Mit Luxemburgs »Akkumulation des Kapitals« zu einer solidarischen postimperialen Lebensweise (original) (raw)
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Visionen solidarischer Ökonomie und Postwachstumskritik
Beeindruckende Vorträge beginnen in der Regel damit, dass man die Zuhörerinnen und Zuhörer beeindruckt. Das gelingt, indem man eine der drei Möglichkeiten wählt: die Wirklichkeit in schrecklichen Farben zu malen, wogegen sich die vorgeschlagene Alternative als heilsam, wenn nicht paradiesisch erweist oder mit wuchtigen Zahlen zu beeindrucken, die während des Zuhörens niemand nachprüfen kann, die aber das Wissen des Redners dokumentieren oder, schließlich, eine überraschende theoretische Deutung anzubieten, die das bisherige Denken gegen den Strich bürstet und mit paradoxem Potential schockt. Alle drei können sehr unterhaltsam sein, auch Schrecken und Unwissenheit können ein wohliges Schauern erzeugen. Alle drei Möglichkeiten haben ihren Preis. Die erste, apokalyptische Vortragsfassung bietet sich besonders in Wahlkämpfen und bei Evangelisationen an. Sie reüssierte aber breiter. Klassenkämpfe, Straßenkämpfe, alte und neue soziale Bewegungen bewegten und bewegen sich gegen Unzumutbarkeiten, die vorzugsweise von den Herrschenden ausgehen. Eine Variante war der faschistische Antisemitismus, der den Juden den Weltuntergang andichtete, wieder eine, nicht so mörderische, der des Antikommunismus, der den Untergang des Abendlandes nach Sozialisierung-in einer Schlichtvariante heute: nach Steuererhöhungen-beschwor, neuerdings auch das Paar Islamismus-Antiislamismus, jeweils werden Bedrohungsszenarien entworfen, die den Zuhörer schaudern lassen: überall nackte Frauen oder: überall verschleierte Frauen, zwei Varianten der Apokalypse, abscheulicher Wirklichkeit. Die Ökologiebewegung mischt hier mit: Waldsterben! Klimakatastrophe! Artensterben! Super-GAU! Fukushima! Harrisburg! Finanzkrise! Die Wirklichkeit ist schrecklich oder wird es. Der Redner weiß, wie es anders geht. Die zweite Vortragsfassung ist das Zahlengebirge. Der Meeresspiegel steigt bis x um y Meter, jährlich verhungern z Menschen, künftig z mal zwei mal drei, alljährlich n Klimakriege mit m Toten und so weiter. Mit 95%-iger Sicherheit ist der Klimawandel
Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur globalen Diktatur des Eigentums
2002
Die Legitimierung der Zwangsarbeit durch Sklaverei Die legitime Enteignung der indigenen Valker Nordamerikas Eigentum durch Arbeit 77 Unbegrenzte Akkumulation des Eigentums durch Geldgebrauch Weltmarkt vor Recht und Politik Die Methode der Ableitung der Menschenrechte aus dem Eigentum bei Locke Eigentum begründet die Gattung Mensch Kein Eigentum für die Feinde des Eigentums 87 Zur Rückgewinnung der Menschenrechte im Kontext der Postmoderne KapitellV: Der totale Markt. Der Abbau der Lebenspflichtigkeit des Eigentums im Kontext der Globalisierung des Kapitalismus 97 Der Kampf um die Sozialpflichtigkeit des Eigentums und das Beispiel des deutschen Grundgesetzes Die Zerstarung der sozialen Kohasion und der Natur durch das Eigentum im Kontext neoliberaler Globalisierung 111 Die Methoden des globalisierten Kapitals zum Hochtreiben der Profitraten 111 Die Durchsetzung der neoliberalen Globalisierung 117 Der Hyperkapitalismus des geistigen und kulturellen Eigentums Das Imperium als sichtbare Hand des totalen Eigentumsmarktes Kapitel V: Der Fa" der Türme. Die Totalisierung des Imperiums zur Durchsetzung des totalen Marktes 131 Der Kampf geht ums Ganze 137 Die Koordinaten von Gut und Base stürzen ein Der globale Bürgerkrieg Von der Hoffnungslosigkeit zur Verzweiflung Gibt es einen Ausweg? Kapitel VI: Nicht das Kapitaleigentum muss wachsen l sondern lebensfordernde Produktion. Neuansatze aus der lateinamerikanischen Sicht einer erneuerten Dependenztheorie 168
Endlose Akkumulation? Die nicht bezahlten Quellen des kapitalistischen Reichtums
Lunapark21, issue 32, 2015, pp. 14-17. Übersetzung: Matthias Becker. Was ist die Substanz des Werts? Wie hängen Lohnarbeit und unbezahlte Reproduktionsarbeit miteinander zusammen? Wie die Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen und die kapitalistische Produktion? Der Geograph und Umwelthistoriker Jason W. Moore versucht in dem folgenden Text, marxistische, ökosozialistische und feministische Ansätze zu einer Synthese zu bringen.
