Lea Hägi (-Zehnder) | University of Zurich, Switzerland (original) (raw)
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Papers by Lea Hägi (-Zehnder)
Studies in Vocational and Continuing Education, 2017
Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2016, 2016
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verz... more Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Bildung und Konventionen, 2019
Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendl... more Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendliche, die ihre Bildungslaufbahn nach der beruflichen Erstausbildung auf Hochschulstufe fortsetzen wollen. Die 26 Schweizer Kantone verleihen diesen Bildungsabschluss jedoch unterschiedlich häufig. Der vorliegende Beitrag geht deshalb der Frage nach, wie die unterschiedlichen Entwicklungslinien aus konventionentheoretischer Perspektive erklärt werden können. Drei Fallstudien, welche die Einführung der eidgenössischen Berufsmaturität Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen deutsch-und französischsprachigen Kantonen beleuchten, bilden den Kern dieses Beitrags. Die Analysen zeigen, dass die unterschiedlichen Entwicklungslinien auf einer kantonal unterschiedlich zugeschriebenen Wertigkeit dieses beruflichen Bildungsabschlusses beruhen, die durch handlungskoordinierende Arbeitsgruppen und Kommissionen strukturiert werden. 1 Einleitung Die eidgenössische Berufsmaturität verkörpert im schweizerischen Bildungssystem einen Bildungsabschluss, der seit seiner Einführung Mitte der 1990er Jahre eine erweiterte Allgemeinbildung für Berufslernende zertifiziert und in
Berufsbildung – Zeitschrift für Theorie-Praxis-Dialog, 2018
Seit Beginn der 1990er Jahre wurde neben der akademisch ausgerichteten Maturität (Abitur) und der... more Seit Beginn der 1990er Jahre wurde neben der akademisch ausgerichteten Maturität (Abitur) und der beruflichen Bildung eine hybride Form zwischen beruflicher und allgemeiner Bildung geschaffen: die eidgenössische Berufsmaturität. Diese gewährt neben der beruflichen Ausbildung auch den Zugang zu den Fachhochschulen. Jeder fünfte Lehrling entscheidet sich inzwischen für diese Ausbildungsform. Der Anteil der Berufsmaturitätsabschlüsse liegt zwischenzeitlich etwas tiefer als die gymnasiale Maturität. Insofern wird diese Entwicklung als "Erfolgsgeschichte" verbucht, auch wenn seit längerem eine Stagnation festzustellen ist.
bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online, 2019
Bis in die 1990er Jahre wurde die schweizerische Berufsbildung als eine Ausbildungsform gesehen, ... more Bis in die 1990er Jahre wurde die schweizerische Berufsbildung als eine Ausbildungsform gesehen, die auf einer starken Abgrenzung von den allgemeinbildenden Bildungsangeboten beruhte, wenig Anschlussmöglichkeiten auf Hochschulstufe bot und damit auch für bestimmte technische und akademische Berufe einen Mangel an Fachkräften verursachte. Darauf verweisen verschiedene Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Berufsbildung (beispielsweise Gonon 1994, Criblez 2002, Späni 2008) als auch Fragen, welche anlässlich der ersten OECD-Berichterstattung zur "Bildungspolitik in der Schweiz" zur Sprache kamen (vgl. EDK 1990a). Allgemein wurde die Berufsbildung aus ihrem Entstehungszusammenhang heraus als Teil des Wirtschafts-und weniger als Bestandteil des Bildungssystems aufgefasst (vgl. Wettstein/Gonon 2009). Heute sind die beiden Bildungspfade hingegen eng miteinander verknüpft. Mit diesem Beitrag soll nun der Frage nachgegangen werden, wie es in den vergangenen Dekaden gelang, die Berufsbildung als integralen Bestandteil des Bildungssystems zu konfigurieren, sie in den ‚Bildungsraum Schweiz' einzubetten und damit auch die Akzeptanz und Legitimität der beruflichen Bildung zu erhöhen. Empirische Basis dieses Beitrages sind Daten, die im Rahmen eines vom Schweizer Nationalfonds geförderten Forschungsprojekts erhoben und sowohl quantitativ beschreibend als auch qualitativ ausgewertet wurden. Im Vordergrund stehen zwei Erneuerungs-und Modernisierungsphasen der Schweizerischen Berufsbildung, welche zu einem integralen Bildungssystem beigetragen haben. Die erste expansive Phase in den 1960er Jahren umfasst die Schaffung neuer Bildungsinstitutionen und-angebote, eine ‚Pädagogisierung' der beruflichen Bildung und damit verbunden eine verbesserte Zugänglichkeit für eine breite Bevölkerungsschicht. Die zweite systemdifferenzierende Phase in den 1990er Jahren ist als Erneuerung durch Anschlussfähigkeit und Differenzierung beschreibbar. Neue Bildungstitel und die Neupositionierung bestehender Bildungsinstitutionen diversifizieren die berufliche Bildung und schaffen Übergänge, die außerdem eine durchlässige Gestaltung allgemeinbildender und berufsbezogener Bildungswege mit Anschlüssen in den Hochschulbereich ermöglichen.
