Jasmin Grande | Heinrich Heine University Düsseldorf (original) (raw)

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Papers by Jasmin Grande

Research paper thumbnail of Die Matrix Moderne im Verhältnis zu ihren Regionen: Der Osten als Trope

Matrix Moderne | Ostmoderne Bauen, baubezogene Kunst und Formgestaltung in Ostdeutschland und dem Europa der Nachkriegszeit, 2023

Research paper thumbnail of Bonner Republik - Begriff, Verortung und Erzählung

Aus Politik und Zeitgeschichte, 2024

Was bedeutete Bonn für die Bonner Republik? Ein „Wartesaal für Berlin“? Die nördlichste Stadt Ita... more Was bedeutete Bonn für die Bonner Republik? Ein „Wartesaal für Berlin“? Die nördlichste Stadt Italiens? Pensionopolis oder Bundeswiege? Die Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt 1949 inspirierte seit jeher zu einer Kaskade entweder an Euphemismen oder – weitaus häufiger – an Kakophemismen. Ausgehend von der Frage, wie Bonn Bundessitz wurde, werden im Folgenden die Anfänge und die Konstruktion der Bonner Republik mit Blick auf Bonn selbst thematisiert. Wie profilierte sich die Stadt, welche identifikatorischen Angebote prägten sie, und wie wird sie gegenwärtig rezipiert?

Research paper thumbnail of Zur Konzeption des Forschungsschwerpunkts. Bonner Republik im Kontext von Wissenschaft und Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert

transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2018

Research paper thumbnail of Krisendiskurs, Legitimationsstrategie und Demarkationslinie Realismussplitter aus literaturgeschichtlicher, produktionsästhetischer und begriffsgeschichtlicher Perspektiv

Neue Realismen in der Gegenwartsliteratur, Sören R. Fauth, Rolf Parr, 2016

Vom spätrealistischen zum autoflktionalen Erzählen in der Gegenwartsliteratur? Zu Wilhelm Raabes ... more Vom spätrealistischen zum autoflktionalen Erzählen in der Gegenwartsliteratur? Zu Wilhelm Raabes Altershausen und Katja Lange-Müllers Die Letzten ......

Research paper thumbnail of Zur Geschichts- und Raumtransformation in Maria von Peteanis „Das Glück der Hanne Seebach. Eine Liebesgeschichte aus den Biedermeiertagen” (1920)

Aneta Jachimowicz (Olsztyn): Literarische Geschichtsdarstellungen in historischerProsa der Schriftstellerinnen von der Ersten zur Zweiten Republik Österreich, 2022

Research paper thumbnail of Zur Erforschung von Regionen als Kulturräume im Kontext der Moderne

Koloniale Verbindungen - transkulturelle Erinnerungstopografien

Research paper thumbnail of Realismus – Avantgarde – Phantastik. Paul Scheerbarts Werk im Kontext von Verfahrensgeschichte und Intermedialität

Realisms of the Avant-Garde. edited by Moritz Baßler, Benedikt Hjartarson, Ursula Frohne, David Ayers and Sascha Bru, Berlin, Boston: De Gruyter, 2020

Schillernd, prä-dadaistisch, phantastisch, mäandernd, grotesk, humoresk, moralisch, expressi... more Schillernd, prä-dadaistisch, phantastisch, mäandernd, grotesk, humoresk, moralisch, expressionistisch, utopisch, modern, ... – die Summe der die Texte von Paul Scheerbart beschreibenden Adjektive ist immens und dokumentiert die Herausforderung der literaturgeschichtlichen Einordnung ebenso wie den hermeneutischen Kitzel, den es auszulösen vermag. Oder auch nicht, denn die Rezeptionsgeschichte des Scheerbartschen Werkes prägen Ablehnung, Kritik an der absurd-drolligen Überforderung oder der Verdacht einer sinnentleerenden Verwirrungscodierung ebenso wie die Begeisterung Walter Benjamins, z.B. für den als Hochzeitsgeschenk erhaltenen Band Lésabendio. Erst 2012 produzierte die Band kommandozurück eine Vertonung von Scheerbarts Text Na prost! Phantastischer Königsroman. Als Sprecher fungiert der Poetry Slammer und Künstler Andy Strauß, der mit seiner akustischen Interpretation den Text aktua-lisiert und seine eigene literarisch-performative Arbeit kontextualisiert. Der vorliegende Beitrag fragt nach dem Zusammenhang von epochalen Zuordnun-gen im Kontext von Moderne – Avantgarde, Realismus und Phantastik – und Erkenntnissen, die an den Primärquellen erarbeitet werden können, also nach dem Verhältnis des präsenten Wissens zur Quellenbefragung. Als theoretische Grundlage dient die Verfahrensanalyse Moritz Baßlers ergänzt durch Fragen aus kultursoziologischer und intermedialer Perspektive.

Research paper thumbnail of Die Bonner Republik als Forschungsschwerpunkt

Die Bonner Republik 1960-1975 - Aufbrüche vor und nach »1968«

Research paper thumbnail of Objekt Leiche. Technisierung, Ökonomisierung und Inszenierung toter Körper

Research paper thumbnail of Sterbeprozess – medizingeschichtlich

Research paper thumbnail of Vom Nachdenken über das Ausstellen im Zeichen der Literatur Theorien und Praktiken im Institut »Moderne im Rheinland«

Überlegungen zum Ausstellen von Literatur, 2013

Research paper thumbnail of Zur Konzeption des Forschungsschwerpunkts. Bonner Republik im Kontext von Wissenschaft und Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Die (klinische) Sektion und der tote Körper in Ego-Dokumenten von Ärzten

Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion.

