus beigabenreichen Gräbern bzw. Gräberfeldern im östlichen Merowingerreich. Es gibt aber auch einzelne Grabfunde aus Südspanien und Siebenbürgen sowie zahlreiche Einzelfunde aus dem Byzantinischen Reich, die für die Frage nach Alter und Herkunft dieser neuartigen Verschlußform und ihrer Weiterentwicklung von entscheidender Bedeutung sind. A. Knebelverschlüsse mit Nietplatten Vorwiegend im Raum nördlich der Alpen sind bisher Knebelplatten zutage gekommen, die auf ihrer Unterlage festgenietet wurden oder die mit Hilfe von angegossenen, rückwärtigen Lochzapfen zu befestigen waren (Abb.ª1; 2; 4), durch die man einen kleinen Splint aus Metall oder Holz steckte 1. Bei diesen Platten sind die Lochzapfen paarweise

Research paper thumbnail of Mechthild Schulze-Dörrlamm, Die Friesen und das Friesenviertel in Mainz aus etwas anderer Sicht

Zwischen Machtzentren und Produktionsorten. RGZM-Tagungen 45, 2021

Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Pu... more Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie: Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Research paper thumbnail of Drei mittelalterliche Brettspielsteine aus Mainz

Archaologisches Korrespondenzblatt, 2016

Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in... more Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in der Stadt geben, als auch neue Aspekte zur Kulturgeschichte beitragen. Ein beidseitig mit figurlichen Reliefs verziertes Exemplar vom Kastrich kann wegen seines Dekors - einer halbmondformigen Schlange mit antithetischen Kopfen - schon in das 9. Jahrhundert datiert werden. Es belegt, dass die ersten Spielsteine dieses Typs bereits in der Karolingerzeit hergestellt worden sind. Das Fragment eines salierzeitlichen Spielsteins mit geometrisch durchbrochener Deckplatte wurde auf dem Flachsmarkt entdeckt und lasst gemeinsam mit anderen, hervorragenden Funden aus unmittelbarer Nahe auf die Existenz eines Adelssitzes schliesen. Ein Spielstein des 11. bis fruhen 12. Jahrhunderts vom Schlossplatz tragt das Relief eines nackten Kahlkopfes, der mit erhobener Keule auf der Reling eines Bootes sitzt. Es ist die alteste, mittelalterliche Darstellung eines narrischen Spasmachers, die zufallig erhalten...

Research paper thumbnail of Ein Opfer der Ungarneinfälle des 10.Jahrhunderts in Kempten, Stadt Bingen am Rhein

Archäologisches Korrespondenzblatt , 2021

A Victim of the Hungarian Invasions of the 10th Century in Kempten. Bingen on the Rhine

Research paper thumbnail of Neues zum Mainzer Goldschatz des 11. Jahrhunderts (Teil 2). Archäologisches Korrespondenzblatt 50, 2020, 285-305.

