Michaela Wuensch | Heinrich Heine University Düsseldorf (original) (raw)
Books by Michaela Wuensch
Papers by Michaela Wuensch
The article deals with techniques of the uncanny that are used in horror films, especially in mov... more The article deals with techniques of the uncanny that are used in horror films, especially in movies that show frames within the image frame and particularly frames of television sets. The author situates the concrete device of framing in the context of medial technology and intermediality, not least the mediality of the television, its representation in movies and the resultant uncanny aspects. Distinctions are then made between the uncanny and anxiety with regard to the effects of framing, especially in relation to the specific status of a framed gaze. The author uses examples from Japanese and US-American horror films.
Lima Sayeds 2017 im Fach Amerikanistik eingereichte und 2019 veroffentlichte Dissertation widmet ... more Lima Sayeds 2017 im Fach Amerikanistik eingereichte und 2019 veroffentlichte Dissertation widmet sich dem Rassismus im US-amerikanischen Film des vermeintlich 'post-rassistischen' Jahrzehnts der Wahl Barack Obamas zum Prasidenten der Vereinigten Staaten. Sayed argumentiert, dass auch nach 2008 nicht-Weise US-Burger*innen[1] nach wie vor institutionell benachteiligt wurden und sich dieser Rassismus auch im Film niederschlage. Filmische Texte begreift die Autorin dabei als "Ausdrucksflache gesellschaftlich zirkulierender Annahmen, Einstellungen und Tendenzen" (S. 9), die soziokulturelle Praktiken, Werte und Probleme freizulegen vermogen, aber auch selbst erschaffen. Sayed analysiert beispielhaft die amerikanischen Filme Crash (2004), Monster’s Ball (2001), Gran Torino (2008) und The Visitor (2007) im Hinblick auf "Reprasentationen der Identitatsstiftung" (S. 11) und um ihre Frage zu beantworten, inwiefern sich die Darstellung einer post racial society im Fi...
The article explores the affinity of comedy for repetition, analyzing particularly the sitcom Cur... more The article explores the affinity of comedy for repetition, analyzing particularly the sitcom Curb Your Enthusiasm (Creator: Larry David, HBO 2000-2011), a comedy series on the life of the co-creator and writer of Seinfeld , Larry David, who plays himself. Sitcoms in general have been assessed as a conservative form of television in regard to its repetitive form, its contents, and stereotypes. Through an analysis of Curb , I will reevaluate this appraisal in regard to racial and especially to anti-Semitic stereotypes.
Folterbilder und -narrationen, 2013
Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie, 2016
Medienwissenschaft kann sich dem Fernsehen auf verschiedene Weisen nähern, um zu bestimmen, um we... more Medienwissenschaft kann sich dem Fernsehen auf verschiedene Weisen nähern, um zu bestimmen, um welche Art von Medium es sich handelt, was es ist oder sein kann. Im Folgenden sollen zwei mögliche Richtungen skizziert werden, wie sie sich in der inzwischen umfangreichen medienphilosophischen Literatur zum Fernsehen finden und die sich mit Blick auf mechane auf der einen und techne auf der anderen Seite präzisieren lassen.
Genre und Serie, 2015
Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen M... more Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen Musikgenres besonders sexistisch ist, als auch gegen die Vorstellung, dass Rapper*innen und R&B-Künstler*innen die afro-amerikanische Community als solche vertreten. Es werden zwar verschiedene Positionen vor dem Hintergrund der Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in den USA aufgezeigt, es soll allerdings auch deutlich werden, dass diese ambivalent und unterschiedlich mit Herrschaftsstrukturen umgehen. Dabei werden zum Beispiel Texte, Videos und Performances von Mary J. Blige, Rihanna, Beyoncé, Dave Chappelle und Artur Jafa diskutiert. Das HipHop-Genre eignet sich scheinbar besonders gut, um die Bedeutung von Race innerhalb eines bestimmten Genres zu untersuchen, da das Genre als solches lange Zeit als Sprachrohr der Schwarzen Ghettokultur galt und teilweise immer noch gilt. Auch im Rahmen der Critical Race Theory kam es in der Diskussion um HipHop zu Kontroversen und unterschiedlich ausfallenden Interpretationen. Insbesondere Teile der deutschsprachigen Rezeption von HipHop haben diese vermeintliche Authentizität und Übereinstimmung von Repräsentant (Rapper) und Identität (Schwarzsein und Armsein) sehr affirmiert, während der Umgang mit Sex und Gender aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Genres übermäßig stark M. Wünsch (B)
Kunst der Serie, 2010
Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek ver... more Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht § § 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten.
