Die lykische ẽni mahanahi: griechisch, luwisch oder 'anatolisch'? (original) (raw)
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Die griechischen Grabinschriften in Lykien halten mit bemerkenswerter Zähigkeit an dem Grundmuster der lykischen Grabinschriften fest, die im 5. Jh. v. Chr. einsetzen und kaum über das 4. Jh. v. Chr. hinausgehen. Sehr viel länger tradieren es die griechischen Inschriften, sogar noch über die Christianisierung hinaus bis ins 5. Jh. n. Chr. und bis zum weitgehenden Verschwinden von Inschriften überhaupt (Schürr 2013, 32-35). Der Grund dafür war sicher eine gleichbleibende Praxis des Umgangs mit den Toten, die sich auch in der Existenz aufwendiger und lange benutzter Grabbauten niederschlägt. Auf anderen Gebieten ist eine solche Kontinuität zumindest sehr viel weniger deutlich. Es gibt aber noch mehr inschriftliche Entsprechungen, 1 und sie sind auch für das Verständnis des Lykischen aufschlußreich. Einige weitere Beispiele dafür, die allerdings öfters auch aus Grabinschriften stammen, sind im folgenden zusammengestellt. 1. Eine Opfervorschrift Auf dem Grabpfeiler an der Agora von Xanthos (vor 400 v. Chr.) erscheint die Wendung kumez[ei]{s}ne: uhazata: wawã: trisñni (TL 44b, 44f.) 2 , im Kontext: "und ein urublijẽ machte er (in) Churza-de und als Statue (sein) Selbst dem Tehlus. *Nun ihm ein ϑrm mã wird man stets geben der Leute von Churza, zu opfern jährlich ein dreijähriges Rind und hin-vor zu …en seinen arawazija *andere (Rinder)." (Schürr 2012, 122f.) Diese Wendung hat eine genaue Parallele in einem Dekret von Telmessos aus dem Jahr 240 v. Chr., wo es um die Errichtung eines Altars für Zeus Soter auf der Agora geht: θύειν κατ᾽ ἐνια[υτὸ]ν (Datum) βοῦν τρι[έτ]ην (TAM II 1, 26ff.).
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Lykisch meversus hethitisch -ma: Ein Beitrag zur vergleichenden Syntax der anatolischen Sprachen § 1: Ausgangslage Dieser Beitrag nimmt seinen Ausgang an einer offensichtlichen Divergenz zwischen den anatolischen Einzelsprachen: der unterschiedlichen Ausgestaltung der Partikelkette an der linken Satzperipherie. Konkret leiten alle anatolischen Sprachen des zweiten und ersten vorchristlichen Jahrtausends ihre Hauptsätze mittels einer Partikelkette ein. Strukturell verzeichnen sie damit eine auffällige Gemeinsamkeit. Doch unterscheiden sich die in der Partikelkette auftretenden Bausteine oder sind uneinheitlich verwendet.
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Zur Rolle der lykischen Mindis
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Bei s.1 fehlt der vierte Strich. In TL 3 nach Widmung iñti: adaij\ iii − Die Abschriften von Fellows und Loew haben ein p.
"CHAGALLISCH": ZUR ÄSTHETIK DER LUFT IN LYRISCHEN TEXTEN
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