Frank Nikulka | University of Hamburg (original) (raw)
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Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
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Books by Frank Nikulka
Prestigeträchtige Gürtelgarnituren der späten vorrömischen Eisenzeit (Holsteiner Gürtel) sind aus... more Prestigeträchtige Gürtelgarnituren der späten vorrömischen Eisenzeit (Holsteiner Gürtel) sind aus der Jstorfkultur seit langem gut bekannt. Hier wird eine ältere und bislang einzigartige bimetallische Gürtelgarnitur vorgestellt, die in das 4. Jh. v. Chr. datiert wird. Vergleichsstücke weisen bislang eher nach Osten in den Bereich der Odermündungsgruppe der Vorrömischen Eisenzeit.
Die hier vorgestellten Projekte des Instituts für Vor-und Frühgeschichtliche Archäologie der Univ... more Die hier vorgestellten Projekte des Instituts für Vor-und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Hamburg repräsentieren das breite Spektrum vielfältiger Aktivitäten und Forschungen von Lehrenden und Studierenden, die chronologisch von der Steinzeit bis in die jüngste Vergangenheit und räumlich teils weit über Norddeutschland hinaus reichen. Feldforschungen an Land und unter Wasser, Studienprojekte, Drittmittelvorhaben, Auswertungen älterer und neuerer Grabungen, Studien zur Geschichte des Faches, Geoprospektionen, Experimentalarchäologie, Herstellungs-und Gebrauchsspurenanalysen, 3D-Mikroskopie und digitale Modellierungen zeigen, wie vielfältig die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Hamburg tätig ist. Über all dies wird in diesem Buch exemplarisch und allgemeinverständlich berichtet.
Der " demographische Faktor " war zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte von Bedeutung für die... more Der " demographische Faktor " war zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte von Bedeutung für die soziale Organisation und für archäologische Theoriebildung. Nun werden erstmals Daten zu den Bevölkerungsverhältnissen der europäischen Bronze- und Eisenzeiten zusammenfassend vorgelegt und deren sozialarchäologische Relevanz untersucht. Dem Aufgabenbereich der Archäologie entsprechend zielt die Archäologische Demographie auf die Bedeutung der lokalen und regionalen Bevölkerungsverhältnisse ab: Gruppengrößen, Bevölkerungsdichten, Bevölkerungsschwankungen. Grundlage dieser Analysen sind Gräber, Siedlungen und darüber hinaus zahlreiche andere archäologische Quellen sowie ergänzend naturwissenschaftliche Daten. Die Grenzen zwischen dem Aufgabenbereich der Archäologischen Demographie, der Siedlungsarchäologie, der Umwelt- und Landschaftsarchäologie sowie der Sozialarchäologie bleiben fließend. Archäologische Bevölkerungsdaten sind quellen- und methodenbedingt als Eckwerte zu verstehen, die der historischen Realität mehr oder weniger nahe kommen. Oft beschreiben die Daten nur Minimalwerte. Zwei Theorien bilden traditionell den Rahmen, in dem sich die Archäologische Demographie auch heute noch bewegt: Soziale Krisenreaktionen wie Kriege und Migrationen nach Thomas Robert Malthus (1798) und subsistenzwirtschaftliche Problemlösungen nach Ester Boserup (1965). Demographische Berechnungen zur Bronze- und Eisenzeit zeigen überwiegend kleine lokale Populationen, selbst wenn große Gräberfelder Bevölkerungskonzentrationen vorspiegeln. Auch Siedlungsbefunde sprechen meist nur für kleine Wohn- und Wirtschaftseinheiten. Wo von diesem Bild abgewichen wird und außergewöhnliche lokale Bevölkerungskonzentrationen fassbar werden, sind diese als historische Sonderfälle erklärungsbedürftig. Hinweise auf soziale Differenzierungen in Form von Prestigegütern, Abstufungen im Bestattungswesen, Prunkgräbern, abgesonderten Gehöften in Siedlungen etc. sind keineswegs generell an außergewöhnlich große Bevölkerungsgruppen gekoppelt. Zu klären bleibt, in welchem Maße klein- und großräumige Migrationsprozesse die Bevölkerungsver-hältnisse der Bronze- und Eisenzeiten geprägt haben.
