Georg Mohr | Universität Bremen (original) (raw)
Philosophy of Music by Georg Mohr
Ausdruck in der Musik, 2021
Aesthetics Today. Publications of the Austrian Ludwig Wittgenstein Society New Series Volume 25, 2017
Can music be "understood"?D oest he notion of understanding make sense when applied to music?I ne... more Can music be "understood"?D oest he notion of understanding make sense when applied to music?I ne verydayc ommunication, understanding seems linked to words and (images of)o bjects. "Understanding" works of literary or pictorial arts, therefore, seems to be quite "natural".I ni nstrumental music, however,w herew ords, pictures or narrativep rograms are missing,w e onlycan refer to sounds, the form of their succession and the interrelations between their elements (tones). Twoissues arise here: First,what concept of understanding fits to hearing and interpreting music in general?Second, if thereisno general answer to the question of what understanding music in general means, understanding music might be something different depending on what kind of music we are dealingw ith. 1P references and Aesthetic Appreciation Probablya ll of us, when leaving ac oncert,h aveh eard people commentingo n the music they have just listened to some minutes ago, like this: (1) "Id idn'tl ike that." Or like this: (2) "Id idn'tu nderstand what was going on." Comment (1) is an expression of dislike: The person had no pleasure hearing the music. Comment (2)takes another stance. Instead of just expressingsubjective and momentary negative emotions, it expresses a lack of understanding. The underlyingc onviction will be the following:W hen we talk about music, we should not just express our personal likes or dislikes,rather we should refer to the features of the music and try to understand the music by adequatelyt aking notice of how these features are realized and how the music "works". Besides these two brief and rather simple comments,wecan sometimeshear people sayt hingsl ike the following: (3) "Idon'tlike that kind of stuff, but Idon'tdenythat it is masterful music, intelligent,c omplex, and at an aestheticallyh igh-level." Or this: (4) "It'so nlyr ock 'n' roll, but Il ike it."
Musik und Narration, 2015
Kann Musik erzählen? Das ist keine rein akademische, sondern eine sehr lebensnahe Frage, die eine... more Kann Musik erzählen? Das ist keine rein akademische, sondern eine sehr lebensnahe Frage, die einen konkreten Aspekt des Musikerlebens vieler Menschen betrifft, die ›bewusst‹ Musik hören, intentional und aus Interesse an Musik. Viele Menschen werden diese Frage unbefangen mit »Ja!« beantworten. Fragt man weiter, warum sie dies glauben und ob sie etwas darüber sagen können, was in einer Musik bei ihnen diesen Eindruck des Erzählerischen auslöst, wird man verschiedene Antworten erhalten. Einige dieser Antworten werden ungefähr so lauten: Die Instrumente klingen wie ... Vogelstimmen, ein lachendes Kind, eine militärische Invasion ... Das hört sich an wie das Spiel der Wellen im Wasser. Es ist, als ob Personen vorkommen, die handeln. Die Musik klingt wie die Gedanken einer Person. Es ist, als ob jemand zu mir spricht. Es ist, als ob jemand eine Geschichte erzählt. Diese Musik löst bei mir Bilder aus. Ich assoziiere mit ihr ... Musik erinnert mich oft an etwas, was ich erlebt habe. Die Musik erzählt von der Zeit, in der sie komponiert wurde. Der Komponist erzählt mit seiner Musik sein Leben. Die Bewegung der Musik ist wie die einer Geschichte, die erzählt wird.
