Silvan Wagner | University Of Bayreuth, Germany (original) (raw)
Papers by Silvan Wagner
Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien, 2012
Die Mediävistik hat keinen guten Stand in der Schule. Diese Klage ist schon seit langem topisch. ... more Die Mediävistik hat keinen guten Stand in der Schule. Diese Klage ist schon seit langem topisch. 1 Von fachwissenschaftlicher Seite aus reagiert man darauf spätestens seit der curricularen Reform der 1970er Jahre damit, dass man die Notwendigkeit mediävistischer Inhalte im schulischen Deutschunterricht herausstreicht, 2 sei es mit dem Jauss'schen Alteritäts
Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien, 2020
Es muss Mitte der 1990er Jahre gewesen sein, als ich mir meinen ersten Laptop kaufte. Statt der s... more Es muss Mitte der 1990er Jahre gewesen sein, als ich mir meinen ersten Laptop kaufte. Statt der seriösen, präakademischen Beschäftigung damit, die sicherlich auch stattgefunden hat, ist mir nur ein Moment nachhaltig in Erinnerung geblieben: Ich spielte ein Weltraumspiel, bei dem die Aufgabe darin bestand, feindliche Raumschiffe abzuschießen, bevor sie mein eigenes zerstörten. Man konnte mit der Zeit das eigene Schiff aufrüsten, bis alle Waffen automatisch ihr Ziel suchten (so dass eine Steuerung eigentlich überflüssig wurde) und die Feuerkraft den Gegnern vollkommen überlegen war. Und jetzt kam es zu einem dieser Erlebnisse, bei denen man sich selbst fasziniert und befremdet beobachten kann: Ich fandmehrmals-Gefallen daran, in diesem Stadium ein kleines Gewicht auf die Feuer-Taste zu legen und das Spiel solchermaßen automatisch ablaufen zu lassen. Mehr noch: Ich verließ mein Zimmer, beschäftigte mich anderweitig und ließ den Laptop in stundenlanger Selbständigkeit unerhörte Highscore-Werte erarbeiten. Irgendwann beendete ich das Spiel mit nicht geringer Befriedigung. 2010 lernte ich-eine Doktorarbeit später-auf einer Tagung das Interpassivitäts-Theorem Robert Pfallers 1 kennen und verstand rückblickend diesen Genuss an einem Spiel, an dem ich überhaupt nicht teilgenommen hatte, etwas besser: Pfaller beobachtete während des Interaktivitäts-Booms der Kunstszene der 1990er Jahre eine gegenläufige Tendenz
can bridge between the fictional world, where the story happens, and the real world, where the mo... more can bridge between the fictional world, where the story happens, and the real world, where the movie is watched. He operates as a spectator, copied into the film out of real world, who plays the game in a seemingly interactive manner: He observes the spectacle of Tessa playing Julia Roberts, and he also takes part of this action-at least marginally; he seems to collect clues for solving the intrigue (if you want to recognize increasing insight in his stone-faced countenance), and finally, he claims success of interpretation. An evidence for this autopoietic perspective is 'Willis'' statements regarding his movie The Sixth Sense 3 , just before 'Julia Roberts' turns out to be a fraud. First, 'Willis' is addressed by Linus Caldwell, the youngest of Ocean's team: Caldwell: I loved it, but I figured it out. [Caldwell regards to the famous twist in the movie: The character Willis is playing finally figures out that he is a ghost] Willis: Not a lot of people did. That's pretty amazing. Caldwell: The second that she doesn't talk to you in the restaurant, I knew... Willis: You figured that out, hu? Caldwell: Yeah. I mean, the movie still totally works for me. Willis: Great. Just a few seconds later-'Willis and 'Julia Roberts' are standing in front of the Fabergé Egg-a watchman addresses ‚Willis' analogously: Watchmen: The moment that she doesn't talk to you in the restaurant, I knew. Willis: Your friends didn't tell you? Watchman: No. Willis: That's when you figured it out, huh? Watchman: Yeah. But the movie was still enjoyable for me.
