Karin Wiedergut | University of Vienna (original) (raw)

Books by Karin Wiedergut

Research paper thumbnail of Auf Amtswegen. Studien zu den kaiserzeitlichen Polis-Archiven der Provinzen Asia und Lycia et Pamphylia (Diss. Wien 2020)

Die Arbeit widmet sich jener kleinasiatischen Institution, die in den Quellen zumeist archeion, z... more Die Arbeit widmet sich jener kleinasiatischen Institution, die in den Quellen zumeist archeion, zuweilen auch chreophylakion oder grammatophylakion genannt und gemeinhin als städtisches Archiv interpretiert wird. Der Untersuchungsbereich wurde zeitlich auf die römische Kaiserzeit (1.–3. Jh. n. Chr.) und geographisch auf den Boden der römischen Provinzen Asia und Lycia et Pamphylia beschränkt. Eine weitere, inhaltlich gelagerte Einschränkung wurde mit Fokussierung auf den privaten Rechtsverkehr und die Einbindung der städtischen archeia bei der Sicherung privatrechtlicher Vereinbarungen vorgenommen. Die analysierten Quellen sind zum allergrößten Teil epigraphischer Natur (etwa 500 einschlägige Inschriften), die wiederum zu mehr als 90% dem Bereich der Grabinschriften angehören. Der methodische Zugang zu diesen Quellen erfolgte daher vorherhand über epigraphische Analysearbeit, wobei nach Möglichkeit die Re-Kontextualisierung der Inschrift vorgenommen wurde. Die dabei gewonnenen Ergebnisse wurden danach mit literarischen Quellen und Daten aus dem papyrologischen Bereich abgeglichen und kontrastiert.

Nach einleitender Behandlung von Grundfragen zum kleinasiatischen Archivwesen (etwa zum dort tätigen Personal oder zur Frage, ob sich für die Archive zuständige Amtsträger festmachen lassen) werden in drei Hauptkapiteln folgende Themen besprochen:

  1. Der „Archivierungsvermerk“, also jener Satz, der am Ende von mehr als 350 Grabinschriften auf Hinterlegung einer Abschrift der Inschrift im städtischen Archiv verweist.
  2. Vier Inschriften außergewöhnlichen Charakters, bei denen es sich allem Anschein nach um kaum oder gar nicht redigierte Texte handelt, die ursprünglich auf anderen Schreibmedien angebracht waren (etwa Papyrus) und aus jeweils individuellen Gründen als Inschrift aufgestellt wurden.
  3. Etwa 90 Inschriften, die mit der Phrase dia tōn archeiōn (wörtl. „durch die Archive“) auf die Involvierung der städtischen archeia bei der Abwicklung privater Rechtsvorgänge verweisen. Besonders diese letzte Quellengruppe ermöglicht (im Zusammenspiel mit papyrologischen Quellen) die Charakterisierung der kleinasiatischen archeia als „Amtsnotariate“ mit Archivfunktion, die nicht nur die Verwahrung privatrechtlicher Dokumente, sondern auch deren Aufsetzung zur Aufgabe hatten.

Papers by Karin Wiedergut

Research paper thumbnail of Returning to Ancestral Soil. A Commentary on IJudOr II 193 (Hierapolis/Phrygia)

Dike, 2022

Tatianus and Apphia, both Ioudaioi, set up an epitaph far from ordinary, even within the rich epi... more Tatianus and Apphia, both Ioudaioi, set up an epitaph far from ordinary, even within the rich epigraphical evidence from their hometown of Hierapolis (Phrygia, Asia Minor). The article examines the text's remarkable features one by one, focussing on the unique passage that talks about the couple's return to "ancestral soil" (patrōa gē). Were they hoping for a burial in Judaea rather than Hierapolis?

Research paper thumbnail of Retiring by the Seaside: A Praetorian from Thrace in Lycian Olympos. With an addendum to TAM II 949

Acta Classica Mediterranea, 2022

Why would a retired praetorian from Thrace set up a tomb monument for himself, his (Thracian) wif... more Why would a retired praetorian from Thrace set up a tomb monument for himself, his (Thracian) wife and their children in a place as remote as the town of Olympus in Eastern Lycia? Along with the edition of the hitherto unknown ending of TAM II 949, the paper offers a possible answer to the above question, before analysing in detail the recipients of funerary fines in the Olympean epitaphs (fiscus, polis, sanctuary).

