Pflanzenzucht (original) (raw)
2003, Technik, Wirtschaft und Politik
Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch Pflanzen für seine Zwecke und passt sie durch Züchtung an seine Bedürfnisse an. Auch heute noch kommt den Verfahren der klassischen Züchtung (Auslese-, Hybrid-und Kombinationszüchtung) der höchste Stellenwert innerhalb der Pflanzenzüchtung zu. Verfahren der Biotechnologie wie Zellkultur und Genomik erweitern allerdings das Methodenspektrum der klassischen Züchtung. Der Zeitaufwand bis zur Entwicklung einer neuen Sorte beträgt etwa 10 bis 15 Jahre-gleichgültig ob gentechnische oder klassischer Verfahren angewandt werden (Jany und Greiner 1998). Dabei nimmt die Überprüfung der neuen Pflanzenvarietät auf ihre Eigenschaften den größten Raum ein. Gentechnischen Verfahren kommt prinzipiell nur die Rolle des "Fine-Tunings" innerhalb des züchterischen Instrumentariums zu. Dies bedeutet, dass gentechnische Verfahren nur bei züchterisch bereits gut charakterisierten Sorten sinnvoll sind. Mit Hilfe gentechnischer Verfahren können gezielt bestimmte, als vorteilhaft eingeschätzte Gene in das Erbgut einer Pflanze eingebracht werden. Dieser Gentransfer ist auch zwischen natürlicherweise nicht kreuzbaren Arten möglich. Durch gentechnische Verfahren können allerdings schneller neue Merkmale in Pflanzen eingeführt werden als mit Verfahren der klassischen Züchtung. 5.1 Übersicht über Anwendung der Gentechnik Die Nutzung gentechnischer Methoden und Verfahren ("Grüne Gentechnik") bietet der klassischen Pflanzenzüchtung neue Möglichkeiten für die Lösung vorhandener Probleme. Die Züchtung einer Sorte mit neuen Eigenschaften dauert in der Regel bis zu 15, teilweise sogar 20 Jahre, wenn es überhaupt gelingt. Da stets die vollständigen Genome zweier Pflanzen verschmolzen werden müssen, bleibt es dem Zufall überlassen, welche Eigenschaften in der neuen Generation zum Ausdruck kommen und welche möglicherweise verloren gehen. Erst mit Hilfe der Gentechnik ist man in der Lage, bestimmte Eigenschaften gezielt aus einem Organismus zu entfernen bzw. gezielt einzubringen. Während die klassische Züchtung auf die Kreuzung nahe verwandter Arten begrenzt ist, ermöglicht die Gentechnik die Übertragung einzelner Gene, die auch aus artfremden Organismen, z. B. Bakterien, stammen können. Gentechnik ergänzt damit die klassische Züchtung (DFG 2001), was auch darin zum Ausdruck kommt, dass gentechnische Verfahren nur ca. 10 % des züchterischen Aufwands ausmachen.
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