2017
Nach den „Theorien über den Mehrwert“ (1861-63) biss Marx die Zähne zusammen und trat in eine neue Arbeitsphase ein. Im Sommer des Jahres 1863 begann er die Grundlegung des Werks, das sein opus magnum [1] (Heinrich 2011) werden sollte. Bis Dezember 1865 hatte er sich den umfangreichsten Versionen der verschiedenen Unterabteilungen gewidmet, die Skizzen für den ersten Band vorbereitet und den Hauptteil des dritten (seine einzige Darstellung des kompletten Prozesses der kapitalistischen Produktion) bereits besorgt. Die ersten Entwürfe für den zweiten Teil, seine erste grundlegende Darstellung der Kapitalzirkulation, standen ebenso. In Abänderung des in seinem Vorwort zu „Zur Kritik der Politischen Ökonomie“ von 1859 angekündigten Sechs-Bände-Plans fügte Marx in das Konzept für Band I jetzt einige Themen wie Bodenrente und Löhne ein, die ursprünglich in Band II und III hätten behandelt werden sollen. Mitte August 1863 informierte Marx Engels über seine Fortschritte: „Mit meiner Arbeit (dem Manuskript für den Druck) geht es in einer Hinsicht gut voran. Die Sachen nehmen bei der letzten Ausarbeitung, wie es mir scheint, eine erträglich populäre Form an, einige unvermeidliche G - W und W - G abgerechnet. Andrerseits, obgleich ich den ganzen Tag schreibe, geht’s nicht so rasch vom Fleck, wie meine eigne längst auf die Geduldprobe gestellte Ungeduld wünscht. Jedenfalls wird es 100 p. c. leichter verständlich als Nr. 1.“ [2] (MEW 30: 368; Marx an Engels 15.8.1863) Marx hielt das Tempo den ganzen Herbst hin durch und widmete sich zur Gänze dem ersten Band. Doch seine Gesundheit verschlechterte sich zusehends und als Folge machte er im November Bekanntschaft mit dem, was seine Frau „die schreckliche Krankheit“ nennen sollte, mit der er den Rest seines Lebens würde kämpfen müssen. Es handelte sich um einen Fall von Karbunkeln, einer schwerwiegenden Infektion, die in Form von Abszessen und hartnäckigen Eiterbeulen auftrat, die über den ganzen Körper verteilt den Kranken lähmten und fürchterliche Schmerzen verursachten
Einleitung: Diskussionen im Anschluss an Joseph Vogls Das Gespenst des Kapitals
So why is it that intelligent, seemingly well-informed economists can have such different views of their subject? To put it another way, how can one economist take the view that the discipline is successfully solving the problems confronting society, whilst another sees the discipline as engaging in abstract theorizing that has no bearing on the real world?
Finanzdominierte Akkumulation und die Krise in Europa
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
The present crisis in Europe is just one form of a multiple crisis of the social formationdominated by the capitalist mode of production. More specifically it is a crisis of the financedominatedregime of accumulation which developed as a response to the crisis of Fordismsince the 1980s. In this article, first we analyze the contradictions of the finance-dominatedregime of accumulation and the contradictions of the crisis management of the ruling classes.