[rezens.tfm], Nov 15, 2018
Intertextualität ist bislang in der Filmtheorie explizit wenig bearbeitet worden, kann jedoch auf... more Intertextualität ist bislang in der Filmtheorie explizit wenig bearbeitet worden, kann jedoch auf verschiedene filmische Formate wie Romanadaptionen, Remakes und Filmserien wie auch auf das allgemeine Verhältnis zwischen Film und Welt, einschließlich der in ihr existierenden Texte bezogen werden. Der Text beschränkt sich jedoch weitgehend auf eine engere Definition und legt anhand von Beispielen die theoretischen Diskussionen um Adaptionen, Remakes und Filmserien, sowie intertextuelle Referenzen zu Literatur und Fernsehen dar.
Genre und Race
Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen M... more Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen Musikgenres besonders sexistisch ist, als auch gegen die Vorstellung, dass Rapper*innen und R&B-Künstler*innen die afro-amerikanische Community als solche vertreten. Es werden zwar verschiedene Positionen vor dem Hintergrund der Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in den USA aufgezeigt, es soll allerdings auch deutlich werden, dass diese ambivalent und unterschiedlich mit Herrschaftsstrukturen umgehen. Dabei werden zum Beispiel Texte, Videos und Performances von Mary J. Blige, Rihanna, Beyoncé, Dave Chappelle und Artur Jafa diskutiert. Das HipHop-Genre eignet sich scheinbar besonders gut, um die Bedeutung von Race innerhalb eines bestimmten Genres zu untersuchen, da das Genre als solches lange Zeit als Sprachrohr der Schwarzen Ghettokultur galt und teilweise immer noch gilt. Auch im Rahmen der Critical Race Theory kam es in der Diskussion um HipHop zu Kontroversen und unterschiedlich ausfallenden Interpretationen. Insbesondere Teile der deutschsprachigen Rezeption von HipHop haben diese vermeintliche Authentizität und Übereinstimmung von Repräsentant (Rapper) und Identität (Schwarzsein und Armsein) sehr affirmiert, während der Umgang mit Sex und Gender aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Genres übermäßig stark M. Wünsch (B)
Wessen Wissen?
Wenn ein »Neuer Materialismus« diskutiert wird, wird die Psychoanalyse kaum einbezogen. Statt des... more Wenn ein »Neuer Materialismus« diskutiert wird, wird die Psychoanalyse kaum einbezogen. Statt dessen gilt vor allem die Psychoanalyse nach Jacques Lacan als besonders subjekt zentriert und sprachfokussiert, was aufgrund von Lacans Auseinandersetzung mit der Semiotik zwar nicht von der Hand zu weisen ist, jedoch kann man auch diese als ›materialistisch‹ begreifen, wie im Verlauf dieses Beitrags gezeigt werden soll. Da es einige gemeinsame Themen der Lacan�schen Psychoanalyse mit den Texten von Auto rinnen wie Donna Haraway oder Karen Barad gibt, z. B. eine Auseinandersetzung mit der Wissen schafts geschichte, Atomismus und der Materialität und Handlungsmacht der Dinge und Objekte, sollen die unterschiedlichen Positionen in ein Verhältnis gesetzt werden. Dinge, Objekte, Modelle Während im Neuen Materialismus die Aufhebung der Trennungen von Natur und Kultur, Mensch und Tier affirmiert wird, die seit der modernen technisierten Wissenschaft korrodieren, wie etwa Donna Haraway behauptet, 1 folgt Lacan scheinbar einem Modell der linearen Entwicklung vom ›primitiven‹, ›naturnahen‹ Denken hin zu einer aufgeklärten Ordnung. Doch gerade dieses »historische Narrativ« ist für Haraway durch die technisierte Wissenschaft der Moderne obsolet geworden. 2 Auch wenn Lacan die Vorstellung einer Handlungsmacht der Natur der Vormoderne zuschreibt, betont er wie Haraway die Wirkmacht von Metaphern: »Das Signifikante in der Natur wird aufgerufen durch das Signifikante der Beschwörungsformel. Es wird metaphorisch mobilisiert. Das DING, insofern es spricht, antwortet auf unsere flehentlichen Bitten.