Erhard Blum | Eberhard Karls Universität Tübingen (original) (raw)

Papers by Erhard Blum

Research paper thumbnail of Notwendigkeit und Grenzen historischer Exegese. Plädoyer für eine alttestamentliche "Exegetik

Grundfragen der historischen Exegese, 2005

Research paper thumbnail of Der leidende Gottesknecht von Jes 53. Eine kompositionelle Deutung

Research paper thumbnail of Die Nabotüberlieferungen und die Kompositionsgeschichte der Vorderen Propheten

De Gruyter eBooks, Dec 21, 2000

Research paper thumbnail of Martin Noths kritische Aktualität Zu Fragen des Verhältnisses von Archäologie, Philologie und historischer Rekonstruktion

Welt des Orients, 2023

In the 1930s and 1950s, M. Noth published several methodological articles praising the achievemen... more In the 1930s and 1950s, M. Noth published several methodological articles praising the achievements of the archaeology of Palestine as an independent discipline and at the same time questioning the possibility of basing history primarily or exclusively upon archaeological data. Without textual sources, he maintained, those data remain "mute" concerning contingent history (Ereignisgeschichte), the identity of human agents, etc. Relying on philological analyses of biblical texts, Noth questioned inter alia the conquest of the land by the Israelite tribes and the historicity of a Patriarchal Age, both of which were endorsed by W. F. Albright and his followers. In response, Noth and his teacher A. Alt were charged with scholarly "nihilism. " In the meantime, the excavators' tools have become much more refined. Nevertheless, Noth's insights about the systemic limits of archaeological data as well as his correlation of material and textual (or iconographic) evidence remain valid in regard to current efforts to reconstruct Israelite history primarily using archaeological evidence. This assessment is substantiated in the article with examples of well-known cases like Gath or Kuntillet ' Ajrud as well as of recent ‚historical' narratives about the much-disputed 10 th century BC.

Research paper thumbnail of Amos in Jerusalem. Beobachtungen zu Am 6, 1-7

Research paper thumbnail of Von der Notwendigkeit einer disziplinären Selbstverständigung in der Exegese des Alten Testaments

Exegetik des Alten Testaments. Bausteine für eine Theorie der Exegese, FAT II/127, 2021

(Forschungen zum Alten Testament 2. Reihe) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publ... more (Forschungen zum Alten Testament 2. Reihe) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Research paper thumbnail of Wie jede andere fiktionale Literatur …«? Einwürfe eines Exegeten zum Beitrag von Jochen Teuffel

Wenn ein systematisch-theologischer Beitrag der so genannten »historisch-kritischen Bibelkritik« ... more Wenn ein systematisch-theologischer Beitrag der so genannten »historisch-kritischen Bibelkritik« grundsätzlich »Fiktionalität« (Abschnitt II.) unterstellt und wenn er darüber hinaus jeder historischen Forschung illusionären Charakter zuschreibt, ist man als Vertreter einer wesentlich historisch arbeitenden theologischen Disziplin zunächst geneigt, einen solchen Artikel achselzuckend auf sich beruhen zu lassen. Nun wird in dem vorliegenden Beitrag aber zugleich ein Problemfeld thematisiert, das hermeneutische Grundfragen neuzeitlicher Theologie betrifft, insbesondere die Fragen des angemessenen Umgangs mit biblischen Texten und mit der/den in diesen Texten vorausgesetzten/konstituierten Geschichte/n. Dies mag es der Mühe wert erscheinen lassen, die sachlichen und begrifflichen Voraussetzungen und grundlegende argumentative Schritte dieses Beitrags zu betrachten. Die kurzgefassten kritischen Anmerkungen beziehen sich allein auf solche analytischen Aspekte des Artikels. 1

Research paper thumbnail of Beobachtungen zu Syntax und Pragmatik des Beschwerdeschreibens von Mesad Hasvyahu

D. Kühn, O. Dyma, S. Maier (Hg.), Über das Alte Testament hinaus. FS Herbert Niehr, Zaphon, 2023

Research paper thumbnail of Weisheitstexte, Mythen und Epen

Research paper thumbnail of The Joseph Story: Diaspora Novella or North-Israelite Narrative?