Beiträge werden erbeten an den Verlag des Römisch-Germanischen Zentral museums, Ernst-Ludwig-Plat... more Beiträge werden erbeten an den Verlag des Römisch-Germanischen Zentral museums, Ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz, korrespondenzblatt@rgzm.de Die mit Abbildungen, einer kurzen Zusammenfassung und der Anschrift der Autorinnen und Autoren versehenen Manuskripte dürfen im Druck 20 Seiten nicht überschreiten. Die Redaktion bittet um eine allgemein verständ liche Zitierweise (naturwissenschaftlich oder in Endnoten) und verweist dazu auf folgende Richtlinien: http://web.rgzm.de/publikationen/verlagsprogramm/zeitschriften/archaeologischeskorrespondenzblatt.html Die Beiträge des Archäologischen Korrespondenzblatts stehen ein Jahr nach Erscheinen der Printausgabe auch Open Access zur Verfügung und sind dank einer Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg unter folgendem Link abrufbar: http://journals.ub.uni-heidelberg. de/index.php/ak/issue/archive ISSN 0342-734X Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages © 2020 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Redaktion und Satz: Michael Braun, Claudia Nickel, Marie Reiter Englisch-bzw. französischsprachige Korrekturen: Clive Bridger, Xanten; Yves Gautier, Brüssel Herstellung: AC medienhaus GmbH, Wiesbaden Das für diese Publikation verwendete Papier ist alterungsbeständig im Sinne der ISO 9706. 285 Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020 MECHTHILD SCHULZE-DÖRRLAMM NEUES ZUM MAINZER GOLDSCHATZ DES 11. JAHRHUNDERTS (TEIL 2) Vor drei Jahren geriet ein außergewöhnliches Ensemble von 25 Juwelen, das 1880 von Kanalbauarbeitern im Zentrum von Mainz (Schusterstraße / Ecke Stadthausstraße) entdeckt und von Otto von Falke 1913 als »Mainzer Schmuck der Kaiserin Gisela« veröffentlicht worden war 1 , insgesamt unter Fälschungsverdacht 2 . Bis dahin galt es über 100 Jahre lang als der kultur-und kunsthistorisch bedeutendste Goldschatz des 11. Jahrhunderts aus dem Heiligen Römischen Reich, weil viele seiner Schmuckstücke zu den Spitzenwerken der hochmittelalterlichen Goldschmiedekunst zählen, die aus königlichem bzw. kaiserlichem Besitz stammen dürften 3 . Da sie bereits mehrfach mit vorzüglichen Fotos publiziert 4 , aber am Ende des Zweiten Weltkrieges teils durch Brand beschädigt worden, teils verloren gegangen sind, soll hier -nur als Gedächtnisstütze -ein Tableau dieser außer gewöhnlichen Preziosen in ihrem Originalzustand und in den stark verkleinerten Original-Schwarz-Weiß-Aufnahmen von 1913 gezeigt werden (Abb. 1, 1-25), die ihre Farbenpracht leider nicht erkennen lassen. Im Katalog einer Sonderausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt (2017) hat man nicht nur O. von Falkes historische Interpretation abgelehnt, sondern sogar die Existenz des Schatzes und seinen Mainzer Fundort geleugnet, die Echtheit von drei Schmuckstücken mit Insigniencharakter (Abb. 1, 2. 9-10) bezweifelt sowie den gesamten Komplex als Ergebnis eines gezielten Betrugs von Antiquitätenhändlern, Kunsthistorikern sowie Gutachtern des späten 19. Jahrhunderts diffamiert und damit als kulturhistorische Quelle zu entwerten versucht 5 . Dass diese Thesen jedoch insgesamt falsch und unhaltbar sind, weil sie auf Behauptungen beruhen, für die es keine stichhaltigen Beweise gibt, hat die Verfasserin bereits in einem Aufsatz des Archäologischen Korrespondenzblattes von 2018 dargelegt 6 .

Research paper thumbnail of Zur Sammlung byzantinischer Goldschmiedearbeiten des RGZM. In: M. Schulze-Dörrlamm (Hrsg.), Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher  Altertümer 42 (Mainz 2020) 1 -3.

History and function of the of the golden Byzantine objects in the Collection of the Römisch-Germ... more History and function of the of the golden Byzantine objects in the Collection of the Römisch-Germanisches Zentralmuseum

Research paper thumbnail of Kopfschmuck: Besatz einer Kronhaube, Stirnjuwel eines Diadems, Ohrringe. In. M. Schulze-Dörrlamm (Hrsg.), Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42 (Mainz 2020) 7-39.

Golden jewels for the head of women

Research paper thumbnail of Antiquitäten : Römische Glasgefäße mit byzantinischen Goldapplikationen. In: M. Schulze-Dörrlamm (Hrsg.), Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42 (Mainz 2020) 145-154.

Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42, 2020

Late Roman glasses with Byzantine applications of decorated gold

Research paper thumbnail of Schwerter des 10. Jahrhunderts als Herrschaftszeichen der Ottonen. Zu den Vorläufern des Reichsschwerts und zu dessen Imitationsformen

Als Zeichen ihrer Herrschaft haben Otto I. (936-973) und Otto II. (973-983) prunkvolle »Wikingers... more Als Zeichen ihrer Herrschaft haben Otto I. (936-973) und Otto II. (973-983) prunkvolle »Wikingerschwerter« des 10. Jahr hun derts benutzt, von denen nur Abbildungen erhalten sind. Einer Zeichnung des sogenannten Mauritius-Schwertes im Halleschen Heiltum (1526/1527) und dem Testament des Kardinals Albrecht von Brandenburg (1540) zufolge scheint Kaiser Otto I. ein Schwert vom Typ V besessen zu haben, das er in seinem Todesjahr dem hl. Mauritius des Magdeburger Domes gestiftet hat. Im Beneventaner Rotulus (985-987) findet sich eine Kronungsminiatur, die offenbar Kaiser Otto II. mit einem Luxusschwert vom Typ S am Gurtel zeigt. Beide Hiebwaffen altertumlicher Machart besasen noch einen zweiteiligen, wohl tauschierten Knauf aus Knaufstange und Knaufkrone sowie eine Scheide mit kurzem Ortband. Gegen Ende des 10. Jahr hun derts wurden Form und Dekor des Herrschaftszeichens vollig verandert. Seither besas es nur noch einen einteiligen Knauf, zusatzlich aber eine lange Scheide, die ganz mit ...

