Alexander Antony | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (original) (raw)
Books by Alexander Antony
In welcher Hinsicht können körperlich-leibliche Erfahrungen als Teil sozialer Aktivitäten verstan... more In welcher Hinsicht können körperlich-leibliche Erfahrungen als Teil sozialer Aktivitäten verstanden werden und wie kann man sie sozialwissenschaftlich untersuchen? Unter Rückgriff auf den klassischen Pragmatismus, insbesondere John Dewey, und soziologische Praxistheorien leistet Alexander Antony einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen. Er entwickelt eine Soziologie leiblicher Praxis, welche Sozialtheorie, methodologische Reflexion und die Erforschung der Produktion ge- und erlebter Körperlichkeit miteinander verschränkt. Empirisch widmet sich das Buch aus einer diskursanalytischen und ethnographischen Perspektive der Praktik der Atemarbeit, einem „ganzheitlichen“ Therapie- und Selbsterfahrungsangebot. Die Atemarbeit zielt darauf, eine bewusst erlebte leibliche Selbstbezüglichkeit zu etablieren, um derart körperliches, psychisches und seelisch-spirituelles Wohlbefinden zu befördern. Auf unterschiedlichen Analyseebenen spürt der Autor der Frage nach, wie individuelles leibliches Erleben und die diskursive und soziomaterielle Produktion von Erfahrungssituationen zusammenspielen. Die zentrale Einsicht: Sozialität geht buchstäblich unter die Haut.
Edited Volume by Alexander Antony
Adloff, Frank; Antony, Alexander; Sebald, Gerd (Hg.) (2016): Handlungs- und Interaktionskrisen. Sonderheft 14 der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie. Wiesbaden: Springer VS., 2016
Nicht nur die Betrachtung ‚großer‘ gesellschaftlicher, sondern auch ‚kleiner‘, alltäglicher Krise... more Nicht nur die Betrachtung ‚großer‘ gesellschaftlicher, sondern auch ‚kleiner‘, alltäglicher Krisen hat der Soziologie immer wieder theoretische wie methodologische Impulse geliefert. Allerdings wurden letztere bisher kaum Gegenstand einer systematischen Beschäftigung. Der Band möchte einen Beitrag zur analytischen Durchdringung und empirischen Analyse dieser ‚kleinen‘ Krisen leisten. Mit unterschiedlichen Zielsetzungen und aus verschiedenen theoretischen Perspektiven (u.a. Ethnomethodologie, Praxistheorie und Wissenssoziologie) behandeln die hier versammelten Aufsätze Handlungs- und Interaktionskrisen. Sie blicken auf Prozesse der Krisenentstehung, auf deren Vermeidung, wie auch auf Versuche zu deren Bewältigung. Neben konzeptuellen und methodologischen Beiträgen reicht die Bandbreite der materialen Analysen von der Untersuchung des Umgangs mit Demenzkranken bis hin zu Studien über künstlerische und politische Praxis.
Papers by Alexander Antony
Symbolic Interaction, 2022
In this article, we argue for making the frequently invoked notion of "crises of journalism" itse... more In this article, we argue for making the frequently invoked notion of "crises of journalism" itself the proper subject of sociological analysis. Based on a case study of a public controversy over an adversarial TV interview with a well-known politician on Austria's public service broadcaster ORF, we provide an analysis of the practical use of crisis claims in metajournalistic discourse. Drawing on ethnomethodology, interactionism, and situational analysis and suggesting the discursive trajectory as an analytic tool, we show that crisis accounts serve as an instrument of politicizing journalistic expertise, i.e., as a discursive strategy of mobilizing heterogeneous actors to impose interpretations of how journalism ought to be.
Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2019
Der Aufsatz verfolgt das Ziel, einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Soziologie der Kom... more Der Aufsatz verfolgt das Ziel, einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Soziologie der Kompetenz zu leisten. In Auseinandersetzung mit praxistheoretischen Ansätzen wird argumentiert, dass sich Prozesse der Kompetenzproduktion nicht in einem Demonstrieren körperlicher Fertigkeiten erschöpfen. Sie beruhen vielmehr auch darauf, dass das Tun im Hinblick auf seine normative Angemessenheit beurteilt wird. Das Potenzial einer solchen Perspektivierung wird zunächst anhand körper- und sportsoziologischer Studien vorgeführt. Diese fokussieren allerdings zumeist auf Tätigkeiten, in denen die Kompetenzproduktion primär bei den kommunikativen Dimensionen sozialer Praktiken ansetzt: Kompetenz wird gezeigt. Die Atemarbeit, eine körperorientierte Therapie- und Selbsterfahrungspraktik, stellt vor diesem Hintergrund einen theoretisch instruktiven Kontrastfall dar. Sie zeichnet sich durch Bewegungsarmut und eine Kultivierung leiblicher Selbstbezüglichkeit aus. Es gerät eine alternative Form der Kompetenzproduktion in den Blick, die gleichsam an den Rändern des Kommunikativen operiert: Kompetenz wird erspürt. / The paper provides a theoretical and empirical contribution to the sociology of competence. Building on practice theory approaches, it is argued that the enactment of competence is not limited to the demonstration of bodily skills. Rather, it is also based on an evaluation of practice with regard to its normative appropriateness. The analytic potential of such a theoretical approach is subsequently demonstrated by reference to studies in the sociology of the body and sports. These, however, mostly focus on activities in which competence production primarily concerns the communicative aspects of social practices: competence is displayed. Against this background, a contrasting empirical case is presented: breathwork, a body-oriented therapy and self-experience practice which is characterized by a lack of movement and the cultivation of bodily self-awareness. Thus, an alternative form of competence production that operates at the margins of communication comes into view: felt competence.
Burzan, Nicole (Hg.) (2019): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband\_2018/article/view/1024, 2019
Die Krisen und der drohende Bedeutungsverlust des Journalismus sind ein allgegenwärtiges Thema so... more Die Krisen und der drohende Bedeutungsverlust des Journalismus sind ein allgegenwärtiges Thema sowohl in der medialen Berichterstattung als auch in der sozialwissenschaftlichen Journalismusforschung (vgl. Alexander et al. 2016). Als zentrale Herausforderungen, denen sich der Journalismus gegenübersieht, gelten etwa die mit der Digitalisierung verbundene Verbreitung alternativer Informationsangebote, Kommerzialisierungs-und Boulevardisierungstendenzen sowie die zunehmende Kritik von politischer Seite, nicht zuletzt auch in ‚westlichen' Demokratien (Stichwort: fake news).
Poferl, Angelika; Pfadenhauer, Michaela (Hg.) (2018): Wissensrelationen. Beiträge und Debatten zum 2. Sektionskongress der Wissenssoziologie. Weinheim: Beltz Juventa, S. 512-522., 2018
Hitzler, Ronald; Klemm, Matthias; Kreher, Simone; Poferl, Angelika; Schröer, Norbert (Hg.) (2018): Herumschnüffeln - aufspüren - einfühlen. Ethnographie als 'hemdsärmelige' und reflexive Praxis. Essen: Oldib, S. 369-380.
Dietz, Hella; Nungesser, Frithjof; Pettenkofer, Andreas (Hg.) (2017): Pragmatismus und Theorien sozialer Praktiken. Vom Nutzen einer Theoriedifferenz. Fankfurt/Main: Campus.
Praxistheorien lassen sich als eine Denkbewegung chatakterisieren, die sich dutch eine krinsche B... more Praxistheorien lassen sich als eine Denkbewegung chatakterisieren, die sich dutch eine krinsche Befragung zentra.lú Annahmen >traditionellet< Handlungstheorien auszeichnet.2 Zum einen ist es die Iiritik an Handlungsmodellen, die dazu tendieren, die Bedeutung kognitiver und sprachLich"r Prozesse überzubetonen. Solche Ansätze neigten zu mentalistischen und intel-Iektualistischen schieflagen und einer vernachlässigung der Iiörpetlichkeit und Materialität des Handelns. Zum anderen wfud die analytische Fokussierung auf das handelnde Individuum als kleinste soziologische ,\nalyseeinheit in Frage gestellt. Zwat zeichnen sich auch praxeologische Zugange durch eine >>Anerkennung der Teilnehmerperspektive als unhintergehbares Moment des Praktischen< (y'olbers 201,12: 200) aus. Als methodologischer Ausgangspunkt dient jedoch nicht das singuläre Subjekt mit seinen ,\bsichten, Motiven und Sinnsetzungen, sondern vielmehr Praktiken, verstaflden als >kulturell vorstrukturiertefl way of doing in deten Vedaufsmuster sich Handelnde bei ihrem Tun verwickeln< (Flirschauer 201,6a: 46). Es srnd vot allem die Konsequenzetr, die ethnomethodologisch informierte (vgl. Lynch 2001) und reils an die Performativitätsdebatte anschließende (vgl. Volbers 2011b) praxistheoretische Zugänge aus den genânnren I3tikpunkten ziehen, mit denen ich mich im vorJiegenden Beitrag in konl verschiedene Personen haben unte¡schiedliche Textversionen kommentiert und mìr Hilfestellungen gegeben. Danken möchte ich Frank Adtoff, Tilo Grenz, Michael Hubrich, Satah Pntz und Basil Wiesse. überdies sei i¡sbesondete den Herausgcber*innen, die mich dazu ermutigt haben, die Anlage des Textes gündlich zu überdenken, für ihre hilfreichen .A.nmerkungen und die konsüuktive Kritlk ganz herzlich gc-da¡kt. 2 Für Überblicksdarstellungen zur Ptaxistheorie T¡zw. ztr Theorie sozialer Praktiken vgl.
Braun, Karl; Dieterich, Claus-Marco; Hengartner, Thomas; Tschofen, Bernhard (Hg.) (2017): Kulturen der Sinne. Zugänge zur Sensualität der sozialen Welt. Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 199-206.
Adloff, Frank; Antony, Alexander; Sebald, Gerd (Hg.) (2016): Handlungs- und Interaktionskrisen. Sonderheft 14 der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie. Wiesbaden: Springer VS, S. 1-15.
Zusammenfassung: Der Beitrag führt in die Thematik des Sonderhefts ein und schlägt eine idealtypi... more Zusammenfassung: Der Beitrag führt in die Thematik des Sonderhefts ein und schlägt eine idealtypische Systematisierung von Handlungs- und Interaktionskrisen vor. Ausgehend von einer Arbeitsdefinition werden exemplarisch Ansätze aufgegriffen und skizziert, in denen krisenhaften Situationen eine theoriesystematisch relevante Bedeutung zukommt. Auf dieser Grundlage und der Zusammenschau der im Sonderheft versammelten Beiträge werden drei analytische Perspektiven auf Handlungs-und Interaktionskrisen ausbuchstabiert: die Akteur_innenperspektive, die "distanzierte" Beobachter_innenperspektive und die Darstellungsperspektive. Abschließend wird dafür votiert, Handlungs-und Interaktionskrisen jenseits der dichotomen Unterscheidung von Mikro-und Makro-Phänomenen in den Blick zu nehmen. // Abstract: The article introduces the special issue’s subject-matter and suggests a working definition and systematization of action and interaction crises. Based on the volume’s contributions as well as an outline of selected approaches to crises as theoretically relevant phenomena, it identifies three distinct analytical perspectives: that of the actor(s), that of the detached observer, and one that focuses on the crisis’s representation. Any productive analysis of action and interaction crises, the authors argue, must move beyond the traditional micro-macro dichotomy.
Adloff, Frank; Gerund, Katharina; Kaldewey, David (eds.) (2015): Revealing Tacit Knowledge. Embodiment and Explication. Bielefeld: transcript, pp. 139-167.