Papers by Frank Nikulka
Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Jahrbuch 65, 2017, 2018
Final report on the exclusive belt of late Jastorf Culture found near Hohen Viecheln in Mecklenbu... more Final report on the exclusive belt of late Jastorf Culture found near Hohen Viecheln in Mecklenburg-Pommerania, Germany.
Wooden idols of the pre-roman Iron Age and animal offerings.
Zusammenfassung -Das Aufgabenspektrum in der kommunalen oder staatlichen Denkmalpflege umfasst we... more Zusammenfassung -Das Aufgabenspektrum in der kommunalen oder staatlichen Denkmalpflege umfasst weit mehr als Studierenden der archäologischen Fächer im Allgemeinen bekannt ist. So beschreibt der Terminus Denkmalmanagement eine Fülle von Tätigkeiten und charakterisiert zugleich die beratende und lösungsorientierte Funktion der Denkmalbehörden in sehr unterschiedlichen Konfliktsituationen. Diese Herausforderungen kennenzulernen und zu verstehen, warum universitäre Forschung und staatlicher Schutzauftrag gelegentlich konträre Ziele verfolgen können, sollte und kann auch Inhalt der universitären Ausbildung sein. Das Bewusstsein für die nachhaltige Bewahrung des kulturellen Erbes und die verantwortliche Wahl der geeigneten nicht-invasiven und wo nötig auch begrenzt zerstörenden Untersuchungsmethoden muss Teil der Ausbildung sein. Andererseits ist es auch Aufgabe der Denkmalbehörden Win-Win-Situationen als Lösungsansatz und Grundlage für akademische Forschung zu ermöglichen.
Prestigeträchtige Gürtelgarnituren der späten vorrömischen Eisenzeit (Holsteiner Gürtel) sind aus... more Prestigeträchtige Gürtelgarnituren der späten vorrömischen Eisenzeit (Holsteiner Gürtel) sind aus der Jstorfkultur seit langem gut bekannt. Hier wird eine ältere und bislang einzigartige bimetallische Gürtelgarnitur vorgestellt, die in das 4. Jh. v. Chr. datiert wird. Vergleichsstücke weisen bislang eher nach Osten in den Bereich der Odermündungsgruppe der Vorrömischen Eisenzeit.
Die hier vorgestellten Projekte des Instituts für Vor-und Frühgeschichtliche Archäologie der Univ... more Die hier vorgestellten Projekte des Instituts für Vor-und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Hamburg repräsentieren das breite Spektrum vielfältiger Aktivitäten und Forschungen von Lehrenden und Studierenden, die chronologisch von der Steinzeit bis in die jüngste Vergangenheit und räumlich teils weit über Norddeutschland hinaus reichen. Feldforschungen an Land und unter Wasser, Studienprojekte, Drittmittelvorhaben, Auswertungen älterer und neuerer Grabungen, Studien zur Geschichte des Faches, Geoprospektionen, Experimentalarchäologie, Herstellungs-und Gebrauchsspurenanalysen, 3D-Mikroskopie und digitale Modellierungen zeigen, wie vielfältig die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Hamburg tätig ist. Über all dies wird in diesem Buch exemplarisch und allgemeinverständlich berichtet.
