Fahrendes Volk in Luxemburg – Einblick in das Schicksal der Jenischen und Sinti in der Zeit der NS-Besatzung, in: Frank Schroeder, Elisabeth Hoffmann, Jérôme Courtoy (ed.), Luxemburg und das Dritte Reich. Eine Bestandsaufnahme, Ehlerange 2021, pp. 682-701. (original) (raw)

"Verfolgung zum „Schutze der Sittlichkeit“! Homosexuelle Männer in Luxemburg (1941- 1944), in: Frank Schroeder, Elisabeth Hoffmann, Jérôme Courtoy (ed.), Luxemburg und das Dritte Reich. Eine Bestandsaufnahme, Ehlerange 2021, pp. 702-722.

Luxemburg und das Dritte Reich, 2021

JÉRÔME COURTOY / DANIEL THILMAN JÉRÔME COURTOY DANIEL THILMAN Bekämpfung der Homosexualität in Luxemburg? Die Vorkriegszeit Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es in Luxemburg wie in den anderen von Napoleon Bonaparte inspirierten Rechtssystemen auch "keine Gesetzgebung, die homosexuelle Handlungen anders beurteilte als sexuelle Kontakte zwischen Mann und Frau" 05. In den von Napoleon besetzten Territorien sollte mit der Einführung des Code civil ("Zivilgesetzbuch") die Ehe zwischen Mann und Frau geschützt werden. 06 Der Code pénal ("Strafgesetzbuch") hingegen sah keine Strafen für nicht heterosexuelle Beziehungen vor. Letzterer basierte "auf dem Gedankengut der Aufklärung und machte einen rigiden Unterschied zwischen Rechtsdomänen der Kirche und des Staates. Die sittliche Verurteilung homosexueller Handlungen wurde als religiöse Frage betrachtet, mit der der Staat sich nicht zu beschäftigen hatte." 07

Ulbricht, Josephine: Die Enteignung der Münchner Sinti und Roma und die Rolle der Reichsfinanzverwaltung, in: Bahr, Matthias/Poth, Peter (Hrsg.): Hugo Höllenreiner. Das Zeugnis eines Überlebenden Sinto und seine Perspektiven für eine bildungssensible Erinnerungskultur, Stuttgart 2014, S. 165-176.

Fertig machen. Los! Schnell! Der Polizist blähte sich auf, er sah aus, als wollte er Dada stoßen, aber hielt inne und tat es nicht. Aber meine Kinder müssen in die Schule, sagte Mama. Ja, das können sie wahrscheinlich in Polen machen. Hugo liefin sein Zimmer und holte seinen Schulranzen. Als die Polizisten ihn sahen, sagte einer: Nichts mitnehmen, gar nichts, nur einmal Kleidung, das reicht. Alles andere kriegt ihr dort",

Luxemburger mit dem "Grünen Winkel" / Les Luxembourgeois au "Triangle Vert", in: Schroeder, Frank / Hoffmann, Elisabeth / Courtoy, Jérôme (ed.), Vergessene Opfer. Eine Bestandsaufnahme / Victimes oubliées. Un état des lieux, Ehlerange 2024, pp. 94-149.

Vergessene Opfer / Victimes oubliées, 2024

sich innerhalb des Lagersystems zu Gewalt gegenüber anderen Häftlingen hinreißen ließen" 4 . Die Historikerin Dagmar Lieske stellt dagegen klar, dass es den typischen "Berufsverbrecher" nicht gegeben hat. Vielmehr hätten "Vorstellungen von Gesellschaft und Praktiken zur Herstellung von Kollektivität [existiert], die diese Personen zur Zielscheibe staatlicher Behörden werden ließen" 5 . Die folgende Studie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie wird wahrscheinlich mehr Fragen aufwerfen als beantworten können. Nichtsdestotrotz soll der Versuch unternommen werden, einzelne Mosaiksteine zusammenzufügen und so einen Einblick in ein noch gänzlich unbekanntes Kapitel der NS-Verfolgungspraxis im besetzten Luxemburg zu bekommen: die unter dem Vorwand des Gesellschaftsschutzes praktizierte "Reinigung" des luxemburgisch-deutschen "Volkskörpers" von vorbestraften Menschen. LITERATUR-UND QUELLENLAGE Die Verfolgung von Mehrfachstraftätern im besetzten Luxemburg war und ist bislang kaum Bestandteil der historischen Forschung

Eine deutsch-französische Lebensgeschichte. Jean Egens autobiographischer Elsass-Roman Die Linden von Lautenbach (1979). In: H. Gätje/S. Singh (Hrsg.): Übergänge, Brüche, Annäherungen. [...], Saarbrücken 2015, S. 371–387.

Übergänge, Brüche, Annäherungen. Beiträge zur Geschichte der Literatur im Saarland, in Lothringen, im Elsass, in Luxemburg und Belgien, 2015

In diesem Beitrag wird der Inhalt und Aufbau des Romans Die Linden von Lautenbach. Eine deutsch-französische Lebensgeschichte von Jean Egen besprochen. Dabei wird die Konstitution und Ambivalenz der elsässischen Identität unter besonderer Berücksichtigung der wechselvollen Geschichte der Region in den Vordergrund gestellt und ein kritischer Blick auf das Konstrukt "Nation" geworfen.