Spatial Commons. Zur Vergemeinschaftung urbaner Räume (original) (raw)

Spatial Commons. Die Nachbarschaft und ihre Gewerberäume als sozial-räumliches Gemeingut

Spatial Commons #2, 2020

Herausgeber*innen: Dagmar Pelger Anna Heilgemeir Nada Bretfeld Jörg Stollmann, in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung Das vorliegende Bildungsmaterial gründet auf den Ergebnissen der Lehrforschungsveranstaltungen Spatial Commons. Immer noch hin und weg vom Kiez, ein Recherche- und Kartierungsseminar am Fachgebiet für Städtebau und Urbanisierung, TU Berlin 2017, und Resilienz im Kiez, eine Praxisforschungswerkstatt im Studiengang Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik, ASH Berlin 2017, sowie der Masterarbeit Sozialraum Gewerbe von Friedrich Lammert und Philip Schläger am Fachgebiet für Städtebau und Urbanisierung, TU Berlin 2018, und des Fachtags Weltkulturerbe, Milieuschutz-Plus oder Alles muss raus? Gemeingut Nachbarschaft. Werkstatt und Forum zur Bedeutung von Gewerberäumen für urbane Nachbarschaften im Rahmen des Projekts Shared Spaces – European Dialogues des Heinrich-Böll-Stiftungsverbundes. Technische Universität Berlin, Institut für Architektur – Fachgebiet für Städtebau und Urbanisierung, www.cud.tu-berlin.de Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, www.bildungswerk-boell.de Transkribierung: Nija-Maria Linke Fotodokumentionen: Katharina Gsänger, Mareike Ippen, Dagmar Pelger, Elisabeth Scholz-Yildiz Grafiken: Nada Bretfeld, Anna Heilgemeir Universitätsverlag der TU Berlin, www.verlag.tu-berlin.de Lektorat: Blanka Stolz Grafik: Daniela Mehlich Druck: Hinkelstein Druck Berlin

Sammelrezension: Virtuelle Räume/ Cyberspace

2002

Konstitutionalisierung des Cyberspace, wirkt auf den ersten Blick provozierend, legt er doch nahe, dass die von vielen noch immer angemahnte Verrechtlichung des virtuellen Raumes mit den klassischen Mitteln der Staatstheorie, insbesondere dem Instrument der Verfassung, erfolgen kann. Die im Titel suggerierte Originalität wird jedoch nicht eingelöst, da keine verfassungstheoretische oder rechtsphilosophische Frage, sondern eine wirtschaftsrechtliche den Kern des Buches-das, wie man an vielen Stellen bemerkt, aus einem Vortrag hervorgegangen ist-ausmacht. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen, so fragt Grewlich, national und transnational gelten, damit das Internet als Wirtschaftsraum florieren kann? Dieser Frage geht er in drei Schritten nach: In einem ersten erfolgt eine Bestandsaufnahme der rechtlichen Herausforderungen, die aus der "digitalen Revolution" (S.15) resultieren. Im zweiten Schritt werden unterschiedliche Regulierungsmodelle und-szenarien (nationalstaatliche Ebene, EU) entworfen. Das Buch schließt mit einem Ausblick auf die Leistungsfähigkeit von Governance-Ansätzen für die (internationale) Kompatibilisierung rechtlicher Normen. Die Antwort auf die analyseleitende Frage ist teilweise innovativ, teilweise alt-bekannt. Originell ist das Argument, dass der digital divide eine "Frage des universellen Völkerrechts" (S.19) ist. Dieses im ersten Teil des Buches skizzierte Argument bleibt jedoch mit der Diskussion der wirtschaftswissenschaftlichen Fragen unverbunden. Hier plädiert Grewlich für eine neo-liberal inspirierte Deregulierung des Telekommunikationssektors bei partieller Regulierungsnotwendigkeit in spezifischen Wirtschaftssektoren. ,,Die Regulierer sind ratlos" (S.28)und dies dürfte der Leser dieses Buches auch sein, da die originelle These für

Re-Sourcing Commons - Kollektive Neugestaltung eines Wiener Parks nach Prinzipien der Kreislaufwirtschaft

Öffentliche Räume (Book of Abstracts), 2022

Gemeinsam mit Anrainer*innen arbeitete die Abtei- lung Social Design_Arts as Urban Innovation an der Universität für angewandte Kunst Wien an der Neuge- staltung eines Parks im zweiten Wiener Gemeindebe- zirk. Die Umgestaltung basiert auf Prinzipien der Bür- ger*innenbeteiligung und der Kreislaufwirtschaft. Die Dokumentation des Prozesses sowie die Ergebnisse, internationale Fallstudien, Interviews, themenbezo- gene Texte, Videos und Illustrationen sind über www. stadtaufmoebeln.uni-ak.ac.at/ zugänglich.