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 2017

Zusammenfassung:In der neueren exegetischen Forschung verfestigt sich ein Trend, die Josephsgesch... more Zusammenfassung:In der neueren exegetischen Forschung verfestigt sich ein Trend, die Josephsgeschichte in die nachexilische Zeit zu datieren und sie als Reflex der Diasporaerfahrung zu interpretieren. Der Beitrag zeigt, dass sich diese Ansetzung nicht halten lässt. Ihr steht nicht nur die literarhistorische Stratigraphie der Genesis entgegen, welche die Josephsgeschichte unter anderem als vorpriesterliche Komposition ausweist. Vielmehr gibt die Erzählung selbst näher besehen keine signifikanten Bezüge zu einer Diasporasituation zu erkennen, wie auch ein Vergleich mit der aus ägyptischer Perspektive gleichermaßen im Ausland spielenden Sinuhe-Erzählung bestätigt, mit der die Josephsgeschichte deutliche Parallelen verbinden. Stratigraphie sowie Plot und (insbesondere) Pragmatik erweisen die Josephsgeschichte demgegenüber als Nordreichsüberlieferung, als eine meisterhafte Erzählung, die im 8. Jahrhundert v. Chr., am ehesten unter Jerobeam II., entstanden ist.

Research paper thumbnail of Jesajas prophetisches Testament. Beobachtungen zu Jes 1-11 (Teil I-II)

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 1996

+ Jesajas prophetisches Testament : Beobachtungen zu Jes 1-11 (Teil II). - In: Zeitschrift für di... more + Jesajas prophetisches Testament : Beobachtungen zu Jes 1-11 (Teil II). - In: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft. 109 (1997), 12-29

Research paper thumbnail of Die altaramäischen Wandinschriften vom Tell Deir ʻAlla und ihr institutioneller Kontext

F.-E. Focken & M.R. Ott (eds.), Metatexte. Erzählungen von schrifttragenden Artefakten in der alttestamentlichen und mittelalterlichen Literatur, 2016

Die Quellen zur Schriftkultur im alten Israel bieten ein scheinbar widersprüchliches Bild: Einers... more Die Quellen zur Schriftkultur im alten Israel bieten ein scheinbar widersprüchliches Bild: Einerseits verfügen wir mit dem hebräischen Alten Testament über das einzige umfangreiche Literaturkorpus des Alten Orients, das in einer kontinuierlichen und lebendigen Überlieferung bis in die Moderne tradiert wurde. Andererseits haben die archäologischen Ausgrabungen in Israel/Palästina zwar eine begrenzte Menge an hebräischen Schriftfunden zutage gebracht, darunter jedoch kaum einen im engeren Sinne literarischen Text. Dieser negative Befund tritt vor dem Hintergrund der überaus reichhaltigen keilschriftlichen (sumerisch, akkadisch, hethitisch, ugaritisch) und ägyptischen Textfunde umso schärfer hervor. Von daher auf eine weitgehende Illiteralität der israelitischen Gesellschaft zu schließen, erwiese sich jedoch rasch als zu kurz gegriffen, nicht nur aufgrund diverser Ostraka etc. mit Gebrauchstexten, sondern auch angesichts einer eher noch dürftigeren Funddichte in der übrigen Levante, insbesondere bei den weltläufigen Phöniziern, von denen die Griechen die Alphabetschrift ‚geerbt' haben. Nicht zuletzt ist hier wiederum auf das Alte Testament zu verweisen, dessen Literatur zu einem erheblichen Teil in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. entstanden sein muss. 1 Die entscheidenden Gründe für das Ausbleiben größerer Textfunde sind denn auch elementarer. In erster Linie ist es das vergängliche Schreibmaterial für größere Gebrauchstexte und vor allem für literarische Texte: Tintenschrift auf Papyrus und Leder, in Verbindung mit dem feuchten Klima der Regenbau-Kulturlandschaften. Steininschriften wiederum, die in erster Linie königlichen Texten vorbehalten waren, fielen leicht gezielter oder zufälliger Zerstörung zum Opfer. Letzteres lässt sich gleichermaßen an den Bruchstücken monumentaler Steininschriften demonstrieren, die in Samaria (Nordreich Israel) und Jerusalem (Juda) gefunden wurden, wie an der nahezu vollständig erhaltenen Siloah-Inschrift in Jerusalem, die im Dunkel des in den Felsen gehauenen Wassertunnels verborgen geblieben war, bis sie im Jahr 1880 zufällig entdeckt wurde. Der extensive Gebrauch von Papyri kann über biblisch-literarische Bezeugungen hinaus indirekt anhand von Bullen (Siegelabdrücke), mit denen Schriftrollen gesiegelt waren, 1 In der alttestamentlichen Forschung vertretene Hypothesen, wonach die hebräische Bibel schon in ihrer Substanz perserzeitlich oder hellenistisch wäre, vergrößern noch die Aporie, insofern einerseits (abgesehen von zwei Silberamuletten) keine hebräischen Texte aus der Perserzeit belegt sind, andererseits in hellenistisch-römischer Zeit (Qumran!) die Hauptteile des alttestamentlichen Kanons schon weitgehend ausgebildet sind. Zu dem Problemhorizont insgesamt vgl. auch Schmid 2011, 35-60.