Research paper thumbnail of Zur Deutung von Orantenreliefs auf Scheibenfibeln der Karolingerzeit

Zwei bislang kaum bekannte Typen gegossener Scheibenfibeln aus der Karolingerzeit tragen das Reli... more Zwei bislang kaum bekannte Typen gegossener Scheibenfibeln aus der Karolingerzeit tragen das Relief einer Person (en face) mit betend erhobenen oder ausgebreiteten Armen. Diese namenlosen Oranten haben zwar keinen Nimbus, stellen aber Heilige dar, die identifizierbar sind. So handelt es sich bei der Halbfigur einer stehenden Person mit betonter Taille um die Gottesmutter (Maria Orans). Dagegen dürfte der auf seinem Pferd sitzende Reiter mit ausgebreiteten Armen Martin von Tours († 397) sein, der Nationalheilige der Franken. Ihn konnte man auf den winzig kleinen Scheibenfibeln zwar nicht bei der berühmten Mantelteilung darstellen, aber mit betenden Händen, die zwei Hälften des geteilten Mantels zu tragen scheinen. Das ungewöhnliche Bildmotiv aus dem 9. Jahrhundert ähnelt dem Orantenreiter auf westfränkischen Zierscheiben des 6./7. Jahrhunderts in erstaunlicher Weise. Deshalb könnten Zierscheiben dieses Typs die ältesten, archäologischen Spuren der Martinsverehrung sein.

Research paper thumbnail of Zierelemente der salischen Reichskleinodien

Die mittelalterliche Reichskrone, ein oktogonaler Reif aus acht bogenförmigen Scharnierplatten mi... more Die mittelalterliche Reichskrone, ein oktogonaler Reif aus acht bogenförmigen Scharnierplatten mit ei nem Stirnkreuz und einem Hochbügel mit der Inschrift CHVONRADVS DEI GRATIA ROMA-NORV(m) IMPERATOR AVG(ustus), besteht aus zerlegbaren Einzelteilen mit Zierformen von unter schiedlicher Art (Taf. 83, 1). Während O. von Falke die Krone dennoch als ein vollkommen einheitlich gearbeitetes Kunstwerk angesehen hatte, das er dem Salier Konrad II. (1024-1039) zuschrieb, weil es nir gends ein Merkmal außerhalb des 11. Jahrhunderts aufweise1, schloß H. Fillitz aus den Unterschieden auf eine chronologische Abfolge ihrer drei Hauptbestandteile2. Aufgrund stilistischer Vergleiche ge langte er in seiner 1953 veröffentlichten Dissertation zu der Überzeugung, daß der Kronreif um 980, womöglich sogar früher gefertigt, das Stirnkreuz (Taf. 84) jedoch erst zu Zeiten Heinrichs II. (1002-1024) und der Bügel (Taf. 83, 2) schließlich vom Salier Konrad II. anläßlich seiner Kaiserkrönung im Jah re 1027 hinzugefügt worden seien. Diese These, die er kürzlich noch einmal zu untermauern versuchte3, hat in den vergangenen 45 Jahren nahezu einhellige Zustimmung gefunden. Meine Einwände gegen die starke chronologische »Zerstückelung« der Krone und gegen die von H. Fillitz postulierte Abfolge ih rer Bestandteile4 stießen jedoch auf schärfste Ablehnung. Prüft man aber die Grundlagen dieser festgefügten Lehrmeinung einmal auf ihre Stichhaltigkeit, dann treten entscheidende Mängel zutage. Es zeigt sich nämlich, daß auch der Kronreif selbst durchaus keine Einheit ist, weil seine acht Platten drei verschiedenen Gruppen angehören, die sich von einander fast ebenso stark unterscheiden wie vom Stirnkreuz. Außerdem stellt sich-vor allem durch eine verglei chende Analyse der Zierelemente des Reichskreuzes-heraus, daß die vorhandenen Unterschiede keine chronologischen, sondern ganz andere Ursachen haben, und daß die Reichskrone daher-trotz aller Vielfalt im Dekor ihrer Einzelteile-als einheitliches Kunstwerk anzusehen und in die frühe Salierzeit datierbar ist. 9 Reihe großer Edelsteine in einem Kreuz aus vier kleinen Edelsteinen 9 9 9(^9 0^9 9 9 • O 10 Großer Edelstein in einem Quadrat aus vier kleinen Edelsteinen und einem Kreuz aus vier Einzelperlen 9 0 9 Q ^ O

