Am Ende eines langen Weges: Chinas Beitritt zur WTO (original) (raw)
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2020
Zwei Themen standen im Jahre 2001 vor allem im Mittelpunkt des Interesses der politischen Führung Chinas, und zwar die Aufnahme als Mitglied in die WTO und die Konjunkturentwicklung. Beide Themen wurden von den Ereignissen am 11. September letzten Jahres in den USA beeinflusst. Um international politische Handlungsfähigkeit nach dem Terrorattentat zu beweisen, waren die USA und die EU zu einem Kompromiss bei den Verhandlungen bereit gewesen, sodass China noch im Jahr 2001 der WTO beitreten konnte.
Derzeit sind zwei gegenläufige Entwicklungstendenzen in der WTO-Ordnung erkennbar. Einerseits sprechen neue sektorale Liberalisierungsschritte nach Abschluss der Uruguay-Runde (z.B. Finanzdienstleistungen, Telekommunikation) sowie die rege Inanspruchnahme des WTO-Streitschlichtungssystems für den Erfolg der multilateralen Handelsordnung. Andererseits hat die WTO seit Seattle spürbar an Dynamik verloren. Die Uneinigkeit der Mitgliedstaaten hinsichtlich neuer Verhandlungsschwerpunkte sowie die massiven Anti-Globalisierungsproteste haben zu einer Immobilisierung der WTO beigetragen. Besondere Gefahren bestehen heute in der ungerechtfertigten Fundamentalkritik an der WTO, in der Überlastung der Streitschlichtung durch unerledigte transatlantische Handelskonflikte sowie in der unzureichenden Integration von Entwicklungsländern. Diese Risiken dürfen jedoch nicht über grosse Liberalisierungspotentiale und entsprechende Möglichkeiten für zusätzliche Verhandlungen hinwegtäuschen: Am Beispiel einer Handelsinitiative zugunsten der Entwicklungsländer, die mit einer E-Commerce-Initiative verbunden werden könnte, lässt sich zeigen, dass das Nichtdiskriminierungsprinzip in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen wesentlich gestärkt werden könnte. Sowohl Industrie-als auch Entwicklungsländer würden hiervon profitieren. Eine Analyse unterschiedlicher WTO-Verhandlungsstrategien zeigt zudem, dass ein solcher Liberalisierungsansatz bereits im Rahmen einer multilateralen Verhandlungsrunde innerhalb des bestehenden Vertragswerks verwirklicht werden könnte. Eine grosse Runde der "high politics" wie die Uruguay-Runde wäre hierfür weder notwendig, noch dürfte man von einer grossen Runde unter den gegebenen Umständen ökonomisch wünschenswerte Ergebnisse erwarten. * Ich danke meinem Assistenten Thomas A. Zimmermann für die wertvolle Mitarbeit bei der Ausarbeitung dieser Standortbestimmung zur WTO.
Am 1. Januar 1995 begann die World Trade Organization WTO als Nachfolgerin des Welthandelsabkommens GATT ihre Arbeit. Wie sieht die Bilanz ihrer zehnjährigen Tätigkeit aus? Welche künftigen Herausforderungen kommen auf sie zu? --
Wirtschaftsdienst, 2008
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Kalkuliertes Risiko? China und die WTO
2000
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Chinas Landwirtschaft. Neue Entwicklungstrends nach dem WTO-Beitritt
2020
Obwohl Chinas Volkswirtschaft erhebliche Fortschritte in den letzten zwei Dekaden erzielen konnte, wies der Agrarsektor stets deutlich niedrigere Wachstumsraten als andere Wirtschaftssektoren auf. Da ein großer Teil der ländlichen Bevölkerung ihr Einkommen aus der Landwirtschaft bezieht, wirkte sich diese Entwicklung auch negativ auf ihren Lebensstandard aus. Doch nicht nur die Einkommensunterschiede zwischen Stadt und Land erhöhten sich, sondern auch die Versorgung mit öffentlichen Gütern wie Bildung und Gesundheit verschlechterte sich für einen Teil der ländlichen Bevölkerung. Trotz der zunehmenden Migration ländlicher Arbeitskräfte in die Städte, verschärfte sich ebenfalls die Beschäftigungssituation auf dem Lande.
Die Auswirkungen von Chinas WTO-Beitritt auf Asien und die Weltwirtschaft
2020
Chinas Beitritt zur WTO Ende 2001 war ein wichtiger Schritt zur Integration des Landes in die Weltwirtschaft. Seit dem Aufnahmeantrag im Jahre 1986 hat die chinesische Regierung im Rahmen ihrer Transformationspolitik nicht nur die binnenwirtschaftlichen Strukturen verändert, sondern eine sukzessive Liberalisierung des Außenhandels und der Kapitalsti mne verfolgt, um das Außenwirtschaftsregime WTO-kompatibel zu gestalten. In den bi- und multilateralen WTO-Aufnahmeverhandlungen wurden Beitrittsbedingungen definiert, die von China in einem mehrjährigen Zeitfenster nicht nur Zollsenkungen verlangen, sondern auch eine Öffnung des Dienstleistungssektors. Mit dem Abbau der Zugangsbarrieren zum chinesischen Markt nehmen die binnenwirtschaftlichen Anpassungszwänge für inländische Unternehmen zu. Kurzfristigen Anpassungsproblemen stehen mittel- und langfristig Effizienzgewinne durch Strukturanpassungen gegenüber.