Editorial 02/2012: Biomacht, Biopolitik, Biomedien (original) (raw)
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2017
In den gender studies verweist der Begriff Biopolitik zumeist auf die Arbeiten von Michel Foucault, in denen er untersucht, wie in der Moderne die Organisation von und die Sorge um Leben sowie der menschliche Individualkörper ins Zentrum der Politik rücken. Ergänzend bestimmt er Biomacht als im Gegensatz zu früherer, repressiver Macht, produktiv und auf Lebenssteigerung ausgelegt. Entsprechend impliziert Biopolitik eine ambivalente, ebenso fürsorgliche wie kontrollierende Form der Machtausübung
Dieser Text gliedert sich in zwei Teile. Zunächst wird der Begriff und die Entstehung der Biopolitik anhand von Michel Foucaults Perspektive erläutert, anschließend am Beispiel der Gesundheit(spolitik) vertieft und dann auf aktuelle Phänomene bezogen (Stichworte Entgrenzung der Medizin und Enhancement). Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Verbindung von Biopolitik und (Neo)Liberalismus und wird mit einer Kritik am Humanismus enden.
Policey, Biopolitik und Liberalismus. Vom Zugriff der Macht auf das Leben (Bios)
Medienimpulse, 2012
Wolfgang Neurath beleuchtet die Debatten zur Biopolitik aus historischer Perspektive und zeigt auf, wie das Foucaultsche Konzept der gouvernementalite von der Policey des 18. Jahrhunderts bis hin zum aktuellen (Neo)liberalismus seine Macht keineswegs verloren hat. Dabei weist Neurath nach, dass die Gesundheitspolitik historisch gesehen zu einem eigenen Bereich der Politik wurde, der die Sorge um das Wohl der Bevolkerung als okonomisches, sicherheitstechnisches und vor allem zivilisatorisches Interventionsfeld des Lebens begreift. In der Verlangerung des Lebens und im damit verbundenen Zugriff auf den bios nimmt die innere Konfiguration der Policey Machttechnologien vorweg, die dann im Zeitalter des (Neo)liberalismus ausgebaut und intensiviert werden.
Einleitung: Sittlichkeitsreform, Biopolitik und Globalisierung
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des Departements für Geistes-, Sozial-und Staatswissenschaften, ETH Zürich und der Professur für Geschichte der modernen Welt, ETH Zürich Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-593-50165-9
Art brut oder die Überwindung der Biomacht
Ethics in Progress, 2014
In this comprehensive paper, I present the thesis that the clinical biopower—which means biopouvoir according to Michel Foucault—can be countered with the help of artistic ability. In this sense, the psychiatric clinic may turn into a space of inclusion, respect, and true self-unfolding. Following Jean Dubuffet, I give a definition of art brut and analyze some works of German and Austrian outsiders of the 20th century, who succeeded in overcoming life-crises, such as childhood poverty, experiences of war, psychical illness, or social ostracism. I match the biopolitical character of psychiatry clinics against the most recent ideas of art therapy. The remainder of the article is organized in four parts: (1) Introduction: Raw Art, (2) Alterity: Beyond of Normality and Pathology, (3) Talent for Sovereignty, (4) Conclusion: The Between.
Bioethik und Biopolitik. Auf dem Weg zur "Ethisierung" der Politik? (Aus: Z-Pol)
Unter dem Begriff der „Ethik“ wird in medialen und politischen Debatten meist das geführt, was vornehmlich im Bereich der Bioethik an biomedizinischen Anwendungsmöglichkeiten und den daraus resultierenden moralischen Fragen behandelt und reflektiert wird. Die moralischen Fragen der Bioethik führen zu einer besonderen Form des politischen Prozesses: (1) der Institutionalisierung bioethischer Fragen, in Deutschland etwa durch die Einsetzung des Deutschen Ethikrates, und (2) einer verstärkten Emanzipation der Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Der Fraktionszwang weicht hier dem freien Abgeordnetenmandat. Die prozessualen Besonderheiten der „Biopolitik“, so die in diesem Beitrag vertretene These, werden verstärkt auf andere Problem- und Themenfelder übertragen. Die Folgen dieser „Ethisierung“ sind noch nicht absehbar, gleichwohl aus politikwissenschaftlicher Perspektive bedenkenswert. in: Ezazi, Gordian (2014): Bioethik und Biopolitik. Auf dem Weg zur „Ethisierung“ der Politik, in: Bieber, Christoph/Grundmann, Sven (Hrsg.) (2014): Ethik und Politikmanagement, Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol), Sonderband 2013, S. 139-152.
Biopolitik und Technologien des Selbst: zur Subjektivierung von Macht und Herrschaft
2008
Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Hirseland, A., & Schneider, W. (2008). Biopolitik und Technologien des Selbst: zur Subjektivierung von Macht und Herrschaft. In K.-S. Rehberg (Hrsg.), Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2 (S. 5640-5648). Frankfurt am Main: Campus Verl. https://nbnresolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153887