Research paper thumbnail of Zum Wandel des Umgangs mit dem Tod in der Gesellschaft: Medizinhistorische Analyse der klinischen Sektion seit 1945

Research paper thumbnail of Krisendiskurs, Legitimationsstrategie und Demarkationslinie

Neue Realismen in der Gegenwartsliteratur

Research paper thumbnail of Sterbeprozess (medizingeschichtlich)

Research paper thumbnail of Rheinland – Berlin – Paris Carl Einsteins messianische und spirituelle Identitätssuche im Kontext seiner biographischen Topographie

Carl Einstein und die europäische Avantgarde/Carl Einstein and the European Avant-Garde, 2012

Research paper thumbnail of Grundlagen und Konzepte

Books by Jasmin Grande

Research paper thumbnail of Ende der Bonner Republik? Der Berlin-Beschluss 1991 und sein Kontext

25 Jahre nach dem Berlin-Umzug erscheint mit dem vorliegenden Sammelband erstmals eine historis... more 25 Jahre nach dem Berlin-Umzug erscheint mit dem vorliegenden Sammelband erstmals eine historische Einordnung des Übergangs von Bonn nach Berlin.

Am 20. Juni 1991 beschloss der Bundestag in Bonn, dass Berlin – neben der Funktion als deutscher Hauptstadt – auch Sitz von Parlament und Regierung sein sollte. Die mit knapper, aber eindeutiger Mehrheit getroffene Entscheidung ist auch eine Folge der deutschen Wiedervereinigung am Ende des Kalten Krieges. Der Umzug des Politikbetriebs vom westlichen an den östlichen Rand des Landes erfolgte zudem inmitten sich beschleunigender Veränderungsprozesse in Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien. Dabei wurde das Selbstbild der Deutschen neu verhandelt – metaphorisch repräsentiert durch die Ortsnamen »Bonn« und »Berlin«.

Das Buch rekonstruiert die Entscheidungsfindung im Parlament, es reflektiert den Prozess des Übergangs im Lichte zeitgenössischer ästhetischer und intellektueller Diskurse und analysiert sowohl Erinnerungen als auch literarische Repräsentationen der »Bonner Republik«. In der Summe entsteht so ein facettenreiches Bild der Bundesrepublik kurz nach der Wiedervereinigung – mit der Frage: Was war und was bleibt von Bonn?

Research paper thumbnail of Glasgalaxien. Über Avantgarde

nfang des 20. Jahrhunderts entdeckte die Avantgarde Glas als Material und untersuchte dessen utop... more nfang des 20. Jahrhunderts entdeckte die Avantgarde Glas als Material und untersuchte dessen utopisches Potenzial. Berühmt sind Glaskunstwerke wie Bruno Tauts Beitrag zur Werkbundmesse 1914 oder die Gründung der "Gläsernen Kette" 1919. Transparent, fluide, sakral und diaphan – den Weg in die Glasavantgarde hatte die Literatur geebnet, konkret wurde das Denkbild an Orten der Glasproduktion, z.B. in Düsseldorf. Glas fungiert bis heute als Transmitter für künstlerische Gestaltung, als abstrahierendes Element, als Motor im Projekt des Universalunterrichts zwischen Kunst und Gesellschaft.
Der Band untersucht Glas als Material und als Denkbild in interdisziplinärer Perspektive von der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Physik der weichen Materie.

Research paper thumbnail of Die Matrix Moderne im Verhältnis zu ihren Regionen: Der Osten als Trope

Matrix Moderne | Ostmoderne Bauen, baubezogene Kunst und Formgestaltung in Ostdeutschland und dem Europa der Nachkriegszeit, 2023

Research paper thumbnail of Bonner Republik - Begriff, Verortung und Erzählung

Aus Politik und Zeitgeschichte, 2024

Was bedeutete Bonn für die Bonner Republik? Ein „Wartesaal für Berlin“? Die nördlichste Stadt Ita... more Was bedeutete Bonn für die Bonner Republik? Ein „Wartesaal für Berlin“? Die nördlichste Stadt Italiens? Pensionopolis oder Bundeswiege? Die Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt 1949 inspirierte seit jeher zu einer Kaskade entweder an Euphemismen oder – weitaus häufiger – an Kakophemismen. Ausgehend von der Frage, wie Bonn Bundessitz wurde, werden im Folgenden die Anfänge und die Konstruktion der Bonner Republik mit Blick auf Bonn selbst thematisiert. Wie profilierte sich die Stadt, welche identifikatorischen Angebote prägten sie, und wie wird sie gegenwärtig rezipiert?

Research paper thumbnail of Zur Konzeption des Forschungsschwerpunkts. Bonner Republik im Kontext von Wissenschaft und Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert

transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2018

Research paper thumbnail of Krisendiskurs, Legitimationsstrategie und Demarkationslinie Realismussplitter aus literaturgeschichtlicher, produktionsästhetischer und begriffsgeschichtlicher Perspektiv

Neue Realismen in der Gegenwartsliteratur, Sören R. Fauth, Rolf Parr, 2016

Vom spätrealistischen zum autoflktionalen Erzählen in der Gegenwartsliteratur? Zu Wilhelm Raabes ... more Vom spätrealistischen zum autoflktionalen Erzählen in der Gegenwartsliteratur? Zu Wilhelm Raabes Altershausen und Katja Lange-Müllers Die Letzten ......

