Osteologische Geschlechtsbestimmung anhand von Gaumenmaßen (original) (raw)

Mit archäologischer Geschlechterforschung zu einer diverseren Fachgeschichte

Mit archäologischer Geschlechterforschung zu einer diverseren Fachgeschichte, 2022

Auch die Archäologie, die über historische Dingüberlieferungen das Leben von Menschen aus der Vergangenheit erforscht, bezieht wichtige Impulse aus der Geschlechterforschung. Der folgende Blogartikel wird einen kurzen Überblick zur Entwicklung der archäologischen Geschlechterforschung im deutschsprachigen Raum geben, einige archäologisch arbeitende Pionierinnen vorstellen und darüber hinaus das Projekt AktArcha vorstellen.

Von weiblichen Nadeln und männlichen Pinzetten. Möglichkeiten und Grenzen der archäologischen Geschlechterforschung

Raimund Karl and Jutta Leskovar (ed.), Interpretierte Eisenzeiten. Methoden, Theorien [Tagung Linz 2004] Studien zur Kulturgeschichte Oberösterreich 18, 91-100., 2005

Archaeologies of women, gender and feminist approaches have largely been sidelined or even ignored in German archaeology for a long time. Based on the misappropriation that gender is biologically determined, it was widely assumed within the discipline that gender roles were universally identical.This made research into this specific aspect of societies seem superfluous. At the same time, this assumption allowed for a priori associations of grave goods with women or men. Only in the last few years, this basic assumption has been questioned and the necessity of research into this aspect of societies been recognised. Gender roles are increasingly seen as variable in different social systems. Regional studies of Iron Age cemeteries now allow us to anticipate how differential gender was expressed in the burial record in different regions and periods. This study explains the chances and changes brought about by gender archaeology, how strongly it still is influenced by traditional assumptions, and also what caveats have to be considered when attempting to analyse the factor gender.

Geschlechtsbestimmung von archäologischen Karibuknochen aus der saqqaqzeitlichen Fundstelle von Angujaartorfik durch Vergleichsmaße einer modernen Karibupopulation Westgrönlands (R.t.g.)

Ann. Naturhist. Mus. Wien, Serie A 120, 435-452 , 2018

Alters-und Geschlechtsbestimmung von osteologischem Material aus archäologischen Zusammenhängen gehört zu den grundlegenden Methoden der Archäozoologie. Eine Methode ist die Geschlechtsdifferenzierung anhand von Maßen. Bei Karibus und Rentieren ist dies möglich, da der Geschlechtsdimorphismus dieser Spezies groß ist. Aufgrund osteometrischer Erfassung von Skelettelementen geschlechtsbestimmter neuzeitlicher Karibus aus einem begrenzten Areal in Zentralwestgrönland wurden Variationsbereiche für jedes erfasste Maß für weibliche und für männliche Karibus ermittelt. Die Anwendbarkeit auf ein archäologisches Material wurde anhand eines saqqaqzeitlichen Fundplatzes von Angujaartorfik aus der Untersuchungsregion der modernen Karibupopulation getestet. Durch den Vergleich ließ sich bei den meisten Skeletteilen das Geschlecht bestimmen. Das Ergebnis weist in den archäologischen Strukturen der paläoeskimozeitlichen Fundstelle von Angujaartorfik ein deutliches Überwiegen von weiblichen Tieren nach. Der Vergleich zwischen modernen und archäologischen Maßen zeigt zudem, dass die Dimensionen der Karibus in der Vergangenheit nicht absolut identisch mit denen der modernen Population waren. Die Daten deuten an, dass der Geschlechtsdimorphismus der Karibus in einigen Zeiten größer als heute war.