Research paper thumbnail of The Carolingian rood-screen and the porta aurea of the monastery church of St. Alban (787-805) near Mainz

Richulf, Archbishop of Mainz (787-813) had the three-aisled basilica of the Imperial monastery of... more Richulf, Archbishop of Mainz (787-813) had the three-aisled basilica of the Imperial monastery of St. Alban built following the wish and with the support of Charlemagne. This sacred building consecrated in 805 in <br>the south of Mainz belonged to the largest churches of its time and to the most important places of assembly within the Empire. It was destroyed in 1552 and completely demolished in 1632. According to common opinion the excavations of 1907 to 1911 revealed no significant traces of the Carolingian interior. How ever, there are two outstanding archaeological finds which even today still allow one to recognise the intended constructional support of the ruler. Walled up in the Gothic choir was a 114 cm high rood-screen pillar of high-quality Jura limestone which is falsely attributed to the early 12th century. This pillar, which on its concave, <br>front surface bears a shallow engraved Roman crossed cymatium, has obviously been worked out of a Roman gable-stone...

Research paper thumbnail of Eine karolingerzeitliche Thronlehne aus Mainz. Erneut zur Deutung der umstrittenen Steinplatte mit Rankenreliefs aus der Stadionerhofstraße

Archaologisches Korrespondenzblatt, 2014

Research paper thumbnail of Die Heilige Lanze in Wien. Die Frühgeschichte des karolingisch-ottonischen Herrschaftszeichens aus archäologischer Sicht

Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Nov 13, 2013

den. Erst 926 war diese Insignie und siegbringende Passionsreliquie dem König Heinrich I. in Worm... more den. Erst 926 war diese Insignie und siegbringende Passionsreliquie dem König Heinrich I. in Worms persönlich von König Rudolf II. von Hochburgund (912-937) übergeben worden 5 , der sie seinerseits 921/922 von dem norditalienischen Grafen Samson als Herrschaftszeichen des Königreichs Italien (Regnum Italicum) erhalten hatte 6. Schon wenige Jahre später glaubte dann König Heinrich I. der Hl. Lanze jenen wichtigen Sieg zuschreiben zu können, den er am Longinustag des Jahres 933 bei Riade an der Unstrut über die Ungarn errungen hatte 7. Als Ausweis göttlichen Beistands führte sein Sohn König Otto I. die Hl. Lanze in der Schlacht von

Research paper thumbnail of Die Gräber von König Ludwig II. dem Deutschen (+876) und König Ludwig  III. dem Jüngeren (+882) im Kloster Lorsch.

Archäologisches Korrespondenzblatt 53, 2023

Research paper thumbnail of Spuren der Ungarneinfälle des 10. Jahrhunderts in das Ostfrankenreich. In: Th. Wozniak  / Cl. Bley (Hrsg.), 1100 Jahre Quedlinburg. Geschichte - Kunst - Welterbe (Petersberg bei Fulda 2023) 46-61.

1100 Jahre Quedlinburg. Geschichte - Kunst - Welterbe, 2023

Research paper thumbnail of Römische Glasgefäße mit byzantinischen Goldapplikationen des 8./9. Jahrhunderts

Im Frühjahr 1931 erwarb das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Mainzer Kunsthandel ein Ensemble... more Im Frühjahr 1931 erwarb das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Mainzer Kunsthandel ein Ensemble aus drei römischen Glasgefäßen unbekannter Herkunft1, das ebenso außergewöhnlich wie rätselhaft ist. Denn trotz ihrer schlichten Formen sind diese Gläser von unterschiedlicher Größe und Funktion mit aufgeklebten, ziselierten Goldfolien verziert worden. Es handelt sich um einen Teller sowie um eine Phiole und eine kleine Ampulle, an denen man noch zusätzlich ein Henkelpaar aus Golddraht angebracht hat (Farbtaf. VII, 1). Obwohl bisher keine anderen Glasgefäße mit ungeschützen Blattgoldauflagen dieser Machart bekannt sind2, bestehen keine Zweifel an der Echtheit der Gläser und ihres hochkarätigen Golddekors. Denn es ließen sich weder bei der mikroskopischen Untersuchung3 noch bei der chemischen Analyse von Glas und Gold4 Hinweise auf eine moderne Fälschung finden. Auf die Existenz der drei »Goldgläser« im Magazin der Römischen Abteilung machte mich kürzlich Frau Dr. Susanna Künzl (RGZM) au...