Research paper thumbnail of Zur Geschichts- und Raumtransformation in Maria von Peteanis „Das Glück der Hanne Seebach. Eine Liebesgeschichte aus den Biedermeiertagen” (1920)

Aneta Jachimowicz (Olsztyn): Literarische Geschichtsdarstellungen in historischerProsa der Schriftstellerinnen von der Ersten zur Zweiten Republik Österreich, 2022

Research paper thumbnail of Zur Erforschung von Regionen als Kulturräume im Kontext der Moderne

Koloniale Verbindungen - transkulturelle Erinnerungstopografien

Research paper thumbnail of Realismus – Avantgarde – Phantastik. Paul Scheerbarts Werk im Kontext von Verfahrensgeschichte und Intermedialität

Realisms of the Avant-Garde. edited by Moritz Baßler, Benedikt Hjartarson, Ursula Frohne, David Ayers and Sascha Bru, Berlin, Boston: De Gruyter, 2020

Schillernd, prä-dadaistisch, phantastisch, mäandernd, grotesk, humoresk, moralisch, expressi... more Schillernd, prä-dadaistisch, phantastisch, mäandernd, grotesk, humoresk, moralisch, expressionistisch, utopisch, modern, ... – die Summe der die Texte von Paul Scheerbart beschreibenden Adjektive ist immens und dokumentiert die Herausforderung der literaturgeschichtlichen Einordnung ebenso wie den hermeneutischen Kitzel, den es auszulösen vermag. Oder auch nicht, denn die Rezeptionsgeschichte des Scheerbartschen Werkes prägen Ablehnung, Kritik an der absurd-drolligen Überforderung oder der Verdacht einer sinnentleerenden Verwirrungscodierung ebenso wie die Begeisterung Walter Benjamins, z.B. für den als Hochzeitsgeschenk erhaltenen Band Lésabendio. Erst 2012 produzierte die Band kommandozurück eine Vertonung von Scheerbarts Text Na prost! Phantastischer Königsroman. Als Sprecher fungiert der Poetry Slammer und Künstler Andy Strauß, der mit seiner akustischen Interpretation den Text aktua-lisiert und seine eigene literarisch-performative Arbeit kontextualisiert. Der vorliegende Beitrag fragt nach dem Zusammenhang von epochalen Zuordnun-gen im Kontext von Moderne – Avantgarde, Realismus und Phantastik – und Erkenntnissen, die an den Primärquellen erarbeitet werden können, also nach dem Verhältnis des präsenten Wissens zur Quellenbefragung. Als theoretische Grundlage dient die Verfahrensanalyse Moritz Baßlers ergänzt durch Fragen aus kultursoziologischer und intermedialer Perspektive.

Research paper thumbnail of Die Bonner Republik als Forschungsschwerpunkt

Die Bonner Republik 1960-1975 - Aufbrüche vor und nach »1968«

Research paper thumbnail of Objekt Leiche. Technisierung, Ökonomisierung und Inszenierung toter Körper

Research paper thumbnail of Sterbeprozess – medizingeschichtlich

Research paper thumbnail of Vom Nachdenken über das Ausstellen im Zeichen der Literatur Theorien und Praktiken im Institut »Moderne im Rheinland«

Überlegungen zum Ausstellen von Literatur, 2013

Research paper thumbnail of Zur Konzeption des Forschungsschwerpunkts. Bonner Republik im Kontext von Wissenschaft und Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Die (klinische) Sektion und der tote Körper in Ego-Dokumenten von Ärzten

Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion.

Research paper thumbnail of Zum Wandel des Umgangs mit dem Tod in der Gesellschaft: Medizinhistorische Analyse der klinischen Sektion seit 1945

Research paper thumbnail of Krisendiskurs, Legitimationsstrategie und Demarkationslinie

Neue Realismen in der Gegenwartsliteratur

Research paper thumbnail of Sterbeprozess (medizingeschichtlich)

Research paper thumbnail of Rheinland – Berlin – Paris Carl Einsteins messianische und spirituelle Identitätssuche im Kontext seiner biographischen Topographie

Carl Einstein und die europäische Avantgarde/Carl Einstein and the European Avant-Garde, 2012

Research paper thumbnail of Grundlagen und Konzepte

Research paper thumbnail of Ende der Bonner Republik? Der Berlin-Beschluss 1991 und sein Kontext

25 Jahre nach dem Berlin-Umzug erscheint mit dem vorliegenden Sammelband erstmals eine historis... more 25 Jahre nach dem Berlin-Umzug erscheint mit dem vorliegenden Sammelband erstmals eine historische Einordnung des Übergangs von Bonn nach Berlin.

Am 20. Juni 1991 beschloss der Bundestag in Bonn, dass Berlin – neben der Funktion als deutscher Hauptstadt – auch Sitz von Parlament und Regierung sein sollte. Die mit knapper, aber eindeutiger Mehrheit getroffene Entscheidung ist auch eine Folge der deutschen Wiedervereinigung am Ende des Kalten Krieges. Der Umzug des Politikbetriebs vom westlichen an den östlichen Rand des Landes erfolgte zudem inmitten sich beschleunigender Veränderungsprozesse in Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien. Dabei wurde das Selbstbild der Deutschen neu verhandelt – metaphorisch repräsentiert durch die Ortsnamen »Bonn« und »Berlin«.

Das Buch rekonstruiert die Entscheidungsfindung im Parlament, es reflektiert den Prozess des Übergangs im Lichte zeitgenössischer ästhetischer und intellektueller Diskurse und analysiert sowohl Erinnerungen als auch literarische Repräsentationen der »Bonner Republik«. In der Summe entsteht so ein facettenreiches Bild der Bundesrepublik kurz nach der Wiedervereinigung – mit der Frage: Was war und was bleibt von Bonn?