Orte im erweiterten Raum. Zur Mikrologistik des urbanen Alltags

Ingar Dragset u.a. (Hg.): A Space Called Public/Hoffentlich Öffentlich, Köln: Walther König 2013, 300-309, 2013

Die moderne Großstadt war von jeher ein Zeichen- und Informationsraum – in Plänen verzeichnet, durch Adressen geordnet, mit Plakaten und Schildern, Leuchtreklamen und Verkehrssignalen durchsetzt. Unter den Bedingungen digitaler Vernetzung, mobiler Kommunikationsmedien und ortsbasierter Internetdienste verändert sich jedoch der Zugriff auf die Informationen, die den städtischen Raum lesbar machen sollen – er wird dynamisiert und individualisiert, abhängig von Mediengebrauch, von Netzwerkprofilen und Filtereinstellungen. Auf Reisen wie bei alltäglichen Verabredungen wird der instantane Zugang zu Informationen auch über abgelegene und unauffällige Orte zur Basis einer individualisierten Mikrologistik. Wo jedoch Bewegungen im physischen Raum immer selbstverständlicher mit Datenoperationen verknüpft, überlagern sich spielerische Momente mit solchen der Kontrolle und Überwachung. Gleichzeitig entstehen neue Räume und Orte jenseits der allgemeinen Sichtbarkeit, deren Zugänglichkeit wesentlich durch soziale Medien vermittelt wird.

Perspektiven zu öffentlichen Räumen: Theoretische und praxisbezogene Beiträge aus der Stadtforschung

2011

Zu den hervorstechenden Merkmalen öffentlicher Räume gehört ihre stete und wiederkehrende Herstellung durch verschiedene Akteurinnen und Akteure. Dabei stellt sich immer auch die Frage nach der Öffentlichkeit dieser Räume und den verschiedenen Dimensionen von Privatheit. Denn Nutzung und Wahrnehmung öffentlicher Räume ist immer auch ein Stück Raumaneignung und zu Eigen machen. Sie fühlten sich in den öffentlichen Räumen der Innenstadt wie in einem zweiten Zuhause, berichten Jugendliche aus unterschiedlichen Schweizer Städten in einer Studie der Hochschule Luzern-Soziale Arbeit. Diese Aussagen belegen nicht nur die hohe Wertschätzung der Interviewten für den genutzten Raum, der Verweis auf ein «Daheim» zeugt auch von einem eigenen Verständnis von «Öffentlichkeit» sowie von aktiven Praktiken der Aneignung. Gerade der Aneignung öffentlicher Räume werden in den Städten jedoch Grenzen gesetzt. Gesellschaftliche Hierarchien, Normen und Machtkonstellationen, die solchen Regulierungen teilweise zugrunde liegen, werden damit auf wirkmächtige Weise im Raum sichtbar. Im Sammelband «Perspektiven zu öffentlichen Räumen» verweisen wir auf unterschiedliche Produktionen, Konstitutionen und Konstruktionen von Räumen: Öffentliche Räume, die durch partizipatives und prozesshaftes Handeln entstehen und sich im dynamischen Zusammenspiel von Aneignung, Wahrnehmung, baulicher Gestaltung und Struktur begründen. Räume sind demnach immer Sozialräume, nie starr, sondern verändern sich fortwährend in dynamischer und vielschichtiger Weise. Räume hinsichtlich ihrer Dualität von Handlung und Struktur sowie ihrer Dynamik als Sozialräume zu analysieren, hat Tradition im Kompetenzzentrum Stadt-und Regionalentwicklung der Hochschule Luzern-Soziale Arbeit. Dies wird mit einem Blick auf die verschieden gelagerten Projekte und Aufträge deutlich, die sich zwischen anwendungsorientierter Forschung, Entwicklung und Dienstleistung bewe-1