Research paper thumbnail of Kurt Böhner – Nachruf und Schriftenverzeichnis

Böhner im Alter von 92 Jahren in Dinkelsbühl in der Nähe seines Alterssitzes Ehingen, der Heimat ... more Böhner im Alter von 92 Jahren in Dinkelsbühl in der Nähe seines Alterssitzes Ehingen, der Heimat seiner Frau. Kurt Böhner leitete das Römisch-Germanische Zentralmuseum von 1958 bis 1981 als Geschäftsführender Direktor und Generaldirektor. In dieser Zeit führte er das RGZM zu erneuter Größe, wofür ihm ein besonderer Dank des Hauses gebührt. Kurt Böhner wurde am 29. November 1914 in Halberstadt geboren und wuchs in Kaiserslautern auf. Er studierte Prähistorische und Klassische Archäologie sowie Mittellateinische Philologie in Erlangen und München, wo er 1940 bei Prof. Dr. Hans Zeiß promovierte, bevor er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Seine stark erweiterte Doktorarbeit »Die fränkischen Altertümer des Trierer Landes« veröffentlichte er 1958, als er schon zwei Jahre Direktor des Rheini schen Landesmuseums in Bonn war, dem er bereits ab 1943 angehörte. Seine Materialaufnahme und Tätig keit als Doktorand am Rheinischen Landesmuseum in Trier haben ihn in seiner Forschungsausrichtung ge prägt: Fragen der Kontinuität zwischen Antike und Frühmittelalter sowie der Siedlungstopographie tauchen immer wieder in seinen Arbeiten auf. Mit seinem Chronologiesystem zur Archäologie der Merowinger zeit sowie weiteren Studien hat er in der Frühmittelalterforschung lange Zeit die Richtungen vorgegeben. 1958 kam Kurt Böhner als Geschäftsführender Direktor an das RGZM in Mainz. In die Anfangszeit seiner Tätigkeit fielen wichtige Entscheidungen und Erfolge, die das Haus bis heute prägen: So wurde das jährlich in den Jahresberichten auftauchende Thema der Raumfragen mit dem Neubau des Institutsgebäudes 1961 für die nächsten Jahrzehnte gelöst und die Kriegsruine der Steinhalle 1960-66 als Ausstellungsraum für die Abteilung Vorgeschichte wieder aufgebaut. Ein wesentlicher Schritt aus der durch die Zeit des Nationalsozialismus und den Krieg bedingte Isolation waren wichtigen Kontakte mit dem Ausland über wegweisende Sonderausstellungen, die ausländische Museen zusammen mit dem RGZM in Mainz veranstalteten-zu einer Zeit, in der aufwändige archäologische Ausstellungen noch eine Seltenheit waren: 1966 »Großmähren-Slawenreich zwischen Byzantinern und Franken« zusammen mit der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften, 1967 »Mittelalterliche Grabmäler aus Bosnien« zusammen mit dem damaligen Bosnisch-Hercegovinischen Landesmuseum in Sarajevo, 1968 »Sveagold und Wikingerschmuck« zusammen mit dem Statens historiska museum Stockholm und 1970 »Krieger und Salzherren-Hallstattkultur im Ostalpenraum« zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Wien. Bei der Ausstellung »Gallien in der Spätantike« von 1980 arbeiteten er und sein

Research paper thumbnail of Ein singuläres Relief der Himmelfahrt Christi aus dem großmährischen Burgwall Bojná I (okr. Topoľčany / SK)