Research paper thumbnail of The Diachrony of Deuteronomy in the Pentateuch. The Cases of Deuteronomy 1-3 and the Prophetic Tent of Meeting Tradition

Stones, Tablets, and Scrolls. Periods of the Formation of the Bible, edited by Peter Dubovský and Frederico Giuntoli, Archaeology and Bible 3, Tübingen, 2020

Research paper thumbnail of Institutionelle und kulturelle Voraussetzungen der israelitischen Traditionsliteratur

Tradition(en) im alten Israel. Konstruktion, Transmission und Transformation, hg. von Ruth Ebach & Martin Leuenberger, 2019

Professor für Altes Testament mit dem Schwerpunkt Theologie des Alten Testaments an der Eberhard ... more Professor für Altes Testament mit dem Schwerpunkt Theologie des Alten Testaments an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung.

Research paper thumbnail of Die Nabotüberlieferungen und die Kompositionsgeschichte der Vorderen Propheten

Schriftauslegung in der Schrift. FS O.H. Steck, ed. R.G. Kratz, Th. Krüger, K. Schmid, 2000

Research paper thumbnail of The Israelite Tribal System

Saul, Benjamin, and the Emergence of Monarchy in Israel, 2020

Research paper thumbnail of Solomon and the United Monarchy: Some Textual Evidence

One God – One Cult – One Nation, 2010

Research paper thumbnail of Das Vorverständnis hinterfragen

Der "jüdisch-christliche" Dialog veränderte die Theologie, 2016

Der Titel meines Beitrags nimmt die in dem Tagungsthema vorgegebene These einer Veränderung der T... more Der Titel meines Beitrags nimmt die in dem Tagungsthema vorgegebene These einer Veränderung der Theologie durch den jüdisch-christlichen Dialog affirmativ auf und stellt deren Exemplifizierung im Bereich der Exegese in Aussicht. Des Näheren wird es im Folgenden um Beobachtungen aus dem Bereich der alttestamentlichen Exegese gehen, also aus einem Fach, das zu den "historischen" Disziplinen der Theologie gerechnet wird. Überdies wird der Fokus auf Fragen der historischen Forschung im engeren Sinne liegen. Vordergründig betrachtet mag es erstaunen, dass theologische Neuorientierungen unmittelbare Auswirkungen auf dezidiert historische Analysen haben sollen, deren Unabhängigkeit von spezifischen religiösen Vorgaben gemeinhin zu ihrem disziplinären Selbstverständnis gehört. Zwar fehlt in methodologischen Reflexionen nicht der Hinweis auf die unvermeidliche erkenntnisleitende Rolle eines allfälligen "Vorverständnisses" welcher Art auch immer, doch ist kaum strittig, dass im historischen Kontext jegliche Vorgabe, sei sie noch so selbstverständlich, gegebenenfalls zur Disposition zu stehen hat. So jedenfalls die Theorie der akademischen Spielregeln. In der Praxis jedoch erweisen sich kritische Standpunktreflexionen als umso schwieriger, je elementarer es dabei um Fragen der eigenen Identität der forschenden Subjekte geht. Dementsprechend erwachsen wirksame Anstöße zu grundlegenden Neuorientierungen am ehesten aus Konfrontationen mit "fremden" Identitäten; erfahrungsgemäß vollziehen sich diese besonders nachhaltig in persönlichen Begegnungen. Vor diesem Hintergrund nehme ich die Anregung der Organisatorinnen der Tagung, so etwas wie eine Rückschau auf Auswirkungen des jüdisch-christlichen Dialogs zu unternehmen, in der Weise auf, dass ich Beispiele für Veränderungen der Wahrnehmung aufgrund "grenzüberschreitender" Begegnungen darstelle, und dies teilweise in einer persönlichen Perspektive. Dementsprechend sind die folgenden Überlegungen weder systematisch noch im Sinne einer allgemeinen Übersicht angelegt; exemplarisch konzentrieren sie sich vielmehr auf konkrete historische Sachfragen, deren thematischer Zusammenhang darin besteht, dass sie drei Variationen christlich-exegetischer Konzeptionen eines Abbruchs in der Geschichte Israels repräsentieren.