Research paper thumbnail of Adn. Tyche 117.–118. I.Didyma 576 und I.Milet VI 2, 642 – Zwei Korrekturen

Tyche, 2020

Andrea R a g g i: [C. Iu]lius Menodorus, il primo tribuno militare dalla provincia d'Asia (Taf.

Research paper thumbnail of Vier Brüder, ein Grab: Rekonstruktion und Interpretation von I.Milet VI 2, 783

Gephyra, 2020

The article deals with the grave inscription of the two brothers Eubulion and Demetrios, sons of ... more The article deals with the grave inscription of the two brothers Eubulion and Demetrios, sons of Theopompos, written on a small stele from Imperial times. As is obvious at first glance, the inscription has been heavily tampered with: While the lines 6-14 show a consistent type face, the lines 1-5 diverge significantly and have partially been written on an erased surface. Furthermore, the lines 15-16 are clearly secondary and appear as a non-professional addendum altogether. A revision of the inscription’s squeeze made possible a reconstruction of most of the erased parts in lines 4-5, revealing that the grave monument was, in fact, not meant for two, but for four brothers, two of which have been scratched off. After an epigraphic analysis and the reconstruction of the erased parts in ll.4-6 (section I), the article deals with the following topics: Section II addresses the secondary text in ll.1-6 and delivers a detailed analysis of the verb διαφέρειν „belong to“ (g. „gehören“, fr. „appartenir à“) in Imperial grave texts from Asia Minor, showing that the term typically appears in cases where an already established grave monument comes into the hands of new owners. Section III deals with the beginning of the original text and discusses the implications of the erasure of two brothers (and their respective wives, children and grandchildren) from a family grave monument.

Research paper thumbnail of I.Milet VI 2, 570: Rekonstruktion und Interpretation einer bemerkenswerten Grabinschrift

Research paper thumbnail of Wider die Inflationshypothese: Zur Höhe der Bußgelder in Grabinschriften aus dem ostlykischen Olympos

Epigraphica Anatolica, 2018

Research paper thumbnail of Die Grabinschriften des M. Aurelius Zosimas in Olympos