2011). Kampffertigkeit. Eine Soziologie praktischen Wissens (Reihe: Qualitative Soziologie -Band ... more 2011). Kampffertigkeit. Eine Soziologie praktischen Wissens (Reihe: Qualitative Soziologie -Band 13). Stuttgart: Lucius & Lucius; VIII/204 Seiten; ISBN 978-3-8282-0539-0; 29,00€ Zusammenfassung: Die zunehmende Popularität praxeologischer Ansätze in den Sozialwissenschaften hat in den letzten Jahren zu einer verstärkten theoretischen Auseinandersetzung mit dem Konzept des impliziten Wissens geführt. Allerdings finden die theoretischen Diskussionen zum Thema oftmals entkoppelt von empirischen Arbeiten statt. Larissa SCHINDLER legt mit ihrem Buch "Kampffertigkeit. Eine Soziologie praktischen Wissens" eine ethnografische Studie zur praktischen Vermittlung impliziten Wissens im Rahmen von Ninjutsu-Kampfkunsttrainings vor. Neben einer detaillierten gegenstandsbezogenen Rekonstruktion der Praxis von Wissensvermittlungsprozessen in Ninjutsu-Klassen intendiert die Autorin, einen Beitrag zu allgemein-soziologischen Debatten zu leisten. Ich diskutiere in dem Review Essay die methodologischen Implikationen der Studie, versuche die analytisch-heuristischen Potenziale der Arbeit aufzuzeigen und identifiziere beispielhaft potenzielle theoretische Anschlussstellen für zukünftige Diskussionen. Zwar gelingt es SCHINDLER -so mein Fazit -nicht ganz, den eigenen theoretischen Ansprüchen gerecht zu werden, doch legt sie mit "Kampffertigkeit" eine stimulierende praxeologisch-mikrosoziologisch orientierte Studie vor, die über großes Anregungspotenzial für den theoretischen Diskurs verfügt.
Conference Reports by Alexander Antony
soziopolis.de, Jul 5, 2016
Im Rahmen des zweitägigen Workshops "Atmosphären und Stimmungen – Zur Hintergrundaffektivität des... more Im Rahmen des zweitägigen Workshops "Atmosphären und Stimmungen – Zur Hintergrundaffektivität des Sozialen", der im Februar 2015 in Erlangen stattgefunden hat, widmeten sich die Teilnehmenden aus interdisziplinärer Perspektive der Frage nach der Bedeutung von eher schwach konturierten affektiven Lagen wie Atmosphären und Stimmungen für Sozialität. Neben der Begründung und Diskussion der sozial-und kulturwissenschaftlichen Relevanz dieser affektiven Phänomene beschäftigten sich die Vorträge und die daran anschließenden Diskussionen vor allem mit theoretisch-konzeptuellen Fragestellungen sowie mit Problemen der methodischen Erfassung derartiger "Hintergrundaffektivitäten". Wir zeichnen im vorliegenden Tagungsbericht die diskutierten Problemstellungen nach und wagen einen Ausblick auf (potenzielle) zukünftige Diskussionen.
Call for Papers by Alexander Antony
Call for Abstracts für eine Ad-hoc-Gruppe am Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Sozio... more Call for Abstracts für eine Ad-hoc-Gruppe am Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie 2023 "Kritische Zeiten", 03-.05.07.2023, WU Wien
Call for Papers für eine Session der ÖGS-Sektion Körper- und Emotionssoziologie auf dem Kongress ... more Call for Papers für eine Session der ÖGS-Sektion Körper- und Emotionssoziologie auf dem Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie 2019 „Alles im Wandel? Dynamiken und Kontinuitäten moderner Gesellschaften“, 26.–28.09.2019, Salzburg
Call for Papers für eine Methoden-Session der ÖGS-Sektion Soziologische Methoden und Forschungsde... more Call for Papers für eine Methoden-Session der ÖGS-Sektion Soziologische Methoden und Forschungsdesigns auf dem Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie "Soziologie zwischen Theorie und Praxis", 07.-09.12.2017, Universität Graz
Call for Papers für die Ad-hoc-Gruppe "Affiziert-Sein - Produktionsweisen der Außeralltäglichkeit... more Call for Papers für die Ad-hoc-Gruppe "Affiziert-Sein - Produktionsweisen der Außeralltäglichkeit" am 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 26.-30.09.2016, Bamberg
Events by Alexander Antony
