Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Reallaboren (original) (raw)

Bildung in Nachhaltiger Entwicklung am Reallabor

2021

Hintergrund: Ausgehend vom naturwissenschaftlichen Fakt der grundsätzlichen Unmöglichkeit je den Zustand von Nachhaltigkeit zu erreichen, gilt es für die Pädagogischen Hochschulen Konzepte zu entwickeln, damit die Studierenden und somit die zukünftigen Lehrpersonen trotzdem oder erst recht zu einer Bildung in Nachhaltiger Entwicklung (BNE) herangeführt werden können, mit der sie befähigt werden, ihrerseits auf der entsprechenden Zielstufe aktiv zu werden. Der Anspruch an eine kompetenzfördernde BNE ist deshalb eine ethische und fachwissenschaftliche Grundbildung über Nachhaltige Entwicklung einerseits und eine emanzipatorische Bildung als Nachhaltige Entwicklung andererseits. Anspruch: Das Projekt «BNE am Reallabor – Wer ist Landwirtschaft?» will Dozierenden, Forschenden und Studierenden der Pädagogischen Hochschule Luzern (und darüber hinaus) ein geschärftes, aber multiperspektivisches Verständnis von BNE am ausserschulischen Lernort ermöglichen, ganz im Sinne eines «Reallabors», u...

Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung - Konzepte, Herausforderungen und Empfehlungen | Real-world laboratories as research processes and infrastructures for sustainable development - concepts, challenges and recommendations [in German]

Wuppertal Paper, 2019

by Michael Rose, Matthias Wanner & Annaliesa Hilger. 2nd, updated and extended edition. [German summary below] The Great Transformation towards sustainability is a challenge for society as a whole, and science is also required to address it. For this reason, the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) has launched the "Sustainable Economy" (NaWi) funding programme to support science and practice in meeting this challenge. A new format for designing this cooperation between science and practice as a contribution to sustainable development is the so-called real-world laboratory. This is where actors from science and practice come together to jointly develop and test solutions for a real-world sustainability problem. Based on the conceptual and empirical real-world laboratory research of the NaWi project "Well-Being Transformation Wuppertal" (WTW), the experiences and findings from the NaWi projects WTW, KInChem and WohnMobil as well as the latest scientific literature on real-world laboratories were synthesised. The resulting study at hand offers readers a comprehensive overview of the design and implementation of real-world laboratories. First, existing real-world laboratory concepts are reflected and eight key components of real-world laboratories are presented. The real-world laboratory will then be examined in more detail in terms of its process and structural dimensions. A detailed process guide shows step by step how a realworld laboratory process should be designed. The new roles of scientists in this will also be analysed. Finally, the structuring elements of a real-world laboratory are presented and – like the process steps and roles – applied to the three NaWi projects. The study results in a detailed catalogue of factors that help to set up, implement and improve real-world laboratories. These include - orientation towards the real-world laboratory flowchart and the structuring elements; - securing of process and knowledge quality; - development of proper communication and participation structures and formats; - targeted selection and qualification of personnel; - early clarification and continuous reflection of goals, interests, responsibilities and roles and the prevention of conflicts; - management of possible resource shortages in advance; and - addressing the conflicts of objectives immanent in real-world laboratories. -------------------------------------- Die Große Transformation zur Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, für deren Bewältigung auch die Wissenschaft gefordert ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daher unter anderem die Fördermaßnahme "Nachhaltiges Wirtschaften" (NaWi) ins Leben gerufen, um Wissenschaft und Praxis in ihrer Begegnung dieser Herausforderung zu unterstützen. Ein neues Format, um diese Wissenschafts-Praxis-Kooperation als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten, ist das sogenannte Reallabor. Dort kommen Akteure aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um gemeinsam Lösungen für ein realweltliches Nachhaltigkeitsproblem zu erarbeiten und auszuprobieren. Ausgehend von der konzeptionellen und empirischen Reallaborforschung des NaWi-Projekts "Wohlstands-Transformation Wuppertal" (WTW) wurden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den NaWi-Projekten WTW, KInChem und WohnMobil sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu Reallaboren synthetisiert. Die hieraus entstandene vorliegende Studie bietet den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Überblick über den Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren. Zunächst werden bisherige Reallaborverständnisse reflektiert und acht Schlüsselkomponenten von Reallaboren präsentiert. Anschließend wird das Reallabor in seiner Prozess- und seiner Strukturdimension näher beleuchtet. Ein ausführlicher Prozess-Leitfaden zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Reallabor-Prozess gestaltet werden sollte. Auch die teils neuen Rollen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Reallaboren werden analysiert. Schließlich werden die strukturierenden Elemente eines Reallabors vorgestellt und - wie bereits die Prozessschritte und Rollen - auf die drei NaWi-Projekte angewendet.