Der " demographische Faktor " war zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte von Bedeutung für die... more Der " demographische Faktor " war zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte von Bedeutung für die soziale Organisation und für archäologische Theoriebildung. Nun werden erstmals Daten zu den Bevölkerungsverhältnissen der europäischen Bronze- und Eisenzeiten zusammenfassend vorgelegt und deren sozialarchäologische Relevanz untersucht. Dem Aufgabenbereich der Archäologie entsprechend zielt die Archäologische Demographie auf die Bedeutung der lokalen und regionalen Bevölkerungsverhältnisse ab: Gruppengrößen, Bevölkerungsdichten, Bevölkerungsschwankungen. Grundlage dieser Analysen sind Gräber, Siedlungen und darüber hinaus zahlreiche andere archäologische Quellen sowie ergänzend naturwissenschaftliche Daten. Die Grenzen zwischen dem Aufgabenbereich der Archäologischen Demographie, der Siedlungsarchäologie, der Umwelt- und Landschaftsarchäologie sowie der Sozialarchäologie bleiben fließend. Archäologische Bevölkerungsdaten sind quellen- und methodenbedingt als Eckwerte zu verstehen, die der historischen Realität mehr oder weniger nahe kommen. Oft beschreiben die Daten nur Minimalwerte. Zwei Theorien bilden traditionell den Rahmen, in dem sich die Archäologische Demographie auch heute noch bewegt: Soziale Krisenreaktionen wie Kriege und Migrationen nach Thomas Robert Malthus (1798) und subsistenzwirtschaftliche Problemlösungen nach Ester Boserup (1965). Demographische Berechnungen zur Bronze- und Eisenzeit zeigen überwiegend kleine lokale Populationen, selbst wenn große Gräberfelder Bevölkerungskonzentrationen vorspiegeln. Auch Siedlungsbefunde sprechen meist nur für kleine Wohn- und Wirtschaftseinheiten. Wo von diesem Bild abgewichen wird und außergewöhnliche lokale Bevölkerungskonzentrationen fassbar werden, sind diese als historische Sonderfälle erklärungsbedürftig. Hinweise auf soziale Differenzierungen in Form von Prestigegütern, Abstufungen im Bestattungswesen, Prunkgräbern, abgesonderten Gehöften in Siedlungen etc. sind keineswegs generell an außergewöhnlich große Bevölkerungsgruppen gekoppelt. Zu klären bleibt, in welchem Maße klein- und großräumige Migrationsprozesse die Bevölkerungsver-hältnisse der Bronze- und Eisenzeiten geprägt haben.
Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Jahrbuch 65, 2017, 2018
Final report on the exclusive belt of late Jastorf Culture found near Hohen Viecheln in Mecklenbu... more Final report on the exclusive belt of late Jastorf Culture found near Hohen Viecheln in Mecklenburg-Pommerania, Germany.
Wooden idols of the pre-roman Iron Age and animal offerings.
Zusammenfassung -Das Aufgabenspektrum in der kommunalen oder staatlichen Denkmalpflege umfasst we... more Zusammenfassung -Das Aufgabenspektrum in der kommunalen oder staatlichen Denkmalpflege umfasst weit mehr als Studierenden der archäologischen Fächer im Allgemeinen bekannt ist. So beschreibt der Terminus Denkmalmanagement eine Fülle von Tätigkeiten und charakterisiert zugleich die beratende und lösungsorientierte Funktion der Denkmalbehörden in sehr unterschiedlichen Konfliktsituationen. Diese Herausforderungen kennenzulernen und zu verstehen, warum universitäre Forschung und staatlicher Schutzauftrag gelegentlich konträre Ziele verfolgen können, sollte und kann auch Inhalt der universitären Ausbildung sein. Das Bewusstsein für die nachhaltige Bewahrung des kulturellen Erbes und die verantwortliche Wahl der geeigneten nicht-invasiven und wo nötig auch begrenzt zerstörenden Untersuchungsmethoden muss Teil der Ausbildung sein. Andererseits ist es auch Aufgabe der Denkmalbehörden Win-Win-Situationen als Lösungsansatz und Grundlage für akademische Forschung zu ermöglichen.
The Bronze Age is a time of increasing interaction. Some parts of it are very well explored, and ... more The Bronze Age is a time of increasing interaction. Some parts of it are very well explored, and for some regions very strong narratives of hierarchisation, dependence on external raw material supplies and speci-alisation have been proposed. Consistent linkages have for instance been drawn between the existence of warfare/ a warrior elite (possibly as a response to climate-induced crises) and enclosures on the one hand and long-distance contacts and prestige goods on the other hand. In other regions, however, only some of these aspects appear (or indeed none of them), even though we can assume that networks of contact would at least have been possible. This is for example the case in the Baltic area, where western and eastern areas show dramatic diff erences in subsistence, the amounts of metal produced and deposited (and therefore presumably the social role of metal), the settlement pattern and scale of social groups. A most interesting question is the intensity of culture contact of the eastern Baltic across the sea with Scandinavia and with directly neighbouring continental regions.