Von liturgischen Geräten der späten Karolingerzeit mit Blechverkleidungen, die mit figürlichen Re... more Von liturgischen Geräten der späten Karolingerzeit mit Blechverkleidungen, die mit figürlichen Reliefs verziert sind, blieben nur wenige erhalten 1. Ihre geringe Zahl konnte kürzlich durch einen archäologischen Neufund um ein bedeutendes Stück aus dem späten 9. Jahr hun dert vermehrt werden. Es sind die Überreste eines zerstörten, außergewöhnlichen Kunstwerks aus einzelnen, vergoldeten Kupferblechen, die gemeinsam auf einem der Burgwälle von Bojná (okr. Topoľčany) in der heutigen Westslowakei, also im einstigen Fürstentum Nitra des Großmährischen Reiches, deponiert worden waren (Abb. 1). Als Ausgräber des Burgwalls haben die Archäologen Karol Pieta und Alexander T. Ruttkay vom Archeologický ústav der Slovenská akadémia vied in Nitra den Fund schon 2006 veröffentlicht 2. Demnach umfasste das Ensemble bei seiner Auffindung noch zweieinhalb große Kreise mit geometrischem Punzdekor, zwei Vierpässe sowie vier Scheiben mit dem Flachrelief je einer Person in Frontalansicht. Dabei handelt es sich um drei Engel unterschiedlichen Typs, den in den Himmel auffahrenden Christus sowie zwei Menschen mit betend erhobenen Armen. Einige dieser Reliefs sind einzigartig und zugleich rätselhaft. Sie zeigen Christus mit einem Flügel sowie einem erhobenen Arm, unter dessen Ellbogen ein glatter Reif mit drei spitzovalen Blättern zu sehen ist. Große Fächer aus je drei spitzovalen Blättern hängen außerdem an den Ellbogen der beiden Oranten. Im Jahr 2016 habe ich in der Budapester Festschrift für Csanád Bálint eine Rekonstruktion und Deutung des zerstörten Gesamtbildes veröffentlichen können 3 , die auf den seit 2006 bekannten Fakten beruhten. Durch spätere Grabungen und Untersuchungen auf dem Burgwall Bojná I wurden inzwischen weitere Erkenntnisse gewonnen, sodass der spektakuläre Neufund aus der Slowakei hier noch einmal und etwas ausführlicher vorgestellt werden soll.

Research paper thumbnail of Cast belt- and strap-fittings with Carolingian floral designs from Andalusia

Sieben gegossene Gürtel-und Riemenbeschläge mit karolingischen Pflanzenreliefs in den Sammlungen ... more Sieben gegossene Gürtel-und Riemenbeschläge mit karolingischen Pflanzenreliefs in den Sammlungen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz geben der Forschung Rätsel auf. Sie sollen in Andalusien gefunden worden sein, woher sie nach derzeitigem Kenntnisstand gar nicht stammen dürften. Bisher zeigten nämlich alle Verbreitungskarten, dass Metallarbeiten mit solcher Pflanzenornamentik außer im Karolinger reich selbst nur in den Regionen westlich, nördlich und östlich seiner Grenzen vorhanden waren, aber nicht in Süditalien oder Spanien 1. Erst vor wenigen Jahren ist diese starre Trennlinie durch zwei Neufunde etwas nach Süden verschoben worden. So kamen typisch karolingische Schwertgurtbeschläge mit silbertauschierten Blattranken bei Ausgrabungen in der 881 von Sarazenen zerstörten Werkstatt des Klosters San Vincenzo al Volturno im langobardischen Herzogtum Benevent zutage 2. Außerdem wurde eine vergoldete Silberschale mit getriebenem Ranken-und Tierdekor des 9. Jahrhunderts am Ufer des Carrión in der Nähe des Klosters Valcabado bei Saldaña (prov. Palencia) in Nordspanien gefunden 3. Nun dehnen die Gürtel-und Riemenbeschläge mit karolingischen Pflanzenreliefs aus Andalusien, die zur Männertracht des 9. bis frühen 10. Jahrhunderts gehörten (Abb. 1), das Verbreitungsgebiet aber nicht nur bis an den südwestlichsten Rand Europas aus, sondern sogar bis in ein von Muslimen(!) beherrschtes Land. Abgesehen davon sind diese Beschläge auch für die Geschichte der frühmittelalterlichen Sachkultur wichtig, weil es in Südspanien-dem damaligen al-Andalus-an metallenem Kleidungszubehör aus den ersten Jahrhunderten nach der arabischen Eroberung des Landes (711) 4 mangelt. Das liegt sowohl an der metallarmen Tracht der

Research paper thumbnail of Byzantinische Knebelverschlüsse des frühen Mittelalters

