Impfen bei Immundefizienz (original) (raw)
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STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung bei Personen mit Immundefizienz (ID)
2021
Die STIKO empfiehlt bisher ungeimpften Personen mit einer Immundefizienz zunächst 2 Impfstoffdosen eines mRNA-Impfstoffs im Abstand von 3 – 6 (Comirnaty) bzw. 4 – 6 Wochen (Spikevax). Allen Personen mit einer Immundefizienz soll etwa 6 Monate nach der Grundimmunisierung eine zusätzliche Impf¬stoffdosis eines mRNA-Impfstoffs angeboten wer¬den, bei schwer immundefizienten Personen auch schon bereits 4 Wochen nach der 2. Impfstoffdosis als Optimie¬rung der primären Impfserie. Eine serologische Antikörpertestung wird außer bei schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfant¬wort nicht grundsätzlich empfohlen. Wie das Epidemiologische Bulletin 39/2021 ausführt, ist für Personen ohne ausreichenden Immunschutz weiterhin die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln besonders wichtig und ihre Kontaktpersonen sollten unbe¬dingt vollständig geimpft sein und im Um-gang mit schwer immundefizienten Personen nicht auf einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz ver¬zich...
2021
BLICKPUNK T JULI_01. "Diese Pandemie ist eine Jahrhundert-Katastrophe." So beschrieb Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Bundespressekonferenz am 21. Januar 2021 die Lage zum Coronavirus SARS-CoV-2. Seit über einem Jahr befinden wir uns in einer Ausnahmesituation. Noch nie zuvor waren wir in diesem Jahrhundert konfrontiert mit Ausgangsbeschränkungen, Geschäfts-und Schulschließungen und Diskussionen über die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen zur Eindämmung eines Virus, nie zuvor scheinen uns Impfgegner derart vehement in Erscheinung getreten zu sein. Doch der Kampf gegen hochansteckende Infektionskrankheiten ist tatsächlich nicht nur hochaktuell, sondern jahrhundertealt. Schon im Mittelalter hatten es die Menschen immer wieder mit großen Pest-Epidemien zu tun. Andere Seuchen wie die Menschenpocken traten endemisch auf: Die Krankheitserreger existierten fortwährend unter der Bevölkerung und führten immer wieder zu fatalen Ausbrüchen. Erst seit dem 19. Jahrhundert eröffnete neues medizinisches Wissen reale Chancen, verheerende Seuchen einzudämmen und auszurotten. Bei den Pocken, auch Blattern oder Variola genannt, gelang das Mitte des 20. Jahrhunderts, rund 180 Jahre, nachdem man begonnen hatte, gezielt einen Impfstoff gegen das Virus einzusetzen.
Adult-manifestierende primäre Immundefizienzen
2004
Verteilung der verschiedenen Kategorien der Immundefekte auf "early-onset" (≤15 Jahre) und "late-onset" (>15 Jahre) Manifestationen n=7.605 0-15 Jahre >15 Jahre Antikörpermangelerkrankungen (vorwiegend B-Zelldefekte) 1.799 (23,6%) 3.252 (42,8%) T-Zell oder kombinierte (T-und B-Zell)-Defekte (SCID) 943 (12,4%) 366 (4,8%) Störungen der Phagozytenfunktion 366 (4,8%) 206 (2,7%) Andere primäre Immundefizienzen 133 (1,8%) 68 (0,9%) Komplementdefekte 102 (1,3%) 370 (4,9%) Bei primären Immundefizienzen liegt entweder eine bekannte genetische Mutation oder eine fixe Anomalie des Immunsystems vor, welche nicht sekundär durch Medikamente, Infekte, Tumorerkrankungen oder Hormonstörungen erklärt werden kann. Die Klinik von primären Immundefizienzen ist extrem variabel. Unter dem Begriff "Immundefektsyndrom" wird allgemein eine deutlich erhöhte Infektanfälligkeit verstanden. Angeborene Defizite des Immunsystems können aber auch symptomfrei verlaufen oder zu Autoimmunphänomenen führen. Das Alter, in dem sich ein bestimmter Immundefekt manifestiert, ist ebenfalls sehr variabel. In den letzten Jahren wurden einige neue primäre Immundefizienzen charakterisiert, welche sich erst im Erwachsenenalter manifestieren können. Andererseits sind genetische Varianten von klassischerweise sehr schweren Immundefekten beschrieben worden, welche mit einem milderen Phänotypen und späteren Manifestationsalter einhergehen. Der folgende Artikel soll anhand von Fallbeispielen einen Überblick über die wichtigsten adult-manifestierenden humoralen und zellulären Immundefizienzen geben. Alter a Patienten Alter Patienten Alter Patienten <6 6-10 11-15 16-20 21-30 31-40 41-50 51-60 >60 915 (12,0%) 1.283 (16,9%) 1.152 (15,1%) 898 (11,8%) 1.089 (14,3%) 754 (10,0%) 612 (8,0%) 437 (5,7%) 475 (6,2%) <6 6-12 13-17 18-29 30-44 45-64 >65 540 (36,0%) 120 (8,0%) 90 (6,0%) 150 (10,0%) 329 (22,0%) 255 (17,0%) 15 (1,0%) <1 1-5 6-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 >70 7 (6,1%) 23 (20,0%) 4 (3,5%) 12 (10,4%) 11 (9,6%) 12 (10,4%) 20 (17,4%) 14 (12,1%) 11 (9,6%) 1 (0,9%) a Alter bei Meldung. Schwerpunktherausgeber W. L. Gross, Lübeck/Bad Bramstedt
Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2019
Grundsätzlich sind die Erfolge von Impfungen und Impfprogrammen für die Prävention von Infektionskrankheiten und deren Komplikationen weltweit anerkannt. Dennoch fällt aktuell gerade in industrialisierten Staaten ein Vertrauensschwund auf: Impfungen und öffentlich empfohlene Impfprogramme werden immer weniger wahrgenommen. Stichwort "Impfskepsis". Die WHO sieht darin mittlerweile ein komplexes globales Problem. Doch wie ist es lösbar? DEFINITION Unter Impfskepsis ("vaccine hesitancy") versteht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine verzögerte Akzeptanz von Impfungen bis hin zur vollständigen Ablehnung von Impfprogrammen.