Research paper thumbnail of Die Entstehungsgeschichte der Mosetora. Fragestellungen und Tendenzen der neueren Forschung

Zeitschrift für Pädagogik und Theologie, 2015

The research report introduces different models, which were - and are still - used to explain the... more The research report introduces different models, which were - and are still - used to explain the formation of the „Torah“ in the historical-critical biblical scholarship of the Old Testament. Giving the example of the story of Abraham and the tale of Jacob, exemplary analyses for further acts of interpretation for the different texts are outlined, drawing the conclusion that the “concept of the Torah“ was not applied to the Law at the end of its genesis, but was always part of its „genetic code“.

Research paper thumbnail of Color Photographs of the Figures 2-16 in: Ada Yardeni Volume, pp.10*-20*

Ada Yardeni Volume; Eretz-Israel 34, 2021

Research paper thumbnail of Notwendigkeit und Grenzen historischer Exegese. Plädoyer für eine alttestamentliche "Exegetik

Grundfragen der historischen Exegese, 2005

Research paper thumbnail of Der leidende Gottesknecht von Jes 53. Eine kompositionelle Deutung

Research paper thumbnail of Die Nabotüberlieferungen und die Kompositionsgeschichte der Vorderen Propheten

De Gruyter eBooks, Dec 21, 2000

Research paper thumbnail of Martin Noths kritische Aktualität Zu Fragen des Verhältnisses von Archäologie, Philologie und historischer Rekonstruktion

Welt des Orients, 2023

In the 1930s and 1950s, M. Noth published several methodological articles praising the achievemen... more In the 1930s and 1950s, M. Noth published several methodological articles praising the achievements of the archaeology of Palestine as an independent discipline and at the same time questioning the possibility of basing history primarily or exclusively upon archaeological data. Without textual sources, he maintained, those data remain "mute" concerning contingent history (Ereignisgeschichte), the identity of human agents, etc. Relying on philological analyses of biblical texts, Noth questioned inter alia the conquest of the land by the Israelite tribes and the historicity of a Patriarchal Age, both of which were endorsed by W. F. Albright and his followers. In response, Noth and his teacher A. Alt were charged with scholarly "nihilism. " In the meantime, the excavators' tools have become much more refined. Nevertheless, Noth's insights about the systemic limits of archaeological data as well as his correlation of material and textual (or iconographic) evidence remain valid in regard to current efforts to reconstruct Israelite history primarily using archaeological evidence. This assessment is substantiated in the article with examples of well-known cases like Gath or Kuntillet ' Ajrud as well as of recent ‚historical' narratives about the much-disputed 10 th century BC.