Epigraphica Anatolica, 2017

Epigraphica Anatolica 50 77-92 DIE GRABINSCHRIFTEN DES M. AURELIUS ZOSIMAS IN OLYMPOS DIE GRABINS... more Epigraphica Anatolica 50 77-92 DIE GRABINSCHRIFTEN DES M. AURELIUS ZOSIMAS IN OLYMPOS DIE GRABINSCHRIFTEN DES M. AURELIUS ZOSIMAS IN OLYMPOS * Aus der ostlykischen Hafenstadt Olympos sind bislang 227 Grabinschriften bekannt. Sie stammen aus den gut erhaltenen Nekropolenarealen, die sich im Westen der Siedlung beiderseits des Olympos-Flüsschens entlangziehen. Die überwiegende Zahl dieser Texte ist im zweiten Band der Tituli Asiae Minoris (TAM II) erfasst. Unter der Nr. 1140 findet sich dort folgender Eintrag: Aedes sepulcralis, limen portae superius 0,29 m altum, 1,10 m latum; litterae diligenter incisae 0,02 m altae. Αὐρ(ήλιος) Ζωσιμᾶς Εὐπορίστου βʹ Ὀλυμπηνὸς κατεσκεύασα τὸν τύνβον ἑαυτῷ καὶ̣ μη[τρ]ί μου καὶ γυναικί μου καὶ τέκνοις καὶ ἐνγόνοις καὶ θ̣ είῳ μ̣ ο̣ υ̣ Ε̣ ὐδ̣ ή̣ -4 μῳ· ἕτερον δὲ οὐδένα βούλομε ἐνκηδευθῆνε, ἢ ὁ βιασά̣ μ̣ [ενος] ἐνκηδεῦσέ τινα ἐκτείσει θεῷ Ἡφαίστῳ φʹ, ὧν̣ [ὁ ἐλέν]ξας λήνψετε τὸ τρίτον. Ich, Aurelius Zosimas, Sohn des Euporistos, des Sohnes des Euporistos, Bürger von Olympos, habe das Grabmal bereitgestellt für mich, 1 meine Mutter, meine Frau, die Kinder und Kindeskinder und meinen Onkel Eudemos. Ich will, dass niemand anderer hineinbestattet wird. Wer es dennoch gewaltsam unternimmt, jemanden zu bestatten, soll dem Gott Hephaistos 500 Denare zahlen, von denen derjenige, der dies aufdeckt, ein Drittel nehmen wird. 2 In Au fbau und Inhalt entspricht dieser Text dem gängigen Muster olympenischer Grabinschriften, die sich durch die Verwendung immer gleich formulierter Textbausteine auszeichnen. 3 Im konkreten Fall präsentiert sich Aurelius Zosimas, der Sohn Euporistos des Zweiten, als Grabherr und Familienvater. Er hält seinen Grabtext subjektiv (κατεσκεύασα, μου), wenn er erklärt, für welchen Personenkreis er das Grabmal eingerichtet hat. Daran schließt er ein ebenfalls subjektiv formuliertes Verbot an (βούλομαι), in dem er die Bestattung weiterer Personen untersagt. Wer dennoch eigenmächtig eine Bestattung vornimmt, soll eine Buße an das nahegelegene Hephaistos-Heiligtum zahlen. Bekannt gemacht wurde diese Inschrift bereits 1892 durch V. Bérard. 4 E. Kalinka überprüfte sie bei einem Aufenthalt vor Ort im Jahre 1895 und publizierte sie in stark verbesserter Lesung im 1944 erschienenen dritten Faszikel von TAM II. Beim Träger der Inschrift handelt es sich um ein limen portae superius, eine "obere Türschwelle", d.h. um den Türsturz eines der in Olympos * Dieser Beitrag ist im Rahmen des vom österreichischen FWF geförderten Projektes "Grabrecht und Grabschutz im griechisch-römischen Südwestkleinasien" (P26620) entstanden.

Research paper thumbnail of Harter-Uibopuu, Kaja & Karin Wiedergut 2014, ' "Niemand anderer soll hier bestattet werden": Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet', in:  G. Thür (ed), Grabrituale.  Tod und Jenseits in Frühgeschichte und Altertum, pp. 147-172.

Harter-Uibopuu, Kaja & Karin Wiedergut 2014, ' "Niemand anderer soll hier bestattet werden": Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet", in: G. Thür (ed), Grabrituale. Tod und Jenenseits in Frühgeschichte und Altertum, pp. 147-172.

Research paper thumbnail of "Niemand anderer soll hier bestattet werden..." – Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet

Talks by Karin Wiedergut

Research paper thumbnail of Elitenbewusstsein, Anbiederung oder gesteigerte Sicherheitserwartung? Der römische fiscus als Empfänger von Grabbußen im kaiserzeitlichen Kleinasien

Conference "Vorsorge, Verbote und Sanktionen. Grabschutz in der griechisch-römischen Antike im Spiegel der epigraphischen Quellen", Hamburg, 2022

Research paper thumbnail of Government Strategies in Roman Asia Minor: The Case of the City Archives

Paper given at the XVI. International Congress of Greek and Latin Epigraphy, Bordeaux, 2022

Research paper thumbnail of Intendierte, tolerierte und unerwünschte Vergesellschaftung am Beispiel einer Inschrift aus Milet

“Socialisation” and “Communitisation” of Pre-modern Inscriptions. Epigraphy Spring School at the ÖAW, Vienna

Research paper thumbnail of IJudOr II 193 (Hierapolis/Phrygien): Überlegungen zum Grabrecht

Recht und Religion. Internationale Tagung an der Károli Gáspár Universität der Reformierten Kirche Ungarns, 2023

Research paper thumbnail of Serving Two Masters? The City Archives of Asia Minor under Roman Rule

Talk given at the workshop "A Tale of Searching, Finding, and Keeping. Archives in the Greco-Roma... more Talk given at the workshop "A Tale of Searching, Finding, and Keeping. Archives in the Greco-Roman World", held at the Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC), University of Hamburg (29 April 2022)