Das Altertum, 2018
In der großen Zeit der archäologischen Ent-deckungen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden weibliche Figurinen als "Venus" oder allgemein als "Göttin" bezeich-net. Die über die Jahrtausende hin unter-schiedlichen Darstellungen ließen die Frage aufkommen: Was machte die Figur am Ort der Auffindung? In Kulträumen und in Wohnhäusern gefundene Figurinen ließen daran denken, dass Rituale mit und um die "Göttin" 1 oder anthropomorphic female figu-rine 2 vorgenommen wurden. Verhaltensforscher haben Ende des 20. Jahrhunderts ausgehend von rezenten männlichen Wächterfiguren Merkmale und Merkmalbündel beschrieben, die abgrenz-bare Figurengruppen erkennbar machen. 3 Die meisten Figurinen der Stein-und Bronze-zeit bis hin zu keltischen Statuetten sind Träger von Verhaltensweisen, Praktiken der Übelabwehr und des Umgangs mit dem Be-drohlichen, mit Geistern und Dämonen, letztlich auch mit guten Geistern, die dauer-haft festgehalten werden sollten. Unbeklei-det gezeigte weibliche Figuren, deren Arme zu den Brüsten geführt sind, sind als Brust-weiserin oder Milchspritzerin anzuspre-chen. 4 Bekleidete männliche und weibliche Figuren, deren Ohren-zum Horchen-her-vorgehoben wurden und deren Arme und Hände resp. Fäuste betont unaggressiv eng am Körper abgelegt sind, können als Drau-ßensitzer oder Auditorfiguren, die den "Äther" aushorchen sollen, beschrieben wer-den. 5 Die Arme und die Fäuste Im Gegensatz zu den oben genannten Arm-haltungen gibt es neolithische, chalkolithi-sche, mykenische und keltische Figurinen, die offen und abstehend modellierte Arme aufweisen. In Ton ergibt das fragile Objekte, so dass vielfach die Arme abgebrochen sind. Oft waren die Hersteller aber auf der Hut und formten lediglich Armstummel, welche die Haltung andeuten. Seitlich abstehende und gereckte Arme und Armstummel kom-men vor, 6 oder es finden sich vorgestreckte Arme mit flacher Hand oder auch mit Fäus-ten. Bei Stummeln sind die Hände natürlich nicht mitgestaltet. Was kann dahinter stecken? Verhaltensfor-scher unterscheiden die Grußgebärde der winkenden Hand und den Gestus der Ab-schirmung, der Abwehr und des "Halt". Menschen recken die Arme zum Gruß, um mit der offenen Hand freundlich zu winken. Sie erheben die Arme in Abwehr, um gebiete-risch zu signalisieren, bis hierher und nicht weiter, wie etwa in der Stopp-Geste des Poli-zisten auf der Kreuzung. Mit beiden Händen wird die "Gebetsgebärde der erhobenen offe
Affektion und Immanenz bei Husserl .
2006
The aim of this paper is to illustrate the fundamental function of the affection at the most elementary level of the constitution of objectivity. Husserl's phenomenology has been often accused of articulating unilaterally the experience insofar as it has identified the dimension of authentic phenomenality with the sphere of immanence. This criticism is certainly legitimate, but it does not lead to overlooking some tensions that belong to the Husserlian philosophy. In this sense I will show through an detailed analysis of the affection in the Husserlian phenomenology that a "ec-centric" dimension comes into light, that questions radically the process of immanentisation. In this context it is not only essential to distinguish the different forms of affection (especially to differentiate the affection from the tendencies of affection), but also to determinate in a precise way the relation between affection and answer.
Der politische wie öffentliche Diskurs um die aktuelle pandemische Krise ist stark durch Virologie und Epidemiologie geprägt. Auch aus philosophischen Reihen werden unterschiedliche Deutungsangebote gemacht, die sich bisweilen als "Katastrophenethik" (Mukerji/Mannino 2020) entpuppen oder der Hoffnung auf eine daraus resultierende "metaphysische Pandemie" (Gabriel 2020) Ausdruck verleihen. Vor aller Entscheidungsfindung möchten wir stattdessen erst einmal erkunden, was es für Maßnahmen, Politiken, Ideen und Diskurse des Abschirmens, Schützens, Abwehrens gibt. Wir plädieren dafür, neben der Virologie eine Immunologie zu etablieren, genauer: Medien der Immunität zu untersuchen. Das ist deshalb von Interesse, weil die Virologie -ganz im Gegensatz zur Immunologie -im medien-und kulturwissenschaftlichen Milieu einigermaßen etabliert zu sein scheint.
Impfungen bei erwachsenen Flüchtlingen
Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum
Die wenigsten Asylsuchenden kommen komplett ungeimpft in der Schweiz an, aber ein Impfausweis liegt nur selten vor. In der Regel sollen Flüchtlinge daher als ungeimpft betrachtet und baldmöglichst gemäss aktueller Version des Schweizerischen Impfplans des Bundesamtes für Gesundheit geimpft werden (Nachholimpfungen bei ungeimpften bzw. unvollständig geimpften Personen). In diesem Artikel geben wir Empfehlungen für ein sinnvolles Impfen beim ärztlichen Erstkontakt und den Folgekonsultationen.