Research paper thumbnail of Amos in Jerusalem. Beobachtungen zu Am 6, 1-7

Research paper thumbnail of Von der Notwendigkeit einer disziplinären Selbstverständigung in der Exegese des Alten Testaments

Exegetik des Alten Testaments. Bausteine für eine Theorie der Exegese, FAT II/127, 2021

(Forschungen zum Alten Testament 2. Reihe) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publ... more (Forschungen zum Alten Testament 2. Reihe) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Research paper thumbnail of Wie jede andere fiktionale Literatur …«? Einwürfe eines Exegeten zum Beitrag von Jochen Teuffel

Wenn ein systematisch-theologischer Beitrag der so genannten »historisch-kritischen Bibelkritik« ... more Wenn ein systematisch-theologischer Beitrag der so genannten »historisch-kritischen Bibelkritik« grundsätzlich »Fiktionalität« (Abschnitt II.) unterstellt und wenn er darüber hinaus jeder historischen Forschung illusionären Charakter zuschreibt, ist man als Vertreter einer wesentlich historisch arbeitenden theologischen Disziplin zunächst geneigt, einen solchen Artikel achselzuckend auf sich beruhen zu lassen. Nun wird in dem vorliegenden Beitrag aber zugleich ein Problemfeld thematisiert, das hermeneutische Grundfragen neuzeitlicher Theologie betrifft, insbesondere die Fragen des angemessenen Umgangs mit biblischen Texten und mit der/den in diesen Texten vorausgesetzten/konstituierten Geschichte/n. Dies mag es der Mühe wert erscheinen lassen, die sachlichen und begrifflichen Voraussetzungen und grundlegende argumentative Schritte dieses Beitrags zu betrachten. Die kurzgefassten kritischen Anmerkungen beziehen sich allein auf solche analytischen Aspekte des Artikels. 1

Research paper thumbnail of Beobachtungen zu Syntax und Pragmatik des Beschwerdeschreibens von Mesad Hasvyahu

D. Kühn, O. Dyma, S. Maier (Hg.), Über das Alte Testament hinaus. FS Herbert Niehr, Zaphon, 2023

Research paper thumbnail of Weisheitstexte, Mythen und Epen

Research paper thumbnail of The Joseph Story: Diaspora Novella or North-Israelite Narrative?

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 2017

Zusammenfassung:In der neueren exegetischen Forschung verfestigt sich ein Trend, die Josephsgesch... more Zusammenfassung:In der neueren exegetischen Forschung verfestigt sich ein Trend, die Josephsgeschichte in die nachexilische Zeit zu datieren und sie als Reflex der Diasporaerfahrung zu interpretieren. Der Beitrag zeigt, dass sich diese Ansetzung nicht halten lässt. Ihr steht nicht nur die literarhistorische Stratigraphie der Genesis entgegen, welche die Josephsgeschichte unter anderem als vorpriesterliche Komposition ausweist. Vielmehr gibt die Erzählung selbst näher besehen keine signifikanten Bezüge zu einer Diasporasituation zu erkennen, wie auch ein Vergleich mit der aus ägyptischer Perspektive gleichermaßen im Ausland spielenden Sinuhe-Erzählung bestätigt, mit der die Josephsgeschichte deutliche Parallelen verbinden. Stratigraphie sowie Plot und (insbesondere) Pragmatik erweisen die Josephsgeschichte demgegenüber als Nordreichsüberlieferung, als eine meisterhafte Erzählung, die im 8. Jahrhundert v. Chr., am ehesten unter Jerobeam II., entstanden ist.

Research paper thumbnail of Jesajas prophetisches Testament. Beobachtungen zu Jes 1-11 (Teil I-II)

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 1996

+ Jesajas prophetisches Testament : Beobachtungen zu Jes 1-11 (Teil II). - In: Zeitschrift für di... more + Jesajas prophetisches Testament : Beobachtungen zu Jes 1-11 (Teil II). - In: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft. 109 (1997), 12-29

Research paper thumbnail of Die altaramäischen Wandinschriften vom Tell Deir ʻAlla und ihr institutioneller Kontext

F.-E. Focken & M.R. Ott (eds.), Metatexte. Erzählungen von schrifttragenden Artefakten in der alttestamentlichen und mittelalterlichen Literatur, 2016