Research paper thumbnail of Glasgalaxien. Über Avantgarde

nfang des 20. Jahrhunderts entdeckte die Avantgarde Glas als Material und untersuchte dessen utop... more nfang des 20. Jahrhunderts entdeckte die Avantgarde Glas als Material und untersuchte dessen utopisches Potenzial. Berühmt sind Glaskunstwerke wie Bruno Tauts Beitrag zur Werkbundmesse 1914 oder die Gründung der "Gläsernen Kette" 1919. Transparent, fluide, sakral und diaphan – den Weg in die Glasavantgarde hatte die Literatur geebnet, konkret wurde das Denkbild an Orten der Glasproduktion, z.B. in Düsseldorf. Glas fungiert bis heute als Transmitter für künstlerische Gestaltung, als abstrahierendes Element, als Motor im Projekt des Universalunterrichts zwischen Kunst und Gesellschaft.
Der Band untersucht Glas als Material und als Denkbild in interdisziplinärer Perspektive von der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Physik der weichen Materie.

Research paper thumbnail of Einstein. Ein Widerbesuch bei Carl Einstein mit philologischen Perspektiven, Fragen zum Wissen der Moderne, zur Ästhetik, Avantgarde und ihren medialen Praktiken, zum Kritiker und dessen Netzwerk und zu den inter- und transkulturellen Zugängen

Einstein. Ein Widerbesuch ..., 2022

Ein Literat – damit ist doch schon alles gesagt? –, aber nein, noch mehr: ein Dandy, ein Anarchis... more Ein Literat – damit ist doch schon alles gesagt? –, aber nein, noch mehr: ein Dandy, ein Anarchist, ein Antifaschist, ein früher, vielleicht schon postkolonialer Autor, ein Kunstkritiker und Kunsthistoriker. Was könnte man Schlimmeres über einen Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts sagen, der sich – anscheinend – weder an die Grenzen des guten Geschmacks noch an nationale Grenzen noch an das, was bis dahin als Kunst zu gelten hatte, gebunden fühlte. Dass ein Intellektueller, der sich der Avantgarde zuwandte, starke Affinitäten zu Frankreich und zur neuen französischen Kunst haben musste, ist wohl kaum verwunderlich. Die Radikalität aber, mit der sich Carl Einstein (1885–1940) seinen Themen widmete, hat ihm bis heute den Ruf eines enfant terrible eingetragen, und die Faszination, die vom Werk, aber eben auch von der Person Carl Einstein ausging, groß gehalten. Welcher Autor, gleich welchen Geschlechts, könnte sich ein derartiges Werkkompendium zuschreiben wie Carl Einstein: einen avantgardistischen Roman (Bebuquin), ein Monument der Kunstgeschichtsschreibung der Klassischen Moderne (Die Kunst des 20. Jahrhunderts) und zwei schmale, aber fulminante Bände zur afrikanischen Plastik (Negerplastik und Afrikanische Plastik), mit denen er die afrikanische Kunst aus dem ethnologischen und kolonialen Gefängnis befreite und als Kunstform etablierte.

Es wurde also höchste Zeit, dass sich der JUNI auch mit Einstein beschäftigt – und Gelegenheit macht Diebe: Denn dem facettenreichen Wirken Carl Einsteins widmeten sich zwei internationale Tagungen, deren Ergebnisse in diesem JUNI erscheinen: 2017 lud Maria Männig, unterstützt von Sebastian Baden, zu Carl Einstein Re-Visited: Die Aktualität seiner Sprache, Prosa und Kunstkritik nach Karlsruhe ins ZKM | Zentrum für Kunst und Medien sowie ins Museum für Literatur am Oberrhein ein. 2020 kamen Wissenschaftler*innen auf Einladung von Jasmin Grande und Eva Wiegmann im Kultur Bahnhof Eller in Düsseldorf zusammen, um Carl Einstein im Kontext neuer Avantgardetheorien zu reflektieren.

In Verbindung beider Tagungen präsentiert der JUNI eine Reihe von neuen Perspektiven auf Einstein. Darüber hinaus bildet das Gesamt der Beiträge den aktuellen Forschungsstand in Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften ab. Carl Einstein ist mit seinem facettenreichen Werk bis heute aktuell; an ihm können die Disziplinen ihre Fragestellungen schärfen, er markiert die Differenz zu den Erwartungen vor 100 Jahren, seine Rezeption ist Teil der Genese geisteswissenschaftlicher Disziplinen und Turns. Bereits im November 2021 erschien ein Teil der Beiträge der Düsseldorfer Tagung in der Zeitschrift Expressionismus bei Neofelis. Hier lag der Schwerpunkt auf den Avantgardetheorien. Der zweite Tagungsteil wird nun endlich gemeinsam mit den aktualisierten und modifizierten Beiträgen aus der Karlsruher Tagung der Öffentlichkeit vorgelegt. Um zusätzliche Texte ergänzt, erscheint die vorliegende Publikation in diesem Heft des JUNI Magazins.

Research paper thumbnail of Expressionismus 14/2021 "Carl Einstein und die Avantgarde"

Research paper thumbnail of Nussschalen der Wissenschaft. Aspekte des Phantastik-Diskurses

In den 1970er Jahren regt die Arbeit des französischen Strukturalisten Tzvetan Todorov, „Einführu... more In den 1970er Jahren regt die Arbeit des französischen Strukturalisten Tzvetan Todorov, „Einführung in die phantastische Literatur“, eine Diskussion über das Phantastische in der Literatur an. Der Diskurs um die Frage „Was ist Phantastik?“ ist bis heute aktuell, wenngleich es inzwischen unzählige Untersuchungen gibt, die sich mit der Definition der phantastischen Literatur befassen.
Jasmin Grande schlägt eine Schneise durch die Theorienvielfalt, indem sie die Perspektive verändert: Die Kontextualisierung des Phantastik-Diskurses in der Fachgeschichte seit den 1970er Jahren eröffnet eine neue Lesart der Frage und arbeitet die bisher übersehene Bedeutung heraus, die dem Diskurs um das Phantastische in der Literaturwissenschaft zukommt.