« 3 Man könnte Lacans Überlegungen an dieser Stelle durchaus ein Primat der Sprache vorwerfen, denn erst die Sprache belebt die Dinge und so schreibt er auch: »Durchaus im Signifikantenmodus erscheint, was in der Natur zu mobilisieren ist: Donner und Regen, Himmelserscheinungen und Wunder. Alles ist hier gemäß den anatomischen Beziehungen zu ordnen, in denen sich die Sprache strukturiert.« 4 Während Lacan zunächst auf die ›magische‹ Wirkung rekurriert, die Metaphern für die spirituell geprägten (oder psychotischen) Subjekte hat, hebt Haraway auf den »prägenden Einfluss von Metaphern für die Gestaltung von Experimentalanordnungen und die Formulierung theoretischer Erklärungsmodelle« ab, 5 die die Imaginationen und Emotionen der Theoriebildung prägen. So führt Haraway am Beispiel der Vorstellung des Gens als Ding aus, wie die Natur im Beziehungsgefüge der Wissensproduktion als Substanz gedacht wird. 6 Vielleicht besteht die entscheidende Herausforderung von Gen technologie und der damit verbundenen Reproduktionstechnolo gien darin, dass sie unser Vertrauen in die Naturhaftigkeit unserer Körper […] erschüttern. Die Unterscheidungen zwischen natür lich und künstlich erhalten in den modernen Wissenschaften eine vollkommen neue Struktur […]. 7
The article deals with techniques of the uncanny that are used in horror films, especially in mov... more The article deals with techniques of the uncanny that are used in horror films, especially in movies that show frames within the image frame and particularly frames of television sets. The author situates the concrete device of framing in the context of medial technology and intermediality, not least the mediality of the television, its representation in movies and the resultant uncanny aspects. Distinctions are then made between the uncanny and anxiety with regard to the effects of framing, especially in relation to the specific status of a framed gaze. The author uses examples from Japanese and US-American horror films.
Lima Sayeds 2017 im Fach Amerikanistik eingereichte und 2019 veroffentlichte Dissertation widmet ... more Lima Sayeds 2017 im Fach Amerikanistik eingereichte und 2019 veroffentlichte Dissertation widmet sich dem Rassismus im US-amerikanischen Film des vermeintlich 'post-rassistischen' Jahrzehnts der Wahl Barack Obamas zum Prasidenten der Vereinigten Staaten. Sayed argumentiert, dass auch nach 2008 nicht-Weise US-Burger*innen[1] nach wie vor institutionell benachteiligt wurden und sich dieser Rassismus auch im Film niederschlage. Filmische Texte begreift die Autorin dabei als "Ausdrucksflache gesellschaftlich zirkulierender Annahmen, Einstellungen und Tendenzen" (S. 9), die soziokulturelle Praktiken, Werte und Probleme freizulegen vermogen, aber auch selbst erschaffen. Sayed analysiert beispielhaft die amerikanischen Filme Crash (2004), Monster’s Ball (2001), Gran Torino (2008) und The Visitor (2007) im Hinblick auf "Reprasentationen der Identitatsstiftung" (S. 11) und um ihre Frage zu beantworten, inwiefern sich die Darstellung einer post racial society im Fi...
The article explores the affinity of comedy for repetition, analyzing particularly the sitcom Cur... more The article explores the affinity of comedy for repetition, analyzing particularly the sitcom Curb Your Enthusiasm (Creator: Larry David, HBO 2000-2011), a comedy series on the life of the co-creator and writer of Seinfeld , Larry David, who plays himself. Sitcoms in general have been assessed as a conservative form of television in regard to its repetitive form, its contents, and stereotypes. Through an analysis of Curb , I will reevaluate this appraisal in regard to racial and especially to anti-Semitic stereotypes.
