Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur im Medienverbund 1900-1945 (original) (raw)
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Kinder- und Jugendliteratur der DDR
Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, 2008
Es ist derzeit üblich, Beiträge in Zeitschriften oder anderswo, die sich mit DDR-Themen befassen, mit folgender Floskel beginnen zu lassen: "Wer hätte vor einem halben Jahr gedacht, daß so etwas nun so einfach möglich ist!?" Also: Wer hätte zu Beginn der Planungen des diesjährigen Remscheidseminars des Arbeitskreises für Jugendliteratur (in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlegern und dem Deutschen Bibliotheksinstitut) zum Thema "Kinder-und Jugendliteratur der DDR" vor reichlich einem Jahr gedacht, daß zum Zeitpunkt der Durchführung eine kaum zu übertreffende Aktualität gegeben sein würde. Das Interesse an DDR-Themen war allerdings schon seit einiger Zeit deutlich spürbar größer geworden, Kontakte zwischen Autorinnen, Vermittlerinnen usw. bestanden bereits vor der Wende auf unterschiedlichen Ebenen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Studienreise von Kinder-und Jugendbibliothekarinnen in die DDR im September 1989 (Bericht s. BuB 2/90, S. 155-158) sowie an die Rote Elefanten-Tagung "Die DDR und ihr Jugendbuch" im November 1989, die im sehr lesenswerten Heft 34 der Zeitschrift "Kinder Bücher Medien" ausführlich dokumentiert ist. Der Andrang war entsprechend groß und mit über 90 Teilnehmerinnen und Referentinnen war das Seminar nahe an der Grenze zur Unüberschaubarkeit.
Zwischen Wagnis und Zensur - Zur Kinder- und Jugendliteratur in der DDR von 1945 bis 1965
Der Aufsatz konzentriert sich auf die Entwicklungen in der Kinder-und Jugendliteratur in den Anfängen der DDR bis 1965. Zentraler Gedanke ist, dass dezidierte Entwicklungen in der Literatur an sich verändernden Kinderbildern zu beobachten sind, welche analog zu gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Weiterentwicklungen und auch dem Beispiel der sowjetischen Literatur verlaufen.
Polnische germanistische Forschung zur Kinder- und Jugendliteratur nach 1989
Studia Germanica Gedanensia, 2020
Das Phänomen ‚Kinder- und Jugendliteratur‘ wurde lange Zeit in der Forschung polnischer Germanistinnen und Germanisten relativ selten wahrgenommen. Im Beitrag wird der Versuch unternommen, die Frage nach den etwaigen Veränderungen in diesem Bereich zu beantworten und, unter Berücksichtigung von polnischen germanistischen Zeitschriften und Buchpublikationen, die polnische germanistische Forschung zur KJL nach 1989 zu charakterisieren.
Kinder- und Jugendliteraturforschung 2001/2002
2002
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Kinder- und Jugendliteraturforschung 1997/98
1999
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Kinder- und Jugendliteraturforschung 2000/2001
2001
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„Läßt sich überhaupt voraussagen, wann die Spuren und Folgen dieses faschistischen Systems in Herz, Gehirn und Gemüt unserer Jugend getilgt sein werden?“ fragt der österreichische Politiker Franz Kittel nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches (Kittel 1946: 119). Dieses Problem bewegte sowohl die Bildungsexperten der alliierten Mächte als auch die der neu installierten österreichischen Regierung. Man war sich im Klaren, dass Kinder und Jugendliche einer besonderen Unterstützung bedurften, um sich in bisher unbekannten demokratischen Verhältnissen zurechtzufinden. Ab dem Jahr 1930 Geborene hatten mit dem Ständestaat und dem Dritten Reich in bewusster Wahrnehmung nur autoritäre Regime erlebt. Kinder waren der Meinung, deutsche Bürger und Bürgerinnen eines „Großdeutschen Reiches“ zu sein, wie Christine Nöstlinger, geboren 1936 und spätere Schriftstellerin, verdeutlicht: „Die Sache mit den „Österreichern“ und den „Germanski“ verstand ich (…) nicht. „Germanski“ sagten die Russen zu den Deutschen. So viel war klar. Warum wir jedoch plötzlich keine Deutschen mehr waren, das begriff ich nicht. Wo ich doch in der Schule mindestens einmal am Tag gehört hatte, daß ich von der Vorsehung dazu auserwählt war, ein deutsches Mädchen zu sein.“ (Nöstlinger 1996: 93)
kommunikation@gesellschaft URL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-128145, 2002
Der Beitrag befasst sich mit dem Kampf gegen populäre Literatur während des Ersten Weltkriegs. Dabei kam es zu unerwarteten Koalitionen. Während Lehrer und Generalkommandos möglichst viele Romanheftserien verbieten wollten, schätzte die Berliner Zensur den "patriotischen", kriegsbejahenden Wert des angeblichen "Kriegsschunds". Man berief sich sogar auf liberale Grundsätze und propagierte die Geschmackssouveränität der einfachen Leser, um die Kritiker als literarische Diktatoren zu diffamieren.