Art und Umfang, Beginn und Dauer kultureller Einflüsse aus dem Byzantinischen Reich und anderen M... more Art und Umfang, Beginn und Dauer kultureller Einflüsse aus dem Byzantinischen Reich und anderen Mittelmeerländern auf die Gebiete nördlich der Alpen stehen seit mehreren Jahrzehnten im Mittelpunkt archäologischer Forschung. Dennoch blieben einige Spuren solcher Einflüsse, die allerdings nur im östlichen Merowingerreich und nur während des 7. Jahrhunderts faßbar sind, bisher unbeachtet. Dabei handelt es sich um Knebelverschlüsse aus zwei Bronzeplatten annähernd gleicher Form und Verzierung. In geschlossenem Zustand bilden die beiden Platten eine optische Einheit in Gestalt eines Rechtecks oder eines gestreckten Ovals. Die eine Platte weist eine längliche, schlüsselloch-oder kreuzförmige Öffnung auf, die andere einen bandförmigen Fortsatz mit einer Quermulde und einem zumeist kreuzförmigen, gelegentlich aber auch stab-oder zungenförmigen Knebel. Dieser wird fast immer von unten her durch die Öffnung der anderen Platte gesteckt und dann meistens um 90 Grad gedreht. Der vordere Rand der Lochplatte legt sich dabei in die Mulde des bandförmigen Stegs der Knebelplatte, während der Knebel die Öffnung zumeist so vollständig ausfüllt, daß selbst im Dekor der beiden Platten keine Lücke mehr erkennbar ist. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Befestigungsweise können die Knebelverschlüsse in die zwei Haupttypen A und B eingeteilt werden. Diese sind je nach Form des Knebels in drei bzw. vier Untergruppen gliederbar. Die meisten der bisher bekannten Knebelverschlüsse stammen aus beigabenreichen Gräbern bzw. Gräberfeldern im östlichen Merowingerreich. Es gibt aber auch einzelne Grabfunde aus Südspanien und Siebenbürgen sowie zahlreiche Einzelfunde aus dem Byzantinischen Reich, die für die Frage nach Alter und Herkunft dieser neuartigen Verschlußform und ihrer Weiterentwicklung von entscheidender Bedeutung sind. A. Knebelverschlüsse mit Nietplatten Vorwiegend im Raum nördlich der Alpen sind bisher Knebelplatten zutage gekommen, die auf ihrer Unterlage festgenietet wurden oder die mit Hilfe von angegossenen, rückwärtigen Lochzapfen zu befestigen waren (Abb.ª1; 2; 4), durch die man einen kleinen Splint aus Metall oder Holz steckte 1. Bei diesen Platten sind die Lochzapfen paarweise

Research paper thumbnail of Mechthild Schulze-Dörrlamm, Die Friesen und das Friesenviertel in Mainz aus etwas anderer Sicht

Zwischen Machtzentren und Produktionsorten. RGZM-Tagungen 45, 2021

Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Pu... more Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie: Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Research paper thumbnail of Drei mittelalterliche Brettspielsteine aus Mainz

Archaologisches Korrespondenzblatt, 2016

Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in... more Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in der Stadt geben, als auch neue Aspekte zur Kulturgeschichte beitragen. Ein beidseitig mit figurlichen Reliefs verziertes Exemplar vom Kastrich kann wegen seines Dekors - einer halbmondformigen Schlange mit antithetischen Kopfen - schon in das 9. Jahrhundert datiert werden. Es belegt, dass die ersten Spielsteine dieses Typs bereits in der Karolingerzeit hergestellt worden sind. Das Fragment eines salierzeitlichen Spielsteins mit geometrisch durchbrochener Deckplatte wurde auf dem Flachsmarkt entdeckt und lasst gemeinsam mit anderen, hervorragenden Funden aus unmittelbarer Nahe auf die Existenz eines Adelssitzes schliesen. Ein Spielstein des 11. bis fruhen 12. Jahrhunderts vom Schlossplatz tragt das Relief eines nackten Kahlkopfes, der mit erhobener Keule auf der Reling eines Bootes sitzt. Es ist die alteste, mittelalterliche Darstellung eines narrischen Spasmachers, die zufallig erhalten...

Research paper thumbnail of Ein Opfer der Ungarneinfälle des 10.Jahrhunderts in Kempten, Stadt Bingen am Rhein

Archäologisches Korrespondenzblatt , 2021

A Victim of the Hungarian Invasions of the 10th Century in Kempten. Bingen on the Rhine

Research paper thumbnail of Neues zum Mainzer Goldschatz des 11. Jahrhunderts (Teil 2). Archäologisches Korrespondenzblatt 50, 2020, 285-305.