Research paper thumbnail of Die Bonner Republik 1960–1975 – Aufbrüche vor und nach »1968« Geschichte – Forschung – Diskurs

Die Bonner Republik ist als Zeit des Wiederaufbaus und beginnender Prosperität in das regionale, ... more Die Bonner Republik ist als Zeit des Wiederaufbaus und beginnender Prosperität in das regionale, politisch-nationale und kulturelle Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Teil dieses Bildes ist auch die Vorstellung einer spezifisch rheinischen Disposition und die daraus resultierenden positiven Einflüsse auf die Identitätsbildung der Bundesrepublik.

In diesem zweiten Band der Trilogie zur Bonner Republik stehen die 1960er- und 1970er-Jahre mit dem zentralen Kulminationsbegriff »1968« im Fokus. Die Beiträger_innen reflektieren Projekte und Debatten aus Architektur, Literatur, Kunst, Öffentlichkeit und der Universitätsgeschichte im Verhältnis zur Region.

Research paper thumbnail of Die Bonner Republik. 1945-1963. Die Gründungsphase und die Adenauer-Ära. Geschichte - Forschung - Diskurs, Band 1

Die Bonner Republik ist als Zeit des Wiederaufbaus und beginnender Prosperität in das regionale, ... more Die Bonner Republik ist als Zeit des Wiederaufbaus und beginnender Prosperität in das regionale, politisch-nationale und kulturelle Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Teil dieses Bildes ist auch die Vorstellung einer spezifisch rheinischen Disposition und die daraus resultierenden positiven Einflüsse auf die Identitätsbildung der Bundesrepublik.

Die Beiträger_innen dieses Bandes, der den Auftakt einer Trilogie zur Bonner Republik bildet, reflektieren die Tragfähigkeit des öffentlichen Erinnerungsbildes zur Gründungsphase der BRD und der Adenauer-Ära.

Research paper thumbnail of Rheinisch! Europäisch! Modern! Netzwerke und Selbstbilder im Rheinland vor dem Ersten Weltkrieg

Vor hundert Jahren holte die Sonderbund-Ausstellung die Avantgarde ins Rheinland! Die prä- sentie... more Vor hundert Jahren holte die Sonderbund-Ausstellung die Avantgarde ins Rheinland! Die prä- sentierten Werke von internationalen Künstlern wie van Gogh, Cézanne, Picasso, aber auch deut- schen Malern wie August Macke und Franz Marc faszinierten ebenso wie die Ausstellungsidee selbst, weit über das Rheinland hinaus! Der Sammler Josef Haubrich beschrieb noch Jahre später seinen Eindruck vom ersten Besuch der Schau von 1912 als „folgenschwere Offenbarung“.
Mit der Ausstellung „1912 – Mission Moderne“ erinnert das Wallraf-Richartz-Museum & Fondati- on Corboud nach hundert Jahren an das legendäre Ereignis. Begleitend veranstaltet das Institut „Moderne im Rheinland“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland ein Kolloquium, bei dem das gesellschaftliche, künstlerische
mund literarische Umfeld der Sonderbund-Ausstellung sowie die besondere Situation im Rheinland des frühen 20. Jahrhunderts in den Blick gerät. Das Kolloquium bildet den Einstieg in das LVR- Projekt „1914 – Mitten in Europa“.

Research paper thumbnail of Schreibwelten - Erschriebene Welten. Zum 50. Geburtstag der Dortmunder Gruppe 61. Im Auftrag des Fritz-Hüser-Instituts

Warum die Bildung von Schriftstellergruppen eine so schwierige Angelegenheit ist Das Beispiel der... more Warum die Bildung von Schriftstellergruppen eine so schwierige Angelegenheit ist Das Beispiel der Dortmunder Gruppe .

Research paper thumbnail of Louise Dumont. Eine Kulturgeschichte in Briefen und Dokumenten. Band 1: 1879-1904. Hrsg. v. Gertrude Cepl-Kaufmann, Michael Matzigkeit, Winrich Meiszies. Bearbeitet von Jasmin Grande, Nina Mendrychowski und Karoline Riener

Der erste Teil einer Briefedition aus den Sammlungen des Theatermuseums Düsseldorf spiegelt die V... more Der erste Teil einer Briefedition aus den Sammlungen des Theatermuseums Düsseldorf spiegelt die Vorgeschichte des Schauspielhauses Düsseldorf: Er umfasst die Jahre 1879 bis 1904 bis zur Gründung des Schauspielhauses Düsseldorf. Louise Dumonts berufliche und private Entwicklung von ihren Anfängen als Theaterschauspielerin bis hin zum gefeierten Star, ihre Erfahrungen im Theaterbetrieb der Jahrhundertwende und ihr Geschick im ,Netzwerken‘ machen die Eröffnung eines eigenen Theaters in Düsseldorf als folgerichtigen Schritt erkennbar.

Research paper thumbnail of Objekt Leiche. Technisierung, Ökonomisieren und Inszenierung toter Körper

Im Zentrum des Bandes stehen der Leichnam und seine Nutzbarmachung in verschiedenen Kulturen und ... more Im Zentrum des Bandes stehen der Leichnam und seine Nutzbarmachung in verschiedenen Kulturen und Epochen: der Wandel von Trauer- und Bestattungsriten, die Darstellung toter Körper in Kunst und Literatur, die Leiche im Kontext des Krieges, ihr Stellenwert in den Religionen bis hin zur Weiterbehandlung mit modernen Techniken wie Tiefkühlung oder Diamantisierung.