Folterbilder und -narrationen, 2013
Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie, 2016
Medienwissenschaft kann sich dem Fernsehen auf verschiedene Weisen nähern, um zu bestimmen, um we... more Medienwissenschaft kann sich dem Fernsehen auf verschiedene Weisen nähern, um zu bestimmen, um welche Art von Medium es sich handelt, was es ist oder sein kann. Im Folgenden sollen zwei mögliche Richtungen skizziert werden, wie sie sich in der inzwischen umfangreichen medienphilosophischen Literatur zum Fernsehen finden und die sich mit Blick auf mechane auf der einen und techne auf der anderen Seite präzisieren lassen.
Genre und Serie, 2015
Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen M... more Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen Musikgenres besonders sexistisch ist, als auch gegen die Vorstellung, dass Rapper*innen und R&B-Künstler*innen die afro-amerikanische Community als solche vertreten. Es werden zwar verschiedene Positionen vor dem Hintergrund der Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in den USA aufgezeigt, es soll allerdings auch deutlich werden, dass diese ambivalent und unterschiedlich mit Herrschaftsstrukturen umgehen. Dabei werden zum Beispiel Texte, Videos und Performances von Mary J. Blige, Rihanna, Beyoncé, Dave Chappelle und Artur Jafa diskutiert. Das HipHop-Genre eignet sich scheinbar besonders gut, um die Bedeutung von Race innerhalb eines bestimmten Genres zu untersuchen, da das Genre als solches lange Zeit als Sprachrohr der Schwarzen Ghettokultur galt und teilweise immer noch gilt. Auch im Rahmen der Critical Race Theory kam es in der Diskussion um HipHop zu Kontroversen und unterschiedlich ausfallenden Interpretationen. Insbesondere Teile der deutschsprachigen Rezeption von HipHop haben diese vermeintliche Authentizität und Übereinstimmung von Repräsentant (Rapper) und Identität (Schwarzsein und Armsein) sehr affirmiert, während der Umgang mit Sex und Gender aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Genres übermäßig stark M. Wünsch (B)
Kunst der Serie, 2010
Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek ver... more Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht § § 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten.
[rezens.tfm], Nov 15, 2018
Intertextualität ist bislang in der Filmtheorie explizit wenig bearbeitet worden, kann jedoch auf... more Intertextualität ist bislang in der Filmtheorie explizit wenig bearbeitet worden, kann jedoch auf verschiedene filmische Formate wie Romanadaptionen, Remakes und Filmserien wie auch auf das allgemeine Verhältnis zwischen Film und Welt, einschließlich der in ihr existierenden Texte bezogen werden. Der Text beschränkt sich jedoch weitgehend auf eine engere Definition und legt anhand von Beispielen die theoretischen Diskussionen um Adaptionen, Remakes und Filmserien, sowie intertextuelle Referenzen zu Literatur und Fernsehen dar.
Genre und Race
Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen M... more Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen Musikgenres besonders sexistisch ist, als auch gegen die Vorstellung, dass Rapper*innen und R&B-Künstler*innen die afro-amerikanische Community als solche vertreten. Es werden zwar verschiedene Positionen vor dem Hintergrund der Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in den USA aufgezeigt, es soll allerdings auch deutlich werden, dass diese ambivalent und unterschiedlich mit Herrschaftsstrukturen umgehen. Dabei werden zum Beispiel Texte, Videos und Performances von Mary J. Blige, Rihanna, Beyoncé, Dave Chappelle und Artur Jafa diskutiert. Das HipHop-Genre eignet sich scheinbar besonders gut, um die Bedeutung von Race innerhalb eines bestimmten Genres zu untersuchen, da das Genre als solches lange Zeit als Sprachrohr der Schwarzen Ghettokultur galt und teilweise immer noch gilt. Auch im Rahmen der Critical Race Theory kam es in der Diskussion um HipHop zu Kontroversen und unterschiedlich ausfallenden Interpretationen. Insbesondere Teile der deutschsprachigen Rezeption von HipHop haben diese vermeintliche Authentizität und Übereinstimmung von Repräsentant (Rapper) und Identität (Schwarzsein und Armsein) sehr affirmiert, während der Umgang mit Sex und Gender aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Genres übermäßig stark M. Wünsch (B)
Wessen Wissen?