Deutsche Vierteljahrsschrift Fur Literaturwissenschaft Und Geistesgeschichte, 2015
Literaturwissenschaftliche Begrifflichkeiten bediirfen der Historisierung, urn sie auf die Litera... more Literaturwissenschaftliche Begrifflichkeiten bediirfen der Historisierung, urn sie auf die Literatur des Mittelalters anwenden zu konnen. Die Forschung hat sich hierbei stark auf den Autor konzentriert und den Erziihler nur marginal in den Blick genommen. Doch ist es gerade der Erziihler, der bei mittelalterlicher Epik grundsatzlich anders aufgebaut ist als bei neuzeitlicher. One has to historicise conceptualities of literary studies if you want to apply them to medieval literature. Scholarly studies have focused on the author, and nearly forgot the narrator. But, regarding to medieval epics, especially the narrator is fundamentally different to modern narrators.
Akademie Verlag eBooks, Dec 31, 2011
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2011
Laientheater boomt in den unterschiedlichsten Formen - als zunächst unbestimmtes und damit freies... more Laientheater boomt in den unterschiedlichsten Formen - als zunächst unbestimmtes und damit freies Komplementärphänomen zum professionellen Theater. Umso mehr bedarf es einer Reflexion über Formen und Inhalte sowie nicht zuletzt über den Kunstbegriff des Laientheaters. In einer engen Verzahnung von Theorie und Praxis beleuchten die Beiträge von Guido Apel, Britta Ender, Susanne Knaeble, Eva Wagner und Silvan Wagner zentrale Facetten des Laientheaters und bieten damit Ansätze sowohl für die künstlerische Arbeit von Laientheatergruppen als auch für die wissenschaftliche Diskussion dieses schillernden Phänomens.
Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters, 2018
Phoibos - Zeitschrift für Zupfmusik, 2016
Interpassives Mittelalter?
Phoibos - Zeitschrift für Zupfmusik, 2016
Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien, 2012
Die Mediävistik hat keinen guten Stand in der Schule. Diese Klage ist schon seit langem topisch. ... more Die Mediävistik hat keinen guten Stand in der Schule. Diese Klage ist schon seit langem topisch. 1 Von fachwissenschaftlicher Seite aus reagiert man darauf spätestens seit der curricularen Reform der 1970er Jahre damit, dass man die Notwendigkeit mediävistischer Inhalte im schulischen Deutschunterricht herausstreicht, 2 sei es mit dem Jauss'schen Alteritäts
Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien, 2020
Es muss Mitte der 1990er Jahre gewesen sein, als ich mir meinen ersten Laptop kaufte. Statt der s... more Es muss Mitte der 1990er Jahre gewesen sein, als ich mir meinen ersten Laptop kaufte. Statt der seriösen, präakademischen Beschäftigung damit, die sicherlich auch stattgefunden hat, ist mir nur ein Moment nachhaltig in Erinnerung geblieben: Ich spielte ein Weltraumspiel, bei dem die Aufgabe darin bestand, feindliche Raumschiffe abzuschießen, bevor sie mein eigenes zerstörten. Man konnte mit der Zeit das eigene Schiff aufrüsten, bis alle Waffen automatisch ihr Ziel suchten (so dass eine Steuerung eigentlich überflüssig wurde) und die Feuerkraft den Gegnern vollkommen überlegen war. Und jetzt kam es zu einem dieser Erlebnisse, bei denen man sich selbst fasziniert und befremdet beobachten kann: Ich fandmehrmals-Gefallen daran, in diesem Stadium ein kleines Gewicht auf die Feuer-Taste zu legen und das Spiel solchermaßen automatisch ablaufen zu lassen. Mehr noch: Ich verließ mein Zimmer, beschäftigte mich anderweitig und ließ den Laptop in stundenlanger Selbständigkeit unerhörte Highscore-Werte erarbeiten. Irgendwann beendete ich das Spiel mit nicht geringer Befriedigung. 2010 lernte ich-eine Doktorarbeit später-auf einer Tagung das Interpassivitäts-Theorem Robert Pfallers 1 kennen und verstand rückblickend diesen Genuss an einem Spiel, an dem ich überhaupt nicht teilgenommen hatte, etwas besser: Pfaller beobachtete während des Interaktivitäts-Booms der Kunstszene der 1990er Jahre eine gegenläufige Tendenz