Research paper thumbnail of Deutsch-Französische Freundschaften und die "Bonner Republik". Ringvorlesung im Wintersemester 2023/24

Research paper thumbnail of "Das Zentrum ist nicht das Zentrum". Die Bonner Republik. Ringvorlesung

Auf dem Foto aus dem Jahr 1948 ist im Hintergrund eine Wiese mit vier Kühen zu sehen. Die liegend... more Auf dem Foto aus dem Jahr 1948 ist im Hintergrund eine Wiese mit vier Kühen zu sehen. Die liegende Kuh am rechten Rand scheint im Begriff, auf den Fotografen zu reagieren. Im Bildvordergrund sind drei Hinweisschilder zu sehen, die zwischen zwei Holzpflöcken montiert sind: „Parlamentarischer Rat, Abfahrt nach Bonn in 1000 m“, „CDU-Königswinter 1000 m“, „SPD-Honnef 1000 m“. Ähnlich wie die Formulierungen "Provisorium in Permanenz", "Apolis bei Rhöndorf", "Capitale Minimum" oder "Wartesaal für Berlin" arbeitet die ikonische Fotografie von Hanns Hubmann das Spannungsfeld der „kleinstädtischen Prägung der Stadt am Rhein“ (Manuel Becker, 2013) zur Bedeutung des Begriffs „Hauptstadt“ oder auch „Regierungssitz“ heraus. Der Topos der Provinz haftet der Bonner Republik an; die Ringvorlesung im Wintersemester 2024/25 nimmt hiervon ausgehend die Region über Bonn hinaus in den Blick. Anlässlich des 75. Jubiläums des Parlamentarischen Rates hat die Stadt Bonn als titelgebende Matrix in der „Bonner Republik“ und damit als Verantwortliche für den Aspekt Provinz im Bild der „Bonner Republik“ vielfach Aufmerksamkeit gefunden. Es geht der Ringvorlesung daher nicht um die Bestätigung des Topos der Provinzialität rund um Bonn, sondern um seinen Transfer in den ländlichen Raum – wie konzipierte sich die Region in der Fläche zu ihrem Zentrum? Oder anders: Wie entwickelte sich eine Region parallel zu Bonn? In einem zweiten thematischen Komplex thematisiert die Ringvorlesung den Gegenstand des Zentrums selbst im Denken der „Bonner Republik“. Das titelgebende Zitat ist dem Aufsatz „Die Struktur, das Zeichen und das Spiel im Diskurs der Wissenschaften“ von Jacques Derrida aus dem Jahr 1976 entnommen. Derrida kommt zu dieser Formulierung, indem er die Arbeit der Struktur sprachlich zu fassen und mit dem Zentrum einen „Gestus“, einen „Punkt der Präsenz“, einen „festen Ursprung“ zu beschreiben sucht. In einer Art rhetorischen Rotationsbewegung zeigt Derrida, wie sich die Bedeutungen dadurch bedingen, dass sie sich konstruieren und zugleich wieder auflösen. Sprache als Perpetuum mobile: „Man hat daher immer gedacht, daß das seiner Definition nach einzige Zentrum in einer Struktur genau dasjenige ist, das der Strukturalität sich entzieht, weil es sie beherrscht. Daher läßt sich vom klassischen Gedanken der Struktur paradoxerweise sagen, daß das Zentrum sowohl innerhalb der Struktur als auch außerhalb der Struktur liegt. Es liegt im Zentrum der Totalität, und dennoch hat die Totalität ihr Zentrum anderswo, weil es ihr nicht angehört. Das Zentrum ist nicht das Zentrum.“ Das Zitat Derridas öffnet weitere Themenräume, die über den Topos der Provinzialität hinausgehen und nach inter- und transnationalen Strukturen der Bonner Republik fragen. Wie verbinden sich die regionale, nationale und europäische Ebenen in der Bonner Republik? Mit dieser Perspektive, die zugleich das Verständnis von ‚Zentren‘ zur Verhandlung stellt und an geschichtstheoretische Ansätze wie z.B. das Konzept der „minor cosmopolitanisms“ (Xiang, Zairong, 2020) anknüpft, reflektieren die Vorträge der Ringvorlesung die kosmopolitane Idee, um sie in der Region ebenso auf ihre Vielfalt wie auf ihre kolonialen Denkmuster hin zu befragen.

Research paper thumbnail of Ende der Bonner Republik? Der Berlin-Beschluss 1991 und sein zeithistorischer Kontext

Bonn und Berlin teilen nicht nur den ersten Buchstaben, sondern auch eine miteinander verwobene G... more Bonn und Berlin teilen nicht nur den ersten Buchstaben, sondern auch eine miteinander verwobene Geschichte als Regierungsorte und Hauptstädte. Mit unserer Tagung „Ende der Bonner Republik? Der Berlin-Beschluss 1991 und sein zeithistorischer Kontext“ widmen wir uns einem besonderen Zeitraum des Verhältnisses der Städte zueinander und ihrer Regionen.
Die Tagung ist eine Kooperation zwischen dem Institut „Moderne im Rheinland“ sowie dem Forschungsverbund zur „Bonner Republik“ der Heinrich-Heine-Universität, dem Landschaftsverband Rheinland und der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.
Koordinator*innen: Benedikt Wintgens und Jasmin Grande

Research paper thumbnail of Ringvorlesung "Sehnsuchtsorte und Heimat in der Bonner Republik" WiSe 2020/21 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

„Sehnsuchtsorte und Heimat in der Bonner Republik“ ist das Thema der Ringvorlesung. Da lässt sich... more „Sehnsuchtsorte und Heimat in der Bonner Republik“ ist das Thema der Ringvorlesung. Da lässt sich viel finden, von Heinrich Böll, der über Irland als Sehnsuchtsort schreibt, über Wolfgang Koeppens Roman „Das Treibhaus“, in dem dieser Entfremdung gegenüber der Gegenwart in der Bonner Republik thematisiert bis zur Ästhetik der zerstörten Städte – Heimat und Sehnsuchtsorte stellen ebenso Eckpunkte der fragilen Nachkriegszeit dar wie der 1980er Jahre, als die Region der Bonner Republik in der Wahrnehmung zunehmend in Richtung Berlin rückte.