Beiträge werden erbeten an den Verlag des Römisch-Germanischen Zentral museums, Ernst-Ludwig-Plat... more Beiträge werden erbeten an den Verlag des Römisch-Germanischen Zentral museums, Ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz, korrespondenzblatt@rgzm.de Die mit Abbildungen, einer kurzen Zusammenfassung und der Anschrift der Autorinnen und Autoren versehenen Manuskripte dürfen im Druck 20 Seiten nicht überschreiten. Die Redaktion bittet um eine allgemein verständ liche Zitierweise (naturwissenschaftlich oder in Endnoten) und verweist dazu auf folgende Richtlinien: http://web.rgzm.de/publikationen/verlagsprogramm/zeitschriften/archaeologischeskorrespondenzblatt.html Die Beiträge des Archäologischen Korrespondenzblatts stehen ein Jahr nach Erscheinen der Printausgabe auch Open Access zur Verfügung und sind dank einer Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg unter folgendem Link abrufbar: http://journals.ub.uni-heidelberg. de/index.php/ak/issue/archive ISSN 0342-734X Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages © 2020 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Redaktion und Satz: Michael Braun, Claudia Nickel, Marie Reiter Englisch-bzw. französischsprachige Korrekturen: Clive Bridger, Xanten; Yves Gautier, Brüssel Herstellung: AC medienhaus GmbH, Wiesbaden Das für diese Publikation verwendete Papier ist alterungsbeständig im Sinne der ISO 9706. 285 Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020 MECHTHILD SCHULZE-DÖRRLAMM NEUES ZUM MAINZER GOLDSCHATZ DES 11. JAHRHUNDERTS (TEIL 2) Vor drei Jahren geriet ein außergewöhnliches Ensemble von 25 Juwelen, das 1880 von Kanalbauarbeitern im Zentrum von Mainz (Schusterstraße / Ecke Stadthausstraße) entdeckt und von Otto von Falke 1913 als »Mainzer Schmuck der Kaiserin Gisela« veröffentlicht worden war 1 , insgesamt unter Fälschungsverdacht 2 . Bis dahin galt es über 100 Jahre lang als der kultur-und kunsthistorisch bedeutendste Goldschatz des 11. Jahrhunderts aus dem Heiligen Römischen Reich, weil viele seiner Schmuckstücke zu den Spitzenwerken der hochmittelalterlichen Goldschmiedekunst zählen, die aus königlichem bzw. kaiserlichem Besitz stammen dürften 3 . Da sie bereits mehrfach mit vorzüglichen Fotos publiziert 4 , aber am Ende des Zweiten Weltkrieges teils durch Brand beschädigt worden, teils verloren gegangen sind, soll hier -nur als Gedächtnisstütze -ein Tableau dieser außer gewöhnlichen Preziosen in ihrem Originalzustand und in den stark verkleinerten Original-Schwarz-Weiß-Aufnahmen von 1913 gezeigt werden (Abb. 1, 1-25), die ihre Farbenpracht leider nicht erkennen lassen. Im Katalog einer Sonderausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt (2017) hat man nicht nur O. von Falkes historische Interpretation abgelehnt, sondern sogar die Existenz des Schatzes und seinen Mainzer Fundort geleugnet, die Echtheit von drei Schmuckstücken mit Insigniencharakter (Abb. 1, 2. 9-10) bezweifelt sowie den gesamten Komplex als Ergebnis eines gezielten Betrugs von Antiquitätenhändlern, Kunsthistorikern sowie Gutachtern des späten 19. Jahrhunderts diffamiert und damit als kulturhistorische Quelle zu entwerten versucht 5 . Dass diese Thesen jedoch insgesamt falsch und unhaltbar sind, weil sie auf Behauptungen beruhen, für die es keine stichhaltigen Beweise gibt, hat die Verfasserin bereits in einem Aufsatz des Archäologischen Korrespondenzblattes von 2018 dargelegt 6 .

Research paper thumbnail of Zur Sammlung byzantinischer Goldschmiedearbeiten des RGZM. In: M. Schulze-Dörrlamm (Hrsg.), Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher  Altertümer 42 (Mainz 2020) 1 -3.

History and function of the of the golden Byzantine objects in the Collection of the Römisch-Germ... more History and function of the of the golden Byzantine objects in the Collection of the Römisch-Germanisches Zentralmuseum

Research paper thumbnail of Kopfschmuck: Besatz einer Kronhaube, Stirnjuwel eines Diadems, Ohrringe. In. M. Schulze-Dörrlamm (Hrsg.), Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42 (Mainz 2020) 7-39.

Golden jewels for the head of women

Research paper thumbnail of Antiquitäten : Römische Glasgefäße mit byzantinischen Goldapplikationen. In: M. Schulze-Dörrlamm (Hrsg.), Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42 (Mainz 2020) 145-154.

Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer 42, 2020

Late Roman glasses with Byzantine applications of decorated gold

Research paper thumbnail of Schriften.doc. pdf

Verzeichnis der Schriften von Mechthild Schulze-Dörrlamm zur Frühmittelalterarchäologie und Kunstgeschichte (1975-2020)