Einleitung: One size does not fit all! (original) (raw)

"One Size Fits All" -Eine Kritik des Habitusbegriffs

Die Erfolgsgeschichte des Habitusbegriffs ist überwältigend. Aus dem erziehungswissenschaftlichen Diskurs der letzten Jahrzehnte ist er nicht wegzudenken. Er ist zu einer Schlüsselkategorie geworden, zu einem "Sesam-öffne-dich" für nahezu jedweden gedanklichen Zugriff auf soziale Phänomene. Seine Erfolgsgeschichte erinnert an den Rollenbegriff, den er in gewisser Weise abgelöst hat. WIr wollen in diesem Beitrag einige konstitutions- und objekttheoretische Dimensionen des Habitusbegriffs diskutieren. Es geht uns dabei nicht darum, den vielen Versuchen, Bourdieus Habituskonzept in seinen unterschiedlichen Facetten, seinen unterschiedlichen Dimensionen und objekttheoretischen Bezügen nachzuzeichnen und zu würdigen, noch einen weiteren hinzuzufügen. Uns geht es vielmehr darum, einige grundlegende theoretische und methodologische Implikationen des Begriffs freizulegen. Ein zentrales Anliegen ist es dabei, zum Verständnis der ausgesprochenen Suggestivität des Begriffs - wenn man bezüglich eines sozialen Phänomens nicht weiter weiß, sagt man einfach "Habitus" dazu - beizutragen.

Es sitzen nicht alle im selben Boot

WOZ – Wochenzeitung, 2021

In seinem Buch «Für einen Umweltschutz der 99 %» folgt der Basler Historiker Milo Probst den Spuren anarchistischer und sozialistischer Kämpfe für Klima und Umwelt. Damit will er zur Lösung von Problemen der Gegenwart inspirieren. Interview: Ayse Turcan «Indigene Bewegungen setzen sich oftmals für die Umwelt ein, indem sie schlicht um ihr Überleben kämpfen»: Protest gegen die Dakota Access Pipeline (2016). FOTO: TERRAY SYLVESTER, LAIF WOZ: Milo Probst, Ihr Buch erscheint zu einem Zeitpunkt, zu dem die Klimakrise auch in Westeuropa sichtund spürbar ist. Gehören wir eigentlich alle zu diesen 99 Prozent? Milo Probst: Die These meines Buchs ist, dass wir zwar alle betroffen sind, aber trotzdem nicht alle im selben Boot sitzen. Die Klimakrise muss vielmehr im Kontext der bestehenden Herrschaftsverhältnisse und Ungleichheiten analysiert werden. Davon ausgehend untersuche ich, welche konkreten AkteurInnen die grundlegenden Unterstützen Sie uns beim Aufdecken «Es sitzen nicht alle im selben Boot» | WOZ Die Wochenzeitung https://www.woz.ch/-bbf6 1 von 4 16.01.22, 16:36

Die Kleinheit der Schule ist ihre Größe

schule verantworten | führungskultur_innovation_autonomie, 2021

Ein Interview mit der Drosendorfer Schulleiterin Beatrix Hengstberger. Dabei wird eine kleine Volksschule vorgestellt, die erfolgreich im peripheren Umfeld agiert.

