Sind “selbstorganisierende“ Therapiesysteme erfolgreicher? (original) (raw)
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systhema 27(3): 283 -289, 2013
Was Grund legt und mehr: neue Reihe, neues Buch Ja, es ist wohl so, Systemische Therapie und Beratung „haben es geschafft“. Ein gutes Vierteljahrhundert nach der ersten großen Bestandsaufnahme „Von der Familientherapie zur systemischen Perspektive“ (Reiter et al., 1988) hat es den Eindruck, als ob das Füllhorn jetzt ohne Pause ausschüttet: Lehrbücher sind generalüberholt (Schlippe, Schweitzer, 2012), lexikalisiert (Wirth, Kleve, 2012), auf der Zielgeraden (Levold, Wirsching, 2014) oder in Form einer persönlich geprägten Reflexion entzerrt (Ludewig, 2013). Eine Buchreihe „Systemische Horizonte“ (bei Carl-Auer) schöpft aus dem Vollen, andere Reihen sind in Vorbereitung. Und nun ist ein weiteres Projekt auf den Weg gebracht, von dem man annehmen kann, dass es ein Flaggschiff werden könnte, eingereiht unter dem Namen „Systemische Praxis“, publiziert bei Hogrefe und herausgegeben von Günter Schiepek, Heiko Eckert, Matthias Ochs und anderen.
Patientenedukation ::Selbstwirksamkeit beeinflusst das Symptom-Selbstmanagement
2020
Patientenedukation ist eine komplexe Intervention, welche strukturiert und geplant durchgeführt werden sollte. Dieser Artikel beschreibt drei Kernelemente der Patientenedukation: das Symptom-Selbstmanagement von Patienten, die Selbstwirksamkeit und eine partnerschaftliche Kommunikation.L’éducation du patient est une intervention complexe qui doit être structurée et planifiée. Cet article décrit trois éléments de base de l’éducation du patient : l’autogestion des symptômes par des patients, l’auto-efficacité et la communication fondée sur le partenaria
Das (Erfolgs)Modell „Soziale Selbstverwaltung“
2020
Wenn wir über Sozialversicherung sprechen, sprechen wir über Deutschland oftmals als Vorreiter in vielen Bereichen. Viele Länder überdenken die eigenen Sozialversicherungsmodelle bei dem Blick auf das hiesige, oder haben gar-wie die Historie belegt-bereits in der Gründung der eigenen Sozialversicherung bei dem deutschen System "abgeschaut". Besonders charakteristisch für die deutsche Sozialversicherung ist die Struktur der Selbstverwaltung. Dezentral und in der Konzeption fern von staatlicher Einflussnahme wird die Sozialversicherung noch heute von den Betroffenen ehrenamtlich selbst geführt-so wie bereits vor über 100 Jahren. Doch genau dieses besondere Merkmal findet sich bei den Systemen anderer Länder regelmäßig nicht wieder. Wird etwa das Modell Selbstverwaltung jenseits der deutschen Grenzen ignoriert, hinterfragt-oder gar abgelehnt? Wir jedenfalls hinterfragen dieses Modell hierzulande-wenn auch mehr extern als intern-stetig, fragen uns, ob denn die soziale Selbstverwaltung überhaupt noch notwendig, gar ob sie überhaupt noch politisch tragbar ist. 1 Oder ob die soziale Selbstverwaltung in der heutigen Zeit überhaupt noch den Zweck erfüllt, ja erfüllen kann, den sie einst haben sollte. Ist das Modell Selbstverwaltung in der Sozialversicherung denn tatsächlich so reformbedürftig, wie es häufig dargestellt wird? Oder hat sich das Modell im Laufe der Debatte, die mangels konkreter Änderungsvorstöße mehr sich selbst als der Sache zu dienen scheint, vielleicht ganz unbemerkt bereits selbst überlebt? Welche Rolle kann die soziale Selbstverwaltung in einem Zeitalter von Globalisierung, Digitalisierung und der Föderalisierung Europas noch haben? All diese Fragen sind für die Zukunft der sozialen Selbstverwaltung von zentraler Bedeutung. Der französische Schriftsteller und Politiker André Malraux sagte einst "Wer die Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit I.
IPG, 2019
Die Auseinandersetzung über die richtige Strategie im Kampf für Emanzipation geht also an das Grundverständnis der sozialen Demokratie. Was ist die Sozialdemokratie – ein emanzipatorisches Avantgardeprojekt oder eine soziale Kompromissmaschine? Stellt sie sich, ohne Rücksicht auf Verluste, fest an die Seite derer, die gegen Diskriminierung und Klimawandel kämpfen? Oder sorgt sie dafür, dass alle, auch die Skeptiker, in die sozial-ökologische Transformation mitgenommen werden? Vertritt sie die jungen, gebildeten Vorreiter in den Metropolen oder die Abgehängten und Ängstlichen in den Peripherien? Wer hier vorschnell nach dem „donnernden Sowohl-als-auch“ ruft, sollte bedenken, dass hier manifeste ideologische und Interessenskonflikte aufeinanderprallen, die sich nicht mit Formelkompromissen wegdefinieren lassen.
Das Gesundheitswesen, 2017
ZusammenfassungDer Beitrag berichtet über ein Psychiatrie-Projekt zur Einführung stationsersetzender Leistungen und eines neuen Steuerungssystems. Die Umsetzung ist gescheitert. Dennoch hat das Projekt zur Weiterentwicklung der Gemeindepsychiatrie beigetragen. Projektdesign, -organisation und -verlauf werden aus Sicht der kommunalen Akteure beschrieben und analysiert. Berücksichtigt werden Effekte über die Projektlaufzeit hinaus. Im Ergebnis zeigt sich, dass die jeweilige Gewichtung der Projektbestandteile durch Auftraggeber, Projektentwickler und lokale Akteure mit einem unterschiedlichen Verständnis von Projektzweck und -mittel verbunden ist.
Systeme, 12 (2), 5-23., 1998
In systeme 11/2 (1997) wurde eine Arbeit von Thiele vorgestellt, in der es um den Nachweis der Selbstorganisationshypothese der Psychotherapie geht. Der vorliegende Beitrag stellt die ursprünglich von Tschacher et al. formulierte Hypothese im Kontext ihrer theoretischen Begründung aus der Synergetik dar. Es wird gezeigt, daß die Hypothese sich nicht, in der von den Autoren vorgeschlagenen Form, aus der Theorie begründen läßt. Die in der Hypothese postulierte Komplexitätsreduktion bedeutet eine unzulässige Abschwächung des durch die Theorie geforderten Unordnungs-Ordnungs-Überganges. Der Artikel plädiert für einen präziseren Umgang mit Begrifflichkeiten und theoretischen Begründungen. Abschließend wird auf die empirischen Belege zur Selbstorganisationshypothese der Psychotherapie eingegangen. Im Gegensatz zu den Vertretern der Hypothese wertet der Autor die bisherigen Belege als klares Votum gegen die Hypothese, da ein Unordnungs-Ordnungs-Übergang nicht nachgewiesen werden konnte.
Anerkannte Störungen. Einige Überlegungen zur Selbstvergewisserung Systemischer Therapie
systeme 21 (1): 75-91, 2007
Der folgende Diskussionsbeitrag wurde ausgelöst durch die Publikation von: Jochen Schweitzer, Arist von Schlippe (2006) Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung II. Das störungsspezifische Wissen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Aus der Lektüre ergaben sich für mich weiterreichende Irritationen. Die Überlegungen, die sich daran anschlossen, beziehen sich nicht ausschließlich auf das Buch, kulminieren jedoch in der Auseinandersetzung damit. Sie entwickelten für mich eine Eigendynamik, die mich zu der Frage führte, ob es Sinn macht, dieses Lehrbuch als Ausdruck einer aktiven Verwerfungslinie in unserem Feld zu betrachten. Und weiter, ob es Sinn macht, die im Buch diskutierten Inhalte für sich zu betrachten oder eher in ihrer Bezogenheit zu umfassenderen Strömungen und kontextuellen Rahmungen. Das Buch bot für mich in diesem Sinne Anlass, mir noch einmal über einige Quellen und Entwicklungslinien unseres Feldes klarer zu werden. Und daraus folgend, was es für mich bedeutet, mich auf „systemische Positionen“ zu beziehen. Zum Orientierungspunkt außerhalb des genuin systemischen Begriffshorizonts wurde für mich bei dieser Klärung die Auseinandersetzung mit dem Begriff „Anerkennung“. Das Ergebnis meiner Auseinandersetzung mit dem Lehrbuch bleibt für mich offen, und es umfasst Respekt vor der Leistung der Autoren, Unsicherheit über die womöglich doch durchsetzungsfähigere Kraft trivialisierender Rahmungen und die Hoffnung, dass der Gegenwind das Denken in unserem Feld weiter klärt.
Funktionen gesundheitsbezogener Selbstorganisation -eine Analyse am Beispiel einer österreichischen In den vergangenen Jahren wird ein starker Anstieg von gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen in vielfältigen Formen beobachtet. Der Artikel will durch die theoretische Ableitung gesellschaftlicher Funktionen und eine Analyse empirischer Daten zentrale Unterschiede in diesem Feld herausarbeiten. Drei Funktionen werden theoretisch abgeleitet: »wechselseitige Unterstützung«, »komplementäre Dienstleistung durch individuelle Unterstützung« und »kollektive Interessenvertretung«. Die empirische Analyse im Rahmen einer aktuellen österreichischen Untersuchung zeigt: Der überwiegende Teil der Gruppen kann anhand verschiedener Kombinationen dieser Funktionen in Form von drei Typen beschrieben werden; Organisationsstrukturen, Aktivitäten, Ressourcenbedarf und Umweltbeziehungen dieser Typen von Gruppen unterscheiden sich deutlich und konsistent mit den theoretischen Annahmen.
Die individualpsychologische »Behandlungsmethode«
Zeitschrift für Individualpsychologie, 2007
Zusammenfassung Mein Beitrag aus einer Fortbildungsreihe zum Vergleich analytischer Richtungen soll zeigen, dass Adlers Grundpositionen eine therapeutische Vorgehensweise nahelegen, die innerhalb der psychoanalytischen Richtungen als eigenstandige Behandlungsmethode gelten kann.