Die Berichterstattung über alliierte Kriegsgefangene (original) (raw)
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Kriegsberichterstattung in deutschen Qualitätszeitungen
Publizistik, 2007
Eine inhaltsanalytische Langzeitstudie zu Framingprozessen 1 EINLEITUNG Mit dem zweiten 1 Golfkrieg und vor allem mit den Kriegen auf dem Gebiet Ex-Jugoslawiens begannen in den 90er Jahren Forscher wie Journalisten die Bedingungen, Rolle und Wirkung von Kriegsberichterstattung neu zu diskutieren. So steht auch die zunehmende Veröffentlichung von Arbeiten über bestimmte Aspekte der Kriegsberichterstattung wie etwa die persönlichen Erfahrungen, die journalistische Arbeitsweise und die Arbeitsbedingungen von Kriegsreportern oder Publikationen über ihre Gefährdung und ihren Schutz (vgl. Rediske 2001; Richter 1999; Kleinsteuber 2000; Zelizer 1992) 2 im Zusammenhang mit dem spezifischen realen Hintergrund der 90er Jahre. Ausgangspunkt der wissenschaftlich und berufsständisch motivierten Beschäftigung mit diesem Berichterstattungsgegenstand ist die Überzeugung, dass Massenmedien mit der Thematisierung von Problemen in modernen Demokratien eine zentrale gesellschaftliche (Konstruktions-)Leistung übernehmen, die regelmäßig oder auch situationsbedingt überprüft werden muss (vgl. auch Hume 1997). Speziell im Zusammenhang mit dem zweiten Golfkrieg und dem Kosovo-Krieg war die Kriegsberichterstattung in den 90er Jahren scharfer Kritik ausgesetzt. Mit dem Hinweis auf die Besonderheit der modernen Medienlandschaft (»Globalisierung«, »Medienmonopole«, »verschärfter Wettbewerb« usw.) einerseits und moderner Kriegsführung (»Videokrieg«, »Virtualisierung«, 3 »Propaganda/PR« usw.) andererseits wurde betont, wie »neu« und »anders« (= schlecht) heutige Kriegsberichterstattung sei. Dies geschah Anfang der 90er Jahre noch ungeachtet der Tatsache, dass bis dahin kaum empirische Erkenntnisse vorlagen-weder über
Das Kriegsgefangenenlager: Die Unterbringung des Feindes
Büro der Erinnerung, Landesmuseum Joanneum: Geschlossene Gesellschaft? Die Entwicklung der Knittelfelder Neustadt vom Gefangenenlager zur aufstrebenden Wohngegend. Graz: Leykam, 2009
In der Diskussion um den Begriff des Lagers, der nicht nur die Kriegsgefangenenlager umfasst, lassen sich vier Positionen unterscheiden: r. Das Lager als Spiegelbild: Kotek und Rigoulot beginnen ihr Buch ,,Das lahrhundert der Lager" mit dem Satz:,,Man kann das zo. Jahrhundert im Spiegel der Geschichte seiner Lager sehen"r und verknüpfen den Begriff des Lagers mit dem Totalitarismus. Lager sind Spiegelbilder totalitärer Ideologien, de-ren ZieI es ist, den Menschen zu verändern, um ganze Gesellschaften zu verwandeln. Auch wenn in Demokratien das Lager als eine Einrichtung zur Kontrolle von Menschengruppen auftaucht, so geschieht dies, wie sie schreiben, vorübergehend. Zu diesen lagern zählen Internierungslager in z. Das Lager als ein Ort der Moderne: Bauman verknüpft in dem Buch,,Verworfenes Leben" die Einrichtung von Lagern gleichfalls mit Ereignissen des zo. Jahrhunderts und setzt diese Entwicklung mit globalen Modernisierungsprozessen in Beziehung. Diese haben dazu gefiihrt, dass zunehmend Migrantlnnen, Flüchtlinge und für,,überflüssig" gehaltene Menschen den sozialen
2003
Die Kriegsberichterstattung gilt als älteste Disziplin des Journalismus. Seit es Kriege gibt, bilden sie die Hauptthemen medialer Berichterstattung. Dabei stand die Kriegsbericht-erstattung immer unter dem Druck, von Militär und Politik für deren Interessen instrumentalisiert zu werden. Die Veränderungen der Kriegstechnologie gingen mit der Wandlung der Kriegsberichterstattung einher. Gleichzeitig zur technischen Entwicklung der Waffen kam es auch zu einer Weiterentwicklung der Medientechnologie und zu einer Veränderung des Kriegsbildes in den Massenmedien. In der vorliegenden Arbeit haben wir uns mit Diplomarbeiten zu den Themen Kriegsberichterstattung im Allgemeinen, Golfkrieg 1991 und Kosovo-Konflikt beschäftigt. Pro Themenbereich wurden jeweils drei bis vier Diplomarbeiten über Kriegsberichterstattung in der Fachbibliothek für Publizistik gefunden und untersucht. Um diese Analyse zu systematisieren, wurde ein grobes Frageraster erstellt, das für die Auswertung der jeweiligen Diplomarbeiten verwendet wurde . In Anlehnung an dieses Raster und unter Verwendung von Sekundärliteratur haben wir die unterschiedlichen Aspekte der drei Themenbereiche beleuchtet. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die moderne Kriegsberichterstattung zu geben und aufzuzeigen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen die Arbeitsbedingungen und das Berufsbild bzw. Selbst-verständnis des Kriegsberichterstatters. Während der Entstehung dieser Arbeit begann ein neuer Krieg im Irak, weshalb es uns wichtig erschien, auch darauf einzugehen.
Die Berichterstattung über Leiharbeit
2013
Die Magisterarbeit setzt sich mit Selektionen/ Unterscheidungen auseinander, die die Wirklichkeit des Arbeitsverhältnisses Leiharbeit konstruieren. Die Wirklichkeit von Leiharbeit wird empirisch durch Berichterstattungs-Schemata und Journalismuskonzeptions- Schemata innerhalb einer qualitativen Inhaltsanalyse erhoben. Die Schemata werden im Sinne des operativen Konstruktivismus nach Niklas Luhmann als ein Zusammenhang situativer, durchgehender und fehlender Thematisierung und als Kopplung des Massenmediensystems mit Individuen betrachtet. Anhand der Untersuchung der "Badischen Zeitung", eine deutsche Regionalzeitung, werden folgende Ergebnisse erhoben: - Anhand der Untersuchung der Berichterstattung nach Berichterstattungs-Schemata wird erhoben, dass Leiharbeit, innerhalb von zwei Ereignissen, unterschiedlich thematisiert wird. Während in Ereignis 1 eine Problematisierung von Leiharbeit erfolgt, erfolgt in Ereignis 2 keine. Außerdem werden durch Berichterstattungs- Schemat...
in: Claudia Bruns/Asal Dardan (Hg.): "Welchen der Steine du hebst" - Filmische Erinnerung an den Holocaust, 2012
Wir ahnten, dass uns Abscheuliches vorgeführt wurde.« U nsere Vorstellungen von nationalsozialistischen Konzentrations-und Vernichtungslagern sind geprägt von Filmaufnahmen, die alliierte Armee-Kameramänner während und unmittelbar nach der Befreiung der Lager machten. Die Lager-SS fi lmte nicht etwa ihre Verbrechen im Vollzug. Abgesehen von dem zwecks Täuschung der Öffentlichkeit gestellten Film über Theresienstadt, dem Häftlinge sarkastisch den Titel »Der Führer schenkt den Juden eine Stadt« verliehen, 1 und dem damals uneditiert gebliebenen Filmmaterial aus dem vergleichsweise harmlos wirkenden Durchgangslager Westerbork, das Harun Farocki 2007 unter dem Titel AUFSCHUB mit fi lmischen Mitteln quellenkritisch aufbereitet hat, existieren keine Filmaufnahmen aus den Lagern zur Zeit ihres ›Betriebs‹. Film-und Fernsehdokumentationen verhüllen diesen Sachverhalt regelmäßig. Bilder, die durch Narration oder Montage als Ansichten des Lagerlebens ausgegeben werden, sind durchweg entweder abgefi lmte Fotos, überwiegend von NS-Fotografen (etwa aus dem sogenannten Auschwitz-Album ), oder aber dem alliierten Filmmaterial entnommen, das tatsächlich erst entstand, nachdem das Lagerpersonal -fast vollständig -von den Schauplätzen seiner Verbrechen gefl ohen war. Dieser Beitrag gibt zunächst einen kurzen Überblick, welche Filme die Alliierten seinerzeit aus dem Bildmaterial erstellten und welche davon sie unter was für Bedingungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit einem deut-schen Publikum vorführten. Daran anschließend werden einige, insbesondere seit den 1990er Jahren immer wieder vorgebrachte Einwände gegen die Filme diskutiert. Im letzten Teil geht es dann um die Reaktionen einer der Zielgruppen dieser Filme, nämlich die deutscher Kriegsgefangener in amerikanischem und britischem Gewahrsam, und deren Aussagekraft für die Einschätzung der Wirkung dieser Filme in der unmittelbaren Nachkriegszeit. 2