Höhere Preise für Frauen – ist die "Pink Tax" ein Wettbewerbsverstoß? (DerStandard, 2024) (original) (raw)

Das neue Frauenvolksbegehren: "ökonomisch fetzendeppert"? (A&W-Blog, 2018)

Das Frauenvolksbegehren kann noch bis Ende März mittels Handysignatur, Bürger*innenkarte oder an jedem Gemeindeamt Österreichs unterstützt werden. Schon eine Woche nach Beginn der Sammlung der Unterstützungserklärungen hatten über 100.000 Bürger*innen eine Unterstützungserklärung für das Frauenvolksbegehren abgegeben, womit es formal erfolgreich ist und im Nationalrat behandelt werden muss. Dessen ungeachtet – oder gerade deswegen – nimmt die wirtschaftspolitische Kritik an den Forderungen des Begehrens wieder zu. In Kommentarspalten und sozialen Medien wird behauptet, es sei „ökonomisch fetzendeppert“, eine „Anleitung zum wirtschaftlichen Bankrott“ oder – höflich untertrieben – „obskurantistisch“. Zeit für eine Replik.

Berufschancen für Frauen, Lohnlücke: Ist die »gläserne Decke« noch Realität oder schon Vergangenheit?

2013

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern zunehmen. Friederike Maier, Hochschule fur Wirtschaft und Recht Berlin, betont, dass nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Vergleich von erwerbstatigen Mannern und Frauen weiterhin eine grose Lohnlucke besteht, die 2012 im bundesdeutschen Durchschnitt bei 22%, in Westdeutschland bei 24%, in Ostdeutschland bei 7% liegt. Ihrer Ansicht nach werden Frauen auf dem Arbeitsmarkt weiterhin diskriminiert, nicht direkt in Form von Lohnabschlagen wie in den 1970er Jahren, sondern indirekt uber Segregation der Beschaftigung und institutionalisierte Ungleichheiten im Lebensverlauf. Denn die Beschaftigung von Frauen konzentriere sich in Berufen und Branchen mit niedriger Entlohnung, und gleichzeitig seien sehr viel weniger Frauen in hoher bezahlten Positionen beschaftigt als Manner. Fur Oliver Stettes, Institut der deutschen Wirtschaft, Koln, ist die durchschnittliche Lohndifferenz von 22% kein Hinweis auf ungle...

Hat Wettbewerb ein Geschlecht? (A&W-Blog, 2024)

Märkte sind, so die Europäische Kommission, für die Menschen da. Dafür muss der Wettbewerb funktionieren – und zwar für alle Menschen. Funktionierender, fairer Wettbewerb liefert bessere wirtschaftliche Ergebnisse, etwa eine ressourceneffiziente Produktion, die bestmögliche Verteilung knapper Güter, mehr Wohlstand und Innovation. Und auch wirtschaftlichen Aufschwung nach Krisen. Aber wie steht es um den Einfluss des Wettbewerbs auf die Gleichheit der Geschlechter?

Lohn ist ein "Wert«, Leben nicht? Auseinandersetzung mit einer »linken« Frau

PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 1983

Liebe Ursula Beer,zunächst frage ich mich/Dich zweierlei:1. Wie kommt ausgerechnet PROKLA dazu, unsere ))Kontroverse« abzudrucken, ja zuvor auch noch dazu aufzufordern? (Jedenfalls war das bei mir der Fall). Was meinst Du? Du mußt Dir ja etwas dabei gedacht haben, als man Dir anbot, bzw. Du ihnen angeboten hast, Deinen Aufsatz hier zu veröffentlichen. Denn immerhin ist PROKLA nicht gerade als Forum für Dcbau;cn zur Frauenfrage bekannt.2. Wie kommst Du überhaupt dazu, einen Aufsatz zu schreiben, der angeblich »meinen theoretischen Entwurf« zum Inhalt hat? Ich bin ja nicht die einzige, die bestimmte Thesen vertritt, sondern befinde mich in einem Diskussionszusammenhang, den ich in meinen Arbeiten deutlich kennzeichne und den Du vielleicht zur Kenntnis nehmen solltest. In PROKLA ist diese Diskussion bisher jedenfalls auch nicht aufgegriffen worden. Und da Du nun, quasi aus heiterem Himmel, versuchst) »meinen Entwurf<i in jeder Hinsicht zu verdammen, frage ich mich, was diese Attacke...

Aufdringlicher Konservativismus. Über Frauenquoten und andere unverdiente Beförderungen

Forum für unabhängiges Denken

Quotenpolitik ist vordergründig als Debatte über Gerechtigkeit angelegt. Unterstellt wird, dass Frauen von Männern am Arbeitsmarkt diskriminiert werden und damit ihre Gleichheitsrechte eingeschränkt werden. Quotenpolitik wird in einer Zeit propagiert, in der Frauen angesichts demografisch bedingter Verknappung von qualifizierten Arbeitskräften mit allen Mitteln in den Arbeitsprozess integriert werden sollen. Zwang scheint Politikern angezeigt, weil die Bedingungen sich verschärft haben, unter denen erhebliche Teile von Frauen willens sind, langfristig in den Arbeitsmarkt einzutreten. Zweifellos sind die Eintrittsbedingungen dieser Frauen anspruchsvoller als die von "einfachen Hausfrauen" in den 50iger Jahren zurzeit großen ökonomischen Nachholbedarfs.

"Women only": Sind Angebote nur für Frauen diskriminierend? (A&W-Blog, 2019)

Männer und Frauen dürfen beim Zugang zu und der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen nicht diskriminiert werden. Das ist im konsumentInnenschutzrechtlichen Teil des Gleichbehandlungsgesetzes eindeutig geregelt. Gleichwohl gibt es immer wieder geschlechtsspezifische Angebote, Leistungen, Räumlichkeiten oder Kurse und Programme nur für Frauen bzw. nur für Männer, z. B. Frauenhäuser, Herrenclubs, Toiletten. Ist das nicht Diskriminierung?

Lassen sich Quoten für junge Bürgerinnen und Bürger rechtfertigen?

2014

In diesem Beitrag argumentiere ich für die folgenden Schlussfolgerungen: Erstens, Quoten stellen keinen normativen Selbstzweck dar. Sie sind lediglich ein Mittel, um nicht-diskriminierende Auswahlverfahren sicherzustellen. Zweitens, in einer Demokratie sind Quoten vor allem dann plausibel, wenn sie für die Besetzung derjenigen Ämter eingesetzt werden, die den größten Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Drittens, Quoten für junge Bürgerinnen und Bürger lassen sich rechtfertigen, weil die Diskurse der Jungen aufgrund der demografischen Entwicklung Gefahr laufen, vernachlässigt zu werden. Dessen ungeachtet bin ich aufgrund der demografischen Entwicklung aber skeptisch, dass die politische Einflussnahme der Jungen durch im Rahmen der Demokratie rechtfertigbare Quoten entscheidend verbessert werden kann.

Bargeld ist uncool Mitnichten! (DerStandard, 2024)

"Im Vergleich zu Krypto wirkt Bargeld antiquiert. Zu Unrecht: Bargeld erfüllt wichtige Funktionen, die sich auch der digitale Euro zum Vorbild nehmen sollte In ihrem Gastkommentar schreiben die Ökonomin Lea Steininger und der Sozioökonom Christian Berger über die Vorteile des analogen und Herausforderungen des digitalen Geldes." Link zum Gastkommentar: https://www.derstandard.at/story/3000000206357/bargeld-ist-uncool-mitnichten