Die Quellen zur Schriftkultur im alten Israel bieten ein scheinbar widersprüchliches Bild: Einers... more Die Quellen zur Schriftkultur im alten Israel bieten ein scheinbar widersprüchliches Bild: Einerseits verfügen wir mit dem hebräischen Alten Testament über das einzige umfangreiche Literaturkorpus des Alten Orients, das in einer kontinuierlichen und lebendigen Überlieferung bis in die Moderne tradiert wurde. Andererseits haben die archäologischen Ausgrabungen in Israel/Palästina zwar eine begrenzte Menge an hebräischen Schriftfunden zutage gebracht, darunter jedoch kaum einen im engeren Sinne literarischen Text. Dieser negative Befund tritt vor dem Hintergrund der überaus reichhaltigen keilschriftlichen (sumerisch, akkadisch, hethitisch, ugaritisch) und ägyptischen Textfunde umso schärfer hervor. Von daher auf eine weitgehende Illiteralität der israelitischen Gesellschaft zu schließen, erwiese sich jedoch rasch als zu kurz gegriffen, nicht nur aufgrund diverser Ostraka etc. mit Gebrauchstexten, sondern auch angesichts einer eher noch dürftigeren Funddichte in der übrigen Levante, insbesondere bei den weltläufigen Phöniziern, von denen die Griechen die Alphabetschrift ‚geerbt' haben. Nicht zuletzt ist hier wiederum auf das Alte Testament zu verweisen, dessen Literatur zu einem erheblichen Teil in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. entstanden sein muss. 1 Die entscheidenden Gründe für das Ausbleiben größerer Textfunde sind denn auch elementarer. In erster Linie ist es das vergängliche Schreibmaterial für größere Gebrauchstexte und vor allem für literarische Texte: Tintenschrift auf Papyrus und Leder, in Verbindung mit dem feuchten Klima der Regenbau-Kulturlandschaften. Steininschriften wiederum, die in erster Linie königlichen Texten vorbehalten waren, fielen leicht gezielter oder zufälliger Zerstörung zum Opfer. Letzteres lässt sich gleichermaßen an den Bruchstücken monumentaler Steininschriften demonstrieren, die in Samaria (Nordreich Israel) und Jerusalem (Juda) gefunden wurden, wie an der nahezu vollständig erhaltenen Siloah-Inschrift in Jerusalem, die im Dunkel des in den Felsen gehauenen Wassertunnels verborgen geblieben war, bis sie im Jahr 1880 zufällig entdeckt wurde. Der extensive Gebrauch von Papyri kann über biblisch-literarische Bezeugungen hinaus indirekt anhand von Bullen (Siegelabdrücke), mit denen Schriftrollen gesiegelt waren, 1 In der alttestamentlichen Forschung vertretene Hypothesen, wonach die hebräische Bibel schon in ihrer Substanz perserzeitlich oder hellenistisch wäre, vergrößern noch die Aporie, insofern einerseits (abgesehen von zwei Silberamuletten) keine hebräischen Texte aus der Perserzeit belegt sind, andererseits in hellenistisch-römischer Zeit (Qumran!) die Hauptteile des alttestamentlichen Kanons schon weitgehend ausgebildet sind. Zu dem Problemhorizont insgesamt vgl. auch Schmid 2011, 35-60.

Research paper thumbnail of The Diachrony of Deuteronomy in the Pentateuch. The Cases of Deuteronomy 1-3 and the Prophetic Tent of Meeting Tradition

Stones, Tablets, and Scrolls. Periods of the Formation of the Bible, edited by Peter Dubovský and Frederico Giuntoli, Archaeology and Bible 3, Tübingen, 2020

Research paper thumbnail of Institutionelle und kulturelle Voraussetzungen der israelitischen Traditionsliteratur

Tradition(en) im alten Israel. Konstruktion, Transmission und Transformation, hg. von Ruth Ebach & Martin Leuenberger, 2019

Professor für Altes Testament mit dem Schwerpunkt Theologie des Alten Testaments an der Eberhard ... more Professor für Altes Testament mit dem Schwerpunkt Theologie des Alten Testaments an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung.

Research paper thumbnail of Die Nabotüberlieferungen und die Kompositionsgeschichte der Vorderen Propheten

Schriftauslegung in der Schrift. FS O.H. Steck, ed. R.G. Kratz, Th. Krüger, K. Schmid, 2000

Research paper thumbnail of The Israelite Tribal System

Saul, Benjamin, and the Emergence of Monarchy in Israel, 2020

Research paper thumbnail of Solomon and the United Monarchy: Some Textual Evidence