The southwestern parts of ancient Asia Minor (modern-day Turkey) were equipped with elaborate systems of safekeeping and archiving documents well before the arrival of Rome. When the regions were transformed into Roman provinces—Asia in 129 BCE, Lycia in 43 CE—the new rulers apparently only made minor adaptations to a well-established system, e.g. by fixing certain malpractices in the city archives, as is shown by the famous edict of Q. Veranius, the first governor of Lycia (SEG 33, 1177). The benefits of having a working archival system in place are quite obvious for the Roman side, and are, to a great extent, to be seen in connection with the latter’s fiscal interests. However, as Veranius argues when stating his own reasons for intervention, it was the legal security of each and every individual in the newly founded province that was on his (and, by extension, the Romans’) mind when aiming at restoring good practices in the public archives.

The extant sources from the Roman Imperial period (1st to 3rd centuries CE), which—oddly enough—mainly come from the realm of funerary epigraphy, seem to confirm such a carefully administered system of protecting the individual through measurements taken by the Roman provincial government. Gradually and over time, the general public was given the possibility to make use of the archives’ services in many ways, ensuring an enhanced level of legal security for the citizens in the provinces. The talk focussed on archival practices in the provincial cities and specifically discussed the question of access given to their residents: Next to the Roman government, can the general public in the provinces be seen as the other master of the archival systems provided by the cities? Or, put differently, were the Romans acting or reacting when changing administrative practices?

Research paper thumbnail of A Strong Female Lead. Women as Tomb Owners in Roman and Late Antique Asia Minor

Paper at the Workshop "Women and Justice: Female Agency in Late Antique Legal Cultures", Universi... more Paper at the Workshop "Women and Justice: Female Agency in Late Antique Legal Cultures", University of Bonn, Center for Dependency and Slavery Studies

Research paper thumbnail of Returning to Ancestral Soil. The Burial Wishes of a Jewish Couple in Phrygian Hierapolis

The ancient city of Hierapolis (modern-day Pamukkale) in the Phrygian hinterland of Asia Minor is... more The ancient city of Hierapolis (modern-day Pamukkale) in the Phrygian hinterland of Asia Minor is surrounded by well-preserved necropolis areas, comprising a wide variety of funerary monuments and several hundred epitaphs from Roman Imperial times. These texts mostly were not memorial in nature, but rather delivered detailed information on the tombs’ owners and their arrangements for the future use of their respective burial facility. Unsurprisingly, those that lived in Hierapolis also chose to be buried there.

A (potentially) contrasting case is delivered by the epitaph of Tatianus and Apphia, who were both part of the local Jewish community. Their text contains several highly unusual clauses, one of which makes reference to the couple’s „transfer into ancestral soil“: Whoever carries out such a transfer shall then have their sarcophagus with all rights. The talk discussed the text’s unique features and focussed on the couple’s specific burial provisions: Does this epitaph deliver a lithic manifestation of the wish of diaspora Jews to return to Israel in death?

Research paper thumbnail of Full House? Ancient "Tomb Families" between Expectation, Limitation and Conflict

Workshop: Family Affairs. Ancient Families in Conflict – Among Legacy, Resilience, and Identity (University of Hamburg, 15 Jan 2021)

Research paper thumbnail of (Keine) reine Familiensache? Überlegungen zum Brief der Claudia Antonia Tatiane (I.Ephesos 2121)

Research paper thumbnail of Briefe e situ. Wenn Papier es auf den Stein schafft

Research paper thumbnail of Auf Amtswegen. Studien zu den kaiserzeitlichen Polis-Archiven der Provinzen Asia und Lycia et Pamphylia (Diss. Wien 2020)

Die Arbeit widmet sich jener kleinasiatischen Institution, die in den Quellen zumeist archeion, z... more Die Arbeit widmet sich jener kleinasiatischen Institution, die in den Quellen zumeist archeion, zuweilen auch chreophylakion oder grammatophylakion genannt und gemeinhin als städtisches Archiv interpretiert wird. Der Untersuchungsbereich wurde zeitlich auf die römische Kaiserzeit (1.–3. Jh. n. Chr.) und geographisch auf den Boden der römischen Provinzen Asia und Lycia et Pamphylia beschränkt. Eine weitere, inhaltlich gelagerte Einschränkung wurde mit Fokussierung auf den privaten Rechtsverkehr und die Einbindung der städtischen archeia bei der Sicherung privatrechtlicher Vereinbarungen vorgenommen. Die analysierten Quellen sind zum allergrößten Teil epigraphischer Natur (etwa 500 einschlägige Inschriften), die wiederum zu mehr als 90% dem Bereich der Grabinschriften angehören. Der methodische Zugang zu diesen Quellen erfolgte daher vorherhand über epigraphische Analysearbeit, wobei nach Möglichkeit die Re-Kontextualisierung der Inschrift vorgenommen wurde. Die dabei gewonnenen Ergebnisse wurden danach mit literarischen Quellen und Daten aus dem papyrologischen Bereich abgeglichen und kontrastiert.

Nach einleitender Behandlung von Grundfragen zum kleinasiatischen Archivwesen (etwa zum dort tätigen Personal oder zur Frage, ob sich für die Archive zuständige Amtsträger festmachen lassen) werden in drei Hauptkapiteln folgende Themen besprochen:

  1. Der „Archivierungsvermerk“, also jener Satz, der am Ende von mehr als 350 Grabinschriften auf Hinterlegung einer Abschrift der Inschrift im städtischen Archiv verweist.
  2. Vier Inschriften außergewöhnlichen Charakters, bei denen es sich allem Anschein nach um kaum oder gar nicht redigierte Texte handelt, die ursprünglich auf anderen Schreibmedien angebracht waren (etwa Papyrus) und aus jeweils individuellen Gründen als Inschrift aufgestellt wurden.
  3. Etwa 90 Inschriften, die mit der Phrase dia tōn archeiōn (wörtl. „durch die Archive“) auf die Involvierung der städtischen archeia bei der Abwicklung privater Rechtsvorgänge verweisen. Besonders diese letzte Quellengruppe ermöglicht (im Zusammenspiel mit papyrologischen Quellen) die Charakterisierung der kleinasiatischen archeia als „Amtsnotariate“ mit Archivfunktion, die nicht nur die Verwahrung privatrechtlicher Dokumente, sondern auch deren Aufsetzung zur Aufgabe hatten.

Research paper thumbnail of Returning to Ancestral Soil. A Commentary on IJudOr II 193 (Hierapolis/Phrygia)

Dike, 2022

Tatianus and Apphia, both Ioudaioi, set up an epitaph far from ordinary, even within the rich epi... more Tatianus and Apphia, both Ioudaioi, set up an epitaph far from ordinary, even within the rich epigraphical evidence from their hometown of Hierapolis (Phrygia, Asia Minor). The article examines the text's remarkable features one by one, focussing on the unique passage that talks about the couple's return to "ancestral soil" (patrōa gē). Were they hoping for a burial in Judaea rather than Hierapolis?

Research paper thumbnail of Retiring by the Seaside: A Praetorian from Thrace in Lycian Olympos. With an addendum to TAM II 949

Acta Classica Mediterranea, 2022

Why would a retired praetorian from Thrace set up a tomb monument for himself, his (Thracian) wif... more Why would a retired praetorian from Thrace set up a tomb monument for himself, his (Thracian) wife and their children in a place as remote as the town of Olympus in Eastern Lycia? Along with the edition of the hitherto unknown ending of TAM II 949, the paper offers a possible answer to the above question, before analysing in detail the recipients of funerary fines in the Olympean epitaphs (fiscus, polis, sanctuary).

Research paper thumbnail of Adn. Tyche 117.–118. I.Didyma 576 und I.Milet VI 2, 642 – Zwei Korrekturen

Tyche, 2020

Andrea R a g g i: [C. Iu]lius Menodorus, il primo tribuno militare dalla provincia d'Asia (Taf.

