Mario Wimmer, Archivkörper. Eine Geschichte historischer Einbildungskraft. Konstanz, Konstanz University Press 2012 (original) (raw)

Archival Bodies. An History of Historical Imagination (Konstanz University Press), 2012, was ranked among the ten best first books in German in 2012.

reprint 2013, 2012

Mario’s first book, Archival Bodies, combines approaches from the history of science, historiography, and cultural history in a study that explores modern archives as a heterotopic space where the administration of words and things intersects with the embodiment of historical imagination. His book tells the story of an encounter between an archivist obsessed with the classification of files and the organization of archival language and a collector and historian who not only stole thousands of archival documents, but later confessed to have had sex with them. Archival bodies analyzes how this case of necrophilic fetishism relates to the normal science of archivists and historians and shows how the archivist’s notion of archival bodies can be read as a material metaphor for the shape of historical time. Reviews: Historische Zeitschrift (Norbert Finzsch); Neue Politische Literatur (Philipp Müller); H-Soz-u-Kult (Achim Landwehr); Mitteilungen des Insituts für Österreichische Geschichtsforschung (Jakob Wührer); Das historisch-politische Buch (Andreas Becker); Scrinium (Joachim Kemper); NCCR Mediality Newsletter (Isabelle Schürch); Auskunft: Zeitschrift fur Bibliothek, Archiv und Information in Norddeutschland (Rainer Unruh); Jens Dobler: Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (2018) 61/62, S. 94-95 . Der Standard (Klaus Taschwer).

IFB-Rezension Konzepte der Einbildungskraft in der Philosophie, den Wissenschaften und den Künsten des 18. Jahrhunderts : Festschrift zum 65. Geburtstag von Udo Thiel / hrsg. von Rudolf Meer, Giuseppe Motta und Gideon Stiening. - Berlin [u.a.] : De Gruyter, 2019.

Wenn zwei Denker mit einander in Verbindung gebracht werden, ist dies nicht immer sofort einleuchtend. Bei Gilles Deleuze 1 und Spinoza 2 aber kann eine solche Konjunktion als naheliegend bezeichnet werden. 3 Denn Deleuze selbst hat sich mit seinen Deutungen in die Geschichte der Spinozadeutungen eingeschrieben, indem dieser Philosoph "als Theoretiker des Körpers und der Macht in seiner Zeit" präsentiert wurde (S. 1). Deleuze, so die Herausgeber des Bandes, Thomas Kisser und Katrin Wille, gebe unter den von ihm sonst studierten Philosophen Spinoza eine "Vorrangstellung", da dieser sogar hymnisch gepriesen werde: "Das Denken Spinozas gibt das Modell ab, an dem sich Deleuze philosophisch orientiert, das er nachzuvollziehen, auszuloten und anzueignen, kurz: zu wiederholen sucht und es dabei mit anderen Lektüren, wie der von Descartes, Leibniz, Maimon oder Kant kreuzt" (S. 1).

Friedrich, Markus; Toelle, Tom; Schmidt, Sarah; Seggern, Jessica von (Eds.) (2023): Archivare zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik. Institutionen, Schriftgut, Geschichtskultur. Institutionen, Schriftgut, Geschichtskultur. Hamburg: Hamburg University

4 So beispielhaft die oft sozialgeschichtlichen Studien zur Verwaltung "im Übergang" in den Nationalsozialismus. Für Westfalen existieren sie etwa für den Provinzialverband, die Regierungsbezirke und die Landkreise. Aktuell zusammengefasst und zitiert in Martin Dröge: Eine Provinz, zwei Gaue, ein Drittel der Wählerstimmen für die NSDAP. Zur Konsolidierung der NS-Herrschaft in der Provinz Westfalen, in:

Friedrich, Markus (2023): Sammlungen, Genealogie und Lokalhistorie. Archiv- und Geschichtskultur im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts – das Beispiel Armin Tilles (1870–1941). In AA VV (Eds.): Archivare zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik, 177–213.

Am 8. November 1905 erhielt das Archiv der Stadt Mühlhausen in Thüringen eine neue Archivordnung. Diese enthielt in Paragraf 6 eine Regelung, die etliche Beobachter damals stark beunruhigte. Armin Tille, zu dieser Zeit als Herausgeber historischer Schriften in Leipzig tätig und Gegenstand des vorliegenden Aufsatzes, fand diese Bestimmungen "durchaus unberechtigt". 1 Für diese Regelung stark gemacht hatte sich dagegen vor allem Hermann Grotefend, seines Zeichens Geheimer Archivrat am Geheimen und Landeshauptarchiv Schwerin. Der umstrittene Abschnitt betraf die "Archivbenutzung zu genealogischen Zwecken". In fünf Unterpunkten wurde die Zulassung von genealogischer Archivbenutzung strikt davon abhängig gemacht, dass anfragende Interessenten vorab die gesamte Literatur gelesen hatten, eine exakte Zweckbestimmung ihrer Forschung formulierten, eine Vorabübersicht über schon vorhandenes Wissen einreichten und "nicht aufs Geratewohl" nach fantastischen Familienursprüngen suchten. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass dieser Passus, der in der nur kurzen Ordnung unverhältnismäßig viel Platz einnahm, insgesamt als Maßnahme zur Beschränkung oder, wie Tille das wohl empfand, Gängelung der Familienforschung gedacht war. Tatsächlich hatte Grotefend derartige Regelungen auf dem fünften deutschen Archivtag in Bamberg von 1905 als notwendige "Abschreckungsmittel für nicht ernsthafte Forscher" verteidigt. 2 Gegen diese pauschale Verdächtigung einer ganzen Gruppe nicht-akademischer Archivbenutzer opponierte

Zwischen den Archivalien die veränderbare Gegenwart. Über das Archiv der Vermittlung

neues museum 24/1-2, 2024

Das Archiv der Vermittlung macht wichtige Einsätze und Ansätze der Geschichte engagierter Kunst- und Kulturvermittlung in Österreich erstmals zugänglich. Es versammelt Konzepte, Publikationen, Thesen, Forderungen und Objekte sowohl online als auch an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Sie geben Einblicke in das vielstimmige Wissen der Vermittlung und laden ein, es zu aktivieren, zu aktualisieren und so für eine gegenwärtige transformative Praxis nutzbar zu machen.