Nachhaltige Entwicklung denken lernen

Der Begriff der Nachhaltigkeit erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Das hat mit der land-läufigen Unterbestimmtheit dessen zu tun, was wir uns unter Nachhaltigkeit und einer nach-haltigen Entwicklung vorzustellen haben. Um einen Beitrag zu einer fundamentalen Orientierung in Sachen »Nachhaltiger Entwicklung« zu leisten, sollen drei vordergründig ge-trennte Bereiche in ihrem faktischen Zusammenhang pointiert analysiert werden: 1. Die physikalische Systematik verleiht dem Nachhaltigkeitsdiskurs einen rationalen, realistischen Rahmen. Um über die Zukunft der Menschheit mitentscheiden zu können, bedarf es eines Mindestmaßes an naturwissenschaftlich aktualisierter Einsicht. 2. Die Möglichkeit, ethisch zu begründen, warum die Weltgesellschaft bei der Bewohnung des Planeten überhaupt nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verfahren solle, ist keines-wegs selbstverständlich. Immerhin sind die zukünftigen Generationen nicht in der Lage, ihr Recht einzufordern – könnten wir sie zu unserem gegenwärtigen Vorteil ignorieren? 3. Die Frage nach dem Modus der Erzeugung und Verteilung von gesellschaftlichem Reichtum stellt sich unweigerlich. Es wird sich zeigen, dass auf diesem Feld die Entscheidung für oder wider die Nachhaltige Entwicklung auszufechten ist. Über den Autor: Dr. phil. Harald Strauß, Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkten in politischer Ökonomie und Nachhaltigkeits-forschung, lehrt in seiner Freizeit an den HAWen Stuttgart und Aalen zur Nachhaltigen Entwicklung und zu wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Er gehört der Redaktion des Projekts »agoRadio« der Hamburger Hoch-schule für bildende Künste an, dessen Programm über die Frequenzen diverser Bürgerradios gesendet wird. In diesem Jahr erscheint sein neues Buch »Der bearbeitete Planet. Systematik, Ethik und Ökonomik der Nach-haltigen Entwicklung« im Parodos-Verlag, Berlin.

Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung - Konzepte, Herausforderungen und Empfehlungen

NaWiKo Synthese Working Paper, 2018

by Michael Rose, Matthias Wanner & Annaliesa Hilger. 1. Auflage (1st edition). Die große Transformation zur Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, für deren Bewältigung auch die Wissenschaft gefordert ist. Ein neues Format, um Wissenschafts-Praxis-Kooperationen auf Augenhöhe als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten, ist das sogenannte Reallabor. Dort kommen Akteure aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um gemeinsam Lösungen für ein Nachhaltigkeitsproblem zu erarbeiten und in der Praxis auszuprobieren. Ausgehend von der konzeptionellen und empirischen Reallaborforschung des Projekts Wohlstands-Transformation Wuppertal wurden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Projekt, Projekten zu Konsumverhalten und Innovationen zur nachhaltigen Chemie und zu Innovativen Wohnformen und Mobilitätsdienstleistungen sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu Reallaboren zusammengefasst. Das hieraus entstandene Papier bietet einen umfassenden Überblick über den Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren. Bisherige Reallaborverständnisse werden reflektiert und acht Schlüsselkomponenten von Reallaboren präsentiert. Ein ausführlicher Prozess-Leitfaden zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Reallabor-Prozess gestaltet werden sollte. Herausfordernde neue Rollen von Wissenschaftler_innen in Reallaboren werden reflektiert. Schließlich werden die strukturierenden Elemente eines Reallabors vorgestellt. Das Synthesepapier enthält zudem einen Katalog von Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, damit der Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren gelingen.

Reallabore als Orte der Nachhaltigkeitsforschung und Transformation

TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis

Reallabore knüpfen an verschiedene Forschungstraditionen an, etwa die transdisziplinäre Forschung, Nachhaltigkeitsforschung und Transformationsforschung, bieten aber auch wesentlich Neues. Erste Ergebnisse aus vier Reallaboren sowie der zugehörigen Begleitforschung werden in diesem Schwerpunkt verbunden mit konzeptionellen Beiträgen. Für ein zukünftiges Verständnis von Reallaboren werden davon ausgehend Bedingungen formuliert, die nötig sind um das volle Potenzial dieses neuen Forschungs- und Praxisformates zu heben: Forschungsorientierung, normative Orientierung an Nachhaltigkeit, Transdisziplinarität, Transformativität, zivilgesellschaftliche Orientierung, Langfristigkeit und Laborcharakter. Weitere zentrale Punkte werden zur Klärung ausgewiesen.