Bildung und Konventionen, 2019
Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendl... more Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendliche, die ihre Bildungslaufbahn nach der beruflichen Erstausbildung auf Hochschulstufe fortsetzen wollen. Die 26 Schweizer Kantone verleihen diesen Bildungsabschluss jedoch unterschiedlich häufig. Der vorliegende Beitrag geht deshalb der Frage nach, wie die unterschiedlichen Entwicklungslinien aus konventionentheoretischer Perspektive erklärt werden können. Drei Fallstudien, welche die Einführung der eidgenössischen Berufsmaturität Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen deutsch-und französischsprachigen Kantonen beleuchten, bilden den Kern dieses Beitrags. Die Analysen zeigen, dass die unterschiedlichen Entwicklungslinien auf einer kantonal unterschiedlich zugeschriebenen Wertigkeit dieses beruflichen Bildungsabschlusses beruhen, die durch handlungskoordinierende Arbeitsgruppen und Kommissionen strukturiert werden.
In Marhuenda-Fluixa, F. (ed.), Vocational Education beyond Skill Formation -VET between Civic, In... more In Marhuenda-Fluixa, F. (ed.), Vocational Education beyond Skill Formation -VET between Civic, Industrial and Market Tensions. Bern: Peter Lang.
Berufsbildung ist aus dem Blickwinkel einer Steuerungsperspektive in der Regel ein ausgehandelter... more Berufsbildung ist aus dem Blickwinkel einer Steuerungsperspektive in der Regel ein ausgehandelter Kompromiss unterschiedlicher Anliegen 1. Staats-bürgerliche, berufsfachliche, ökonomische und soziale Interessen finden in der Organisation und Durchführung der beruflichen Bildung ihren Nieder-schlag. Verschiede Akteure, bzw. Interessenvertreterinnen und Interessenver-treter sind angehalten, eine Lösung, die mit Abstrichen für alle akzeptabel ist, zu finden. Dieser Ansatz wird im Folgenden anhand eines konventionstheore-tischen bzw. rechtfertitungssoziologischen Approachs im Zusammenhang mit der Entstehung eines nationalen Berufsbildungsgesetzes und der Einführung einer Berufsmaturität in der Schweiz durchgespielt. Das Ergebnis solcher Aushandlungen ist eine Hybridisierung des regulativen Arrangements. Für eine solche Darstellung eignen sich die Debatten im Zusammenhang mit den Rechtssetzungsprozessen rund um die Berufsbildung, die in der Schweiz relativ früh zu verorten sind. Im ersten Teil wird der Verlauf der Gesetzgebung rekonstruiert und im zweiten Teil wird dann diese Perspektive der Konfliktlösung und Kompro-missbildung auf eine jüngere Reform, nämlich die Berufsmaturität in der Schweiz angewendet.
