Mrozewicz 1989, Die punischen Kriege in der polnischer Geschichtsschreibung (original) (raw)

Die polnische Geschichtspolitik nach 1989

Polen-Analysen, 2007

Der Terminus »Geschichtspolitik« ist einer der vielen Begriff e, die in die gegenwärtige politische Debatteoder eher Auseinandersetzung-in Polen Einzug gehalten haben und immer größere Kontroversen hervorrufen. Dazu kam es aufgrund der Art und Weise, wie dieser Begriff von den rechten Parteien, die in den letzten zwei Jahren die Regierung stellten, angewendet wird, insbesondere von Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość-PiS). In verschiedenen öff entlichen Äußerungen der PiS in den Jahren 2004-2006 fi el als unumstößliches Axiom die Feststellung, dass Polen bis zu diesem Zeitpunkt keine Geschichtspolitik gehabt habe. Dies soll zu bedauerlichen Folgen im gesellschaftlichen Leben und im Außenbild Polens geführt haben. Geäußert wurden auch deutlich negative Bewertungen über die junge Generation, dass sie weniger patriotisch als die vorangegangene sei und dass ihr sogar der Verlust der nationalen Identität drohe. Da wieder mit Vergnügen verkündet wird, dass historia magistra vitae est, ist die Frage umso aktueller geworden, was und wie man sie lehren soll.

Ostoberschlesische Identitat in der polnischen Literatur nach 1989

Im folgenden wird weder eine vollständige Systematik noch eine erschöpfende Synthese der Darstellung des Schlesiertums in der polnischen Literatur des vorigen Jahrzehnts angestrebt, sondern »nur« die Sichtung einiger Motive, die in den neunziger Jahren das Verbundensein polnischer Autoren mit (vorrangigOst-)Oberschlesien, also in erster Linie dem Industrierevier um Kattowitz, bekunden. Es muß gleich zu Beginn betont werden, daß das Schreiben über (Ost-)Oberschlesien in polnischer Sprache nach 1989 unter veränderten Umständen stattfindet und aufgrund des Verschwindens des zentralisierten Kulturmodells in Polen die Betrachtung der Zeitspanne 1989-2001 als eines literaturgeschichtlich gesehen neuen Kapitels notwendig wird. Nicht mehr die Zensur und die Richtlinien der Arbeiter

Polen - Zeitgeschichte seit 1989/90

2011

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Schrift – Bild – Zeichen: Zum Titelkopf in der deutschen Minderheitspresse in Polen nach 1989

Roczniki Humanistyczne, 2017

Der Titelkopf tragt zur Wiedererkennung des jeweiligen Printmediums bei und bildet zusammen mit der gesamten ersten Seite seine Visitenkarte. Mit Hilfe entsprechender typographischer Mittel wie Schrift, Linie, Flache oder Bild wird die Einzigartigkeit der jeweiligen Drucksache hervorgehoben und von anderen unterschieden, gleichzeitig werden hier aber auch bestimmte Informationen ubermittelt. Dabei wirkt die darin vorzufindende Schrift als mit den Augen sinnlich wahrnehmbare Erscheinungsform der Sprache auf den Rezipienten ahnlich wie ein Bild. Wie manche Worter ihre Bedeutung im Kontext anderer Worter andern konnen, so kann auch ein geschriebenes Wort in Abhangigkeit von den es umgebenden Bildern einen anderen Sinn bekommen und auch die Frage, mit welcher Farbe oder in welcher Schriftart es geschrieben wurde, ist fur seine Rezeption nicht gerade unwichtig. Es ist somit nicht egal, ob neben dem Titel das Bildnis von Eichendorff oder von Lenin platziert wird und ob die Web-Site-Adresse in blauer oder in rosa Schrift erscheint. Auch ist es nicht einerlei, in welchem Schriftgrad die einzelnen Informationen des Titelkopfes erscheinen und in welcher Entfernung sie voneinander stehen. Schlieslich wirkt es anders auf den Leser, wenn der Titel in Fraktur erscheint und anders, wenn er in einer Grotesk gesetzt wird. All dies beweist, dass es nicht nur wichtig ist, was geschrieben wird, sondern auch wie es geschrieben wird. Diese die Typographie im allgemeinen betreffenden Eigenschaften werden hier an den Titelkopfen ausgewahlter Zeitschriften der deutschen Minderheit in Polen nach 1989 prasentiert.

Justiz und Propaganda. " Polengreuel " -Prozesse in den eingegliederten Ostgebieten in Presse und Publizistik 1939-1945, in Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 64 (2015) H. 1, S. 1-39.

During the Polish-German war in September 1939 about 4000-5000 Volksdeutschewere killed by Poles in anti-German riots. These events, which in some cases were a reaction to engagements between Polish troops and German subversives, suited German propaganda well: Newspaper articles about the incidents accused the Poles and their government of atrocities against the German minority and claimed that the killings aimed at the extinction of the whole German population in Poland. Therefore the numbers of victims was declared to amount to 58 000 in February 1940. The “September crimes” were used to intensify the negative image of the Poles. Newspaper articles about the alleged Polish atrocities were designed to justify the German occupation and the German reprisals against the Polish civilian population. In the context of propaganda, court trials played a central role. German special courts were set up in the occupied territories right after the Wehrmacht had invaded Poland. Their most important duty in 1939-40 was to penalize the alleged murder of Volksdeutsche by Poles. Because court proceedings followed a formal “legal corset”, they were assigned a high degree of credibility and were seen as objective. It was their purpose to prove the incidents and to punish the perpetrators. Moreover, the courts were asked to verify that the “mass murder” of Volksdeutsche was ordered by the Polish government and military and that “the whole Polish people were guilty” of this. With these conclusions the courts confirmed the propaganda tale. Therefore, especially in the annexed Polish territories, but also in the Reich, newspapers reported constantly about the trials. The account of the Polish crimes took up most of the space in these articles, but they also told the reader that the proceedings were held according to the law and thus emphasized the supposed objectivity of the trials. The public of the proceedings and their depiction in the newspapers enabled the courts to fulfil their core task: to legitimate the occupation and the anti-Polish measures.