Patientenedukation ::Selbstwirksamkeit beeinflusst das Symptom-Selbstmanagement (original) (raw)
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Patientenverfügungen als Ausdruck individualistischer Selbstbestimmung?
Ethik in der Medizin, 2008
1 Der Begriff der relationalen Autonomie ist facettenreich und wird von verschiedenen Autorinnen unterschiedlich interpretiert . Der vorliegende Beitrag zielt jedoch nicht auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem theoretischen Konzept und seinen normativen Implikationen, sondern beschränkt sich auf die Frage, ob der Einwand gültig ist, Patientenverfügungen fokussierten allein auf das Individuum und verlören die Bezogenheit auf andere als konstitutive Dimension menschlicher Existenz aus dem Blick.
Sind “selbstorganisierende“ Therapiesysteme erfolgreicher?
Zeitschrift Fur Klinische Psychologie Und Psychotherapie, 2004
In der Systemtheorie wird ein Therapiesystem als ein sich selbstorganisierender Prozess konzipiert, in dessen Verlauf sich das Verhalten der Systembeteiligten synchronisiert. Fragestellung: Inwiefern korrespondiert die Selbstorganisation von Therapiesystemen mit dem Therapieerfolg? Methode: Selbstorganisation wird als Reduktion der Dimensionalität des Antwortmusters in Therapiessitzungsprotokollen operationalisiert. Ermittlung der Faktorenstruktur der Therapiesitzungsprotokolle über die jeweils ersten und letzten 20 Sitzungen an 16 Therapieverläufen (Cattels O-Technik), Vergleich von Patienten mit konstanter vs. abnehmender Faktorenzahl in Bezug auf individualisierte und standardisierte Therapieerfolgsmaße und Interaktionsschwierigkeiten. Ergebnisse: Die Hypothese der Reduktion von Antwortdimensionen wird gestützt. Patienten aus selbstorganisierten Therapiesystemen waren kaum erfolgreicher, wohl aber konfliktvermeidender in ihrem Interaktionsverhalten als Patienten der Vergleichsgruppe. Schlussfolgerungen: Der Nutzen des Selbstorganisationskonzepts zur Erklärung des Zusammenhanges zwischen Prozess-und Ergebnismaßen in der Psychotherapieforschung wird durch die Ergebnisse relativiert. Es bleibt offen, in welchem Ausmaß die verwendete Operationalisierung der therapeutischen Selbstorganisation zur schwachen Prozess-Outcome-Relationen beigetragen hat.
Das Konzept der Selbstwirksamkeit
2013
In dem Beitrag wird das Konzept der Selbstwirksamkeit theoretisch und empirisch erläutert sowie im Hinblick auf seine Bedeutung für die Pädagogik diskutiert. Da es sich bei Selbstwirksamkeitserwartungen um einen Spezialfall von Optimismus handelt, werden zunächst unterschiedliche Optimismuskonzepte dargestellt. Eine Konzeption bezieht sich auf Denkmuster und Interpretationsstile ... . Eine andere Konzeption betrachtet Optimismus als eine generelle Weltsicht, dass sich schon alles positiv entwickeln werde ... . Eine theoretisch differenzierte Konzeption findet sich schließlich in optimistischen Selbstüberzeugungen ... . Selbstwirksamkeit wird als wichtige Voraussetzung für kompetente Selbst- und Handlungsregulation gesehen ... . Abschließend weisen die Autoren darauf hin, dass Selbstwirksamkeit nicht per se zu Erfolg, Gesundheit, Glück führt, sondern es bestimmter Rahmenbedingungen bedarf, damit sie sich konstruktiv entfalten kann. Sie ist auch im Bildungsbereich kein alles erklärend...
Patientensouveränität : der autonome Patient im Mittelpunkt
2001
In Anbetracht des wachsenden finanziellen Drucks auf die sozialen Sicherungssysteme drangt sich immer starker die Frage auf, ob sich in Zukunft die Errungenschaften der modernen Medizin im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitsversorgung bei weitgehend stabilen Beitragssatzen zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) uberhaupt noch finanzieren lassen. Die in den inzwischen zahlreich vorliegenden Untersuchungen formulierten Vorschlage fur Masnahmen zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems zielen uberwiegend darauf ab, einerseits die Kosten im Gesundheitssystem zu begrenzen und andererseits die Eigenverantwortung der Patienten und Versicherten im Hinblick auf eine gesundheitsbewusste Lebensfuhrung, individuelle Eigenvorsorge und Kostenbewusstsein zu starken. Die Auswirkungen derartiger Masnahmen auf die Versorgungssituation der Burger werden im Einzelnen in der Regel nicht untersucht bzw. als bekannt angenommen. Insbesondere deren Akzeptabilitat fur die Patienten und Versicherten u...
Komplexe pharmakologische Therapiekonzepte sind oft die einzige Option, das Fortschreiten chronischer Krankheiten zu verzögern und die Lebensqualität der Betroffenen zu fördern bzw. zu erhalten. Für Patienten ist es oftmals problematisch, im Alltag ein komplexes Medikamtenregime einzuhalten, insbesondere, wenn verschiedene Arzneimittel umfangreich und langfristig einzunehmen sind. Bislang wurde die Patienten- bzw. Nutzerperspektive in Compliance- bzw. Adhärenzstudien und in der Versorgungsforschung eher nachrangig behandelt. Untersuchungsziel ist es, die mit komplexen Therapiekonzepten einhergehenden Belastungen für die Patienten empirisch zu beleuchten. Um die Frage zu beantworten, wie Betroffene die Arzneimitteleinnahme im Alltag bewältigen, werden chronisch herzkranke bzw. an HIV/AIDS erkrankte Patienten interviewt. Ergänzend werden Pflegende, niedergelassene Ärzte und Apotheker zu ihrer Problemsicht befragt. Die Untersuchungsergebnisse dienen als Entwicklungsgrundlage für ein wi...
Verweigerte Selbstbestimmung in der Behandlung psychiatrischer Patientinnen und Patienten
In: Aktion Psychisch Kranke, Peter Weiß & Andreas Heinz (Hg.): »Gleichberechtigt mittendrin – Partizipation und Teilhabe. Tagungsdokumentation, Berlin, 6./7. November 2012«, 2013
Die Interessen psychiatrischer Standesorganisationen stehen den Interessen Psychiatriebetroffener unversöhnlich gegenüber. Dennoch tragen erstere immer wieder vor, im Namen und im Interesse Psychiatriebetroffener zu handeln. Deutlich wird dies bei der Diskussion um das Recht auf gewaltsame Verabreichung psychiatrischer Anwendungen, die aktuell durch höchstrichterliche Urteile angefacht wurde. Psychiater blenden hierbei die um durchschnittlich zwei bis drei Jahrzehnte verringerte Lebenserwartung von Psychiatriepatientinnen und-patienten ebenso aus wie deren allgemeine Diskriminierung, mögliche Gesundheitsschäden durch psychiatrische Psychopharmaka und Elektroschocks und die traumatisierende Wirkung psychiatrischer Gewalt. Scheinbar unlösbare Interessenkonflikte lassen sich rechtlich einwandfrei mit Vorausverfügungen, medizinethischen Regeln für eine Notfallbehandlung oder Gefahrenabwehr für Dritte regeln. Der Verzicht auf psychiatrische Gewalt würde den Weg zu einem humanistisch orientierten psychosozialen Hilfesystem freimachen. Sollte im psychiatrischen Bereich - trotz der Forderung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen nach rechtlicher Gleichstellung - weiterhin eine Behandlung ohne informierte Zustimmung allgemein erlaubt sein, müssten wenigstens deeskalierende Maßnahmen vorgeschrieben werden.
Selbstbestimmte Patienten? - Die Nutznießer der Medizin und ihre Rechte*
Das Gesundheitswesen, 2001
Abstrakt Ziel der Untersuchung: Das Recht auf Selbstbestimmung des Patienten wird heute von vielen Seiten gefordert und eingeklagt. Umso wichtiger ist es zu untersuchen, inwiefern die Organisation des Gesundheitswesens Strukturen vorgibt, die einer echten Selbstbestimmung des Patienten im Wege stehen. Ergebnisse und Schlußfolgerungen: Die Geschichte der Entstehung des modernen Gesundheitswesens gibt einige Hinweise auf solche strukturellen Einschränkungen. Aber auch aus dem Blickwinkel der modernen Medizinethik lassen sich einige systematische Bedingungen aufzeigen, welche dem Wunsch nach mehr Patientenautonomie entgegenstehen. Eigenverantwortlichkeit muß mit der Möglichkeit zur Mitbestimmung Hand in Hand gehen, sonst wird sie zur Farce. Der Beitrag zeigt notwendige Maßnahmen für eine Gesundheitsreform aus Patientenperspektive auf.