Research paper thumbnail of Vier Brüder, ein Grab: Rekonstruktion und Interpretation von I.Milet VI 2, 783

Gephyra, 2020

The article deals with the grave inscription of the two brothers Eubulion and Demetrios, sons of ... more The article deals with the grave inscription of the two brothers Eubulion and Demetrios, sons of Theopompos, written on a small stele from Imperial times. As is obvious at first glance, the inscription has been heavily tampered with: While the lines 6-14 show a consistent type face, the lines 1-5 diverge significantly and have partially been written on an erased surface. Furthermore, the lines 15-16 are clearly secondary and appear as a non-professional addendum altogether. A revision of the inscription’s squeeze made possible a reconstruction of most of the erased parts in lines 4-5, revealing that the grave monument was, in fact, not meant for two, but for four brothers, two of which have been scratched off. After an epigraphic analysis and the reconstruction of the erased parts in ll.4-6 (section I), the article deals with the following topics: Section II addresses the secondary text in ll.1-6 and delivers a detailed analysis of the verb διαφέρειν „belong to“ (g. „gehören“, fr. „appartenir à“) in Imperial grave texts from Asia Minor, showing that the term typically appears in cases where an already established grave monument comes into the hands of new owners. Section III deals with the beginning of the original text and discusses the implications of the erasure of two brothers (and their respective wives, children and grandchildren) from a family grave monument.

Research paper thumbnail of I.Milet VI 2, 570: Rekonstruktion und Interpretation einer bemerkenswerten Grabinschrift

Research paper thumbnail of Wider die Inflationshypothese: Zur Höhe der Bußgelder in Grabinschriften aus dem ostlykischen Olympos

Epigraphica Anatolica, 2018

Research paper thumbnail of Die Grabinschriften des M. Aurelius Zosimas in Olympos

Epigraphica Anatolica, 2017

Epigraphica Anatolica 50 77-92 DIE GRABINSCHRIFTEN DES M. AURELIUS ZOSIMAS IN OLYMPOS DIE GRABINS... more Epigraphica Anatolica 50 77-92 DIE GRABINSCHRIFTEN DES M. AURELIUS ZOSIMAS IN OLYMPOS DIE GRABINSCHRIFTEN DES M. AURELIUS ZOSIMAS IN OLYMPOS * Aus der ostlykischen Hafenstadt Olympos sind bislang 227 Grabinschriften bekannt. Sie stammen aus den gut erhaltenen Nekropolenarealen, die sich im Westen der Siedlung beiderseits des Olympos-Flüsschens entlangziehen. Die überwiegende Zahl dieser Texte ist im zweiten Band der Tituli Asiae Minoris (TAM II) erfasst. Unter der Nr. 1140 findet sich dort folgender Eintrag: Aedes sepulcralis, limen portae superius 0,29 m altum, 1,10 m latum; litterae diligenter incisae 0,02 m altae. Αὐρ(ήλιος) Ζωσιμᾶς Εὐπορίστου βʹ Ὀλυμπηνὸς κατεσκεύασα τὸν τύνβον ἑαυτῷ καὶ̣ μη[τρ]ί μου καὶ γυναικί μου καὶ τέκνοις καὶ ἐνγόνοις καὶ θ̣ είῳ μ̣ ο̣ υ̣ Ε̣ ὐδ̣ ή̣ -4 μῳ· ἕτερον δὲ οὐδένα βούλομε ἐνκηδευθῆνε, ἢ ὁ βιασά̣ μ̣ [ενος] ἐνκηδεῦσέ τινα ἐκτείσει θεῷ Ἡφαίστῳ φʹ, ὧν̣ [ὁ ἐλέν]ξας λήνψετε τὸ τρίτον. Ich, Aurelius Zosimas, Sohn des Euporistos, des Sohnes des Euporistos, Bürger von Olympos, habe das Grabmal bereitgestellt für mich, 1 meine Mutter, meine Frau, die Kinder und Kindeskinder und meinen Onkel Eudemos. Ich will, dass niemand anderer hineinbestattet wird. Wer es dennoch gewaltsam unternimmt, jemanden zu bestatten, soll dem Gott Hephaistos 500 Denare zahlen, von denen derjenige, der dies aufdeckt, ein Drittel nehmen wird. 2 In Au fbau und Inhalt entspricht dieser Text dem gängigen Muster olympenischer Grabinschriften, die sich durch die Verwendung immer gleich formulierter Textbausteine auszeichnen. 3 Im konkreten Fall präsentiert sich Aurelius Zosimas, der Sohn Euporistos des Zweiten, als Grabherr und Familienvater. Er hält seinen Grabtext subjektiv (κατεσκεύασα, μου), wenn er erklärt, für welchen Personenkreis er das Grabmal eingerichtet hat. Daran schließt er ein ebenfalls subjektiv formuliertes Verbot an (βούλομαι), in dem er die Bestattung weiterer Personen untersagt. Wer dennoch eigenmächtig eine Bestattung vornimmt, soll eine Buße an das nahegelegene Hephaistos-Heiligtum zahlen. Bekannt gemacht wurde diese Inschrift bereits 1892 durch V. Bérard. 4 E. Kalinka überprüfte sie bei einem Aufenthalt vor Ort im Jahre 1895 und publizierte sie in stark verbesserter Lesung im 1944 erschienenen dritten Faszikel von TAM II. Beim Träger der Inschrift handelt es sich um ein limen portae superius, eine "obere Türschwelle", d.h. um den Türsturz eines der in Olympos * Dieser Beitrag ist im Rahmen des vom österreichischen FWF geförderten Projektes "Grabrecht und Grabschutz im griechisch-römischen Südwestkleinasien" (P26620) entstanden.