Wenn ein »Neuer Materialismus« diskutiert wird, wird die Psychoanalyse kaum einbezogen. Statt des... more Wenn ein »Neuer Materialismus« diskutiert wird, wird die Psychoanalyse kaum einbezogen. Statt dessen gilt vor allem die Psychoanalyse nach Jacques Lacan als besonders subjekt zentriert und sprachfokussiert, was aufgrund von Lacans Auseinandersetzung mit der Semiotik zwar nicht von der Hand zu weisen ist, jedoch kann man auch diese als ›materialistisch‹ begreifen, wie im Verlauf dieses Beitrags gezeigt werden soll. Da es einige gemeinsame Themen der Lacan�schen Psychoanalyse mit den Texten von Auto rinnen wie Donna Haraway oder Karen Barad gibt, z. B. eine Auseinandersetzung mit der Wissen schafts geschichte, Atomismus und der Materialität und Handlungsmacht der Dinge und Objekte, sollen die unterschiedlichen Positionen in ein Verhältnis gesetzt werden. Dinge, Objekte, Modelle Während im Neuen Materialismus die Aufhebung der Trennungen von Natur und Kultur, Mensch und Tier affirmiert wird, die seit der modernen technisierten Wissenschaft korrodieren, wie etwa Donna Haraway behauptet, 1 folgt Lacan scheinbar einem Modell der linearen Entwicklung vom ›primitiven‹, ›naturnahen‹ Denken hin zu einer aufgeklärten Ordnung. Doch gerade dieses »historische Narrativ« ist für Haraway durch die technisierte Wissenschaft der Moderne obsolet geworden. 2 Auch wenn Lacan die Vorstellung einer Handlungsmacht der Natur der Vormoderne zuschreibt, betont er wie Haraway die Wirkmacht von Metaphern: »Das Signifikante in der Natur wird aufgerufen durch das Signifikante der Beschwörungsformel. Es wird metaphorisch mobilisiert. Das DING, insofern es spricht, antwortet auf unsere flehentlichen Bitten.« 3 Man könnte Lacans Überlegungen an dieser Stelle durchaus ein Primat der Sprache vorwerfen, denn erst die Sprache belebt die Dinge und so schreibt er auch: »Durchaus im Signifikantenmodus erscheint, was in der Natur zu mobilisieren ist: Donner und Regen, Himmelserscheinungen und Wunder. Alles ist hier gemäß den anatomischen Beziehungen zu ordnen, in denen sich die Sprache strukturiert.« 4 Während Lacan zunächst auf die ›magische‹ Wirkung rekurriert, die Metaphern für die spirituell geprägten (oder psychotischen) Subjekte hat, hebt Haraway auf den »prägenden Einfluss von Metaphern für die Gestaltung von Experimentalanordnungen und die Formulierung theoretischer Erklärungsmodelle« ab, 5 die die Imaginationen und Emotionen der Theoriebildung prägen. So führt Haraway am Beispiel der Vorstellung des Gens als Ding aus, wie die Natur im Beziehungsgefüge der Wissensproduktion als Substanz gedacht wird. 6 Vielleicht besteht die entscheidende Herausforderung von Gen technologie und der damit verbundenen Reproduktionstechnolo gien darin, dass sie unser Vertrauen in die Naturhaftigkeit unserer Körper […] erschüttern. Die Unterscheidungen zwischen natür lich und künstlich erhalten in den modernen Wissenschaften eine vollkommen neue Struktur […]. 7
Wissenssümpfe, 2016
Michaela Wunsch widmet sich in ihrem Beitrag den beiden ersten Staffeln von True Detective, indem... more Michaela Wunsch widmet sich in ihrem Beitrag den beiden ersten Staffeln von True Detective, indem sie zwei zentrale Aspekte analysiert, namlich das detektivische und polizeiliche Vorgehen und die „rassische“ Zugehorigkeit der Charaktere der Serie, wobei sie zeigen kann, dass sich letztere in beiden Staffeln durch eine (durchaus uberraschende) Abwesenheit von Diversitat auszeichnet. Vor diesem Hintergrund argumentiert die Autorin uberzeugend, dass das dominante Thema der Serie darin besteht, die weise Mannlichkeit als prekar und im Abstieg befindlich zu beschreiben.