Studies in Vocational and Continuing Education, 2017
Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2016, 2016
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verz... more Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Bildung und Konventionen, 2019
Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendl... more Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendliche, die ihre Bildungslaufbahn nach der beruflichen Erstausbildung auf Hochschulstufe fortsetzen wollen. Die 26 Schweizer Kantone verleihen diesen Bildungsabschluss jedoch unterschiedlich häufig. Der vorliegende Beitrag geht deshalb der Frage nach, wie die unterschiedlichen Entwicklungslinien aus konventionentheoretischer Perspektive erklärt werden können. Drei Fallstudien, welche die Einführung der eidgenössischen Berufsmaturität Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen deutsch-und französischsprachigen Kantonen beleuchten, bilden den Kern dieses Beitrags. Die Analysen zeigen, dass die unterschiedlichen Entwicklungslinien auf einer kantonal unterschiedlich zugeschriebenen Wertigkeit dieses beruflichen Bildungsabschlusses beruhen, die durch handlungskoordinierende Arbeitsgruppen und Kommissionen strukturiert werden. 1 Einleitung Die eidgenössische Berufsmaturität verkörpert im schweizerischen Bildungssystem einen Bildungsabschluss, der seit seiner Einführung Mitte der 1990er Jahre eine erweiterte Allgemeinbildung für Berufslernende zertifiziert und in
Berufsbildung – Zeitschrift für Theorie-Praxis-Dialog, 2018
Seit Beginn der 1990er Jahre wurde neben der akademisch ausgerichteten Maturität (Abitur) und der... more Seit Beginn der 1990er Jahre wurde neben der akademisch ausgerichteten Maturität (Abitur) und der beruflichen Bildung eine hybride Form zwischen beruflicher und allgemeiner Bildung geschaffen: die eidgenössische Berufsmaturität. Diese gewährt neben der beruflichen Ausbildung auch den Zugang zu den Fachhochschulen. Jeder fünfte Lehrling entscheidet sich inzwischen für diese Ausbildungsform. Der Anteil der Berufsmaturitätsabschlüsse liegt zwischenzeitlich etwas tiefer als die gymnasiale Maturität. Insofern wird diese Entwicklung als "Erfolgsgeschichte" verbucht, auch wenn seit längerem eine Stagnation festzustellen ist.
bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online, 2019
Bis in die 1990er Jahre wurde die schweizerische Berufsbildung als eine Ausbildungsform gesehen, ... more Bis in die 1990er Jahre wurde die schweizerische Berufsbildung als eine Ausbildungsform gesehen, die auf einer starken Abgrenzung von den allgemeinbildenden Bildungsangeboten beruhte, wenig Anschlussmöglichkeiten auf Hochschulstufe bot und damit auch für bestimmte technische und akademische Berufe einen Mangel an Fachkräften verursachte. Darauf verweisen verschiedene Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Berufsbildung (beispielsweise Gonon 1994, Criblez 2002, Späni 2008) als auch Fragen, welche anlässlich der ersten OECD-Berichterstattung zur "Bildungspolitik in der Schweiz" zur Sprache kamen (vgl. EDK 1990a). Allgemein wurde die Berufsbildung aus ihrem Entstehungszusammenhang heraus als Teil des Wirtschafts-und weniger als Bestandteil des Bildungssystems aufgefasst (vgl. Wettstein/Gonon 2009). Heute sind die beiden Bildungspfade hingegen eng miteinander verknüpft. Mit diesem Beitrag soll nun der Frage nachgegangen werden, wie es in den vergangenen Dekaden gelang, die Berufsbildung als integralen Bestandteil des Bildungssystems zu konfigurieren, sie in den ‚Bildungsraum Schweiz' einzubetten und damit auch die Akzeptanz und Legitimität der beruflichen Bildung zu erhöhen. Empirische Basis dieses Beitrages sind Daten, die im Rahmen eines vom Schweizer Nationalfonds geförderten Forschungsprojekts erhoben und sowohl quantitativ beschreibend als auch qualitativ ausgewertet wurden. Im Vordergrund stehen zwei Erneuerungs-und Modernisierungsphasen der Schweizerischen Berufsbildung, welche zu einem integralen Bildungssystem beigetragen haben. Die erste expansive Phase in den 1960er Jahren umfasst die Schaffung neuer Bildungsinstitutionen und-angebote, eine ‚Pädagogisierung' der beruflichen Bildung und damit verbunden eine verbesserte Zugänglichkeit für eine breite Bevölkerungsschicht. Die zweite systemdifferenzierende Phase in den 1990er Jahren ist als Erneuerung durch Anschlussfähigkeit und Differenzierung beschreibbar. Neue Bildungstitel und die Neupositionierung bestehender Bildungsinstitutionen diversifizieren die berufliche Bildung und schaffen Übergänge, die außerdem eine durchlässige Gestaltung allgemeinbildender und berufsbezogener Bildungswege mit Anschlüssen in den Hochschulbereich ermöglichen.
Bildung und Konventionen, 2019
Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendl... more Die eidgenössische Berufsmaturität ist heute eine etablierte Bildungsoption für Schweizer Jugendliche, die ihre Bildungslaufbahn nach der beruflichen Erstausbildung auf Hochschulstufe fortsetzen wollen. Die 26 Schweizer Kantone verleihen diesen Bildungsabschluss jedoch unterschiedlich häufig. Der vorliegende Beitrag geht deshalb der Frage nach, wie die unterschiedlichen Entwicklungslinien aus konventionentheoretischer Perspektive erklärt werden können. Drei Fallstudien, welche die Einführung der eidgenössischen Berufsmaturität Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen deutsch-und französischsprachigen Kantonen beleuchten, bilden den Kern dieses Beitrags. Die Analysen zeigen, dass die unterschiedlichen Entwicklungslinien auf einer kantonal unterschiedlich zugeschriebenen Wertigkeit dieses beruflichen Bildungsabschlusses beruhen, die durch handlungskoordinierende Arbeitsgruppen und Kommissionen strukturiert werden.
In Marhuenda-Fluixa, F. (ed.), Vocational Education beyond Skill Formation -VET between Civic, In... more In Marhuenda-Fluixa, F. (ed.), Vocational Education beyond Skill Formation -VET between Civic, Industrial and Market Tensions. Bern: Peter Lang.
Berufsbildung ist aus dem Blickwinkel einer Steuerungsperspektive in der Regel ein ausgehandelter... more Berufsbildung ist aus dem Blickwinkel einer Steuerungsperspektive in der Regel ein ausgehandelter Kompromiss unterschiedlicher Anliegen 1. Staats-bürgerliche, berufsfachliche, ökonomische und soziale Interessen finden in der Organisation und Durchführung der beruflichen Bildung ihren Nieder-schlag. Verschiede Akteure, bzw. Interessenvertreterinnen und Interessenver-treter sind angehalten, eine Lösung, die mit Abstrichen für alle akzeptabel ist, zu finden. Dieser Ansatz wird im Folgenden anhand eines konventionstheore-tischen bzw. rechtfertitungssoziologischen Approachs im Zusammenhang mit der Entstehung eines nationalen Berufsbildungsgesetzes und der Einführung einer Berufsmaturität in der Schweiz durchgespielt. Das Ergebnis solcher Aushandlungen ist eine Hybridisierung des regulativen Arrangements. Für eine solche Darstellung eignen sich die Debatten im Zusammenhang mit den Rechtssetzungsprozessen rund um die Berufsbildung, die in der Schweiz relativ früh zu verorten sind. Im ersten Teil wird der Verlauf der Gesetzgebung rekonstruiert und im zweiten Teil wird dann diese Perspektive der Konfliktlösung und Kompro-missbildung auf eine jüngere Reform, nämlich die Berufsmaturität in der Schweiz angewendet.