T.S. Scheer, Tempelprostitution in Korinth (2009) (original) (raw)

T.S. Scheer, Tempelprostitution im Altertum Einführung (2009)

Tempelprostitution im Altertum. Fakten und Fiktionen, 2009

Autorinnen und Autoren Vorwort Zum Problem der Tempelprostitution im Altertum fand im Juli 2007 an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg eine Tagung statt, deren Ergebnis der vorliegende Band ist. Ziel der Tagung war es, das Thema aus interdisziplinärer Perspektive anzugeben. Fachleute aus verschiedenen akademischen Bereichen stellten jeweils Quellenlage, Forschungsstand und neueste Erkenntnisse aus dem Blickwinkel ihrer jeweiligen Fachkultur vor. Entsprechend reicht die Palette der Beiträge vom Alten Orient und Ägypten über das Umfeld der Bibel und die griechischrömische Kultur bis nach Indien. Zu danken habe ich zuallererst den Teilnehmern der Tagung, Referenten wie auch den Oldenburger Studierenden, fiir die konstruktive Atmosphäre und die lebhafte Diskussion. Ein ganz besonderer Dank geht an Dr. Martin Lindner, Oldenburg, der mit großem Einsatz die Hauptlast der editorischen Arbeit getragen hat. Dem Herausgebergremium danke ich fiir die Aufnahme des Bandes in die Reihe Oikumene, Frau Dr. Martina Erdmann vom Verlag Anti/ee fiir die kundige und engagierte verlegerische Betreuung, Die Deutsche Forschungsgemeimcbzy'l und die Universitätsgesellsc/mfl Oldenburg haben die Durchführung der Tagung mit namhaften Beiträgen finanziell unterstützt.

Rev. M. Pfrommer, Alexandria (Mainz 1999) and E. Netzer, Die Paläste der Hasmonäer und Herodes' des Großen (Mainz 1999)

Göttinger Forum für Altertumswissenschaft, 2001

Zwei Perspektiven hellenistischer Residenzen Michael PFROMMER, Alexandria. Im Schatten der Pyramiden, Mainz: Philipp von Zabern 1999 (Zaberns Bildbände zur Archäologie), 148 Seiten. Ehud NETZER, Die Paläste der Hasmonäer und Herodes' des Großen. Übersetzt aus dem Englischen von Dominique Svenson und Hendrik Svenson-Evers, Mainz: Philipp von Zabern 1999 (Zaberns Bildbände zur Archäologie), 131 Seiten. Zu den charakteristischen Neuerungen des hellenistischen Zeitalters gehörte das Entstehen der Residenzstädte als Gravitationsfeldern monarchischer Repräsentation. Vor allem hier wurde das Verhältnis von Herrscher und Beherrschten mit Hilfe neuartiger Gebäudetypen, Kunstwerke und Aktionsformen artikuliert. Verschiedenen Aspekten solcher Residenzorte sind zwei Bücher gewidmet, die in der für ein breiteres Publikum konzipierten Reihe "Zaberns Bildbände zur Archäologie" erschienen sind: der Kunstproduktion des ptolemäischen Alexandria und den Palästen des Herodes und seiner Vorgänger in Judäa.

Der ältere Tempel im Heraion am Sele. Verzierte Metopen im architektonischen Kontext (Köln 1993)

Der ältere Tempel im Heraion am Sele, dessen Metopenserie den umfangreichsten Sagenbildzyklus archaischer Zeit darstellt, wird in dieser Arbeit neu untersucht. Auf der Grundlage einer wesentlich modifizierten Rekonstruktion des Baus wird eine architekturgeschichtliche Einordnung erarbeitet, die den lange Zeit rätselhaften Tempel als individuelles Beispiel der Baukunst Unteritaliens ausweist. Die sich anschließende stilkritische Untersuchung der Metopenreliefs setzt sich primär mit den spezifischen Schaffensbedingungen westgriechischer Bildhauer auseinander und versucht zu klären, inwieweit diese als Vertreter einer zusammenhängenden Kunstlandschaft anzusehen sind. Ausgehend von dem ungewöhnlichen Befund im Heraion am Sele beschäftigt sich der zweite Teil des Buches mit der Frage nach Verbreitung und Funktion verzierter Metopenfriese in archaischer und klassischer Zeit. Die Beobachtung, dass die Verwendung von reliefierten oder bemalten Metopen ebenso wie der Verzicht auf solchen Schmuck als ein gezielt eingesetztes Stilmittel anzusehen ist, leitet über zu einer Kritik des traditionellen Verständnisses der dorischen Ordnung als eines festgefügten architektonischen Gestaltungssystems.

(2012) L. THOLBECQ, Nabatäische Tempel im Zentrum Petras

Petra, Wunder in der Wüste. Auf den Spuren ovn J.L. Burckhardt alias Scheikh Ibrahim, Bâle, Antikenmuseums Basel und Sammling Ludwig /Amman Jordan Museum, 2012, p. 162-165, 2012

Heute wie in der Vergangenheit bleiben dem Besucher von Petra spektakuläre Bilder der Monumente in ihrer einmaligen Landschaftskulisse in Erinnerung. Die Stadt ist in einen Kranz von ehrwürdigen Berg spitzen eingebettet und die unzähligen Grabfassaden, Bankettsäle, Häuser und religiösen Monumente versetzen jeden in Begeisterung. Die Ruinen der Stadt befinden sich in einer grossen Mulde, die in Ost-West-Richtung vom Wadi Musa durchquert wird, einem Bach, der heute während der meisten Monate des Jahres kein Wasser führt. Das Bachbett prägt die Topographie des Ortes. Die Quartiere der Stadt liegen an den nördlichen und südlichen Ufern dieses Baches; manchmal sind sie seitlich von kleineren Wasserläufen begrenzt, die zum Wadi Musa fliessen. Diese Zäsur im städtischen Gefüge liess sich dank einer Reihe von Brücken überwinden. Am Süd ufer nahm die Kolon na denstrasse diese Achse auf und verdoppelte sie. In diesem Bereich hat man die wichtigsten öffentlichen Bauten der Stadt freigelegt (Abb. 1). Am südlichen Ufer fällt eine Reihe von Höfen auf, die die Kolonnadenstrasse überragen und die zum Teil auf spektakulären, künstlich aufgeschütteten Terrassen gebaut wurden. Man erreicht sie von der Strasse her über zwei sehr steile Monumentaltreppen (Abb. . 2). Dieser Bereich der Stadt scheint jene Ge bäude zu beherbergen, in denen die politische Macht ausgeübt wurde. Der ‚Great Temple' gehörte vermutlich in der Zeit der nabatäischen Eigenstaatlichkeit zu einem Palast komplex, der deutlich ausgedehnter war und auch Gärten (paradeisos) umfasste, die teilweise freigelegt worden sind (siehe den Beitrag von M. Joukowsky, S. 157-161). Nach der römischen Eroberung gestaltete man ihn in einen Ort um, wo die Vertreter der Stadt politische Debatten führten (bouleuterion). Die Ausübung der politischen und religiösen Macht konzentrierte sich auch in römischer Zeit auf diese Anlage, was lateinische Inschriften des 2. und 3. Jahrhun derts n. Chr. belegen. Diese kamen zum Teil als Spolien in einem kleinen Gebäude auf einem Podium mit vier oder sechs Säulen an der Fassade zutage, was römische Bautradition erkennen lässt. In diesem ‚Small Temple' dürfen wir einen Tempel für die Göttin Tyche -Schicksalsgöttin, aber auch als Beschützerin von Städten verehrt -oder vielleicht eher ein öffentliches Monument für den Kaiserkult, ein sebasteion, vermuten, denn die Nähe eines solchen zum Abb. 1 Blick auf das Stadtzentrum von Petra: links die Anlage des ‚Great Temple' und ganz rechts der Qasr al-Bint.

M. Bolder-Boos, Der Tempel des Hercules in Ostia und die Bedeutung der republikanischen Kultstätte vor den Mauern des Castrums, RM 123, 2017, 47-72

The temple of Hercules in Ostia is the largest of a group of three Republican temples, situated to the east of the original castrum, at the ancient Via Laurentina, in an area called the area sacra dei templi repubblicani. Built in late Republican times, it was a hexastyle prostylos of Corinthian order. Its dedication to Hercules is attested through incsriptions and a votive relief depicting the god. While Hercules’ functions as a patron of trade and transhumance as well as his military aspects are well known, this article will argue that in Ostia Hercules was also connected to healing.