Das Thema der Ringvorlesung hängt sich an eine sehr aktuelle Debatte um Fremderfahrung und Heimatgefühl und schafft gegenüber dieser aktuellen Debatte historische Distanz. Wie vertrug sich in der jungen Bonner Republik die Sehnsucht nach Internationalität (Paris, London, Italien, Mallorca u. a.) mit den ebenfalls virulenten und verstärkten Regionalisierungstendenzen, wie manifestieren sich Sehnsucht nach der Ferne und Heimatgefühl / Heimweh in Literatur / bildender Kunst / populärer Kultur / Alltagspraxis / Werbung? Wie modellierte beides die Sicht auf den italienischen und türkischen Gastarbeiter (und evt. vice versa)?

Research paper thumbnail of #glasgalaxien 1919-2019. Eine Unkonferenz zur Durchsicht.

Dekorativ, utopisch ebenso wie dystopisch, kristallin, amorph, spiegelnd, splitternd, sakral, tra... more Dekorativ, utopisch ebenso wie dystopisch, kristallin, amorph, spiegelnd, splitternd, sakral, transzendent – Glas wird eine Vielfalt an Eigenschaften und Facetten zugedacht. Die Unkonferenz „#glasgalaxien “ nimmt sich das markante Material vor, das die Akteure der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts über die Postmoderne bis zur Gegenwart in besonderer Weise reizte! In Diskussionen, Reflexionen, künstlerischen und literarischen Interventionen, Materialproben und workshops laden wir zum Austausch über Glas und die damit verbundenen Denkbilder ein.
In der Gegenwart des 21. Jahrhunderts hat sich das Glas eine neue Materialität errungen. Unsere neuen Kathedralen sind nicht mehr nur gläserne, sie sind auch digitale Gebilde, in denen sich die zukünftigen Diskurse abspielen werden. Die Unkonferenz und Werkstatt "#glasgalaxien" ist eine Einladung an alle, gestern und heute, Analoges und Digitales, in einer Synthese zu verbinden und mittels verschiedener Materialproben die neuen Glaspaläste zu entwerfen.

#glasgalaxien sind Teil von #bauhaus100imwesten und #bauhaus100

Research paper thumbnail of VerOrtung der Moderne. Begriff – Institutionen – Forschung

Als Ausdruck einer höchst wechselvollen Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart erfuhr und... more Als Ausdruck einer höchst wechselvollen Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart erfuhr und erfährt Moderne ganz unterschiedliche Deutungen. Die Diskussion zur Postmoderne, die mit modernisierter Historie und vice versa historisierter Moderne den Bezug eines Bezugs thematisierte, liegt noch nicht sehr lange zurück. Moderne als Prozess und Moderne als Ergebnis stellten dafür den Hintergrund, war damit doch die klassische Moderne um und nach 1900 als Epoche gemeint. Als "zweite Moderne" wurden die Fortsetzungen seit den 1950er Jahren gehandelt, auf die die Postmoderne wiederum dialektisch reagierte. Jüngst schließt sich daran die Diskussion um die gegenwärtige und zeit-genössische globale Kunst an, die nicht nur "nicht mehr synonym mit moderner Kunst ist", sondern sich sogar "in einen Gegensatz setzt" (H. Belting). Dennoch kann in Anbetracht der Impulse sowie der Weite und umfassenden Bewegung der Moderne wohl noch immer davon die Rede sein, dass sie sich "heute weltweit gerade in ihrer relativistischen Spätform und als globales Esperanto behauptet" (E. Beaucamp). Die aktuellen Diskussionen zum Begriff nehmen die Veranstalter als Ausgangspunkt eines Tagungs- und Forschungsprojekts, das mit der "VerOrtung der Moderne" zunächst an einem transdiziplinären status quo arbeitet, der auch aktuelle Projekte und Institutionen zum Thema einbezieht. Eine Veranstaltung des Instituts "Moderne im Rheinland" an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Kooperation mit der Fritz Thyssen Stiftung.

Planungsteam: Gertrude Cepl-Kaufmann, Walter Delabar, Jasmin Grande, Ekkehard Mai, Georg Mölich, Jürgen Wiener

Research paper thumbnail of Carl Einstein im Kontext neuer Avantgardetheorie. Tagung in Düsseldorf

Carl Einstein war Teil und Motor der europäischen Avantgarde. Mit Werken wie z.B. "Bebuquin oder... more Carl Einstein war Teil und Motor der europäischen Avantgarde. Mit Werken wie z.B. "Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders" sowie mit seiner inter- und transdisziplinären Positionierung zwischen Literatur, Kunst, Kritik, Aktivismus, mit der Vielzahl seiner Wirkungsräume, seinem weitläufigen Netzwerk und in der Rezeptionsgeschichte seines Werkes ist Einstein fester Bestandteil der Avantgardeforschung. Darüber hinaus ist die Beschäftigung mit seinem Leben und Werk Teil der Arbeit an der Definition von Avantgarde. Die Beschäftigung mit Carl Einstein scheint insofern besonders geeignet um gegenwärtige Verschiebungen in Gebrauch, Verständnis und Theorie der Avantgarde kritisch in den Blick zu nehmen.