Research paper thumbnail of Harter-Uibopuu, Kaja & Karin Wiedergut 2014, ' "Niemand anderer soll hier bestattet werden": Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet', in:  G. Thür (ed), Grabrituale.  Tod und Jenseits in Frühgeschichte und Altertum, pp. 147-172.

Harter-Uibopuu, Kaja & Karin Wiedergut 2014, ' "Niemand anderer soll hier bestattet werden": Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet", in: G. Thür (ed), Grabrituale. Tod und Jenenseits in Frühgeschichte und Altertum, pp. 147-172.

Research paper thumbnail of "Niemand anderer soll hier bestattet werden..." – Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet

Research paper thumbnail of Elitenbewusstsein, Anbiederung oder gesteigerte Sicherheitserwartung? Der römische fiscus als Empfänger von Grabbußen im kaiserzeitlichen Kleinasien

Conference "Vorsorge, Verbote und Sanktionen. Grabschutz in der griechisch-römischen Antike im Spiegel der epigraphischen Quellen", Hamburg, 2022

Research paper thumbnail of Government Strategies in Roman Asia Minor: The Case of the City Archives

Paper given at the XVI. International Congress of Greek and Latin Epigraphy, Bordeaux, 2022

Research paper thumbnail of Intendierte, tolerierte und unerwünschte Vergesellschaftung am Beispiel einer Inschrift aus Milet

“Socialisation” and “Communitisation” of Pre-modern Inscriptions. Epigraphy Spring School at the ÖAW, Vienna

Research paper thumbnail of IJudOr II 193 (Hierapolis/Phrygien): Überlegungen zum Grabrecht

Recht und Religion. Internationale Tagung an der Károli Gáspár Universität der Reformierten Kirche Ungarns, 2023

Research paper thumbnail of Serving Two Masters? The City Archives of Asia Minor under Roman Rule

Talk given at the workshop "A Tale of Searching, Finding, and Keeping. Archives in the Greco-Roma... more Talk given at the workshop "A Tale of Searching, Finding, and Keeping. Archives in the Greco-Roman World", held at the Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC), University of Hamburg (29 April 2022)

The southwestern parts of ancient Asia Minor (modern-day Turkey) were equipped with elaborate systems of safekeeping and archiving documents well before the arrival of Rome. When the regions were transformed into Roman provinces—Asia in 129 BCE, Lycia in 43 CE—the new rulers apparently only made minor adaptations to a well-established system, e.g. by fixing certain malpractices in the city archives, as is shown by the famous edict of Q. Veranius, the first governor of Lycia (SEG 33, 1177). The benefits of having a working archival system in place are quite obvious for the Roman side, and are, to a great extent, to be seen in connection with the latter’s fiscal interests. However, as Veranius argues when stating his own reasons for intervention, it was the legal security of each and every individual in the newly founded province that was on his (and, by extension, the Romans’) mind when aiming at restoring good practices in the public archives.