kids+media 1(2011), 2-26; http://www.kids-media.uzh.ch/1-2011.html
Schon die allerersten prähistorischen Sachtexte für ein breiteres Publikum im 19. Jahrhundert stellen die Frage nach dem Alter der Menschheit. Die Antworten fallen unterschiedlich aus: von einer vorbehaltslosen Bejahung des hohen Alters der Menschen bei Pierre Boitard und Gabriel de Mortillet, zu einer zurückhaltenden Einschätzung bei Louis Figuier, der nicht prinzipiell das hohe Alter der Menschheit ablehnt, sondern die Vorstellung der tierischen Abstammung des Menschen. Louis Figuiers L’homme primitif richtet sich an ein jugendliches Lesepublikum, bei ihm findet eine Versöhnung von zwei aus heutiger Warte als tendenziell unvereinbar verstandenen Haltungen statt. Für ihn ist der Mensch der „privilégié de Dieu“ und weist keine Abstammung vom Tierreich auf, dennoch stütz er sich auch auf evolutionistische Ansätze, die eine Entwicklung der Menschheit wenigstens im kulturellen Bereich annehmen lassen. In den belletristischen Bearbeitungen steht die Frage nach dem Alter der Menschheit nicht mehr im Zentrum, einzig bei Adrien Arcelins Chasseurs de rennes à Solutré wird auf diese Debatte eingegangen, um sie dann als nicht relevant zu beurteilen, da die Bibelexegese über 150 Berechnungen des Alters der Erde und der Menschheit produziert habe. Vielmehr nimmt der Kampf der verschiedenen Bewohner Europas eine wichtige Rolle ein. Die Vorzeit wird ähnlich wie bei David Friedrich Weinlands Roman Rulaman als eine Zeit des Kampfes ums Überleben und um Raum zwischen verschiedenen Ethnien geschildert. Die verschiedenen Ethnien unterscheiden sich im Aussehen und dem ihnen zugebilligten Kulturgrad erheblich. Bei Arcelin ist die Grundhaltung, dass die Ausrottung der in ihrer Entwicklung stehengebliebenen Solutréens durch die nachstossenden, fortgeschritteneren Arier gerechtfertigt war. Bei Weinland fällt die Einschätzung leicht anders aus: Der Untergang der Aimats wird beklagt, aber Weinland lässt die Stammesälteste im Sterben noch die Prophezeiung ausstossen, dass später einmal die echten Kinder der Sonne – Arier – kommen würden, die für den Fortschritt stehen. Die Vorstellung, dass das Leben in der Vorzeit hart und von Einschränkungen geprägt gewesen sei – ein permanenter Kampf ums Überleben – findet sich in fast allen der untersuchten Werke. Die Menschen der Vorzeit werden in der Regel als schmutzig, hässlich und mehr tierisch denn menschlich geschildert, besonders deutlich tritt dies bei Boitards homme fossile zu Tage, den der Erzähler an seiner Gewaltbereitschaft als Menschen erkennt. Auch Érnest D’Hervillys Crek passt in dieses Schema, denn er durchläuft eine Entwicklung von einem mehr tierischen als menschlichen Jungen zu einem Modell für alle Kinder – die prähistorischen wie die das Buch lesenden. Von einem Nutzen des Studiums der Vorzeit wurde also ausgegangen.