Research paper thumbnail of Die Entstehung einer Hauptstadtregion zwischen Köln, Düsseldorf und Brüssel

Die entscheidenden Abstimmungen des Parlamentarischen Rates und des Deutschen Bundestages 1949 fü... more Die entscheidenden Abstimmungen des Parlamentarischen Rates und des Deutschen Bundestages 1949 führten zu einer weitreichenden Veränderung in und um Bonn herum: die Stadt wurde „Regierungssitz“ der gerade erst gegründeten Bundesrepublik. Die Entscheidung war, so war man sich einig, ein ‚Provisorium‘ und wurde, bekanntermaßen, ein ‚Proviso- rium in Permanenz‘, erst seit dem Bonn-Vertrag von 1970 durfte die Stadt sich überhaupt als Bundeshauptstadt bezeichnen. Doch mit Bonn geriet eine Region in den Fokus, die sich im Laufe der Zeit als Hauptstadtregion mit verteilten Rollen entwickelte. In einem Spannungsverhältnis zur Bundeshauptstadt waren es die Landeshauptstadt Düsseldorf (seit 1946), die als wirtschaftlich und kulturell geprägtes Oberzentrum fungierte, und Köln als Medien- und Kulturzent- rum, Sitz des Erzbistums und Standort vieler Lobbyverbände, die zur Etablierung der Haupstadtregion wesentlich beitrugen. Vor allem seit den 1960er Jahren kam zudem noch Brüssel als europäische Hauptstadt mit maßgeblichem Einfluss auf die deutsche Hauptstadtregion hinzu. Mit diesen Prozessen und ihren Prägungen bis zur Gegenwart beschäftigt sich die Tagung.

Research paper thumbnail of Ende der Bonner Republik? Der Berlin-Beschluss 1991 und sein zeithistorischer Kontext

Bonn und Berlin teilen nicht nur den ersten Buchstaben, sondern auch eine miteinander verwobene G... more Bonn und Berlin teilen nicht nur den ersten Buchstaben, sondern auch eine miteinander verwobene Geschichte als Regierungsorte und Hauptstädte. Mit unserer Tagung „Ende der Bonner Republik? Der Berlin-Beschluss 1991 und sein zeithistorischer Kontext“ widmen wir uns einem besonderen Zeitraum des Verhältnisses der Städte zueinander und ihrer Regionen.

Research paper thumbnail of Die Düsseldorfer Kunstakademie, die religiöse Kunst und das Jahr 1919

Die neue Akademie. Die Kunstakademie Düsseldorf in den Jahren 1919 bis 1933, 2019

1919 wurden Teile der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule in die Kunstakademie integriert. Die Tagung... more 1919 wurden Teile der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule in die Kunstakademie integriert. Die Tagung "Die neue Akademie. Die Kunstakademie Düsseldorf in den Jahren 1919 bis 1933" ging, mit Blick auf die parallel Gründung des Bauhauses in Weimar, dem widersprüchlichen und produktiven Potential zwischen Tradition und Avantgarde nach.
Der Vortrag untersuchte die Neukonzeption des Instituts für religiöse Kunst an der Düsseldorfer Kunstakademie im Vergleich zu parallelen Entwicklungen in Köln.

Research paper thumbnail of Tagungsprogramm "Carl Einstein im Kontext neuer Avantgardetheorien" (12.-13.03.2020 Düsseldorf)

Carl Einstein war Teil und Motor der europäischen Avantgarde. Mit Werken wie z.B. "Negerplastik"... more Carl Einstein war Teil und Motor der europäischen Avantgarde. Mit Werken wie z.B. "Negerplastik" und "Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders" sowie mit seiner inter- und transdisziplinären Positionierung zwischen Literatur, Kunst, Kritik, Aktivismus, mit der Vielzahl seiner Wirkungsräume, seinem weitläufigen Netzwerk und in der Rezeptionsgeschichte seines Werkes ist Einstein fester Bestandteil der Avantgardeforschung. Darüber hinaus ist die Beschäftigung mit seinem Leben und Werk Teil der Arbeit an der Definition von Avantgarde. Die Beschäftigung mit Carl Einstein scheint insofern besonders geeignet um gegenwärtige Verschiebungen in Ge-brauch, Verständnis und Theorie der Avantgarde kritisch in den Blick zu nehmen.

Research paper thumbnail of Wo die Monstren wohnen

Auf der Grundlage von Theorien der russischen Formalisten sowie systemtheoretischer und kulturwis... more Auf der Grundlage von Theorien der russischen Formalisten sowie systemtheoretischer und kulturwissenschaftlicher Ansatze untersucht die vorliegende Dissertation von Clemens Ruthner aus dem Blickwinkel der deutschsprachigen Literaturwissenschaft heraus Grunde fur die post-aufklarerische Bildung von Kanons und deren Aufteilung in Peripherie und Zentrum sowie fur die Entwicklung einer Kulturokonomie, die Literatur zugleich als Textkunstwerk und als Ware versteht. Am Beispiel der phantastischen Literatur belegt Ruthner die von ihm entwickelten Theorien zu Kanon und Kulturokonomie und erklart zudem Sinn und Zweck der ‚Intertextualitat des Marginalen’, des standigen Austauschs zwischen Rand und Zentrum. Eine der zentralen Fragen in Ruthners Dissertation ist somit die Auseinandersetzung mit den Grunden fur den Kulturwandel innerhalb einer modernen Text-Kultur.

Research paper thumbnail of Walter Fähnders: Projekt Avantgarde. Avantgardebegriff und avantgardistischer Künstler, Manifeste und avantgardistische Arbeit

Zeitschrift für interkulturelle Germanistik, 2020

Research paper thumbnail of Das Institut und der Arbeitskreis „Moderne im Rheinland“ bedanken sich bei dem Kollegen Jürgen Wiener

Von der Bebauung der Region