Das Wiener Netzwerk für Theorie und Methodologie lädt zur öffentlichen Vortragsreihe „Methodeninn... more Das Wiener Netzwerk für Theorie und Methodologie lädt zur öffentlichen Vortragsreihe „Methodeninnovationen. Aktuelle Debatten qualitativer Sozialforschung“. Die Vorträge widmen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln und vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer und methodologischer Zugänge aktuellen Debatten und Problemstellungen im Bereich qualitativer Sozialforschung. Verhandelt werden methodische Herausforderungen in Anbetracht aktueller Gegenstandsbereiche, Fragen der systematischen Triangulation unterschiedlicher method(olog)ischer Zugänge sowie Implikationen neuerer theoretischer Ansätze für die qualitative Forschung. weitere Informationen zum WNTM: https://wienernetzwerk.wordpress.com/
In welcher Hinsicht können körperlich-leibliche Erfahrungen als Teil sozialer Aktivitäten verstan... more In welcher Hinsicht können körperlich-leibliche Erfahrungen als Teil sozialer Aktivitäten verstanden werden und wie kann man sie sozialwissenschaftlich untersuchen? Unter Rückgriff auf den klassischen Pragmatismus, insbesondere John Dewey, und soziologische Praxistheorien leistet Alexander Antony einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen. Er entwickelt eine Soziologie leiblicher Praxis, welche Sozialtheorie, methodologische Reflexion und die Erforschung der Produktion ge- und erlebter Körperlichkeit miteinander verschränkt. Empirisch widmet sich das Buch aus einer diskursanalytischen und ethnographischen Perspektive der Praktik der Atemarbeit, einem „ganzheitlichen“ Therapie- und Selbsterfahrungsangebot. Die Atemarbeit zielt darauf, eine bewusst erlebte leibliche Selbstbezüglichkeit zu etablieren, um derart körperliches, psychisches und seelisch-spirituelles Wohlbefinden zu befördern. Auf unterschiedlichen Analyseebenen spürt der Autor der Frage nach, wie individuelles leibliches Erleben und die diskursive und soziomaterielle Produktion von Erfahrungssituationen zusammenspielen. Die zentrale Einsicht: Sozialität geht buchstäblich unter die Haut.
Adloff, Frank; Antony, Alexander; Sebald, Gerd (Hg.) (2016): Handlungs- und Interaktionskrisen. Sonderheft 14 der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie. Wiesbaden: Springer VS., 2016
Nicht nur die Betrachtung ‚großer‘ gesellschaftlicher, sondern auch ‚kleiner‘, alltäglicher Krise... more Nicht nur die Betrachtung ‚großer‘ gesellschaftlicher, sondern auch ‚kleiner‘, alltäglicher Krisen hat der Soziologie immer wieder theoretische wie methodologische Impulse geliefert. Allerdings wurden letztere bisher kaum Gegenstand einer systematischen Beschäftigung. Der Band möchte einen Beitrag zur analytischen Durchdringung und empirischen Analyse dieser ‚kleinen‘ Krisen leisten. Mit unterschiedlichen Zielsetzungen und aus verschiedenen theoretischen Perspektiven (u.a. Ethnomethodologie, Praxistheorie und Wissenssoziologie) behandeln die hier versammelten Aufsätze Handlungs- und Interaktionskrisen. Sie blicken auf Prozesse der Krisenentstehung, auf deren Vermeidung, wie auch auf Versuche zu deren Bewältigung. Neben konzeptuellen und methodologischen Beiträgen reicht die Bandbreite der materialen Analysen von der Untersuchung des Umgangs mit Demenzkranken bis hin zu Studien über künstlerische und politische Praxis.
Symbolic Interaction, 2022
In this article, we argue for making the frequently invoked notion of "crises of journalism" itse... more In this article, we argue for making the frequently invoked notion of "crises of journalism" itself the proper subject of sociological analysis. Based on a case study of a public controversy over an adversarial TV interview with a well-known politician on Austria's public service broadcaster ORF, we provide an analysis of the practical use of crisis claims in metajournalistic discourse. Drawing on ethnomethodology, interactionism, and situational analysis and suggesting the discursive trajectory as an analytic tool, we show that crisis accounts serve as an instrument of politicizing journalistic expertise, i.e., as a discursive strategy of mobilizing heterogeneous actors to impose interpretations of how journalism ought to be.
Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2019
Der Aufsatz verfolgt das Ziel, einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Soziologie der Kom... more Der Aufsatz verfolgt das Ziel, einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Soziologie der Kompetenz zu leisten. In Auseinandersetzung mit praxistheoretischen Ansätzen wird argumentiert, dass sich Prozesse der Kompetenzproduktion nicht in einem Demonstrieren körperlicher Fertigkeiten erschöpfen. Sie beruhen vielmehr auch darauf, dass das Tun im Hinblick auf seine normative Angemessenheit beurteilt wird. Das Potenzial einer solchen Perspektivierung wird zunächst anhand körper- und sportsoziologischer Studien vorgeführt. Diese fokussieren allerdings zumeist auf Tätigkeiten, in denen die Kompetenzproduktion primär bei den kommunikativen Dimensionen sozialer Praktiken ansetzt: Kompetenz wird gezeigt. Die Atemarbeit, eine körperorientierte Therapie- und Selbsterfahrungspraktik, stellt vor diesem Hintergrund einen theoretisch instruktiven Kontrastfall dar. Sie zeichnet sich durch Bewegungsarmut und eine Kultivierung leiblicher Selbstbezüglichkeit aus. Es gerät eine alternative Form der Kompetenzproduktion in den Blick, die gleichsam an den Rändern des Kommunikativen operiert: Kompetenz wird erspürt. / The paper provides a theoretical and empirical contribution to the sociology of competence. Building on practice theory approaches, it is argued that the enactment of competence is not limited to the demonstration of bodily skills. Rather, it is also based on an evaluation of practice with regard to its normative appropriateness. The analytic potential of such a theoretical approach is subsequently demonstrated by reference to studies in the sociology of the body and sports. These, however, mostly focus on activities in which competence production primarily concerns the communicative aspects of social practices: competence is displayed. Against this background, a contrasting empirical case is presented: breathwork, a body-oriented therapy and self-experience practice which is characterized by a lack of movement and the cultivation of bodily self-awareness. Thus, an alternative form of competence production that operates at the margins of communication comes into view: felt competence.
Burzan, Nicole (Hg.) (2019): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband\_2018/article/view/1024, 2019
Die Krisen und der drohende Bedeutungsverlust des Journalismus sind ein allgegenwärtiges Thema so... more Die Krisen und der drohende Bedeutungsverlust des Journalismus sind ein allgegenwärtiges Thema sowohl in der medialen Berichterstattung als auch in der sozialwissenschaftlichen Journalismusforschung (vgl. Alexander et al. 2016). Als zentrale Herausforderungen, denen sich der Journalismus gegenübersieht, gelten etwa die mit der Digitalisierung verbundene Verbreitung alternativer Informationsangebote, Kommerzialisierungs-und Boulevardisierungstendenzen sowie die zunehmende Kritik von politischer Seite, nicht zuletzt auch in ‚westlichen' Demokratien (Stichwort: fake news).
Poferl, Angelika; Pfadenhauer, Michaela (Hg.) (2018): Wissensrelationen. Beiträge und Debatten zum 2. Sektionskongress der Wissenssoziologie. Weinheim: Beltz Juventa, S. 512-522., 2018
Hitzler, Ronald; Klemm, Matthias; Kreher, Simone; Poferl, Angelika; Schröer, Norbert (Hg.) (2018): Herumschnüffeln - aufspüren - einfühlen. Ethnographie als 'hemdsärmelige' und reflexive Praxis. Essen: Oldib, S. 369-380.
Dietz, Hella; Nungesser, Frithjof; Pettenkofer, Andreas (Hg.) (2017): Pragmatismus und Theorien sozialer Praktiken. Vom Nutzen einer Theoriedifferenz. Fankfurt/Main: Campus.