Introductory paper in: Enzyklopädie Philosophie, ed. by Hans Jörg Sandkühler, Hamburg 2010
philosophia naturalis, vol. 49, 2012, issue 2, 319-347
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 57. Jahrgang, 2009, Heft 6, 876-878
Review of Albrecht Wellmer, Versuch über Musik und Sprache, München 2009
Gustav Mahler by Georg Mohr
Musik & Ästhetik, 15. Jahrgang, Heft 60, Oktober 2011, 76-94
Review of recent books on Gustav Mahler
Philosophy of Time by Georg Mohr
Immanuel Kant by Georg Mohr
THE EMERGENCE OF AUTONOMY IN KANT’S MORAL PHILOSOPHY, 2019
Ausdruck in der Musik, 2021
Aesthetics Today. Publications of the Austrian Ludwig Wittgenstein Society New Series Volume 25, 2017
Can music be "understood"?D oest he notion of understanding make sense when applied to music?I ne... more Can music be "understood"?D oest he notion of understanding make sense when applied to music?I ne verydayc ommunication, understanding seems linked to words and (images of)o bjects. "Understanding" works of literary or pictorial arts, therefore, seems to be quite "natural".I ni nstrumental music, however,w herew ords, pictures or narrativep rograms are missing,w e onlycan refer to sounds, the form of their succession and the interrelations between their elements (tones). Twoissues arise here: First,what concept of understanding fits to hearing and interpreting music in general?Second, if thereisno general answer to the question of what understanding music in general means, understanding music might be something different depending on what kind of music we are dealingw ith. 1P references and Aesthetic Appreciation Probablya ll of us, when leaving ac oncert,h aveh eard people commentingo n the music they have just listened to some minutes ago, like this: (1) "Id idn'tl ike that." Or like this: (2) "Id idn'tu nderstand what was going on." Comment (1) is an expression of dislike: The person had no pleasure hearing the music. Comment (2)takes another stance. Instead of just expressingsubjective and momentary negative emotions, it expresses a lack of understanding. The underlyingc onviction will be the following:W hen we talk about music, we should not just express our personal likes or dislikes,rather we should refer to the features of the music and try to understand the music by adequatelyt aking notice of how these features are realized and how the music "works". Besides these two brief and rather simple comments,wecan sometimeshear people sayt hingsl ike the following: (3) "Idon'tlike that kind of stuff, but Idon'tdenythat it is masterful music, intelligent,c omplex, and at an aestheticallyh igh-level." Or this: (4) "It'so nlyr ock 'n' roll, but Il ike it."
Musik und Narration, 2015
Kann Musik erzählen? Das ist keine rein akademische, sondern eine sehr lebensnahe Frage, die eine... more Kann Musik erzählen? Das ist keine rein akademische, sondern eine sehr lebensnahe Frage, die einen konkreten Aspekt des Musikerlebens vieler Menschen betrifft, die ›bewusst‹ Musik hören, intentional und aus Interesse an Musik. Viele Menschen werden diese Frage unbefangen mit »Ja!« beantworten. Fragt man weiter, warum sie dies glauben und ob sie etwas darüber sagen können, was in einer Musik bei ihnen diesen Eindruck des Erzählerischen auslöst, wird man verschiedene Antworten erhalten. Einige dieser Antworten werden ungefähr so lauten: Die Instrumente klingen wie ... Vogelstimmen, ein lachendes Kind, eine militärische Invasion ... Das hört sich an wie das Spiel der Wellen im Wasser. Es ist, als ob Personen vorkommen, die handeln. Die Musik klingt wie die Gedanken einer Person. Es ist, als ob jemand zu mir spricht. Es ist, als ob jemand eine Geschichte erzählt. Diese Musik löst bei mir Bilder aus. Ich assoziiere mit ihr ... Musik erinnert mich oft an etwas, was ich erlebt habe. Die Musik erzählt von der Zeit, in der sie komponiert wurde. Der Komponist erzählt mit seiner Musik sein Leben. Die Bewegung der Musik ist wie die einer Geschichte, die erzählt wird.