The extant sources from the Roman Imperial period (1st to 3rd centuries CE), which—oddly enough—mainly come from the realm of funerary epigraphy, seem to confirm such a carefully administered system of protecting the individual through measurements taken by the Roman provincial government. Gradually and over time, the general public was given the possibility to make use of the archives’ services in many ways, ensuring an enhanced level of legal security for the citizens in the provinces. The talk focussed on archival practices in the provincial cities and specifically discussed the question of access given to their residents: Next to the Roman government, can the general public in the provinces be seen as the other master of the archival systems provided by the cities? Or, put differently, were the Romans acting or reacting when changing administrative practices?

Research paper thumbnail of A Strong Female Lead. Women as Tomb Owners in Roman and Late Antique Asia Minor

Paper at the Workshop "Women and Justice: Female Agency in Late Antique Legal Cultures", Universi... more Paper at the Workshop "Women and Justice: Female Agency in Late Antique Legal Cultures", University of Bonn, Center for Dependency and Slavery Studies

Research paper thumbnail of Returning to Ancestral Soil. The Burial Wishes of a Jewish Couple in Phrygian Hierapolis

The ancient city of Hierapolis (modern-day Pamukkale) in the Phrygian hinterland of Asia Minor is... more The ancient city of Hierapolis (modern-day Pamukkale) in the Phrygian hinterland of Asia Minor is surrounded by well-preserved necropolis areas, comprising a wide variety of funerary monuments and several hundred epitaphs from Roman Imperial times. These texts mostly were not memorial in nature, but rather delivered detailed information on the tombs’ owners and their arrangements for the future use of their respective burial facility. Unsurprisingly, those that lived in Hierapolis also chose to be buried there.

A (potentially) contrasting case is delivered by the epitaph of Tatianus and Apphia, who were both part of the local Jewish community. Their text contains several highly unusual clauses, one of which makes reference to the couple’s „transfer into ancestral soil“: Whoever carries out such a transfer shall then have their sarcophagus with all rights. The talk discussed the text’s unique features and focussed on the couple’s specific burial provisions: Does this epitaph deliver a lithic manifestation of the wish of diaspora Jews to return to Israel in death?

Research paper thumbnail of Full House? Ancient "Tomb Families" between Expectation, Limitation and Conflict

Workshop: Family Affairs. Ancient Families in Conflict – Among Legacy, Resilience, and Identity (University of Hamburg, 15 Jan 2021)

Research paper thumbnail of (Keine) reine Familiensache? Überlegungen zum Brief der Claudia Antonia Tatiane (I.Ephesos 2121)

Research paper thumbnail of Briefe e situ. Wenn Papier es auf den Stein schafft

Research paper thumbnail of Lang rasiert und doch nicht glatt. Zur Lesung von I.Milet VI 2, 570 und 783

Research paper thumbnail of Wider die Inflationshypothese: Zur Höhe von Bußgeldern in Grabtexten aus Olympos

Research paper thumbnail of Rest easy? Some remarkable cases of re-used tombs and grave inscriptions

Research paper thumbnail of "Or else he shall pay..." – Penalty Payments in Grave Texts from Hellenistic and Imperial Asia Minor

Research paper thumbnail of Das Haus, das Verrückte macht. Auf der Suche nach den kleinasiatischen Archiven

Research paper thumbnail of Between Private Autonomy and State Approval – The Role of the Polis Archives in Asia Minor

Research paper thumbnail of "Kein anderer soll hier bestattet sein...?" – Wiederverwendete Gräber und ein Familienstreit in Milet

Research paper thumbnail of "Kein anderer soll hier bestattet werden..." – Grabschutz im kaiserzeitlichen Milet

Research paper thumbnail of I.Oropos 308: ein "Muster" für Beschwerdeverfahren einer civitas libera gegen die publicani?

Research paper thumbnail of Die publicani in Asia – Rechtsstreitigkeiten und römische Lösungen im 2. und 1. Jh. v. Chr.

Research paper thumbnail of Tagungsprogramm: "Vorsorge, Verbote und Sanktionen. Grabschutz in der griechisch-römischen Antike nach den epigraphischen Quellen"