Phantasmata, 2010
Michaela Wünsch, »Mediale Techniken des Unheimlichen und der Angst«, in Phantasmata: Techniken d... more Michaela Wünsch, »Mediale Techniken des Unheimlichen und der
Angst«, in Phantasmata: Techniken des Unheimlichen, hg. v. Martin
Doll, Rupert Gaderer, Fabio Camilletti und Jan Niklas Howe, Cultural
Inquiry, 3 (Wien: Turia + Kant, 2010), S. 95–111 <https://doi.org/
10.25620/ci-03_06>
International Journal of the Image , 2011
The following article deals with cinematic techniques which provide feelings of the uncanny that ... more The following article deals with cinematic techniques which provide feelings of the uncanny that are used in horror films, particularly in the stalker film, Halloween (USA 1978, R: John Carpenter). The concrete device of framing will first be situated in the context of medial technology and mediality. Distinctions will then be made between the uncanny and anxiety with regard to the effects of framing, especially in relation to the objects within the frame and the specific status of the frame. The final part of the article will contextualise this discussion in relation to the concept of “Whiteness”, understood as an object of anxiety, and its application to the figure of the serial killer.
Heterotopien Perspektiven der intermedialen Ästhetik.
Television] worlds the world as an englobing, endless series of images.
Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten. Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs "Das Wissen der Künste" herausgegeben von Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, 2020
Wenn ein »Neuer Materialismus« diskutiert wird, wird die Psycho-analyse kaum einbezogen. ... more Wenn ein »Neuer Materialismus« diskutiert wird, wird die Psycho-analyse kaum einbezogen. Stattdessen gilt vor allem die Psychoanalyse nach Jacques Lacan als besonders subjektzentriert und sprachfokussiert, was auf-grund von Lacans Auseinandersetzung mit der Semiotik zwar nicht von der Hand zu weisen ist, jedoch kann man auch diese als ›materialistisch‹ begreifen, wie im Verlauf dieses Beitrags gezeigt werden soll. Da es einige gemeinsame Themen der Lacan�schen Psychoanalyse mit den Texten von Autorinnen wie Donna Haraway oder Karen Barad gibt, z.B. eine Auseinandersetzung mit der Wissenschaftsgeschichte, Atomismus und der Materialität und Handlungs-macht der Dinge und Objekte, sollen die unterschiedlichen Positionen in ein Verhältnis gesetzt werden.