can bridge between the fictional world, where the story happens, and the real world, where the mo... more can bridge between the fictional world, where the story happens, and the real world, where the movie is watched. He operates as a spectator, copied into the film out of real world, who plays the game in a seemingly interactive manner: He observes the spectacle of Tessa playing Julia Roberts, and he also takes part of this action-at least marginally; he seems to collect clues for solving the intrigue (if you want to recognize increasing insight in his stone-faced countenance), and finally, he claims success of interpretation. An evidence for this autopoietic perspective is 'Willis'' statements regarding his movie The Sixth Sense 3 , just before 'Julia Roberts' turns out to be a fraud. First, 'Willis' is addressed by Linus Caldwell, the youngest of Ocean's team: Caldwell: I loved it, but I figured it out. [Caldwell regards to the famous twist in the movie: The character Willis is playing finally figures out that he is a ghost] Willis: Not a lot of people did. That's pretty amazing. Caldwell: The second that she doesn't talk to you in the restaurant, I knew... Willis: You figured that out, hu? Caldwell: Yeah. I mean, the movie still totally works for me. Willis: Great. Just a few seconds later-'Willis and 'Julia Roberts' are standing in front of the Fabergé Egg-a watchman addresses ‚Willis' analogously: Watchmen: The moment that she doesn't talk to you in the restaurant, I knew. Willis: Your friends didn't tell you? Watchman: No. Willis: That's when you figured it out, huh? Watchman: Yeah. But the movie was still enjoyable for me.
Deutsche Vierteljahrsschrift Fur Literaturwissenschaft Und Geistesgeschichte, 2015
Literaturwissenschaftliche Begrifflichkeiten bediirfen der Historisierung, urn sie auf die Litera... more Literaturwissenschaftliche Begrifflichkeiten bediirfen der Historisierung, urn sie auf die Literatur des Mittelalters anwenden zu konnen. Die Forschung hat sich hierbei stark auf den Autor konzentriert und den Erziihler nur marginal in den Blick genommen. Doch ist es gerade der Erziihler, der bei mittelalterlicher Epik grundsatzlich anders aufgebaut ist als bei neuzeitlicher. One has to historicise conceptualities of literary studies if you want to apply them to medieval literature. Scholarly studies have focused on the author, and nearly forgot the narrator. But, regarding to medieval epics, especially the narrator is fundamentally different to modern narrators.
Akademie Verlag eBooks, Dec 31, 2011
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2011
Laientheater boomt in den unterschiedlichsten Formen - als zunächst unbestimmtes und damit freies... more Laientheater boomt in den unterschiedlichsten Formen - als zunächst unbestimmtes und damit freies Komplementärphänomen zum professionellen Theater. Umso mehr bedarf es einer Reflexion über Formen und Inhalte sowie nicht zuletzt über den Kunstbegriff des Laientheaters. In einer engen Verzahnung von Theorie und Praxis beleuchten die Beiträge von Guido Apel, Britta Ender, Susanne Knaeble, Eva Wagner und Silvan Wagner zentrale Facetten des Laientheaters und bieten damit Ansätze sowohl für die künstlerische Arbeit von Laientheatergruppen als auch für die wissenschaftliche Diskussion dieses schillernden Phänomens.
Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters, 2018
Phoibos - Zeitschrift für Zupfmusik, 2016
Interpassives Mittelalter?
Phoibos - Zeitschrift für Zupfmusik, 2016
Ankündigung des Workshops 'Temporal Communities in der vormodernen Kleinepik' in Zusammenarbeit m... more Ankündigung des Workshops 'Temporal Communities in der vormodernen Kleinepik' in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft 'Brevitas', dem Graduiertenkolleg 'Literatur- und WIssensgeschichte der Kleinen Formen' (HU Berlin) und dem Exzellenzcluster 2020 'Temporal Communities' der Berlin University Alliance (18.-19.3.21, digital)