Einleitung: AUF DER SUCHE NACH DER EINEN STIMME

Soziologische Revue, 1987

Die Soziologische Revue ist ein Diskussionsforum für deutsche sozialwissenschaftliche Literatur. Dies ist im Fall des Sonderheftes "Frauen" auch von Nachteil; zur Zeit erscheinen immer mehr angloamerikanische Veröffentlichungen, die die nun mehr als 20-jährige Geschichte der neueren Frauenforschung aufarbeiten. Neben den Leistungen werden dabei auch die Fallen und Aporien einer Wissenschaft auf dem Weg der Selbstvergewisserung sichtbar. Ich will diese Einleitung deshalb zum Anlaß nehmen, Gedanken dieser ausländischen Diskussion zu skizzieren,-auch weil sie die m.E. noch ausstehende deutsche vorwegnimmt. Sie kann deutlich machen, weshalb das Erkenntnisziel von Frauenforschung das Geschlechterverhältnis sein muß, und weshalb im Sonderheft so viel von "Sexualität" , von "Männlichkeiten" und von "Familien" die Rede sein wird. Am Anfang, das heißt in der Bundesrepublik zu Beginn der 70er Jahre, schien alles klar. Noch konnten Frauen, die in den verschiedenen Gruppen zusammenkamen, um gemeinsam zu lesen, um zu diskutieren und Aktionen zu machen, als schließlich auch Geld in Sicht war, unter sozialwissenschaftlicher Frauenforschung verstehen, was Helge Press kurz vor ihrem Tod formuliert hatte: "... alle Arbeiten, die mit den Mitteln der verschiedenen Kulturwissenschaften versuchen, die besondere Situation von Frauen in Gesellschaften der Gegenwart und der Vergangenheit zu beschreiben und zu erklären (1984,198)". Die Frauenforschung wurde überwiegend von Frauen betrieben, und noch konnte sie auch von Männern geleistet werden. Gewiß hatte sie politische Ziele. Alle mir bekannten Frauenforschungsarbeiten seit Ende der 60er Jahre knüpfen an oder verweisen auf die be-oder verhinderte Teilhabe von Frauen,-die soziale, ökonomische, politische und symbolische; und manche versuchen diese mit neuartigen Konzepten zu erklären. "Feministisch" war diese Forschung allemal, nimmt man den kleinsten gemeinsamen Nenner: die Überzeugung erstens, daß Frauen letztlich als Frauen benachteiligt sind; Diskontinuität, geringere Qualifikationen usw. z.B. erklären Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern; aber ein beachtlicher, nicht erklärter Rest der Lohndifferenz ist auf den bloßen Sachverhalt "weiblich" zurückzuführen; er springt bei Frauen sofort und zuerst ins Auge: Was sie sonst sind und können, tritt dahinter zurück; dies ist mit "Sexismus" gemeint; "feministisch" oder "Feminismus" verweist folglich darauf, daß zweitens Frauen bestimmte Bedürfnisse und Besonderheiten haben, die negiert werden, und schließlich drittens, daß die Befriedigung dieser Bedürfnisse einen radikalen Wandel unserer sozioökonomischen, politischen und symbolischen Ordnung verlangt (vgl. Delmar 1986,8). Obwohl in diesem Sinn "feministisch", gab es in der BRD bis in die zweite Hälfte der 70er Jahre keine "feministische" Wissenschaft. Auch deshalb konnte Simone de Beauvoir 1972 sehr wohl noch von einem "Feminismus der Männer" sprechen. Frauenforschung, nicht einmal die Art und Weise, in der sich Frauen in

"Dafür bist Du (NICHT MEHR) zu klein!"

2018

Children as visitors at intensive care units Zusammenfassung: Kinder als Besucher auf einer Intensivstation (ICU) finden in der internationalen Forschungsliteratur wenig Beachtung. Dabei ist es essenziell, dass Kinder erfahren, was mit ihrem nahen Angehörigen geschehen ist, da sich die Wirklichkeit oft weniger dramatisch gestaltet als die Fantasien in den kindlichen Köpfen. Das Pflegepersonal steht den Besuchen von Kindern auf ICUs generell skeptisch gegenüber. Neben Ängsten in Bezug auf nicht einhaltbare Hygienemaßnahmen machen sich Pflegepersonen Sorgen um das seelische Wohl der Kinder beim Anblick eines ICU-Patienten. Gezielte Kommunikation, Aufklärung und Nachbetreuung ermöglichen es jedoch, dass der Besuch von Kindern nicht nur keinen Schaden anrichtet, sondern im Gegenteil zu einem besseren Outcome des Patienten beitragen kann. Wichtig ist es, dem Personal von Intensivstationen Weiterbildungen zum Thema "Kinder als Besucher auf ICUs" anzubieten, um einer altersgerechten Betreuung gerecht werden zu können und um nebenbei Ängste des Personals im Umgang mit Kindern als Besucher auf ICUs abbauen zu können. Des Weiteren sollten in Zusammenarbeit zwischen Intensivpersonal, Psychologen und Psychotherapeuten sowie Mitgliedern der Kriseninterventionsteams Richtlinien zum Umgang mit Kindern als Besucher auf ICUs ausgearbeitet werden.

Vorsicht, Vielfalt!

Sozial Extra, 2009

ZusammenfassungMenschenbilder spielen eine Rolle, wo immer Menschen mit Menschen zu tun haben, also auch in der Sozialen Arbeit. Was aber, wenn hier verschiedene Menschenbilder aufeinander prallen? Dieses Problem und einige Ansätze zu seiner Lösung werden im folgenden Text erörtert.

‚Größe‘ interpretieren - Der Fall Citizen Kane

Große Werke des Films II, 2019

Expanded and modified version of a presentation in the “Große Werke des Films” lecture series at the University of Augsburg in January 2018. The chapter is in part an introduction to the movie and in part an exemplary discussion of several mechanisms of canonicity that make movies (and by extension, other media artefacts) ‘great’.