Introductory paper in: Enzyklopädie Philosophie, ed. by Hans Jörg Sandkühler, Hamburg 2010
philosophia naturalis, vol. 49, 2012, issue 2, 319-347
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 57. Jahrgang, 2009, Heft 6, 876-878
Review of Albrecht Wellmer, Versuch über Musik und Sprache, München 2009
Musik & Ästhetik, 15. Jahrgang, Heft 60, Oktober 2011, 76-94
Review of recent books on Gustav Mahler
THE EMERGENCE OF AUTONOMY IN KANT’S MORAL PHILOSOPHY, 2019
Kant's distinction between analytic and synthetic judgments
Review of Manfred Frank, Ansichten der Subjektivität, Berlin 2012
corrected version (2010) of: "Rechtsphilosophie", in: Philosophie – Problemfelder und Disziplin... more corrected version (2010) of:
"Rechtsphilosophie", in: Philosophie – Problemfelder und Disziplinen, ed. by Franz Gniffke and Norbert Herold, Münster/ Hamburg/ London 1996, 35−59
In den folgenden Ausführungen befasse ich mich mit der Frage, ob und inwieweit die Forderung der ... more In den folgenden Ausführungen befasse ich mich mit der Frage, ob und inwieweit die Forderung der Kritisierbarkeit des Rechts voraussetzt, daß moralische Argumente sowohl für die Rechtsetzung als auch für die Rechtsanwendung relevant seien. Mit dieser Frage ist unweigerlich die Diskussion über das Verhältnis zwischen Recht und Moral, zwischen positivem und "überpositivem" Recht angesprochen. Ronald Dworkin hat in diesem Zusammenhang eine einflußreiche Position entwickelt, die sich gegen beide klassischen Kontrahenten, sowohl gegen den Rechtspositivismus als auch gegen die Naturrechtstradition, kritisch abgrenzt (vgl. dazu auch die kurze Einführung in Mohr 1996). Dworkins Theorie der Rechtsprinzipien ist wiederum dem Vorwurf ausgesetzt worden, sie falle hinter die legitimationstheoretischen Errungenschaften des demokratischen Rechtsstaats zurück, da sie zwischen Recht und Moral nicht mehr hinreichend scharf trenne und dadurch sowohl das Prinzip der demokratischen Legitimation als auch die Rechtssicherheit aufs Spiel setze. Ich schlage eine differenzierende Bestimmung des Verhältnisses von Recht und Moral vor, die diesen Vorwurf ausräumt. Demokratischer Rechtsstaat In der neuzeitlichen politischen Philosophie setzt sich zunehmend die Auffassung durch, daß ein rechtlich verfaßtes politisches Gemeinwesen sich als freiwillige Assoziation von Individuen verstehen können soll. Das ist der Grundgedanke der mit Hobbes für die Neuzeit so einflußreich gewordenen und bis in das heutige Demokratieverständnis wirksamen Vertragstheorie des Staates. Bei Hobbes mündet die Theorie des Gesellschaftsvertrags jedoch noch in eine Legitimation absolutistischer Herrschaft. Der Souverän regiert "a legibus solutus". Recht ist, was der Souverän befiehlt. Seine Machtfülle resultiert aus einer Übertragung aller Rechte der Individuen auf den Souverän. Dabei begründet der Rechtsverzicht der Individuen bei Hobbes die Entbindung des absoluten Souveräns von jeglicher Rechtfertigungspflicht gegenüber seinen Untertanen. Er kann an keinem überpositiven Recht (es möge von noch so hoher moralischer Dignität sein) ge-G. Mohr, Moral und Rechtskritik 2 messen und korrigiert werden. Einzig das individuelle natürliche Recht jedes Menschen − auch des Untertanen − auf Selbsterhaltung bleibt als unveräußerliches Recht stets erhalten und kann unter Umständen gegen den Souverän wirksam werden. Von einer Theorie des Rechtsstaats ist Hobbes' Staatsmodell damit aber ebenso weit entfernt wie von einer Demokratietheorie.
in: Handbuch Deutscher Idealismus, hg. v. Hans Jörg Sandkühler, Stuttgart/Weimar: Metzler, 2005, ... more in: Handbuch Deutscher Idealismus, hg. v. Hans Jörg Sandkühler, Stuttgart/Weimar: Metzler, 2005, S. 187-194 [187] Eine entscheidende philosophische Entdeckung Fichtes, auf der seine Rechtsphilosophie aufbaut, ist die konstitutive Bedeutung von Leiblichkeit und Interpersonalität für das Bewußtsein einer Person von sich selbst als eines der Vernunft und der Freiheit fähigen Wesens. Recht und Staat werden als Bedingungen personaler Freiheit aufgewiesen. Ein weiteres wichtiges Merkmal der Fichteschen Rechtsphilosophie ist die konsequente vertragstheoretische Begründung aller Institutionen des Staates. Der Vertrag ist diejenige Form der Festlegung von Rechten und Pflichten, die auf wechselseitiger informierter und freiwilliger Übereinkunft basiert. Gegenüber Personen als vernunft-und freiheitsfähigen Wesen können Rechtsverbindlichkeiten nur so legitimiert werden. Dabei geht Fichte über den traditionellen Kontraktualismus des 17. und 18. Jahrhunderts (Thomas Hobbes im Leviathan, John Locke im Second Treatise on Government, Jean-Jacques Rousseau im Contrat Social) noch hinaus. Nicht nur die Konstituierung der Rechtsgemeinschaft als Staat ist als Vertrag zu denken, sondern, so Fichte, jede Institution des Staates und jedes 'Rechtsgebiet' ist als Vertrag zu rekonstruieren. Und: "Jeder Vertrag ist notwendig, ohne welchen überhaupt kein Rechtsverhältnis bestehen kann." 1 Der wichtigste Text Fichtes zur philosophischen Begründung von Recht und Staat ist die Grundlage des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre von 1796/97. Es ist -chronologisch -nach der Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre von 1794/95 und vor dem System der Sittenlehre von 1798 das zweite der drei Werke, die "Fichtes ursprüngliches System" 2 bilden. Die spätere Rechtslehre von 1812 bringt keine substantiellen Neuerungen. (Im Gegenteil: gerade die in der Grundlage des Naturrechts so wichtige Deduktion des Rechtsbegriffs entfällt in der späten Rechtslehre. Die Theorie des "Ephorats" nimmt Fichte 1812 zurück, da er sie nun für staatsphilosophisch widersprüchlich hält. Im Eigentumsrecht möchte er nachträglich nicht mehr alle sozialstaatlichen 1 Ebd., § 19, S. 258. 2 So der Buchtitel von Baumanns 1972.