Praxistheorien lassen sich als eine Denkbewegung chatakterisieren, die sich dutch eine krinsche B... more Praxistheorien lassen sich als eine Denkbewegung chatakterisieren, die sich dutch eine krinsche Befragung zentra.lú Annahmen >traditionellet< Handlungstheorien auszeichnet.2 Zum einen ist es die Iiritik an Handlungsmodellen, die dazu tendieren, die Bedeutung kognitiver und sprachLich"r Prozesse überzubetonen. Solche Ansätze neigten zu mentalistischen und intel-Iektualistischen schieflagen und einer vernachlässigung der Iiörpetlichkeit und Materialität des Handelns. Zum anderen wfud die analytische Fokussierung auf das handelnde Individuum als kleinste soziologische ,\nalyseeinheit in Frage gestellt. Zwat zeichnen sich auch praxeologische Zugange durch eine >>Anerkennung der Teilnehmerperspektive als unhintergehbares Moment des Praktischen< (y'olbers 201,12: 200) aus. Als methodologischer Ausgangspunkt dient jedoch nicht das singuläre Subjekt mit seinen ,\bsichten, Motiven und Sinnsetzungen, sondern vielmehr Praktiken, verstaflden als >kulturell vorstrukturiertefl way of doing in deten Vedaufsmuster sich Handelnde bei ihrem Tun verwickeln< (Flirschauer 201,6a: 46). Es srnd vot allem die Konsequenzetr, die ethnomethodologisch informierte (vgl. Lynch 2001) und reils an die Performativitätsdebatte anschließende (vgl. Volbers 2011b) praxistheoretische Zugänge aus den genânnren I3tikpunkten ziehen, mit denen ich mich im vorJiegenden Beitrag in konl verschiedene Personen haben unte¡schiedliche Textversionen kommentiert und mìr Hilfestellungen gegeben. Danken möchte ich Frank Adtoff, Tilo Grenz, Michael Hubrich, Satah Pntz und Basil Wiesse. überdies sei i¡sbesondete den Herausgcber*innen, die mich dazu ermutigt haben, die Anlage des Textes gündlich zu überdenken, für ihre hilfreichen .A.nmerkungen und die konsüuktive Kritlk ganz herzlich gc-da¡kt. 2 Für Überblicksdarstellungen zur Ptaxistheorie T¡zw. ztr Theorie sozialer Praktiken vgl.
Braun, Karl; Dieterich, Claus-Marco; Hengartner, Thomas; Tschofen, Bernhard (Hg.) (2017): Kulturen der Sinne. Zugänge zur Sensualität der sozialen Welt. Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 199-206.
Adloff, Frank; Antony, Alexander; Sebald, Gerd (Hg.) (2016): Handlungs- und Interaktionskrisen. Sonderheft 14 der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie. Wiesbaden: Springer VS, S. 1-15.
Zusammenfassung: Der Beitrag führt in die Thematik des Sonderhefts ein und schlägt eine idealtypi... more Zusammenfassung: Der Beitrag führt in die Thematik des Sonderhefts ein und schlägt eine idealtypische Systematisierung von Handlungs- und Interaktionskrisen vor. Ausgehend von einer Arbeitsdefinition werden exemplarisch Ansätze aufgegriffen und skizziert, in denen krisenhaften Situationen eine theoriesystematisch relevante Bedeutung zukommt. Auf dieser Grundlage und der Zusammenschau der im Sonderheft versammelten Beiträge werden drei analytische Perspektiven auf Handlungs-und Interaktionskrisen ausbuchstabiert: die Akteur_innenperspektive, die "distanzierte" Beobachter_innenperspektive und die Darstellungsperspektive. Abschließend wird dafür votiert, Handlungs-und Interaktionskrisen jenseits der dichotomen Unterscheidung von Mikro-und Makro-Phänomenen in den Blick zu nehmen. // Abstract: The article introduces the special issue’s subject-matter and suggests a working definition and systematization of action and interaction crises. Based on the volume’s contributions as well as an outline of selected approaches to crises as theoretically relevant phenomena, it identifies three distinct analytical perspectives: that of the actor(s), that of the detached observer, and one that focuses on the crisis’s representation. Any productive analysis of action and interaction crises, the authors argue, must move beyond the traditional micro-macro dichotomy.
Adloff, Frank; Gerund, Katharina; Kaldewey, David (eds.) (2015): Revealing Tacit Knowledge. Embodiment and Explication. Bielefeld: transcript, pp. 139-167.