One God – One Cult – One Nation, 2010

Research paper thumbnail of Das Vorverständnis hinterfragen

Der "jüdisch-christliche" Dialog veränderte die Theologie, 2016

Der Titel meines Beitrags nimmt die in dem Tagungsthema vorgegebene These einer Veränderung der T... more Der Titel meines Beitrags nimmt die in dem Tagungsthema vorgegebene These einer Veränderung der Theologie durch den jüdisch-christlichen Dialog affirmativ auf und stellt deren Exemplifizierung im Bereich der Exegese in Aussicht. Des Näheren wird es im Folgenden um Beobachtungen aus dem Bereich der alttestamentlichen Exegese gehen, also aus einem Fach, das zu den "historischen" Disziplinen der Theologie gerechnet wird. Überdies wird der Fokus auf Fragen der historischen Forschung im engeren Sinne liegen. Vordergründig betrachtet mag es erstaunen, dass theologische Neuorientierungen unmittelbare Auswirkungen auf dezidiert historische Analysen haben sollen, deren Unabhängigkeit von spezifischen religiösen Vorgaben gemeinhin zu ihrem disziplinären Selbstverständnis gehört. Zwar fehlt in methodologischen Reflexionen nicht der Hinweis auf die unvermeidliche erkenntnisleitende Rolle eines allfälligen "Vorverständnisses" welcher Art auch immer, doch ist kaum strittig, dass im historischen Kontext jegliche Vorgabe, sei sie noch so selbstverständlich, gegebenenfalls zur Disposition zu stehen hat. So jedenfalls die Theorie der akademischen Spielregeln. In der Praxis jedoch erweisen sich kritische Standpunktreflexionen als umso schwieriger, je elementarer es dabei um Fragen der eigenen Identität der forschenden Subjekte geht. Dementsprechend erwachsen wirksame Anstöße zu grundlegenden Neuorientierungen am ehesten aus Konfrontationen mit "fremden" Identitäten; erfahrungsgemäß vollziehen sich diese besonders nachhaltig in persönlichen Begegnungen. Vor diesem Hintergrund nehme ich die Anregung der Organisatorinnen der Tagung, so etwas wie eine Rückschau auf Auswirkungen des jüdisch-christlichen Dialogs zu unternehmen, in der Weise auf, dass ich Beispiele für Veränderungen der Wahrnehmung aufgrund "grenzüberschreitender" Begegnungen darstelle, und dies teilweise in einer persönlichen Perspektive. Dementsprechend sind die folgenden Überlegungen weder systematisch noch im Sinne einer allgemeinen Übersicht angelegt; exemplarisch konzentrieren sie sich vielmehr auf konkrete historische Sachfragen, deren thematischer Zusammenhang darin besteht, dass sie drei Variationen christlich-exegetischer Konzeptionen eines Abbruchs in der Geschichte Israels repräsentieren.

Research paper thumbnail of Die Entstehungsgeschichte der Mosetora. Fragestellungen und Tendenzen der neueren Forschung

Zeitschrift für Pädagogik und Theologie, 2015

The research report introduces different models, which were - and are still - used to explain the... more The research report introduces different models, which were - and are still - used to explain the formation of the „Torah“ in the historical-critical biblical scholarship of the Old Testament. Giving the example of the story of Abraham and the tale of Jacob, exemplary analyses for further acts of interpretation for the different texts are outlined, drawing the conclusion that the “concept of the Torah“ was not applied to the Law at the end of its genesis, but was always part of its „genetic code“.

Research paper thumbnail of Color Photographs of the Figures 2-16 in: Ada Yardeni Volume, pp.10*-20*

Ada Yardeni Volume; Eretz-Israel 34, 2021

Research paper thumbnail of Grundfragen der historischen Exegese. Methodologische, philologische und hermeneutische Beiträge zum Alten Testament

Forschungen zum Alten Testament (FAT) 95, hg. von Wolfgang Oswald und Kristin Weingart, Tübingen: Mohr Siebeck 2015

Research paper thumbnail of Textgestalt und Komposition. Exegetische Beiträge zu Tora und Vordere Propheten

Forschungen zum Alten Testament (FAT) 69, hg. von Wolfgang Oswald, Tübingen: Mohr Siebeck, 2010

Research paper thumbnail of Studien zur Komposition des Pentateuch

Research paper thumbnail of Die Komposition der Vätergeschichte