On Hegel's philosophy of punishment in his "Grundlinien der Philosophie des Rechts", par. 82-104,... more On Hegel's philosophy of punishment in his "Grundlinien der Philosophie des Rechts", par. 82-104, 214, 218-220.
The Emergence of Autonomy in Kant's Moral Philosophy
»My Time Will Come«. Gustav Mahler 100 Years after His Death With the particular self-confidence ... more »My Time Will Come«. Gustav Mahler 100 Years after His Death With the particular self-confidence he displayed as an artist (»in art I make no concessions«), Mahler´s comment on the fact that Richard Strauss was more »successful« as a composer in his lifetime was the prediction: »My time will come«. Both concert hall programmes and record catalogues impressively demonstrate Mahler´s dynamically growing »popularity« in public musical life over the last thirty-odd years. But the academic reception of his work also testifies to an unprecedented interest in researching Mahler´s life and the interpretation of his musical output. Never before have as many books appeared within a few years before and during the centenary of a composer as in the last few years for the anniversaries of Mahler´s birth and death in 2010/11. If one looks at the range of interpretations and the diversity of their methods, one discovers a second truth to Mahler´s prediction: Establishing a co-operative pluralism of interpretative methods and parameters, recent scholarship opens up far-reaching dimensions of »decoding« the multi-layered web of relationships and references in Mahler´s »polyphony«.
Handbuch Deutscher Idealismus, 2005
Das der Deutsche Idealismus keine linear sich entwickelnde und in der philosophischen Systematik ... more Das der Deutsche Idealismus keine linear sich entwickelnde und in der philosophischen Systematik durchgangig homogene Philosophen-›Schule‹ ist, zeigt sich deutlich im Bereich der Moralphilosophie. Kant denkt, was die Disziplinen der Philosophie und die Systematik ihrer Fragestellungen angeht, noch weitgehend in den Bahnen der deutschen Schulphilosophie, wie sie von Christian Wolff inventarisiert wurde. Selbst der junge Fichte, der sich seinerseits als Vollender der Transzendentalphilosophie Kants betrachtet, prasentiert zwei Teile seines dreiteiligen »ursprunglichen Systems«1 unter klassischen Disziplinbezeichnungen: ›Naturrecht‹ und ›Sittenlehre‹. Bei Kant heisen die entsprechenden Disziplinen ›Rechtslehre‹ bzw. ›Tugendlehre‹.2 Die Moralphilosophie ist bei beiden Philosophen ein wichtiger Systemteil, der in umfangreichen Werken entfaltet wird. Bei Schelling und Hegel hingegen hat sie diesen Stellenwert verloren. Bei Hegel ist ›Moralitat‹ Thema eines Kapitels seiner Rechtsphilosophie, bei Schelling nicht einmal das.
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, 1998
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, 1998
Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 1998
Deutsches Jahrbuch Philosophie, 2011
Raison pratique et normativité chez Kant
60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 2009
Studien zu Wissenschaft und Ethik, 2008
Kant und die Philosophie in weltbürgerlicher Absicht, 2013
Musik und Narration, 2015
Mahler im Kontext / Contextualizing Mahler, 2011
Philosophia Naturalis, 2012