2011). Kampffertigkeit. Eine Soziologie praktischen Wissens (Reihe: Qualitative Soziologie -Band ... more 2011). Kampffertigkeit. Eine Soziologie praktischen Wissens (Reihe: Qualitative Soziologie -Band 13). Stuttgart: Lucius & Lucius; VIII/204 Seiten; ISBN 978-3-8282-0539-0; 29,00€ Zusammenfassung: Die zunehmende Popularität praxeologischer Ansätze in den Sozialwissenschaften hat in den letzten Jahren zu einer verstärkten theoretischen Auseinandersetzung mit dem Konzept des impliziten Wissens geführt. Allerdings finden die theoretischen Diskussionen zum Thema oftmals entkoppelt von empirischen Arbeiten statt. Larissa SCHINDLER legt mit ihrem Buch "Kampffertigkeit. Eine Soziologie praktischen Wissens" eine ethnografische Studie zur praktischen Vermittlung impliziten Wissens im Rahmen von Ninjutsu-Kampfkunsttrainings vor. Neben einer detaillierten gegenstandsbezogenen Rekonstruktion der Praxis von Wissensvermittlungsprozessen in Ninjutsu-Klassen intendiert die Autorin, einen Beitrag zu allgemein-soziologischen Debatten zu leisten. Ich diskutiere in dem Review Essay die methodologischen Implikationen der Studie, versuche die analytisch-heuristischen Potenziale der Arbeit aufzuzeigen und identifiziere beispielhaft potenzielle theoretische Anschlussstellen für zukünftige Diskussionen. Zwar gelingt es SCHINDLER -so mein Fazit -nicht ganz, den eigenen theoretischen Ansprüchen gerecht zu werden, doch legt sie mit "Kampffertigkeit" eine stimulierende praxeologisch-mikrosoziologisch orientierte Studie vor, die über großes Anregungspotenzial für den theoretischen Diskurs verfügt.
soziopolis.de, Jul 5, 2016
Im Rahmen des zweitägigen Workshops "Atmosphären und Stimmungen – Zur Hintergrundaffektivität des... more Im Rahmen des zweitägigen Workshops "Atmosphären und Stimmungen – Zur Hintergrundaffektivität des Sozialen", der im Februar 2015 in Erlangen stattgefunden hat, widmeten sich die Teilnehmenden aus interdisziplinärer Perspektive der Frage nach der Bedeutung von eher schwach konturierten affektiven Lagen wie Atmosphären und Stimmungen für Sozialität. Neben der Begründung und Diskussion der sozial-und kulturwissenschaftlichen Relevanz dieser affektiven Phänomene beschäftigten sich die Vorträge und die daran anschließenden Diskussionen vor allem mit theoretisch-konzeptuellen Fragestellungen sowie mit Problemen der methodischen Erfassung derartiger "Hintergrundaffektivitäten". Wir zeichnen im vorliegenden Tagungsbericht die diskutierten Problemstellungen nach und wagen einen Ausblick auf (potenzielle) zukünftige Diskussionen.
Call for Abstracts für eine Ad-hoc-Gruppe am Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Sozio... more Call for Abstracts für eine Ad-hoc-Gruppe am Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie 2023 "Kritische Zeiten", 03-.05.07.2023, WU Wien
Call for Papers für eine Session der ÖGS-Sektion Körper- und Emotionssoziologie auf dem Kongress ... more Call for Papers für eine Session der ÖGS-Sektion Körper- und Emotionssoziologie auf dem Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie 2019 „Alles im Wandel? Dynamiken und Kontinuitäten moderner Gesellschaften“, 26.–28.09.2019, Salzburg
Call for Papers für eine Methoden-Session der ÖGS-Sektion Soziologische Methoden und Forschungsde... more Call for Papers für eine Methoden-Session der ÖGS-Sektion Soziologische Methoden und Forschungsdesigns auf dem Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie "Soziologie zwischen Theorie und Praxis", 07.-09.12.2017, Universität Graz
Call for Papers für die Ad-hoc-Gruppe "Affiziert-Sein - Produktionsweisen der Außeralltäglichkeit... more Call for Papers für die Ad-hoc-Gruppe "Affiziert-Sein - Produktionsweisen der Außeralltäglichkeit" am 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 26.-30.09.2016, Bamberg
Das Wiener Netzwerk für Theorie und Methodologie lädt zur öffentlichen Vortragsreihe „Methodeninn... more Das Wiener Netzwerk für Theorie und Methodologie lädt zur öffentlichen Vortragsreihe „Methodeninnovationen. Aktuelle Debatten qualitativer Sozialforschung“. Die Vorträge widmen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln und vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer und methodologischer Zugänge aktuellen Debatten und Problemstellungen im Bereich qualitativer Sozialforschung. Verhandelt werden methodische Herausforderungen in Anbetracht aktueller Gegenstandsbereiche, Fragen der systematischen Triangulation unterschiedlicher method(olog)ischer Zugänge sowie Implikationen neuerer theoretischer Ansätze für die qualitative Forschung. weitere Informationen zum WNTM: https://wienernetzwerk.wordpress.com/