Disability History: Einleitung (original) (raw)
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(2021/1) Utopien & Dystopien. Ein Disability Studies Blick nach vorn
ZDS Zeitschrift für Disability Studies / ZDS Journal of Disability Studies, 2021
Wir freuen uns, die erste Ausgabe der Zeitschrift für Disability Studies (ZDS) zu präsentieren! Die Idee einer deutschsprachigen Fachzeitschrift für Disability Studies war ein lang gehegter Traum vieler Kolleg_innen der deutschsprachigen Disability Studies-Community. Bereits vor gut 10 Jahren fanden Vorüberlegungen, Recherchen und erste Konzeptentwürfe für eine solche Zeitschrift im Rahmen der AG Disability Studies (disabilitystudies.de) statt, die aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt wurden. Aus dem auf der Disability Studies Konferenz 2018 (disko18.de) gegründeten Netzwerk Disability Studies im deutschsprachigen Raum (hier Mitglied werden) entstand schließlich der Schwung, einen Zeitschriftenstart zu wagen. Aus diesem fand sich nach und nach die Herausgeber_innengruppe zusammen: Julia Biermann, Lisa Pfahl (beide Leopold-Franzens-Universität Innsbruck), Mai-Anh Boger (Universität Bielefeld), Swantje Köbsell (Alice Salomon Hochschule Berlin), Rebecca Maskos (Universität Bremen) und David Brehme (Humboldt-Universität zu Berlin). In den folgenden zwei Jahren haben wir in vielen Sitzungen, zunächst in persönlichen Treffen, später pandemiebedingt
Die institutionelle Versorgung von Menschen mit Behinderungen in Oberösterreich 1918-1938
VIRUS - Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin, 2020
This article scrutinises institutional care for disabled people in Upper Austria during the time of the First Republic (1918-1938). From a disability history perspective, the author describes the construction of disability and ableism in care and education in its different institutional settings. Segregation from the majority society as well as within disabled people was a structuring principle: the lodging of 'unworthy' disabled people and segregated education and rehabilitation for the 'worthy' disabled persons. Because taking care of disabled people was neglected in the Monarchy and in the First Republic, the Catholic and Protestant churches were strongly involved in the task. Therefore, grace and mercy were the main guidelines and motives of care. Life in the institutions was marked by hierarchical and authoritarian paternalistic structures and subordination, big groups, excessive demands on staff, a lack of resources and adequate training.
Disability Studies im deutschsprachigen Raum
2020
Nichts über uns-ohne uns!" lautet das Credo der internationalen Behindertenbewegungen. Weltweit streiten sie seit Ende der 1960er Jahre für die Befreiung aus fremdbestimmten und bevormundenden Lebensverhältnissen und für die volle gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen. Aus den Aktivitäten und Paradigmen dieser bürger-und menschenrechtlich orientierten Emanzipationsbewegungen gingen im angelsächsischen Raum bereits in den 1970er Jahren die Disability Studies hervor, die eine neue wissenschaftliche Sichtweise auf Behinderung entwickelten. Auch im deutschsprachigen Raum gab es vergleichbare Entwicklungen, die aber erst seit den frühen 2000er Jahren als Disability Studies benannt werden. Die Disability Studies verstehen Behinderung nicht als naturgegebenes, überhistorisches Phänomen-sondern als eine gesellschaftlich negativ bewertete Differenz, die sozial konstruiert wird und daher stets in ihrem jeweiligen historischen, sozialen und kulturellen Kontext analysiert, gedeutet und verstehbar gemacht werden muss. Die traditionell dominierende medizinisch-(heil-und sonder-)pädagogische Perspektive, nach der Behinderung als schicksalhaftes, persönliches Unglück gilt, das individuell zu bewältigen ist, wird mit diesem Ansatz radikal in Frage gestellt und kategorisch zurückgewiesen. Kennzeichnend für die Disability Studies ist ihre Inter-und Transdisziplinarität: Ihr Gegenstand ist die (De-)Konstruktion von Normalität und Behinderung aus dem Blickwinkel verschiedener Wissenschaftsdisziplinen. Zentral sind dabei (1) das Erfahrungswissen von Forscher*innen und außerakademischen Akteur*innen mit Beeinträchtigungen, (2) die machtkritische Analyse von Wissensordnungen, die sich u. a. in Diskursen, Dokumenten, Gesetzen und Politiken manifestieren und (3) die Analyse der Praktiken des Behinderns, z. B. Diskriminierung, Exklusion und paternalistische Fürsorge. Ausgehend von der Konzeptualisierung von Behinderung als gesellschaftlicher Konstruktion erfolgt die Analyse dieses Phänomens mittels verschiedener theoretischer Zugänge und Wie war das damals eigentlich?
Albert Neissers (1855-1916) ‘Stereoscopischer Medicinischer Atlas’ – Eine aussergewoehnliche fotografische Sammlung aus dem Gebiet der Augenheilkunde, 2006
Pictorial illustrations are not only of importance in ophthalmologic teaching, clinical and basic research, but they are highly valued in the field of medicine as a whole; since at least the 17th century book illustrations, wax models, and moulages were commonly used in ophthalmology. However, the advent of photography in the 19th century made the documentation of the body and its multiple diseases much easier. This article now presents one of the first stereoscopic atlases in the field of ophthalmology. It was created between 1895 and 1906 under the direction of the Breslau professor of medicine Albert Neisser in collaboration with a number of influential German-speaking ophthalmologists at various leading medical schools in Germany, Austria, and Switzerland. The place of Neisser’s stereoscopic medical atlas in the history of medicine and in the development of medical photography, during the period when it became published, is here thoroughly described and put in the context of the ground-breaking scientific advances in the century before the last.
Utopien und Dystopien – Ein Disability Studies Blick nach vorn. Editorial
Zeitschrift für Disability Studies, 2021
Wir freuen uns, die erste Ausgabe der Zeitschrift für Disability Studies (ZDS) zu präsentieren! Die Idee einer deutschsprachigen Fachzeitschrift für Disability Studies war ein lang gehegter Traum vieler Kolleg_innen der deutschsprachigen Disability Studies-Community. Bereits vor gut 10 Jahren fanden Vorüberlegungen, Recherchen und erste Konzeptentwürfe für eine solche Zeitschrift im Rahmen der AG Disability Studies (disabilitystudies.de) statt, die aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt wurden. Aus dem auf der Disability Studies Konferenz 2018 (disko18.de) gegründeten Netzwerk Disability Studies im deutschsprachigen Raum (hier Mitglied werden) entstand schließlich der Schwung, einen Zeitschriftenstart zu wagen. Aus diesem fand sich nach und nach die Herausgeber_innengruppe zusammen: