Befund zum Lebensbild (original) (raw)

Vom Befund zum Lebensbild

Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert geben Ausgrabungen den Archäologinnen und Archäologen immer wieder Einblicke in die bis zu drei Meter mächtigen Siedlungsablagerungen unter dem Asphalt des Münsterhügels. Zahlreich sind dabei die Befunde und Funde, die der Spätantike (ausgehendes 3. bis etwa zur Mitte des 5. Jahrhunderts) zugewiesen können. Dank moderner computergestützten Grafikprogramme besteht heute die technische Möglichkeit, die archäologischen Erkenntnisse in Lebensbildern zu visualisieren. In diesem Beitrag wird anhand ausgewählter Beispiele aufgezeigt, wie das neue Lebensbild des spätrömischen Basels entstand.

Weltanschauungen und Lebenswelt

Rose Research on Steiner Education, 2013

Zusammenfassung. Auf der Grundlage einer knappen Rekonstruktion der Grundkategorien von Rudolf Steiners Erkenntniswissenschaft werden die Charakteristika einiger zentraler Weltanschauungen abgeleitet. Dies ermöglicht einerseits Gegenstand-spezifische und/oder Subjekt-angepasste Erkenntniseinstellungen aufzugreifen. Andererseits können dadurch unbewusst abgelehnte oder bevorzugte Erkenntnisperspektiven bemerkt werden und damit auch andere Zugangsweisen zur Gesamtwelt für das Erkenntnisleben ins Auge gefasst werden; oder es kann zumindest zur Kenntnis genommen werden, dass es auch von der eigenen Haltung abweichende Erkenntnisperspektiven gibt. Bei den abgeleiteten und beschriebenen Varianten von Weltanschauungen und den dazugehörigen Übergängen und Mischformen handelt es sich um eine systematische Überschau aller denkmöglichen spezifischen Erscheinungsformen des allgemeinen Erkenntnisgesetzes. Dabei wird hier von den möglichen spezifischen Erfahrungsbereichen (etwa der organismischen Natur oder des physikalischen Kosmos), denen man sich mit dem Okular einer solchen Weltanschauung zuwenden kann, abgesehen. Zum Schluss wird untersucht, ob Anthroposophie selbst einem Bereich der Weltanschauungen zugeordnet werden kann oder nicht.

Überzeugungen über das Erscheinungsbild

Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 2011

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Das Appearance Schemas Inventory-Revised (ASI-R) ist ein Selbstbeurteilungsinstrument, das die Überzeugungen im Sinne der selbstevaluativen Salienz bzw. die motivationale Salienz bezüglich des eigenen Erscheinungsbildes misst. Das ASI-R hat sich an einer US-amerikanischen Stichprobe (N = 603) als valide und reliabel erwiesen. Fragestellung: Ist das Konstrukt auch in der deutschen Version valide und reliabel? Methode: Stichproben aus unterschiedlichen Populationen (Studierende, Patientinnen mit der Diagnose einer Essstörung, Personen mit medizinischkosmetischem Behandlungswunsch, Bevölkerungsstichprobe, Psychotherapiestichprobe) bekamen das ASI-R und weitere Instrumente zur Feststellung von Reliabilität und konvergenter und divergenter Validität vorgelegt, Gesamtstichprobe N = 1.256). Ergebnisse: Die Reliabilität des Instruments liegt bei Cronbachs = .72-.89. Die konvergente Validität bewegt sich zwischen .51-.68 (EDE), und -.07--.33 (RSE), die divergente Validität für die Gesamtskala zwischen .28 (ADS-K), .35 (GSI SCL-90-R) und .44 (GSI BSI). Das ASI-R ist diskriminant valide in Bezug auf Geschlecht und spezifische psychische Störungen. Faktorenanalysen bestätigen die Konstruktvalidität in einer studentischen Stichprobe und einer Stichprobe von Personen mit kosmetisch-medizinischem Behandlungswunsch. Schlussfolgerung: Das ASI-R ist geeignet, Überzeugungen über das Erscheinungsbild reliabel und valide zu erfassen. Die Unterteilung in selbstevaluative und motivationale Aspekte scheint nur für Studierende, Personen mit körperdysmorphen Störungen und Personen mit einem Wunsch nach kosmetisch-medizinischer Behandlung relevant zu sein. Schlüsselwörter: Körperschema, Investition in das Erscheinungsbild, Überzeugungen über Erscheinungsbild, körperdysmorphe Störung, Esstörungen

Kämpfe um die Lebensweise

transcript Verlag eBooks, 2022

Nach 200 Jahren von durch Kohle, Öl und Gas angetriebener kapitalistischer Expansion sind heute in Gestalt von Klima-und Biodiversitätskrise, Kriegen und dem Verlust sozialer Reproduktionsfähigkeit weltweit die negativen Effekte des fossilen Wachstums und der davon ermöglichten »imperialen Produktions-und Lebensweise« (Brand/ Wissen 2017) nicht mehr zu übersehen. Die Frage nach einer sozial-ökologischen Transformation, also danach, ob und wie es gelingen kann, moderne Gesellschaften umfassend hin zu postfossilen, dauerhaft tragfähigen Formen des Arbeitens und Lebens umzubauen, ist zur zentralen Zukunftsfrage geworden. Dass sich um das Ob und Wie dieser Transformation Konflikte entfalten, ist nicht erst seit der ausdrücklichen Politisierung der Zukunft durch Fridays for Future so offensichtlich wie unvermeidbar, und wie die Beiträge dieses Bandes dokumentieren, sind diese inzwischen in der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen hierzulande auch breit erforscht. Diese Forschungen zeigen immer wieder, dass diese Kämpfe um die Zukunft sich nicht nur auf politisch-ideologischer Ebene um die Frage drehen, wie ökologisch und sozial nachhaltige Lebensweisen aussehen könnten oder sollten, sondern auch eng damit verbunden sind, wie unterschiedliche soziale Gruppen in ihrem alltäglichen Leben zur bestehenden nicht-nachhaltigen Produktions-und Lebensweise stehen: Wie sie in sie eingebunden sind, welche Erfahrungen sie mit ihren Auswirkungen für sich selbst und andere gemacht haben, und was sie von ihrem Umbau zu gewinnen oder zu verlieren hätten. Die Logik nicht-nachhaltiger, steigerungsorientierter Vergesellschaftung ist über viele Jahrzehnte kapitalistischer Wachstumsgeschichte hinweg in Form unterschiedlicher Muster von Gewohnheiten, Möglichkeiten und Notwendigkeiten, kurz: unterschiedlicher, sozial spezifischer Lebensweisen (vgl. Bartelheimer/Wittemann 2003), in die Alltagspraxis der Bevölkerung eingesickert, und auch hier bricht sie vermehrt krisen-und konflikthaft auf. Welche Formen die Kämpfe auf dieser Ebene annehmen, entlang welcher Gegensätze sie ausgetragen werden und was dies über die inneren Spannungen und Widersprüche der Gesellschaft aussagt, an deren Krisen sie sich abarbeiten, ist Gegenstand

Kritik von Lebensformen (Leseprobe)

Suhrkamp, 2014

Lassen sich Lebensformen kritisieren? Lässt sich über Lebensformen sagen, sie seien gut, geglückt oder gar rational? Die politische Ordnung des liberalen Rechtsstaats versteht sich als Versuch, das gesellschaftliche Zusammenleben auf eine Weise zu gestalten, die sich zu den unterschiedlichen Lebensformen neutral bzw. »ethisch enthaltsam« verhält. Dadurch werden Fragen nach der Art und Weise, in der wir individuell oder kollektiv unser Leben führen, in den Bereich nicht weiter hinterfragbarer Präferenzen oder als unhintergehbar gedachter Identitätsfragen ausgelagert. Wie über Geschmack lässt sich über Lebensformen dann nicht mehr streiten. Rahel Jaeggi hingegen behauptet: Über Lebensformen lässt sich mit Gründen streiten. Lebensformen sind als Ensembles sozialer Praktiken auf die Lösung von Problemen gerichtet. Sie finden ihren Maßstab »in der Sache« des Problems.

Die Anschauung des Werdens

Husserl discovered that the phenomenon of time cannot be analyzed in terms of objective temporality. The intuitively given succession is not one of worldly objective time, but rather of the time of consciousness itself. Here it seems that the successive phases can exist together, such as they are given together in intuition. This poses the problem of how the time of con sciousness can appear in its own course, that is, how to understand the relation between the time that appears and the process of its appearing. Can time perception be understood as a temporal self-perception of consciousness? Einleitung: Zeit als Phänomen Die Philosophie lässt dasjenige, was dem gewöhnlichen Verstand das Selbstver ständlichste ist, zum Problem werden. Dazu muss sie sich zunächst einmal die sem Selbstverständlichsten eigens zuwenden, um an ihm das Rätselhafte sichtbar zu machen. Während andere Forschung ständig von ihrem Ausgangspunkt fort und über ihn hinaus strebt, bleibt die Philosophie immer bei demselben, sie ver gleicht es nicht mit anderem, erklärt es nicht durch anderes, sondern versucht, es an sich selbst zu verstehen. In diesem Sinne geht die Philosophie auf "die Sa chen selbst" zu: nicht, um diese bloß festzustellen oder erklärend auf andere zu beziehen, sondern um sich in ihre eigene Seinsstruktur zu vertiefen. Der Zugang zur Sache ist dabei allerdings ein nachträglicher und mittelbarer, denn nicht die Philosophie als solche eröffnet ihn, sondern die Sache ist ihr im mer schon anderweitig vorgegeben. Die Philosophie greift auf diesen schon be stehenden Kontakt mit der Sache zurück, um sie sich durch ihn hindurch zu vergegenwärtigen und so in ihren Blick zu bringen. Eine philosophische Erhel lung der Zeit bedarf daher zunächst der Wahl eines geeigneten Zugangs zur Zeit Hendrik Obsieger und Alicia Valero haben wesentlichen Anteil an der Entstehung des vorliegenden Versuches. Mein besonderer Dank für Ermutigung und Kritik gilt neben ihnen auch Dan Zahavi.

Das visuelle Bild und das Denkbild

Jahrbuch Internationale Psychoanalyse , 2024

Der vorliegende Beitrag bietet eine vergleichende Lektüre von Sigmund Freuds und Walter Benjamins Gedanken zu Erinnerung und Geschichte. Freuds aus visuellen Bildern bestehendes Traumdenken einerseits und Benjamins dialektisches Bild sowie das Denkbild als dessen literarische Form andererseits werden als faszinierend miteinander verflochtene Konzepte vorgestellt. Beide verweisen auf Reste regressiven Denkens, was durch das Bild vermittelt wird. Das visuelle Bild und das Denkbild werden als entscheidend für die Konstruktion von Geschichte beschrieben, weil sie eine Dialektik zwischen einer verdichteten Erfahrung der Vergangenheit (jenseits von Worten und von Repräsentation) und der unvermeidlichen Transformation von Erfahrung in Sprache darstellen. Die späten Schriften Freuds und Benjamins werden in den historischen Kontext der europäischen jüdischen Intellektuellen angesichts des Aufstiegs des Naziregimes gesetzt. Die hier vergleichend diskutierten Bilder sind Freuds letzter König der Mauren und Benjamins Engel der Geschichte. Diese verdichteten Bilder versinnbildlichen Klagende, es sind Bilder der Verzweiflung und des Kampfes. Sie dienen als Beispiele für die Fähigkeit des visuellen Bildes, in traumatischen Zeiten das Undarstellbare darzustellen und in ihm verborgene Gedächtnisspuren festzuhalten.

Das Konstrukt Lebensqualit�t

Der Nervenarzt, 1999

Metaanalytische Validierung und die Entwicklung eines modularen Erhebungssystems* mit deren Hilfe allein 2 bis 14 Dimensionen gemessen werden können, dokumentiert diese Problematik.