Die leibliche Differenz und Steins Geschlechter-Anthropologie

Warszawskie Studia Teologiczne

Beate Beckmann-Zöller Katholische stiftungshochschule, München, gerMany DIE LEIBLICHE DIFFERENZ UND STEINS GESCHLECHTER-ANTHROPOLOGIE 1 1. AKTUELLE GENDER-DEBATTEN UND STEINS GESCHLECHTERANTHROPOLOGIE "Jede Epoche hat-Heidegger zufolge-eine Sache zu ‚bedenken'. Nur eine. Die sexuelle Differenz ist wahrscheinlich diejenige unserer Zeit", schrieb Luce Irigaray (1991, p.11) der Begegnung von "Phänomenologie und Geschlechterdifferenz" ins Stammbuch. Judith Butler (1997a, 30) antwortete hierauf in "Das Ende der Geschlechterdifferenz?", die Frage nach der Geschlechterdifferenz sei unentschieden und unentscheidbar. Wie versteht die Phänomenologin Edith Stein diesen "gender trouble", finden sich bei ihr Lösungen für das Problem der sexuellen Differenz? In herkömmlichen Anthropologien wurde innerhalb des Person-Seins des Menschen die Vernunftfähigkeit einseitig betont. Zugleich wurde das Phänomen der "Zweigeschlechtlichkeit", verbunden mit dem Phänomen der "Unterschiedenheit in der Leiblichkeit", thematisch vernachlässigt (R. Giuliani 1997, 104-125). B e a t e B e c k m a n n-Z ö l l e r So konnte sich z. B. auch bei Edith Steins Lehrer Husserl 2 ein verborgener Dualismus einschleichen hinsichtlich der Bedeutsamkeit von Geschlechtlichkeit (Beischlaf, Lust und Fruchtbarkeit). Selbst wenn "Leiblichkeit" grundsätzlich als zur Person gehörig behauptet wurde, fand das Phänomen der Geschlechtlichkeit wenig thematischen Raum und erfuhr eine Minderbewertung oder sogar Abwertung (G. Haeffner 2000). Von der Seite der Phänomenologie her haben sich außer Stein nur Merleau-Ponty, Sartre und Levinas mit der Geschlechterdifferenz beschäftigt, wenn auch deren Perspektive zu Recht von Irigaray u. a. als einseitig kritisiert wird. 3 Heute erleben wir in diesem Bereich eher eine Überbewertung des Phänomens des sexuellen Begehrens als "verfehltes Absolutes" (Zizek 2020)-was die Kehrseite der Medaille des vorherigen Verschweigens sein könnte-bis hin zu einer Umwertung in neuen Anthropologien. Edith Stein selbst wird als Phänomenologin, die Geschlechter-Differenz thematisiert hat, selten vom philosophischen Feminismus oder den Gender Studies wahrgenommen, es gibt aber Ausnahmen. 4 Z. B. zieht Haney aus ihrer Untersu

Das differenzierte Geschlechterverständnis der Antike

GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2010

Naturphilosophische Geschlechterbetrachtungen von Autoren der Antike waren vielgestaltig. Nach einer Beschreibung der gesellschaftlichen was first criticized by Katherine Park and Robert A. Nye in 1991. However, these kinds of comments do not attract a lot of interest. Based on the social relevance of gender/sex in ancient societies, in this article, I will present different angels of an antique natural philosophical view of gender/sex. I conclude that the variety of gender/sex theory proves that natural philosophical, biological and medical theories can be considered a construction of society.

Morphognostische und multivariate-statistische Verfahren zur Geschlechts- und Rassendiagnose

Zeitschrift für Rechtsmedizin, 1974

Eingegangen am 16. April 1974 Morphognostic and Multivariate-statistical Methods for Sex and I~ace Determination Summary. An exemplary ease is shown, that methods applied extensively, in prehistoric anthropology e.g. multivariate statistical methods for sex determination (discriminant function analysis) and population comparisons (Penrose's distance analysis) can also be successfully used for the identification of human skeletal findings in forensic medicine and can substantially aid in objective sex and race determination. Zusammen]assung. In der vorliegenden Arbeit wird an einem exemplarischen 1%11 gezeig~, dab die in der pr~historischen Anthropologie in wachsendem YlaBe angewandten multivariatenstatistischen Verfahren der Geschlechtsbestimmung (Diskriminanzanalyse) und des Populationsvergleichs (Distanzanalyse nach Penrose) auch zur Begutaehtung yon Skeletfunden im l~ahmen der forensischen l~Iedizin erfolgreich eingesetzt werden k6nnen und einen wertvollen Beitrag zur Objektivierung der GeschlecMs-und Rassendiagnose leisten.

Vielfalt und Gemeinsamkeiten: ein Überblick über Forschungsgeschichte und Richtungen der archäologischen Geschlechterforschung

Doris Gutsmiedl-Schümann, Michaela Helmbrecht, Johanna Kranzbühler (ed.), Feministische Perspektiven auf Gender und Archäologie. Beiträge der Tagung zum 25-jährigen Bestehen von FemArc. Frauen – Forschung – Archäologie 14, 2021

The paper focuses on the history of archaeological research on women and gender as well as on the infl uence of feminism in archaeology. Furthermore, intersections with other approaches, such as masculinity and queer studies or archaeology of the body are discussed. Th e gender ratio within archaeological institutions and therefore the working conditions within archaeology are also considered.