Genre und Race, 2021
Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen M... more Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen Musikgenres besonders sexistisch ist, als auch gegen die Vorstellung, dass Rapper*innen und R&B-Künstler*innen die afro-amerikanische Community als solche vertreten. Es werden zwar verschiedene Positionen vor dem Hintergrund der Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in den USA aufgezeigt, es soll allerdings auch deutlich werden, dass diese ambivalent und unterschiedlich mit Herrschaftsstrukturen umgehen. Dabei werden zum Beispiel Texte, Videos und Performances von Mary J. Blige, Rihanna, Beyoncé, Dave Chappelle und Artur Jafa diskutiert. Das HipHop-Genre eignet sich scheinbar besonders gut, um die Bedeutung von Race innerhalb eines bestimmten Genres zu untersuchen, da das Genre als solches lange Zeit als Sprachrohr der Schwarzen Ghettokultur galt und teilweise immer noch gilt. Auch im Rahmen der Critical Race Theory kam es in der Diskussion um HipHop zu Kontroversen und unterschiedlich ausfallenden Interpretationen. Insbesondere Teile der deutschsprachigen Rezeption von HipHop haben diese vermeintliche Authentizität und Übereinstimmung von Repräsentant (Rapper) und Identität (Schwarzsein und Armsein) sehr affirmiert, während der Umgang mit Sex und Gender aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Genres übermäßig stark M. Wünsch (B)
Poetische Wiedergänger, 2005
Michaela Wünsch "Von Vampiren und anderen Degenerierten. Dracula im Kontext moderner Entartungsdi... more Michaela Wünsch "Von Vampiren und anderen Degenerierten. Dracula im Kontext moderner Entartungsdiskurse", in: Julia Bertschick/Christa Tuczay (Hg.): Poetische Wiedergänger. Deutschsprachige Vampirismus-Diskurse vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Tübingen: Francke-Verlag 2005, S. 217-233. Michaela Wünsch, Von Vampiren und anderen Degenerierten. Dracula im Kontext moderner Entartungsdiskurse. "Wie Fledermäuse in alten Thürmen so hausen sie im stolzen Bau der von ihnen fertig vorgefundenen Gesittung." 1 Die Rede ist von den ‚Entarteten' des Fin de Siècle, vor denen Max Nordau ähnlich eindringlich warnte, wie Bram Stoker vor dem fremden Eindringling aus dem Osten in dem Vampirroman Dracula. Das Bild des ‚Entarteten' als parasitärem ‚Schmarotzer' gleicht nicht nur dem blutsaugenden Grafen, sondern auch zeitgenössischen antisemitischen Stereotypen. Wie sich an Stokers Dracula insbesondere deutschsprachige Diskurse um ‚Entartung' und Antisemitismus ablesen lassen, soll auf den folgenden Seiten gezeigt werden.
Wissenssümpfe. Die Fernsehserie ‚True Detective’ aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive., 2017
Der folgende Text versucht, zwei Aspekte der Serie True Detective miteinander zu verbinden, die a... more Der folgende Text versucht, zwei Aspekte der Serie True Detective miteinander zu verbinden, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen: das detektivische und polizeiliche Vorgehen und die "rassische" Zugehörigkeit der Charaktere der Serie, die sich vor allem durch eine Abwesenheit von Diversität auszeichnet. Dabei werden die beiden Staffeln nicht in ihrer Gesamtheit behandelt, sondern exemplarisch untersucht. © Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 M. Arenhövel et al. (Hrsg.), Wissenssümpfe,
Handbuch Filmtheorie, 2016
Intertextualität ist bislang in der Filmtheorie explizit wenig bearbeitet worden, kann jedoch auf... more Intertextualität ist bislang in der Filmtheorie explizit wenig bearbeitet worden,
kann jedoch auf verschiedene
fi
lmische Formate wie Romanadaptionen, Rema-
kes und Filmserien wie auch auf das allgemeine Verhältnis zwischen Film und
Welt, einschließlich der in ihr existierenden Texte bezogen werden. Der Text beschränkt sich jedoch weitgehend auf eine engere De
finition und legt anhand von Beispielen die theoretischen Diskussionen um Adaptionen, Remakes und
Filmserien, sowie intertextuelle Referenzen zu Literatur und Fernsehen dar
Texte zur Kunst, 2020
Die Diagnose vom Ende der großen Erzählungen übersieht, dass schon die Widerstandsgeschichte afri... more Die Diagnose vom Ende der großen Erzählungen übersieht, dass schon die Widerstandsgeschichte afrikanischer Sklav*innen keine lineare und heroische war. Anders als die westlich-europäischen Universalismen der Aufklärung, des Idealismus und des Humanismus muss die Geschichte Afrikas im Anschluss an Autor*innen wie Saidiya Hartman und Hortense Spiller vielmehr als Assemblage aus Anekdoten, mündlichen Überlieferungen und Gerüchten verstanden werden. Ganz im Sinne einer solchen Assemblage fungieren auch die Arbeiten der Künstlerin und Schriftstellerin Kameelah Janan Rasheed, deren erste deutsche Einzelausstellung Michaela Wünsch besucht hat.
H-Soz-Kult, 2018